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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslösen mindestens eines hinter oder neben einer Anzeigevorrichtung positionierten Airbags, insbesondere eines Beifahrer-Airbags. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung für ein Fahrzeug.
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Zum Erfüllen von Sicherheitsvorschriften werden in Fahrzeugen Airbags und Gurte eingesetzt. Im Falle einer Kollision können die Insassen des Fahrzeugs zurückgehalten und vor einem Aufprall gegen das Lenkrad oder das Armaturenbrett geschützt werden. Um zukünftige Anforderungen an neue Fahrfunktionen umzusetzen, werden zunehmend größere Bildschirme bzw. Anzeigevorrichtungen im Bereich des Armaturenbretts eingesetzt. Dabei entsteht bei größer werdenden Bildschirmen zunehmend ein Zielkonflikt mit dem sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Beifahrerairbag.
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Mit zunehmenden Abmessungen von Bildschirmen im Fahrzeug, welche in der Vergangenheit als kleine Anzeigen in der Mittelkonsole integriert waren, kann es zu einer Interaktion des Airbags mit dem Bildschirm während der Entfaltung des Airbags kommen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Körperteile des Insassen bei einem Unfall während der Vorverlagerung mit dem Bildschirm bzw. der Anzeigevorrichtung kollidieren können.
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Der derzeitige Trend, Anzeigevorrichtungen auf dem fahrzeugseitigen Armaturenbrett freistehend anzuordnen, kann somit die Funktionsweise der Airbags beeinträchtigen und ein zusätzliches Verletzungsrisiko für die Insassen des Fahrzeugs bilden. Dabei kann insbesondere der ausgelöste Airbag beschädigt und seine Rückhaltewirkung vermindert werden.
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Aus
DE 10 2020 007 862 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung mit mindestens einem Beifahrer-Airbag bekannt, die an einer Rückseite einer Anzeigevorrichtung eine Leitrampe für den Beifahrer-Airbag aufweist. Der Beifahrer-Airbag kann somit über die Leitrampe an der Anzeigevorrichtung vorbei geführt werden, um Schäden des Beifahrer-Airbags beim Entfalten zu vermeiden.
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Die
DE 10 2019 131 010 B3 beschreibt eine Tischplatte für automatisiert fahrende Fahrzeuge, die bei einem Unfall durch einen angetriebenen Dorn zum Kollabieren gebracht wird, um ein Verletzungsrisiko für an der Tischplatte sitzende Passagiere zu senken.
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In der
DE 10 2017 216 680 A1 wird ein flächiges Beleuchtungselement beschrieben, welches einen Fahrzeuginsassen schattenfrei ausleuchten kann, um eine Fahrzeuginsassenbeobachtung zu erleichtern.
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Die
DE 10 2019 210 001 A1 beschreibt einen Tisch für ein Kraftfahrzeug, welcher als eine Ablagefläche dient. Der Tisch besteht aus mehreren Kammern, die über Stützfäden in Form einer Tischplatte stabilisiert werden. Bei einem Unfall können die Stützfäden gelockert oder zerstört werden, wodurch die Tischplatte kollabieren kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Anordnung bereitzustellen, durch welche die Gefahr von freistehenden Anzeigevorrichtungen bei einem Unfall verringert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Auslösen von mindestens einem Airbag. Der mindestens eine Airbag kann ein hinter oder neben einer Anzeigevorrichtung positionierter Beifahrer-Airbag sein. Dabei kann das Verfahren vorzugsweise in einer Fahrzeugumgebung umgesetzt werden.
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Mindestens ein hinter der Anzeigevorrichtung positionierter Airbag befindet sich vorzugsweise in Blickrichtung eines Passagiers hinter der Anzeigevorrichtung. Hierdurch liegt die Anzeigevorrichtung bei einer Auslösung eines derartig positionierten Airbags zwischen dem Airbag und dem Passagier.
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Der mindestens eine neben der Anzeigevorrichtung positionierte Airbag kann im Wesentlichen seitlich neben der Anzeigevorrichtung angeordnet sein. Ein derartiger Airbag ist je nach Ausgestaltung versetzt zur Anzeigevorrichtung positioniert und kann bei einer Auslösung mit der Anzeigevorrichtung zumindest bereichsweise wechselwirken, insbesondere kollidieren.
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In einem Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Aufprall detektiert und mindestens ein Airbag über ein Steuergerät ausgelöst. Der Aufprall, insbesondere ein Unfall kann über einen oder mehrere in das Steuergerät integrierte oder externe Sensoren registriert werden. Hierzu werden beispielsweise Beschleunigungssensoren, Drehratensensoren, Drucksensoren und dergleichen eingesetzt.
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Erfindungsgemäß wird zum Zerstören der Anzeigevorrichtung eine Auslöseeinheit zusätzlich zum mindestens einen Airbag, insbesondere automatisch, ausgelöst.
