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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Audio- und/oder Bildinformationen sowie ein System bestehend aus einer solchen Vorrichtung und wenigstens zwei ID Karten.
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Allgemein bekannt sind Multimediageräte, beispielsweise Smartphones, Tablets oder Computer, welche dank moderner Kommunikationstechnologien in der Lage sind deren jeweilige Benutzer unmittelbar miteinander über unterschiedlichste Kommunikationskanäle zu vernetzen. Ferner ermöglichen diese Multimediageräte den Zugriff auf digitalen Schriftverkehr sowie digitale Bibliotheken. In der heutigen digitalisierten Welt stellen solche Multimediageräte eine wichtige Komponente dar, deren Einfluss sich weit über die private Verwendung hinaus erstreckt. In großen Teilen der Bevölkerung finden Multimediageräte daher breiten Anklang.
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Die vornehmlich manuelle Bedienung der mitunter vielschichtigen Zugriffsformen auf digitale Inhalte gestaltet sich oftmals komplex, was vor allem ältere Personengruppen, beispielsweise Senioren, überfordern kann. Dies ist nicht nur auf deren teilweise nachlassenden kognitiven sowie motorischen Fähigkeiten zurückzuführen, sondern auch auf der für Senioren wenig intuitiven Bedienung von Multimediageräten durch Touchscreens oder mittels Maus und Tastatur. Außerdem werden angebrachte Bedienelemente oder Steckverbindungen, vor allem bei mobilen Multimediageräten, tendenziell immer filigraner und dadurch seniorenunfreundlicher. Diese Umstände führen regelmäßig zur Ablehnung von Multimediageräten durch Senioren und sind daher an deren digitalen Isolation mitverantwortlich.
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Senioren sind deshalb in Bezug auf moderne Kommunikationsmöglichkeiten mit Familienangehörigen oder Bekannten signifikant benachteiligt.
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Diese Probleme sind bereits seit geraumer Zeit bekannt und wurden daher auch schon des Öfteren adressiert. So existieren zum Beispiel Mobiltelefone mit vereinfachten sowie vergrößerten Bedienelementen, welche vordergründig die Erreichbarkeit und Mobilität von Senioren erhalten sollen. Allerdings verfügen solche Geräte meist über kleine Ausgabeeinheiten und erfordern daher ein gutes Sehvermögen. Des Weiteren wird bei solchen Seniorenhandys gemeinhin auf eine limitierte Funktionalität geachtet, um die Bedienung dieser Geräte nicht zu komplex zu gestalten. Dieses Merkmal hat jedoch auch zur Folge, dass wünschenswerte Unterhaltungsangebote nicht vorhanden oder nur schwer zugänglich sind, beispielsweise das Abspielen von Audio- und/oder Bildinformationen aus digitalen Mediatheken.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine seniorenfreundliche Vorrichtung bereitzustellen, welche sich leicht bedienen lässt sowie eine hohe Funktionalität aufweist, ohne dabei zu komplex ausgestaltet zu sein, und dadurch sowohl die digitale Vernetzung von Senioren ermöglicht als auch den Erhalt der Selbstständigkeit dieser Personengruppe fördert.
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Um diese Aufgabe zu lösen, wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Audio- und/oder Bildinformationen bereitgestellt, umfassend
eine im Wesentlichen rechteckige Vertiefung, welche zur Ablage einer Identifikations (ID) Karte eingerichtet ist,
einen Sensor zur Erfassung einer auf der ID Karte gespeicherten Kennung, zwei Bedienelemente zur Steuerung der Verarbeitung der Audio- und/oder Bildinformationen, und
einen Ausgabeabschnitt, welcher zur Wiedergabe der Audio- und/oder Bildinformationen oder zur Übertragung der Audio- und/oder Bildinformationen an ein externes Wiedergabegerät eingerichtet ist.
