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Die Erfindung betrifft eine Klapptischvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, mit einer Tischplatte, einem Gelenkarm, einem Gelenk, einem Gassack sowie einem mit dem Gassack verbundenen Gasgenerator, mittels dem der Gassack aufblasbar ist. Die Tischplatte ist dabei über das Gelenk mit dem Gelenkarm um eine Schwenkachse von einer Ruheposition in eine Gebrauchsposition und von der Gebrauchsposition in die Ruheposition verstellbar. Ferner sind der Gassack und der Gasgenerator an der Tischplatte angebracht.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugsitz und einer derartigen Klapptischvorrichtung.
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Klapptischvorrichtungen für Fahrzeugsitze sind bekannt. Des Weiteren sind Fahrzeuge mit derartigen Klapptischvorrichtungen bekannt.
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Eine solche Klapptischvorrichtung hat üblicherweise eine Tischplatte, die von einem auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Fahrzeuginsassen als Tischfläche bzw. Ablage genutzt werden kann, die unmittelbar vor dem Fahrzeuginsassen angeordnet ist, so als säße der Fahrzeuginsasse an einem Tisch. Diese Position stellt die Gebrauchsposition der Tischplatte dar. Wird die Tischplatte vom Fahrzeuginsassen nicht benötigt, so kann diese um eine Schwenkachse in eine Ruheposition verstellt werden, in der sie neben dem Fahrzeugsitz angeordnet ist und den Fahrzeuginsassen beispielsweise beim Platznehmen auf dem Fahrzeugsitz nicht behindert.
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Bei modernen Fahrzeugen sind als Teil eines Fahrzeuginsassen-Schutzsystems an der Tischplatte Gassackmodule mit einem Gassack und einem Gasgenerator angebracht, die die Schutzwirkung des Fahrzeuginsassen-Schutzsystems für den Fahrzeuginsassen auf dem entsprechenden Fahrzeugsitz während eines Rückhaltefalls verbessern, beispielsweise bei einem Unfall.
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Die zusätzliche Masse der Gassackmodule führt jedoch dazu, dass eine höhere Kraft benötigt wird, um die Tischplatte zu verstellen. Bei manuell verstellbaren Klapptischvorrichtungen wird hierdurch der Komfort für den Fahrzeuginsassen verringert, während bei automatisch verstellbaren Klapptischvorrichtungen entsprechend leistungsfähige Antriebe erforderlich sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klapptischvorrichtung mit einer Tischplatte bereitzustellen, die mit geringer Kraft verstellbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugsitz und einer derartigen Klapptischvorrichtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Klapptischvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, mit einer Tischplatte, einem Gelenkarm, einem Gelenk, einem Gassack sowie einem mit dem Gassack verbundenen Gasgenerator, mittels dem der Gassack aufblasbar ist. Die Tischplatte ist hierbei über das Gelenk mit dem Gelenkarm um eine Schwenkachse von einer Ruheposition in eine Gebrauchsposition und von der Gebrauchsposition in die Ruheposition verstellbar. Ferner sind der Gassack und der Gasgenerator an der Tischplatte angebracht. Der Abstand des Schwerpunkts des Gasgenerators zur Schwenkachse ist dabei kleiner als der Abstand des Schwerpunkts des zusammengelegten Gassacks zur Schwenkachse.
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Es wurde erfindungsgemäß erkannt, dass die Kraft, die erforderlich ist, um die Tischplatte zu verstellen, gesenkt werden kann, indem der Schwerpunkt des Gasgenerators näher an der Schwenkachse angeordnet wird, während der Gassack an seiner vorgesehenen Stelle verbleibt und somit ohne Einschränkung seine Schutzwirkung bereitstellen kann.
