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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zentrifugenadapter zum Einsetzen in einen Zentrifugenbecher.
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Es ist bekannt, dass Blut, das zuvor bei einer Blutspende von einem Spender entnommen wurde, während eines Zentrifugiervorgangs in seine Bestandteile, d.h. in Erythrozyten, Buffy Coat und Plasma, auftrennbar ist. Das Blut (ca. 500 ml) ist dabei in einem Blutbeutel aufbewahrt, der über jeweilige Leitungen, in denen Brechventile angeordnet sind, mit Satellitenbeuteln verbunden ist, um ein steriles System zu bilden. Es ist auch möglich, dass ein weiterer sog. Transferbeutel und Filter, z.B. ein Leukozytenfilter, vorhanden sind. Aufgrund der hohen Fliehkräfte während des Zentrifugiervorgangs ist es erforderlich, vor allem den mit Blut gefüllten Blutbeutel, aber auch die Filter und Leitungen sicher zu verstauen, so dass eine zuverlässige Auftrennung des Bluts in die einzelnen Bestandteile erreicht wird. Zudem soll eine Beschädigung der Beutel, Leitungen und Filter während des Zentrifugiervorgangs vermieden werden.
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Zu diesem Zweck werden sog. Zentrifugenadapter verwendet, deren Außenform an die Innenform eines durch einen Rotor der Zentrifuge gehaltenen Zentrifugenbechers angepasst ist, der aus stabilem Metall, wie etwa Aluminium, gefertigt ist. Für eine sichere Aufbewahrung muss der Blutbeutel jedoch möglichst passgenau in den Adapter eingefügt werden, so dass ein aufrechter Stand des Blutbeutels zum Zweck einer zuverlässigen Auftrennung sichergestellt ist. Bisher werden hierfür becherförmige Adapter mit einer durchgehenden Seitenwand, die ungefähr dieselbe Höhe wie der Blutbeutel aufweist, verwendet. Deren Beladung und Entladung ist jedoch oftmals nur durch Stoßeinwirkung und Schüttelbewegungen durchführbar. Dies kann vor allem beim Entfernen des Blutbeutels aus dem Adapter dazu führen, dass sich die aufgetrennten Blutbestandteile erneut vermischen.
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Zum Zweck einer einfacheren und betriebssicheren Handhabung offenbart
EP 0386 558 A2 daher einen Einsatzbecher, der aus zwei schwenkbaren, miteinander verbundenen Schalenhälften gebildet ist. Jedoch ist weiterhin eine passgenaue Form zum sicheren Halten des Blutbeutels erforderlich, so dass bei einem unachtsamen Zusammenklappen der beiden Schalenhälften einer der Beutel und/oder eine der Leitungen zwischen den Schalenhälften eingequetscht und ggf. beschädigt werden kann.
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Aus
US 2004 / 0 209 755 A1 ist ein Adapter bekannt, der einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist, die jeweils einen vertieften Bereich aufweisen. Die beiden Abschnitte sind über ein Scharnier verbunden, das gebildet wird, indem die beiden Abschnitte durch einen Schlitz voneinander getrennt und in einem Bodenabschnitt miteinander verbunden sind. Die beiden Abschnitte bilden in einem zusammengeklappten Zustand eine nach oben offene Tasche zum Aufnehmen eines Probenbehälters, der in der beschriebenen Ausführungsform als Zellkulturflasche ausgebildet ist. Im Fall einer Verwendung eines Beutels ergibt sich dabei ebenfalls das Problem, dass dieser im Schlitz zwischen den beiden Abschnitten eingequetscht werden kann.
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Aus DE 10 2004 0056 620 B4 ist ein Blutbeutelbecher bekannt, der zwei voneinander getrennte Kammern aufweist, die zum einen zur Aufnahme des Blutbeutels und zum anderen zur Aufnahme der Satellitenbeutel vorgesehen sind. Insbesondere wird die Kammer für die Satellitenbeutel durch ein aufklappbares Klappteil gebildet. Diese Anordnung ist besonders geeignet, wenn die einzelnen Blutbestandteile bereits während des Zentrifugierens durch Druckbeaufschlagung des Blutbeutels in die Satellitenbeutel überführt werden. Durch die als Klappteil ausgebildete Kammer wird eine Entnahme des gefüllten Satellitenbeutels vereinfacht. Diese Art eines Zentrifugenadapters ist jedoch nicht für eine Verwendung geeignet, bei der die Blutkomponenten erst nach einem Zentrifugieren durch Auspressen aus dem Blutbeutel voneinander getrennt werden sollen. Zudem wird das Problem beim Einführen des gefüllten Blutbeutels in die dafür vorgesehene Kammer nicht gelöst.