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Der Grundgedanke dieses Aspektes der Erfindung beruht auf der Interaktion der gespeicherten Kennung bzw. Identifikation einer ID Karte, welche vorzugsweise im geläufigen Scheckkartenformat nach ISO/IEC Norm 7810 ausgestaltet ist und dadurch besonders handlich ist, mit einem Sensor zur Erfassung der gespeicherten Kennung. Dabei ist der Sensor in der Lage, innerhalb eines Bereiches seiner Umgebung eine Eigenschaft oder eine Änderung einer Eigenschaft dieser Umgebung festzustellen. Des Weiteren dient eine im Wesentlichen rechteckige Vertiefung, deren Größe vorzugsweise an das Scheckkartenformat nach ISO/IEC Norm 7810 angelehnt sind, als Ablage für eine ID Karte, wobei der Sensor vorzugsweise dazu eingerichtet ist, zentral an der Unterseite der rechteckigen Vertiefung angebracht zu sein, um dadurch bei Ablage einer ID Karte in der rechteckigen Vertiefung die gespeicherte Kennung einer ID Karte unmittelbar festzustellen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist nach dem ersten Aspekt einen Ausgabeabschnitt auf, welcher dazu eingerichtet ist, die von der Vorrichtung verarbeiteten Audio- und/oder Bildinformationen wiederzugeben oder jene Audio- und/oder Bildinformationen an ein externes Wiedergabegerät zu übertragen. Außerdem beinhaltet die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere weniger als vier Bedienelemente und vorzugsweise zwei Bedienelemente, welche dazu eingerichtet sind, die Ausgabe der von der Vorrichtung verarbeiteten Audio- und/oder Bildinformationen zu steuern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die rechteckige Vertiefung eine Ablagefläche bilden, wobei die Größe der Vertiefung dazu eingerichtet ist, eine im Wesentlichen horizontale Ablage einer ID Karte zu ermöglichen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sowohl die Ablage als auch die Wiederaufnahme einer ID Karte intuitiv gestaltet sind und auch für Personen mit reduzierten motorischen Fähigkeiten eine möglichst geringe Herausforderung darstellen. Dabei ist es auch denkbar, dass die Vertiefung an deren Ecken und/oder Seiten Aussparungen und/oder Einkerbungen aufweisen kann, welche dazu eingerichtet sind, die Wiederaufnahme einer ID Karte aus der Vertiefung zu vereinfachen. Die Tiefe der Vertiefung beträgt insbesondere maximal 5 mm, vorzugsweise maximal 2 mm und besonders bevorzugt 0,9 bis 0,6 mm. Es ist jedoch ebenso vorstellbar, dass die Vertiefung anstelle einer horizontalen Ablagefläche im Wesentlichen einen Winkel von weniger als 45° zur Horizontalen aufweist. Des Weiteren kann die Ablage einer ID Karte in einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung äquivalent durch Aufnahme in einem Schlitz oder Schacht, deren Größen vorzugsweise an das Scheckkartenformat nach ISO/IEC Norm 7810 angelehnt sind, ersetzt werden. In Bezug auf alternative Ablage- oder Aufnahmeformen wird der verwendet Sensor in deren unmittelbarer Nähe angebracht, um die vollumfängliche Erfassung der auf einer ID Karte gespeicherten Kennung zu gewährleisten. Zusätzlich können sämtliche Ausführungen zur Ablage- sowie Aufnahme einer ID Karte vorzugsweise frontal und dadurch gut zugänglich an der Vorrichtung angebracht sein, jedoch ist es ebenso denkbar, dass diese auch seitlich, ober- oder rückseitig an der Vorrichtung positioniert sind. Dementsprechend kann die Anbringung von Halterungen und/oder Klemmvorrichtungen, welche dazu eingerichtet sind, eine ID Karte während der Ablage oder Aufnahme an der Vorrichtung zu befestigen, vorgesehen sein.
