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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventiloberteil, mit der eine Strömung einer Flüssigkeit durch einen Flüssigkeitskanal der Sanitärarmatur steuerbar ist. Sanitärarmaturen können als Absperrarmatur insbesondere zum Absperren des Flüssigkeitskanals oder als Auslaufarmatur insbesondere der bedarfsgerechten Bereitstellung einer Flüssigkeit an einem Spülbecken, Waschbecken, Dusche und/oder Badewanne dienen.
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Ventiloberteile weisen regelmäßig eine Dichtung auf, die in einer Schließstellung der Dichtung gegen einen Ventilsitz der Sanitärarmatur gepresst und dabei komprimiert wird. Häufiges Öffnen und Schließen der Ventiloberteile, was bei Sanitärarmaturen besonders oft und/oder über einen sehr langen Zeitraum eintritt, kann daher zu einem Verschleiß und letztendlich zu einem Ausfall der Dichtung führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Ventiloberteil anzugeben, dessen Dichtung einem geringeren Verschleiß unterliegt. Zudem soll einer Sanitärarmatur mit einem Ventiloberteil angegeben werden, dessen Dichtung einem geringeren Verschleiß unterliegt.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Ventiloberteil und einer Sanitärarmatur gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Ventiloberteil für eine Sanitärarmatur bei, das zumindest Folgendes aufweist:
- - ein Gehäuse,
- - eine Ventilspindel, die zumindest teilweise in dem Gehäuse angeordnet und relativ zu dem Gehäuse um eine Drehachse drehbar ist,
- - eine Dichtung zum zumindest teilweisen Schließen eines Ventilsitzes der Sanitärarmatur, wobei die Dichtung durch die Ventilspindel parallel zu der Drehachse zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar ist, wobei die Dichtung ein erstes Dichtelement aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement aus einem zweiten Material aufweist und wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials.
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Das Ventiloberteil ist insbesondere für eine Sanitärarmatur verwendbar. Die Sanitärarmatur kann nach Art einer Absperrarmatur ausgebildet sein, mit der ein Flüssigkeitskanal und/oder eine Flüssigkeitsleitung absperrbar ist. Weiterhin kann die Sanitärarmatur nach Art einer Auslaufarmatur ausgebildet sein. Auslaufarmaturen dienen insbesondere der bedarfsgerechten Bereitstellung von Flüssigkeiten, wie insbesondere Wasser, beispielsweise an Spülbecken, Waschbecken, Duschen und/oder Badewannen. Hierzu kann der Sanitärarmatur Kaltwasser mit einer Kaltwassertemperatur und Warmwasser mit einer Warmwassertemperatur zuführbar sein, die durch die Sanitärarmatur zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur mischbar sind. Die Kaltwassertemperatur beträgt insbesondere maximal 25 °C (Celsius), bevorzugt 1 °C bis 25 °C, besonders bevorzugt 5 °C bis 20 °C, und/oder die Warmwassertemperatur insbesondere maximal 90 °C, bevorzugt 25 °C bis 90 °C, besonders bevorzugt 55 °C bis 65 °C. Das Mischwasser ist anschließend, beispielsweise über zumindest eine Flüssigkeitsleitung und/oder über zumindest einen Flüssigkeitskanal, einem Auslauf und/oder einer Auslauföffnung der Sanitärarmatur zuführbar. Das Ventiloberteil kann beispielsweise zumindest teilweise in einem Armaturengehäuse der Sanitärarmatur angeordnet werden.
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Hierzu weist das Ventiloberteil ein Gehäuse und eine Ventilspindel auf, die relativ zu dem Gehäuse um eine Drehachse drehbar ist. Das Gehäuse kann zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, wie zum Beispiel Messing, bestehen. Die Ventilspindel ist zumindest teilweise in dem Gehäuse angeordnet und/oder relativ zu dem Kartuschengehäuse mit einem Betätigungselement, beispielsweise nach Art eines Betätigungsgriffs oder Betätigungshebels, durch einen Benutzer um die Drehachse drehbar. Das Ventiloberteil weist zudem eine Dichtung zum zumindest teilweisen Schließen eines Ventilsitzes der Sanitärarmatur auf. Die Dichtung kann an einem Verschlusselement des Ventiloberteils befestigt sein, das beispielsweise nach Art eines Hubkegels oder Ventilkegels ausgebildet sein kann. Das Verschlusselement kann zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, wie zum Beispiel Messing, bestehen. Mit der Ventilspindel ist die Dichtung oder das Verschlusselement mit der Dichtung zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar. In der Offenstellung ist der Ventilsitz zumindest teilweise geöffnet und in der Schließstellung geschlossen, sodass durch den Ventilsitz (im Wesentlichen) keine Flüssigkeit strömen kann. Die Dichtung und/oder das Verschlusselement sind durch die Ventilspindel zwischen der Offenstellung und der Schließstellung insbesondere parallel zu der Drehachse verstellbar.
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Die Dichtung weist ein erstes Dichtelement aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement aus einem zweiten Material auf, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials.
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Die Dichtelemente sind insbesondere separate, ggf. miteinander passend gefügte Bauteile. Die Dichtelemente können im montierten Zustand teilweise unmittelbar aneinander anliegen, also insbesondere zueinander korrespondierende Anlageflächen (stirnseitig und/oder umfangsseitig) aufweisen. Es ist auch möglich, dass ein Dichtelement das andere Dichtelement zumindest teilweise (lösbar und/oder verschieblich) aufnimmt. Die Dichtelemente können im montierten Zustand eine formschlüssige und/oder eine kraftschlüssige Verbindung ausbilden. Ein Formschluss entsteht durch Versperren der relativen Bewegung der Dichtelemente durch konstruktive Formelemente an zumindest einem der Dichtelemente, so dass eine Relativbewegung in eine oder mehrere Richtungen blockiert ist. Eine kraftschlüssige Verbindung erzeugt eine Normalkraft auf die miteinander zu verbindenden Flächen der Dichtelemente, so dass ihre gegenseitige Verschiebung verhindert ist, solange die durch die Haftreibung bewirkte Gegenkraft nicht überschritten wird.