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Hierzu kann der Gasgenerator in einer Ausführungsform außerhalb des Gassacks angeordnet sein, wodurch der Schwerpunkt des Gasgenerators näher an der Schwenkachse positioniert sein kann und somit der Schwerpunkt der Tischplatte zusammen mit dem Gassack und dem Gasgenerator näher an der Schwenkachse liegt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Gasgenerator über ein Gaslanzensystem mit dem Gassack verbunden. Hierdurch kann der Gasgenerator beabstandet zum Gassack angeordnet sein, wodurch er besonders weit vom Gassack weg und damit besonders nah an der Schwenkachse angeordnet sein kann.
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Es ist optional vorgesehen, dass die Klapptischvorrichtung einen Zusatzgassack aufweist, der an der Tischplatte angebracht ist. Hierbei ist der Zusatzgassack mit dem Gasgenerator strömungsverbunden und mittels diesem aufblasbar, um im Rückhaltefall eine Schutzwirkung bereitzustellen. Indem ein gemeinsamer Gasgenerator für den Gassack und den Zusatzgassack vorgesehen ist, kann die Masse der Kombination aus Tischplatte, Gassack, Zusatzgassack und Gasgenerator gering gehalten werden. Ferner liegt durch diese Gestaltung der Schwerpunkt dieser Kombination besonders nahe an der Schwenkachse, wodurch die Tischplatte mit geringem Kraftaufwand verstellt werden kann.
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Hierbei kann der Gasgenerator über ein Gaslanzensystem mit dem Gassack und dem Zusatzgassack verbunden sein. Das Gaslanzensystem weist dabei eine erste Gaslanze, über die der Gassack mit dem Gasgenerator verbunden ist, und eine zweite Gaslanze auf, über die der Zusatzgassack mit dem Gasgenerator verbunden ist. Über das Gaslanzensystem sind der Gassack und der Zusatzgassack wirkungsvoll sowie zuverlässig aufblasbar.
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Ferner kann hierbei vorgesehen sein, dass die erste Gaslanze derart gestaltet ist, dass der Gassack vom Gasgenerator mit einem ersten Volumenstrom und/oder einem ersten Druck aufgeblasen wird, und die zweite Gaslanze derart gestaltet ist, dass der Zusatzgassack vom Gasgenerator mit einem zweiten Volumenstrom und/oder einem zweiten Druck aufgeblasen wird. Insbesondere unterscheiden sich hierbei der erste Volumenstrom vom zweiten Volumenstrom bzw. der erste Druck vom zweiten Druck. Auf diese Weise kann über die Gestaltung der ersten und zweiten Gaslanze eingestellt bzw. gesteuert werden, wie jeweils der Gassack und der Zusatzgassack aufgeblasen werden, um eine besonders hohe Schutzwirkung im Rückhaltefall bereitzustellen.
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Dabei können sich die erste Gaslanze und die zweite Gaslanze in Bezug auf einen Strömungsquerschnitt, eine Anzahl an Ausströmöffnungen und/oder die Querschnittsfläche der einzelnen Ausströmöffnungen voneinander unterscheiden. Über diese Parameter der Gaslanzen kann die Art und Weise, wie der Gassack und der Zusatzgassack im Rückhaltefall individuell aufgeblasen werden, zuverlässig und mit geringem Aufwand eingestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Klapptischvorrichtung einen Zusatzgassack und einen mit dem Zusatzgassack verbundenen Zusatzgassackgasgenerator auf, mittels dem der Zusatzgassack aufblasbar ist. Der Zusatzgassack und der Zusatzgassackgasgenerator sind hierbei an der Tischplatte angebracht. Diese Gestaltung hat den Vorteil, dass für den Zusatzgassack ein Zusatzgassackgasgenerator vorgesehen ist, der separat zum Gasgenerator des Gassacks ist. Somit kann der Zusatzgassack zusammen mit dem Zusatzgassackgasgenerator unabhängig vom Gasgenerator des Gassacks positioniert werden. Ferner kann der Zusatzgassackgasgenerator unabhängig vom Gasgenerator des Gassacks ausgelöst werden sowie besonders effizient und wirkungsvoll gestaltet sein. Des Weiteren ist kein Gaslanzensystem erforderlich, das den Gassack und den Zusatzgassack mit einem gemeinsamen Gasgenerator verbindet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Gassack und der Zusatzgassack im nicht aufgeblasenen Zustand derart an der Tischplatte angeordnet, dass in der Gebrauchsposition mit Blick in vertikaler Richtung der Gassack und der Zusatzgassack sich nicht überdecken. Das bedeutet, der Gassack und der Nebengassack sind in der Gebrauchsposition, in der die Tischplatte üblicherweise horizontal ausgerichtet ist, nicht vertikal übereinander angeordnet. Hierdurch kann die Tischplatte zusammen mit dem Gassack und dem Nebengassack besonders flach gestaltet sein.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Zusatzgassack im aufgeblasenen Zustand unterhalb der Tischplatte in einem Zwischenraum zwischen Becken und/oder Oberschenkel des Fahrzeuginsassen liegt und die Tischplatte ausfüllt. Mit anderen Worten bildet der Zusatzgassack einen Beckenrückhaltegassack.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Gassack im aufgeblasenen Zustand oberhalb der Tischplatte liegen und eine Prallfläche für den Kopf des Fahrzeuginsassen aufweisen. Mit anderen Worten bildet der Gassack einen Frontgassack.
