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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwickeln einer Druckform in einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In Druckmaschine werden Druckformen und/oder Druckplatten zum Übertragen einer Farbe bzw. eines Druckfluids verwendet. Solche Druckplatten weisen Stellen auf an denen ein Druckfluid und/oder eine Farbe haftet und Stellen an denen kein Druckfluid und/oder keine Farbe haftet. Insbesondere im Offsetdruck werden flache Druckformen und/oder Druckplatten zum Übertragen von Druckfluid auf einen Gummizylinder verwendet. Der Gummizylinder sammelt das Druckfluid und überträgt die Farbe weiter auf ein Substrat bzw. einen Bedruckstoff. Diese Druckplatten weisen lipo- bzw. oleophile Bereiche, sowie hydrophile Bereiche auf. Aufgrund des geringen Höhenunterschieds der beiden Schichten im Gegensatz zu einer Hochdruckform wird der Offsetdruck dem Flachdruck zugeordnet.
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Solche Druckplatten werden in der Regel in der Druckvorstufe belichtet und/oder eine Druckbild aufgebracht. Die Druckplatten sind üblicherweise aus einem Trägermaterial, beispielsweise aus aufgerautem Aluminium, und zumindest einer strahlungs und/oder thermisch empfindlichen Schicht, beispielsweise einer Polymerschicht, aufgebaut. Ein Teil der strahlungs und/oder der thermisch empfindlichen Schicht muss in einem Entwicklungsschritt bzw. Entschichtungsschritt abgetragen werden. Nach dem Entwickeln und/oder Entschichten muss in der Regel eine Gummischicht auf die Druckplatte aufgetragen werden, damit die untere Schicht vor äußeren Einflüssen, beispielsweise Korrosion, geschützt wird.
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Bei sogenannten prozessfreien bzw. prozesslosen Druckplatten erfolgt das Entwickeln bzw. der Materialabtrag oder das Entschichten der Druckplatten nicht in der Druckvorstufe, sondern in der Druckmaschine selbst. Erst nach Entfernen der nichtdruckenden (Teil)-schicht muss die Druckplatte mit dem Druckbild gegenüber äußeren Einflüssen geschützt werden. Aus diesem Grund kann auf ein Gummieren verzichtet werden und direkt gedruckt werden. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Entwickeln von Druckplatten in einer Druckmaschine bekannt.
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Durch die
EP 1 462 249 B1 ist ein Druckverfahren und eine Druckmaschine mit belichteten Druckplatten bekannt. Die Druckplatten werden, anstatt in der Druckvorstufe, in der Druckmaschine selbst entwickelt. Feuchtauftragswalze und Farbauftragswalzen werden dazu an die zu entwickelnde auf dem Formzylinder aufgespannte Druckplatte angestellt. Die Feuchtmittelwalze und/oder die Farbauftragswalze drehen dabei mit einer anderen Geschwindigkeit als der Formzylinder, auf welchem die Druckplatte aufgespannt ist. Im anschließenden Druckschritt wird die Oberflächengeschwindigkeit der Feuchtmittelwalze und/oder der Farbauftragswalze, bevorzugt auf die Oberflächengeschwindigkeit des Druckzylinders, angepasst.
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Durch die
DE 10 2007 034 880 A1 ist ein Verfahren zur Entwicklung von Druckplatten in einer Druckmaschine bekannt. Die zu entwickelnden Druckplatten werden in der Druckmaschine mit einem Feuchtmittel aus dem Feuchtwerk mit einer Einwirkzeit angefeuchtet. Anschließend werden die Farbauftragswalzen angestellt und die Partikeln, die zum Drucken nicht benötigt werden, haften an der Farbe und werden entfernt. Insbesondere sind drei Varianten angegeben, wie dann der Fortdruck gestartet wird. In einer dritten Variante werden die Feuchtwalze sowie die Farbwerksauftragswalze vor dem Fortdruck noch einmal gleichzeitig abgestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entwickeln einer Druckform in einer Druckmaschine zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Verschmutzen der Druckmaschine, insbesondere von Gummi - und Druckzylindern in den druckbildfreien Bereichen, verhindert wird. Insbesondere wird die zumindest eine Farbauftragswalze und/oder die zumindest eine Feuchtauftragswalze so an den Formzylinder angestellt und/oder abgestellt, dass ein Verschmutzen von Gummi- und Druckzylindern in den druckbildfreien Bereichen weitestgehend verhindert wird. Der Entwicklungsprozess ist in Abhängigkeit von dem Druckplattentyp, dem Feuchtmittel und der Zügigkeit der Farbe einstellbar.
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Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht in der Reduzierung von Makulaturexemplaren. Erst nach dem Entwickeln der Druckplatte wird eine Bedruckstoffzufuhr gestartet. Dabei kann schnellstmöglich wieder mit stabilen Druckeigenschaften gedruckt werden. Die zu entfernende Teilschicht und/oder die nicht für das Drucken benötigten Partikeln werden durch die Haftung an der Farbe und Auswaschen mit Feuchtmittel entfernt.
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Durch die unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten zwischen dem Formzylinder und der Feuchtauftragswalze wird der Entwicklungsprozess durch eine erhöhte Reibung beschleunigt.
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Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil liegt darin, dass der Ablauf des Entschichtens in der Steuereinheit hinterlegt ist und dass der Vorgang nach einem Plattenwechsel ohne Zutun des Anlagenbedieners abläuft. Zum möglichst geringen Zeitaufwand für den Entschichtungsvorgang erfolgt dieser mit einer ähnlichen Drehzahl wie ein Anlagenquickstart. Auch bekommt der Anlagenbediener den Vorgangs des Entschichtens nicht mit, da insbesondere der Entschichtungsvorgang mit einer ähnlichen Drehzahl wie ein Anlagenquickstart durchgeführt wird. Lediglich einmal muss der Anlagenbediener vor dem Verwenden von prozesslosen Druckplatten den entsprechenden Betriebsmodus aktivieren.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Bogenverarbeitungsmaschine in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 2 eine schematische Darstellung eines Bogenanlegers und einer Bogenanlage in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 3 eine schematische Darstellung eines Unterbaumoduls eines Druckwerks in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 4 eine schematische Darstellung eines Oberbaumoduls eines Druckwerks in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 5 eine schematische Darstellung eines Lackwerks in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 6 eine schematische Darstellung einer Wendeeinrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 7 eine schematische Darstellung einer Bogenauslage in einer bevorzugten Ausführungsform;
- 8 ein schematischer Ablauf eines Betriebsmodus mit einer außerhalb der Druckmaschine entwickelten Druckplatte und einer in der Druckmaschine zu entwickelnden Druckplatte in einer bevorzugten Ausführungsform.
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Eine bogenförmiges Substrat B verarbeitende Maschine, z. B. Druckmaschine, insbesondere Bogenverarbeitungsmaschine, umfasst eine beispielsweise als Bogenanleger 01 bezeichnete Substratzufuhreinrichtung 01, eine beispielsweise als Bogenanlage 03 bezeichnete Anlageeinrichtung 03 und eine beispielsweise als Bogenauslage 08 bezeichnete Substratabgabeeinrichtung 08. Zwischen der Substratzufuhreinrichtung 01 und der Substratabgabeeinrichtung 08 sind ein oder mehrere, auch als Werke 05; 06; 07 bezeichnete Bearbeitungsstufen 05; 06; 07 angeordnet, die beispielsweise als Druckwerk 05; 06, Lackwerk 07, Trockenwerk, Kalandrierwerk oder Folientransferwerk oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sind. Im Fall der Ausbildung der Bogenverarbeitungsmaschine als Druckmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, ist mindestens eines der Werke 05, 06 durch ein Druckwerk 05; 06, insbesondere Offsetdruckwerk 05; 06 gebildet, dem vorzugsweise ein oder mehrere Werke 07, insbesondere Lackwerke 07 nachgeordnet sind. Im Fall mehrerer Druckwerke 05; 06 kann auch die Anordnung eines oder mehrerer Lackwerke 07 zwischen den Druckwerken 05; 06 vorgesehen sein.