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Das erste Dichtelement kann beispielsweise zumindest teilweise aus einem Elastomer oder Gummi bestehen. Das zweite Dichtelement kann beispielsweise aus einem Metall, wie zum Beispiel Messing, und/oder einem Kunststoff, wie zum Beispiel Polytetrafluorethylen (PTFE), bestehen. Weiterhin kann die erste Härte des ersten Materials bei einer Temperatur von 23° C (Celsius) beispielsweise maximal 90 Shore-A, bevorzugt 50 bis 90 Shore-A, und/oder die zweite Härte des zweiten Materials bei einer Temperatur von 23 °C über 90 Shore-A, bevorzugt >90 bis 100 Shore-A, betragen.
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In der Schließstellung der Dichtung wird ein Dichtkontakt zwischen der Dichtung und dem Ventilsitz bzw. eine Dichtfläche zwischen der Dichtung und dem Ventilsitz zumindest teilweise durch das zweite Dichtelement ausgebildet. Da die zweite Härte des zweiten Materials des zweiten Dichtelements größer ist als die erste Härte des ersten Materials des ersten Dichtelements, ist ein Verschleiß der Dichtung reduzierbar, wobei das erste Dichtelement gleichzeitig eine ausreichende Elastizität bzw. Verformbarkeit der Dichtung gewährleistet. Hierzu kann das erste Dichtelement als Federelement und/oder als Rückfederhilfe für das zweite Federelement dienen. Weiterhin kann das zweite Dichtelement in der Schließstellung der Dichtung eine zu starke Verformung des ersten Dichtelements und/oder ein Herauspressen des ersten Dichtelements aus einer Aufnahme der Dichtung unterbinden, wodurch Risse in der Dichtung verhinderbar sind.
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Das erste Dichtelement und/oder das zweite Dichtelement kann ringförmig ausgebildet sein.
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Das erste Dichtelement kann einen ersten Außendurchmesser aufweisen, der größer ist als ein zweiter Außendurchmesser des zweiten Dichtelements. Der erste Außendurchmesser kann beispielsweise 15 mm (Millimeter) bis 30 mm, bevorzugt (circa) 17 mm, betragen. Der zweite Außendurchmesser kann beispielsweise 12 mm bis 16 mm, bevorzugt (circa) 14 mm, betragen.
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Das erste Dichtelement kann an einer Umfangsfläche des zweiten Dichtelements angeordnet sein. Das erste Dichtelement ist insbesondere an einer äußeren Umfangsfläche des zweiten Dichtelements angeordnet.
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Das zweite Dichtelement kann in einer Nut des ersten Dichtelements angeordnet sein. Die Nut kann beispielsweise an einer Stirnfläche/oder einer Umfangsfläche des ersten Dichtelements ausgebildet sein.
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Das zweite Dichtelement kann zumindest einen Belüftungskanal aufweisen. Durch den Belüftungskanal ist insbesondere ein Raum zwischen dem ersten Dichtelement und dem Verschlusselement belüftbar, sodass in diesem insbesondere kein Vakuum entstehen kann. Der zumindest eine Belüftungskanal kann sich zumindest teilweise parallel zu der Drehachse durch das zweite Dichtelement erstrecken.
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Einem weiteren Aspekt folgend wird auch eine Sanitärarmatur vorgeschlagen, die zumindest Folgendes aufweist:
- - ein Armaturengehäuse, in dem ein Ventilsitz angeordnet ist; und
- - ein hier vorgeschlagenes Ventiloberteil zum zumindest teilweisen Schließen des Ventilsitzes.
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Das Armaturengehäuse kann zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, wie zum Beispiel Messing, bestehen. Weiterhin kann das Armaturengehäuse zumindest einen Flüssigkeitszulauf und/oder zumindest einen Flüssigkeitsablauf für die Flüssigkeit aufweisen. Weiterhin kann das Armaturengehäuse eine Ventilöffnung für das Ventiloberteil aufweisen. Das Ventiloberteil ist insbesondere in die Ventilöffnung schraubbar. Zudem können das Armaturengehäuse und der Ventilsitz einteilig ausgebildet sein.
