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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Verstellsystems für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine Steueranordnung für den Betrieb eines Verstellsystems gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 11, ein Kraftfahrzeug zur Durchführung eines solchen Verfahrens gemäß dem Anspruch 12, ein Computerprogrammprodukt gemäß dem Anspruch 13 sowie ein computerlesbares Medium gemäß dem Anspruch 14.
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Zur Komfortsteigerung werden Kraftfahrzeuge mit Verstellsystemen ausgestattet, die eine motorische Verstellung von Innenraumelementen erlauben. Unter Innenraumelementen werden unter anderem Sitze, Sitzbänke, Konsolen, Bedienelemente, Blenden, Bildschirme, Ablagen, Beleuchtungselemente, Innenspiegel, Verkleidungsteile oder dergleichen verstanden, die dem Innenraum des Kraftfahrzeugs zuzuordnen sind. Hier im Vordergrund stehen Innenraumelemente, die zur Aufnahme einer Person eingerichtet sind, etwa die Sitze des Kraftfahrzeugs.
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Der Bediener des Kraftfahrzeugs kann eine motorische Verstellung unter anderem manuell auslösen und insbesondere auf voreingestellte Konfigurationen von Innenraumelementen zurückgreifen, in welche eine automatische Verstellung erfolgen soll. Beispiele für solche Konfigurationen sind verschiedene Sitzpositionen wie aufrechte Sitzlehnen, Liegepositionen mit abgesenkten Sitzlehnen oder eine Konferenzkonfiguration mit einander zugewandten Sitzflächen bei mehreren Sitzen.
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Kraftfahrzeuge verfügen zudem über verschiedene Funktionselemente, die Bedienerfunktionalitäten im Innenraum bereitstellen. Funktionselemente wie Lüfterelemente, Audioelemente oder dergleichen können hierbei auf einen Teilabschnitt des Innenraums einwirken und sind in vielen Fällen in der jeweiligen Einwirkung lokal begrenzt. Ebenfalls können Funktionselemente wie Bedienelemente vorgesehen sein, auf welche durch den Bediener nur in einem Teilabschnitt des Innenraums eingewirkt werden kann, beispielsweise Bedienfelder.
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Verstellsysteme von heutigen Kraftfahrzeugen, insbesondere auch von teilautonomen oder autonomen Kraftfahrzeugen, können jedoch eine Vielzahl von flexibel verstellbaren Innenraumelementen aufweisen. Eine Herausforderung ist hierbei, dass sich die motorische Verstellung des Innenraumelements auch nachteilig auf andere Komfortaspekte auswirken kann.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das Verfahren derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Bedienkomfort bei der Verstellung weiter verbessert wird.
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Das obige Problem wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass es aufgrund des lokal begrenzten Effekts der Funktionselemente wie Lüfterelementen in vielen Fällen notwendig ist, bei einer motorischen Verstellung des Innenraumelements und der damit einhergehenden Veränderung der Position des Bedieners auch die Ansteuerung der Funktionselemente abzuändern.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass mittels der Steueranordnung in der Verstellroutine die Ansteuerung der Funktionselemente ausgehend von der Ausgangskonfiguration gemäß einer Abgleichvorgabe derart abgeändert wird, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person in der Endkonfiguration der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangskonfiguration angeglichen wird.
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Es kann somit vermieden werden, dass der Bediener das Ansteuern der Funktionselemente bei einer motorischen Verstellung des Innenraumelements manuell nachführen muss, um beispielsweise die persönlich bevorzugten Einstellungen von Funktionselementen auch in der Endkonfiguration zu erhalten. Damit wird eine deutliche Komfortverbesserung bei der Verstellung erreicht.
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Das Angleichen der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Endkonfiguration kann zudem die Sicherheit erhöhen, da beispielsweise vermieden wird, dass der Bediener als Anzeigeelemente ausgestaltete Funktionselemente in der Endkonfiguration nicht mehr wahrnehmen kann
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Eine Angleichung der lokalisierten Bedienerfunktionalität wird in der Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 dadurch erreicht, dass der Person in den verschiedenen Konfigurationen Personenzonen zugeordnet werden. Hiermit kann die Interaktion zwischen Person und Funktionselementen in den verschiedenen Konfigurationen besonders genau berücksichtigt werden.
