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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bearbeiten von Kontakten, insbesondere zum Crimpen von Kontakten auf Leiter.
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Stand der Technik
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In der Kabelkonfektionierung werden Kontakte mit Leitern eines Kabels dauerhaft und fest verbunden. Eine Verbindungstechnik umfasst das Crimpen eines Kontakts auf einen Leiter. Beim Crimpen wird ein Kontakt an zumindest einem Leiter eines Kabels angeordnet, und anschließend werden beide Teile durch mechanischen Druck miteinander verpresst bzw. vercrimpt. In der Produktion sind bevorzugt viele Kontakte an einem Trägerstreifen angeordnet, d.h. befestigt. Die Kontakte sind entlang des Trägerstreifens voneinander beabstandet angeordnet, und durch einen Vorschub des Trägerstreifens zu einem Werkzeug, insbesondere einem Crimpwerkzeug, können die Kontakte nacheinander dem Werkzeug zugeführt werden.
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Beim Crimpen ist es erforderlich, dass jeder Kontakt gleichbleibend und exakt wie vorbestimmt innerhalb des Crimpwerkzeugs, insbesondere über einem Amboss, angeordnet ist, um gleichbleibende Ergebnisse zu erzielen. Für eine vorbestimmte Anordnung können Pilotlöcher, die entlang des Trägerstreifens gebildet sind, genutzt werden. Fixierungsmittel in einer Führungsbahn oder in dem Werkzeug können in zumindest ein Pilotloch eingreifen, und durch die vorbestimmte Position der Fixierungsmittel, den Trägerstreifen und die Kontakte auf einer vorbestimmten Position anordnen. Die Anordnung der Kontakte mittels der Pilotlöcher kann jedoch fehlerbehaftet und aufwendig sein.
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Die Druckschrift
EP1381124A1 betrifft eine Crimppresse zur Herstellung einer Crimpverbindung. Die Crimppresse weist Führungsteile auf, die als Ganzes in Kabelrichtung verstellbar sind, damit die Lage eines Crimpkontaktes auf einem Unterwerkzeug bzw. auf einem Amboss genau bestimmt werden kann.
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Insbesondere bei der Konfektionierung von sehr kleinen Leitern, mit Leitungsdurchmessern von wenigen Millimetern bis µ-Metern, sind die mit den genannten Vorrichtungen und Verfahren erreichten Anordnungen der Kontakte in einem Werkzeug jedoch zu ungenau.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit denen gleichbleibend eine sehr hohe Präzision bei der Anordnung von Kontakten in einem Werkzeug erreicht werden kann.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie einem Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen entnehmen.
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Die oben genannte Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Kontakten, wobei die Kontakte an einem Trägerstreifen angeordnet sind, aufweisend ein Werkzeug zum Bearbeiten der Kontakte, eine Führungsbahn zum Zuführen des mindestens einen Trägerstreifens in einer Vorschubrichtung an das Werkzeug, und eine Klemmvorrichtung, die in Vorschubrichtung nach dem Werkzeug angeordnet ist, zum Klemmen des mindestens einen Trägerstreifens senkrecht zur Vorschubrichtung.
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In der Führungsbahn ist ein Trägerstreifen exakt in Vorschubrichtung V ausgerichtet. Die Führungsbahn stellt sicher, dass der Trägerstreifen passgenau in dem Werkzeug angeordnet werden kann. Bei der Bearbeitung von Kontakten durch das Werkzeug ist diese genaue Anordnung für eine gleichbleibende präzise Verarbeitung notwendig. Eine Abweichung des Trägerstreifens von der Vorschubrichtung, auf einer in Vorschubrichtung dem Werkzeug nachgelagerten Seite, kann sich negativ auf die genaue Anordnung auswirken. Die Klemmvorrichtung, die in Vorschubrichtung nach dem Werkzeug angeordnet ist, stellt sicher, dass die exakte Ausrichtung des Trägerstreifens auch nach dem Werkzeug beibehalten wird. Eine Abweichung von der exakten Ausrichtung, zum Bespiel durch eine Krümmung (Säbelkrümmung) des Trägerstreifen, nach dem Werkzeug, wird durch die Klemmvorrichtung verhindert. Die Vorrichtung, und insbesondere die Klemmvorrichtung, ist für verschiedene Werkzeuge, die eine Verarbeitung von Bandware vorsehen, einsetzbar.
