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Die Erfindung betrifft eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit sowie eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit zum Aufstellen/Anordnen in einem Gebäuderaum und zum Erzeugen von Trinkwarmwasser mit einem Trinkwarmwasserspeicher zum Speichern und Abgeben von Trinkwarmwasser nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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In Zeiten des Klimawandels und der Notwendigkeit Energie effizient zu wohnen bzw. zu bauen, werden immer höhere Anforderungen vom Gesetzgeber an den Energieverbrauch im Gebäudesektor gestellt. Zugleich treten immer häufiger sehr hohe Temperaturen im Sommer auf, d.h. Zunahme von sog. „Hitzetagen“ über 35°C, was u.a. zu einer zunehmenden Verbreitung einer Klimatisierung bzw. Kühlung der Wohnräume führt.
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Darüber hinaus wird in Zukunft der Anteil der städtischen Bevölkerung immer weiter steigen. Daher werden in Zukunft immer mehr Menschen im mehrgeschossigen Wohnbau leben.
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So ergeben sich im Wohnungsbau, insb. im mehrgeschossigen Niedrigenergiewohnbau, heutzutage und erst recht in Zukunft sehr hohe Ausgaben durch Arbeiten zur Vorbereitung von Heizungs- und Klimasystemen. Dazu gehören die aufwändige Verlegung von Leitungssystemen für Luft-, Heiz- und Warmwasser. Meistens wird dabei durch eine zentrale Heizung Heiz- und Trinkwarmwasser separat bereitet, um danach separat zu den Verbrauchen gepumpt zu werden. Die Kosten für Bauwerktechnik wie Sanitärinstallationen und Wärmeversorgung betragen im Neubau ca. 7,5% der Errichtungskosten und zum Teil bis zu 12,5% bei einem Einsatz kontrollierter Wohnraum-Be- und Entlüftung. Die Kosten für den Ausbau von Gebäuden erhöhen sich durch den Einsatz neuer umweltfreundlicherer Technologien auch in Zukunft, da die Installation von Verrohrungen ressourcenintensiv ist.
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Darüber hinaus machen erneuerte Vorschriften zur Verhinderung von Legionellen im Trinkwarmwasser die Errichtung von warmgehaltenen Trinkwarmwasserzirkulationsleitungen bei zentraler Warmwasserbereitung notwendig, was die Kosten zusätzlich erhöht.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Eigentümer bzw. Errichter eines Neubaus verpflichtet ist, verschiedene Leistungen und Produkte von unterschiedlichen Anbietern zu erwerben. Dazu gehören z.B. ein Wärmeerzeuger, Warmwasserbereiter, Wärmeverteilsystem, z.B. Heizkörper oder Fußbodenheizung, optionale Kühlung, Einzelraumsteuerung, Warmwasserbereiter, Heizkreisverteiler, Wärmemengenzähler und die Installation dieser Komponenten. Die Beschaffung, Abstimmung und die Installation der unterschiedlichen Komponenten verursachen zusammen einen enormen Aufwand bzw. die o.g. Kosten.
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So ist beispielsweise bereits eine sog. „Warmwasser-Wärmepumpe TTA“ der Firma tecalor erhältlich, die einen Warmwasserboiler bzw. Warmwasserspeicher umfasst, dessen Trinkwasser mittels einer kleinen Wärmepumpe erwärmt werden kann. Hierfür wird Umgebungsluft angesaugt und deren Wärmeenergie mittels Wärmetauscher zur Erwärmung des gespeicherten Trinkwassers bzw.
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Warmwassers verwendet. Dieses Warmwassererzeugungsgerät steht üblicherweise im Keller und saugt oftmals Außenluft oder Kellerluft an, die dann als Wärmequelle genützt bzw. entspr. abgekühlt über Luftkanäle/-leitungen nach außen an die Atmosphäre abgegeben wird. Das hierbei zentral bzw. im Keller erzeugte Warmwasser wird dann wiederum über ein Hausinstallationssystem in die einzelnen Stockwerke bzw. Räume geleitet und an den einzelnen Wasserarmaturen der vorhandenen Waschbecken, Duschen, Badewannen oder Küchenhähne verbraucht.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit sowie eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit vorzuschlagen, die wenigstens teilweise die Nachteile des Standes der Technik verbessert.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit sowie einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit der einleitend genannten Art, durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit dadurch aus, dass zumindest innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse und/oder der Ummantelung wenigstens eine Gebäuderaum-Heizfläche für ein Heizen/Erwärmen des Gebäuderaumes vorgesehen ist.