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Eine weitere Verbesserung der Genauigkeit der Angleichung kann über die Berücksichtigung der Körpergeometrie in einem Personenmodell gemäß Anspruch 3 erreicht werden. Auch die Änderung der Körperkonfiguration kann in die Ermittlung der Personenzonen einfließen.
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Ebenfalls können in der Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 die Personenzonen anhand einer vorgegebenen Unterteilung des Innenraums in Innenraumzonen erfolgen, sodass die Angleichung der lokalisierten Bedienerfunktionalität auf einfache Weise erreicht wird.
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Besonders bevorzugt ist zudem, wenn zumindest ein Teil der Funktionselemente gemäß Anspruch 6 motorisch verstellbar ausgestaltet ist. Hiermit kann die Angleichung der lokalisierten Bedienerfunktionalität auf flexible Weise erfolgen.
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Mit den auf benachbarten Abschnitten des Innenraums wirkenden Funktionselementen gemäß Anspruch 7 kann eine möglichst weitgehende Angleichung der Bedienerfunktionalität vor und nach der Verstellroutine vorgenommen werden. Vorzugsweise bilden die Funktionselemente eine zweidimensionale Fläche am Dach des Kraftfahrzeugs aus, womit die Bedienerfunktionalität mit hoher räumlicher Auflösung bereitgestellt wird.
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Verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungen der Funktionselemente sind Gegenstand von Anspruch 8. Neben Komfortfunktionen wie Belüftung, Beleuchtung, Abdeckungen und Audioausgabe können auch Sicherheitsfunktionen wie Schließzustände oder die Anzeige von Fahrzeuginformationen als Bedienerfunktionalität vorgesehen sein.
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Eine weitere Komfortsteigerung ergibt sich gemäß Anspruch 9 über die Erkennung eines manuellen Positionswechsels einer Person, wobei analog zur motorischen Verstellung eine Angleichung der Bedienerfunktionalität vorgenommen werden kann.
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Ebenfalls können verschiedene, mögliche Endkonfigurationen berücksichtigt werden, um eine möglichst weitgehende Angleichung der Bedienerfunktionalität zu ermöglichen (Anspruch 10).
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 11, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Steueranordnung für den Betrieb eines Verstellsystems für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs beansprucht. Die Steueranordnung übernimmt hierbei steuerungstechnische Aspekte des vorschlagsgemäßen Verfahrens.
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Dabei ist wesentlich, dass die Steueranordnung in der Verstellroutine die Ansteuerung der Funktionselemente ausgehend von der Ausgangskonfiguration gemäß einer Abgleichvorgabe derart abändert, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person in der Endkonfiguration der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangskonfiguration angeglichen wird. Auf alle Ausführungen zum vorschlagsgemäßen Verfahren wird verwiesen.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 12, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeug zur Durchführung eines vorschlagsgemäßen Verfahrens beansprucht. Auf alle Ausführungen zum Verfahren und zur Steueranordnung wird verwiesen.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 13, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Computerprogrammprodukt beansprucht. Das Computerprogrammprodukt ist zur Ausführung durch die vorschlagsgemäße Steueranordnung eingerichtet. Auf alle Ausführungen zu Verfahren, Steueranordnung und Kraftfahrzeug wird verwiesen.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 13 gespeichert ist, beansprucht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeug mit einem Verstellsystem,
- 2 das Kraftfahrzeug aus 1 mit einer Person zugeordneten Personenzonen in a) der Ausgangskonfiguration und b) der Endkonfiguration,
- 3 das Kraftfahrzeug aus 1 mit weiteren, der Person zugeordneten Personenzonen in a) der Ausgangskonfiguration und b) der Endkonfiguration, sowie
- 4 eine schematische Anordnung von Funktionselementen am Dach des Kraftfahrzeugs.
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Das in den Figuren dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Verstellsystems 1 für einen Innenraum 2 eines Kraftfahrzeugs 3. Unter dem Innenraum 2 ist vorliegend der innere Abschnitt des Kraftfahrzeugs 3 zu verstehen, der den Fahrgastraum aufweist.
