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Die Erfindung betrifft eine Leiteranschlussklemme mit wenigstens einem Federkraftklemmanschluss zum Anschließen eines elektrischen Leiters, wobei der Federkraftklemmanschluss eine Stromschiene und eine Klemmfeder hat, wobei die Klemmfeder einen Klemmschenkel hat, der mit der Stromschiene eine Klemmstelle für den elektrischen Leiter bildet, und mit einem Betätigungselement, wobei das Betätigungselement ein verschiebbar gelagertes Anlageteil hat und wobei durch eine auf den Klemmschenkel hin gerichtete Schubbewegung des Anlageteils die Klemmstelle geöffnet werden kann. Solche Leiteranschlussklemmen sind beispielsweise in Ausführungsformen mit Drückerbetätigung bekannt, d.h. das Betätigungselement ist dann ein manuell betätigbarer, verschiebbarer Drücker, wie zum Beispiel bei Leiteranschlussklemmen der Serie 2202 aus dem Hause der Anmelderin.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine noch weiter verbesserte Leiteranschlussklemme der eingangs genannten Art anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Leiteranschlussklemme gemäß Anspruch 1 gelöst. Bei einer solchen Leiteranschlussklemme hat das Betätigungselement ein um eine erste Drehachse drehbar gelagertes und mit dem Anlageteil gekoppeltes Betätigungsteil, durch das mittels einer Drehbewegung des Betätigungsteils die Schubbewegung des Anlageteils erzeugbar ist. Durch die Erfindung wird eine einfache und ergonomisch zu bedienende Betätigung der Leiteranschlussklemme geschaffen, die insbesondere günstig für eine intuitive Bedienung des Betätigungselements ist. Der gesamte Betätigungsmechanismus kann relativ einfach und kostengünstig realisiert werden, zum Beispiel mit einem linear und/oder bogenförmig verschieblichen Anlageteil und einem damit drehbar gekoppelten Betätigungsteil.
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Der Mechanismus kann durch eine Arretierung ergänzt werden, sodass ein selbsttätiges Halten des Betätigungselements in einer Offen-Stellung, in der die Klemmstelle durch das Betätigungselement geöffnet ist, gehalten wird. Dies kann vorteilhaft mit einer leicht wahrnehmbaren Anzeige der Offen-Stellung kombiniert werden, zum Beispiel durch entsprechende Beschriftung, Symbolik oder Oberflächenbeschaffenheit einer von außen sichtbaren manuellen Betätigungsfläche des Betätigungsteils. Beispielsweise kann das Betätigungsteil an der Betätigungsfläche einen Schlitz oder eine Nut haben, sodass ein manuelles Betätigungswerkzeug, wie zum Beispiel ein Schraubendreher, daran auf einfache Weise angesetzt werden kann, um die manuelle Betätigung des Betätigungsteils durchzuführen. Durch den Aufnahmeschlitz bzw. die Nut wird über die entsprechende Drehstellung angezeigt, ob sich das Betätigungselement in der Offen-Stellung oder der Geschlossen-Stellung befindet.