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In einer beispielhaften Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der verwendete Sensor einen Empfänger und/oder Sender für eine Radiofrequency Indentification (RFID)-Kennung, vorzugsweise eine Near-field Communication (NFC)-Kennung, aufweisen, welche/r eine Kennung registrieren und ein daraus resultierendes Signal zur Verarbeitung an eine Verarbeitungseinheit, beispielsweise einen Prozessor, übertragen können/kann. RFID, vorzugsweise NFC, eignet sich insbesondere im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da diese Technologie eine kontaktlose Registrierung der Kennung ermöglicht und zusätzlich kosteneffizient ist. Denkbar ist allerdings auch, dass der Sensor alternative Kommunikationsprotokolle, beispielsweise Bluetooth, zur Signalübertragung verwenden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dazu eingerichtet sein, bei Ablage einer ID Karte mit abgespeicherter RFID-Kennung, vorzugsweise mit abgespeicherter NFC-Kennung, eine spezifische Aktion auszulösen, welche in Form einer spezifischen Reaktion des Ausgabeabschnittes oder des externen Wiedergabegerätes ausgegeben wird. Dabei bezieht sich die spezifische Aktion insbesondere auf die Erfassung der Kennung durch den Sensor, gefolgt von der kennungsspezifischen Signalübertragung zwischen dem Sensor und einer nicht näher definierten Verarbeitungseinheit sowie der Verarbeitung des kennungsspezifischen Signals durch die Verarbeitungseinheit. Diese Verarbeitungseinheit kann über das Internet auf einen Server zugreifen, um kennungsspezifische Daten abzufragen und folglich für eine Ausgabe bereitzustellen. Dabei kann der Internetzugriff sowohl mittels eines kabellosen Funknetzwerkes, beispielsweise eines Wireless Local Area Network (WLAN) nach einem Standard der IEEE-802.11-Familie, als auch mittels eines kabelgebundenen Netzwerkes, beispielsweise eines Local Area Network (LAN), oder mittels einer kabellosen Internetanbindung, welche durch die Verwendung einer Subscriber Identity Module (SIM)-Karte bereitgestellt wird und beispielsweise auf dem Universal Mobile Telecommunication Sytem (UMTS)-Standard, dem Long-Term Evolution (LTE)-Standard oder deren Vorgänger oder deren Nachfolger basiert, erfolgen kann. Folglich ist die Vorrichtung in einer alternativen Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorrichtung ein entsprechender WLAN-Adapter, Ethernet-Adapter inklusive Steckverbindung und/oder ein SIM-Kartenmodul bereitgestellt sind/ist. Ebenso ist denkbar, dass die abgerufenen kennungsspezifischen Daten sowohl über das Internet als auch über einen in der Vorrichtung verbauten internen Speicher, beispielsweise eine Festplatte, oder einen an die Vorrichtung angeschlossenen externen Speicher, beispielsweise ein Universal Serial Bus (USB)-Stecker, bereitgestellt werden können, wobei alle genannten Bereitstellungsmöglichkeiten den Vorteil vereinen Daten möglichst zeiteffizient abrufen zu können. Anschließend kann die Verarbeitungseinheit die bereitgestellten kennungsspezifischen Daten zur Ausgabe in Form von Audio- und/oder Bildinformationen an einen Ausgabeabschnitt oder ein externes Wiedergabegerät senden, wobei dieser Vorgang die genannte spezifische Reaktion darstellt. Durch das Vorhandensein einer Einheit zum Empfangen von Daten aus