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Dem Innenraum 2 sind hier verschiedene Innenraumelemente 4 des Kraftfahrzeugs 3 zugeordnet, die grundsätzlich statisch oder verstellbar ausgestaltet sein können. Statische Innenraumelemente 4 sind relativ zum restlichen Kraftfahrzeug 3 unbeweglich angeordnet. Verstellbare Innenraumelemente 4 sind dagegen dafür eingerichtet, in mindestens zwei verschiedene Stellungen relativ zum restlichen Kraftfahrzeug 3 gebracht zu werden. Das Verstellen der verstellbaren Innenraumelemente 4 kann grundsätzlich motorisch und/oder manuell erfolgen. Zu möglichen Ausgestaltungen der Innenraumelemente 4 wird auf die einleitenden Ausführungen verwiesen.
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Das Verstellsystem 1 weist mindestens ein motorisch verstellbares Innenraumelement 4 zur Aufnahme einer Person 5 auf. Unter einer Aufnahme der Person 5 wird verstanden, dass das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 zum mechanischen, ergonomischen, insbesondere stützenden, Kontakt zu zumindest einem Körperteil der Person 5 ausgestaltet ist. Das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 ist mittels einer Antriebsanordnung 6 mit mindestens einem Aktor 7 über eine Verstellkinematik zwischen verschiedenen Konfigurationen verstellbar. Das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 ist wie in 1 dargestellt vorzugsweise als Sitz ausgestaltet. Grundsätzlich kann das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 auch als Teil eines Sitzes, beispielsweise als Armlehne oder Rückenlehne ausgestaltet sein. Denkbar sind ebenfalls andere motorisch verstellbare Innenraumelemente 4, die zur Aufnahme zumindest eines Körperteils einer Person 5 ausgestaltet sind, beispielsweise eine Fußraste, ein Handgriff oder dergleichen.
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Wie in 1 gezeigt ist, kann das Verstellsystem 1 mehrere motorisch verstellbare Innenraumelemente 4 zur Aufnahme von Personen 5 aufweisen, beispielsweise mehrere Sitze. Im Folgenden wird das vorschlagsgemäße Verfahren beispielhaft anhand eines einzelnen motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 erläutert. Alle Ausführungen gelten entsprechend für mehrere motorisch verstellbare Innenraumelemente 4.
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Bei den Aktoren 7 handelt es sich allgemein um elektrisch ansteuerbare Aktoren 7, beispielsweise rotatorische Elektromotoren und/oder elektrische Linearmotoren, magnetische, pneumatische und/oder hydraulische Aktoren 7 oder dergleichen, welche über eine Antriebsbewegung eine motorische Verstellung des motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 bewirken. Die Antriebsanordnung 6 kann je nach Ausgestaltung des motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 einen Aktor 7 oder mehrere Aktoren 7 aufweisen. Mehrere Aktoren 7 sind insbesondere dafür vorgesehen, eine Verstellung in verschiedenen Freiheitsgraden des motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 umzusetzen, beispielsweise eine Längsverstellung, eine Höhenverstellung und eine Schwenkverstellung.
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Unter der Verstellkinematik sind die Komponenten des Verstellsystems 1 und insbesondere der verstellbaren Innenraumelemente 4 zu verstehen, die eine Bewegung der verstellbaren Innenraumelemente 4 ermöglichen, beispielsweise Gelenke, Scharniere, Führungsschienen oder dergleichen.
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Über die Verstellkinematik ist das verstellbare Innenraumelement 4 in verschiedene Konfigurationen bringbar. Hierbei können Freiheitsgrade der Konfigurationen des motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 für die Konfigurationen beispielsweise die Stellung der Längsverstellung eines Sitzes, die Stellung der Höhenverstellung des Sitzes und die Stellung, hier der Schwenkwinkel, der Rückenlehne relativ zum restlichen Sitz repräsentieren. Alternative oder zusätzliche Freiheitsgrade sind denkbar. Vorzugsweise ist die Antriebsanordnung 6 zumindest für einen Teil der Freiheitsgrade selbsthemmend, sodass die Konfiguration auch ohne eine Ansteuerung der Antriebsanordnung 6 beibehalten wird.