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Bei der Schubbewegung kann je nach Gestaltung des Betätigungsmechanismus wahlweise eine Druckkraft oder eine Zugkraft auf den Klemmschenkel übertragen werden. Das Betätigungselement kann zum Beispiel als manuell drehbetätigter Drücker ausgebildet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement mehrteilig ausgebildet ist, wobei zumindest das Anlageteil und das Betätigungsteil als separate Bauteile ausgebildet sind. Auf diese Weise lässt sich eine kostengünstige Herstellung der Leiteranschlussklemme mit einer einfachen Montage der Einzelteile kombinieren. Alternativ ist auch eine 2K-Spritzgusstechnologie zur Herstellung des Betätigungselements denkbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anlageteil um die erste Drehachse im Wesentlichen nicht drehbar ist. Dementsprechend ist das Anlageteil bezüglich der ersten Drehachse im Wesentlichen drehfest gelagert. Hierdurch werden Reibungseffekte zwischen dem Anlageteil und der Klemmfeder minimiert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Drehachse das Anlageteil schneidet. Hierdurch unterscheidet sich der erfindungsgemäße Betätigungsmechanismus beispielsweise deutlich von einer bekannten Hebelbetätigung einer Leiteranschlussklemme. Das Anlageteil kann ein Druckstück haben, das unmittelbar bei der Schubbewegung auf den Klemmschenkel einwirkt, und einen Kopplungsabschnitt, an dem das Anlageteil mit dem Betätigungsteil gekoppelt ist. Dabei kann zum Beispiel die erste Drehachse den Kopplungsabschnitt des Anlageteils schneiden. Das Druckstück kann auch auf Abstand von der ersten Drehachse angeordnet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anlageteil eine zylindrische Lagerungsfläche hat, mit der das Anlageteil am Betätigungsteil verschiebbar gelagert ist. Dementsprechend kann das Anlageteil zugleich zur Fixierung und Lagerung des Betätigungsteils dienen, sodass keine gesonderten Elemente für die Befestigung und Lagerung des Betätigungsteils erforderlich sind. Beispielweise kann das Betätigungsteil an dem Kopplungsabschnitt des Anlageteils drehbar gelagert sein. Das Anlageteil kann eine zylindrische Lagerungsfläche haben, an der das Betätigungsteil drehbar gelagert ist.
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Für diese Lagerung des Betätigungsteils am Anlageteil kann das Anlageteil einen zylindrischen Körper haben. Das Betätigungsteil kann dann einen als Gegenstück ausgebildeten, zylindrischen Hohlraum haben, in den der zylindrische Körper zumindest abschnittsweise eingreift. Auf diese Weise kann das Betätigungsteil über seinen zylindrischen Hohlraum auf dem zylindrischen Körper drehbar gelagert sein. Das Betätigungsteil umgibt somit zumindest teilweise den zylindrischen Körper.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungsteil über einen Vorschubmechanismus mit dem Anlageteil gekoppelt ist, der zur Umsetzung einer Drehbewegung des Betätigungsteils in eine Schubbewegung des Anlageteils eingerichtet ist, insbesondere eine überwiegend lineare Schubbewegung. Ein solcher Vorschubmechanismus kann auf einfache und kostengünstige Weise und mit kompakter Ausführungsform realisiert werden. Beispielsweise kann der Vorschubmechanismus nach Art eines Gewindes oder in Form der nachfolgend noch näher erläuterten Kulisse-Zapfen-Führung ausgebildet sein. Der Vorschubmechanismus kann wahlweise mit oder ohne Selbsthemmung ausgebildet sein. Die Schubbewegung kann auch zumindest teilweise einer gekrümmten oder bogenförmigen Kontur folgen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Vorschubmechanismus eine Kulisse-Zapfen-Führung aufweist, die eine in einem Winkel schräg zur Schubrichtung des Anlageteils verlaufende Schubfläche zur Anlage des Zapfens hat. Auf diese Weise ist der Betätigungsmechanismus mit dem Betätigungsteil und den Anlageteil einfach montierbar und erlaubt eine zuverlässige Umsetzung einer Drehbewegung am Betätigungsteil in eine Schubbewegung am Anlageteil. Der erwähnte Winkel kann zum Beispiel im Bereich von 30 bis 60 Grad zur Schubrichtung des Anlageteils liegen, zum Beispiel bei etwa 45 Grad. Beispielsweise