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Ein weiterer Adapter ist aus
DE 10 2012 013 641 A1 bekannt. Der Adapter wird durch einen einstückigen, schalenartigen Grundkörper gebildet, der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Probenbehälters begrenzt. Der Grundkörper wird dazu durch einen Bodenbereich und einen Seitenwandbereich gebildet, dessen Oberkante den Öffnungsrand des Hohlraums definiert. Der Seitenwandbereich weist eine Dehnungsfuge auf, so dass die Länge des Öffnungsrands durch Anlegen einer Kraft an einen der Seitenwandbereiche verlängerbar ist. Besonders bevorzugt ist der Adapter dabei aus einem Kunststoff derart ausgebildet, dass sich der Seitenrandbereich selbständig in die Ausgangsposition zurückstellt. Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist, dass während eines Belade-/Entladevorgangs dauerhaft eine Kraft anzulegen ist, um eine Verlängerung des Öffnungsrands für eine einfachere Beladung/Entladung sicherzustellen. Zudem wird das Problem eines Einquetschens des Blutbeutels in dem Schlitz nicht gelöst.
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DE 10 2014 008 445 A1 stellt eine Weiterbildung der
DE 10 2012 013 641 A1 dar und offenbart, dass der Seitenwandbereich zwei durch die Trennfuge voneinander getrennte Randbereiche aufweist, die sich besonders bevorzugt auch in einem aufgeklappten Zustand überlappen. Demzufolge wird zwischen den beiden Randbereichen auch in einem aufgeklappten Zustand kein Schlitz gebildet, in den ein Beutel und/oder eine Leitung einquetscht werden kann. Zwar wird auf diese Weise ein Einquetschen eines Beutels und einer Leitung verhindert, jedoch wird die Öffnung auf eine bestimmte Größe begrenzt, wodurch ein Einbringen/Entnehmen des Probenbehälters wieder erschwert wird.
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Demzufolge ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Nachteile im Stand der Technik zu beseitigen. Insbesondere soll ein Zentrifugenadapter zum Einsetzen in einen Zentrifugenbecher geschaffen werden, der einen Probenbehälter, insbesondere einen mit Blut gefüllten Blutbeutel, während eines Zentrifugiervorgangs zuverlässig hält. Ferner soll der Zentfugenadapter ein Einbringen und Entfernen des Blutbeutels in einen Aufnahmeraum vereinfachen und ein Einquetschen eines Blutbeutels, eines Satellitenbeutels und/oder einer Leitung zuverlässig verhindern.
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Die Aufgabe wird durch einen Zentrifugenadapter mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 oder 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Zentrifugenadapter zum Einsetzen in einen Zentrifugenbecher weist einen becherartigen Grundkörper, der einen Boden und eine sich von dem Boden ausbreitende Seitenwand umfasst, die einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen eines Probenbehälters, insbesondere eines mit Blut gefüllten Blutbeutels, begrenzen, auf. Die Seitenwand definiert eine Öffnung des Aufnahmeraums, durch die der Probenbehälter in den Aufnahmeraum eingebracht und von diesem entnommen werden kann. Der Zentrifugenadapter weist ferner mindestens eine in Bezug auf den Aufnahmeraum aus- und einschwenkbare Klappe, die an einer Einschwenkposition die Öffnung zumindest teilweise schließt, auf. Durch die Klappe wird der Probenbehälter folglich zuverlässig in dem Aufnahmeraum gehalten. Die Klappe kann zudem in eine Ausschwenkposition gebracht werden, so dass ein Einfügen/Entnehmen des Probenbehälter in den/aus dem Aufnahmeraum vereinfacht wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Klappe an der Seitenwand angelenkt sein. Demzufolge kann die Öffnung sicher verschlossen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Klappe an dem Boden angelenkt sein. Demzufolge kann die Öffnung sicher verschlossen werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann eine Blende, die die Öffnung zumindest teilweise schließt und den im Aufnahmeraum aufgenommen Probenbehälter abschirmt, vorgesehen sein. Durch die Blende kann der Probenbehälter sicher abgeschirmt werden, so dass ein Einquetschen sicher verhindert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Klappe an der Blende angelenkt sein. Durch die an der Blende angeordnete Klappe kann der Probenbehälter noch zuverlässiger abgeschirmt werden.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung kann ein Rückstellmittel, das die Klappe in die Einschwenkposition zurückstellt, vorgesehen sein. Auf diese Weise wird der Probenbehälter sicher im Aufnahmeraum gehalten.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung kann ein Feststellmittel, das die Klappe an der Einschwenkposition und/oder einer Ausschwenkposition feststellt, vorgesehen sein. Durch Feststellen der Klappe in der Einschwenkposition wird der Probenbehälters sicher im Aufnahmeraum gehalten und durch Feststellen in der Ausschwenkposition wird ein einfacheres Einfügen/Entnehmen des Probenbehälters ermöglicht.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst der Zentrifugenadapter einen Deckel, der, in einem geschlossenen Zustand, die Klappe und die Blende umgreift und am Grundkörper befestigt ist. Bevorzugt wird die Öffnung durch den Deckel zum einem größeren Grad als durch die Klappe geschlossen, so dass der Probenbehälter noch zuverlässiger im Aufnahmeraum aufgenommen ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Deckel an der Seitenwand oder dem Boden schwenkbar angelenkt sein. Dadurch kann der Deckel auf besonders einfache Weise geschlossen werden.