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Eine Steueranordnung 8 ist zur Ansteuerung der Antriebsanordnung 6 vorgesehen. Die Steueranordnung 8 verfügt hier und vorzugsweise über eine Steuerelektronik zur Umsetzung der steuerungstechnischen Aufgaben bei der motorischen Verstellung. Hier und vorzugsweise weist die Steueranordnung 8 eine Innenraumsteuerung 9 auf, die über ein Kommunikationsnetzwerk 10 mit einem Datenserver 11 kommuniziert. Die Innenraumsteuerung 9 kann wiederum über mehrere, dezentrale Komponenten verfügen, beispielsweise über eine der Antriebsanordnung 6 zugeordnete Antriebssteuerung, und/oder in einer zentralen Kraftfahrzeugsteuerung 3 integriert sein. Ebenfalls kann die Steueranordnung 8 gemäß einer hier nicht dargestellten Ausgestaltung insgesamt im Kraftfahrzeug 3 integriert sein.
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Mittels der Steueranordnung 8 wird die Antriebsanordnung 6 in einer Verstellroutine angesteuert, um das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 über die Verstellkinematik von einer Ausgangskonfiguration in eine Endkonfiguration zu verstellen. Die Ausgangskonfiguration repräsentiert die mit dem Beginn der Verstellroutine vorliegende Konfiguration. Die Endkonfiguration ist die Konfiguration, die mit der Verstellroutine erreicht werden soll. Verschiedene Ausgangskonfigurationen und Endkonfigurationen sind denkbar, beispielsweise eine Verstellung von einer aufrechten Position der Sitze in eine Liegeposition, eine Verstellung von einer Ausrichtung der Sitze in Fahrtrichtung in eine Konfiguration der Sitze mit zueinander gerichteten Sitzen, eingeklappte bzw. ausgeklappte Fußrasten oder dergleichen.
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Weiter sind Funktionselemente 12 im Innenraum 2 vorgesehen, welche mittels der Steueranordnung 8 angesteuert werden, um eine auf einen Teilabschnitt des Innenraums 2 gerichtete, lokalisierte Bedienerfunktionalität bereitzustellen. In 1 sind die Funktionselemente 12 gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung als Lüfterelemente ausgestaltet, die einen Luftstrom mit einer vorgebbaren Intensität und Temperatur auf einen Teilabschnitt des Innenraums 2 richten. Als lokalisierte Bedienerfunktionalität ist hier entsprechend eine Klimatisierung des Teilabschnitts vorgesehen. Unter einer „lokalisierten“ Bedienerfunktionalität wird hierbei verstanden, dass die Wirkung des Funktionselements 12 im Wesentlichen auf einen Teilabschnitt des Innenraums 2 räumlich begrenzt ist. Ein weiteres Beispiel für eine solche Bedienerfunktionalität ist eine gerichtete Audio-Ausgabe über einen Lautsprecher oder auch ein Bedienelement, welches lediglich durch eine im Teilabschnitt befindliche Person 5 bedient werden kann.
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Wesentlich ist nun, dass mittels der Steueranordnung 8 in der Verstellroutine die Ansteuerung der Funktionselemente 12 ausgehend von der Ausgangskonfiguration gemäß einer Abgleichvorgabe derart abgeändert wird, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person 5 in der Endkonfiguration der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangskonfiguration angeglichen wird.
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Die Abgleichvorgabe beinhaltet Vorgaben dahingehend, auf welche Weise die Ansteuerung der Funktionselemente 12 abzuändern ist, um die lokalisierte Bedienerfunktionalität in der Endkonfiguration der Ausgangskonfiguration anzugleichen. Vorzugsweise beinhaltet die Abgleichvorgabe eine möglichst weitgehende Beibehaltung der Einwirkung der Bedienerfunktionalität auf die Person 5 vor und nach der Verstellroutine.