kann die Kulisse mit der Schubfläche am Betätigungsteil angeordnet sein, und der Zapfen am Anlageteil, zum Beispiel an dessen zylindrischem Körper. Die Zuordnung kann aber auch umgekehrt sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kulisse-Zapfen-Führung eine schlitzartige oder taschenartige Zwangsführung für den Zapfen hat. Auf diese Weise ist der Zapfen an beiden Seiten in Schubrichtung von der schlitzartigen Zwangsführung umgeben, sodass durch ein Drehen des Betätigungsteils je nach Drehrichtung das Anlageteil aktiv in beiden Richtungen bewegt werden kann, d.h. von der Geschlossen-Stellung in die Offen-Stellung und von der Offen-Stellung in die Geschlossen-Stellung. Bei der schlitzartigen Ausbildung ist die Zwangsführung durch einen Schlitz, welcher sich durch eine Mantelfläche des Kopplungsbereiches des Betätigungsteils bis in den Hohlraum des Betätigungsteils erstreckt, ausgebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kulisse-Zapfen-Führung zumindest in einem Endbereich der Schubfläche oder in einem Bereich im Verlauf der Schubfläche eine Ausnehmung zur Aufnahme des Zapfens hat, durch die das Anlageteil in zumindest einer Position der Schubbewegung, insbesondere in der Offen-Stellung, arretierbar ist. Hierdurch wird sozusagen eine Parkposition für den Zapfen in der Offen-Stellung bereitgestellt, sodass das Betätigungselement in der Offen-Stellung gehalten wird, d.h. die Rückstellkraft der Klemmfeder bewirkt nicht eine Rückstellung des Betätigungselements. Die Ausnehmung zur Aufnahme des Zapfens kann sich von der Schubfläche aus zum Beispiel in einer Richtung erstrecken, in der die Kraft des Klemmschenkels auf das Anlageteil einwirkt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung zur Schubfläche hin eine schräge rampenartige Kontur hat. Auf diese Weise wird eine flächige Anlage zwischen dem Zapfen und den Randflächen der Ausnehmung geschaffen, sodass eine zu hohe punktuelle Belastung des Materials vermieden wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leiteranschlussklemme ein Isolierstoffgehäuse hat, das eine Leitereinführungsöffnung zum Einführen eines elektrischen Leiters in einer Leitereinführungsrichtung hat. Hierdurch sind die elektrisch leitenden Teile der Leiteranschlussklemme von der Umgebung abgeschirmt. Hierdurch werden eine hohe Bediensicherheit der Leiteranschlussklemme erreicht und ungewollte Kurzschlüsse vermieden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anlageteil auf einer Rastkontur oder Schiebekontur des Isolierstoffgehäuses verschiebbar gelagert ist. Das Anlageteil kann dementsprechend nach Art eines Schiebers ausgebildet sein, der auf der Rastkontur oder Schiebekontur hin- und herschiebbar ist. Beispielsweise kann das Anlageteil über sein Druckstück auf der Rastkontur oder Schiebekontur aufgelagert sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Druckstück des Anlageteils in einer Offenstellung der Klemmstelle zwischen dem Klemmschenkel und der Rastkontur oder Schiebekontur angeordnet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rastkontur als längliche Führungsschiene ausgebildet ist, wobei die längliche Führungsschiene einen Höhenversatz hat. Durch den Höhenversatz kann eine Rastfunktion zum Verrasten des Anlageteils in der Offen-Stellung realisiert werden. Erreicht das Anlageteil den Bereich der Führungsschiene mit dem Höhenversatz, so verändert zumindest ein Abschnitt des Anlageteils, zum Beispiel das Druckstück, seine relative Höhenposition im Isolierstoffgehäuse.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anlageteil unter Krafteinwirkung des Klemmschenkels bei geöffneter Klemmstelle an der Rastkontur in einer Klemmposition haltbar ist. Auf diese Weise kann ein Halten des Betätigungselements in der Offen-Stellung auch ohne die zuvor erwähnte Parktasche realisiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Drehwinkel des Betätigungselements um die erste Drehachse durch Endanschläge begrenzt ist, zum Beispiel auf einen Drehwinkel von etwa 90 Grad. Allgemein kann der Drehwinkel durch die Endanschläge auf einen Wert von 60 bis 120 Grad begrenzt sein.