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Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt der Erfindung kann der Deckel während eines Schließens des Deckels die Klappe in die Einschwenkposition bewegen und die Klappe kann die Einschwenkposition erreichen, bevor der Deckel in dem geschlossenen Zustand ist. Durch diese Konfiguration ist es nicht erforderlich die Klappen und anschließend den Deckel zu schließen, so dass eine einfachere Handhabung des Adapters ermöglicht wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann mindestens ein Fixiermittel, das den Deckel in dem geschlossenen Zustand fixiert, vorgesehen sein. Das Fixiermittel kann dabei insbesondere an dem Deckel und der Seitenwand und/oder an dem Deckel und dem Boden und/oder an dem Deckel und der Klappe und/oder an dem Deckel und der Blende angeordnet sein. Demzufolge kann der Deckel zuverlässig in dem geschlossenen Zustand fixiert werden, so dass der Probenbehälter sicher in dem Aufnahmeraum gehalten wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Fixiermittel den Deckel durch magnetische Kraft fixieren. Demzufolge kann der Deckel auf einfache Weise geöffnet und geschlossen werden.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann die Seitenwand in einem unteren Abschnitt des Grundkörpers einen umlaufenden Abschnitt aufweisen. Durch den umlaufenden Abschnitt wird der Probenbehälter auch bei aufgeschwenkter Klappe und geöffnetem Deckel im Aufnahmeraum gehalten, so dass er während eines Beladens/Entladens nicht aus dem Aufnahmeraum fällt.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann der Boden einen geraden Abschnitt und einen schrägen Abschnitt, der vom geraden Abschnitt schräg nach oben ansteigt, aufweisen. Diese Konfiguration ist besonders bevorzugt, wenn der Probenbehälter durch einen Blutbeutel, einen oder mehrere Satellitenbeutel und einen Filter gebildet wird. Die Satellitenbeutel und der Filter werden dabei in dem schrägen Abschnitt angeordnet, so dass ein Einfügen/Entnehmen aus den Aufnahmeraum erleichtert wird.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Zentrifugenadapter zum Einsetzen in einen Zentrifugenbecher weist einen becherartigen Grundkörper, der einen Boden und eine sich von dem Boden ausbreitende Seitenwand umfasst, die einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen eines Probenbehälters, insbesondere eines mit Blut gefüllten Blutbeutels, begrenzen, auf. Die Seitenwand definiert eine Öffnung des Aufnahmeraums, durch die der Probenbehälter in den Aufnahmeraum eingebracht und von diesem entnommen werden kann. Der Zentrifugenadapter weist eine Blende, die die Öffnung zumindest teilweise schließt und einen im Aufnahmeraum aufgenommen Probenbehälter abschirmt, auf. Der Zentrifugenadapter weist ferner einen Deckel, der, in einem geschlossenen Zustand, die Blende umgreift und am Grundkörper befestigt ist, auf. Dadurch wird der Probenbehälter zuverlässig im Aufnahmeraum gehalten und die Blende verhindert ein Einquetschen des Probenbehälters zwischen Deckel und Grundkörper.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung kann der Deckel an der Seitenwand oder dem Boden schwenkbar angelenkt sein. Dadurch kann der Deckel auf besonders einfache Weise geschlossen werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann mindestens ein Fixiermittel, das den Deckel in dem geschlossenen Zustand fixiert, vorgesehen sein. Das Fixiermittel kann dabei insbesondere an dem Deckel und der Seitenwand und/oder an dem Deckel und dem Boden und/oder an dem Deckel und der Klappe und/oder an dem Deckel und der Blende angeordnet sein. Demzufolge kann der Deckel zuverlässig in dem geschlossenen Zustand fixiert werden, so dass der Probenbehälter sicher in dem Aufnahmeraum gehalten wird.