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Bevorzugt ist die Klemmvorrichtung zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position bewegbar. Die Klemmvorrichtung ist ein aktives System, dass nur klemmt, wenn es notwendig ist bzw. bestimmt wird. Insbesondere klemmt die Klemmung nach jedem Vorschub, d.h. dem Weiterschieben von einem Kontakt zum Nächsten. Dadurch wird eine kontinuierliche Beanspruchung der Materialien, insbesondere des Trägerstreifens, vermieden. Zudem können der Zeitpunkt, die Dauer und die Stärke einer Klemmung vorbestimmt werden. So kann die Klemmvorrichtung an einen Verarbeitungsprozess und/oder einen Trägerstreifen optimal angepasst werden.
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Bevorzugt befindet sich die Klemmvorrichtung in einer geschlossenen Position, während ein Kontakt durch das Werkzeug bearbeitbar ist. Insbesondere während eines Bearbeitungsprozesses ist eine genaue und feste Anordnung eines Kontakts im Werkzeug wichtig. Durch die Klemmung insbesondere während dieser Zeitdauer, können gleichbleibend präzise Ergebnisse erreicht werden.
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Bevorzugt umfasst die Klemmvorrichtung eine erste Klemmvorrichtung, wobei eine von der ersten Klemmvorrichtung aufgebrachte Klemmkraft, quer zur Vorschubrichtung und in einer Trägerstreifen-Kontakt-Ebene, auf den Trägerstreifen anwendbar ist, oder eine zweite Klemmvorrichtung, wobei eine von der zweiten Klemmvorrichtung aufgebrachte Klemmkraft, quer zur Vorschubrichtung und quer zur Trägerstreifen-Kontakt-Ebene, auf den Trägerstreifen anwendbar ist.
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Wenn die Klemmkraft in der Trägerstreifen-Kontakt-Ebene auf den Trägerstreifen wirkt, dann wird die Klemmkraft über eine sehr kleine Kontaktfläche zwischen Klemmvorrichtung und Trägerstreifen übertragen. Mit einer geringen Klemmkraft kann dabei ein hoher Klemmdruck erzeugt werden, der den Trägerstreifen festklemmt. Wirkt die Klemmkraft quer, und insbesondere senkrecht, zur Trägerstreifen-Kontakt-Ebene, so wird die Klemmkraft über eine relativ große Kontaktfläche zwischen der Klemmvorrichtung und dem Trägerstreifen übertragen. Der dadurch erzeugte Klemmdruck ist weniger groß und das Material wird weniger beansprucht.
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Bevorzugt umfasst die erste und/oder zweite Klemmvorrichtung ein pneumatisches oder hydraulisches System. Mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Systems können die angewandten Klemmkräfte genau eingestellt werden. Eine Anpassung an verschiedene Prozessgegebenheiten und/oder Trägerstreifen ist dadurch möglich. Mit den genannten Systemen können zudem kleine als auch große Kräfte erzeugt werden. Zum Bespiel kann je nach Material des Trägerstreifens, d.h. in Anpassung an seine Krümmung, eine mehr oder weniger starke Klemmkraft aufgebracht werden. Zudem reagieren die Systeme sehr schnell, so dass ein Wechsel, von der offenen in die geschlossene Position und umkehrt, schnell durchführbar ist.