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Das Betätigungsteil kann eine manuelle Betätigungsfläche haben, die zum Beispiel von Hand oder mit einem Betätigungswerkzeug betätigt werden kann. Beispielsweise kann die Betätigungsfläche für die Betätigung mit einem Betätigungswerkzeug einen Aufnahmeschlitz aufweisen, an dem das Betätigungswerkzeug angesetzt werden kann. Durch den Aufnahmeschlitz kann zudem die aktuelle Drehposition des Betätigungsteils angezeigt werden.
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Das Betätigungselement kann im Wesentlichen parallel zur Leitereinführungsrichtung angeordnet sein. Die erste Drehachse kann im Wesentlichen parallel zur Schubrichtung und/oder zur Leitereinführungsrichtung ausgerichtet sein. Die Klemmfeder kann einen Anlageschenkel haben. Zwischen dem Anlageschenkel und dem Klemmschenkel kann ein Federbogen angeordnet sein. Die Klemmfeder kann zum Beispiel im Wesentlichen V-förmig geformt sein.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Leiteranschlussklemme gemäß Anspruch 18 gelöst. Dabei ist das Betätigungselement mehrteilig ausgebildet. Das verschiebbar gelagerte Anlageteil weist ein Druckstück auf, welches gegenüber einem Führungsabschnitt des Anlageteils flexibel auslenkbar ist. Diese Leiteranschlussklemme kann zusätzlich mit einer oder mehreren der zuvor angegebenen Ausgestaltungen weitergebildet werden.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem unbestimmten Begriff „ein“ kein Zahlwort zu verstehen. Wenn also z.B. von einem Bauteil die Rede ist, so ist dies im Sinne von „mindestens einem Bauteil“ zu interpretieren. Soweit Winkelangaben in Grad gemacht werden, beziehen sich diese auf ein Kreismaß von 360 Grad (360°).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- 1 - 4 ein Betätigungselement in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten und Betätigungszuständen und
- 5 eine Leiteranschlussklemme in seitlicher Schnittdarstellung in Geschlossen-Stellung und
- 6 die Leiteranschlussklemme gemäß 5 in Offen-Stellung und
- 7 eine weitere Ausführungsform einer Leiteranschlussklemme in seitlicher Schnittdarstellung in Geschlossen-Stellung und
- 8 die Leiteranschlussklemme gemäß 7 in Offen-Stellung und
- 9 - 12 weitere Ausführungsformen von Betätigungselementen in perspektivischen Darstellungen mit unterschiedlichen Betätigungszuständen.
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Zunächst sei anhand der 1 - 4 ein Betätigungsmechanismus aus einer Leiteranschlussklemme erläutert, der ein Betätigungselement 5, 6, 7 hat, das als separate Bauteile ein Betätigungsteil 5 und ein Anlageteil 6 hat. Die 1 und 3 zeigen das Betätigungselement 5, 6, 7 in der Geschlossen-Stellung, die 2 und 4 in der Offen-Stellung, jeweils aus unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen.
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Das Betätigungsteil 5 hat eine manuelle Betätigungsfläche 50, an der das Betätigungselement 5, 6, 7 durch manuelle Betätigung betätigt werden kann, um den Federkraftklemmanschluss von der Geschlossen-Stellung in die Offen-Stellung zu bringen oder umgekehrt. An der manuellen Betätigungsfläche 50 ist ein Aufnahmeschlitz 51 ausgebildet, der zur Aufnahme eines Betätigungswerkzeugs dient. Von der manuellen Betätigungsfläche 50 geht das Betätigungsteil 5 über einen Lagerungsbereich 52 in einen Kopplungsbereich 53 über. Der Lagerungsbereich 52 dient zur Drehlagerung des Betätigungsteils 5 derart, dass es um eine Drehachse D drehbar gelagert ist. Der Kopplungsbereich 53 dient zur mechanischen Kopplung des Betätigungsteils 5 mit dem Anlageteil 6. Zudem wird durch die Außenoberfläche des Kopplungsbereichs 53, die vorzugsweise im Wesentlichen zylindrisch geformt ist, eine zusätzliche Drehlagerung des Betätigungsteils 5 im Isolierstoffgehäuse der Leiteranschlussklemme realisiert, wie nachfolgend noch näher erläutert wird. Der Kopplungsbereich 53 weist zudem einen zylindrischen hohlförmigen Innenraum auf, welcher an dem der Betätigungsfläche abgewandten Ende 50 offen ausgebildet ist.