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Erfindungsgemäß ist zur Lösung der oben genannten Aufgabe auch ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugsitz und einer erfindungsgemäßen Klapptischvorrichtung mit den zuvor genannten Vorteilen vorgesehen.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
- - 1 in einer schematischen Seitenansicht einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Klapptischvorrichtung in einer Gebrauchsposition,
- - 2 in einer schematischen Draufsicht die Klapptischvorrichtung aus 1 in der Gebrauchsposition,
- - 3 in einer schematischen Seitenansicht die Klapptischvorrichtung aus 1 in der Gebrauchsposition, wobei ein Gassack und ein Zusatzgassack der Klapptischvorrichtung in einem nicht ausgelösten Zustand dargestellt sind,
- - 4 in einer schematischen Seitenansicht die Klapptischvorrichtung aus 1 in der Gebrauchsposition, wobei der Gassack und der Zusatzgassack der Klapptischvorrichtung in einem aufgeblasenen Zustand dargestellt sind,
- - 5 in einer schematischen Frontansicht die Klapptischvorrichtung aus 1 in der Gebrauchsposition, wobei zusätzliche eine Zwischenstellung und eine Ruheposition dargestellt sind,
- - 6 in einer schematischen Draufsicht die Klapptischvorrichtung aus 5 in der Gebrauchsposition,
- - 7 in einer schematischen Draufsicht den Gassack, den Zusatzgassack, einen Gasgenerator und ein Gaslanzensystem der Klapptischvorrichtung aus 5,
- - 8 in einer schematischen Frontansicht die Klapptischvorrichtung aus 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform, wobei die Klapptischvorrichtung in der Gebrauchsposition, einer Zwischenstellung und einer Ruheposition dargestellt ist,
- - 9 in einer schematischen Draufsicht die Klapptischvorrichtung aus 8 in der Gebrauchsposition,
- - 10 in einer schematischen Frontansicht die Klapptischvorrichtung aus 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform, wobei die Klapptischvorrichtung in der Gebrauchsposition, einer Zwischenstellung und einer Ruheposition dargestellt ist, und
- - 11 in einer schematischen Draufsicht die Klapptischvorrichtung aus 10 in der Gebrauchsposition.
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In den 1 und 2 ist ein Ausschnitt eines Fahrzeugs 10 mit einer Klapptischvorrichtung 20 dargestellt.
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Das Fahrzeug 10 ist ein Kraftfahrzeug, beispielsweise ein PKW.
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Die Klapptischvorrichtung 20 ist hierbei einem Fahrzeugsitz 12 des Fahrzeugs 10 zugeordnet und dazu eingerichtet, von einem Fahrzeuginsassen 14 verwendet zu werden, der auf dem Fahrzeugsitz 12 sitzt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fahrzeugsitz 12 ein Fahrersitz des Fahrzeugs 10 der gegenüberliegend zu einem Lenkrad bzw. Steuer 16 des Fahrzeugs 10 angeordnet ist.