dem Internet ist es ebenso möglich, dass die Verarbeitungseinheit die bereitgestellten kennungsspezifischen Daten aus dem Internet herunterlädt und auf einem internen oder externen Speicher abspeichert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die ausgelöste spezifische Reaktion ohne weitere Bedienaktion durch einen Nutzer ausgegeben, wodurch der Bedienungsaufwand des Benutzers auf ein Minimum reduziert wird. Dementsprechend werden Audio- und/oder Bildinformationen nach Ablage einer ID Karte mit einer gespeicherten Kennung in die rechteckige Vertiefung durch den Benutzer automatisch durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgegeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung beinhaltet die ausgelöste spezifische Reaktion des Ausgabeabschnittes oder des externen Wiedergabegerätes die Ausgabe bzw. Anzeige von digitalen Inhalten, beispielsweise digitalem Schriftverkehr oder digitalen Medien, welche in Bibliotheken abgespeichert sind, oder die Ausgabe bzw. Anzeige von Anrufen oder Videoanrufen. Insbesondere umfasst der Ausgabeabschnitt einen Lautsprecher, welcher dazu eingerichtet ist, die bereitgestellten Audioinformationen auszugeben. Optional kann die Audioausgabe über ein externes Wiedergabegerät ausgegeben werden, wobei eine Steckverbindung, beispielsweise einen Tablet-Anschluss oder alternativ eine High-Definition Multimedia Interface (HDMI)-Steckverbindung, zur Verbindung der Vorrichtung mit einem externen Wiedergabegerät an der Vorrichtung vorgesehen ist. In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst der Ausgabeabschnitt einen Bildschirm, beispielsweise einen Liquid Crystal Display (LCD), welcher dazu eingerichtet ist, die bereitgestellten Bildinformationen auszugeben.
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Insbesondere kann die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet sein, dass eine ausgelöste spezifische Reaktion in Form einer Audio- oder Videokommunikation ohne weitere Benutzungshandlung aufgebaut wird. Im Wesentlichen wird die durch die Vorrichtung ausgelöste spezifische Reaktion in Form einer Audio- oder Videokommunikation, beispielsweise ein Anruf oder ein Videoanruf, durch die Ablage einer ID Karte mit einer gespeicherten Kennung in die rechteckige Vertiefung durch den Benutzer initiiert, wobei die Verbindungsaufnahme von der Vorrichtung automatisch durchgeführt wird, wodurch der gesamte Prozess der Verbindungsaufnahme äußerst benutzerfreundlich ausgestaltet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu eingerichtet, zu einem beliebigen Zeitpunkt nur jeweils eine RFID-Kennung, vorzugsweise eine NFC-Kennung, pro ID Karte aufzuweisen, wodurch eine eindeutige Zuteilung einer ID Karte mit einer gespeicherten Kennung in Bezug auf eine spezifische Aktion gewährleistet ist. Ebenso definiert dadurch jede ID Karte mit einer gespeicherten Kennung eine durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgegebene spezifische Reaktion in Form von Audio- und/oder Bildinformationen. Der Benutzer kann somit eine gewünschte spezifische Reaktion durch die Auswahl einer bestimmten ID Karte mit einer gespeicherten Kennung gezielt herbeiführen, wobei die entsprechende ID Karte durch beispielsweise eine farbliche Kodierung oder Beschriftung leicht von anderen ID Karten abgegrenzt werden kann.
