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Die Erfindung betrifft ein System zur Entleerung zumindest einer Frischwasserleitung eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder Wohnwagens, und ein Freizeitfahrzeug mit solch einem System.
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Aus der
DE 1 813 815 A1 ist ein Wohnwagen mit einer Wasseranlage bekannt. Hierbei ist bekannt, dass für die Wasserversorgung Pumpen angewendet werden können. Speziell kann eine Druckwasserpumpe zum Einsatz kommen.
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Wenn eine Trinkwasseranlage mit zumindest einer Frischwasserleitung in einem Freizeitfahrzeug realisiert ist, dann können sich Schwierigkeiten bei der Entleerung ergeben. Insbesondere kann eine gegebenenfalls vorgesehene Entleereinrichtung mur schwer zugänglich sein. Außerdem kann sich die Entleerung kompliziert gestalten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Entleerung zumindest einer Frischwasserleitung eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder eines Wohnwagens, und ein Freizeitfahrzeug mit solch einem System anzugeben, die in verbesserter Weise eine Entleerung zumindest einer Frischwasserleitung beziehungsweise der Trinkwasseranlage ermöglichen und insbesondere eine vollständige Entleerung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch ein Freizeitfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Aufgabe wird durch ein System zur Entleerung zumindest einer Frischwasserleitung eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder Wohnwagens, mit zumindest einem Entleerventil, das so an der Frischwasserleitung angeordnet ist, dass durch ein Schalten des Entleerventils in eine Entleerstellung ein Entleeren der Trinkwasserleitung über das Ventil ermöglicht ist, gelöst, wobei das Entleerventil in der Entleerstellung die Frischwasserleitung belüftet.
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Ferner wird die Aufgabe durch ein Freizeitfahrzeug, insbesondere ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen, mit zumindest einer Frischwasserleitung und zumindest einem System zur Entleerung der zumindest einen Frischwasserleitung gelöst, wobei das System zur Entleerung der zumindest einen Frischwasserleitung des Freizeitfahrzeugs zumindest ein Entleerventil aufweist, das so an der Frischwasserleitung angeordnet ist, dass durch ein Schalten des Entleerventils in eine Entleerstellung ein Entleeren der Trinkwasserleitung über das Ventil erfolgt, wobei das Entleerventil in der Entleerstellung die Frischwasserleitung belüftet.
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Das System kann so ausgestaltet werden, dass eine komplette und einfache Entleerung der Frischwasserleitung beziehungsweise der Trinkwasseranlage möglich ist. Hierbei können ferner Platz- und Zugänglichkeitsprobleme gelöst werden.
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In vorteilhafter Weise umfasst das Entleerventil zumindest eine Belüftungsöffnung. Über die Belüftungsöffnung kann Luft in die Frischwasserleitung geführt werden, so dass ein vollständiges Entleeren ermöglicht wird. Vorteilhaft ist es hierbei auch, das ein Schlauch an der Belüftungsöffnung des Entleerventils angeordnet ist, wobei der Schlauch so an dem Freizeitfahrzeug angeordnet wird, dass Restwasser aus der Frischwasserleitung aus dem Freizeitfahrzeug nach außen geführt wird. Je nach Ort des Entleerventils am Freizeitfahrzeugs kann der Schlauch mehr oder weniger lang, insbesondere auch als Schlauchstück, ausgeführt werden. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls vorteilhaft, dass das Entleerventil so an der Frischwasserleitung angeordnet ist, dass in der Entleerstellung das Ausbilden eines Unterdrucks in der Frischwasserleitung zumindest im Wesentlichen verhindert ist. Wenn sich beim Ablaufen des Wassers ein Unterdruck bilden würde, dann würde dies ein vollständiges Leerlaufen verunmöglichen. Insbesondere kann dann kein kontrolliertes Ablaufen erfolgen. Diese Probleme werden gelöst, indem das Auftreten solch eines Unterdrucks von vornherein verhindert ist.
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Vorteilhaft ist es, dass das Entleerventil als elektromagnetisch schaltbares Entleerventil ausgebildet ist Insbesondere ermöglicht dies eine vorteilhafte Ansteuerung des Entleerventils. Ein Benutzer, insbesondere Fahrzeugführer, muss somit nicht direkt das gegebenenfalls schwer zugängliche Entleerventil betätigen. In entsprechender Weise ist es vorteilhaft, dass das Entleerventil über einen Schrittmotor oder über einen Servostellantrieb schaltbar ist.
