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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zum Montieren einer Schubplatte an einem insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftfahrzeug gemäß dem Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Montieren einer Schubplatte an einem Kraftfahrzeug gemäß dem Patentanspruch 10.
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Die Schubplatte ist als Schubfeld ausgebildet und kann an einem Unterboden eines Kraftfahrzeugs montiert dessen Fahrt stabilisieren. Heutzutage wird solch ein Schubfeld beziehungsweise eine solche Schubplatte bei einer Kraftfahrzeugmontage durch zwei Werker an dem sich über den Werkern befindenden Kraftfahrzeug montiert. Dabei muss einer Werker das Schubfeld über Kopf an dem Kraftfahrzeug anheben und der zweite Werker das Schubfeld montieren.
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Hilfen zur Unterstützung von Werkern bei der Kraftfahrzeugmontage sind bekannt, so zeigt die
DE 10 2018 209 509 A1 die Handhabung einer Behältertür. Ferner zeigt die
EP 1 630 073 B1 eine Vorrichtung zum Befestigen eines getragenen Bauteils an einem tragenden Bauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Montagevorrichtung sowie ein Verfahren bereitzustellen, durch welche es ermöglicht wird, dass ein Werker eine Schubplatte beziehungsweise ein Schubfeld besonders ergonomisch an einem Kraftfahrzeug montieren kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie in den Figuren gezeigt.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zum Montieren einer Schubplatte an einem Kraftfahrzeug. Bei der Schubplatte handelt es sich insbesondere um ein Schubfeld. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet, wobei die Schubplatte beziehungsweise das Schubfeld zur Stabilisierung einer Fahrt des Kraftfahrzeugs beitragen kann, indem die Schubplatte beziehungsweise das Schubfeld an einem Unterboden des Kraftfahrzeugs montiert ist.
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Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist dazu ausgebildet, in einer Aufnahmeposition die Schubplatte aufzunehmen und diese in einer Montageposition an dem Kraftfahrzeug anzuordnen. Somit ist durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung die Schubplatte in der Aufnahmeposition aufnehmbar und in der Montageposition an dem Kraftfahrzeug anordenbar. Ferner umfasst die Montagevorrichtung eine um eine Achse zwischen einer Stehposition und einer Liegeposition verschwenkbare Aufnahmeeinrichtung, an welcher die Schubplatte haltbar beziehungsweise aufnehmbar ist. Die Montagevorrichtung umfasst eine Hubeinheit, durch welche die Aufnahmeeinrichtung zwischen einer Tiefposition und Hochposition verlagerbar ist und weist eine Verfahreinrichtung zum Verfahren der Montagevorrichtung auf. Dabei bildet die Stehposition in Kombination mit der Tiefposition die Aufnahmeposition und die Liegeposition in Kombination mit der Hochposition die Montageposition.
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Mit anderen Worten weist die Montagevorrichtung eine höhenverstellbare Aufnahmeeinrichtung auf, an welcher die Schubplatte beziehungsweise das Schubfeld für die Montage gehalten werden kann beziehungsweise an dieser orientiert ist. Die Höhenverstellung wird mittels einer Hubeinheit realisiert, durch welche die Aufnahmeeinrichtung aus einer Tiefposition in eine Hochposition anhebbar ist. Dabei ist die Aufnahmeeinrichtung mittels einer Achse an der Hubeinheit beziehungsweise einem durch die Hubeinheit höhenverlagerbaren Bereich der Montagevorrichtung schwenkbar angeordnet. Die Verfahreinrichtung umfasst beispielsweise Rollen, so dass die Montagevorrichtung insbesondere über einem Boden verfahren werden kann. Befindet sich die Aufnahmeeinrichtung in der Stehposition und ist ferner mittels der Hubeinheit in der Tiefposition gehalten, kann die Schubplatte, welche beispielsweise an einem Regal hängend bereitgehalten wird, beispielsweise über Aufnahmeelemente, welche an der Aufnahmeeinrichtung angeordnet sind, an dieser fixiert und somit aufgenommen werden. Für die Montage, bei welcher sich das Kraftfahrzeug über der Montagevorrichtung befindet, muss die Schubplatte liegend und somit an ihrer flächigen Seite parallel zu einem Unterboden des Kraftfahrzeugs ausgerichtet und schließlich für die Montage angehoben werden. Daher kann nun mittels der Montagevorrichtung die aufgenommene Schubplatte in eine Liegeposition verschwenkt und anschließend in eine Hochposition zum Montieren verlagert werden.