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Bevorzugt umfasst die erste und/oder zweite Klemmvorrichtung zumindest einen Anschlag und einen Druckstempel, wobei nur der Trägerstreifen in der geschlossenen Position der ersten und/oder zweiten Klemmvorrichtung zwischen dem Druckstempel und dem Anschlag klemmbar ist. Der Druckstempel wird bevorzugt in einer Druckstempelführung in Richtung zum und vom Anschlag bewegt. Dadurch kann eine gerichtete Bewegung und Kraftübertragung erfolgen. Der Anschlag und der Druckstempel bilden ausgerichtete Oberflächen, die den Trägerstreifen in der geschlossenen Position exakt in der Vorschubrichtung ausrichten. Bei der Klemmung wirkt die Klemmkraft lediglich auf den Trägerstreifen. Bevorzugt befinden sich in Vorschubrichtung nach dem Werkzeug keine Kontakte mehr am Trägerstreifen. In Einzelfällen können jedoch noch Kontakte am Trägerstreifen befestigt sein. Da der Druckstempel direkt auf den Trägerstreifen wirkt, unabhängig davon, ob sich noch Kontakte am Trägerstreifen befinden oder nicht, funktioniert die Klemmung, ob mit oder ohne Kontakte am Trägerstreifen, in jedem Fall.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung weiterhin ein Winkelelement auf, das an der Klemmvorrichtung befestigt ist, wobei das Winkelelement über Befestigungsmittel mit der Führungsbahn verbunden ist. Das Winkelelement ist bevorzugt ein starres Bauteil, das fest mit der Führungsbahn verbunden ist. Die Verbindung von Führungsbahn und Klemmvorrichtung ermöglicht, dass bei einer Verstellung der Führungsbahn automatisch die Klemmvorrichtung entsprechend mit verstellt wird. Ein Aufwand zum Verstellen wird minimiert. Dies erleichtert die Einstellung der Vorrichtung an unterschiedliche Prozesse und/oder Trägerstreifen, Kontakte bzw. Leiter. Zusätzlich ergibt sich eine Zeitersparnis.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch ein Verfahren zum Bearbeiten von Kontakten, wobei die Kontakte an einem Trägerstreifen angeordnet sind, bevorzugt mit einer Vorrichtung zum Bearbeiten von Kontakten, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Zuführen des Trägerstreifens in einer Vorschubrichtung an ein Werkzeug und eine Klemmvorrichtung, die in Vorschubrichtung nach dem Werkzeug angeordnet ist, mit Hilfe einer Führungsbahn, Klemmen des Trägerstreifens senkrecht zur Vorschubrichtung mit Hilfe der Klemmvorrichtung, und Bearbeiten eines Kontakts des Trägerstreifens durch das Werkzeug.
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Der Schritt des Klemmens erfolgt bevorzugt vor dem Bearbeiten eines Kontakts. Durch das Klemmen wird der zu bearbeitende Kontakt zunächst in seiner vorbestimmten Position in dem Werkzeug, zum Beispiel über einem Amboss, angeordnet. Insbesondere wird der Kontakt auch in seiner vorbestimmten Position fixiert, so dass sich die Position des Kontakts nicht verändert. Erst nachdem der Kontakt in seiner vorbestimmten Position angeordnet ist, findet die Bearbeitung des Kontakts statt. Somit ist eine gleichbleibende und präzise Bearbeitung der Kontakte sichergestellt.
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Bevorzugt umfasst das Klemmen ein Bewegen eines Druckstempels der Klemmvorrichtung von einer offenen in eine geschlossene Position. Durch das aktive Klemmen und Lösen kann vorbestimmt werden zu welchen Zeitpunkten bzw. an welchen Stellen der Trägerstreifen geklemmt wird. Dadurch kann das Klemmen optimal an den Verarbeitungsprozess und den Trägerstreifen angepasst werden.
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Bevorzugt wird nach dem Schritt des Bearbeitens eines Kontakts das Klemmen des Trägerstreifens gelöst, so dass der Trägerstreifen in Vorschubrichtung bewegt werden kann. Das Klemmen erfolgt demnach nur zeitweise. Dadurch wird das Material weniger beansprucht. Die bei einem dauerhaften Klemmen oder Andrücken auftretende Reibung zwischen den Teilen wird vermeiden. Nach dem Klemmen ist eine ungehinderte Bewegung des Trägerstreifens möglich.
