-
Die Erfindung betrifft einen Halter für einen Innenrückspiegel eines Kraftfahrzeugs, mit einem Befestigungsfuß, an dem ein Tragarm angebracht ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Baukasten und ein Verfahren zum Montieren eines derartigen Halters.
-
Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 83 18 309 U1 offenbart einen Innenrückblickspiegel für Kraftfahrzeuge mit einem das Spiegelgehäuse tragenden Arm, an dessen vom Spiegelgehäuse wegweisendem Ende ein mit dem Kraftfahrzeug zu verbindender Fuß vorgesehen ist, wobei der Arm mit dem Fuß mittels einer Gelenkachse schwenkbar verbunden ist, welche wenigstens je eine aus Metall bestehende Lagerwange des Arms und des Fußes durchdringt, wobei zwischen den relativ zueinander verschwenkbaren Lagerwangen ein mit Druck an den einander zugekehrten Flächen dieser Lagerwangen anliegendes Reibungselement angeordnet ist. Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2015 102 599 U1 offenbart einen KFZ-Außenrückspiegel mit einem Spiegelgehäuse, das über einen Tragarm mit einem Befestigungsfuß verbunden ist, wobei ein radial verschiebbar im Tragarm angeordnetes erstes Verzahnungselement und ein durch eine Außenverzahnung auf einem Drehzapfen gebildetes, zu dem ersten Verzahnungselement korrespondierendes zweites Verzahnungselement vorgesehen sind und das erste Verzahnungselement über ein Federelement von radial außen an das zweite Verzahnungselement angepresst ist, derart, dass der Tragarm über die ineinandergreifenden Verzahnungselemente in verschiedenen Schwenkpositionen bezogen auf den Befestigungsfuß arretiert werden kann. Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 84 19 937 U1 offenbart einen KFZ-Innenrückspiegel mit einem Spiegelgehäuse, das über einen Tragarm mit einem Befestigungsfuß verbunden ist, wobei der Tragarm über ein Gleitschwenklager an dem Befestigungsfuß befestigt ist und eine auf das Gleitschwenklager wirkende Anpresskraft über eine Einstellschraube variiert werden kann. Die amerikanische Patentschrift US 4,917,343 A offenbart einen Schwenkarm, der mit einem Befestigungsfuß verbunden ist, wobei ein mit dem Schwenkarm verbundenes erstes Verzahnungselement und ein drehfest mit dem Befestigungsfuß verbundenes, zu dem ersten Verzahnungselement korrespondierendes zweites Verzahnungselement vorgesehen sind, derart, dass der Schwenkarm über die ineinandergreifenden Verzahnungselemente in verschiedenen Schwenkpositionen an dem Befestigungsfuß befestigt werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die Montage von Innenrückspiegeln in Kraftfahrzeugen zu vereinfachen.
-
Die Aufgabe ist bei einem Halter für einen Innenrückspiegel eines Kraftfahrzeugs, mit einem Befestigungsfuß, an dem ein Tragarm angebracht ist, dadurch gelöst, dass an dem Befestigungsfuß eine erste Formschlussgeometrie ausgebildet ist, die eine gemeinsame Drehachse mit einer zweiten Formschlussgeometrie aufweist, die an dem Befestigungsfuß ausgebildet ist, wobei die beiden Formschlussgeometrien in einer gewünschten Montagestellung von mehreren verschiedenen Montagestellungen um die Drehachse relativ zueinander positionierbar sind, wobei die beiden Formschlussgeometrien in der gewünschten Montagestellung fixiert sind, um Bewegungen des Tragarms relativ zu dem Befestigungsfuß sicher zu verhindern. Verstellbare Halter für Innenrückspiegel von Kraftfahrzeugen sind aus dem eingangs gewürdigten Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Die bekannten Halter ermöglichen eine Verstellbarkeit, insbesondere ein Verschwenken, zwischen dem Tragarm und dem Befestigungsfuß im montierten Zustand des Innenrückspiegels. Im Unterschied dazu geht es bei dem beanspruchten Halter darum, den Innenrückspiegel vor oder während der Montage an eine vorgegebene Einbauposition in verschiedenen Kraftfahrzeugtypen anzupassen. In der gewünschten Montagestellung ist der Tragarm dann nicht mehr relativ zu dem Befestigungsfuß bewegbar. Durch das Fixieren in der gewünschten Montagestellung kann besonders vorteilhaft ein unerwünschtes Spiegelzittern im Betrieb eines mit dem Innenrückspiegel ausgestatteten Kraftfahrzeugs sicher verhindert werden.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlussgeometrien als ineinandergreifende Verzahnungen ausgeführt sind. So wird zum einen die gewünschte Verstellbarkeit vor oder während der Montage des Innenrückspiegels in ein Kraftfahrzeug ermöglicht. Darüber hinaus werden durch die ineinandergreifenden Verzahnungen auf einfache Art und Weise unerwünschte Bewegungen des Tragarms relativ zu dem Befestigungsfuß bei dem eingebauten Innenrückspiegel sicher verhindert.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass die ineinandergreifenden Verzahnungen als Stirnverzahnungen ausgeführt sind. Als Stirnverzahnung oder Hirth-Verzahnung wird eine axial wirksame planseitige Verzahnung bezeichnet, die eine formschlüssige Kopplung des Tragarms mit dem Befestigungsfuß ermöglicht.