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Fixiermittel den Deckel durch magnetische Kraft fixieren. Demzufolge kann der Deckel auf einfache Weise geöffnet und geschlossen werden.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann die Seitenwand in einem unteren Abschnitt des Grundkörpers einen umlaufenden Abschnitt aufweisen. Durch den umlaufenden Abschnitt wird der Probenbehälter auch bei geöffnetem Deckel im Aufnahmeraum gehalten, so dass er während eines Beladens/Entladens nicht aus dem Aufnahmeraum fällt.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann der Boden einen geraden Abschnitt und einen schrägen Abschnitt, der vom geraden Abschnitt schräg nach oben ansteigt, aufweisen.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann die Blende durch einen Steg gebildet sein, der sich von dem Boden oder der Seitenwand ausbreitet. Auf diese Weise wird eine besonders sichere Unterbringung im Aufnahmeraum gewährleistet.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann die Blende zusätzlich durch mindestens einen Flügel gebildet sein, der von dem Steg auskragt. Demzufolge wird die Fläche der Blende vergrößert und eine sicherere Unterbringung im Aufnahmeraum gewährleistet.
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Figurenliste
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Zentrifugenadapters gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters, bei der verdeckte Teile gestrichelt dargestellt sind;
- 3 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters mit aufgeklapptem Deckel und Klappen, die an einer Einschwingposition angeordnet sind;
- 4 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters mit aufgeklapptem Deckel und Klappen, die an einer Ausschwingposition angeordnet sind;
- 5 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters, in den ein Blutbeutel, Satellitenbeutel und ein Leukozytenfilter eingefügt sind;
- 6A bis 6E eine dreidimensionale Ansicht eines Zentrifugenadapters gemäß der ersten Ausführungsform bei einem Beladevorgang;
- 7 eine schematische Seitenansicht eines Zentrifugenadapters gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 8 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters, bei der verdeckte Teile gestrichelt dargestellt sind;
- 9 eine schematische Seitenansicht des Zentrifugenadapters, in den ein Blutbeutel, Satellitenbeutel und ein Leukozytenfilter eingefügt sind;
- 10A bis 10F eine dreidimensionale Ansicht des Zentrifugenadapters gemäß der zweiten Ausführungsform bei einem Beladevorgang.
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Erste Ausführungsform
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Die 1 bis 5 zeigen einen Zentrifugenadapter 1 gemäß einer ersten Ausführungsform, der einen becherartigen Grundkörper 2 aufweist. Der Grundkörper 2 umfasst einen Boden 4 und eine Seitenwand 6, die sich vom Boden 4 ausbreitet. Der Boden 2 und die Seitenwand 4 bilden einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen eines Probenbehälters. Die Seitenwand 4 definiert eine Öffnung, durch die der Probenbehälter in den Aufnahmeraum eingebracht oder von diesem entnommen werden kann. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Probenbehälter insbesondere ein mit Blut gefüllter Blutbeutel 8 (siehe 5). Es ist aber auch denkbar, dass ein oder mehrere Satellitenbeutel 10, Leitungen (nicht gezeigt), über die die Satellitenbeutel 10 mit dem Blutbeutel 8 verbunden sind, und ein Filter 12, z.B. ein Leukozytenfilter, in dem Aufnahmeraum aufgenommen sind. Es ist anzumerken, dass in den Figuren zwei Zentrifugenadapter 1 gezeigt sind, die über ein Verbindungstück, das in der Ausführungsform als Griff 14 ausgebildet ist, zu einer Zentrifugenadaptergruppe verbunden sind. Selbstverständlich kann auch nur ein Zentrifugenadapter 1 vorgesehen sein.