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Durch die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ergibt sich der Vorteil, dass die Montage der Schubplatte beziehungsweise des Schubfelds an der Unterseite des Kraftfahrzeugs durch nur einen Werker realisiert werden kann. Ferner können bei der Montage im Vergleich zu der Montage durch zwei Mitarbeiter, bei welcher einer der Mitarbeiter das Schubfeld von Hand hält, eine Sicherheit und eine Ergonomie erhöht werden. So entfallen bei der Montage mittels der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung ein händischen Heben und Drehen des Schubfelds sowie ferner ein statisches über dem Kopf Halten. Somit ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung, dass die Montage besonders effizient und somit insbesondere im Rahmen einer Just-in-Time-Montage auf einer Montagestraße vorteilhaft integrierbar ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Verfahreinrichtung Rollen und/oder ein Führungselement, durch welches die Montagevorrichtung relativ zu einer Schubplattenstation, an welcher die Schubplatte bereithaltbar ist, positionierbar ist. Mit anderen Worten kann die Montagevorrichtung mittels der Verfahreinrichtung durch Rollen verfahren werden. Beispielsweise sind bei einer im Wesentlichen rechteckigen Grundfläche der Montagevorrichtung beispielsweise an jeder der Ecken eine Rolle, welche beispielsweise als Führungsrolle und/oder als Doppelrolle ausgebildet ist, angeordnet. Eine Doppelrolle hat gegenüber einer Einfachrolle den Vorteil, dass diese beim Manövrieren leichtgängiger sein kann.
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Das Führungselement ist beispielsweise als eine Führungsrolle ausgebildet und/oder weist eine Führung mit einem Trichter auf und dient einer Zentrierung beim Aufnehmen des Schubfelds beziehungsweise der Schubplatte. So kann diese beispielsweise insbesondere hängend, so dass ihre flächige Seite im Wesentlichen senkrecht orientiert ist, an einem Regal zum Aufnehmen durch die Montagevorrichtung vorgehalten werden. Somit bildet das Regal die Schubplattenstation. Das Führungselement kann nun beispielsweise mit einem an dem Regal beziehungsweise der Schubplattenstation korrespondierend angeordneten Führungselement in Eingriff gebracht werden, so dass beim Verfahren der Montagevorrichtung mittels der Verfahreinrichtung zu auf die Schubplatte die Montagevorrichtung und die Schubplatte für ein einfaches Aufnehmen der Schubplatte an der Aufnahmeeinrichtung zueinander positioniert werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass durch die Montagevorrichtung die Schublade besonders vorteilhaft aufgenommen werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine der Rollen relativ zu wenigstens einer weiteren der Rollen auf einem unterschiedlichen beziehungsweise anderen Höhenniveau angeordnet. Mit anderen Worten steht die wenigstens eine Rolle weiter von beispielsweise der Grundfläche der Montagevorrichtung ab als wenigstens eine weitere der Rollen. So können beispielsweise, wie oben beschrieben, an jeder Ecke der Grundfläche eine Rolle beziehungsweise ein Rollenpaar angeordnet sein. Eine weitere der Rollen kann beispielsweise zentral unter der Hubeinheit angeordnet sein und weiter von der Grundfläche abstehen als die Rollen an den Ecken. Beziehungsweise steht der Kontaktpunkt mit dem Boden dieser Rolle weiter von der Grundfläche ab als die Kontaktpunkte der anderen Rollen. Der Unterschied im Höhenniveau kann beispielsweise einige Millimeter, insbesondere 2 bis 3 Millimeter betragen. Dadurch ist, wenn die Montagevorrichtung auf einem insbesondere ebenen Boden angeordnet ist, wenigstens eine der an den Ecken platzierten Rollen in der Luft, wodurch beispielsweise ein besonderes leichtes Drehen der Montagevorrichtung ermöglicht wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die Aufnahmeeinrichtung ein Aufnahmeelement