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Optional ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die insbesondere weniger als vier Bedienelemente und vorzugsweise zwei Bedienelemente benachbart zu der rechteckigen Vertiefung angeordnet sind, um eine möglichst übersichtliche Handhabung zu ermöglichen. Dabei kann die Länge der Bedienelemente an der Breite der rechteckigen Vertiefung angelehnt sein, wobei die Länge der Bedienelemente vorzugsweise 8 bis 4 cm beträgt und besonders bevorzugt 7 bis 5 cm beträgt. Es ist außerdem denkbar, dass die Breite der Bedienelemente zwischen 90 % und 10 % der Länge der Bedienelemente beträgt. Des Weiteren kann die Oberseite der Bedienelemente zur verbesserten Benutzerfreundlichkeit mit Symbolen, beispielsweise richtungsweisenden Symbolen, ausgestaltet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgabeabschnitt eine Dockingstation für ein Multimediagerät aufweist, wobei die Dockingstation bzw. Andockstation eine Verbindung zwischen einem angedockten Multimediagerät und dem Sensor, den Bedienelementen, dem Ausgabeabschnitt sowie sämtlichen Steckverbindungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung erstellt und das Multimediagerät im angedockten Zustand mit Strom versorgt. Ferner kann auf dem Multimediagerät eine Applikation (App) installiert sein, welche in der Lage ist, das kennungsspezifische Signal einer in der rechteckigen Vertiefung abgelegten ID Karte mit gespeicherter Kennung zu registrieren und zur Signalweiterverarbeitung über den von der Vorrichtung bereitgestellten Internetzugang oder mittels eines eigenen Internetzuganges, der beispielsweise mittels eines WLAN-Funknetzwerkes oder mittels einer kabellosen Internetanbindung, welche durch die Verwendung einer SIM-Karte bereitgestellt wird und beispielsweise auf dem Universal Mobile UMTS-Standard oder dem LTE-Standard basiert, ermöglicht wird, mit einem Server zu kommunizieren. Insbesondere kann die App kennungsspezifische Daten von einem Server abrufen oder alternativ sowohl auf die auf einem internen Speicher der Vorrichtung abgespeicherten Daten als auch auf die auf einem an der Vorrichtung angeschlossenen externen Speicher abgespeicherten Daten zugreifen und diese Daten in Form einer spezifischen Reaktion an den Ausgabeabschnitt übermitteln. Optional ist der Ausgabeabschnitt dazu eingerichtet, die verarbeiteten Bildinformationen im Falle eines angedockten Multimediagerätes über den Bildschirm des angedockten Multimediagerätes auszugeben, während die verarbeiteten Audioinformationen über den integralen Lautsprecher der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgegeben werden. Bei dem verwendeten Multimediagerät handelt es sich vorzugsweise um ein Tablet in einem der geläufigen Formate, welches mit dem Andockmodul der Dockingstation kompatibel ist.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe mittels eines alternativen Systems gelöst, welches die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Vorrichtung und mindestens zwei ID Karten ausgestaltet sind, wobei die erste ID Karte eine RFID-Kennung, vorzugsweise eine NFC-Kennung, aufweist, welche eine erste spezifische Reaktion auslöst, und die zweite ID Karte eine zweite RFID-Kennung, vorzugsweise eine NFC-Kennung, aufweist, welche eine zweite spezifische Reaktion auslöst. Dementsprechend ist es für einen Benutzer ersichtlich, dass jeder einzelnen ID Karte mit einer abgespeicherten Kennung eine spezifische Aktion zugeordnet ist.
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Vorteilhafterweise kann ein System, welches die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst, die spezifische Reaktion des Ausgabeabschnittes oder des externen Wiedergabegerätes ausschließlich durch die Kennung einer ID Karte auslösen. Dies soll den Gedanken widerspiegeln, dass der verwendete Sensor so konzipiert ist, nur mit den bereitgestellten ID Karten mit abgespeicherter Kennung interagieren zu können, um einerseits die sinngemäße Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten und andererseits Interferenzen mit sich zufällig in der Nähe befindlichen anderweitigen RFID- oder NFC-Kennungen auszuschließen.
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In einer Weiterbildung des beschriebenen Systems kann die ausgelöste spezifische Reaktion beliebig oft neu programmiert werden. Es ist dadurch denkbar, dass einer spezifischen Aktion, welche durch die Ablage einer ID Karte mit abgespeicherter Kennung initiiert wird, neue Attribute zugeordnet werden, wodurch eine kennungsspezifische Datenabfrage durch eine vorhandene Verarbeitungseinheit in Bezug auf eine ursprünglich festgelegte Datenabfrage abgeändert wird, so dass alternative Daten bereitgestellt werden und in einer spezifischen Reaktion mittels des Ausgabeabschnittes wiedergegeben oder an ein externes Wiedergabegerät übertragen werden. Dementsprechend erhält ein Benutzer bei Verwendung ein und derselben ID Karte, welche ursprünglich dazu eingerichtet war, in einer spezifischen Reaktion einen erste verarbeitete Audio- und/oder Bildinformation, beispielsweise eine erste Videodatei aus einer Mediathek, auszugeben, im Anschluss an eine Neuprogrammierung eine zweite verarbeitete Audio- und/oder Bildinformation, beispielsweise eine zweite Videodatei aus einer Mediathek, anstelle der ursprünglichen, ersten Audio- und/oder Bildinformation.