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Sofern nicht explizit unterschieden wird, soll hier vom Begriff des bogenförmigen Substrates B, insbesondere eines Bedruckstoffes B, speziell des Bogens B grundsätzlich jedes flächig und in Abschnitten vorliegendes Substrat B, also auch tafel- oder ggf. plattenförmig vorliegende Substrate B, also auch Tafeln bzw. Platten, umfasst sein. Das so definierte bogenförmige Substrat B bzw. der Bogen B ist hier bevorzugt aus Papier oder Karton, d. h. als Papier- oder Kartonbogen, ausgebildet, kann jedoch grundsätzlich auch durch Bogen B, Tafeln oder ggf. Platten aus Kunststoff, Pappe, Glas oder Metall gebildet sein.
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Nachfolgend werden die einzelnen Bestandteile einer Bogenverarbeitungsmaschine an einer Bogendruckmaschine näher beschrieben.
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Wie z. B. in 1 und/oder 2 ersichtlich, ist eine als Bogenanleger 01 ausgebildete Substratzufuhreinrichtung 01, mit einer beispielsweise als Bändertisch 02 ausgebildeten Förderstrecke 02 und mit einem durch beispielsweise einen Bogenstapel 09 gebildeten Bedruckstoffgebinde 09 dargestellt, der auf einer Aufnahmeeinrichtung 10 angeordnet, z. B. einer Stapelplatte 10 aufgesetzt, ist. Die Stapelplatte 10 ist mit Transportmitteln 11 verbunden, welche sichern, dass die Oberseite des Bogenstapels 09 in einer definierten Position gehalten wird.
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Die bevorzugt als Bogenanleger 01 ausgebildete Substratzufuhreinrichtung 01 umfasst vorzugsweise Bogenvereinzelungsorgane 12 und Bogentransportorgane 13. Die Bogenvereinzelungsorgane 12 sind beispielsweise als Trennsauger 12 und die Bogentransportorgane 13 beispielsweise als Transportsauger 13 ausgebildet und sind vorzugsweise gemeinsam von einer Trenneinrichtung 14 umfasst, z. B. in einem sog. Bogentrenner 14 aufgenommen. Der Antrieb des Bogentrenners 14 ist so gestaltet, dass die Trennsauger 12 eine vorwiegend vertikale Bewegung und die Transportsauger 13 eine in oder entgegen der Bogentransportrichtung 15 vorwiegend horizontale Bewegung ausführen. Dabei sind in einer Ausführungsform für die Trennsauger 12 und die Transportsauger 13 jeweils Einzelantriebe vorgesehen. Unter Einzelantrieben werden hier ansteuerbare Antriebe verstanden, die einem oder einer Gruppe von Arbeitsorganen (Bogenvereinzelungsorgane 12 und/oder Bogentransportorgane 13) zu deren Antrieb zugeordnet sind, insbesondere zu deren Antrieb unabhängig vom Antrieb (vorzugsweise aller) anderer Arbeitsorgane oder Gruppen von Arbeitsorganen, insbesondere ohne über eine mechanische und/oder formschlüssige Antriebsverbindung zu Antrieben anderer, einzeln oder ebenfalls in einer oder mehreren Gruppen angetriebener Arbeitsorgane gekoppelt zu sein.
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Bogen B des Bogenstapels 09 sind an Anschlagelementen 16 insbesondere mit der Bogenvorderkante an Anschlagflächen von Vorderanschlägen 16 positioniert. Eine Bogenklappe 17 kann im oberen Bereich des Bogenstapels 09 eine in etwa senkrechte Fortsetzung der Anschlagflächen der Vorderanschläge 16 bilden. Die Bogenklappe 17 steht beispielsweise über eine Klappenwelle 18, mit der sie drehfest verbunden ist, in Antriebsverbindung mit einem Antrieb, vorzugsweise einem Einzelantrieb. Die Bogenklappe 17 kann damit aus der einen geradlinigen Fortsetzung der Anschlagflächen bildenden Position geschwenkt werden und so in eine die Führung der Bogen B zu dem nachgeordneten Bändertisch 02 unterstützende Lage verbracht werden. An der Rückseite des Bogenstapels 09 sind vorzugsweise Blaseinrichtungen 19, z. B. sog. Bläser 19, zum Vorlockern der im oberen Bereich des Bogenstapels 09 liegenden Bogen B und zum Ausbilden eines die Bogen B während des Förderns in Bogentransportrichtung 15 tragenden Luftpolsters positioniert. Dazu können auch seitlich des Bogenstapels 09 weitere Blaseinrichtungen 19 bzw. Bläser 19 und/oder Leitbleche vorgesehen sein.
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Um beim sog. „Wechsel“ des Bogenstapels 09, d. h. dem Nachladen der Substratzufuhreinrichtung 01 mit neuen Bogen B, insbesondere einem neuen Bedruckstoffgebinde 09, das Anhalten der Bogendruckmaschine zu vermeiden, ist der Bogenanleger 01 mit einer hier nicht dargestellten Non-Stop-Einrichtung ausgerüstet. Diese Non-Stop-Einrichtung verfügt insbesondere über einen in den Stapelbereich der Druckmaschine einfahrbaren, an einer Einschubeinheit angeordneten Hilfsstapelträger, der insbesondere als Rechen, Rollo oder Platte ausgebildet ist. Der Hilfsstapelträger übernimmt den auf einer Transportunterlage 76, insbesondere einer Palette 76 ruhenden Reststapel und hebt diesen vorzugsweise kontinuierlich an, um ein störungsfreies Vereinzeln und Abtransportieren des jeweils obersten Bogens B des Reststapels zu sichern. In dieser Zeit wird der neue, auf einer weiteren Palette 76 angeordnete Stapel eingefahren und nachfolgend der Reststapel mit dem neuen Stapel vereinigt.
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Der dem Bogenstapel 09 nachgeordnete Bändertisch 02 ist im Ausführungsbeispiel als Saugbändertisch 02 ausgebildet. Er umfasst vorzugsweise zwei Walzen 20; 21, beispielsweise eine Antriebswalze 20 und eine Umlenkwalze 21, zwischen denen eine z. B. ein- oder mehrteilige Fördereinrichtung 22; 23 vorgesehen sein kann, welche beispielsweise durch ein ein- oder mehrteiliges Tischblech 22 oder durch einen das Tischblech 22 ausbildenden Saugkasten 23 gebildet ist. Die Antriebswalze 20 und die Umlenkwalze 21 sind von mindestens einem Transportband 24 umschlungen, welches beim Saugbändertisch 02 als Saugband 24 ausgebildet ist. Das Saugband 24 wird z. B. mit Hilfe einer Spannwalze 77 gespannt und bevorzugt durch einen beispielsweise an der Antriebswalze 20 angreifenden Bandeinzelantrieb innerhalb eines Arbeitstaktes einem Geschwindigkeitsprofil folgend angetrieben. Mit der Antriebswalze 20 korrespondieren hier Taktrollen 25, die innerhalb eines Arbeitstaktes gegen die Antriebswalze 20 gesteuert werden.
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Die beispielsweise als Bogenanlage 03 bezeichnete Anlageeinrichtung 03 umfasst vorzugsweise einen Anlegtisch 26, dem eine Kontrolleinrichtung zugeordnet ist. Der Anlegtisch 26 kann als Anlegblech 26 ausgeführt sein. An den Anlegtisch 26 und damit in die Bahn der Bogen B werden im Arbeitstakt z. B. als so genannte Vordermarken 27 bezeichnete Anschläge 27, insbesondere Vorderanschläge 27, geführt. An diesen Vordermarken 27 werden die Bogen B mit ihrer Vorderkante angelegt und ausgerichtet. Den Vordermarken 27 ist ein Bogenbeschleunigungsmittel 04 nachgeordnet, welches insbesondere als Schwinggreifer 04 ausgebildet ist, welches die nach der Vorderkante sowie gegebenenfalls nach einer Seitenkante ausgerichteten Bogen B einer als Anlegtrommel 29 ausgebildeten Transfertrommel 29 zuführt, die die von der Förderstrecke 02 her kommenden Bogen B an einen Druckwerkszylinder 34 des nachfolgenden Druckwerks 05 übergibt.
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In einer anderen Ausführung wird insbesondere die Lage des Bogens B auf dem Anlegtisch 26 messtechnisch erfasst. Der Bogen B wird dann in seiner Bewegung an den Schwinggreifer 04 übergeben. Vorzugsweise während der Bewegung des Schwinggreifers 04 wird dann der Bogen B in seine korrekte Lage verbracht und ausgerichtet an die Anlegtrommel 29 übergeben.