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Das Anlageteil 6 dient zur Anlage an der Klemmfeder der Leiteranschlussklemme, um durch eine Schubbewegung des Anlageteils 6 den Klemmschenkel auszulenken und hierdurch die Klemmstelle zu öffnen. An dem vom Betätigungsteil 5 abgewandten Ende hat das Anlageteil 6 ein Druckstück 60, das zur Anlage an der Klemmfeder ausgebildet ist und eine entsprechende Anlagefläche hat. Auf das Druckstück 60 folgt ein Führungsabschnitt 61 des Anlageteils 6, durch den das Anlageteil 6 im Isolierstoffgehäuse der Leiteranschlussklemme verschiebbar, aber nicht drehbar gelagert und geführt ist. Der Führungsabschnitt 61 ist daher nicht zylindrisch ausgebildet. Der Führungsabschnitt 61 hat jeweils links und rechts Seitenwände 65, zwischen denen ein Freiraum gebildet ist. Auf den Führungsabschnitt 61 folgt zum Betätigungsteil 5 hin ein zylindrischer Körper 63 des Anlageteils 6, der zumindest am Außenumfang im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Der zylindrische Körper 63 erstreckt sich zumindest teilweise in den zylindrischen Innenraum des Kopplungsbereichs 53 hinein. Hierdurch ist das Anlageteil 6 zusätzlich in Verschieberichtung längsgeführt.
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Das Betätigungsteil 5 ist über einen Vorschubmechanismus 7 mit dem Anlageteil 6 gekoppelt. Durch den Vorschubmechanismus 7 wird eine Drehbewegung des Betätigungsteils 5 in eine Schubbewegung des Anlageteils 6 umgesetzt, zum Beispiel in eine überwiegend lineare Schubbewegung in einer Schubrichtung S. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Vorschubmechanismus 7 eine Kulisse-Zapfen-Führung auf, die kulissenseitig eine Schubfläche 70 hat, die mit einem Zapfen 71 in Kontakt ist. Die Schubfläche 70 ist in einem Winkel schräg zur Schubrichtung S angeordnet. Wird das Betätigungsteil 5 um die Drehachse D gedreht, gleitet die Schubfläche 70 auf einer Anlagefläche des Zapfens 71 entlang. Durch eine in Schubrichtung S fixierte Drehlagerung des Betätigungsteils 5 wird durch diese Drehung dann eine Schubbewegung am Anlageteil 6 erzeugt. Die Schubfläche 70 drückt bei einer Drehbewegung des Betätigungsteils 5 sozusagen den Zapfen 71 und damit das Anlageteil 6 in Schubrichtung S fort. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zapfen 71 fest am Anlageteil 6 angeordnet, insbesondere am zylindrischen Körper 63. Die Schubfläche 70 ist am Betätigungsteil 5 angeordnet, zum Beispiel indem ein schräger Einschnitt in den als im Wesentlichen zylindrische Hülse ausgebildeten Kopplungsabschnitt 53 eingebracht ist.