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Mit Hilfe derartigen Gebäuderaum-Heizfläche der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit, die innerhalb und/oder an und/oder in dem Gehäuse und/oder der Ummantelung, d.h. die innerhalb bzw. an/in der Kontur/Ummantelung/Hülle/Gehäuse vorhanden ist bzw. die die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit umfasst, kann/wird der Gebäuderaum direkt beheizbar. Das bedeutet, dass der Gebäuderaum, vorzugsweise ein Wohnraum, in dem die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit bzw. ein sog. „Raumgerät“ aufgestellt bzw. angeordnet ist, direkt von der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit bzw. ohne (lange bzw. aufwändige) Heizungsleitungen und/oder ohne Fußbodenheizung bzw. Fußbodenheizschleifen oder ohne Radiatoren oder dergleichen beheizbar ist. Dementsprechend können aufwändige Heizkörper, Radiatoren Fußbodenheizungen in diesem Raum und ggf. auch in benachbarten Räumen der Wohnung/Wohneinheit entfallen. So verringern sich nicht nur der Installationsaufwand bzw. die Anzahl der notwendigen Heizkomponenten wie Heizleitungen, Thermostate und/oder Heizkörper/Fußbodenheizungen etc., sondern v.a. auch der finanzielle Aufwand bzw. die Baukosten. Auch kann mittels der Erfindung der Zeitaufwand für die Installation, d.h. die Bauzeit, in vorteilhafter Weise verringert werden.
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Demzufolge ist in vorteilhafter Weise die erfindungsgemäße Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit bzw. ein sog. „Raumgerät“ als Raumheizelement bzw. als Heizkörper des Gebäuderaumes/Wohnraumes ausgebildet. Gegebenenfalls steht in jedem Gebäuderaum, in dem geheizt werden soll bzw. Bedarf besteht, eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit gemäß der Erfindung, z.B. im Wohnraum, Bad, Küche, Arbeitszimmer oder dergleichen.
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Vorzugsweise umfasst wenigstens eine Heizwasser-Wärmetauschereinheit die Gebäuderaum-Heizfläche, wobei die Heizwasser-Wärmetauschereinheit innerhalb des Gehäuses und/oder der Ummantelung angeordnet ist. Hiermit kann in vorteilhafter Weise ein Wärmetausch zwischen der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit und dem Gebäuderaum/Wohnraum realisiert werden.
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Vorteilhafterweise umfasst das Gehäuse und/oder die Ummantelung wenigstens eine Lufteinströmöffnung zum Einströmen von Raumluft des Gebäuderaumes und wenigstens eine Luftausströmöffnung zum Ausströmen von Raumluft in den Gebäuderaum. Hiermit kann eine vorteilhafte (aktive oder passive) Luftströmung und/oder Konvektionsströmung durch die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit bzw. entlang/an der Gebäuderaum-Heizfläche generiert werden, wodurch der Gebäuderaum erwärmbar ist.
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Gerade für eine vorteilhafte aktive Luftströmung weist die Heizwasser-Wärmetauschereinheit wenigstens ein Gebläse und/oder einen Ventilator zum Erzeugen eines Luftstromes und/oder zum Ansaugen von Raumluft des Gebäuderaumes, insb. durch die Lufteinströmöffnung, und/oder zum Ausblasen von Raumluft in den Gebäuderaum, insb. durch die Luftausströmöffnung, auf. Dies verbessert die Energieübertragung zwischen Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit und Gebäuderaum/Wohnraum nochmals in vorteilhafter Weise.
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In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist wenigstens ein elektrisches Heizelement zum Erwärmen des Trinkwassers des Trinkwarmwasserspeichers vorgesehen ist, wobei das elektrische Heizelement insbesondere mittels einem externen, elektrischen Steuersignal, z.B. einer Photovoltaikanlage und/oder einem Strommessgerät, einschaltbar und/oder ausschaltbar ist. Diese Maßnahme ermöglicht bei Bedarf ein separates und/oder direktes Erhitzen des Trinkwassers/Warmwassers im Speicher, z.B. mit (sog. „überschüssigem“) PV-Strom, d.h. zur Erhöhung eines vorteilhaften PV-Strom-Eigenverbrauchs. Dies verbessert einerseits die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems und andererseits wird die Flexibilität der Warmwassererzeugung zusätzlich erhöht.