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlussgeometrien an Ringkörpern ausgebildet sind, wobei ein erster Ringkörper einstückig mit dem Befestigungsfuß verbunden ist, wobei ein zweiter Ringkörper einstückig mit dem Tragarm verbunden ist. Die Ringkörper sind an einander zugewandten Ringflächen mit den vorzugsweise als ineinandergreifende Stirnverzahnungen ausgeführten Formschlussgeometrien versehen. Die Ringkörper haben vorzugsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Ringquerschnitt. Der Tragarm und der Befestigungsfuß sind zum Beispiel als Gussteile ausgeführt. Die Gussteile können aus Metall gebildet sein. Der Befestigungsfuß und/oder der Tragarm können beziehungsweise kann aber auch als Kunststoffteil ausgeführt sein, das in einem Spritzgussverfahren hergestellt ist.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ringkörper ein gemeinsames Durchgangsloch für ein Befestigungsmittel umfassen. Das Durchgangsloch ist vorzugsweise zentral in den Ringkörpern innerhalb der vorzugsweise als ineinandergreifende Stirnverzahnungen ausgeführten Formschlussgeometrien angeordnet. Durch das gemeinsame Durchgangsloch wird auf einfache Art und Weise die gewünschte Fixierung des Tragarms an dem Befestigungsfuß mit dem Befestigungsmittel ermöglicht. Bei dem Befestigungsmittel kann es sich um eine Schraube-Mutter-Verbindung handeln. Bei dem Befestigungsmittel kann es sich aber auch um eine Nietverbindung handeln.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ringkörper außen Markierungen aufweisen, die definierte Montagestellungen des Tragarms relativ zu dem Befestigungsfuß markieren. Dadurch wird die Montage des Tragarms an dem Befestigungsfuß in der gewünschten Montagestellung erheblich vereinfacht.
-
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Halters ist dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm nicht zerstörungsfrei trennbar mit dem Befestigungsfuß verbunden ist. Dadurch werden unerwünschte Bewegungen des Tragarms relativ zu dem Befestigungsfuß im montierten Zustand sicher verhindert. Die nicht zerstörungsfrei trennbare Verbindung kann stoffschlüssig ausgeführt sein. Die nicht zerstörungsfrei trennbare Verbindung kann aber auch ein Nietverbindungselement umfassen, durch das der Tragarm dauerhaft an dem Befestigungsfuß fixiert ist.
-
Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Befestigungsfuß und/oder einen Tragarm für einen vorab beschriebenen Halter. Der Befestigungsfuß und der Tragarm sind separat handelbar.
-
Bei einem Baukasten zum Montieren eines vorab beschriebenen Halters ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der Baukasten unterschiedliche Tragarme umfasst. Die Tragarme können unterschiedlich gestaltet sein, um eine gewünschte Spiegelposition in dem Kraftfahrzeuginnenraum darzustellen. Gemäß einer ersten Ausführungsvariante sind die Tragarme vorzugsweise geradlinig oder gerade ausgeführt. Dann haben die unterschiedlichen Tragarme nur unterschiedliche Längen. Abgesehen von ihrer Länge sind die Tragarme bei der ersten Ausführungsvariante gleich ausgeführt. Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante haben die Tragarme alternativ oder zusätzlich zu unterschiedlichen Längen auch unterschiedliche Gestalten. So kann der Baukasten bei der zweiten Ausführungsvariante gerade oder geradlinige Tragarme und winklige oder abgewinkelte Tragarme umfassen. Die unterschiedlichen Tragarme können mit nur einer Art Befestigungsfuß kombiniert werden, um die Gestaltungsfreiheit beim Einbau des Innenrückspiegels mit dem beanspruchten Halter in unterschiedliche Kraftfahrzeugtypen weiter zu vergrößern.
-
Bei einem Verfahren zum Montieren eines vorab beschriebenen Halters, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der Tragarm bei der Montage mit Hilfe der Formschlussgeometrien in der gewünschten Montagestellung relativ zu dem Befestigungsfuß positioniert wird, bevor der Tragarm, insbesondere mit dem Befestigungsmittel, dauerhaft in der gewünschten Montagestellung fixiert wird. Das Fixieren des Tragarms an dem Befestigungsfuß kann vor oder während der Montage des Halters in ein Kraftfahrzeug erfolgen. Eine Alternative des beanspruchten Verfahrens umfasst eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Tragarm und dem Befestigungsfuß.
-
Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch ein Kraftfahrzeug mit einem vorab beschriebenen Halter, der mit seinem Befestigungsfuß an einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angebracht ist.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Windschutzscheibe, an der ein Innenrückspiegel mit einem Halter angebracht ist, der einen Befestigungsfuß und einen Tragarm umfasst;
- 2 den Halter aus 1 mit Blick auf zwei einander zugewandte aber voneinander beabstandete Formschlussgeometrien;
- 3 eine erste Formschlussgeometrie in der Draufsicht;
- 4 eine zweite Formschlussgeometrie in der Draufsicht; und die
- 5 und 6 zwei ähnliche Darstellungen wie in 1 gemäß zwei Ausführungsvarianten mit einem geraden Tragarm und mit einem gewinkelten Tragarm.