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Darüber hinaus sind weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Die dort und oben beschriebenen Merkmale können alleinstehend oder in Kombination umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines Kontakts;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Führungsbahn und einer ersten Klemmvorrichtung in einer offenen Position gemäß der ersten Ausführungsform aus 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht der ersten Klemmvorrichtung in einer geschlossenen Position gemäß der ersten Ausführungsform aus 1 und 2;
- 4 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bearbeiten eines Kontakts;
- 5 eine perspektivische Ansicht einer Führungsbahn und einer zweiten Klemmvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform aus 4; und
- 6a, b eine Querschnittsansicht der zweiten Klemmvorrichtung in einer geschlossenen Position (6a) und einer offenen Position (6b) gemäß der zweiten Ausführungsform aus 4 und 5.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Kontakten 5. Eine Vielzahl von Kontakten 5 ist bevorzugt an einem Trägersteifen 3 angeordnet, d.h. daran befestigt. Der Trägerstreifen 3 erleichtert insbesondere die Handhabung der Kontakte 5. Zwischen zwei benachbarten Kontakten 5 ist bevorzugt ein Pilotloch 7 auf dem Trägerstreifen 3 gebildet. Über ein Pilotloch 7 kann der Trägerstreifen 3 mit Hilfe eines Vorschubs 20, der mit einem Vorschubfinger 22 in das Pilotloch 7 eingreift, in Vorschubrichtung V bewegt werden. Ein oder mehrere Trägersteifen 3 können in einem Vorrat 10 angeordnet sein. Ein Vorrat 10 kann zum Beispiel eine Vorratsrolle sein. Während einer Bearbeitung von Kontakten 5 in dem Werkzeug 40 ist eine kontinuierliche Bereitstellung von Kontakten 5 bzw. Trägerstreifen 3 wünschenswert. Die Bereitstellung kann durch einen oder mehrere Vorräte 10 realisiert werden. In einer alternativen Ausführungsform können Kontakte 5 bzw. Trägerstreifen 3 auch direkt aus einem Prozessmodul bereitgestellt werden, das dem Bearbeitungsprozess mit dem Werkzeug 40 vorangelagert ist.
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Ein Trägerstreifen 3 wird entlang einer Führungsbahn 30 einem Werkzeug 40 zugeführt. Die Bewegung des Trägerstreifens 3 in einer Vorschubrichtung V hin zum Werkzeug 40 wird bevorzugt durch einen Vorschub 20 realisiert. Zum Bewegen des Trägerstreifens 3 greift insbesondere ein Vorschubfinger 22 des Vorschubs 20 in ein Pilotloch 7 des Trägerstreifens 3 ein und schiebt den Trägerstreifen 3 in Vorschubrichtung V.
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Das Werkzeug 40 ist eingerichtet einen Kontakt 5, der sich in einem Bearbeitungsbereich 44 des Werkzeugs 40 befindet, zu bearbeiten. Bevorzugt ist das Werkzeug 40 auf einer Bodenplatte 60 montiert. Beispielsweise kann ein Werkzeug 40 einen Kontakt 5 crimpen oder pressen oder anderweitig verformen. Die Bearbeitung eines Kontakts 5 erfolgt bevorzugt durch Verschleißteile 42 am Werkzeug 40. In einer Ausführungsform wird ein Kontakt 5 gleichzeitig zum Crimpen von dem Trägerstreifen 3 getrennt. In einer alternativen Ausführungsform können mehrere Werkzeuge 40 in Vorschubrichtung V hintereinander angeordnet sein.
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Der Trägerstreifen 3 ist innerhalb des Werkzeugs 40 bzw. dem Bearbeitungsbereich 44 des Werkzeugs 40 vom Vorrat 10 kommend, durch die Führungsbahn 30, exakt in Vorschubrichtung V ausgerichtet. Die exakte Ausrichtung ist wichtig für eine gleichbleibende und vorbestimmte Bearbeitung der Kontakte 5. Je weiter ein Kontakt 5 bzw. ein Abschnitt des Trägerstreifens 3 von der Führungsbahn 30 oder dem Werkzeug 40 entfernt ist, umso stärker können Abweichungen des Trägerstreifens 3 von der exakten Ausrichtung in der Vorschubrichtung V auftreten. Zum Beispiel kann durch Materialeigenschaften des Trägerstreifens 3 eine Krümmung, eine sogenannte Säbelkrümmung, des Trägerstreifens 3 auftreten. Bei dieser Krümmung krümmt sich der Trägerstreifen 3 in seiner Trägerstreifen-Kontakt-Ebene X-Y in eine zweite Richtung Y von einer ursprünglichen Geraden in Vorschubrichtung V weg. Durch diese Krümmung ist der Trägerstreifen 3, und somit auch die am Trägerstreifen 3 befestigten Kontakte 5, nicht mehr exakt in der Vorschubrichtung V ausgerichtet. Die Krümmung kann zu Problemen in nachfolgen Bearbeitungsschritten des Trägerstreifens 3 führen. Die Krümmung kann auch, quasi rückwirkend entgegen der Vorschubrichtung V, zu einer ungewollten Abweichung des Trägerstreifens 3 von der exakten Ausrichtung in der Vorschubrichtung V innerhalb des Werkzeugs 40 führen. Dies würde zu Problemen bei der Bearbeitung eines Kontakts 5 in dem Werkzeug 40 führen.