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Vorteilhafterweise ist wenigstens eine Heizeinheit zum Beheizen der Gebäuderaum-Heizfläche vorgesehen. Beispielsweise ist diese als Wärmepumpe, insb. Sole-Wärmepumpe, Luft-Wärmepumpe, als Brennwertgerät, Fernwärmeanlage, Gasbrenner oder dergleichen ausgebildet.
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In einer besonderen Weitebildung der Erfindung ist wenigstens eine Kühleinheit zum Kühlen einer Kühlfläche vorgesehen. So kann auch in vorteilhafter Weise eine Kühlung bzw. Klimatisierung des Gebäuderaumes/Wohnraumes verwirklicht werden. Beispielsweise ist eine Wärmepumpe, insb. Sole-Wärmepumpe oder vorzugsweise Luft-Wärmepumpe, vorgesehen, die wahlweise bzw. einerseits als Heizeinheit und andererseits als Kühleinheit ausgebildet/eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist/sind die Heizwasser-Wärmetauschereinheit als Kühleinheit und/oder die Gebäuderaum-Heizfläche als Kühlfläche ausgebildet. Dementsprechend kann hierbei einerseits Wärmeenergie dem Gebäuderaum über die Heizwasser-Wärmetauschereinheit bzw. die Gebäuderaum-Heizfläche zugeführt, d.h. zum Heizen/Erwärmen des Gebäuderaumes, und andererseits kann hierbei Wärmeenergie dem Gebäuderaum über die Heizwasser-Wärmetauschereinheit/Kühleinheit bzw. der Gebäuderaum-Heizfläche/Kühlfläche entnommen/entzogen werden.
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Diese zuvor aufgeführten Varianten der Erfindung verringern nicht nur den konstruktiven, sondern auch den wirtschaftlichen/finanziellen Aufwand, insb. durch Doppelnutzung der Wärmepumpe für zwei Funktionalitäten der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit gemäß der Erfindung. Hierfür können in vorteilhafter Weise Stellelemente wie Ventile oder dergleichen vorgesehen werden.
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Vorteilhafterweise ist/sind das Gebläse und/oder der Ventilator und/oder das elektrische Heizelement und/oder die Heizeinheit und/oder die Kühleinheit und/oder die Kühlfläche innerhalb des Gehäuses und/oder der Ummantelung angeordnet. So ist ein besonders kompaktes/platzsparendes Raumgerät bzw. eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit umsetzbar, in dem alle wesentlichen Komponenten für Heizen/Kühlen integriert sind.
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In Bezug zu der erfindungsgemäßen Variante mit integrierter Heizeinheit, d.h. die Heizeinheit ist im Raumgerät integriert bzw. innerhalb des Gehäuses bzw. der Ummantelung angeordnet, kann auch eine vorteilhafte alternative Variante verwirklicht werden, wobei nämlich die Heizeinheit als separates Gerät bzw. in einem separaten Gerätegehäuse angeordnet/untergebracht ist. So kann in vorteilhafter Weise eine größere Flexibilität bzgl. der Wärme-/Energiequelle verwirklicht werden. Beispielsweise kann eine Luft-Wärmepumpe auf ein Gebäudedach oder eine Sole-Wärmepumpe mit Erdwärmetauscher im Keller oder im Garten des Gebäudes angeordnet werden. Auch kann eine Fernheizung bzw. gebäudefremde Wärmequelle genutzt werden zur Energiegewinnung. Dementsprechend kann eine besonders effiziente Energieversorgung verwirklicht werden.
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Vorzugsweise kann gemäß der Erfindung eine Trinkwarmwasser-Erzeugungsanlage bzw. ein Gebäudeheiz-/Kühl-System mit wenigstens einem Gebäuderaum, mit wenigstens einer Auslaufarmatur wie ein Wasserhahn und/oder Duschkopf, und mit einer Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit der vorgenannten Art verwirklicht werden.