auf, durch welches ein Formschluss und/oder ein Kraftschluss mit der Schubplatte zum Aufnehmen ausbildbar ist beziehungsweise sind. Mit anderen Worten ist an der Aufnahmeeinrichtung ein Aufnahmeelement angeordnet, welches beim Aufnehmen der Schubplatte durch die Montagevorrichtung in direkten Kontakt mit der Schubplatte tritt, um die Schubplatte an der Aufnahmeeinrichtung zu halten. Beispielsweise kann das Aufnahmeelement in eine korrespondierende Öffnung der Schubplatte eingebracht werden, so dass durch anschließendes Anheben der Aufnahmeeinrichtung mittels der Hubeinheit der Formschluss und/oder der Kraftschluss ausgebildet wird, so dass die Schubplatte vorteilhaft mit der Montagevorrichtung zum Montieren transportierbar, verschwenkbar und/oder anhebbar ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Schubplatte besonders vorteilhaft an der Aufnahmeeinrichtung gehalten werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Aufnahmeelement wenigstens einen Bolzen mit einem einseitig verdickten Ende auf, wobei der Bolzen zum Ausbilden des Formschlusses und/oder des Kraftschlusses in einer korrespondierenden Öffnung der Schubplatte anordenbar ist. Mit anderen Worten ist an der Aufnahmeeinrichtung wenigstens ein Bolzen angeordnet, welcher an seinem freistehenden Ende eine asymmetrische Verdickung aufweist. Diese beispielsweise als Wulst ausgebildet Verdickung ist insbesondere derart orientiert, dass beim Anheben mittels der Hubeinheit ein Abrutschen der Schubplatte von der Aufnahmeeinrichtung verhindert wird, so dass ein besonders sicheres Aufnehmen des Schubfelds durch die Montagevorrichtung ermöglicht wird. Durch den wenigstens einen Bolzen ergibt sich der Vorteil, dass das Aufnahmeelement besonders einfach und somit kostengünstig und darüber hinaus zusätzlich besonders sicher ausgebildet werden kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Hubeinheit beziehungsweise die an der Hubeinheit angeordnete Aufnahmeeinrichtung mittels eines Kettenzuges und einem Gegengewicht zwischen der Tiefposition und der Hochposition verlagerbar. Mit anderen Worten ist mittels der Hubeinheit die Aufnahmeeinrichtung derart verlagerbar, dass beim Anheben der Hubeinheit nicht das gesamte Gewicht der Schubplatte aufgebracht werden muss, da dieses aufgrund des Kettenzugs und des Gegengewichts verringert wird. Beispielsweise wiegt eine Schubplatte 12 kg. Weist nun das Gegengewicht 6 kg auf müssen von einem Werker beziehungsweise einem Benutzer der Montageeinrichtung nur noch 6 kg selbst angehoben werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Verlagern der Schubplatte entlang der Hochrichtung besonders einfach durchgeführt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Bedienelement vorgesehen, durch welches das Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung um die Achse von einem Benutzer durchführbar ist und/oder durch welches das Verlagern der Hubeinheit durch den Benutzer durchführbar ist. Mit anderen Worten ist ein Bedienelement, insbesondere beispielsweise in Form eines Griffes beziehungsweise eines Betätigungshebels vorgesehen, durch welches der Werker beziehungsweise der Benutzer beziehungsweise eine Benutzerin der Montageeinrichtung die Aufnahmeeinrichtung und/oder die Hubeinheit derart greifen kann, dass das Verschwenken und/oder das Verlagern durchführbar ist. Insbesondere ist beispielsweise das Bedienelement so ausgebildet, dass sowohl für eine linke Hand als auch eine rechte Hand des Benutzers jeweils ein Betätigungshebel vorgesehen ist, sodass mittels des Bedienelements eine besonders ergonomische Bedienung der Montagevorrichtung ermöglicht wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Montagevorrichtung besonders ergonomisch bedient werden kann. Darüber hinaus ist somit ein ermüdungsfreies und/oder sicheres Arbeiten realisierbar.