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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 12.
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Zum halbautomatischen oder vollautomatischen Wechseln von Druckplatten in Rotationsdruckmaschinen werden Plattenwechsler verwendet, die den Plattenzylindern zugeordnet sind.
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Die bekannten Plattenwechsler weisen zumeist einen Zuführschacht auf, in den die neue Druckplatte bereits vor Beginn des Plattenwechselvorganges eingeführt wird.
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Im unteren Bereich des Zuführschachts sind zumeist bewegliche Auflageelemente angeordnet, die Vorpassstifte tragen und einem Herausrutschen der neuen Druckplatte aus dem Zuführschacht infolge der Schwerkraftwirkung entgegenwirken. Die neue Drucklatte wird durch die Wechselwirkung der Passkerben mit den Vorpassstiften auf den Auflageelementen vorausgerichtet und kann im vorausgerichteten Zustand dem Plattenzylinder zugeführt werden, wo die axiale Ausrichtung der neuen Druckplatten durch die Wechselwirkung der Passkerben mit den Passstiften bewirkt wird.
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Aus der
DE 42 15 969 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, durch welche die Druckplatten in den geöffneten Erfassungsbereich einer dem Druckanfang zugeordneten Spannschiene eines Plattenzylinders eingeführt werden können.
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Die
EP 1 201 430 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Zuführen von Druckplatten auf den Plattenzylinder von Druckmaschinen, wobei der Plattenzylinder einen axial zum Plattenzylinder angeordneten Plattenzylinder-Kanal aufweist, in dem eine Spannschiene angeordnet ist. Parallel zum Plattenzylinder-Kanal ist eine um ihre Achse drehbare Einlegewelle angeordnet.
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Die
EP 0 635 367 A1 zeigt eine Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum registerhaltigen Ansetzen von Druckplatten auf dem Plattenzylinder, bei denen die Position der Druckplatte mit Sensoren überprüft wird.
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Zur Trocknung von Zylindern in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen ist die Anordnung von Blasrohren bekannt.
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Dem entsprechend offenbart die
DE 44 17 054 A1 eine Andrückvorrichtung im Druckwerk einer Druckmaschine, die mit einer Blasvorrichtung verbunden ist. Die Blasvorrichtung erzeugt gegen einen Gummizylinder gerichtete Blasluft und dient zum Trocknen des Gummituchzylinders am Ende eines Waschvorganges.
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Die
DE 44 44 453 A1 beschreibt eine Einrichtung zum automatischen Abführen einer Druckplatte von einem Plattenzylinder, der mit einer in einem Zylinderkanal angeordneten Vorrichtung zum Klemmen und Spannen der Druckplatte versehen ist. Im Bereich des Plattenzylinders ist ein Blasrohr angeordnet, mit dem auf die Druckpatte aufgebrachtes Konservierungsmittel getrocknet werden kann, während die Druckplatte auf dem Plattenzylinder fixiert ist.
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Es ist auch bekannt Druckplatten in Verarbeitungsanlagen für Druckplatten zu belichten, anschließend zu entwickeln, zu fixieren, zu entschichten, zu gummieren und zuletzt zu trocknen. Eine in einer derartigen Verarbeitungsanlage verwendete Trockenstation offenbart die
EP 0 071 129 A2 . Die Trockenstation trocknet die Druckplatte nach dem Verlassen der Gummierstation durch einen Luftstrom, der von einem oder mehreren Lüftern auf die Oberfläche der Druckplatte geblasen wird. Diese Lüfter sind an die Außenseite der Gummierstation der Verarbeitungsanlage angehängt.
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Ein Problem dem die bekannten Lösungen nicht ausreichend Rechnung tragen besteht darin, dass sich aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen einer dem Plattenzylinder noch zuzuführenden kalten Druckplatte und der warmen Umgebung im Bereich des Plattenzylinders bzw. Farbwerkes auf der Druckplattenoberfläche Kondenswasser bildet. Als besonders anfällig für die Bildung von Kondenswasser erweist sich dabei die dem Farbwerk zugewandte Druckplattenseite. Hier entsteht durch die Druckemulsion eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie zusätzliche Wärme, die aus der Walkarbeit der Druckwalzen des Farbwerkes resultiert.