-
In 1 ist ein Teil eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem Fahrzeugdach 2 schematisch im Schnitt dargestellt. Das Fahrzeugdach 2 umfasst einen Dachrahmen 3, an dem eine Windschutzscheibe 4 befestigt ist.
-
Durch einen Pfeil 5 ist in 1 eine Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1 angedeutet. Innen an der Windschutzscheibe 4 ist ein Befestigungsfuß 6 angebracht. Der Befestigungsfuß 6 umfasst einen der Windschutzscheibe 4 zugewandten Befestigungsbereich 7, mit welchem der Befestigungsfuß 6 zum Beispiel stoffschlüssig mit der Windschutzscheibe 4 verbunden ist.
-
Darüber hinaus weist der Befestigungsfuß 6 einen der Windschutzscheibe 4 abgewandten Montagebereich 8 auf, in welchem ein Tragarm 10 mit einem Fußende 11 an dem Befestigungsfuß 6 montiert ist. Der Tragarm 10 ist in zwei verschiedenen Montagestellungen dargestellt und daher in 1 mit zwei Bezugszeichen 10; 20 versehen. An einem dem Fußende 11 abgewandten Spiegelende 12 des Tragarms 10 ist ein Kugelkopf 13 ausgebildet, an welchem ein Innenrückspiegel 9 angebracht ist.
-
Durch einen Doppelpfeil 15 ist in 4 angedeutet, dass der Innenrückspiegel 9 mit ein und demselben Tragarm 10; 20 in unterschiedlichen Höhen relativ zu dem Dachrahmen 3 positioniert werden kann. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Dachrahmen 3 eine größere Abmessung in einer z-Richtung nach unten aufweist als es in 1 dargestellt ist. Die z-Richtung wird auch als Fahrzeughöhenrichtung bezeichnet.
-
Der Tragarm 10; 20 stellt mit dem Befestigungsfuß 6 einen Halter 18 für den Innenrückspiegel 9 dar. Bei der Montage kann der Tragarm 10; 20 um eine Drehachse 30 relativ zu dem Befestigungsfuß 6 verschwenkt werden, bevor er in einer gewünschten Montagestellung fixiert wird.
-
In 2 ist der Halter 18 mit dem Befestigungsfuß 6 und dem Tragarm 10 mit einander zugewandten Formschlussgeometrien 31, 32 dargestellt. Eine erste Formschlussgeometrie 31 ist an einem Ringkörper 37 ausgebildet, der einstückig mit dem Befestigungsfuß 6 verbunden ist. Eine zweite Formschlussgeometrie 32 ist an einem Ringkörper 38 ausgebildet, der einstückig mit dem Tragarm 10 verbunden ist.
-
In 2 sind die einander zugewandten Formschlussgeometrien 31, 32 voneinander beabstandet. Die Formschlussgeometrien 31, 32 sind, wie man in den 3 und 4 sieht, als ineinandergreifende oder komplementäre Verzahnungen 33, 34 ausgeführt. Besonders vorteilhaft sind die Verzahnungen 33, 34 als Stirnverzahnungen oder Hirth-Verzahnungen ausgeführt. Ein Durchgangsloch 35 ermöglicht ein Durchführen eines nicht dargestellten Befestigungsmittels, wie einer Schraube oder einem Nietverbindungselement.
-
In den 5 und 6 sind zwei Ausführungsvarianten dargestellt, die veranschaulichen, dass der Tragarm 10 nicht nur unterschiedlich lang gestaltet werden kann. Zur Bezeichnung gleicher oder ähnlicher Teile werden in den 5 und 6 die gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
-
In 5 ist der Tragarm 10 gerade ausgeführt. In 6 ist ein Tragarm 40 gezeigt, der gewinkelt ausgeführt ist. Die Befestigungsfüße 6 und die Innenrückspiegel 9 sind in den 5 und 6 gleich ausgeführt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugdach
- 3
- Dachrahmen
- 4
- Windschutzscheibe
- 5
- Pfeil
- 6
- Befestigungsfuß
- 7
- Befestigungsbereich
- 8
- Montagebereich
- 9
- Innenrückspiegel
- 10
- Tragarm
- 11
- Fußende
- 12
- Spiegelende
- 13
- Kugelkopf
- 15
- Doppelpfeil
- 18
- Halte
- 20
- Tragarm
- 30
- Drehachse
- 31
- erste Formschlussgeometrie
- 32
- zweite Formschlussgeometrie
- 33
- Verzahnung
- 34
- Verzahnung
- 35
- Durchgangsloch
- 37
- Ringkörper
- 38
- Ringkörper
- 40
- Tragarm
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 8318309 U1 [0002]
- DE 202015102599 U1 [0002]
- DE 8419937 U1 [0002]