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Grundsätzlich kann die Klapptischvorrichtung 20 einen beliebigen Fahrzeugsitz 12 und einem darauf sitzenden Fahrzeuginsassen 14 zugeordnet sein, beispielsweise einem Beifahrersitz oder einem Sitz im Fond des Fahrzeugs 10.
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Die Klapptischvorrichtung 20 hat eine Tischplatte 22 sowie einen Gelenkarm 24 und ein Gelenk 26, über die die Tischplatte 22 am Fahrzeugsitz 12 verstellbar befestigt ist.
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Mittels des Gelenks 26 ist hierbei die Tischplatte 22 um eine Schwenkachse S (siehe 5 und 6) zwischen einer Gebrauchsposition und einer Ruheposition verstellbar.
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In der Gebrauchsposition erstreckt sich die Tischplatte 22 vor dem Fahrzeuginsassen 14 (siehe 3), so dass der Oberkörper 28 des Fahrzeuginsassen 14 zwischen der Tischplatte 22 und einer Rückenlehne 30 des Fahrzeugsitzes 12 angeordnet ist sowie die Oberschenkel 32 des Fahrzeuginsassen 14 zwischen der Tischplatte 22 und einer Sitzfläche 34 des Fahrzeugsitzes 12 liegt.
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Insbesondere ist die Tischplatte 22 in der Gebrauchsposition im Wesentlichen horizontal, d.h. parallel zur X-Y-Ebene, und/oder im Wesentlichen parallel zur Sitzfläche 34 ausgerichtet, so dass die Tischplatte 22 vom Fahrzeuginsassen 14 als Tisch oder Ablage genutzt werden kann.
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In der Ruheposition ist die Tischplatte 22 im vorliegenden Ausführungsbeispiel neben dem Fahrzeugsitz 12 und im Wesentlichen vertikal (siehe 5), d.h. parallel zur Y-Z-Ebene, ausgerichtet und somit um einen Winkel von 90° gegenüber der Gebrauchsposition um die Schwenkachse S geschwenkt.
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In 5 ist die Ruheposition sowie eine Zwischenposition gestrichelt dargestellt. Die Zwischenposition ist hierbei eine Position, die die Tischplatte 22 aufweist, wenn sie aus der Gebrauchsposition in die Ruheposition verstellt wird, wie durch die Pfeile illustriert ist.
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Selbstverständlich kann die Klapptischvorrichtung 20 in einer alternativen Ausführungsform eine beliebige Gebrauchsposition und eine beliebige Ruheposition aufweisen.
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Grundsätzlich lässt sich die Klapptischvorrichtung 20 so gestalteten, dass die Tischplatte 22 auf weitere Weise verstellbar ist, beispielsweise um eine weitere Schwenkachse, um die Tischplatte 22 in die Ruheposition oder von der Ruheposition in eine weitere Position zu verstellen, beispielsweise in eine Verstauposition, in der die Tischplatte 22 in einer entsprechenden Aufnahme am Fahrzeugsitz 12 verstaut ist.
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Die Tischplatte 22 ist beispielsweise manuell oder über einen Tisch-Verstellmechanismus mechanisch, elektromechanisch oder elektrisch verstellbar.
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Die Klapptischvorrichtung 20 hat ferner eine Halteeinrichtung 36, mittels der die Tischplatte 22 in der Gebrauchsposition arretiert werden kann.
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Die Halteeinrichtung 36 ist hierbei entgegengesetzt zum Gelenk 26 angeordnet, wodurch die Tischplatte 22 im arretierten Zustand besonders stabil befestigt ist.
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Des Weiteren weist die Klapptischvorrichtung 20 einen Gassack 38, eine Zusatzgassack 40 und einen Gasgenerator 42 (siehe 5) auf, die jeweils an der Tischplatte 22 befestigt sind.