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Bei einer Schließbewegung einer Dichtung des Ventiloberteils kann ein erstes Dichtelement der Dichtung eine obere Dichtsitzfläche des Ventilsitzes kontaktieren, bevor ein zweites Dichtelement der Dichtung eine Fase des Dichtsitzes kontaktiert. Dies kann unter anderem auch bedeuten, dass die Dichtung bei der Schließbewegung den Ventilsitz zuerst mit dem ersten Dichtelement an der oberen Dichtsitzfläche kontaktiert und erst nach einer weiteren Bewegung der Dichtung in Richtung der Schließstellung die Dichtung mit dem zweiten Dichtelement (auch) die (äußere und/oder innere) Fase des Ventilsitz kontaktiert. Zudem kann dies insbesondere auch bedeuten, dass die Dichtung in der Schließstellung mit dem ersten Dichtelement die obere Dichtsitzfläche des Ventilsitzes und mit dem zweiten Dichtelement die (äußere und/oder innere) Fase des Ventilsitzes kontaktiert. Des Weiteren kann dies insbesondere auch bedeuten, dass die Dichtung in der Schließstellung mit dem ersten Dichtelement nicht die (äußere/oder innere) Fase des Ventilsitzes und/oder mit dem zweiten Dichtelement nicht die obere Dichtsitzfläche des Ventilsitzes kontaktiert. Bei der Schließbewegung handelt es sich insbesondere um eine Bewegung der Dichtung in Richtung des Ventilsitzes. Die Fase ist insbesondere an einer Innenkante des Dichtsitzes ausgebildet. Bei der oberen Dichtsitzfläche kann es sich insbesondere um einen Bereich des Ventilsitzes handeln, der der Dichtung des Ventiloberteils am nächsten ist, insbesondere, wenn die Dichtung den Ventilsitz nicht kontaktiert. Weiterhin kann es sich bei der oberen Dichtsitzfläche um denjenigen Bereich des Ventilsitzes handeln, den die Dichtung bei der Schließbewegung zuerst kontaktiert. Die obere Dichtsitzfläche kann bspw. nach Art einer oberen Dichtsitzkante ausgebildet sein. Weiterhin kann die obere Dichtsitzfläche an einer Stirnfläche des Ventilsitzes oder eines hülsenförmigen Abschnitts des Ventilsitzes ausgebildet sein. Zudem kann die obere Dichtsitzfläche ringförmig und/oder (im Wesentlichen) linienförmigen ausgebildet sein.
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Der Ventilsitz kann eine äußere Fase und eine innere Fase aufweisen. Die äußere Fase und innere Fase sind insbesondere an der Innenkante des Dichtsitzes ausgebildet. Die äußere Fase kann in einer radialen Richtung des Ventilsitzes außerhalb der inneren Fase ausgebildet sein. Die äußere Fase kann sich von der oberen Dichtsitzfläche in der radialen Richtung nach innen und/oder die innere Fase von einer Innenfläche des Ventilsitzes in der radialen Richtung nach außen erstrecken. Zudem kann die äußere Fase einen ersten Öffnungswinkel und/oder die innere Phase einen zweiten Öffnungswinkel aufweisen. Der erste Öffnungswinkel kann beispielsweise 110° bis 170°, bevorzugt 148° bis 152°, besonders bevorzugt (circa) 150°, betragen. Der zweite Öffnungswinkel kann beispielsweise 60° bis 90°, bevorzugt 74° bis 80°, besonders bevorzugt (circa) 77°, betragen.
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Bei einer Schließbewegung einer Dichtung des Ventiloberteils kann ein erstes Dichtelement der Dichtung die äußere Fase des Ventilsitzes kontaktieren, bevor ein zweites Dichtelement der Dichtung die innere Fase des Ventilsitzes kontaktiert. Dies kann unter anderem auch bedeuten, dass die Dichtung bei der Schließbewegung den Ventilsitz zuerst mit dem ersten Dichtelement an der der äußeren Fase kontaktiert und erst nach einer weiteren Bewegung der Dichtung in Richtung der Schließstellung die Dichtung mit dem zweiten Dichtelement (auch) die innere Fase des Ventilsitz kontaktiert. Zudem kann dies insbesondere auch bedeuten, dass die Dichtung in der Schließstellung mit dem ersten Dichtelement die äußere Fase des Ventilsitzes und mit dem zweiten Dichtelement die innere Fase des Ventilsitzes kontaktiert. Des Weiteren kann dies insbesondere auch bedeuten, dass die Dichtung in der Schließstellung mit dem ersten Dichtelement nicht die innere Fase des Ventilsitzes und/oder mit dem zweiten Dichtelement nicht die äußere Fase des Ventilsitzes kontaktiert.
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Für weitere Einzelheiten zu der Sanitärarmatur wird vollumfänglich auf die Beschreibung des Ventiloberteils verwiesen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung eines hier vorgeschlagenen Ventiloberteils zur wartungsfreundlichen und verschleißarmen Abdichtung von Leitungen und/oder Komponenten einer Sanitärarmatur vorgeschlagen. Die Erläuterungen zum Ventiloberteil und/oder der Sanitärarmatur können zur Spezifizierung dieser Verwendung vollumfänglich herangezogen werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Sanitärarmatur mit einer ersten Variante eines Ventiloberteils in einem Längsschnitt;
- 2: eine Detailansicht eines Ventilsitzes der Sanitärarmatur;
- 3: eine Detailansicht eines Teils der ersten Variante des Ventiloberteils;
- 4: eine Detailansicht eines Teils einer zweiten Variante des Ventiloberteils;
- 5: eine Detailansicht eines Teils einer dritten Variante des Ventiloberteils;
- 6: eine Detailansicht eines Teils einer vierten Variante des Ventiloberteils; und
- 7: eine Detailansicht eines Teils einer fünften Variante des Ventiloberteils.