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In den Figuren ist der Aufbau eines Druckwerkunterbaues 31 einen als Unterbaumodul 31 ausgebildeten Unterbaus 31 der Werke 05; 06, hier Druckwerke 05; 06 zu erkennen. Von den Druckwerken 05; 06 sind nur die Druckwerkzylinder 34; 36, beispielsweise die Druckzylinder 34; 36 und die das Druckbild übertragenden Druckwerkszylinder 33, beispielsweise Übertragungszylinder 33 gezeichnet, die mit den auch als Gegendruckzylinder 34; 36 bezeichneten Druckzylindern 34; 36 auch als Druckstellen 55 oder Druckspalt 55 bezeichnete Druckzonen 55 bilden. Die Übertragungszylinder 33 werden auch als Gummizylinder 33 oder Gummituchzylinder 33 bezeichnet. Die Druckzylinder 34; 36 besitzen eine bis auf wenigstens einen axial verlaufenden Zylinderkanal 56 durchgehende Zylindermanteloberfläche. Im Zylinderkanal 56 ist vorzugsweise ein Greifersystem 57 zur Übernahme und Übergabe des Bogens B im Greiferschluss angeordnet. Doppeltgroße Druckzylinder 34; 36 weisen demnach zwei in jeweils einem Zylinderkanal 56 angeordnete Greifersysteme 57 auf. Zwischen den Druckzylindern 34; 36 ist in der Regel eine als Übergabetrommel 35 ausgebildete Transfertrommel 35 mit konzentrisch zur Drehachse angeordneten und gekrümmten Bogentragelementen 58, z. B. sogenannten Trommelkappen 58, angeordnet. Alternativ kann die Übergabetrommel 35 auch ohne Trommelkappen 58 als sogenannter Transferter 35 ausgebildet sein. Für die Übernahme der Bogen B vom vorgeordneten Druckzylinder 34 und zur Übergabe an den nachgeordneten Druckzylinder 36 weisen die Übergabetrommeln 35 vorzugsweise Greifersysteme 59 auf. Während des Bogentransportes auf den Trommelkappen 58 der Übergabetrommel 35 können die Bogen B insbesondere von einer unter der Übergabetrommel 35 angeordneten Luftpolsterführung 60 gestützt und so auf die Trommelkappen 58 glatt aufgelegt werden. Die zwischen den Druckzylindern 34 angeordneten Übergabetrommeln 35, beispielsweise Transfertrommeln 35 oder Transferter 35 können einfachgroß oder mehrfachgroß ausgeführt sein, sind aber bevorzugt auch doppeltgroß ausgeführt. Einfachgroße Zylinder können einen Bogen B und zweifachgroße Zylinder können zwei Bogen B umfangsseitig aufnehmen.
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Jedes Druckwerk 05; 06 umfasst z. B. im Bereich eines sog. Druckwerksoberbaus 30 als Oberbaumodul 30 ausgebildeten Oberbau 30 einen insbesondere als Formzylinder 32, z. B. als Plattenzylinder 32, ausgeführten Druckwerkszylinder 32 und in einer Ausgestaltung für das Offsetdruckverfahren auch einen insbesondere als Übertragungszylinder 33, z. B. als Gummizylinder 33 ausgeführten Druckwerkszylinder 32. Des Weiteren umfasst das Druckwerk 05; 06 z. B. im Bereich eines sog. Druckwerkunterbaus 31 einen als Druckzylinder 34 bzw. Gegendruckzylinder 34 ausgebildeten Druckwerkszylinder 34 und eine auch als Übergabetrommel 35 bezeichnete Transfertrommel 35.
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Die Druckwerke 05; 06 sind, wie z. B. auch am schematisch dargestellten Aufbau der Druckwerke 05; 06 in den Figuren erkennbar, vorzugsweise modular aufgebaut, derart, dass der Druckwerksoberbau 30 durch ein erstes Modul 30, z. B. ein sog. Oberbaumodul 30, und der Druckwerksunterbau 31 durch ein zweites Modul 31, z. B. ein sogenanntes Unterbaumodul 31, gegeben ist. In der modularen Ausführung umfasst das Oberbaumodul 30 hierbei beispielsweise den Formzylinder 32 und in einer Ausgestaltung für das Offsetdruckverfahren auch den Übertragungszylinder 33. Das Unterbaumodul 31 weist insbesondere den Druckzylinder 34 und z. B. die Transfertrommel 35 auf. Als „modular“ bzw. Modul kann in diesem Zusammenhang eine Baueinheit verstanden sein, welche mit ihren Hauptbestandteilen oder zumindest deren Anschlusselemente bereits in einem Gestell vormontiert als Ganzes in die Maschine einzubringen und ggf. wieder zu demontieren ist, wobei das Gestell als ein vom übrigen Maschinengestell lösbares Gestell ausgebildet ist.
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Für den Fall der modularen Ausführung verläuft die horizontale Teilung zwischen Oberbaumodul 30 und Unterbaumodul 31 vorzugsweise zwischen dem Gummizylinder 33 und dem Druckzylinder 34. Die vertikale Trennlinie zwischen den Unterbaumodulen 31 bzw. zwischen den Druckwerken 05; 06 wird in Bogentransportrichtung 15 gesehen vorwiegend zwischen der Übergabetrommel 35 des Druckwerks 05 und dem Druckzylinder 36 des nachfolgenden Druckwerks 06 gelegt.
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Der oben genannte, z. B. als Gummizylinder 33 ausgeführte Übertragungszylinder 33 kann mindestens eine Befestigungseinrichtung mit einem Befestigungsmittel 38 zum Halten und/oder Spannen eines Gummituchs aufweisen. Beispielsweise kann ein als Klemm- und/oder Spannkanal 37 bezeichneter Kanal 37, in dem die als Klemm- und/oder Spannorgane 38 ausgebildeten Befestigungsmittel 38, insbesondere zum Aufspannen eines Gummituchs angeordnet, sind, vorgesehen sein.
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Dem Gummizylinder 33 ist bzgl. der Richtung des effektiven Farbstromes der z. B. als Plattenzylinder 32 ausgebildete Formzylinder 32 vorgeordnet, der z. B. ebenfalls mindestens eine Befestigungseinrichtung mit einem Befestigungsmittel 40 zum Halten und/oder Spannen einer Druckform aufweist. Der Plattenzylinder 32 kann einen auch als Klemm- und/oder Spannkanal 39 bezeichneten Kanal 39 aufweisen, in welchem sich z. B. mindestens ein als Spann- und/oder Klemmeinrichtung 40 ausgebildetes Befestigungsmittel 40 zum Aufspannen einer Druckplatte auf die Mantelfläche des Plattenzylinders 32 befindet.
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Dem Druckwerk 05; 06 kann im Bereich des Druckwerksoberbaus 30 bzw. Oberbaumoduls 30 eine automatische oder halbautomatische Plattenwechseleinrichtung 41 zugeordnet sein.
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Zum Einfärben der z. B. als Druckplatte ausgebildeten Druckform ist mindestens ein Farbwerk 42 vorgesehen. Das Farbwerk 42 kann als Kurzfarbwerk 42, als Heberfarbwerk 42, als Filmfarbwerk 42 oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein. Im Fall der hier bevorzugten Ausbildung als Heberfarbwerk 42 umfasst das Farbwerk 42 mindestens einen Farbvorrat 43, der beispielsweise als Rakel oder Farbkasten 43 ausgebildet sein kann, mindestens eine durch den Farbvorrat 43 einzufärbende, beispielsweise als Duktor- oder bevorzugt als Farbkastenwalze 44 ausgebildete Farbaufnahmewalze 44, eine oder mehrere weitere Farbwerkwalzen 45 und bevorzugt einen zwischen der als Farbkastenwalze 44 ausgebildeten Farbaufnahmewalze 44 und einer ersten Farbwerkwalze 46 pendelnde Heberwalze 47, z. B. einen sog. Farbheber 47. Die Farbwerkwalzen 45 unterscheiden sich in beispielsweise zwangsangetriebene Farbreibwalzen 48 und in Farbwerkwalzen 49, die z. B. lediglich durch Friktion von den Farbreibwalzen 48 angetrieben werden. Zum Aufbringen der von der durch die Farbwerkwalzen 45 aufbereiteten Farbe, insbesondere Druckfarbe auf die Druckplatte sind im Ausführungsbeispiel vorzugsweise vier Farbauftragswalzen 50 vorgesehen.
