DE833110C

DE833110C - Luftheizung fuer Etagenwohnungen

Info

Publication number: DE833110C
Application number: DEP53436A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Raiss
Original assignee: Rietschel & Henneberg
Current assignee: Rietschel & Henneberg
Priority date: 1949-08-31
Filing date: 1949-08-31
Publication date: 1952-03-03

Description

Die Anwendung der Zentralheizung üblicher Bauart in Etagenwohnungen scheitert vielfach, insbesondere bei Kleinwohnungen für Volkskreise mir geringem Einkommen, an den hohen Anlage- und Betriebskosten. Zentrale Luftheizungen sind zwar in der Anschaffung billiger, erfordern aber hohe bauliche Nebenkosten durch die Anlage der Warmluftkanäle. Für die Beheizung mehrerer Wohnungen eines Hauses sind sie zudem ungeeignet, da

ίο man unerwünschte Kanalverbindungen erhält und auf den wärmewirtschaftlich ungünstigen Frischluftbetrieb angewiesen ist.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Heizvorrichtung, bei der die Einzelwohnung mit Warmluft beheizt wird, für die Wärmezulieferung in die Wohnungen jedoch Dampf oder Heißwasser als Wärmeträger benutzt werden. Jede Wohnung erhält dabei einen innerhalb der Wohnung senkrecht oder waagerecht angeordneten Heizkörper, der, zweckmäßig mit einem Lüfter kombiniert, über Kanäle den Luftumlauf in der Wohnung unter gleichzeitiger Erwärmung der Luft ermöglicht. Der Heizkörper ist an ein Dampf- oder Heißwasserverteilungsnetz angeschlossen, das von einer Zentrale aus das Haus, einen oder mehrere Häuserblocks as oder sogar ein ganzes Stadtviertel beliefert. Der Heizkörper ist für den maximalen Wärmebedarf der Wohnung ausgelegt; der Wohnungsinhaber kann die Wärmeabnahme aber in beliebigem Umfang, dem vorliegenden Bedarf anpassen. Dabei ist dann auch der Wärmeverbrauch der einzelnen Wohnungen mit einfachen Geräten leicht festzustellen, so daß die Abrechnung der Heizkosten an Hand der tatsächlichen Wärmeabnahme erfolgen kann und für den Mieter im Gegensatz zur pauschalen Umlegung der Heizkosten die Möglichkeit zu erheb-

lichen Kostenersparnissen gegeben ist. Der Wärmeverbrauch wird dabei entweder durch das in jeder Wohnung am Luftheizgerät anfallende Kondenswasser oder auch durch einen Betriebsstundenzähler bzw. einen Stromverbrauchszähler für den Lüfter gemessen.

Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer derartigen Luftheizung für eine einzelne Etagenwohnung.

ίο Ein mit dem Heizkörper α und dem Lüfter b versehenes Luftheizgerät c wird zentral in der Etagenwohnung, etwa im Flur, angeordnet. Die Wärmezufuhr erfolgt von einer Dampf-, Warm- oder Heißwasserleitung d mit dem entsprechenden Rückflußrohr e für das Kondenswasser bei Dampfheizung bzw. für das rückfließende Wasser bei Warm- oder Heißwasserheizung. Der Kanal/ führt über Auslässe g die erwärmte Luft den einzelnen Räumen zu, wobei dann ein Teil der Luft mittels der Öfif-

ao nungen h im unteren Teil der Zwischenwände oder Flurtüren wieder auf die Saugseite des Gerätes zurückgeführt wird.

Auf diese Weise ist es möglich, jeden Raum getrennt oder auch gemeinsam mit den anderen Raumen der Wohnung heizen zu können. Bei Stillstand des Lüfters läuft die Luft nur unter dem Einfluß der Schwerkraft um. Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß das Anheizen in kürzester Zeit erfolgt. Durch entsprechende Regelschieber an den Lufteintrittsöffnungen läßt sich die Wärmeabnahme noch stärker als bei der Einzelheizung dem tatsächlichen Bedarf anpassen. Auch für den Anschluß von Blockbauten an eine Fernheizung ist eine derartige Luftheizung geeignet.