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Im vorgenannten Beispiel der als Lüfterelemente ausgestalteten Funktionselemente 12 wird mit der Abgleichvorgabe beispielsweise die Temperatur des auf die Person 5 wirkenden Luftstroms in der Endkonfiguration der Temperatur des zuvor in der Ausgangskonfiguration wirkenden Luftstroms angeglichen. Die Funktionselemente 12 können auch auf bestimmte Körperteile einwirken. Beispielsweise hat die Person 5 in der Ausgangskonfiguration in 2a) einen Luftstrom mit einer vorgegebenen jeweiligen Intensität und/oder Temperatur auf jeweilige Körperteile, hier etwa Kopf, Torso und Beine, eingestellt. Mit der Verstellung des Innenraumelement 4, etwa von einer der gegen die Fahrtrichtung gewandte und im vorderen Innenraum 2 befindlichen Stellung (2a)) in eine in Fahrtrichtung gewandte und im hinteren Innenraum 2 befindlichen Stellung (2b)), und der damit verbundenen Bewegung der Person 5 wird die Ansteuerung der Funktionselemente 12 derart abgeändert, dass der auf die jeweiligen Körperteile wirkende Luftstrom in der Endkonfiguration näherungsweise die gleiche Intensität und/oder Temperatur aufweist wie vor der Verstellung. Allgemein können hierfür, wie auch in 2 gezeigt, einzelne Funktionselemente 12 deaktiviert, aktiviert, in der Betriebsweise geändert und insbesondere motorisch verstellt werden.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass mittels der Steueranordnung 8 der Person 5 in der Ausgangskonfiguration eine Ausgangs-Personenzone 13 im Innenraum 2 und in der Endkonfiguration eine End-Personenzone 14 zugeordnet wird, und dass die Ansteuerung der Funktionselemente 12 derart abgeändert wird, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangs-Personenzone 13 der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der End-Innenraumzone 15 angeglichen wird.
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In einer einfachen Ausgestaltung ist dem Innenraumelement 4 ein Hüllkörper für die darauf befindliche Person 5, beispielsweise ein Ellipsoid, Quader oder dergleichen, zugeordnet. Mit der Verstellung wird der Hüllkörper in der Ausgangskonfiguration als Ausgangs-Personenzone 13 angenommen und bestimmt, welche Funktionselemente 12 auf die Ausgangs-Personenzone 13 einwirken. Über die räumliche Veränderung des Hüllkörpers mit der Verstellung des Innenraumelements 4 in die Endkonfiguration wird die End-Personenzone 14 ermittelt und bestimmt, welche Funktionselemente 12 auf die End-Personenzone 14 einwirken. Die Ansteuerung dieser Funktionselemente 12 wird hier entsprechend angeglichen.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Ausgangs-Personenzone 13 und die End-Personenzone 14 basierend auf einem vorgegebenen Personenmodell, welches die Körpergeometrie der Person 5 repräsentiert, ermittelt werden, vorzugsweise, dass die Steueranordnung 8 über ein Kinematikmodell verfügt, welches die Körperkonfiguration der Person 5 unter einem Verstellen des motorisch verstellbaren Innenraumelements 4 abbildet und dass die Ausgangs-Personenzone 13 anhand einer Ausgangs-Körperkonfiguration der Person 5 sowie die End-Personenzone 14 anhand einer End-Körperkonfiguration ermittelt werden.
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Insbesondere enthält das Personenmodell wie in 2 gezeigt mehrere Hüllkörper, die einzelne Körpersegmente der Person 5 repräsentieren, womit die lokalisierte Bedienerfunktionalität mit der Verstellung gezielt für einzelne Körpersegmente angeglichen werden kann. Unter der Körperkonfiguration ist die relative Ausrichtung von beweglichen Körperteilen der Person 5 zueinander zu verstehen, insbesondere die Stellung von Körpergelenken. Über die Abbildung der Körperkonfiguration im Kinematikmodell kann zudem das Angleichen der Bedienerfunktionalität mit hoher Genauigkeit erfolgen. Beispielsweise kann hierüber berücksichtigt werden, dass bei einer Verstellung des Innenraumelements 4 Körpergelenke der Person 5 bewegt werden. Die End-Personenzone 14 kann folglich eine andere räumliche Gestalt annehmen als die Ausgangs-Personenzone 13.
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Das Personenmodell kann ausgehend von Durchschnittswerten, die beispielsweise länderspezifisch definiert sind, vorgegeben sein. Vorzugsweise sind allerdings Personenmodelle 5 für verschiedene Personen 5 in Personenprofilen 5 hinterlegt. Die Personenprofile 5 können hierbei in einem Speicher der Steueranordnung 8 hinterlegt sein, wobei die Person 5 beispielsweise anhand einer Identifikationseinheit, beispielsweise eines elektronischen Schlüssels oder eines von der Person 5 mitgeführten Mobilgeräts wie einem Mobiltelefon, identifiziert wird. Ebenfalls kann ein Personenprofil 5 in einem Speicher der Identifikationseinheit hinterlegt sein und von der Steueranordnung 8 ausgelesen werden.