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Die Gassäcke 38, 40 sind in den 1 bis 3 und in den 5 bis 11 im zusammengelegten, d.h. nicht ausgelösten, Zustand dargestellt, während in 4 die Gassäcke 38, 40 in einem aufgeblasenen Zustand dargestellt sind. Wenn nicht anders beschrieben, wird im Folgenden auf den zusammengelegten Zustand der Gassäcke 38, 40 Bezug genommen.
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Der Gassack 38 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Frontgassack, der im aufgeblasenen Zustand (siehe 4) in vertikaler Richtung Z oberhalb der Tischplatte 22 angeordnet ist und eine Prallfläche 44 für den Kopf 46 des Fahrzeuginsassen 14 bereitstellt.
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Der Zusatzgassack 40 ist hier ein Beckenrückhaltegassack, der im aufgeblasenen Zustand (siehe 4) in einem Zwischenraum 48 angeordnet ist, welcher durch die Oberschenkel 32 und das Becken 50 des Fahrzeuginsassen 14 sowie die Tischplatte 22 begrenzt wird, und sich vorzugweise zumindest in Längsrichtung Y vollständig über die Tischplatte 22 erstreckt.
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In einer alternativen Ausführungsform füllt der Zusatzgassack 40 im aufgeblasenen Zustand den Zwischenraum 48 oder die Tischplatte 22 vollständig aus.
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Grundsätzlich kann die Klapptischvorrichtung 20 eine beliebige Anzahl an Gassäcken 38, 40 aufweisen, die an der Tischplatte 22 befestigt sind, jedoch zumindest einen Gassack. Zusätzlich oder alternativ können der oder die Gassäcke 38, 40 jeweils eine beliebige Art von Gassack sein.
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Insbesondere weist die Klapptischvorrichtung 20 in einer Ausführungsform lediglich einen einzigen Gassack 38 auf, beispielsweise in Form eines Beckenrückhaltegassacks.
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Die Gassäcke 38, 40 sind hierbei Teil eines Fahrzeuginsassen-Schutzsystems des Fahrzeugs 10, das im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Sicherheitsgurtsystem 52 in Form eines Drei-Punkt-Gurts für den Fahrzeuginsassen 14 umfasst.
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In einer alternativen Ausführungsform kann kein oder ein beliebiges Sicherheitsgurtsystem 52 für den Fahrzeuginsassen 14 vorgesehen sein, beispielsweise ein Beckengurt.
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Die Aktivierung der Gassäcke 38, 40 erfolgt vorzugsweise nur in der Gebrauchsposition und wird insbesondere durch eine entsprechend gestaltete Steuereinheit des Fahrzeuginsassen-Schutzsystems des Fahrzeugs 10 sichergestellt.
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Anhand der 5 bis 7 wird nun der Aufbau der Klapptischvorrichtung 20 genauer beschrieben, insbesondere in Bezug auf die Anordnung der Gassäcke 38, 40 und des Gasgenerators 42.
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Die Gassäcke 38, 40 sind in Querrichtung X mittig gegenüberliegend zum Fahrzeuginsassen 14 an der Tischplatte 22 angeordnet, während der Gasgenerator 42 benachbart zum Gelenk 26 angeordnet ist, d.h. zwischen dem Gelenk 26 und den Gassäcken 38, 40.
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Ferner sind die Gassäcke 38, 40 in Längsrichtung Y hintereinander angeordnet, wodurch sie mit Blick in vertikaler Richtung Z (siehe 6) nicht überlappen. Durch diese Gestaltung weist die Tischplatte 22 bzw. die Kombination aus der Tischplatte 22 und den Gassäcken 38, 40 eine Höhe H (siehe 5) auf, die besonders gering ist.
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In diesem Zusammenhang sind die Gassäcke 38, 40 jeweils in vertikaler Richtung Z besonders flach gestaltet bzw. an der Tischplatte 22 ausgerichtet. Insbesondere ist jeweils die Höhe in vertikaler Richtung Z des Gassacks 38 und des Zusatzgassacks 40 kleiner als die Breite in Querrichtung X und kleiner als die Länge in Längsrichtung Y des entsprechenden Gassacks 38, 40.