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In der vorliegenden Ausführungsform wird der Boden 4 durch einen geraden Bodenabschnitt 4A und einen schrägen Bodenabschnitt 4B, der vom geraden Bodenabschnitt 4A schräg nach oben ansteigt, gebildet. Bei dieser Konfiguration wird der mit Blut gefüllte Blutbeutel 8, wie in 5 gezeigt, oberhalb des geraden Bodenabschnitts 4A und die Satellitenbeutel 10 und der Filter 12 oberhalb des schrägen Bodenabschnitts angeordnet. Auf diese Weise können die einzelnen Komponenten 8, 10, 12 einfacher in den Aufnahmeraum eingebracht und wieder daraus entnommen werden. Im Folgenden ist zum Zweck einer Vereinfachung lediglich von einem Probenbehälter die Rede, wobei damit stets der Blutbeutel 8, die Satellitenbeutel 10 und der Filter 12 gemeint sind.
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In der vorliegenden Ausführungsform weist der Zentrifugenadapter 1 einen Deckel 16 auf, der über ein Scharnier 18 an der Seitenwand 6 schwenkbar angelenkt ist. In einem geschlossenen Zustand, wie in 1 gezeigt, verschließt der Deckel 16 die Öffnung zumindest teilweise, so dass nur eine nach oben offenen Öffnung übrig bleibt. Es ist auch denkbar, dass der Deckel 16 an einem seitlichen Abschnitt der Seitenwand 6 angelenkt ist und in horizontaler Richtung schwenkbar ist.
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Der Zentrifugenadapter 1 weist ferner eine Blende 20, die sich von der Seitenwand 20 in Form eines Stegs nach oben ausbreitet, auf. Die Blende 20 schirmt, wie in 5 gezeigt, den Probenbehälter ab. An der Blende 20 sind seitlich zwei Klappen 22 schwenkbar angelenkt, die in Bezug auf den Aufnahmeraum schwenkbar sind und den Probenbehälter ebenfalls abschirmen. Durch die Blende 20 und die Klappe 22 wird folglich verhindert, dass der Probenbehälter zwischen dem Deckel 16 und der Seitenwand 6 eingeklemmt und beschädigt wird. Es ist aber auch denkbar, dass Klappen 22 an der Seitenwand 6 oder dem Boden 4 angelenkt sind und keine Blende 20 vorgesehen ist.
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An der Seitenwand 6 und dem Deckel 16 sind, wie in 3 gezeigt, Lippen 24 bzw. 26 vorgesehen, die sich in einem geschlossenen Zustand des Deckels 16 überlappen, so dass ein Einquetschen des Probenbehälters noch sicherer verhindert wird.
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In der vorliegenden Ausführungsform ist zudem ein Feststellmittel vorgesehen, dass es ermöglicht, die Klappen 22 an einer Einschwenkposition (3) und einer Ausschwenkposition (4) festzustellen. Auf diese Weise kann eine Beladung/Entladung auf einfach Weise ausgeführt werden. Alternativ zu einem Feststellen der Klappen 22 in der Einschwenkposition kann ein Rückstellmittel vorgesehen sein, das die Klappen 22 in die Einschwenkposition zurückführt.
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Ferner weist der Zentrifugenadapter ein Fixiermittel zum Fixieren des Deckels in einem geschlossenen Zustand auf. In der vorliegenden Ausführungsform wird das Fixiermittel durch Magente 28, 30 gebildet, die an einer Innenseite des Deckels 16 bzw. einer Außenseite der Klappen 22 angebracht sind. Auf diese Weise kann der Deckel 16 auf einfache Weise geöffnet werden. Folglich kann der Deckel 16 durch das Feststellmittel, das die Klappen 22 in der Einschwenkposition feststellt, oder das Rückführmittel zusammen mit dem Fixiermittel sicher an dem Grundkörper 2 zum Schließen der Öffnung befestigt werden.
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In den 6A bis 6E sind die einzelnen Schritte eines Vorgangs zum Einbringen eines Blutbeutels 8 in den Aufnahmeraum des Zentrifugenadapters 1 dargestellt:
- Zunächst befindet sich der Deckel 16, wie in 6A gezeigt, in einem geschlossenen Zustand.
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Dann wird der Deckel 16, wie in 6B gezeigt, in den offenen Zustand aufgeklappt. Die an der Blende 20 angelenkten Klappen 22 sind in der Einschwenkposition.
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Die Klappen 22 werden danach, wie in 6C gezeigt, in die Ausschwenkposition bewegt und der Blutbeutel 8 wird in den Aufnahmeraum eingebracht. Wie bereits erwähnt, ist es besonders bevorzugt, wenn die Klappen durch das Feststellmittel in der Ausschwenkposition festgestellt werden, so dass ein Einfügen des Blutbeutels 8 auf einfache Weise durchgeführt werden kann.