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Ferner kann in dem beschriebenen System die Programmierung der ausgelösten spezifischen Reaktion insbesondere ohne physische Verbindung zur Vorrichtung geändert werden, beispielsweise über das Internet. Folglich ist der Benutzer oder eine Vertrauensperson des Benutzers in der Lage, über eine App, welche in den gängigen App-Stores bereitgestellt ist, die in der spezifischen Reaktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung bereitgestellten, verarbeiteten Audio- und/oder Bildinformationen innerhalb eines vordefinierten Bereiches, welcher sich auf die Auswahlmöglichkeiten an bereitgestellten digitalen Inhalten bezieht, anzupassen, um eine alternative Datenausgabe zu erzeugen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des beschriebenen Systems können die insbesondere weniger als vier Bedienelemente und vorzugsweise zwei Bedienelemente zum Blättern in Elementen des digitalen Schriftverkehrs oder der digitalen Medien, beispielsweise E-Mails, Fotos, Videos oder musikalischer Werke eingerichtet sein. Dementsprechend wird das Ansteuern der wichtigsten Operationen ermöglicht. Der Begriff Blättern bezieht sich dabei auf simple Ansteuerungsbefehle der durch die erfindungsgemäße Vorrichtung verarbeiteten und ausgegebenen Audio- und/oder Bildinformationen, beispielsweise „Links-Rechts“ oder „Zurück-Vor“. Dadurch wird eine möglichst einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gefördert.
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Optional kann das beschrieben System dadurch gekennzeichnet sein, dass das Entfernen einer ID Karte aus der rechteckigen Vertiefung zur Terminierung der Wiedergabe bzw. Übertragung der Audio- oder Bildinformationen, insbesondere innerhalb einer Sekunde führt. Dies erlaubt es dem Benutzer die erfindungsgemäße Vorrichtung ausschließlich mittels der Verwendung einer ID Karten zu bedienen, ohne dabei zusätzliche Bedienaktionen auszuführen. Solange keine ID Karte in der rechteckigen Vertiefung abgelegt ist, befindet sich die Vorrichtung bei angeschlossener Stromversorgung im Ruhezustand.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die begleitende Zeichnung in größerem Detail beschrieben werden. Es stellt dar:
- 1 eine Aufsicht auf ein System, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verarbeitung von Audio- und/oder Bildinformationen sowie zwei ID Karten umfasst;
- 2 eine Rückansicht eines Abschnittes einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 3 eine Seitenquerschnittsansicht einer Vorrichtung aus 1, welche entlang der Linie II-II aus 1 verläuft;
- 4 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 5 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche ein angedocktes Tablet aufweist.
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In 1 ist ein System 8 veranschaulicht, welches beispielsweise zwei ID Karten 9a,b mit abgespeicherter RFID-Kennung, vorzugsweise NFC-Kennung, sowie eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verarbeitung von Audio- und/oder Bildinformationen umfasst, wobei die Vorrichtung allgemein mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Die ID Karten 9a,b können entsprechend ihrer Kennung und folglich ihrer ausgelösten spezifischen Aktion beschriftet und/oder mit einer Farbkodierung versehen sein. Vorzugsweise sind die ID Karten 9a,b im geläufigen Scheckkartenformat nach ISO/IEC Norm 7810 ausgestaltet. Die Vorrichtung 10, welche ein Tischgerät mit eigener Stromversorgung darstellt, umfasst eine rechteckige Vertiefung 12, die zentral an dem vorderen Abschnitt der Vorrichtung 10 ausgebildet ist und beispielsweise eine horizontale Ablagefläche bildet. Die Größe der Vertiefung 12 kann sich am Scheckkartenformat nach ISO/IEC Norm 7810 orientieren und dabei vorzugsweise eine Tiefe von 0.9 bis 0.6 mm aufweisen. An der Unterseite der rechteckigen Vertiefung 12 befindet sich ein Sensor 14, welcher einen Empfänger und/oder Sender für eine RFID-Kennung, vorzugsweise eine NFC-Kennung, aufweist, wobei jener Sensor 14 in der Aufsicht nur schematisch dargestellt ist.