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Die 1 zeigt eine Sanitärarmatur 2 in einem Längsschnitt, das hier nach Art eines Absperrventils ausgebildet ist. Die Sanitärarmatur 2 umfasst ein Armaturengehäuse 15 mit einem Flüssigkeitszulauf 20 und einem Flüssigkeitsablauf 19. Der Flüssigkeitszulauf 20 und der Flüssigkeitsablauf 19 sind koaxial zueinander und koaxial zu einer Gehäuselängsachse 21 des Armaturengehäuses 15 ausgebildet. An den Flüssigkeitszulauf 20 ist eine hier nicht gezeigte Flüssigkeitszulaufleitung und an den Flüssigkeitsablauf 19 eine hier nicht gezeigte Flüssigkeitsablaufleitung anschließbar. Hierzu können der Flüssigkeitszulauf 20 und der Flüssigkeitsablauf 19 jeweils ein Gewinde aufweisen. Bei dem Gewinde kann es sich beispielsweise um ein ¾-Zoll-Innengewinde handeln. Der Flüssigkeitszulauf 20 ist mit dem Flüssigkeitsablauf 19 über einen Flüssigkeitskanal 22 verbunden. In dem Armaturengehäuse 15 ist ein Ventilsitz 7 für eine Dichtung 6 einer ersten Variante eines Ventiloberteils 1 ausgebildet. Der Ventilsitz 7 ist hier ringförmig ausgebildet und erstreckt sich parallel zu der Gehäuselängsachse 21 des Armaturengehäuses 15 und koaxial zu einer Drehachse 5 einer Ventilspindel 4 des Ventiloberteils 1. Das Ventiloberteil 1 umfasst ein Gehäuse 3, das über ein erstes Gewinde 23 in eine Ventilöffnung 24 des Armaturengehäuses 15 geschraubt ist. Das Gehäuse 3 ist nach Art eines Kopfstücks ausgebildet. Bei dem ersten Gewinde 23 kann es sich beispielsweise um ein 3/8-Zoll-Gewinde, 1/2-Zoll-Gewinde, 3/4-Zoll-Gewinde oder 1-Zoll-Gewinde handeln. Die Ventilöffnung 24 ist koaxial zu der Drehachse 5 und orthogonal zu der Längsachse 21 des Armaturengehäuses 15 ausgebildet. Die Dichtung 6 ist an einem dem Dichtsitz 7 zugewandten ersten längsseitigen Ende 25 eines Verschlusselements 26 des Ventiloberteils 1 angeordnet. Das Verschlusselement 26 weist einen rohrförmigen Abschnitt 27 auf, in den sich die Ventilspindel 4 erstreckt. Die Ventilspindel 4 ist mit dem Verschlusselement 26 über ein zweites Gewinde 33 verbunden. Da die Ventilspindel 4 parallel zu der Drehachse 5 fest mit dem Gehäuse 3 des Ventiloberteils 1 verbunden ist, ist das Verschlusselement 26 mit der Dichtung 6 durch Drehen der Ventilspindel 4 um die Drehachse 5 parallel zu der Drehachse 6 zwischen einer Schließstellung und Offenstellung verstellbar. Die Ventilspindel 4 ist an einem zweiten längsseitigen Ende 28 mit einem hier nicht dargestellten Betätigungselement, beispielsweise nach Art eines Betätigungsgriffs, verbindbar, über das die Ventilspindel 4 durch einen Benutzer zum Öffnen und/oder Schließen der Sanitärarmatur 2 um die Drehachse 5 drehbar ist. In der Schließstellung wird die Dichtung 6 gegen den Ventilsitz 7 gedrückt, sodass (im Wesentlichen) keine Flüssigkeit durch den Ventilsitz 7 fließen kann. In der Offenstellung ist die Dichtung 6 von dem Ventilsitz 7 abgehoben, sodass die Flüssigkeit durch den Ventilsitz 7 fließen kann.
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Die 2 zeigt eine Detailansicht der ersten Variante des Ventiloberteils 1 in einem in der 1 mit einem ersten Kreis 29 gekennzeichneten Bereich. Der Ventilsitz 7 umfasst einen hülsenförmigen Abschnitt 34, der sich entlang einer Dichtsitzachse 32 und in Richtung der in der 1 gezeigten Dichtung 6 erstreckt. Die Dichtsitzachse 32 verläuft koaxial zu der in der 1 gezeigten Drehachse 5. Weiterhin weist der Ventilsitz 7 einen Ventilsitzaußendurchmesser 30 und einen Ventilsitzinnendurchmesser 31 auf. Der Ventilsitzaußendurchmesser 30 kann beispielsweise mindestens 15 mm, bevorzugt 15 mm bis 17 mm, besonders bevorzugt (circa) 16 mm, betragen. Der Ventilsitzinnendurchmesser 31 kann beispielsweise maximal 12 mm, bevorzugt 11 mm bis 12 mm, besonders bevorzugt (circa) 11,5 mm, betragen. Zudem weist der Dichtsitz 7 eine obere Dichtsitzfläche 18 auf, bei der es sich um einen Bereich des Ventilsitzes 7 handelt, der der in der 1 gezeigten Dichtung 6 des Ventiloberteils 1 am nächsten liegt. Die obere Dichtsitzfläche 18 ist hier nach Art einer oberen (kreisringförmigen) Dichtsitzkante ausgebildet. Weiterhin ist die obere Dichtsitzfläche 18 an einer Stirnfläche 35 des hülsenförmigen Abschnitts 34 des Ventilsitzes 7 ausgebildet. Der Ventilsitz 7 weist an einer Innenkante 36 eine äußere Fase 16 und eine innere Fase 17 auf. Die äußere Fase 16 ist näher zu der in der 1 gezeigten Dichtung 6 des Ventiloberteils 1 ausgebildet als die innere Dichtung 17. Weiterhin ist die äußere Fase 16 in einer (zur Dichtsitzachse 32) radialen Richtung 37 des Ventilsitzes 7 außerhalb der inneren Fase 17 ausgebildet. Die äußere Fase 16 erstreckt sich von der oberen Dichtsitzfläche 18 in der radialen Richtung 37 nach innen und die innere Fase 17 von einer Innenfläche 38 des Ventilsitzes 7 in der radialen Richtung 37 nach außen. Die äußere Fase 16 und die innere Fase 17 treffen sich an einem Zwischendurchmesser 39 des Ventilsitzes 7. Der Zwischendurchmesser 39 kann beispielsweise 12,5 mm bis 13,5 mm, bevorzugt (circa) 13 mm, betragen. Zudem weist die äußere Fase 16 einen ersten Öffnungswinkel 40 und die innere Fase 17 einen zweiten Öffnungswinkel 41 auf.