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Vorteilhafterweise ist der Gebäuderaum als Wohnraum ausgebildet, so dass die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit im Wohnraum aufgestellt/angeordnet ist, und wobei die Auslaufarmatur in einem Küchenraum und/oder Bad/Waschraum und/oder Toilettenraum angeordnet ist.
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In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung weist die Wärmepumpeneinheit ein Wärmepumpen-Gehäuse auf, wobei zwischen der Wärmepumpeneinheit und der Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit und/oder des Gehäuses Fluidleitungen, insb. Wasserleitungen, eines Heiz- und/oder Kühlkreislaufes vorgesehen sind, wobei insbesondere die Wärmepumpeneinheit wenigstens teilweise an einer Außenhülle wie an einer Außenwand und/oder einem Gebäudedaches des Gebäudes angeordnet ist.
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Beispielsweise weist ein Gebäude mehrere Wohneinheiten/Wohnungen mit wenigstens einem Gebäuderaum und/oder Wohnraum auf, wobei in vorteilhafter Weise jede der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen jeweils eine Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheit aufweist und wobei insbesondere eine einzige/gemeinsame Heizeinheit und/oder Wärmepumpeneinheit und/oder Kühleinheit und/oder elektrische bzw. elektronische Kontrolleinheit für die Trinkwarmwasser-Erzeugungseinheiten der mehreren Wohneinheiten/Wohnungen vorgesehen ist.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
- 1 einen ersten, schematischen Hydraulikplan eines ersten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- 2 einen zweiten, schematischen Hydraulikplan eines zweiten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- 3 schematische Seitenansichten eines dritten Raumgerätes gemäß der Erfindung,
- 4 einen schematischen Grundriss einer Wohneinheit mit einem vierten Raumgerät gemäß der Erfindung und
- 5 einen schematischen Gebäudeplans mit mehreren Wohneinheiten und mit je einem Raumgerät gemäß der Erfindung.
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In 1 und 2 ist jeweils ein Hydraulikplan eines Raumgerätes 1 mit Gehäuse 2 schematisch dargestellt. Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Warmwasserspeicher 3 sowie ein Wärmetauscher 4 mit einer (gerippten) Wärmetauscherfläche 5 vorhanden, wobei der Wärmetauscher 4 in vorteilhafter Weise einen Gebläsekonverter 6 umfasst. Mit dem Gebläsekonverter 6 wird Raumluft durch eine untere Einlassöffnung 7 des Gehäuses 2 eingesaugt und zu einer oberen Auslassöffnung 8 geleitet und aus dem Gehäuse 2 ausgeleitet.
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Trinkwasser sowie Wärmeenergie als auch Abwasser wird über Anschlüsse 9 dem Raumgerät 1 zu- und abgeführt. Diverse Ventile 10, die zum Teil elektrisch/motorisch steuerbar sind, sind zur vorteilhaften hydraulischen Führung bzw. Leitung vorgesehen.
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Weiterhin ist ein Wärmetauscher 11 zur Erwärmung des Trinkwassers des Speichers 3 vorgesehen, z.B. als Rohrwendelwärmetauscher 11 gemäß 1 oder als Plattenwärmetauscher 11 gemäß 2 ausgebildet. Zudem kann optional ein elektrischer Heizstab 12 zur Erwärmung des Trinkwassers des Speichers 3 vorgesehen werden.
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Zur Steuerung bzw. Kontrolle und Information kann ein Display 13 vorgesehen werden, mit dem z.B. das Raumgerät 1 konfiguriert bzw. parametrisiert werden kann (vgl. 3).
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In 4 wird eine beispielhafte Aufstellung bzw. Nutzung des Raumgerätes 1 in einer Zwei-Zimmerwohnung veranschaulicht, das sowohl zur Kühlung als auch zur Beheizung des Wohnraumes 14 und ggf. indirekt von benachbarten Räumen 15, beispielsweise mittels eines Lüftungsgebläses oder dergleichen. Ein Gang/Flur 16 ist ggf. nicht beheizbar. Dagegen kann einer der benachbarten Räume 15 ein Bad/WC sein und u.a. eine Dusche 17 aufweisen. Die Dusche 17 bezieht ihr Warmwasser vom Raumgerät 1 des Wohnraumes 14 mittels entspr. Wasserleitungen, wobei ggf. zusätzlich und optional eine Fußbodenheizung 18 bzw. Heizschleifen im Fußboden des Bades 15 ebenfalls Wärmeenergie vom Raumgerät 1 erhält und hierfür in vorteilhafter Weise über Heizungsrohre/-leitungen mit dem Raumgerät 1 verbunden ist.