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Vorteilhaft ist es auch, dass das Entleerventil zumindest mittelbar über ein Bus-System des Freizeitfahrzeugs und/oder zumindest mittelbar über einen in oder am Freizeitfahrzeug angeordneten Schalter schaltbar ist. Somit kann das Entleerventil beispielsweise aus dem Freizeitfahrzeug heraus geschaltet werden. Hierbei ist auch ein voll- oder teilautomatisiertes Ansteuern im Rahmen eines Entleerprogramms möglich.
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Vorteilhaft ist es, dass eine Steuerung vorgesehen ist, dass die Frischwasserleitung mit einem Frischwassertank des Freizeitfahrzeugs verbunden ist und dass die Steuerung so ausgestaltet ist, dass in einer Betriebsart zum Entleeren des Frischwassertanks das Entleerventil dauerhaft in die Entleerstellung geschaltet ist und/oder dass in einer Betriebsart zum Füllen des Frischwassertanks für eine Reise oder dergleichen ein Schalten des Entleerventils in die Entleerstellung und zumindest eine geschlossene Stellung ermöglicht ist und/oder dass in einer sonstigen Betriebsart das Entleerventil geschlossen ist. Somit können verschiedene Betriebsarten vorgesehen sein. Die jeweilige Betriebsart kann beispielsweise von einem Nutzer aus dem Freizeitfahrzeug heraus angewählt werden.
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Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Frischwasserleitung und das Entleerventil des Freizeitfahrzeugs so angeordnet sind, dass zumindest bei einer zumindest näherungsweise horizontalen Ausrichtung des Freizeitfahrzeugs durch das Schalten des Entleerventils in die Entleerstellung ein vollständiges Entleeren der Frischwasserleitung über das Entleerventil ohne ein zusätzliches Ausblasen erfolgt. Insbesondere ist es hierbei vorteilhaft, dass eine Anordnung der Frischwasserleitung und des Entleerventils bei der horizontalen Ausrichtung des Freizeitfahrzeugs so erfolgt, dass ein Gefälle in der Frischwasserleitung hinab zu dem Entleerventil gegeben ist. Somit wird ein selbsttätiges Entleeren der Frischwasserleitung beziehungsweise eines Frischwassertanks ermöglicht, das vollständig erfolgt. Hierbei kann ein eventuell austretendes Restwasser zuverlässig nach außen abgeleitet werden.
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Da ein kontrolliertes Entleeren ermöglicht ist, kann der Entleervorgang nach einem gewissen Zeitraum abgeschlossen sein. Dies hat den Vorteil, dass das Freizeitfahrzeug dann beispielsweise ohne weitere Beaufsichtigung abgestellt werden kann, ohne dass Restwasser in der Frischwasserleitung verbleibt oder dass es zu einem unkontrollierten Ablaufen solch eines Restwassers kommen würde, was an bestimmten Abstellorten unerwünscht sein kann.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in der schematischen Figur dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 ein System zur Entleerung zumindest einer Trinkwasserleitung eines Freizeitfahrzeugs in einer schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein System 1 zur Entleerung von Frischwasserleitungen 4, 5 eines Freizeitfahrzeugs 2 in einer auszugsweisen, schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Freizeitfahrzeug kann als Wohnmobil oder Wohnwagen dienen. Hierbei ist eine Trinkwasseranlage 3 des Freizeitfahrzeugs 2 dargestellt. Zur Vereinfachung der Darstellung sind weitere Elemente des Freizeitfahrzeugs 2 nicht dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel sind für die Frischwasserleitungen 4, 5 Entleerventile 6, 7 vorgesehen. Durch ein Schalten des jeweiligen Entleerventils 6, 7 in eine Entleerstellung ist ein Entleeren der zugeordneten Frischwasserleitung 4, 5 über das Entleerventil 6, 7 möglich. Dabei wird zusätzlich eine Belüftung ermöglicht, wenn das Entleerventil 6, 7 in der Entleerstellung ist. Die Belüftung erfolgt über Belüftungsöffnungen 8, 9 der Entleerventile 6, 7.