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Blockiereinrichtung vorgesehen, durch welche das Verschwenken und/oder das Verlagern blockierbar ist beziehungsweise sind. Mit anderen Worten ist das Verschwenken und/oder das Verlagern durch die Blockiereinrichtung blockiert und kann beispielsweise erst auf Wunsch des Werkers freigegeben werden, sodass ein Verschwenken und/oder ein Verlagern nicht versehentlich erfolgen kann, wodurch die Montagevorrichtung beispielsweise besonders sicher benutzt werden kann. Die Blockiereinheit kann beispielsweise an der Achse und/oder an einem Verlagerungselement der Hubeinheit angeordnet sein und über einen Bowdenzug mit einem Bremsgriff an dem Bedienelement betätigbar sein. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Montieren mittels der Montagevorrichtung besonders vorteilhaft durchgeführt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Werkzeugaufnahme zum Halten von Montagewerkzeug an der Montagevorrichtung vorgesehen. Bei dem Montagewerkzeug handelt es sich beispielsweise um einen Schrauber, insbesondere einen Akkuschrauber, durch welchen die Schubplatte in der Montageposition an dem Kraftfahrzeug verschraubt wird. Mit anderen Worten ist daher an der Montagevorrichtung eine Aufnahme vorgesehen, in welcher beispielsweise das als Akkuschrauber ausgebildete Montagewerkzeug ablegbar und/oder einhängbar ist, sodass dieses mit der Montagevorrichtung mitgeführt werden kann. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Montage besonders effizient durchgeführt werden kann, da das für die Montage benötigte Montagewerkzeug für den Werker stets griffbereit ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist beziehungsweise sind wenigstens eine Versorgungseinheit und/oder ein Versorgungsanschluss vorgesehen, bei welcher ein Montagewerkzeug mit Energie versorgbar ist. Mit anderen Worten kann ein mittels Strom, Pressluft und/oder Öl (hydraulisch) angetriebenes Werkzeug durch die Montagevorrichtung betrieben werden. Dazu ist beispielsweise als die Versorgungseinheit ein Akkupack vorgesehen, durch welchen beispielsweise der Akkuschrauber an der Montagevorrichtung beispielsweise in der Werkzeugaufnahme geladen werden kann. Darüber hinaus kann der Versorgungsanschluss beispielsweise als Druckluftanschluss für pneumatisch betreibbare Werkzeuge ausgebildet sein. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Montagevorrichtung besonders vorteilhaft zu montieren Schubplatte verwendet werden kann.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren einer Schubplatte an einem Kraftfahrzeug mittels der vorgestellten Montagevorrichtung. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Verfahren mehrere Schritte.
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In einem ersten Schritt erfolgt ein Aufnehmen der Schubplatte durch die sich in der Aufnahmeposition befindende Montagevorrichtung, wobei die Montagevorrichtung mittels ihrer Verfahreinrichtung an die zum Aufnehmen bereitgestellte Schubplatte herangefahren wird, um eine Aufnahmeeinrichtung in ihrer Stehposition mit der Schubplatte in Kontakt zu bringen.
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In einem zweiten Schritt erfolgt ein Anheben der Aufnahmeeinrichtung von einer Tiefposition mittels einer Hubeinheit, wodurch die Schubplatte von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommen wird.
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In einem dritten Schritt erfolgt ein Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung aus der Stehposition in eine Liegeposition.
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In einem vierten Schritt erfolgt ein Bewegen der Montagevorrichtung unter das für das Montieren angehobene Kraftfahrzeug.
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In einem fünften Schritt erfolgt ein Anheben der Aufnahmeeinrichtung durch die Hubeinheit in eine Hochposition, in welcher die Schubplatte in einer Montageposition an dem Kraftfahrzeug angeordnet wird.