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Weiter ist hier und vorzugsweise eine Innenraumsensoranordnung 16 vorgesehen, mittels welcher die Person 5 im Innenraum 2 erfasst wird, vorzugsweise, dass mittels der Steueranordnung 8 die Ausgangs-Personenzone 13 und/oder die End-Personenzone 14 anhand der Erfassung über die Innenraumsensoranordnung 16 ermittelt werden, weiter vorzugsweise, dass die Ausgangs-Körperkonfiguration und/oder die End-Körperkonfiguration anhand der Erfassung über die Innenraumsensoranordnung 16 ermittelt werden.
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Die Innenraumsensoranordnung 16 kann hierbei mindestens einen Radarsensor, optischen Sensor, beispielsweise einen bildgebenden Sensor wie eine Kamera, insbesondere eine ToF-Kamera und/oder 3D-Kamera, einen akustischen Sensor, beispielsweise einen Ultraschallsensor, aufweisen. Ebenfalls kann die Innenraumsensoranordnung 16 einen Sitzbelegungssensor, einen kapazitiven Sensor oder dergleichen aufweisen, der einen Rückschluss auf die vom Innenraumelement 4 aufgenommene Person 5 ermöglicht.
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Weiter ist in der in 3 dargestellten, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die Steueranordnung 8 über eine Zuordnung von Innenraumzonen 15 im Innenraum 2 verfügt, dass mittels der Steueranordnung 8 mindestens eine Innenraumzone 15 der Person 5 in der Ausgangskonfiguration als Ausgangs-Personenzone 13 und mindestens eine Innenraumzone 15 der Person 5 in der Endkonfiguration als End-Personenzone 14 definiert wird.
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Insbesondere ist der Innenraum 2 somit (fest) in vorgegebene Innenraumzonen 15 aufgeteilt. Die Innenraumzonen 15 können hierbei beispielsweise nach der Anordnung vorgegeben sein, etwa anhand einer Unterteilung in vordere, hintere, rechte, linke Zonen oder dergleichen, oder auch wie in 3 dargestellt eine Rasterung des Innenraums 2, insbesondere eine dreidimensionale Volumenrasterung des Innenraums 2 aufweisen. Die Innenraumzonen 15 können auch überlappend ausgestaltet sein und/oder fließend, beispielsweise mit Gradienten, ineinander übergehen. Die Person 5 kann insbesondere auf Grundlage der Erfassung über die Innenraumsensoranordnung 16 einzelnen vorgegebenen Innenraumzonen 15 zugeordnet und damit über die Innenraumzonen 15 abgebildet werden.
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Vorzugsweise werden der Ausgangs-Personenzone 13 und der End-Personenzone 14, basierend auf einer Zuordnungsvorgabe der Funktionselemente 12 zu den Innenraumzonen 15, jeweilige Funktionselemente 12 zugeordnet. Beispielsweise ist für die Innenraumzonen 15 jeweils vorgegeben, welche Funktionselemente 12, insbesondere unter welcher Ansteuerung, auf die Innenraumzone 15 einwirken können. Die Ansteuerung des der Ausgangs-Personenzone 13 zugeordneten Funktionselements 12 wird der Ansteuerung des der Ausgangs-Personenzone 13 zugeordneten Funktionselements 12 angeglichen. Vorzugsweise wird die Ansteuerung zumindest teilweise identisch vorgenommen.
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Wie bereits angesprochen, ist weiter hier und vorzugsweise vorgesehen, dass mindestens eines der Funktionselemente 12 zwischen verschiedenen Stellungen, in welchen das Funktionselement 12 auf verschiedene Abschnitte des Innenraums 2 wirkt, motorisch verstellbar ausgestaltet ist, und dass mit Abänderung der Ansteuerung das motorisch verstellbare Funktionselement 12 mittels der Steueranordnung 8 verstellt wird.