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Das Freizeitfahrzeug 2 kann beispielsweise einen Doppelboden aufweisen, um die Trinkwasseranlage 3 unterzubringen. Speziell in solch einem Fall wird das Restwasser über Schläuche 10, 11, die an die Belüftungsöffnungen 8, 9 angesetzt sind, nach außen 12 aus dem Freizeitfahrzeug 2 herausgeführt.
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Die mit den Belüftungsöffnungen 8, 9 versehenen Entleerventile 6, 7, die in der Entleerstellung eine Belüftung der Frischwasserleitungen 4, 5 ermöglichen, sind so angeordnet, dass kein Unterdruck in den Frischwasserleitungen 4, 5 beim Entleeren entstehen kann. Dadurch wird ein kontrolliertes Ablassen eines eventuell vorhandenen Wassers beziehungsweise Restwassers ermöglicht.
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Die Betätigung der Entleerventile 6, 7 kann durch einen Benutzer in besonders komfortabler Weise erfolgen. Hierfür können die Entleerventile 6, 7 als elektromagnetisch schaltbare Entleerventile 6, 7 ausgebildet sein. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung können die Entleerventile 6, 7 auch über einen Schrittmotor oder über einen Servostellantrieb schaltbar sein. Somit ist insbesondere eine elektrische Ansteuerung der Entleerventile 6, 7 möglich. Beispielsweise kann eine Steuerung 15 des Freizeitfahrzeugs 2 vorgesehen sein, die über eine Steuerleitung 16 die Entleerventile 6, 7 beziehungsweise den Schrittmotor oder den Servostellantrieb ansteuert. Die Steuerung 15 kann dann das Entleerventil in die jeweilige Schaltstellung, insbesondere in die Entleerstellung, schalten.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt das Schalten der Entleerventile 6, 7 über ein Bus-System 17 des Freizeitfahrzeugs. Die Steuerleitung 16 kann dann Bestandteil des Bus-Systems 17 sein. Hierbei kann auch ein Schalter 18 vorgesehen sein, mittels dem ein Benutzer die Entleerventile 6, 7 in die gewünschte Stellung schaltet.
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Das Freizeitfahrzeug 2 weist einen Frischwassertank 20 auf. Aus dem Frischwassertank 20 kann Frischwasser, insbesondere Trinkwasser, an mehreren Zapfstellen 21 entnommen werden. Außerdem können ein oder mehrere Befüllstellen 22 vorgesehen sein, um den Frischwassertank 20 mit frischem Wasser zu füllen.
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Die Steuerung 15 ist so ausgestaltet, dass mehrere Betriebsarten vorgesehen sind. In einer Betriebsart werden die Entleerventile 6, 7 dauerhaft in die Entleerstelliung geschaltet. In einer weiteren Betriebsart zum Füllen des Frischwassertanks 20 für eine Reise oder dergleichen können die Entleerventile 6, 7 wahlweise in die Entleerstellung und eine geschlossene Stellung geschaltet werden. Beispielsweise kann zunächst ein Entleeren erfolgen, bevor frisches Wasser an den Befüllstellen 22 nachgefüllt wird. Des Weiteren kann ein sonstige Betriebsart ermöglicht sein, in der die Entleerventile 6, 7 dauerhaft geschlossen sind.
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Damit ein kontrolliertes und selbsttätiges vollständiges Entleeren der Frischwasserleitungen 4, 5 möglich ist, wird das System 1 mit den Frischwasserleitungen 4, 5 in einer vorgegebenen Anordnung in das Freizeitfahrzeug 2 eingebaut. Exemplarisch ist hierbei ein Gefälle 23 veranschaulicht, das zwischen Abschnitten 24, 25 der Frischwasserleitungen 4, 5 und den Entleerventilen 6, 7 besteht. Über das Gefälle 23 fließt somit das Wasser, insbesondere ein Restwasser, ab, ohne dass ein Ausblasen oder dergleichen erforderlich ist. Je nach Anwendungsfall ist diese Wirkungsweise bei einer zumindest näherungsweise horizontalen Ausrichtung des Freizeitfahrzeugs 2 gegeben. Somit sind die Frischwasserleitungen 4, 5 im eingebauten Zustand durch das Gefälle, das exemplarisch anhand des Gefälles 23 veranschaulicht ist, vollständig entleerbar, ohne dass ein Ausblasen oder dergleichen erforderlich ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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