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Wenn der Blutbeutel 8, wie in 6D gezeigt, in dem Aufnahmeraum eingebracht ist, wird der Deckel 16 in den geschlossenen Zustand bewegt. Vorteilhafterweise werden die Klappen 22 bei der Konfiguration, bei der die Klappen 22 an der Blende 20 angebracht sind, durch den Deckel 16 in die Einschwenkposition bewegt.
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Im finalen Zustand (siehe 6E) ist der Blutbeutel 8 in dem Aufnahmeraum eingebracht und der Deckel 16 wird durch die Magnete 28 bzw. 30 im geschlossenen Zustand fixiert.
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Folglich kann durch die erste Ausführungsform ein Einquetschen und somit eine Beschädigung des Probenbehälters, d.h. des Blutbeutels 8, der Satellitenbeutel 10 und des Filters 12, zuverlässig verhindert werden.
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Zweite Ausführungsform
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In den 7 bis 9 ist eine zweite Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt. Ein Zentrifugenadapter 1A gemäß der zweite Ausführungsform unterscheidet sich von dem Zentrifugenadapter 1 gemäß der ersten Ausführungsform dadurch, dass Klappen 22A, die an der Seitenwand 6 angelenkt sind, anstelle der Klappen 22 verwendet werden. Zudem ist eine durch einen Steg gebildete Blende 20A vorgesehen, an der keine Klappen angebracht sind. Durch die Verwendung der Klappen 22A ist es nun nicht länger erforderlich, die Lippen 24 und 26 vorzusehen. Eine sonstige Konfiguration der zweiten Ausführungsform ist gleich der Konfiguration der ersten Ausführungsform.
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In den 10A bis 10E sind die einzelnen Schritte eines Vorgangs zum Einbringen eines Blutbeutels 8 in den Aufnahmeraum des Zentrifugenadapters 1 A dargestellt:
- Zunächst befindet sich der Deckel 16, wie in 10A gezeigt, in einem geschlossenen Zustand.
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Dann wird der Deckel 16, wie in 10B gezeigt, in den offenen Zustand aufgeklappt. Die Klappen 22A sind in der Einschwenkposition.
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Die Klappen 22A werden danach, wie in 10C gezeigt, in die Ausschwenkposition bewegt und der Blutbeutel 8 wird in den Aufnahmeraum eingebracht. Wie bereits erwähnt, ist es besonders bevorzugt, wenn die Klappen durch das Feststellmittel in der Ausschwenkposition festgestellt werden, so dass ein Einfügen des Blutbeutels 8 auf einfache Weise durchgeführt werden kann.
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Wenn der Blutbeutel 8, wie in 10D gezeigt, in dem Aufnahmeraum eingebracht ist, müssen zunächst die Klappen 22A in die Einschwenkposition gebracht werden.
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Erst wenn die Klappen 22A, wie in 10E gezeigt, in der Einschwenkposition sind, kann der Deckel 16 geschlossen werden.
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Im finalen Zustand (siehe 10F) ist der Blutbeutel 8 in dem Aufnahmeraum eingebracht und der Deckel 16 wird durch die Magnete 28 bzw. 30 im geschlossenen Zustand fixiert.
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Folglich kann auch durch die zweite Ausführungsform ein Einquetschen und somit eine Beschädigung des Probenbehälters, d.h. des Blutbeutels 8, der Satellitenbeutel 10 und des Filters 12, zuverlässig verhindert werden.
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Dritte Ausführungsform
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Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten und der zweiten Ausführungsform dadurch, dass die Klappen nicht schwenkbar sind und somit als Flügel ausgebildet sind, die von der als Steg ausgebildeten Blende 20 oder der Seitenwand 6 auskragen. Die Blende 20 wird somit durch den Steg und die Flügel gebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zentrifugenadapter
- 1A
- Zentrifugenadapter
- 2
- Grundkörper
- 4
- Boden
- 4A
- gerader Bodenabschnitt
- 4B
- schräger Bodenabschnitt
- 6
- Seitenwand
- 8
- Blutbeutel
- 10
- Satellitenbeutel
- 12
- Filter
- 14
- Griff
- 16
- Deckel
- 18
- Scharnier
- 20
- Blende
- 22
- Klappe
- 22A
- Klappe
- 24
- Lippe
- 26
- Lippe
- 28
- Magnet
- 30
- Magnet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0386558 A2 [0004]
- US 20040209755 A1 [0005]
- DE 102012013641 A1 [0007, 0008]
- DE 102014008445 A1 [0008]