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Die 2 und 4 zeigen den maximalen Hub des Anlageteils 6 gegenüber dem Betätigungsteil 5 in Schubrichtung S. Diese Position entspricht der Offen-Stellung des Federkraftklemmanschlusses. Man erkennt, dass in einer vorteilhaften Ausgestaltung in einem Endbereich der Schubfläche 70 eine Ausnehmung 72 ausgebildet ist, in die der Zapfen 71 durch die Rückstellkraft der Klemmfeder hineinbewegt wird. Durch die Ausbildung der Kontur der Ausnehmung 72 als Rastkontur wird eine Verrastung des Betätigungsteils 5 in der Offen-Stellung realisiert. Mit entsprechendem Kraftaufwand kann durch Drehen des Betätigungsteils 5 in der entgegengesetzten Drehrichtung diese Rastung auch wieder aufgehoben werden, sodass der Zapfen 71 wieder in den Bereich der Schubfläche 70 gelangt und auf diese Weise der Federkraftklemmanschluss wieder in die Geschlossen-Stellung überführt werden kann. In der Geschlossen-Stellung liegt der Zapfen 71 in einer durch die Schubfläche 70 und einer sich in Richtung der Drehachse D erstreckenden Anschlagfläche 74 gebildeten Mulde oder Tasche an.
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Die 5 zeigt den zuvor erläuterten Betätigungsmechanismus mit dem Betätigungselement 5, 6, 7 in einer Leiteranschlussklemme 1, die in Geschlossen-Stellung dargestellt ist. Die Leiteranschlussklemme 1 weist ein Isolierstoffgehäuse 2 auf, das zum Beispiel zweiteilig mit einem Hauptgehäuseteil 20 und einem Deckelteil 21 ausgebildet sein kann. Das Deckelteil 21 ist von einer geöffneten Seite des Hauptgehäuseteils 20 in dieses eingesetzt und damit fest gekoppelt, zum Beispiel über eine Verrastung. Das Isolierstoffgehäuse 2 weist eine Leitereinführungsöffnung 22 auf. Durch die Leitereinführungsöffnung 22 kann ein elektrischer Leiter in einer Leitereinführrichtung L zur Klemmstelle geführt werden. Des Weiteren ist erkennbar, dass das Betätigungselement 5, 6, 7 im Isolierstoffgehäuse 2 angeordnet ist, zum Beispiel in einem Bereich des Deckelteils 21. Das Deckelteil 21 kann auch die Leitereinführungsöffnung 22 aufweisen.
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Der Lagerungsbereich 52 des Betätigungsteils 5 kann eine umlaufende Nut haben. Man erkennt in 5, dass das Betätigungsteil 5 mit der Nut des Lagerungsbereichs 52 an einer Lagerungskontur 25 befestigt ist, zum Beispiel indem es dort eingerastet ist. Die Lagerungskontur 25 kann z.B. am Deckelteil 21 ausgebildet sein. Hierdurch ist das Betätigungsteil 5 um die Drehachse D drehbar gelagert, kann sich aber nicht in Längsrichtung (Schubrichtung S) verschieben. Das Deckelteil 21 weist hierzu eine zur zylindrischen Außenkontur des Betätigungsteils 5 korrespondierende Aufnahme zur Aufnahme und Führung des Betätigungselements 5 auf.
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Das Druckstück 60 des Anlageteils 6 ist auf einer Schiebekontur 23 des Isolierstoffgehäuses 2 aufgelagert. Im Isolierstoffgehäuse 2 sind als Teile eines Federkraftklemmanschlusses eine Stromschiene 3 und eine Klemmfeder 4 angeordnet. Die Stromschiene weist einen Kontaktbereich 32 zum Anklemmen eines elektrischen Leiters auf. Der Kontaktbereich 32 ist über eine Verbindungswand 31 mit einem Federhaltebereich 30 der Stromschiene 3 verbunden. Die Stromschiene 3 kann mit dem Kontaktbereich 32, der Verbindungswand 31 und dem Haltebereich 30 einstückig aus einem Metallteil hergestellt sein. Weiterhin kann an der Stromschiene 3 ein als z.B. Buchsen- oder Stiftkontakt ausgebildeter Steckkontakt 8 angeordnet sein. Der Steckkontakt 8 ist vorzugsweise einstückig mit der Stromschiene 3 verbunden, kann aber auch als separates Bauteil ausgebildet sein und über eine lösbare oder vorzugsweise unlösbare Verbindung, z.B. über eine Löt- oder Schweißverbindung, mit der Stromschiene 3 verbunden sein.