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Wenn das Kondensat auf der im Plattenwechsler positionierten Druckplatte nicht verdunsten kann, zum Beispiel weil der Plattenwechsel unmittelbar nach Ende des Fortdrucks durchgeführt wird, kann Kondenswasser in die Plattenspannschienen und auf die Unterlagefolien transportiert werden. Das führt zu Bauteilbeschädigung und zur Störung des Plattenwechselprozesses führt. Die Schäden ergeben sich insbesondere infolge von Korrosionserscheinungen. Störungen des Plattenwechselprozesses resultieren aus einer verstärkten Haftwirkung der feuchten Druckplatten auf dem Plattenzylinder, was sich beim Ablösen einer ausgedruckten Druckplatte negativ bemerkbar macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, die Maschinenschäden entgegenwirken und/oder Störungen des Plattenwechselprozesses vermeiden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. Anspruchs 12 gelöst.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass mit einfachen Mitteln die Kondensatbildung auf der Druckplatte verhindert oder bereits vorhandenes Kondensat beseitigt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Bogendruckmaschine;
- 2 eine Vorrichtung zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder;
- 3 eine weitere Vorrichtung zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder.
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Die dargestellte Rotationsdruckmaschine ist eine bogenverarbeitende Offsetdruckmaschine in Aggregatbauweise. Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel der dargestellten Rotationsdruckmaschine beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf das Beispiel der dargestellten Rotationsdruckmaschine beschränkt, sondern insbesondere auch für Rotationsdruckmaschinen anwendbar, die als Rollendruckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, ausgebildet sind.
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Die Rotationsdruckmaschine umfasst vorzugsweise einen Bogenanleger 01, einen Bändertisch 02, eine Bogenanlage 03 und eine Bogenauslage 04. Zwischen der Bogenanlage 03 und der Bogenauslage 04 sind sogenannte Werke angeordnet, die beispielsweise als Druckwerk, Lackwerk, Trockenwerk, Kalibrierwerk oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sind. Die Werke bilden vorzugsweise Aggregate der Rotationsdruckmaschine. 1 zeigt exemplarisch zwei Druckwerke 05; 06 und ein Lackwerk 07, weitere in der Figur nicht dargestellte Druckwerke können zwischen dem Druckwerk 06 und dem Lackwerk 07 vorgesehen sein. Die in der Figur gezeigten Druckwerke 05; 06 drucken jeweils unterschiedliche Farben auf eine gleiche Seite der durch sie hindurchlaufenden Bogen.
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Die Druckwerke 05; 06 umfassen vorzugsweise jeweils einen Plattenzylinder 17, einen Gummituchzylinder 10 und zwei Zylinder 08; 09 zum Fördern der zu bedruckenden Bogen. Der Zylinder 08, insbesondere der Gegendruckzylinder 08, übernimmt die Bogen jeweils von der vorhergehenden Baugruppe, hier also von der Bogenanlage 03 oder dem vorhergehenden Druckwerk 05; 06, fördert sie durch einen von ihm und dem Gummituchzylinder 10 gebildeten Druckspalt 11 und übergibt sie schließlich an den nachfolgenden Zylinder 09, insbesondere eine Übergabetrommel 09. Das Lackwerk 07 umfasst ebenfalls einen Zylinder 08, der die Bogen von dem vorhergehenden Druckwerk 06 übernimmt und zusammen mit einem Plattenzylinder 17 einen Spalt 13 bildet, durch den die Bogen vor der Übergabe an die Auslage 04 gezogen werden. Der Plattenzylinder 17 des Lackwerk 07 wirkt mit einer Lackauftragseinrichtung zusammen, mit der eine auf den Plattenzylinder 17 aufgespannte, als Lackplatte ausgebildete Druckplatte 20 mit Lack versehen werden kann.