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Die 3 zeigt eine Detailansicht eines in der 1 mit einem zweiten Kreis 42 gekennzeichneten Teils der ersten Variante des Ventiloberteils 1. In der 3 ist lediglich ein Bereich des Ventiloberteils 1 dargestellt, der unterhalb einer in der 1 dargestellten Schnittfläche 43 liegt. Die Dichtung 6 ist an dem ersten längsseitigen Ende 25 des Verschlusselements 26 in einer ringförmigen Aufnahme 44 des Verschlusselements 26 angeordnet und in der ringförmigen Aufnahme 44 mit einem Befestigungselement 45 gesichert. Bei dem Befestigungselement 45 kann es sich um eine Mutter, Sechskantmutter, Schraube oder Flachkopfschraube handeln. Weiterhin kann das Befestigungselement 45 nach Art eines aus dem Verschlusselement 26 herausstehen Zapfens ausgebildet sein. Dieser kann einen Hinterschnitt aufweisen, der die Dichtung 6 in ihrer Position hält. Das Befestigungselement 45 ist auf einen Zapfen 46 des Verschlusselements 26 geschraubt, der sich parallel zu der Drehachse 5 in Richtung des Ventilsitzes 7 erstreckt. Die Dichtung 6 umfasst ein erstes Dichtelement 8 aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement 9 aus einem zweiten Material, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials. Das erste Dichtelement 8 und zweite Dichtelement 9 sind ringförmig ausgebildet, wobei das zweite Dichtelement 9 in einer Nut 13 des ersten Dichtelements 8 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 weist einen ersten Außendurchmesser 10 auf, der größer ist als ein zweiter Außendurchmesser 11 des zweiten Dichtelements 9. Weiterhin weisen das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 einen Innendurchmesser 47 auf. Der Innendurchmesser 47 kann beispielsweise 3 mm bis 10 mm, bevorzugt 4 mm bis 6 mm, besonders bevorzugt (circa) 5 mm, betragen. Das erste Dichtelement 8 erstreckt sich in einer axialen Richtung 48, d. h. parallel zu der Drehachse 5, mit einer ersten Länge 49 und das zweite Dichtelement 9 mit einer zweiten Länge 50. Die erste Länge 49 kann beispielsweise mindestens 2 mm, bevorzugt 2 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 3,5 mm, betragen. Die zweite Länge 50 kann beispielsweise maximal 4 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 3 mm, besonders bevorzugt (circa) 1 mm, betragen. Weiterhin ist das zweite Dichtelement 9 hier nach Art einer Stützscheibe ausgebildet. Das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 sind derart ausgebildet, dass die Dichtung 6 eine rechteckige Querschnittsfläche 51 aufweist. Bei einer Schließbewegung der Dichtung 6, d. h. bei einer Bewegung der Dichtung 6 in Richtung einer Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7, kontaktiert das erste Dichtelement 8 die obere Dichtsitzfläche 18 des Ventilsitzes 7, sodass zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der oberen Dichtsitzfläche 18 eine erste Dichtfläche ausgebildet wird. Bei einer weiteren Bewegung der Dichtung 6 in Richtung der Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7 wird das erste Dichtelement 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18 elastisch verformt, bis dass das zweite Dichtelement 9 der Dichtung 6 mit seiner äußeren Kante 52 die äußere Fase 16 des Ventilsitzes 7 kontaktiert. Hierbei wird zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 eine zweite Dichtfläche ausgebildet, die zunächst linienförmig ist und bei fortschreitender Bewegung der Dichtung 6 in Richtung ihrer Schließstellung flächenförmig wird, wodurch die Dichtung 6 den Ventilsitz 7 schließt. Dabei unterbindet das zweite Dichtelement 9 eine zu starke Verformung des ersten Dichtelements 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18, sodass eine zu starke Beanspruchung des ersten Dichtelements 8 verhindert wird. Die zweite Härte des zweiten Materials des zweiten Dichtelements 9 erlaubt insbesondere eine elastische Verformung des zweiten Dichtelements 9, wenn sich die Dichtung 6 in der Schließstellung befindet.