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Die Klemmfeder 4 weist einen Anlageschenkel 40, einen sich an den Anlageschenkel 40 anschließenden Federbogen 42 und einen sich an den Federbogen 42 anschließenden Klemmschenkel 43 auf. Die Klemmstelle für den elektrischen Leiter zwischen dem freien Ende des Klemmschenkels 43 und dem Kontaktbereich 32 gebildet. Der Anlageschenkel 40 dient zur Fixierung der Klemmfeder 4, d.h. als Gegenlager für die vom Klemmschenkel 43 aufgebrachte Klemmkraft. Die Fixierung der Klemmfeder 4 über den Anlageschenkel 40 kann zum Beispiel derart realisiert sein, dass der Anlageschenkel 40 am Federhaltebereich 30 anliegt, sodass die Stromschiene 3 die Klemmfeder 4 an beiden Enden hält. Zusätzlich kann zur Fixierung der Klemmfeder 4 im Bereich des Anlageschenkels 40 eine Aussparung 41 vorhanden sein, in die der Federhaltebereich 30 mit einem abgewinkelten freien Ende eingehakt ist.
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Die Klemmfeder 4 erstreckt sich mit einem gewissen Bereich, zumindest mit dem Federbogen 42, in einem im Führungsabschnitt 61 des Anlageteils 6 zwischen den Seitenwänden 65 vorhandenen Freiraum. Man erkennt zudem, dass das Druckstück 60 am Klemmschenkel 43 anliegt. Wird nun das Betätigungsteil 5 entsprechend der in 1 angegebenen Pfeilrichtung um die Drehachse D verdreht, wird das Anlageteil 6 in Schubrichtung S bewegt, d.h. es wird in der Darstellung der 5 nach rechts bewegt. Erreicht das Anlageteil 6 die Offen-Stellung, ist der in 6 dargestellte Zustand eingenommen. Man erkennt, dass der Klemmschenkel 43 der Klemmfeder 4 durch das Druckstück 60 nach oben hin ausgelenkt ist, d.h. von dem Kontaktbereich 32 der Stromschiene 3 entfernt worden ist. In diesem Zustand kann ein elektrischer Leiter leicht zur Klemmstelle geführt werden oder von der Klemmstelle bzw. der Leiteranschlussklemme 1 entfernt werden. In dieser Offen-Stellung nimmt das Betätigungselement 5, 6, 7 die in den 2 und 4 gezeigte Stellung ein.
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Die 7 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Leiteranschlussklemme 1, bei der ein verändertes Anlageteil 6 zum Einsatz kommt, das nachfolgend noch anhand der 9 und 10 näher erläutert wird. Ein weiterer Unterschied zur Ausführungsform der 5 und 6 besteht darin, dass das Anlageteil 6 bzw. das Druckstück 60 nun auf einer speziellen Schiebekontur des Isolierstoffgehäuses 2 aufgelagert ist, die in diesem Fall als Rastkontur mit einem Höhenversatz 24 ausgebildet ist. Man erkennt in der 7, dass sich das Anlageteil 6 sowie das Druckstück 60 in der gleichen Lage befinden wie bei der Ausführungsform der 5. Wird das Anlageteil 6 nun in die Offen-Stellung bewegt, bewegt sich das Druckstück 60 über den Höhenversatz 24 und wird dann durch die einwirkende Kraft der Klemmfeder 4 in eine etwas tiefere Lage ausgelenkt, sodass das Druckstück 60 hinter dem Höhenversatz 24 verrastet. Durch die vom Klemmschenkel 43 auf das Druckstück 60 ausgeübte Kraft wird somit das Anlageteil 6 und damit der gesamte Betätigungsmechanismus in der Offen-Stellung arretiert. In diesem Fall kann die Kulisse-Zapfen-Führung auch ohne die Ausnehmung 72 realisiert werden, da die Arretierung in der Offen-Stellung über die Verrastung des Druckstücks 60 an dem Höhenversatz 24 realisiert wird.