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Der Plattenzylinder 17 weist vorzugsweise einen axial zum Plattenzylinder 17 angeordneten Plattenzylinder-Kanal auf, in dem Spannschienen zur Aufnahme der Vorderkante der Druckplatte 20 angeordnet sind.
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Die Spannschienen sind vorzugsweise von einem Leitstand aus ansteuerbar, um die Vorderkanten bzw. Hinterkanten von Druckplatten 20 einzuklemmen oder freizugeben.
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Im Bereich der Plattenzylinder 17 der Druckwerke 05; 06 sind Plattenwechsler 16 angeordnet. Ein Plattenwechsler 16 kann auch im Bereich des Lackwerks 07 angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen von Druckplatten 20 kann durch einen Plattenwechsler 16 verkörpert sein oder Bestandteil eines Plattenwechslers 16 sein oder den Plattenwechsler 16 in dem Bauraum in Richtung der Walzen oder Zylinder des Farbwerkes ergänzen oder erweitern.
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Nachfolgend soll die Erfindung als Bestandteil eines Plattenwechslers 16 auch stellvertretend für andere Ausführungen, insbesondere solche in Alleinstellung, beschrieben werden.
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Der Plattenwechsler 16 umfasst vorzugsweise eine Plattenleiteinrichtung 23, die in räumlicher Zuordnung zum Plattenzylinder 17 angeordnet ist. Die Plattenleiteinrichtung 23 weist mindestens ein Auflageelement 24 auf, auf welches eine dem Plattenzylinder 17 zuzuführende Druckplatte 20 auflegbar ist.
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Die Plattenleiteinrichtung 23 kann als Zuführschacht, insbesondere als Zuführschacht des Plattenwechslers 16 gebildet sein. Neben dem Zuführschacht kann der Plattenwechsler 16 auch einen Abführschacht 27 umfassen. Der Zuführschacht und der Abführschacht 27 sind vorzugsweise durch Führungselemente gebildet, die als Führungsbleche oder Führungsgitter ausgebildet sein können. Der Zuführschacht und der Abführschacht 27 können insbesondere durchbrochene Wandungen aufweisen. Die seitlichen Begrenzungen des Zuführschachts und/oder des Abführschachts 27 können auch durch Führungsschienen gebildet sein. Vorzugsweise sind der Zuführschacht und der Abführschacht 27 benachbart zueinander, insbesondere aneinander angrenzend, ausgebildet.
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Die Geometrie von Zuführschacht und Abführschacht 27 ist derart bemessen, dass ausreichend Spiel zwischen einer in den jeweiligen Schacht eingeführten Druckplatte 20 und den seitlichen Begrenzungen von Zuführschacht beziehungsweise Abführschacht 27 besteht.
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Das mindestens eine Auflageelement 24 ist vorzugsweise an dem dem Plattenzylinder 17 zugewandten unteren Ende des Zuführschachts der Plattenleiteinrichtung 23 angeordnet, kann aber auch höher angeordnet sein insbesondere als ergänzendes oder zusätzliches Auflageelement 24 zur Reduzierung des Trocknungsbedarfs. Das Auflageelement 24 kann auch als eine spaltbildende oder spaltöffnenbare ausgebildet und/oder Teil einer die Druckplatte 20 transportierenden Baugruppe sein.
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Vorzugsweise ist das mindestens eine Auflageelement 24 von einer Auflageposition, in der eine jeweilige Druckplatte 20 mit ihrer Kante auf dem mindestens einen Auflageelement 24 aufliegt, in eine Freigabeposition, in der die Druckplatte 20 nicht mehr aufliegt, bewegbar.
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Das mindestens eine Auflageelement 24 kann insbesondere als drehbar oder verschwenkbar gelagerte Einlegwelle 24 ausgebildet sein, deren Drehachse oder Schwenkachse parallel zu einer Drehachse des Plattenzylinders 17 verläuft. Das mindestens eine Auflageelement 24, insbesondere die Einlegwelle 24, erstreckt sich über die gesamte Formatbreite. Die Erstreckung der Einlegwelle 24 in axialer Richtung des Plattenzylinders 17 entspricht mindestens der maximalen Breite einer mit der Rotationsdruckmaschine verarbeitbaren Druckplatte 20. Das mindestens eine Auflageelement 24 ist passstiftfrei oder passstifttragend ausgebildet.