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Damit der Trägerstreifen 3 zumindest während einer Bearbeitung eines Kontakts 5 in dem Werkzeug 40 exakt in der Vorschubrichtung V ausgerichtet ist, ist in Vorschubrichtung V nach dem Werkzeug 40 zumindest eine erste Klemmvorrichtung 50 angeordnet, die eingerichtet ist, den Trägerstreifen 3 senkrecht zur Vorschubrichtung V zu klemmen.
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2 zeigt eine Detailansicht der Führungsbahn 30 und einer Ausführungsform der ersten Klemmvorrichtung 50. Entlang der Führungsbahn 30 und der ersten Klemmvorrichtung 50 ist ein Trägerstreifen 3 mit Kontakten 5 und Pilotlöchern 7 angeordnet. In 2 ist zur besseren Übersichtlichkeit kein Werkzeug 40 zwischen der Führungsbahn 30 und der ersten Klemmvorrichtung 50 dargestellt.
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Der Trägerstreifen 3 wird von der Führungsbahn 30 in Vorschubrichtung V der ersten Klemmvorrichtung 50 zugeführt. Die dargestellte erste Klemmvorrichtung 50 befindet sich in einer offenen oder geöffneten Position, d.h. ein Druckstempel 52 der ersten Klemmvorrichtung 50 ragt lediglich um eine Länge L1 aus einem Pneumatik-Zylinder 51 der ersten Klemmvorrichtung 50 in einer zweiten Richtung Y in Richtung des Trägerstreifens 3 heraus. In einer alternativen Ausführungsform kann der Pneumatik-Zylinder 51 auch ein Hydraulik-Zylinder oder ähnliches sein. Die Länge L1 kann durch einen Magnetfeldsensor 53 überwacht werden. Der Pneumatik-Zylinder 51 ist über Pneumatik-Anschlüsse 55 mit einem Pneumatik-System verbunden. In der zweiten Richtung Y, welche die Bewegungsrichtung des Druckstempels 52 ist, ist beabstandet zum Druckstempel 52 ein Anschlag 54 angeordnet. Der Anschlag 54 weist zumindest eine Anschlagsfläche auf, die sich in Vorschubrichtung V erstreckt, und an der ein Trägerstreifen 3, der exakt in Vorschubrichtung V ausgerichtet ist, parallel anliegen kann. Der Druckstempel 52 und seine Bewegungsrichtung ist bevorzugt quer, insbesondere senkrecht, zum Trägerstreifen 3 ausgerichtet. Der Druckstempel 52 lässt sich bevorzugt durch einen schwimmend gelagerten Pneumatik-Zylinder 51 in Richtung des Anschlags 54 bewegen und drücken.