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Der Gasgenerator 42 ist separat zu den Gassäcken 38, 40 gestaltet sowie abstandet zu diesen angeordnet.
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Des Weiteren ist der Gasgenerator 42 zylinderförmig gestaltet und derart an der Tischplatte 22 ausgerichtet, dass sich die Höhe des Zylinders in Längsrichtung Y erstreckt.
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Grundsätzlich können der Gasgenerator 42, der Gassack 38 und der Zusatzgassack 40 jeweils beliebig gestaltet sowie beliebig an der Tischplatte 22 angeordnet sein.
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In allen Ausführungsformen sind der Gasgenerator 42 und der Gassack 38 jedoch so an der Tischplatte 22 angeordnet, dass der Abstand a des Schwerpunkts 54 des Gasgenerators 42 zur Schwenkachse S kleiner ist als der Abstand A des Schwerpunkts 56 des Gassacks 38 zur Schwenkachse S. Mit anderen Worten ist der Schwerpunkt 54 des Gasgenerators 42 näher an der Schwenkachse S angeordnet als der Schwerpunkt 56 des Gassacks 38.
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Der Schwerpunkt 58 des Zusatzgassacks 40 ist ebenfalls im Abstand A zur Schwenkachse S angeordnet und somit weiter von der Schwenkachse S entfernt als der Schwerpunkt 54 des Gasgenerators 42.
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Grundsätzlich kann der Zusatzgassack 40 in einem beliebigen Abstand zur Schwenkachse S angeordnet sein, vorzugsweise ist der Schwerpunkt 54 des Gasgenerators 42 jedoch näher an der Schwenkachse S angeordnet als der Schwerpunkt 58 des Zusatzgassacks 40.
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In dem in den 5 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Klapptischvorrichtung 20 ein Gaslanzensystem 60, über das die Gassäcke 38, 40 strömungsmäßig mit dem Gasgenerator 42 verbunden sind und somit von diesem aufgeblasen werden können.
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Hierbei ist der Gassack 38 über eine erste Gaslanze 62 des Gaslanzensystems 60 und der Zusatzgassack 40 über eine zweite Gaslanze 64 des Gaslanzensystems 60 mit dem Gasgenerator 42 strömungsmäßig verbunden.
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Wie in 7 dargestellt ist, hat die erste Gaslanze 62 einen ersten Strömungsquerschnitt D sowie sieben erste Ausströmöffnungen 66 mit jeweils einer ersten Querschnittsfläche q und die zweite Gaslanze 64 einen zweiten Strömungsquerschnitt d sowie vier zweite Ausströmöffnungen 68 mit jeweils einer zweiten Querschnittsfläche Q. Die Anzahl der Ausströmöffnungen 66, 68 ist hier nicht beschränkend zu sehen. Der erste Strömungsquerschnitt D ist hierbei größer als der zweite Strömungsquerschnitt d, während die ersten Querschnittsflächen q jeweils kleiner sind als die zweiten Querschnittsflächen Q.
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Hierdurch wird im Rückhaltefall der Gassack 38 über die erste Gaslanze 62 vom Gasgenerator 42 mit einem ersten Volumenstrom und einem ersten Druck aufgeblasen, während der Zusatzgassack 40 vom Gasgenerator 42 mit einem zweiten Volumenstrom und einem zweiten Druck aufgeblasen wird, die sich vom ersten Volumenstrom bzw. vom ersten Druck unterscheiden.
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Grundsätzlich können die erste Gaslanze 62 und die zweite Gaslanze 64 jeweils beliebig gestaltet sein, insbesondere in Bezug auf den Strömungsquerschnitt d, D, die Anzahl der Ausströmöffnungen 66, 68 und/oder die Querschnittsflächen q, Q, sodass die Gassäcke 38, 40 im Rückhaltefall entsprechend bestimmten Anforderungen individuell aufgeblasen werden können.