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Vorzugsweise ist das mindestens eine Auflageelement 24, insbesondere die Einlegwelle 24, mit einem Segmentausschnitt versehen. Der Segmentausschnitt kann als eine keilförmige Ausnehmung im Querschnitt der Einlegwelle 24 ausgebildet sein und sich über die gesamte Länge der Einlegwelle 24 erstrecken. Der Segmentausschnitt dient zur Aufnahme der Vorderkante der neuen Druckplatte 20.
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Im Bereich der Plattenleiteinrichtung 23, insbesondere im Bereich des Zuführschachts, ist mindestens ein Trockner 14 vorgesehen oder sind die Austrittsöffnungen der Luftleitelemente des mindestens einen Trockners 14 angeordnet. Der mindestens eine Trockner 14 ist zur Erzeugung eines auf die auf dem mindestens einen Auflageelement 24 aufliegende Druckplatte 20 gerichteten Luftstroms ausgebildet.
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Der mindestens eine Trockner 14 kann ein oder mehrere sich parallel zu einer Drehachse des Plattenzylinders 17 erstreckende Lüfterleisten und/oder Blasrohre und/oder Schlitzdüsen und/oder ein oder mehrere auf die Druckplatte (20) oder den Raum vor der Druckplatte (20) gerichtete Lüfterräder umfassen.
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Vorzugsweise ist der mindestens eine Trockner 14 an dem dem Plattenzylinder 17 zugewandten Ende der Plattenleiteinrichtung 23 angeordnet. Bei dieser Anordnung kann der mindestens eine Trockner 14 insbesondere zur Erzeugung eines entgegen einer Zuführrichtung 15 beim Auflegen einer Druckplatte 20 auf das mindestens eine Auflageelement 24 gerichteten Luftstroms ausgebildet sein.
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Weiter bevorzugt ist der mindestens eine Trockner 14 an dem dem Plattenzylinder 17 abgewandten Ende der Plattenleiteinrichtung 23 angeordnet, wobei er bei dieser Anordnung insbesondere zur Erzeugung eines in einer Zuführrichtung 15 beim Auflegen einer Druckplatte 20 auf das mindestens eine Auflageelement 24 gerichteten Luftstroms ausgebildet ist.
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Abweichend von der Darstellung in den 2 und 3 kann der mindestens eine Trockner 14 auch durch nur auf einer Seite der Druckplatte 20 angeordnete Lüfterleisten und/oder Blasrohre und/oder Schlitzdüsen und/oder ein oder mehrere auf die Druckplatte (20) oder den Raum vor der Druckplatte (20) gerichtete Lüfterräder gebildet sein.
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In vorteilhafter Weise ist der mindestens einen Trockner 14 zur Erzeugung eines zumindest annähernd parallel zu der nichtdruckenden Seite der Druckplatte 20 gerichteten Luftstroms ausgebildet.
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Der mindestens eine Trockner 14 kann auch ein Mittel zum Erwärmen der den gerichteten Luftstrom bildenden Luft und/oder ein Mittel zum Vorheizen von Luft, aus der der Luftstrom gebildet wird, umfassen. Die erstgenannte Variante kann zum Beispiel durch Heizelemente die den Lüfterleisten und/oder den Blasrohren und/oder der Schlitzdüsen strömungstechnisch nachgeordnet sind, realisiert werden, während bei der zweitgenannten Variante Heizelemente den Lüfterleisten und/oder den Blasrohren und/oder der Schlitzdüsen strömungstechnisch vorgeordnet sind.
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Ebenso kann der mindestens eine Trockner 14 ein Mittel zum Entfeuchten der den gerichteten Luftstrom bildenden Luft und/oder ein Mittel zum Entfeuchten von Luft, aus der der Luftstrom gebildet wird, umfassen.