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Die Vorrichtung 10 umfasst in dem hier abgebildeten Ausführungsbeispiel zwei Bedienelemente 16a,b, wobei diese vorzugsweise links und rechts der rechteckigen Vertiefung 12 angeordnet sind. Der hintere Abschnitt der Vorrichtung 10 umfasst einen Ausgabeabschnitt 18, welcher einen integralen Lautsprecher 20 sowie eine Andockvorrichtung 22 für ein Multimediagerät, beispielsweise ein Tablet, aufweist. Ebenso kann an dem hinteren Abschnitt der Vorrichtung 10 eine Stützhalterung 24 für das Multimediagerät ausgebildet sein.
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Ein Steckverbindungsmodul 26, welches eine Vielzahl an Steckverbindungen aufweisen kann, beispielsweise einen Anschluss für eine Stromversorgung, einen externen Lautsprecher, ein externes Multimediagerät, eine Ethernet-, USB- oder HDMI-Steckverbindung, oder ein SIM-Kartenmodul, ist in einer Rückseite der Vorrichtung 10 vorgesehen, wie beispielsweise in 2 dargestellt. Dabei können die Steckverbindungen mit den entsprechenden elektronischen Bauteilen im Inneren der Vorrichtung verbunden sein.
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3 stellt eine Seitenquerschnittsansicht einer Vorrichtung aus 1 dar, welche entlang der Linie II-II aus 1 verläuft, wodurch eine beispielhafte Anordnung der rechteckigen Vertiefung 12, des Sensors 14 sowie den Bedienelementen 16a,b erkenntlich wird. Demnach kann sich der Sensor 14 zentral an der Unterseite der rechteckigen Vertiefung 12 befinden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist in einer Seitenansicht in 4 dargestellt, wobei aus dieser Ansicht die beispielhafte Konfiguration des Ausgabeabschnittes 18 inklusive Lautsprecher 20 und Andockvorrichtung 22 für ein Multimediagerät hervorgeht. Ebenso kann die Stützhalterung 24 in unmittelbarer Nähe der Andockvorrichtung 22 so angebracht werden, dass ein Multimediagerät gestützt wird und dadurch weniger Druck auf der Andockvorrichtung 22 lastet.
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Angelehnt an 4, ist in 5 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 so veranschaulicht, dass das Vorhandensein elektronischer Komponenten, beispielsweise einer Verarbeitungseinheit 28, eines WLAN-Funknetzwerkadapters 30 und/oder eines internen Speichers 32, ersichtlich wird, wobei diese elektronischen Komponenten untereinander verbunden sind und die Verarbeitungseinheit 28 dazu eingerichtet ist, durch den Sensor bereitgestellte kennungsspezifische Signale verarbeiten zu können. Des Weiteren wird die beispielhafte Verwendung eines durch die Andockvorrichtung 22 mit der Vorrichtung 10 angedockten Tablets 34 aufgezeigt.