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In der im Betrieb vorliegenden Drehrichtung 53 des Plattenzylinders 32 ist den Farbauftragswalzen 50 optional eine Feuchtauftragswalze 52 vorgeordnet. Diese ist einem Feuchtwerk 51 zugeordnet, das zum Aufbringen von Feuchtflüssigkeit auf die Oberfläche der Druckplatte bestimmt ist. Zwischen einer in Drehrichtung 53 des Plattenzylinders 32 ersten Farbauftragswalze 50 und der Feuchtauftragswalze 52 kann eine bevorzugt schaltbare Brückenwalze 54 vorgesehen sein. Dadurch ist funktionell eine Verbindung zwischen dem Feuchtwerk 51 und Farbwerk 42 möglich. Für den Fall der schaltbaren Ausführung erlaubt dies mehrere Betriebsarten zum Optimieren der F euchtfl üssigkeitszufuh r.
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Die Bogendruckmaschine kann eine Wendeeinrichtung 78 zum Wenden der zu bedruckenden Bogen B enthalten. Die Wendeeinrichtung 78 ist bevorzugt zwischen den Druckwerken 05; 06 der Maschine, insbesondere zwischen den Druckzylindern 34, angeordnet. Diese Wendeeinrichtung 78 ist vorzugsweise so konfiguriert, dass diese vom Schöndruck in den Widerdruck umgestellt werden kann, so dass die Maschine entweder in der Betriebsart Schöndruck oder in der Betriebsart Schön- und Widerdruck arbeitet. Unter dem Widerdruck ist zu verstehen, dass ein Bogen B nach dem Bedrucken durch eine Anzahl von Druckwerken 05; 06 gewendet wird, um mit den nachfolgenden Druckwerken 05; 06 dessen Rückseite zu bedrucken.
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Die Wendung erfolgt in der Regel nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung (siehe z. B. 6). Die Wendeeinrichtung 78 kann beispielsweise als Drei-Trommel-Wendung oder als Ein-Trommel-Wendung ausgebildet sein. In der Drei-Trommel-Wendung sind drei Bogenführungszylinder 79; 80; 81 angeordnet. In Bogentransportrichtung 15 ist dabei beispielsweise ein einfachgroßer oder doppeltgroßer Bogenführungszylinder 79, z. B. Übergabetrommel 79, ein vorzugsweise doppeltgroßer Bogenführungszylinder 80, z. B. eine Speichertrommel 80 und ein vorzugsweise einfachgroßer Bogenführungszylinder 81, z. B. eine Wendetrommel 81 angeordnet. Ein einfachgroßer Bogenführungszylinder 79; 80; 81 kann dabei einen Bogen B maximalen Formates umfangsseitig aufnehmen. Ein einfachgroßer Bogenführungszylinder 79; 80; 81 weist so bezogen auf den Durchmesser des z. B. als Plattenzylinder 32 ausgebildeten Formzylinders 32 den gleichen, ein doppeltgroßer Bogenführungszylinder 79; 80; 81 einen doppelt großen Durchmesser auf.
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Die Wendetrommel 81 ist insbesondere mit einem Wendegreifersystem 82 und die Speichertrommel 80 ist dann mit je mindestens einem Bogenhaltesystemen 83 pro bogentragender Mantelfläche ausgestattet. Die Bogenhaltesysteme 83 sind vorzugsweis als Greifersystem 83 für die Bogenvorderkante ausgebildet. Vorzugsweise sind auch Fixierelemente für den hinteren Bereich eines Bogens B vorgesehen, die vorzugsweise als Saugersysteme 84 ausgebildete Bogenhaltesysteme 84 ausgebildet sind. Die Saugersysteme 84 sind vorzugsweise mit verstellbaren hinteren Mantelsegmenten verbunden und in Umfangsrichtung relativ gegenüber den Greifersystemen 83 an vorderen Mantelsegmenten verstellbar, so dass Bogen B vom max. bis min. Format in der Betriebsart Schöndruck und/oder in der Betriebsart Schön- und Widerdruck im vorderen und hinteren Bereich auf der Speichertrommel 80 gehalten werden können. Unterhalb von Speichertrommel 80 und/oder Wendetrommel 81 sind Bogenführungselemente zur Führung der Bogen B anordenbar. Weiterbildend ist der Wendeeinrichtung 78 eine Leitrakel zum Führen des Bogens B zwischen der Speichertrommel 80 und Wendetrommel 81 zugeordnet.
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Dem letzten Druckwerk 06 ist z. B. ein Lackwerk 07 nachgeordnet. Wie beispielsweise in den Zeichnungen dargestellt, ist ein als Druckzylinder 61 bzw. Gegendruckzylinder 61 ausgebildeter Druckwerkszylinder 61 im Unterbau 31, z. B. innerhalb eines Unterbaumoduls 31, angeordnet. Der Druckzylinder 61 des Lackwerks 07 ist bevorzugt den Druckzylindern 34; 36 der Druckwerke 05; 06 baugleich.
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Der Bereich eines z. B. als Oberbaumodul 62 ausgebildeten Lackwerkoberbaus 62 des Lackwerkes 07 unterscheidet sich von den Druckwerksoberbauten 30 bzw. Oberbaumodulen 30 der Druckwerke 05; 06. Innerhalb dieses Lackwerkoberbaus 62 ist ein z. B. als Lackformzylinder 63 ausgebildeter Lackwerkszylinder 63 angeordnet, auf dem über ein Befestigungssystem 64, z. B. ein Klemm- und/oder Spannsystem 64, ein z. B. als Lacktuch oder Lackplatte ausgebildetes Übertragungsmittel befestigt, z. B. aufgespannt, ist. Zum Auftragen des Lacks auf das beispielsweise in Art eines Gummituches ausgebildete Lacktuch bzw. auf die Lackplatte wird ein hier bevorzugt als Kammerrakelsystem 65 ausgebildetes Auftragsystem 65, umfassend vorzugsweise eine eine Näpfchenstruktur auf der Mantelfläche umfassende Farbwerkwalze 66, insbesondere Rasterwalze 66, und eine Rakel 67, insbesondere Kammerrakel 67 angewendet. Die Kammerrakel 67 enthält hier zwei mit der Rasterwalze 66 zusammenwirkende Rakeln 67.
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Stromabwärts des letzten Druckwerks 05; 06 oder, falls vorgesehen nach dem Lackwerk 07, ist vorzugsweise eine Trockenstrecke vorgesehen. Zur Bildung der Trockenstrecke sind im Bedruckstoffweg zwischen dem letzten als Druck- oder Lackwerk 05; 06; 07 ausgebildeten Werk 05; 06; 07 und einem z. B. durch einen Auslagestapel 71 gebildetes Produktgebinde 71 eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 68 angeordnet. Bevorzugt sind in der Bogenauslage 08 eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 68 ober- und/oder unterhalb des Bogenweges angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Weg zwischen dem letzten Lack- oder Druckwerk 07; 05; 06 und der Bogenauslage 08 insbesondere durch Zwischenschaltung eines Trockenwerks verlängerbar, um so Raum für die Anordnung weiterer Trockeneinrichtungen 68 zu gewinnen. Bei Bedarf kann auch eine Zwischentrocknung in der Maschine durch den Zylindern zugeordnete Trockeneinrichtungen 68 erfolgen. Diese Zwischentrocknung kann auch durch ein in der Maschine angeordnetes Trockenwerk erfolgen.
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Die Bogenauslage 08 einer bogenverarbeitenden Maschine, hier insbesondere einer Bogendruckmaschine, speziell einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine, enthält ein einem Bogenführungssystem, hier als Bogenführungszylinder, speziell Druckzylinder 34, nachgeordnetes Bogenfördersystem 69, welches insbesondere als Kettenfördersystem 69 ausgebildet ist. Das Bogenfördersystem 69 enthält über Antriebs- und Umlenkmittel bewegte Zugmittel, die Greifeinrichtungen 70 zur Bogenförderung antreiben. Die Greifeinrichtungen 70 weisen Fixierorgane zur Übernahme und Fixierung der Bogen B auf. Als Fixierorgane können insbesondere Klemm- und/oder Sauggreifer zum Greifen der Bogenkanten eingesetzt werden. In nicht dargestellten Weiterbildungen sind zusätzliche Greifeinrichtungen für die Bogenhinterkanten vorgesehen.