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Die 4 zeigt eine Detailansicht einer zweiten Variante des Ventiloberteils 1 in dem in der 1 mit dem zweiten Kreis 42 gekennzeichneten Bereich. Die zweite Variante des Ventiloberteils 1 unterscheidet sich von der ersten Variante des Ventiloberteils 1 lediglich durch eine unterschiedlich ausgebildete Dichtung 6. Die Dichtung 6 umfasst ebenfalls ein erstes Dichtelement 8 aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement 9 aus einem zweiten Material, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials. Das erste Dichtelement 8 und zweite Dichtelement 9 sind ringförmig ausgebildet, wobei das erste Dichtelement 8 an einer Umfangsfläche 12 des zweiten Dichtelements 9 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 kann beispielsweise aus einer abgestochenen Schlauchdichtung erzeugt oder als werkzeugfallendes Teil hergestellt werden. Das erste Dichtelement 8 weist einen ersten Außendurchmesser 10 auf, der größer ist als ein zweiter Außendurchmesser 11 des zweiten Dichtelements 9. Weiterhin weisen das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 einen Innendurchmesser 47 auf. Das erste Dichtelement 8 erstreckt sich in der axialen Richtung 48 mit einer ersten Länge 49 und das zweite Dichtelement 9 mit einer zweiten Länge 50, wobei die erste Länge 49 und die zweite Länge 50 hier identisch sind. Die erste Länge 49 und die zweite Länge 50 können beispielsweise mindestens 2 mm, bevorzugt 2 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 3,5 mm, betragen. Das zweite Dichtelement 9 kann beispielsweise als ein werkzeugfallendes Teil oder als ein Drehteil ausgebildet sein. Weiterhin kann das zweite Dichtelement 9 von einem Halbzeugrohr abgestochen sein. Das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 sind derart ausgebildet, dass die Dichtung 6 eine rechteckige Querschnittsfläche 51 aufweist. Bei einer Schließbewegung der Dichtung 6, d. h. bei einer Bewegung der Dichtung 6 in Richtung einer Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7, kontaktiert das erste Dichtelement 8 die obere Dichtsitzfläche 18 des Ventilsitzes 7, sodass zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der oberen Dichtsitzfläche 18 eine erste Dichtfläche ausgebildet wird. Bei einer weiteren Bewegung der Dichtung 6 in Richtung der Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7 wird das erste Dichtelement 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18 elastisch verformt, bis dass das zweite Dichtelement 9 der Dichtung 6 mit seiner äußeren Kante 52 die äußere Fase 16 des Ventilsitzes 7 kontaktiert. Hierbei wird zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 eine zweite Dichtfläche ausgebildet, die zunächst linienförmig ist und bei fortschreitender Bewegung der Dichtung 6 in Richtung ihrer Schließstellung flächenförmig wird, wodurch die Dichtung 6 den Ventilsitz 7 schließt. Ein hauptsächlicher Dichtkontakt zwischen dem Ventilsitz 7 und der Dichtung 6 kann insbesondere durch die zweite Dichtfläche zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 zustande kommen, wobei der Dichtkontakt durch die erste Dichtfläche zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der oberen Dichtsitzfläche 18 unterstützt wird. Dabei unterbindet das zweite Dichtelement 9 eine zu starke Verformung des ersten Dichtelements 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18, sodass eine zu starke Beanspruchung des ersten Dichtelements 8 verhindert wird.
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Die zweite Härte des zweiten Materials des zweiten Dichtelements 9 erlaubt insbesondere eine elastische Verformung des zweiten Dichtelements 9, wenn sich die Dichtung 6 in der Schließstellung befindet.
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Die 5 zeigt eine Detailansicht einer dritten Variante des Ventiloberteils 1 in dem in der 1 mit dem zweiten Kreis 42 gekennzeichneten Bereich. Die dritte Variante des Ventiloberteils 1 unterscheidet sich von der ersten und zweiten Variante des Ventiloberteils 1 lediglich durch eine unterschiedlich ausgebildete Dichtung 6. Die Dichtung 6 umfasst ein erstes Dichtelement 8 aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement 9 aus einem zweiten Material, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials. Das erste Dichtelement 8 und zweite Dichtelement 9 sind ringförmig ausgebildet, wobei das erste Dichtelement 8 an einer Umfangsfläche 12 des zweiten Dichtelements 9 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 ist hier nach Art eines O-Rings ausgebildet. Eine Querschnittsfläche 51 des ersten Dichtelements 8 weist einen Querschnittsdurchmesser 53 auf. Der Querschnittsdurchmesser 53 kann beispielsweise mindestens 1 mm, bevorzugt 1 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 3,5 mm, betragen. Das zweite Dichtelement 9 ist nach Art eines Stützrings ausgebildet, der das erste Dichtelement 8 hält bzw. ein Lösen des ersten Dichtelements 8 von dem Verschlusselement 26 verhindert. Das zweite Dichtelement 9 kann beispielsweise als ein werkzeugfallendes Teil ausgebildet sein und weist einen zweiten Durchmesser 11 auf. Der zweite Durchmesser 11 kann beispielsweise 12 mm bis 13 mm, bevorzugt (circa) 12,5 mm, betragen. Bei einer Schließbewegung der Dichtung 6, d. h. bei einer Bewegung der Dichtung 6 in Richtung einer Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7, kontaktiert das erste Dichtelement 8 die äußere Fase 16 des Ventilsitzes 7, sodass zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der äußeren Fase 16 eine erste Dichtfläche ausgebildet wird. Bei einer weiteren Bewegung der Dichtung 6 in Richtung der Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7 wird das erste Dichtelement 8 durch die äußere Fase 16 elastisch verformt, bis dass das zweite Dichtelement 9 der Dichtung 6 mit seiner äußeren Kante 52 die innere Fase 17 des Ventilsitzes 7 kontaktiert. Hierbei wird zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 eine zweite Dichtfläche ausgebildet, die zunächst linienförmig ist und bei fortschreitender Bewegung der Dichtung 6 in Richtung ihrer Schließstellung flächenförmig wird, wodurch die Dichtung 6 den Ventilsitz 7 schließt. Ein hauptsächlicher Dichtkontakt zwischen dem Ventilsitz 7 und der Dichtung 6 kann insbesondere durch die zweite Dichtfläche zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der inneren Fase 17 zustande kommen, wobei der Dichtkontakt durch die erste Dichtfläche zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der äußeren Fase 16 unterstützt wird. Dabei unterbindet das zweite Dichtelement 9 eine zu starke Verformung des ersten Dichtelements 8 durch die äußere Fase 16, sodass eine zu starke Beanspruchung des ersten Dichtelements 8 verhindert wird. Die zweite Härte des zweiten Materials des zweiten Dichtelements 9 erlaubt insbesondere eine elastische Verformung des zweiten Dichtelements 9, wenn sich die Dichtung 6 in der Schließstellung befindet. Das zweite Dichtelement 9 weist zudem eine Mehrzahl von Belüftungskanälen 14 auf, durch die ein Raum 54 zwischen dem ersten Dichtelement 8 und dem Verschlusselement 26 belüftbar ist. Hierdurch ist verhinderbar, dass in dem Raum 54 ein Vakuum entsteht. Die Belüftungskanäle 14 erstrecken sich parallel zu der Drehachse 5 vollständig durch das zweite Dichtelement 9.