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Der Trägerstreifen 3 weist in der Trägerstreifen-Kontakt-Ebene X-Y, in der der Trägerstreifen 3 mit Kontakten 5 liegt, eine Breite B auf. Die Breite B bemisst sich von einer kontaktabgewandten Seite des Trägerstreifens 3 bis zu einer gegenüberliegenden Spitze eines Kontakts 5. In der offenen Position der ersten Klemmvorrichtung 50 ist eine dem Anschlag 54 zugewandte Spitze des Druckstempels 52 zumindest um einen Abstand A von dem Trägerstreifen 3 mit Kontakten 5 beabstandet. Durch den Abstand A kann der Trägerstreifen 3 mit Kontakten 5, ohne eine Behinderung durch den Druckstempel 52, in Vorschubrichtung V bewegt werden. Dies ist insbesondere von Vorteil, für den Fall, dass ein Kontakt 5 nicht vom Trägerstreifen 3 getrennt wurde. Um in einem Werkzeug 40 von einem Kontakt 5 zum nächsten zu wechseln, wird der Trägerstreifen 3 in Vorschubrichtung V bewegt. Zumindest während dieser Bewegung befindet sich die erste Klemmvorrichtung 50 in der offenen Position.
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Daneben ist die erste Klemmvorrichtung 50 in 2 über ein Winkelelement 56 mit der Führungsbahn 30 verbunden. Insbesondere ist die erste Klemmvorrichtung 50 über das Winkelelement 56 mittels Befestigungsmittel 58, zum Beispiel Passstiften, an der Führungsbahn 30 befestigt. Durch die Verbindung bzw. Befestigung führt eine Verschiebung der Führungsbahn 30 automatisch zu einer entsprechenden Verschiebung der ersten Klemmvorrichtung 50. Eine zusätzliche Anpassung der ersten Klemmvorrichtung 50 an die Führungsbahn 30 ist nicht notwendig.
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3 zeigt eine Ausführungsform der ersten Klemmvorrichtung 50. Die erste Klemmvorrichtung 50 befindet sich in einer geschlossenen Position. In der geschlossenen Position ragt der Druckstempel 52 um eine Länge L2 aus dem Pneumatik-Zylinder 51 heraus. Die Länge L2 ist größer als die Länge L1. Dabei klemmt der Druckstempel 52 den Trägerstreifen 3 zwischen sich und einer Anschlagsfläche am Anschlag 54 ein. Durch das Klemmen wird der Trägerstreifen 3 an der Anschlagsfläche exakt in Vorschubrichtung V ausgerichtet. Weiterhin wird der Trägerstreifen 3 an einer Bewegung in Vorschubrichtung V gehindert. Insbesondere ist der Druckstempel 52 in der geschlossenen Position zwischen zwei benachbarten Kontakten 5 angeordnet und wirkt mit seiner Klemmkraft nur auf den Trägerstreifen 3. Ein ungewolltes Verbiegen eines Kontakts 5 durch das Klemmen wird so vermieden. Die Anordnung des Druckstempels 52 zwischen zwei benachbarten Kontakten 5 verhindert weiterhin formschlüssig eine Bewegung des Trägersteifens 3 entlang, d.h. in beide Richtungen, der Vorschubrichtung V.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 100 zum Bearbeiten eines Kontakts 5. Eine Vielzahl von Kontakten 5 ist an einem Trägerstreifen 3 befestigt. Die Kontakte 5 bzw. Trägerstreifen 3 können in einem Vorrat 110 bereitgestellt werden. In einer alternativen Ausführungsform kann ein Trägersteifen 3 mit Kontakten 5 auch von einem vorgelagerten Herstellungs- bzw. Verarbeitungsmodul bereitgestellt werden.
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Ein Trägerstreifen 3 wird über eine Führungsbahn 130 einem Werkzeug 140 zugeführt. Das Werkzeug 140 ist eingerichtet zur Bearbeitung eines Kontakts 5, insbesondere ist das Werkzeug 140 ein Crimpwerkzeug. Für die Bearbeitung eines Kontakts 5, wird der Kontakt 5 einem Bearbeitungsbereich 144 innerhalb des Werkzeugs 140 zugeführt. Die Bearbeitung eines Kontakts 5 erfolgt dann durch Verschleißteile 142, beispielsweise einem Crimper. Beispielsweise wird ein Kabel 9 mit zumindest einem Leiter dem Bearbeitungsbereich 144 des Werkzeugs 140 zugeführt. Die Zuführung des Kabels 9 erfolgt beispielsweise in einer Richtung quer zur Vorschubrichtung V. In dem Bearbeitungsbereich 144 wird dann ein Kontakt 5 an zumindest einem Leiter des Kabels 9 angeordnet, und durch Betätigen eines Crimpers wird der Kontakt 5 an den zumindest einen Leiter gecrimpt.