Der Wärmeverbrauch wird bei Anschluß des Luftheizgerätes an ein Dampfnetz mittels eines Wassermengenmessers in der Kondensatabrlußleitung festgestellt. Gegebenenfalls kann auch das Kondensat eines weiteren Heizgerätes, z. B. eines Warmwasserbereiters, in diese Kondensatleitung abgeführt und gemeinsam gemessen werden.

Wird das Luftheizgerät mit Warm- oder Heißwasser betrieben, so kann man den Wärmeverbrauch durch die Betriebszeit des Motors des Lüfters oder auch durch unmittelbare Feststellung des Energieverbrauches des Motors bestimmen. Die Genauigkeit der Wärmemessung spielt dabei keine allzu große Rolle, weil zumeist der gesamte feststehende Wärmeverbrauch lediglich auf den Einzelverbraucher in entsprechendem Verhältnis umzulegen ist. Wird die Vorlauftempcratur des Heizsystems mit den Witterungsverhältnissen geändert, so kann ein Korrekturfaktor eingeführt werden, der, für bestimmte Zeitabschnitte, etwa für je einen Monat, entsprechend der mittleren Heizwassertemperatur festgelegt, es auch für diesen Fall ermöglicht, aus der Betriebszeit oder der Energieaufnahme des Motors den Wärmeverbrauch zu ermitteln.

Pa TENTANSPRCCHE:

1. Luftheizung, insbesondere für Etagenwohnungen, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Wohnung ein besonderes Luftheizgerät vorgesehen ist, das aus einem an ein Dampf- oder Heißwasserverteilungsnetz (d) angeschlossenen Heizkörper (e) besteht, von dem aus Luftkanäle (/) mit regelbaren Auslässen (g) in die einzelnen Räume führen, und gekennzeichnet durch verschließbare Luftöftnungen (/;) in den Zwischenwänden oder Zwischentüren zur Rückführung der Kaltluft zum Gerät.

2. Luftheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Luftheizgerät mit einem den Umlauf bewirkenden Lüfter (b) versehen ist.

3. Luftheizung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Dampfbeheizung in der Kondensatleitung ein Wassermengenmesser eingebaut ist, der den Wärmeverbrauch der Wohnung anzeigt.

4. Luftheizung nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Wassermengenmesser so geschaltet und bemessen ist, daß auch der Wärmeverbrauch anderer an die Dampfheizung angeschlossener Heizgeräte, z. B. eines Warmwasserbereiters, durch denselben Wassermesser meßbar ist.

5. Luftheizung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Betriebsstundenzähler oder ein Stromverbrauchszähler des Lüftermotors vorgesehen ist, mit dem der Wärmeverbrauch der Wohnung meßbar ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

3338 2.

Claims

Ergänzungeblatt zur Patentschrift 833 HO. Kl₀36c. Gr.6/01

Das Patent 833 110 ist durch Urteil des Bundeβgeriehtshofas vom 22»3.1957 dadurch teilweise für nichtig erklärt, dass die bisherigen Patentansprüche I₉ 2 und 5 unter Streichung der Ansprüche 3 und 4 zu folgendem Patentanspruch zusammengefasst werden:

Luftheizung für eine Mehrzahl von Wohnungen, dadurch gekennzeichnet, dass fär jede Wohnung ein besonderes Luftheizgerät vorgesehen ist, das aus einem an ein Dampf- oder Heißwasserverteilungsnetz angeschlossenen Heizkörper besteht, von dem aus die «Varmluft durch einen elektrisch angetriebenen Lüfter über Luftkanäle mit regelbaren Auslassen in die einzelnen Räume geführt und durch verschließbare Luftöffnungen in den Zwischenwänden oder Zwischentüren zum Gerät wieder zurückgeleitet wird, wobei dem Lüftermotor ein Betriebsstundenzähler oder ein Stromverbrauchszähler zugeordnet ist.