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Das hier als Kettenfördersystem 69 ausgebildete Bogenfördersystem 69 enthält über Kettenräder 72 gelegte und von diesen angetriebene, in seitlich angeordneten nicht dargestellten Führungsschienen geführte Ketten 73, an denen eine Greifereinrichtung 70, insbesondere mehrere Greiferwagen 70 zum Transport der Bogen B angeordnet sind. Von den Greiferwagen 70 werden die Bogen B in Bogentransportrichtung 15 zu dem auf beispielsweise einer Palette 76 oder einer anders gearteten Transportunterlage gelagerten Auslagestapel 71 gefördert. Die Greiferwagen 70 enthalten vorzugsweise Vorderkantenklemmgreifer, die mit Greiferauflagen zusammenwirkende Greiferfinger aufweisen, welche beabstandet zueinander auf einer Greiferwelle angeordnet und von dieser steuerbar sind.
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Für einen sicheren Transport der von den Greiferwagen 70 gehaltenen Bogen B ist in der Bogenauslage 08 eine Bogenleitvorrichtung und zum Beispiel ein Trockner vorgesehen. Die Bogenleiteinrichtung weist den Greiferwagen 70 zugewandte Bogenleitbleche auf, die mit Blasluftdüsen versehen sind und sich über die Maschinenbreite erstrecken. Unter dem Bogenleitblech sind Blaskästen angeordnet, über welche die Blasluftdüsen mit Blasluft versorgt werden, sodass zwischen dem Bogenleitblech und den von den Greiferwagen 70 transportierten Bogen B ein Tragluftpolster ausgebildet wird. Um eine Erwärmung des Bogenleitblechs im Bereich des Trockners regeln zu können kann ein Kühlmittelkreislauf integriert sein. Um das Zusammenkleben der Bogen B auf dem Auslagestapel 71 zu vermeiden, ist im Bereich der Bogenauslage 08 vorzugsweise eine nicht weiter bezeichnete Trennmittelauftrageinrichtung, insbesondere eine Pudereinrichtung, bevorzugt kombiniert mit einer Einrichtung zum Absaugen des Puders, vorgesehen.
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Vor dem Auslagestapel 71 ist eine nicht weiter bezeichnete Bremseinrichtung zur Verzögerung der von den Greiferwagen 70 freigegebenen Bogen B angeordnet. Die Bremseinrichtung kann rotierende Saugringe und/oder umlaufende Saugbänder enthalten oder als Nachgreifersystem ausgebildet sein. Die von der Bremseinrichtung verzögerten Bogen B legen sich an Vorderanschlägen an und werden so ausgerichtet auf dem Auslagestapel 71 abgelegt. Der Auslagestapel 71 wird vorzugsweise von einem Stapelhubantrieb um die jeweils abgelegte Bogenstärke abgesenkt, so dass die Stapeloberfläche ein stets annähernd konstantes Niveau einnimmt.
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Um beim Wechsel der z. B. als Paletten 76 ausgeführten Transportunterlagen 76 das Anhalten der Bogendruckmaschine zu vermeiden, kann die Bogenauslage 08 mit einer nicht dargestellten Non-Stop-Einrichtung ausgerüstet sein. Diese umfasst vorwiegend einen Hilfsstapelträger, beispielsweise in Form eines aufrollbaren Lattentischs, insbesondere auch als Rollo bezeichnet. Das Rollo weist beweglich miteinander verbundene Stäbe auf. In seiner Ruhelage ist es vor dem Auslagestapel 71 aufgerollt angeordnet und wird zum Stapelwechsel bei laufender Bogendruckmaschine in Bogentransportrichtung 15 zwischen zwei Bogen B in eine parallel zur Oberfläche des Auslagestapels 71 liegende Arbeitsstellung abgerollt. In dieser Lage über dem Auslagestapel 71 nimmt dieser Lattentisch vorübergehend die ankommenden Bogen B auf, so dass sich ein Hilfsstapel bildet. Der Hauptstapel kann inzwischen herausgenommen und durch eine neue Transportunterlage 76, insbesondere eine Palette 76 ersetzt werden. Am Ende des Stapelwechselvorganges wird das Rollo in seine Ruhelage zurückgezogen und der Hilfsstapel dabei auf der neuen Palette 76 abgelegt.
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Der Bogendruckmaschine ist mindestens ein nicht dargestellter Antriebsmotor zugeordnet.
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In einer ersten Ausführungsform ist dieser mindestens eine Antriebsmotor z. B. als ein Hauptmotor ausgebildet und treibt z. B. einen geschlossenen Räderzug an, der einen Antriebsverbund bildet. Der Antriebsverbund umfasst dabei insbesondere die Druckzylinder 34; 36, die Übergabetrommeln 35, die Gummizylinder 33, die Plattenzylinder 32, das Lackwerk 07 und die Farbwerke 42.
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Einzelne funktionelle Einheiten der Bogendruckmaschine, wie zum Beispiel der Substratzufuhreinrichtung 01, speziell der Bogenanleger 01, die Farbaufnahmewalze 44 und/oder ggf. vorgesehene Feuchtwerke 51, können vorzugsweise durch separate Antriebe, insbesondere Einzelantriebe, d. h. ohne mechanische und/oder formschlüssige Antriebsverbindung zu Antrieben der anderen funktionellen Einheiten und dem den Hauptmotor umfassenden Antriebsverbund, angetrieben werden bzw. sein. In einer die erste Ausführungsform weiterbildenden Ausführung werden zumindest die Plattenzylinder 32 aus dem Antriebsverbund ausgegliedert und durch lediglich dem jeweiligen Plattenzylinder 32 zugeordnete separate Antriebe, insbesondere Einzelantriebe, d. h. ohne mechanische und/oder formschlüssige Antriebsverbindung zu den Antrieben der anderen Plattenzylinder 32 und zu dem den Hauptmotor umfassenden Antriebsverbund und zu Antrieben anderer funktioneller Einheiten wie beispielsweise der Substratzufuhreinrichtung 01, der Farbkastenwalzen 44 und/oder der Feuchtwerke 51, rotatorisch bewegt. Die Einzelantriebe der Plattenzylinder 32 können insbesondere durch sog. Direktantriebe gebildet sein, wobei unter dem Direktantrieb ein o. g. Einzelantrieb verstanden wird, bei dem der Antriebsmotor bzw. dessen Rotor, bevorzugt ohne dazwischenliegende Getriebeelemente, direkt oder ggf. über eine Kupplung in zueinander koaxialer Anordnung mit der Antriebswelle, insbesondere dem Zapfen, des Plattenzylinders 32 verbunden ist. Der Antriebsmotor wird vorzugsweise so ausgelegt, dass auf die Zwischenschaltung eines Getriebes verzichtet werden kann. Dabei wird die Umfangsgeschwindigkeit der Plattenzylinder 32 der Umfangsgeschwindigkeit der mit den Plattenzylindern 32 zusammenwirkenden Zylindern angepasst. Gemäß einer anderen Ausführungsform weisen mehrere der Werke 05; 06; 07, bevorzugt jedes der Werke 05; 06; 07 einen eigenen, den Antriebsverbund des betreffenden Werkes 05; 06; 07 antreibenden Antriebsmotor auf, jedoch ohne über eine mechanische und/oder formschlüssige Antriebsverbindung zu Antrieben anderer Werke 05; 06 gekoppelt zu sein. Beispielsweise weist auch das Lackwerk 07 zumindest einen eigenen Antrieb auf. Ein solcher Antrieb ist beispielsweise ein Direktantrieb und/oder ein Hilfsantrieb. Ein solcher Hilfsantrieb kann bevorzugt von dem Hauptantrieb entkoppelt werden und beispielsweise zur Positionierung einzelner Zylinder, insbesondere dem Formzylinder 63, genutzt werden.