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Es folgt eine Auswahl an möglichen spezifischen Aktionen, welche durch die Ablage einer ID Karte 9a oder 9b mit gespeicherter RFID-Kennung, vorzugsweise NFC-Kennung, in die rechteckige Vertiefung 12 ausgelöst und in Form von Audio- und/oder Bildinformationen durch den Ausgabeabschnitt 18 bereitgestellt werden können:
- - Anruf einer spezifischen Person oder Institution
- - Videoanruf einer spezifischen Person oder Institution
- - Aufruf eines spezifischen TV-Kanals
- - Aufruf eines spezifischen Radiokanals
- - Abfrage der Wettervorhersage
- - Abspielen eines spezifischen Videos aus einer Mediathek
- - Abspielen eines spezifischen musikalischen oder gesprochenen Werkes aus einer Mediathek
- - Aufruf von spezifischen Bildern, welche in einer digitalen Bibliothek abgespeichert sind
- - Aufruf von spezifischen Schriftwerken, welche in einer digitalen Bibliothek abgespeichert sind
- - Aufruf von digitalem Schriftverkehr, beispielsweise E-Mails oder Nachrichtendiensten
- - Aufruf einer spezifischen Website
- - Aufruf einer spezifischen Datei, welche auf dem internen Speicher der Vorrichtung 10 oder einem angeschlossenen externen Speicher abgespeichert ist
- - Aufruf einer spezifischen Applikation, welche auf dem internen Speicher der Vorrichtung 10 abgespeichert ist.
- - Aufruf eines digitalen Terminkalenders
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Es folgt eine Beschreibung einer beispielhaften Inbetriebnahme des Systems 8, umfassend zwei ID Karten 9a,b mit abgespeicherter RFID-Kennung und der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10:
- Ein Benutzer wählt aus einer Sammlung an farblich kodierten sowie beschrifteten ID Karten 9a,b mit abgespeicherter RFID-Kennung die spezifische ID Karte „Videoanruf Person 1“ aus und legt diese in die rechteckige Vertiefung 12 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10, welche durchgehend mit Strom versorgt wird und sich bis zum Zeitpunkt der Ablage der ID Karte im Ruhezustand befindet. Zeitgleich ist ein Tablet 34 über die Andockvorrichtung 22 mit Vorrichtung 10 verbunden und wird dementsprechend mit Strom versorgt. Das Tablet 34 befindet sich im Ruhezustand. Der Sensor 14, welcher einen Empfänger und/oder Sender für eine RFID-Kennung aufweist und an der Unterseite der rechteckigen Vertiefung 12 angebracht ist, registriert die spezifische Kennung der ID Karte „Videoanruf Person 1“ und sendet in einer spezifischen Aktion ein Signal an die Verarbeitungseinheit 28 und/oder eine auf dem Tablet 34 installierte App, welche das kennungsspezifische Signal erkennen und folglich eine spezifische Datenabfrage initiieren. Dementsprechend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 dazu eingerichtet, das angedockte Tablet 34 aus dem Ruhezustand aufzuwecken. Die Datenabfrage erfolgt durch Kommunikation mit einem Server, auf dem verschiedenste kennungsspezifischen Aktionen hinterlegt sind, und wird beispielsweise über ein durch die Vorrichtung 10 oder das Tablet 34 bereitgestelltes WLAN-Funknetzwerk aufgebaut. Die aus der Datenabfrage resultierenden Daten werden daraufhin in einer spezifischen Reaktion an den Ausgabeabschnitt 18 übermittelt und dadurch zur Ausgabe über das Tablet 34 bereitgestellt. Im Falle der spezifischen Kennung „Videoanruf Person 1“ wird folglich ein Videoanruf mit Person 1 unmittelbar gestartet, wobei „Person 1“ beispielsweise eine zuvor festgelegte Vertrauensperson des Benutzers ist. Nimmt die Person 1 den Videoanruf an, so kann der Benutzer mittels der zwei Bedienelemente 16a,b beispielsweise die Lautstärke der Audioausgabe steuern. Sobald der Benutzer den Videoanruf beenden möchte, erfolgt dies durch das Entfernen der ID Karte aus der rechteckigen Vertiefung 12, wodurch sowohl Vorrichtung 10 als auch Tablet 34 in den Ruhezustand übergehen.