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Die Anordnung der Mittel zum Entfeuchten kann dabei in analoger Weise wie für die Anordnung der Heizelemente beschrieben, erfolgen.
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Weiter bevorzugt ist der mindestens eine Trockner 14 mit einer Steuerung verbunden, die den Luftstrom in Abhängigkeit der Signale eines oder mehrerer Sensoren steuert. Unter Steuern ist auch das Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren oder das Erzeugen beziehungsweise Nichterzeugen des Luftstroms zu verstehen.
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Ein derartiger Sensor, insbesondere ein erster Sensor, kann zum Detektieren der Anwesenheit oder der Abwesenheit einer auf dem mindestens einen Auflageelement 24 aufliegenden Druckplatte 20 ausgebildet sein. Vorteilhaft an dieser Ausführung ist, dass die Anwesenheit einer jeweiligen Druckplatte 20 erfasst werden kann und nur im Fall der der Anwesenheit einer jeweiligen Druckplatte 20 Energie zur Erzeugung der Trocknerleistung verbraucht wird.
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Statt des ersten Sensors oder zusätzlich zum ersten Sensor kann auch ein zweiter Sensor vorgesehen und mit der Steuerung verbunden sein, der zum Erfassen der Temperatur der Druckplatte 20 und/oder der Lufttemperatur in der Umgebung der Plattenleiteinrichtung 23 und/oder der Temperatur eines dem Plattenzylinder 17 zugeordneten Farbwerks oder einer Lackauftragseinrichtung ausgebildet ist.
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Vorteilhaft an dieser Ausführung ist insbesondere, dass die Trocknerleistung des mindestens einen Trockners 14 an die Umgebungsbedingungen angepasst werden kann.
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Statt des ersten und/oder des zweiten Sensors oder zusätzlich zu diesen kann auch ein dritter Sensor mit der Steuerung verbunden sein, der zum Erfassen eines Betriebszustandes des Plattenzylinders 17 ausgebildet ist. Über den dritten Sensor kann insbesondere abgefragt werden, ob sich die Rotationsdruckmaschine im Fortdruck befindet, wodurch die Gefahr von Kondensatbildung erhöht wird.
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Schließlich kann der mindestens eine Trockner 14 auch mit einer den Luftstrom in Abhängigkeit der Signale eines Bogenzählers steuernden Steuerung verbunden sein, wobei der Bogenzähler zum Erfassen der Anzahl der mit der Rotationsdruckmaschine gedruckten Gutbogen ausgebildet ist. Mit dieser Ausführung kann die Zeitspanne zwischen dem Auflegen der Druckplatte 20 auf das mindestens eine Auflageelement 24 und dem Fortdruckende des laufenden Druckauftrages erfasst werden.
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Zur Durchführung eines Druckplattenwechsels muss zunächst die alte Druckplatte 20 von dem Plattenzylinder 17 entfernt werden. Dazu wird der Plattenzylinder 17 gedreht, bis die Hinterkante einer auf dem Plattenzylinder 17 aufgespannten gebrauchten Druckplatte 20 dem Abführschacht 27 gegenüberliegt. Nach der Freigabe der Hinterkante der auf dem Plattenzylinder 17 aufgespannten gebrauchten Druckplatte 20 durch Öffnen der hinteren Plattenspannschiene kann der Plattenzylinder 17 entgegen seiner normalen Drehrichtung beim Drucken gedreht werden, um die gebrauchte Druckplatte 20 in den Abführschacht 27 des Plattenwechsler 16 auszuschieben. Wenn die gebrauchte Druckplatte 20 weit genug in den Abführschacht 27 des Plattenwechslers 16 eingeführt ist, um von dessen Transportmitteln übernommen und komplett in den Plattenwechsler 16 hineingezogen zu werden, gibt auch die vordere Plattenspannschiene des Plattenzylinders 17 die Vorderkante der gebrauchten Druckplatte 20 frei. Die vordere Plattenspannschiene des Plattenzylinders 17 ist nun bereit, die Vorderkante einer aus dem Plattenwechsler 16 zugeführten frischen Druckplatte 20 aufzunehmen.