Die Bogen B werden in dem z. B. als Bogenstapel 09 ausgebildeten Bedruckgebinde 09 bereitgestellt. Durch den Bogentrenner 14 wird der oberste Bogen B des Bogenstapels 09 erfasst und der weiteren Verarbeitung zugeführt. Das geschieht z. B. wie folgt:
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Die Bogenvereinzelungsorgane 12 werden gegen die Oberseite des Bogenstapels 09 geführt, erfassen den jeweils obersten Bogen B und heben diesen vom darunter liegenden Bogen B ab, indem sie in ihre Ausgangslage zurückbewegt werden. Die Bläser unterblasen den von den Bogenvereinzelungsorganen 12 gehaltenen Bogen B und trennen diesen so vollflächig vom darunter liegenden Bogen B. Der von den Bogenvereinzelungsorganen 12 gehaltene und vollflächig getrennte Bogen B wird von den Bogentransportorganen 13 erfasst und von den Bogenvereinzelungsorganen 12 freigegeben. Die Bogentransportorgane 13 fördern den erfassten Bogen B in Bogentransportrichtung 15, wobei mit Beginn des Bogentransports die Bogenklappe 17 nach unten geschwenkt werden kann, so dass der Bogen B mit der Bogenvorderkante zur z. B. als Bändertisch 02 ausgebildeten Förderstrecke 02 transportiert werden kann. Die Taktrollen 25 sind anfänglich von der Antriebswalze 20 abgehoben und setzen auf den jeweiligen Bogen B auf, wenn dieser sich im Spalt zwischen den Taktrollen 25 und der Antriebswalze 20 befindet. Anschließend wird der jeweilige Bogen B von den Bogentransportorganen 13 freigegeben. Die von den Bogentransportorganen 13 in Bogentransportrichtung 15 geförderten Bogen B werden unter Einhaltung eines vorgegebenen Schuppenabstandes auf der z. B. als Bändertisch 02 ausgebildeten Förderstrecke 02 positioniert und von diesem bzw. dieser im Arbeitstakt der Bogendruckmaschine gegen die Vordermarken 27 geführt und können nachfolgend durch die beispielsweise als Schwinggreifer 04 ausgebildeten Bogenbeschleunigungsmittel 04 abgezogen werden.
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Die Greifer z. B. des Schwinggreifers 04 übergeben den Bogen B an die Greifer der Anlegtrommel 29, durch die der Bogen B an das Greifersystem 57 des Druckzylinders 34 des ersten Druckwerks 05 übergeben wird.
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Der nunmehr auf dem Druckzylinder 34 befindliche Bogen B wird durch das Farbwerk 42 über den Formzylinder 32 und in Ausführung als Offsetdruckwerk über den Übertragungszylinder 33 eingefärbt. Das geschieht z. B. wie folgt:
- Die im z. B. im als Farbkasten 43 ausgebildeten Farbvorrat 43 bevorratete Farbe, insbesondere Druckfarbe wird zonenweise dosiert auf die Farbaufnahmewalze 44, z. B. Farbkastenwalze 44, gebracht und bevorzugt von dem periodisch hin und her bewegten Farbheber 47 als Farbstreifen auf die z. B. als Farbreibwalze 48 ausgebildete erste Farbwerkwalze 46 abgelegt. Diese überträgt die Farbe über durch Friktion angetriebene Farbwerkwalzen 49 auf die Farbreibwalzen 48. Über weitere Farbwerkwalzen 45 wird die Farbe auf die Farbauftragswalzen 50 übertragen und gelangt dadurch auf die auf dem Formzylinder 32 aufgespannte Druckform, wobei in Drehrichtung 53 des Formzylinders 32 gesehen vor dem Auftrag der Farbe durch die Farbauftragswalzen 50 der Auftrag von Feuchtflüssigkeit durch die Feuchtauftragswalze 52 erfolgen kann.
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Die auf der Druckform abgelegte Farbe wird motivgerecht auf den Gummizylinder 33 übertragen und von diesem auf den vom Druckzylinder 34 geführten Bogen B transferiert.
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Der Bogen B wird nunmehr vom ersten Druckwerk 05 auf das folgende Druckwerk 06 und ggf. nachfolgende weitere Druckwerke übertragen. Das geschieht z. B. wie folgt:
- Der Bogen B wird von dem Greifersystem 57 des Druckzylinders 34 an das Greifersystem 59 der Übergabetrommel 35 übergeben und so weiter durch die gesamte Bogendruckmaschine geführt. In den einzelnen Druckwerken 05; 06 wird dann über die betreffenden Übertragungszylinder 33 die Farbe auf den Bogen B aufgebracht.
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Auf dem Weg des Bogens B durch die Bogendruckmaschine kann, falls eine Wendeeinrichtung 78 vorhanden ist, der Bogen B auch gewendet und auf seiner Rückseite bedruckt werden. Die Wirkungsweise des im Ausführungsbeispiel beschriebenen Bogenhaltesystems in der Betriebsart Schön- und Widerdruck ist z. B. folgende:
- Der auf der Speichertrommel 80 liegende, im Schöndruck bedruckte Bogen B wird vom Bogenhaltesystem 83 im Bereich der Bogenvorderkante geführt und zusätzlich von einem als Sauggreifer des Saugersystems 84 ausgebildeten Bogenhaltesystem 84 im Bereich der Bogenhinterkante fixiert. Nachdem die Bogenvorderkante den Tangentenpunkt zwischen Speichertrommel 80 und der nachfolgenden Wendetrommel 81 passiert hat, wird sie vom Bogenhaltesystem 83 freigegeben. Während die Bogenhinterkante den Tangentenpunkt zwischen Speichertrommel 80 und Wendetrommel 81 passiert, wird sie vom Wendegreifersystem 82 der Wendetrommel 81 übernommen und vom Bogenhaltesystem 84 der Speichertrommel 80 freigegeben, so dass die Bogenhinterkante dann zur Bogenvorderkante wird.
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Nachdem der Bogen B die Druckwerke 05; 06 passiert hat, kann er in einem oder mehreren Lackwerken 07 durch den Lackformzylinder 63 mit einer Lackschicht versehen werden. Das Greifersystem des Druckzylinders 61 übergibt dann den Bogen B an z. B. das Kettenfördersystem 69 der Bogenauslage 08.
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Die an der Vorderkante gegriffenen Bogen B werden von den Greiferwagen 70 nach der Übernahme vom Druckzylinder 61 und Durchlaufen eines Umlenkbereiches z. B. auf einer Bahn geführt, die nach oben weist. Dabei werden die Bogen B durch die vorgesehenen Trockeneinrichtungen 68 getrocknet und z. B. mit Puder belegt. Die Bogen B werden durch die Greiferwagen 70 bis in die Höhe des Auslagestapels 71 transportiert und dort auf diesen abgelegt.
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Bevorzugt weist jedes Druckwerk 05; 06 die halbautomatisierte und/oder automatisierte Plattenwechseleinrichtung 41 auf. Über eine solche Plattenwechseleinrichtung 41 können und/oder werden dem jeweiligen Druckwerk 05; 06 Druckplatten zugeführt und/oder Druckplatten gewechselt. Bei einem Druckplattenwechsel, beispielsweise nach Beendigung eines Druckjobs, wird eine auf dem Formzylinder 32 aufgespannte und mittels der Befestigungsmittel 40 gehaltene Druckplatte gelöst und über die Plattenwechseleinrichtung 41 aus der Druckmaschine geführt. Anschließend wird, bevorzugt automatisch, eine neue Druckplatte durch die Plattenwechseleinrichtung 41 in die Druckmaschine eingeführt und durch die Befestigungsmittel 40 auf dem Formzylinder 32 aufgespannt. Durch verschiedene Sensoren kann der Plattenwechsel in einer Steuereinrichtung erkannt werden. In Folge dessen können in der Steuereinrichtung hinterlegte Abläufe gestartet werden. Ein solcher Ablauf ist beispielsweise ein Entgummieren und/oder Entwickeln einer Druckplatte in der Druckmaschine.
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Die zugeführten Druckplatten unterscheiden sich im Aufbau und in der Vorbehandlung. Es gibt Druckplatten die in der Druckvorstufe entwickelt werden und es gibt prozessfreie und/oder prozesslose Druckplatten. Druckplatten, die in der Druckvorstufe entwickelt werden, sind in der Regel mit einer Schutzschicht bzw. einer Gummischicht überzogen. Diese gummierten Druckplatten müssen vor dem Bedrucken eines Bedruckstoffs B von der Gummischicht befreit werden. Ein solcher Vorgang wird im Folgenden als Entgummieren bezeichnet. Prozessfreie Druckplatten dagegen müssen vor dem Einsatz entwickelt und/oder entschichtet werden.