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Die 6 zeigt eine Detailansicht einer vierten Variante des Ventiloberteils 1 in dem in der 1 mit dem zweiten Kreis 42 gekennzeichneten Bereich. Die vierte Variante des Ventiloberteils 1 unterscheidet sich von der ersten bis dritten Variante des Ventiloberteils 1 lediglich durch eine unterschiedliche ausgebildete Dichtung 6. Die Dichtung 6 umfasst ebenfalls ein erstes Dichtelement 8 aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement 9 aus einem zweiten Material, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials. Das erste Dichtelement 8 und zweite Dichtelement 9 sind ringförmig ausgebildet, wobei das erste Dichtelement 8 an einer Umfangsfläche 12 des zweiten Dichtelements 9 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 weist einen ersten Außendurchmesser 10 und das zweite Dichtelement 9 einen zweiten Außendurchmesser 11 auf. Zudem weisen das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 einen Innendurchmesser 47 auf. Der Innendurchmesser 47 kann beispielsweise 3 mm bis 10 mm, bevorzugt 4 mm bis 6 mm, besonders bevorzugt (circa) 5 mm, betragen. Zudem weist das erste Dichtelement 8 parallel zu der Drehachse 5 eine erste Länge 49 und das zweite Dichtelement 9 parallel zu der Drehachse 5 eine zweite Länge 50 auf, wobei die erste Länge 49 und die zweite Länge 50 identisch sind. Die erste Länge 49 und die zweite Länge 50 können beispielsweise mindestens 2 mm, bevorzugt 2 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 3,5 mm, betragen. Das erste Dichtelement 8 kann beispielsweise als werkzeugfallendes Teil hergestellt werden und/oder weist keine Hinterschnitte auf. Eine Querschnittsfläche 51 des ersten Dichtelements 8 weist einen V-förmigen Bereich 55 mit einem dritten Öffnungswinkel 56 auf. Der Öffnungswinkel 56 kann beispielsweise 20° bis 150°, bevorzugt 30° bis 50°, besonders bevorzugt (circa) 40°, betragen. Das zweite Dichtelement 9 weist an seiner Umfangsfläche 12 eine entsprechende V-förmige Nut 13 auf, in der das erste Dichtelement 8 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 ist insbesondere auf das zweite Dichtelement 9 aufgeknöpft. Damit ist sowohl das erste Dichtelement 8 als auch das zweite Dichtelement 9 über das Befestigungselement 45 verliersicher mit dem Verschlusselement 26 verbunden. Das zweite Dichtelement 9 kann beispielsweise als ein werkzeugfallendes Teil und/oder ohne Hinterschnitte ausgebildet sein. Das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 sind derart ausgebildet, dass die Dichtung 6 eine rechteckige Querschnittsfläche 51 aufweist. Weiterhin sind das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 symmetrisch ausgebildet, sodass bei der Montage des Ventiloberteils 1 keine spezielle Ausrichtung erforderlich ist. Bei einer Schließbewegung der Dichtung 6, d. h. bei einer Bewegung der Dichtung 6 in Richtung einer Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7, kontaktiert das erste Dichtelement 8 die obere Dichtsitzfläche 18 des Ventilsitzes 7, sodass zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der oberen Dichtsitzfläche 18 eine erste Dichtfläche ausgebildet wird. Bei einer weiteren Bewegung der Dichtung 6 in Richtung der Schließstellung und/oder in Richtung des Ventilsitzes 7 wird das erste Dichtelement 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18 elastisch verformt, bis dass das zweite Dichtelement 9 der Dichtung 6 mit seiner äußeren Kante 52 die äußere Fase 16 des Ventilsitzes 7 kontaktiert. Hierbei wird zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 eine zweite Dichtfläche ausgebildet, die zunächst linienförmig ist und bei fortschreitender Bewegung der Dichtung 6 in Richtung ihrer Schließstellung flächenförmig wird, wodurch die Dichtung 6 den Ventilsitz 7 schließt. Ein hauptsächlicher Dichtkontakt zwischen dem Ventilsitz 7 und der Dichtung 6 kann insbesondere durch die zweite Dichtfläche zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und der äußeren Fase 16 zustande kommen, wobei der Dichtkontakt durch die erste Dichtfläche zwischen dem ersten Dichtelement 8 und der oberen Dichtsitzfläche 18 unterstützt wird. Dabei unterbindet das zweite Dichtelement 9 eine zu starke Verformung des ersten Dichtelements 8 durch die obere Dichtsitzfläche 18, sodass eine zu starke Beanspruchung des ersten Dichtelements 8 verhindert wird. Die zweite Härte des zweiten Materials des zweiten Dichtelements 9 erlaubt insbesondere eine elastische Verformung des zweiten Dichtelements 9, wenn sich die Dichtung 6 in der Schließstellung befindet. Dabei ist insbesondere eine Wange 57 der Nut 13 des zweiten Dichtelements 9 elastisch verformbar.