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In der zweiten Ausführungsform ist in Vorschubrichtung V nach dem Werkzeug 140 eine zweite Klemmvorrichtung 150 angeordnet. 5 zeigt detaillierter eine Führungsbahn 130 sowie die zweite Klemmvorrichtung 150. Ein Trägerstreifen 3 ist entlang der Führungsbahn 130 und der zweiten Klemmvorrichtung 150 in Vorschubrichtung V angeordnet. Der Trägerstreifen 3 liegt auf einem Gehäuse 151 der zweiten Klemmvorrichtung 150 auf. An dem Gehäuse 151 ist weiterhin ein Druckstempel 152 angeordnet. Das Gehäuse 151 bildet im Bereich des Druckstempels 152 einen Anschlag 154 (s. 6a und 6b). Der Druckstempel 152 ist eingerichtet einen Trägerstreifen 3 zwischen sich und dem Anschlag 154 zu klemmen.
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Die zweite Klemmvorrichtung 150 ist weiterhin bevorzugt über ein Winkelelement 156 mit der Führungsbahn 130 verbunden bzw. an ihr befestigt. Die Position der zweiten Klemmvorrichtung 150 zur Position der Führungsbahn 130 ist vorbestimmt. Wird die Position der Führungsbahn 130, zum Beispiel als Anpassung auf verschiedene Kontakt-, Trägerstreifen oder Leitergrößen, verändert, so passt sich automatisch über das Winkelelement 156 auch die Position der zweiten Klemmvorrichtung 150 entsprechend an. Eine separate Einstellung der Führungsbahn 130 und der zweiten Klemmvorrichtung 150 entfällt, was die Bedienung der Vorrichtung 100 erleichtert.
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6a zeigt die zweite Klemmvorrichtung 150 in einer geschlossenen Position, in der ein Trägerstreifen 3 geklemmt wird. 6b zeigt die zweite Klemmvorrichtung 150 in einer offenen Position, in der die Klemmung gelöst ist bzw. ein Trägerstreifen 3 nicht geklemmt ist. Der Druckstempel 152 der zweiten Klemmvorrichtung 150 ist bevorzugt ein L-förmiges Bauteil. Eine erste Seite des Druckstempels 152 ist dem Anschlag 154 auf dem Gehäuse 151 gegenüber angeordnet. Eine zweite Seite des Druckstempels 152 ist quer, insbesondere senkrecht, zum Anschlag 154 angeordnet. Der Druckstempel 152 erstreckt sich über eine Druckstempelbreite B2 entlang der Vorschubrichtung V, und ein Trägerstreifen 3 kann parallel zur zweiten Seite exakt in Vorschubrichtung V ausgerichtet werden.
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In der geschlossenen Position (s. 6a) liegt die erste Seite des Druckstempels 152 auf dem Trägerstreifen 3 auf. Ein Abstand L3 zwischen der ersten Seite des Druckstempels 152 und dem Trägerstreifen 3 ist Null. Der Druckstempel 152 drückt mit einer Kraft in Richtung des Anschlags 154 und klemmt dabei den Trägerstreifen 3 ein. Die Klemmkraft wirkt gleichmäßig über die erste Seite des Druckstempels 152, wobei eine Seitenlänge der ersten Seite der Druckstempelbreite B2 entspricht. Im Gegensatz zur ersten Klemmvorrichtung 50, wird eine Klemmkraft in der zweiten Klemmvorrichtung 150 nicht punktuell sondern flächig auf den Trägersteifen 3 aufgebracht. Eine punktuelle Klemmung hat den Vorteil, dass mit wenig Klemmkraft ein hoher Klemmdruck erzeugt wird. Allerdings kann punktuell eine höhere Belastung, insbesondere am Trägerstreifen 3, auftreten. Eine flächige Klemmung hat den Vorteil, dass eine Belastung auf eine Fläche verteilt wird. Um den gleichen Klemmdruck wie bei einer punktuellen Klemmung zu erreichen, ist bei der flächigen Klemmung jedoch eine höhere Klemmkraft notwendig. Im Umkehrschluss kann eine höhere Klemmkraft bei einer flächigen Klemmung jedoch materialschonender wirken.