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Die 9 und 10 zeigen das Betätigungselement 5, 6, 7 der Leiteranschlussklemme 1 gemäß den 7 und 8, wobei die 9 die Geschlossen-Stellung zeigt und die 10 die Offen-Stellung. Man erkennt, dass im Unterschied zur Ausführungsform der 1 - 4 die Kulisse-Zapfen-Führung 7 als Zwangsführung ausgebildet ist, was dadurch realisiert ist, dass nicht nur auf der einen Seite des Zapfens 71 die Schubfläche 70 vorhanden ist, sondern auch auf der gegenüberliegenden Seite eine Zugfläche 73. Zwischen der Schubfläche 70 und der Zugfläche 73 ist eine schlitzartige Öffnung gebildet, in der der Zapfen 71 hin- und herbewegt werden kann. Dabei verlaufen die Schubfläche 70 und die Zugfläche 73 zumindest überwiegend parallel zueinander.
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Erkennbar ist zudem, dass das Anlageteil 6 im Bereich des Lagerungsabschnitts 61 nicht, wie bei der Ausführungsform der 1 - 4, durchgehende Seitenwände 65 hat, sondern in den Seitenwänden 65 Einschnitte hat, durch die ein flexibles Gelenk 64 gebildet wird, durch das das Druckstück 60 beim Übergang in den tieferliegenden Abschnitt der Schiebekontur 23, d.h. wenn der Höhenversatz 24 überwunden wird, gegenüber dem Führungsabschnitt (61) elastisch ausgelenkt werden kann.
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Wie die 11 und 12 zeigen, kann das Betätigungselement 5, 6, 7 auch mit einem Anlageteil 6 ausgebildet sein, bei dem im Lagerungsabschnitt 61 die Seitenwände 65 weitgehend oder vollständig entfallen. Zur Versteifung und/oder Stabilisierung ist an dem Führungsabschnitt 61 des Anlageteils 6 ein aus der Fläche des Führungsabschnitts 60 erhabener Steg 66 angeordnet, vorzugsweise einstückig angeformt. Der Steg 66 übergreift zumindest überwiegend den Führungsabschnitt 61 in Längsrichtung und ragt dabei bis in den zylindrischen Hohlraum des zylindrischen Körpers 63 hinein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leiteranschlussklemme
- 2
- Isolierstoffgehäuse
- 3
- Stromschiene
- 4
- Klemmfeder
- 5
- Betätigungsteil
- 6
- Anlageteil
- 7
- Vorschubmechanismus
- 8
- Steckkontakt
- 20
- Hauptgehäuseteil
- 21
- Deckelteil
- 22
- Leitereinführungsöffnung
- 23
- Schiebekontur
- 24
- Höhenversatz
- 25
- Lagerungskontur
- 30
- Federhaltebereich
- 31
- Verbindungswand
- 32
- Kontaktbereich
- 40
- Anlageschenkel
- 41
- Aussparung
- 42
- Federbogen
- 43
- Klemmschenkel
- 50
- Betätigungsfläche
- 51
- Aufnahmeschlitz
- 52
- Lagerungsbereich
- 53
- Kopplungsbereich
- 60
- Druckstück
- 61
- Führungsabschnitt
- 63
- zylindrischer Körper
- 64
- flexibles Gelenk
- 65
- Seitenwand
- 66
- Steg
- 70
- Schubfläche
- 71
- Zapfen
- 72
- Ausnehmung
- 73
- Zugfläche
- 74
- Anschlagfläche
- D
- Drehachse
- L
- Leitereinführungsrichtung
- S
- Schubrichtung