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Anhand der 8 und 9 wird nun der Aufbau der Klapptischvorrichtung 20 gemäß einer weiteren Ausführungsform beschrieben. Für die Bauteile, die von der vorhergehenden Ausführungsform bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet und es wird insoweit auf die vorangegangenen Erläuterungen verwiesen.
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Im Unterschied zur in den 5 bis 7 dargestellten Ausführungsform hat die Klapptischvorrichtung 20 in der in den 8 und 9 dargestellten Ausführungsform einen Zusatzgassackgasgenerator 70, mit dem der Zusatzgassack 40 über die zweite Gaslanze 64 strömungsmäßig verbunden ist, während der Gasgenerator 42 über die erste Gaslanze 62 mit dem Gassack 38 strömungsmäßig verbunden ist.
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Hierdurch ist jedem der Gassäcke 38, 40 ein separater Gasgenerator 42, 70 zugeordnet, der den entsprechenden Gassack 38, 40 im Rückhaltefall aufbläst. Konkret bedeutet das, dass der Gassack 38 vom Gasgenerator 42 über die erste Gaslanze 62 aufgeblasen wird, während der Zusatzgassack 40 vom Zusatzgassackgasgenerator 70 über die zweite Gaslanze 64 aufgeblasen wird.
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Der Zusatzgassack 40 und der Zusatzgassackgasgenerator 70 sind hierbei analog zum Gassack 38 und dem Gasgenerator 42 angeordnet, nämlich derart, dass der Schwerpunkt 72 des Zusatzgassackgasgenerators 70 näher an der Schwenkachse S angeordnet ist als der Schwerpunkt 58 des Zusatzgassacks 40.
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Ferner sind die Gasgeneratoren 42, 70 in Längsrichtung Y hintereinander angeordnet, wodurch sie mit Blick in vertikaler Richtung Z (siehe 9) nicht überlappen und die Kombination aus der Tischplatte 22 und den Gasgeneratoren 42, 70 besonders flach in vertikaler Richtung Z gestaltet ist.
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Anhand der 10 und 11 wird nun der Aufbau der Klapptischvorrichtung 20 gemäß einer weiteren Ausführungsform beschrieben. Für die Bauteile, die von den vorhergehenden Ausführungsformen bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet und es wird insoweit auf die vorangegangenen Erläuterungen verwiesen.
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Im Unterschied zur in den 8 und 9 dargestellten Ausführungsform ist der Zusatzgassackgasgenerator 70 in der in den 10 und 11 dargestellten Ausführungsform nicht über eine Gaslanze mit dem Zusatzgassack 40 strömungsmäßig verbunden, sondern innerhalb des Zusatzgassacks 40 oder unmittelbar benachbart zum Zusatzgassack 40 angeordnet und entsprechend strömungsmäßig mit diesem verbunden.
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Auch in diesem Fall ist der Schwerpunkt 72 des Zusatzgassackgasgenerators 70 vorzugsweise näher an der Schwenkachse S angeordnet als der Schwerpunkt 58 des Zusatzgassacks 40.
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Auf diese Weise ist eine Klapptischvorrichtung 20 sowie ein Fahrzeug 10 mit einer derartigen Klapptischvorrichtung 20 bereitgestellt, deren Tischplatte 22 in allen Ausführungsformen mit geringer Kraft zwischen der Ruheposition und der Gebrauchsposition verstellbar ist, da der gemeinsame Schwerpunkt der Tischplatte 22, der Gassäcke 38, 40 und der Gasgeneratoren 42, 70 besonders nahe an der Schwenkachse S angeordnet ist.
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Ferner kann die Kombination aus der Tischplatte 22, der Gassäcke 38, 40 und der Gasgeneratoren 42, 70 besonders flach in vertikaler Richtung Z gestaltet sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere können einzelne Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen anderer Ausführungsformen kombiniert werden, insbesondere unabhängig von den anderen Merkmalen der entsprechenden Ausführungsformen.