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Die 7 zeigt eine Detailansicht einer fünften Variante des Ventiloberteils 1 in dem in der 1 mit dem zweiten Kreis 42 gekennzeichneten Bereich. Die fünfte Variante des Ventiloberteils 1 unterscheidet sich von der ersten bis vierten Variante des Ventiloberteils 1 lediglich durch eine unterschiedlich ausgebildete Dichtung 6. Die Dichtung 6 umfasst ein erstes Dichtelement 8 aus einem ersten Material und ein zweites Dichtelement 9 aus einem zweiten Material, wobei eine erste Härte des ersten Materials kleiner ist als eine zweite Härte des zweiten Materials. Das erste Dichtelement 8 und zweite Dichtelement 9 sind ringförmig ausgebildet, wobei das erste Dichtelement 8 in einer Nut 13 des zweiten Dichtelements 9 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 8 weist einen ersten Außendurchmesser 10 und das zweite Dichtelement 9 einen zweiten Außendurchmesser 11 auf, wobei der erste Außendurchmesser 10 und der zweite Außendurchmesser 11 identisch sind. Der erste Außendurchmesser 10 und der zweite Außendurchmesser 10 kann beispielsweise mindestens 15 mm, bevorzugt 15 mm bis 19 mm, besonders bevorzugt (circa) 17 mm, betragen. Weiterhin weisen das erste Dichtelement 8 und das zweite Dichtelement 9 einen Innendurchmesser 47 auf. Der Innendurchmesser 47 kann beispielsweise 3 mm bis 10 mm, bevorzugt 4 mm bis 6 mm, besonders bevorzugt (circa) 5 mm, betragen. Das erste Dichtelement 8 erstreckt sich in einer axialen Richtung 48, d. h. parallel zu der Drehachse 5, mit einer ersten Länge 49 und das zweite Dichtelement 9 mit einer zweiten Länge 50. Die erste Länge 49 kann beispielsweise mindestens 2 mm, bevorzugt 2 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 2,5 mm, betragen. Die zweite Länge 50 kann beispielsweise mindestens 3 mm, bevorzugt 3 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt (circa) 3,8 mm, betragen. Zudem kann das erste Dichtelement 8 als werkzeugfallendes Teil und/oder ohne Hinterschnitte ausgebildet sein. Weiterhin ist das zweite Dichtelement 9 hier nach Art einer Tellerscheibe ausgebildet. Das zweite Dichtelement 9 kann als werkzeugfallendes Teil und/oder ohne Hinterschnitte ausgebildet sein. Das zweite Dichtelement 9 weist eine Außenkontur 58 auf, die einer Kontur der äußeren Fase 16 des Ventilsitzes 7 und einer oberen Dichtsitzfläche 18 des Ventilsitzes 7 folgt. Dadurch entsteht bei einer Schließbewegung der Dichtung 6 bei einem ersten Kontakt zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und den Ventilsitz 7 keine Linienberührung, was zu einer kleineren Flächenpressung führt. Bei einer weiteren Bewegung der Dichtung 6 in Richtung der Schließstellung wird das zweite Dichtelement 9 derart deformiert, dass das zweite Dichtelement 9 auf der oberen Dichtsitzfläche 18 des Ventilsitzes 7 abrollt und dabei eine Linienberührung erzeugt. Das erste Dichtelement 8 ist zwischen dem zweiten Dichtelement 9 und dem Verschlusselement 26 angeordnet und dient bei der fünften Variante des Ventiloberteils 1 insbesondere als Rückstellfeder bzw. Rückfederhilfe für das zweite Dichtelement 9.
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Durch die vorliegende Erfindung ist ein Verschleiß der Dichtung reduzierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventiloberteil
- 2
- Sanitärarmatur
- 3
- Gehäuse
- 4
- Ventilspindel
- 5
- Drehachse
- 6
- Dichtung
- 7
- Ventilsitz
- 8
- erstes Dichtelement
- 9
- zweites Dichtelement
- 10
- erster Außendurchmesser
- 11
- zweiter Außendurchmesser
- 12
- Umfangsfläche
- 13
- Nut
- 14
- Belüftungskanal
- 15
- Armaturengehäuse
- 16
- äußere Fase
- 17
- innere Fase
- 18
- obere Dichtsitzfläche
- 19
- Flüssigkeitsablauf
- 20
- Flüssigkeitszulauf
- 21
- Gehäuselängsachse
- 22
- Flüssigkeitskanal
- 23
- erstes Gewinde
- 24
- Ventilöffnung
- 25
- erstes längsseitiges Ende
- 26
- Verschlusselement
- 27
- rohrförmiger Abschnitt
- 28
- zweites längsseitiges Ende
- 29
- erster Kreis
- 30
- Ventilsitzaußendurchmesser
- 31
- Ventilsitzinnendurchmesser
- 32
- Dichtsitzachse
- 33
- zweites Gewinde
- 34
- hülsenförmiger Abschnitt
- 35
- Stirnfläche
- 36
- Innenkante
- 37
- radiale Richtung
- 38
- Innenfläche
- 39
- Zwischendurchmesser
- 40
- erster Öffnungswinkel
- 41
- zweiter Öffnungswinkel
- 42
- zweiter Kreis
- 43
- Schnittfläche
- 44
- Aufnahme
- 45
- Befestigungselement
- 46
- Zapfen
- 47
- Innendurchmesser
- 48
- axiale Richtung
- 49
- erste Länge
- 50
- zweite Länge
- 51
- Querschnittsfläche
- 52
- äußere Kante
- 53
- Querschnittsdurchmesser
- 54
- Raum
- 55
- V-förmiger Bereich
- 56
- dritter Öffnungswinkel
- 57
- Wange
- 58
- Außenkontur