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In 5 ist schematisch ein Gebäude 18 in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt, das z.B. 4 Stockwerke bzw. Wohneinheiten/Wohnungen mit je einem separaten/eigenen Raumgerät 1 aufweist.
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Als Wärmequelle 19 wird bei der Ausführungsform gemäß 5 eine Luft-Wärmepumpe 19 (LWP) verwendet, die aus atmosphärischer Luft Wärmeenergie entnimmt und einem (geschlossenen) Heizkreislauf 20 zuführt. Der Heizkreislauf 20 umfasst im Wesentlichen eine Heizungsvorlaufleitung und eine Heizungsrücklaufleitung (Zwei-Leite-System), die Wärmeenergie jedem Raumgerät 1 jeder Wohneinheit zuführt. Hierbei ist in vorteilhafter Weise eine Regeleinheit 21 bzw. ein Regelgerät 21 vorhanden, das u.a. die elektronische/elektrische Kontrolle/Steuerung des System umfasst.
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Ein erfindungsgemäßes Raumgerät 1 ist eine komplette Lösung für Warmwasserbereitung, Heizung und Kühlung. Das Raumgerät list in vorteilhafter Weise als Wärme- und Kältezentrale 1 in einer Wohneinheit ausgebildet, wird direkt im Wohnraum 14 aufgestellt und gibt dort Wärme und Kälte ab, nämlich über einen integrierten Wärmetauscher 4, z.B. in Form eines Gebläsekonvektors 6 mit Wärmetauscherfläche 5 oder dergleichen.
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Ein sog. integrierter Registerboiler 3 oder ggf. alternativ ein Plattenwärmetauscher 11 mit Warmwasserbehälter 3 erzeugt und speichert zu bestimmten Zeiten Trinkwarmwasser. Über den Anschluss 9 eines Heizkreisverteilers oder weiterer Wärmeverteiler können weitere Räume 15 mit Heizwasser geheizt oder gekühlt werden. Zum Betrieb kann als Energiequelle 19 eine Luft-Wasser Wärmepumpe 19, Sole-Wasser Wärmepumpe, Gasheizgerät oder Fernwärmeübergabestation verwendet werden.
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Das Raumgerät 1 bietet in vorteilhafter Weise außerdem die Möglichkeit z.B. eines integrierten Wärmemengenzählers zur automatischen Heizwärmeabrechnung innerhalb eines Wohngebäudes. Über einen im Warmwasserbereiter 3 integrierten elektrischen Heizstab 12 oder dergleichen lässt sich darüber hinaus Trinkwarmwasser elektrisch bereiten, z.B. mit einer Photovoltaikanlage zur Nutzung von eigenem Solarstrom bzw. zur Erhöhung des Eigenverbrauchs einer PV-Anlage.
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Das Raumgerät 1 kann an einer Wand mit den entsprechenden Anschlussleitungen oder im Eck eines Raumes aufgestellt werden. Dabei wird Luft vorzugsweise im unteren Bereich/Abschnitt des Raumgerätes bzw. auf Bodenhöhe angesaugt (Öffnung 7) und erwärmt/gekühlt am oberen oder ggf. mittleren Bereich/Abschnitt des Geräts frontal oder auf der Oberseite bzw. der oberen Stirnseite des Gerätes, d.h. der Draufsichtfläche, in den Raum ausgeblasen (Öffnung 8).
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Beispielsweise über ein im Gerät 1 integriertes Userinterface 13, z.B. Touchscreen und/oder Handschalter, kann in vorteilhafter Weise die Raumsoll-Temperatur und/oder Zeitprogramme etc. eingestellt werden und ggf. der Energieverbrauch oder andere/weitere Daten/Informationen abgelesen werden. An eine vorteilhafte Steuerung bzw. Kontrolleinheit, d.h. sog. „Elektronik“ des Raumgeräts 1 können weitere Raumthermostate etc. angeschlossen werden. Diese „Elektronik“ des Raumgeräts 1 verteilt/kontrolliert beispielsweise das Heizwasser entsprechend in weiteren, optionalen Wärmeverteilern 18 anderer Räume 15.