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Prozessfreie Druckplatten und/oder Druckformen weisen zumindest eine Druckbild aufnehmende Schicht auf. Eine solche Schicht ist bevorzugt eine thermisch empfindliche Schicht, beispielsweise eine Polymerschicht. Weiter weisen solche Druckplatten bevorzugt eine Trägerschicht, beispielsweise eine aufgeraute Aluminiumschicht, auf. In der Druckvorstufe werden die Druckplatten, bevorzugt mittels thermischer Strahlung, belichtet und/oder hergestellt. Insbesondere wird durch das gezielte Belichten ein Druckbild auf der Druckplatte erzeugt. Das Druckbild wird bevorzugt auf der Druckform außerhalb der Druckmaschine erzeugt. Beim Entwickeln einer solchen Druckform wird ein Teil dieser Druckbild aufnehmenden Schicht entfernt. Insbesondere werden Partikeln entfernt, die zum Drucken nicht benötigt werden. Insbesondere werden für das Drucken nicht benötigt Partikeln entfernt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann und/oder wird zumindest zwischen zwei Betriebsmodi gewechselt werden. Es kann und/oder wird zwischen einem ersten Betriebsmodus für bereits entwickelte Druckformen und einem zweiten Betriebsmodus für in der Druckmaschine zu entwickelnde Druckformen gewechselt werden. An einem Leitstand kann ein Anlagenbediener zwischen einem Betrieb der Druckmaschine mit bereits entwickelten und mit prozessfreien Druckplatten wechseln. Die in einer Steuereinrichtung hinterlegten Abläufe des Entschichtens und des Entgummierens laufen dann bevorzugt automatisiert und/oder ohne Zutun eines Anlagenbedieners ab. Das Verfahren zum Entwickeln wird in dem Betriebsmodus für in der Druckmaschine zu entwickelnde Druckformen nach dem Plattenwechsel von einer Steuereinrichtung mit einem hinterlegten Ablauf ausgeführt und/oder läuft ohne Zutun eines Bedieners ab. In dem ersten Betriebsmodus für bereits entwickelte Druckformen findet ein in einer Steuereinheit hinterlegtes Entgummieren der Druckplatte statt. In dem zweiten Betriebsmodus für in der Druckmaschine zu entwickelnde Druckplatten findet ein in einer Steuereinheit hinterlegtes Entwickeln und/oder Entschichten der Druckplatte statt.
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Bevorzugt können für den ein zweiten Betriebsmodus für in der Druckmaschine zu entwickelnde Druckformen weitere Einstellungen, bevorzugt am Leitstand, vorgenommen werden. Beispielsweise können verschiedene Parameter wie Anstelldauer der Farbauftragswalzen 50 und/oder der Feuchtauftragswalze 52 eingestellt werden.
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Beim Entgummieren werden die Druckplatten nach dem Plattenwechsel in dem Druckwerk 05; 06 vor dem Druckbeginn und nach einem Hochlaufen der Maschine vorgefeuchtet. Das Vorfeuchten find bevorzugt über zumindest eine Feuchtauftragswalze 52 statt. Nach einem Plattenwechsel wird eine Druckplatte bevorzugt zwischen 10 Sekunden und 30 Sekunden, weiter bevorzugt 20 Sekunden, vorgefeuchtet. Dazu wird die Feuchtauftragswalze 52 an die Druckplatte angestellt und auf eine Betriebsdrehzahl gebracht. Eine Dauer des Vorfeuchtens kann bevorzugt über eine Eingabe am Leitstand verändert werden.
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Bevorzugt wird das Entgummieren nach jedem Plattenwechsel mit in der Druckvorstufe entwickelten Druckplatten durchgeführt. Bevorzugt ist der Ablauf des Entgummierens so in einer Steuereinrichtung hinterlegt, dass das Entgummieren bei einem Wechsel in den Fortdruckmodus bzw. den Betriebsmodus nach einem Plattenwechsel immer abläuft. Insbesondere erkennt die Druckmaschine mittels verschiedener Sensoren oder anhand registrierter Programmschritte, ob ein Plattenwechsel stattgefunden hat oder nicht. Bevorzugt muss ein Anlagenbediener keine Einstellungen an der Druckmaschine vornehmen, damit ein Entgummieren nach einem Plattenwechsel abläuft. Bevorzugt ist das Entgummieren als Standardablauf in der Steuereinrichtung der Druckmaschine mit allen Parametern hinterlegt.
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Bei Betrieb der Druckmaschine mit prozessfreien Druckplatten muss vor Druckbeginn ein von dem Entgummieren unterschiedlicher Vorgang ablaufen. Die Druckplatte muss vor Beginn des Druckens entwickelt und/oder entschichtet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Druckplatten als negativ oder positiv arbeitende Druckformen ausgebildet. Bei der Entwicklung werden also die farbführenden Bereiche auf der Druckplatte nicht abgelöst. Die Druckbild aufnehmende Schicht wird beim Entwickeln bevorzugt dort abgelöst, an dem Farbe nicht aufgenommen werden soll. Das Druckbild auf der Druckplatte weist druckende und nicht druckende Stellen auf. Die nicht druckenden Stellen werden beim Entwickeln in der Druckmaschine entfernt.
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Die Druckbild aufnehmende Schicht kann mit einem Feuchtmittel und einem Druckfluid entwickelt werden. Entschichtet werden die nicht druckenden Bildstellen durch Feuchtmittel und Farbe. Bevorzugt führt das Feuchtmittel zu einem Vorfeuchten und/oder Aufquellen der Druckbild aufnehmenden Schicht. Insbesondere werden die Bereiche, die von der Druckplatte entfernt werden sollen, gelockert und/oder gelöst. Der abzutragende Teil der Druckbild aufnehmenden Schicht haften an einer anschließend aufgetragenen Farbe und die Partikeln und/oder der abzutragende Teil der Druckbild aufnehmenden Schicht löst sich von der Druckplatte. Vor dem Fortdruckbeginn müssen die nicht druckenden Stellen bevorzugt komplett frei von Schichtresten sein.
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Das Verfahren zum Entwickeln und/oder Entschichten der Druckform in der Druckmaschine umfasst mehrere Schritte. Insbesondere wird und/oder ist die Druckform dabei auf den Formzylinder 32 aufgelegt und bevorzugt mittels des Befestigungsmittels 40 gespannt und/oder befestigt. Nach dem Plattenwechsel fährt die Maschine hoch auf eine Quickstartdrehzahl. Dabei handelt es sich bevorzugt um eine Drehzahl der Formzylinder 32 und/oder Übertragungszylinder 33 zwischen 4.000 Umdrehungen pro Stunden bis 8.000 Umdrehungen pro Stunde, bevorzugt 6.000 Umdrehungen pro Stunde. Ein Maschinentakt entspricht bevorzugt einer Umdrehung des Formzylinders 32 und/oder des Übertragungszylinders 33.
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Während dem Verfahren zum Entwickeln und/oder Entschichten wird eine Bedruckstoffzufuhr und/oder ein Bogenlauf bevorzugt verhindert und/oder verzögert. Bevorzugt wird eine Bedruckstoffzufuhr und/oder ein Bogenlauf nach dem Entwickeln der Druckform aktiviert. Ein Anlagenbediener stellt bevorzugt die Maschine auf Fortdruck nach dem Plattenwechsel. Der Entwicklungs- bzw. Entschichtungsprozess der Druckplatte läuft je nach Einstellung des Betriebsmodus bevorzugt nach einem in der Steuereinheit hinterlegten Ablauf ohne weiteres Zutun ab.
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In zumindest einen Feuchtmittelauftragsschritt wird zumindest die zumindest eine Feuchtauftragswalze 52 an den zumindest einen Formzylinder 32 und/oder an die zumindest eine Druckform angestellt. Die Walzen des Feuchtwerks 51, insbesondere die Feuchtdosierwalze 85, drehen bevorzugt mit einer Betriebsgeschwindigkeit. Die zumindest eine Feuchtauftragswalze 52 weist bevorzugt eine von der Oberflächengeschwindigkeit des Formzylinders 32 unterschiedliche Oberflächengeschwindigkeit während dem Feuchtmittelauftrag auf. In einer Bevorzugten Ausführungsform ist die Oberflächengeschwindigkeit mittels eines Differenzantriebes einstellbar. Insbesondere unterscheidet sich die Oberflächengeschwindigkeit der zumindest einen Feuchtauftragswalze 52 beim Entwickeln der Druckform gegenüber der Oberflächengeschwindigkeit des zumindest einen Formzylinder 32.