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Zum Durchführen eines Plattenwechsels wird der Plattenleiteinrichtung 23, insbesondere dem Zuführschacht, eine neue Druckplatte 20 zugeführt. Die Zuführung der neuen Druckplatte 20 kann manuell oder mit einem Druckplattenlogistiksystem erfolgen oder bereits vor dem Entfernen der gebrauchten Druckplatte 20 erfolgt sein. Die neue Druckplatte 20 wird von oben in die Plattenleiteinrichtung 23, insbesondere den Zuführschacht, eingeführt und die Vorderkante der Druckplatte 20 auf dem mindestens einem Auflageelement 24, insbesondere der Einlegwelle 24, aufgelegt.
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In dieser Position wird die Druckplatte 20 von mindestens einem Trockner 14 getrocknet.
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Vorzugsweise wird dabei der von dem mindestens einen Trockner 14 erzeugte Luftstrom gesteuert. Insbesondere kann für einen auf der Rotationsdruckmaschine laufenden Druckauftrag die Zeitspanne zwischen dem Ende des laufenden Druckauftrags und dem Positionieren einer Druckplatte 20 für einen dem laufenden Druckauftrag folgenden Druckauftrag in der Plattenleiteinrichtung 23 ermittelt werden und der mindestens eine Trockner 14 in Abhängigkeit der ermittelten Zeitspanne gesteuert werden. Dabei wird bevorzugt der mindestens eine Trockner 14 nur dann aktiviert, wenn die Zeitspanne einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert überschreitet.
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Dadurch wird berücksichtigt, dass sich bei einer nur sehr kurzzeitig auf dem Auflageelement 24 aufliegenden Druckplatte 20 kein oder nur wenig Kondensat bildet, während eine lange Verweildauer in dieser Position zu stärkerer Kondensatbildung führt.
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Die Zeitspanne wird aus der Sollbogenzahl des laufenden Druckauftrags, einem Signal des oder eines Gutbogenzählers und der Geschwindigkeit der Rotationsdruckmaschine ermittelt.
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Der Trocknungsprozess der auf dem mindestens einen Auflageelement 24 aufliegenden Druckplatte 20 muss beendet sein, wenn nach dem Ende des vorhergehenden Druckauftrages die Plattenzylinder 17 mit neuen Druckplatten 20 bestückt werden sollen.
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Die Vorderkante der Druckplatte 20 wird durch Bewegen des mindestens einen Auflageelements 24 freigegeben.
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Nach dem Freigeben fällt die Druckplatte 20 infolge der Schwerkraftwirkung in Richtung des Plattenzylinders 17 bis die Vorderkante der Druckplatte 20 den Erfassungsbereich der Plattenspannschiene des Plattenzylinders 17 erreicht. Die Plattenspannschiene wird geschlossen, wenn die Vorderkante der Druckplatte 20 auf ihr aufliegt.
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Damit ist der Druckplattenwechsel an der vorderen Plattenspannschiene abgeschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Bogenanleger
- 02
- Bändertisch
- 03
- Bogenanlage
- 04
- Bogenlauslage
- 05
- Druckwerk
- 06
- Druckwerk
- 07
- Lackwerk
- 08
- Zylinder, Gegendruckzylinder
- 09
- Zylinder, Übergabetrommel
- 10
- Gummituchzylinder
- 11
- Druckspalt
- 12
- -
- 13
- Spalt
- 14
- Trockner
- 15
- Zuführrichtung
- 16
- Plattenwechsler
- 17
- Plattenzylinder
- 18
- -
- 19
- -
- 20
- Druckplatte
- 21
- -
- 22
- -
- 23
- Plattenleiteinrichtung
- 24
- Auflageelement, Einlegwelle
- 25
- -
- 26
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- 27
- Abführschacht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4215969 A1 [0005]
- EP 1201430 A2 [0006]
- EP 0635367 A1 [0007]
- DE 4417054 A1 [0009]
- DE 4444453 A1 [0010]
- EP 0071129 A2 [0011]