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Vorzugsweise ist das Funktionselement 12 in mindestens einem Raumwinkel verschwenkbar, wie in 2 und 3 für das Beispiel der als Lüfterelemente ausgestalteten Funktionselemente 12 gezeigt ist. Das Funktionselement 12 kann ebenfalls in der Position verstellbar sein und beispielsweise eine Linearverstellung aufweisen, über welche das Funktionselement 12 im Innenraum 2 verstellt wird. Für das motorische verstellbare Funktionselement 12 ist hier mindestens ein Aktor vorgesehen, welcher über die Steueranordnung 8 ansteuerbar ist.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Funktionselemente 12 zumindest teilweise derart angeordnet sind, dass die Funktionselemente 12 auf zueinander benachbarte Abschnitte des Innenraums 2 wirken, vorzugsweise, dass die Funktionselemente 12 zumindest teilweise benachbart und zweidimensional in einer Fläche im Innenraum 2, weiter vorzugsweise am Dach, angeordnet sind.
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4 zeigt schematisch die Anordnung mehrerer, ebenfalls als Lüfterelemente ausgestalteter Funktionselemente 12, die hier und vorzugsweise regelmäßig ausgestaltet und benachbart zueinander positioniert sind. Über die Funktionselemente 12 wird hier ein Flächenstrahler realisiert, wobei über die Ansteuerung einzelner Funktionselemente 12 gezielt auf einzelne Teilabschnitte des Innenraums 2 eingewirkt werden kann. Vorzugsweise ist hierbei jeweils ein Funktionselement 12 der Anordnung einer vorgegebenen Innenraumzone 15 zugeordnet, wie bereits zuvor erläutert wurde.
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Für die Funktionselemente 12 sind verschiedene Ausgestaltungen von Elementen denkbar, mit denen der Bediener interagieren kann. Gemäß der dargestellten und besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Funktionselemente 12 als Temperierungselement, insbesondere Lüfterelement, ausgestaltet. Neben Lüfterelementen zählen hierzu auch Heiz- und Kühlelemente, die beispielsweise auch in Sitzen, Armlehnen oder dergleichen vorgesehen sein können.
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Weiter können Audioelemente wie Lautsprecher und/oder Mikrofone vorgesehen sein, welche eine gerichtete Charakteristik aufweisen können. Hierbei ist insbesondere ein Ausrichten der Audioelemente auf den Kopf der Person 5 vorteilhaft, welche insbesondere anhand des Personenmodells vorgenommen wird.
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Bei als Leuchtelementen ausgestalteten Funktionselement 12 handelt es sich allgemein um jegliche Form der Beleuchtung des Innenraums 2, beispielsweise Leseleuchten. Als Abdeckelemente sind beispielsweise Blenden wie Rollos und/oder Scheiben mit verstellbarer Transparenz für die Fenster vorgesehen. Als Anzeigeelemente können Monitore oder auch Projektoren im Innenraum 2 angeordnet sein, die insbesondere Fahrtinformationen des Kraftfahrzeugs wiedergeben.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind Funktionselemente 12 als Kraftfahrzeugschloss 3, insbesondere mit einer Ansteuerung eines Schließzustands mittels der Steueranordnung 8, einer einem Abschnitt des Innenraums 2 zugeordneten Klappenanordnung vorgesehen sein. Die Klappenanordnung weist hierbei eine Klappe auf, die als Seitentür, Hecktür, Deckel oder dergleichen ausgestaltet sein kann. Diese Klappe kann schwenkbar oder längsverschieblich in der Klappenanordnung vorgesehen sein. Als Schließzustand kommen insbesondere die Schließzustände „entriegelt“ und „kindergesichert“ in Frage. Beispielsweise ist für eine Seitentür der kindergesicherte Schließzustand für eine Person 5 in der Steueranordnung 8 hinterlegt. Wird mit der Verstellroutine die Person 5 nun in den Bereich der Hecktür verstellt, kann für die entsprechende Hecktür der Schließzustand „kindergesichert“ übernommen werden. Der Klappenanordnung ist hierbei insbesondere der Abschnitt des Innenraums 2 zugeordnet, aus welchem die Klappe durch eine Person 5 betätigt werden kann.