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In zumindest einen Farbauftragsschritt wird zumindest eine Farbauftragswalze 50 an den zumindest einen Formzylinder 32 und/oder an die zumindest eine Druckform angestellt. Der Farbauftragsschritt wird gegenüber dem Feuchtmittelauftragsschritt, bevorzugt zwischen 5 bis 15 Umdrehungen des Formzylinder 32, weiter bevorzugt 5 bis 7 Umdrehungen des Formzylinders 32, verzögert. Die Verzögerung des Farbauftragsschritts wird in Abhängigkeit von den Eigenschaften der Druckform verändert. Die zumindest eine Farbauftragswalze 50 bleibt bevorzugt zumindest einen Umdrehung des Formzylinders 32 an den Formzylinder 32 angestellt.
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In zumindest einem Farbabstellschritt wird zumindest eine Farbauftragswalze 50 von dem zumindest einen Formzylinder 32 und/oder von der zumindest einen Druckform abgestellt. Die Anzahl der Umdrehungen des zumindest einen Formzylinders 32 bzw. die Verzögerung zwischen dem Farbauftragsschritt und dem Farbabstellschritt ist in Abhängigkeit von den Eigenschaften der Druckform einstellbar. Bevorzugt liegt die Anzahl der Umdrehungen des zumindest einen Formzylinders 32 zwischen dem Farbauftragsschritt und dem Farbabstellschritt zwischen 2 und 5 Umdrehungen.
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In zumindest einen Feuchtmittelabstellschritt wird die zumindest eine Feuchtauftragswalze 52 von dem zumindest einen Formzylinder 32 und/oder von der zumindest einen Druckform abgestellt. Bevorzugt läuft zuerst der Farbabstellschritt ab und dann der Feuchtmittelabstellschritt ab. Der Feuchtmittelabstellschritt läuft bevorzugt gegenüber dem Farbabstellschritt um zumindest zwei Umdrehungen des Formzylinders 32 verzögert ab.
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Nach dem Entwickeln oder Entgummieren der Druckform wechselt die Druckmaschine durch einen in der Steuereinrichtung hinterlegten Ablauf in den Produktionsmodus und/oder in den Fortdruckmodus. Die Bedruckstoffzufuhr wird gestartet und die Farbauftragswalzen 50 und die zumindest eine Feuchtmittelwalze 52 nach dem üblichen Fortdruckablauf an den Formzylinder 32 und die entwickelte Druckform angestellt.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform läuft das Verfahren zum Entwickeln gleichzeitig und/oder teilweise versetzt zu einem Gummyzylinder- und/oder Druckzylinderwaschen ab. Zum Gummituch- und/oder Druckzylinderwaschen wird eine Gummituchwascheinrichtung 86 an den Gummizylinder 33 angestellt. Eine solche Gummituchwascheinrichtung 86 weist beispielsweise ein Waschtuch auf. In einer anderen Ausführungsform wird die zumindest eine Gummituchwascheinrichtung 86 zum Druckzylinderwaschen an den Druckzylinder 34 angestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Substratzufuhreinrichtung, Bogenanleger
- 02
- Förderstrecke, Bändertisch, Saugbändertisch
- 03
- Anlageeinrichtung, Bogenanlage
- 04
- Bogenbeschleunigungsmittel, Schwinggreifer
- 05
- Werk. Bearbeitungsstufe, Druckwerk, Offsetdruckwerk
- 06
- Werk, Bearbeitungsstufe, Druckwerk, Offsetdruckwerk
- 07
- Werk, Bearbeitungsstufe, Lackwerk
- 08
- Substratabgabeeinrichtung, Bogenauslage
- 09
- Bedruckstoffgebinde, Bogenstapel
- 10
- Aufnahmeeinrichtung, Stapelplatte
- 11
- Transportmittel
- 12
- Bogenvereinzelungsorgan, Trennsauger
- 13
- Bogentransportorgane, Transportsauger
- 14
- Trenneinrichtung, Bogentrenner
- 15
- Bogentransportrichtung
- 16
- Anschlagelement, Vorderanschlag
- 17
- Bogenklappe
- 18
- Klappenwelle
- 19
- Blaseinrichtung, Bläser
- 20
- Walze, Antriebswalze
- 21
- Walze, Umlenkwalze
- 22
- Fördereinrichtung, Tischblech
- 23
- Fördereinrichtung, Saugkasten
- 24
- Transportband, Saugband
- 25
- Taktrolle
- 26
- Anlegtisch, Anlegblech
- 27
- Anschlag, Vordermarke, Vorderanschlag
- 28
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- 29
- Transfertrommel, Anlegtrommel
- 30
- Druckwerksoberbau, Oberbaumodul, Oberbau, Modul, erstes
- 31
- Druckwerksunterbau, Unterbaumodul, Unterbau, Modul, zweites
- 32
- Druckwerkszylinder, Formzylinder, Plattenzylinder
- 33
- Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder, Gummizylinder, Gummituchzylinder
- 34
- Druckwerkszylinder, Druckzylinder, Gegendruckzylinder
- 35
- Transfertrommel, Übergabetrommel, Transferter
- 36
- Druckwerkszylinder, Druckzylinder, Gegendruckzylinder
- 37
- Kanal, Klemm- und/oder Spannkanal
- 38
- Befestigungsmittel, Klemm- und/oder Spannorgane
- 39
- Kanal, Klemm- und/oder Spannkanal
- 40
- Befestigungsmittel, Spann- und/oder Klemmeinrichtung
- 41
- Plattenwechseleinrichtung
- 42
- Farbwerk, Kurzfarbwerk, Heberfarbwerk, Filmfarbwerk
- 43
- Farbvorrat, Farbkasten
- 44
- Farbkastenwalze, Duktorwalze, Farbaufnahmewalze
- 45
- Farbwerkwalze
- 46
- Farbwerkwalze, erste
- 47
- Heberwalze, Farbheber
- 48
- Farbreibwalze, zwangsgetrieben
- 49
- Farbwerkwalze, durch Friktion angetriebene
- 50
- Farbauftragswalze
- 51
- Feuchtwerk
- 52
- Feuchtauftragswalze
- 53
- Drehrichtung (32)
- 54
- Brückenwalze
- 55
- Druckzone, Druckstelle, Druckspalt
- 56
- Zylinderkanal
- 57
- Greifersystem (34; 36)
- 58
- Bogentragelement, Trommelkappe
- 59
- Greifersystem (35)
- 60
- Luftpolsterführung
- 61
- Druckwerkszylinder, Druckzylinder, Gegendruckzylinder
- 62
- Lackwerkoberbau, Oberbaumodul (07)
- 63
- Lackwerkszylinder, Lackformzylinder
- 64
- Befestigungssystem, Klemm- und/oder Spannsystem
- 65
- Auftragsystem, Kammerrakelsystem
- 66
- Farbwerkwalze, Rasterwalze
- 67
- Rakel, Kammerrakel
- 68
- Trockeneinrichtung
- 69
- Bogenfördersystem, Kettenfördersystem
- 70
- Greifeinrichtung, Greiferwagen
- 71
- Auslagestapel, Produktgebinde
- 72
- Kettenrad
- 73
- Kette
- 74
- -
- 75
- Führungsbahn
- 76
- Transportunterlage, Palette
- 77
- Spannwalze
- 78
- Wendeeinrichtung
- 79
- Bogenführungszylinder, Übergabetrommel
- 80
- Bogenführungszylinder, Speichertrommel
- 81
- Bogenführungszylinder, Wendetrommel
- 82
- Wendegreifersystem
- 83
- Bogenhaltesystem, Greifersystem
- 84
- Bogenhaltesystem, Saugersystem
- 85
- Feuchtdosierwalze
- 86
- Gummizylinderwascheinrichtung
- B
- Substrat, bogenförmig, Bedruckstoff, Bogen