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Durch die L-Form des Druckstempels 152 wird ein Trägerstreifen 3 in zwei Richtungen Y und Z formschlüssig von dem Druckstempel 152 fixiert. Durch die aufgebrachte Klemmkraft wird der Trägersteifen 3 in der Vorschubrichtung V bzw. einer ersten Richtung X kraftschlüssig fixiert.
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Der Druckstempel 152 ist über ein Vorspannelement 176 bevorzugt in die offene Position vorgespannt (s. 6b). Ein Vorspannelement 176 kann eine Feder sein. Das Vorspannelement 176 ist bevorzugt mit einem Bolzen 174 verbunden. Soll der Druckstempel 152 von der offenen in die geschlossene Position bewegt werden, so kann sich innerhalb der zweiten Klemmvorrichtung 150 ein Hubraum 171 vergrößern, und eine Distanz D1, zwischen einem Kolben 170 und einer Endwand des Hubraums 171, auf eine Distanz D2 vergrößern. Die Vergrößerung kann durch Luft- oder Flüssigkeitsdruck erzeugt werden. Jegliche Veränderung, d.h. Vergrößerung oder Verkleinerung, kann durch einen angeschlossenen Magnetfeldsensor 153 überwacht werden. Nach außen hin ist die Pneumatik oder Hydraulik über Anschlüsse 155 mit einem entsprechenden Pneumatik- oder Hydrauliksystem verbunden. Bei der Vergrößerung des Hubraums 171 verschiebt sich der Kolben 170 in Richtung des Vorspannelements 176. Mit einer Schräge 172 bzw. einem Kulissenstempel schiebt sich der Kolben 170 zwischen das Vorspannelement 176 und den Bolzen 174. Dabei wird der Bolzen 174 parallel zur zweiten Seite des Druckstempels 152 bewegt und zieht das Vorspannelement 176 samt Druckstempel 152, so dass sich der Druckstempel 152 mit seiner ersten Seite in Richtung des Anschlags 154 bewegt. Durch die Schräge 172 wird ein Abstand L4 zwischen der ersten Seite des Druckstempels 152 und dem Anschlag 154 stückweise, insbesondere linear, verringert, bis der Abstand L4 schließlich in der geschlossenen Position dem Abstand L3, der gleich Null ist, entspricht. Die Klemmkraft wirkt auch nur auf den Trägerstreifen 3 und nicht auf einen Kontakt 5, so dass beim Klemmen keine Beschädigung der Kontakte 5 auftreten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 3
- Trägerstreifen
- 5
- Kontakte
- 7
- Pilotlöcher
- 9
- Kabel
- 10
- Vorrat
- 20
- Vorschub
- 22
- Vorschubfinger
- 30
- Führungsbahn
- 40
- Werkzeug
- 42
- Verschleißteile
- 44
- Bearbeitungsbereich
- 50
- erste Klemmvorrichtung
- 51
- Pneumatik-Zylinder
- 52
- Druckstempel
- 53
- Magnetfeldsensor
- 54
- Anschlag
- 55
- Pneumatik-Anschlüsse
- 56
- Winkelelement
- 58
- Befestigungsmittel
- 60
- Bodenplatte
- 100
- Vorrichtung
- 110
- Vorrat
- 130
- Führungsbahn
- 140
- Werkzeug
- 142
- Verschließteile
- 144
- Bearbeitungsbereich
- 150
- zweite Klemmvorrichtung
- 151
- Gehäuse
- 152
- Druckstempel
- 153
- Magnetfeldsensor
- 154
- Anschlag
- 155
- Anschlüsse
- 156
- Winkelelement
- 170
- Kolben
- 171
- Hubraum
- 172
- Schräge
- 174
- Bolzen
- 176
- Vorspannelement
- A
- Abstand
- B1
- Breite
- B2
- Druckstempelbreite
- D1, D2
- Distanz
- L1-L4
- Längen
- V
- Vorschubrichtung
- X
- erste Richtung
- Y
- zweite Richtung
- Z
- dritte Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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