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Und schließlich erfolgt in einem sechsten Schritt das Fixieren der Schubplatte an dem Kraftfahrzeug, beispielsweise mittels des Montagewerkzeugs. Mit anderen Worten befindet sich die Schubplatte beispielsweise an einer Schubplattenstation, und ist dort beispielsweise in ein Regal eingehängt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun die Montagevorrichtung an die Schubplatte derart herangefahren, dass beispielsweise mittels von Aufnahmeelementen der Aufnahmeeinrichtung die Schubplatte mit der Aufnahmeeinrichtung in Kontakt gebracht werden kann. Anschließend wird durch ein Anheben die Schubplatte beziehungsweise das Schubfeld zum Anheben in die Montageposition fixiert beziehungsweise arretiert. Durch das Anheben kann die Schubplatte nun unter dem Kraftfahrzeug positioniert werden und insbesondere beispielsweise mit einem Unterboden des Kraftfahrzeugs in Kontakt gebracht werden, sodass das Fixieren der Schubplatte ermöglicht wird.
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Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in einer schematische Perspektivansicht eine Montagevorrichtung zum Montieren einer Schubplatte an einem Kraftfahrzeug;
- 2 in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zum Montieren der Schubplatte an dem Kraftfahrzeug;
- 3 in einer schematischen Seitenansicht die Montagevorrichtung in einer ersten Position während des Verfahrens;
- 4 in einer schematische Seitenansicht die Montagevorrichtung in einer weiteren Position während des Verfahrens;
- 5 in einer schematische Seitenansicht die Montagevorrichtung in einer weiteren Position während des Verfahrens; und
- 6 in einer schematische Seitenansicht die Montagevorrichtung in einer weiteren Position während des Verfahrens.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Montagevorrichtung 1 zum Montieren Schubplatte 2, welche insbesondere als Schubfeld ausgebildet ist, an einem insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftfahrzeug 3. Die Schubplatte 2 ist in den 3 bis 6, das Kraftfahrzeug 3 ist in den 5 und 6 gezeigt.
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1 zeigt die Montagevorrichtung 1 in einer Aufnahmeposition, in welcher die Schubplatte aufnehmbar ist. Die Montagevorrichtung 1 ist von der Aufnahmeposition in eine Montageposition verlagerbar, in welcher die Schubplatte 2 an dem Kraftfahrzeug 3 anordenbar ist. Die Montageposition zeigt 6.
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Die Montagevorrichtung 1 umfasst ein um eine Achse 4 zwischen einer Stehposition und einer Liegeposition verschwenkbare Aufnahmeeinrichtung 5, an welcher die Schubplatte 2 haltbar ist. Ferner umfasst die Montagevorrichtung 1 eine Hubeinheit 6, durch welche die Aufnahmeeinrichtung 5 zwischen einer Tiefposition und einer Hochposition verlagerbar ist. Ferner weist die Montagevorrichtung 1 eine Verfahreinrichtung 7 zum Verfahren der Montagevorrichtung 1 auf.
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Die Aufnahmeposition wird durch eine Kombination der Stehposition mit der Tiefposition gebildet, wohingegen die Montageposition durch eine Kombination der Liegeposition mit der Hochposition gebildet wird. Mit anderen Worten ist in der Aufnahmeposition die an der Hubeinheit 6 zumindest indirekt gehaltene Aufnahmeeinrichtung 5 relativ zu einem Boden in einer unteren Position angeordnet. Dabei kann eine Längserstreckungsrichtung der Aufnahmeeinrichtung 5 im Wesentlichen senkrecht und somit stehend orientiert sein, da beispielsweise die aufzunehmende Schubplatte 2 hängend und somit im Wesentlichen senkrecht orientiert vorgehalten wird.
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Zum Montieren wird mittels der Montagevorrichtung 1 die Schubplatte 2 angehoben und insbesondere zu einem Unterboden des Kraftfahrzeugs 3 korrespondierend angeordnet, daher liegt die Schubplatte 2 für die Montageposition in der Liegeposition, erstere wird durch Anheben in die Hochposition erreicht.