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Die Funktionselemente 12 können auch als Bedienelemente, beispielsweise Bedienerfelder, Touchscreens oder dergleichen ausgestaltet sein. Für die Bedienelemente kann eine personalisierte Bedienkonfiguration vorgesehen sein, die beispielsweise die Anordnung der Komponenten des Bedienelements betrifft. Auch hier kann die Bedienkonfiguration übernommen werden, wenn die Person 5 in den Bereich eines anderen Bedienelements bewegt wird.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass mittels der Steueranordnung 8 bei einem Erfassen eines manuellen Positionswechsels der Person 5, insbesondere bei einem Erfassen eines Aussteigens und eines erneuten Einsteigens der Person 5, die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person 5 nach dem Positionswechsel der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität vor dem Positionswechsel angeglichen wird.
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Unter einem manuellen Positionswechsel ist ein Bewegen der Person 5 zu verstehen, welches nicht durch die Verstellung des Innenraumelements 4 bedingt ist. Die Erfassung des Positionswechsels der Person 5 wird vorzugsweise mittels der Innenraumsensoranordnung 16 vorgenommen, wobei ebenfalls die Umgebung des Kraftfahrzeugs 3 betreffende Sensorik verwendet werden kann. Über die Erfassung des Positionswechsels wird eine zusätzliche Komfortverbesserung erreicht.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass für die Verstellroutine eine Endkonfigurationsvorgabe vorgesehen ist, gemäß welcher verschiedene Endkonfigurationen erlaubt sind, und dass mittels der Steueranordnung 8 in einer Optimierungsroutine anhand einer Prognose eines Abgleichgrads der lokalisierten Bedienerfunktionalität eine dieser erlaubten Endkonfigurationen als Endkonfiguration vorgegeben wird.
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Unter dem Abgleichgrad ist hierbei ein Maß dafür zu verstehen, wie weitgehend die Bedienerfunktionalität für die Person 5 angeglichen werden kann. Hier wird für verschiedene mögliche Endkonfigurationen anhand der Prognose ermittelt, welche der Endkonfigurationen eine möglichst weitgehende Beibehaltung der Bedienerfunktionalität ermöglicht.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, eine Steueranordnung 8 für den Betrieb eines Verstellsystems 1 für einen Innenraum 2 eines Kraftfahrzeugs 3 wobei das Verstellsystem 1 ein motorisch verstellbares Innenraumelement 4 zur Aufnahme einer Person 5 aufweist, welches mittels einer Antriebsanordnung 6 mit mindestens einem Aktor 7 über eine Verstellkinematik zwischen verschiedenen Konfigurationen verstellbar ist, wobei die Steueranordnung 8 die Antriebsanordnung 6 in einer Verstellroutine ansteuert, um das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 über die Verstellkinematik von einer Ausgangskonfiguration in eine Endkonfiguration zu verstellen, wobei Funktionselemente 12 im Innenraum 2 vorgesehen sind, welche mittels der Steueranordnung 8 angesteuert werden, um eine auf einen Teilabschnitt des Innenraums 2 gerichtete, lokalisierte Bedienerfunktionalität bereitzustellen.
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Wesentlich ist nun, dass die Steueranordnung 8 in der Verstellroutine die Ansteuerung der Funktionselemente 12 ausgehend von der Ausgangskonfiguration gemäß einer Abgleichvorgabe derart abändert, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person 5 in der Endkonfiguration der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangskonfiguration angeglichen wird. Auf alle Ausführungen zum vorschlagsgemäßen Verfahren wird verwiesen.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein Kraftfahrzeug 3 zur Durchführung des vorschlagsgemäßen Verfahrens.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein Computerprogrammprodukt, aufweisend Befehle, die bewirken, dass eine vorschlagsgemäße Steueranordnung 8 veranlasst wird, die Antriebsanordnung 6 in einer Verstellroutine anzusteuern, um das motorisch verstellbare Innenraumelement 4 über die Verstellkinematik von einer Ausgangskonfiguration in eine Endkonfiguration zu verstellen, und in der Verstellroutine die Ansteuerung der Funktionselemente 12 ausgehend von der Ausgangskonfiguration gemäß einer Abgleichvorgabe derart abzuändern, dass die Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität für die Person 5 in der Endkonfiguration der Bereitstellung der lokalisierten Bedienerfunktionalität in der Ausgangskonfiguration angeglichen wird. Auf alle Ausführungen zu den weiteren Lehren wird verwiesen.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein computerlesbares Medium, auf dem das vorschlagsgemäße Computerprogramm gespeichert ist.