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Die Raumgeräte 1 können mit verschiedenen Wärme-/Kälteerzeugern 19 betrieben werden. Es bieten sich Sole-Wasserwärmepumpen, Luft-Wasserwärmepumpen 19 oder andere Wärmepumpen an für die Versorgung mit Heiz- und Kühlwasser. Für den reinen Heizbetrieb kann Fernwärme mit einer Übergabestation oder ein Brennwertgerät jeglicher Art genutzt werden.
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Für alle Betriebszustände ist in vorteilhafter Weise ein Zweileitersystem 20 ausreichend, z.B. bestehend aus 1x Heizungsvorlauf, 1x Heizungsrücklauf. Dabei wird in vorteilhafter Weise der Heiz-/Kühl- und Warmwasserbetrieb zeitlich getrennt verwirklicht, z.B. zwei Mal täglich mehrere Stunden Warmwasserbereitung, dazwischen Heiz-/Kühlbetrieb. Sollte dazwischen das Warmwasser nicht ausreichen, kann ggf. der Speicher 3 bzw. Registerboiler 3 in vorteilhafter Weise elektrisch nachgeheizt werden (Heizstab 12). Durch die dezentrale Warmwasserbereitung in der Wohneinheit ist es nicht notwendig eine Zirkulationsleitung einzurichten, was sowohl konstruktiven als auch finanziellen Aufwand einspart.
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Eine vorteilhafte Regeleinheit 21 ist beispielsweise eine Elektronikeinheit 21 bei dem sich im Haus befindlichen Teil der Hydraulik des Wärmeerzeugers, die den Wärmeerzeuger und die Raumgeräte 1 in jeder Wohneinheit steuert. Die Regeleinheit 21 kommuniziert dabei vorzugsweise über ein Bussystem mit den einzelnen Geräten/Komponenten 1. Außerdem kann ebenfalls über ein Bussystem ein vorhandenes Hausleitsystem eingebunden werden. Die Regeleinheit 21 koordiniert u.a. die zeitlich vom Heiz-/ Kühlbetrieb getrennte Warmwasserbereitung mit den einzelnen Raumgeräten 1, z.B. täglich zwei Mal Warmwasserbereitung, dazwischen Heiz- oder Kühlbetrieb.
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Der Anschluss 9 des Geräts 1 erfolgt vorzugsweise auf einer Rückseite des Gehäuses 2, z.B. über acht im Hydraulikplan beschriebene Anschlüsse (vgl. 1-3). Außerdem wird eine Verbindung mit dem Bus-System zur Regeleinheit 21 und einer elektrischen Spannungsversorgung hergestellt. Das Gerät 1 ist dann betriebsbereit.
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Die vorteilhaften Wohnungsstationen/Raumgeräte 1 für Warmwasserbereitung und Heizung/Kühlung weisen erfindungsgemäß die Funktion der Wärme- und Kälteabgabe in den Aufstellungsraum 14 auf. Die Aufstellung erfolgt möglichst direkt/unmittelbar im zu beheizenden Gebäuderaum 14 bzw. Wohnraum 14 für die optimale Wärmeverteilung.
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Gemäß der Erfindung ist es möglich eine komplette Lösung „plug&play“ für z.B. den Niedrigst- und Passivhausstandard zu realisieren, da dort die punktuelle Einbringung von Wärme und Kälte ohne weitere Wärmeverteiler für die ganze Wohneinheit von besonderem Vorteil sein kann.
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Einige, wesentliche Vorteile der Erfindung sind z.B.:
- □ vereint Heizen, Kühlen, Warmwasserbereitung und
- □ keine Wärmeverteilung im Wohnraum notwendig,
- □ funktioniert mit vielen Heizwärmequellen,
- □ keine Hygieneprobleme und Warmwasserzirkulationsleitungen durch dezentrale Warmwasserbereitung,
- □ spart erheblich Installationskosten durch Nutzung eines Zweileitersystems und Integration aller notwendigen Komponenten in ein Gerät 1, d.h. innerhalb eines Gerätegehäuses 2,
- □ für Neubau und Sanierung im mehrgeschossigen Wohnbau geeignet,
- □ kann in der Endphase des Bauvorhabens eingebaut werden,
- □ kann weitere Heizwärmeverteiler versorgen, abrechnen und steuern.