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Die Verfahreinrichtung 7 umfasst Rollen 8. Die jeweilige Rolle 8 beziehungsweise zumindest eine der Rollen 8 kann vorteilhafterweise als Doppellenkrolle ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann ein Führungselement 9 vorgesehen sein, durch welches die Montagevorrichtung 1 relativ zu einer in der 3 gezeigten Schubplattenstation 10, an welcher die Schubplatte 2 bereithaltbar ist, positionierbar ist. Die Aufnahmeeinrichtung 5 kann ein Aufnahmeelement 18 aufweisen, durch welches ein Formschluss und/oder ein Kraftschluss mit der Schubplatte 2 zum Aufnehmen ausbildbar ist. Darüber hinaus kann das Aufnahmeelement 18 über einen Stoßdämpfer 11 beispielsweise an eine Rahmen der Aufnahmeeinrichtung 5 gelagert sein, sodass beispielsweise beim Anfahren der Montagevorrichtung 1 an die Schubplatte 2 zum Aufnehmen eine Beschädigung der Schubplatte 2 vermieden werden kann.
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Die Hubeinheit 6 kann mittels eines Kettenzuges 12 und einem Gegengewicht 13 zwischen der Tiefposition und der Hochposition verlagerbar sein. Dadurch ergibt sich für einen Benutzer beziehungsweise eine Benutzerin der Vorteil, dass das Anheben der Schubplatte 2 mit besonders wenig Kraftaufwand durchgeführt werden kann. Die Kettenzug 12 über eine Motor und/oder Aktor angetrieben werden kann, welcher beispielsweise über eine Akku, insbesondere einer Versorgungseinheit, mit Energie versorgt werden kann.
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Ferner ist wenigstens ein Bedienelement 14, insbesondere in Form wenigstens eines Betätigungshebels vorgesehen, durch welches das Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung 5 um die Achse 4 von der Benutzer beziehungsweise der Benutzerin durchführbar ist und/oder durch welches das Verlagern der Hubeinheit 6 durch den Benutzer beziehungsweise die Benutzerin durchführbar ist.
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Vorteilhafterweise ist wenigstens eine Blockiereinheit 15 vorgesehen, durch welche das Verschwenken und/oder das Verlagern blockierbar ist.
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Mittels einer Werkzeugaufnahme 16 kann ein Montagewerkzeug, beispielsweise ein Akkuschrauber, an der Montagevorrichtung 1 gehalten werden. Zusätzlich oder alternativ können wenigstens die Versorgungseinheit und/oder ein Versorgungsanschluss vorgesehen sein, über welchen das Montagewerkzeug mit Energie versorgbar ist.
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2 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm die Schritte zum Durchführen eines Verfahrens zum Montieren einer Schubplatte 2 an zwei an einem Kraftfahrzeug 3 mittels einer Montagevorrichtung 1. Dabei sind die Schritte doppelt.
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In einem ersten Schritt S1 erfolgt ein Aufnehmen der Schubplatte 2 durch die sich in der Aufnahmeposition befindende Montagevorrichtung 1, wobei die Montagevorrichtung 1 mittels ihrer Verfahreinrichtung 7 an die zur Aufnahme bereitgestellte Schubplatte 2 herangefahren wird, um eine Aufnahmeeinrichtung 5 in ihrer Stehposition mit der Schubplatte 2 in Kontakt zu bringen.
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In einem zweiten Schritt S2 erfolgt ein Anheben der Aufnahmeeinrichtung 5 von einer Tiefposition mittels einer Hubeinheit 6, wodurch die Schubplatte 2 von der Aufnahmeeinrichtung 5 aufgenommen wird.
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In einem dritten Schritt S3 erfolgt ein Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung 5 aus der Stehposition in eine Liegeposition.
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In einem vierten Schritt S4 erfolgt ein Bewegen der Montagevorrichtung 1 unter das für das Montieren angehobene Kraftfahrzeug 3.
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In einem fünften Schritt S5 erfolgt ein Anheben der Aufnahmeeinrichtung 5 durch die Hubeinheit 6 in eine Hochposition, in welcher die Schubplatte 2 in einer Montageposition an einem Kraftfahrzeug 3 angeordnet wird.
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Schließlich erfolgt in einem sechsten Schritt S6 ein Fixieren der Schubplatte 2 an dem Kraftfahrzeug 3.
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In den 3 bis 6 sind nun einzelne Schritte des Verfahrens in einer jeweiligen Seitenansicht gezeigt. In der 3 ist die Montagevorrichtung 1 während dem Schritt S1 gezeigt, so befindet sich die Schubplatte 2 noch an der Schubplattenstation 10 bereitgestellt, wobei die Montagevorrichtung 1 auf die Schubplattenstation 10 zubewegt wird. Dabei kann insbesondere vorteilhaft das Führungselement 9 zum Positionieren verwendet werden. In der 3 befindet sich die Montagevorrichtung 1 in der Aufnahmeposition, das heißt die Aufnahmeeinrichtung 5 befindet sich in der Stehposition und die Hubeinheit 6 befindet sich in der Tiefposition.
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Die 3 bis 5 zeigen, dass das Aufnahmeelement 18 wenigstens einen Bolzen 17 mit einem einseitig verdickten Ende aufweist, wobei das Ende im Wesentlichen in der Stehposition in Hochrichtung verdickt ist, wodurch insbesondere ein Abrutschen der Schubplatte 2 beispielsweise beim Verschwenken um die Achse 4 verhindert werden kann. Somit ist der wenigstens eine Bolzen 17 zum Ausbilden des Formschlusses und/oder des Kraftschlusses in einer korrespondierenden Öffnung der Schubplatte 2 anordenbar.
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4 zeigt den Schritt S2 des Verfahrens, so ist die Hubeinheit 6 aus der Tiefposition verfahren, sodass nun die Schubplatte 2 insbesondere durch das Aufnahmeelement 18 gehalten ist, wobei hier ein Kraft- und/oder Formschluss mit dem Bolzen 17 ausgebildet ist. Hierdurch ist die Schubplatte 2 beziehungsweise das Schubfeld aufgenommen, wodurch die Montagevorrichtung 1 verfahrbar ist.
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So zeigt 5 den Schritt S4 des Verfahrens, bei welchem die Montagevorrichtung 1 unter das für das Montieren angehobene Kraftfahrzeug 3 bewegt ist, wobei hier bereits das Verschwenken der Aufnahmeeinrichtung 5 aus der Stehposition in die Liegeposition und somit der Verfahrensschritt S3 durchgeführt wurde.
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Schließlich zeigt die 6 die Montagevorrichtung 1 in der Montageposition, wobei die Hubeinheit 6 in die Hochposition angehoben ist, sodass die Schubplatte 2 an dem Kraftfahrzeug 3 beziehungsweise insbesondere an dessen Unterboden angeordnet ist. Nun kann durch den Schritt S6 ein Fixieren beispielsweise mittels eines Montagewerkzeugs erfolgen.
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Vorteilhafterweisen ragt die in den 3 bis 6 zentral angeordnete Rolle 8 etwas weiter Richtung Boden als die beiden äußeren Rollen 8, dadurch ergibt sich, dass jeweils wenigstens eine der äußeren Rollen keinen Bodenkontakt hat, wodurch die Montagevorrichtung 1 beispielsweise besonders einfach steuerbar ist.
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Durch das gezeigte Verfahren sowie die gezeigte Montagevorrichtung 1 ergibt sich der Vorteil, dass ein Schubfeld beziehungsweise eine Schubplatte 2 von einem Werker beziehungsweise einem Benutzer alleine an dem Kraftfahrzeug 3 montiert werden kann. Gleichzeitig kann dadurch im Vergleich zu der Montage mit zwei Werkern, bei welchem die Schubplatte 2 durch einen Werker angehoben wird, eine Arbeitssicherheit sowie eine Ergonomie erhöht werden. Die Montagevorrichtung 1 und das Verfahren können besonders vorteilhaft in der Kraftfahrzeugserienfertigung beispielsweise auf einem Montageband verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagevorrichtung
- 2
- Schubplatte
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- Achse
- 5
- Aufnahmeeinrichtung
- 6
- Hubeinheit
- 7
- Verfahreinrichtung
- 8
- Rolle
- 9
- Führungselement
- 10
- Schubplattenstation
- 11
- Stoßdämpfer
- 12
- Kettenzug
- 13
- Gegengewicht
- 14
- Bedienelement
- 15
- Blockiereinheit
- 16
- Werkzeugaufnahme
- 17
- Bolzen
- 18
- Aufnahmeelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018209509 A1 [0003]
- EP 1630073 B1 [0003]