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Das Zerstören der Anzeigevorrichtung resultiert in einem ungefährlichen Kollabieren der Anzeigevorrichtung oder in einer Strukturdestabilisierung der Anzeigevorrichtung, durch welche der mindestens eine Airbag nicht beeinträchtigt wird. Durch diese Maßnahme kann der mindestens eine Beifahrer-Airbag sich ungehindert entfalten, ohne dabei in Kontakt zu dem Bildschirm bzw. der Anzeigevorrichtung zu treten. Weiterhin kann der Insassenschutz gewährleistet werden. Insbesondere kann durch das Verfahren bei einem Schräglastfall die Anzeigevorrichtung aus dem Kollisionsbereich des mindestens einen Airbags und/oder der Insassen des Fahrzeugs gebracht werden.
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Die Auslöseeinheit ist beispielsweise an der Anzeigevorrichtung angeordnet, um die Anzeigevorrichtung bei Bedarf aus einem Entfaltungsweg des Airbags zu beseitigen. Eine derartige Auslöseeinheit ist als eine vorrichtungsseitige Auslöseeinheit ausgestaltet.
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Alternativ oder zusätzlich ist die Anordnung der Auslöseeinheit nahe der Anzeigevorrichtung, beispielsweise auf oder unter dem Armaturenbrett des Fahrzeugs, möglich, um eine Zerstörung der Anzeigevorrichtung bei Bedarf zu verursachen.
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Die Auslöseeinheit kann direkt oder indirekt mit einem Airbag-Auslösevorgang gekoppelt sein. Insbesondere kann die Auslöseeinheit durch das Steuergerät und/oder mechanisch durch mindestens ein Airbag auslösbar sein. Hierfür ist eine elektronische oder elektromagnetische Kommunikationsverbindung zwischen dem Steuergerät und der Auslöseeinheit; oder eine mechanische Verbindung zwischen dem Airbag und der Auslöseeinheit vorgesehen.
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Je nach Ausgestaltung kann die Auslöseeinheit einen Sensor aufweisen, durch welchen ein Unfall oder ein Airbag-Auslösevorgang detektiert wird, um bei detektiertem Unfall bzw. Airbag-Auslösevorgang die Auslöseeinheit zu aktivieren.
Bei einer Ausführungsform wird die Auslöseeinheit durch einen pyrotechnischen Gasgenerator, einen Kaltgasgenerator oder durch ein Lösen einer vorgespannten Feder ausgelöst. Die Auslöseeinheit wird vorzugsweise unmittelbar an der Anzeigevorrichtung angeordnet und besteht aus einem Schlagdorn und einer Antriebseinheit, welche den Schlagdorn bei einem Unfall in die Anzeigevorrichtung hineinschieben kann. Bevorzugterweise kann die Auslöseeinheit erst ab einer vordefinierten Unfallschwere ausgelöst werden, sodass bei unkritischen Unfällen die Anzeigevorrichtung intakt bleibt.
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Die Anzeigevorrichtung besteht vorzugsweise aus mindestens einer Glasschicht, insbesondere einem Sicherheitsglas, auf welcher die aktiven Komponenten zur visuellen Anzeige angeordnet sind. Die Anzeigevorrichtung basiert dabei auf LED, LCD, OLED und/oder einer vergleichbaren Technologie. Das Sicherheitsglas kann hierbei transparent oder getönt bzw. gefärbt ausgestaltet sein. Insbesondere kann ein getöntes oder gefärbtes Sicherheitsglas als Rückwand für die aktiven Komponenten fungieren.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird durch das Auslösen der Auslöseeinheit ein Schlagdorn in die Anzeigevorrichtung getrieben und die Anzeigevorrichtung zerstört. Durch das Antreiben des Schlagdorns mit einer Antriebseinheit der Auslöseeinheit fungiert der Schlagdorn entsprechend einem Sicherheitshammer und resultiert in einer Zerstörung der Glasschicht, welche der Anzeigevorrichtung die strukturelle Integrität verleiht. Hierdurch wird die Anzeigevorrichtung vor einer Kollision mit dem Airbag aus der Entfaltungsbahn des mindestens einen Airbags gebracht.
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Die Auslöseeinheit ist vorzugsweise als eine pyrotechnische Einheit, als eine vorgespannte Feder mit einer Arretierung oder als ein Kaltgasgenerator ausgestaltet.
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Dabei kann die Auslöseeinheit parallel oder kurz vor der Auslösung des oder der Airbags aktiviert werden. Bevorzugterweise wird die Anzeigevorrichtung kollabiert, um den Weg für die aktivierten Airbags frei zu räumen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform wird durch das Zerstören der Anzeigevorrichtung mindestens eine mit einer Sicherheitsfolie verbundene Glasschicht der Anzeigevorrichtung zersplittert und mechanisch destabilisiert. Dabei kann die Sicherheitsfolie einseitig oder beidseitig auf die Anzeigevorrichtung aufgebracht sein. Durch diese Maßnahme wird ein unkontrolliertes Freisetzen von Glassplittern der zerstörten Sicherheitsglasschicht verhindert. Die Sicherheitsfolie bewahrt während der Kollabierung der Anzeigevorrichtung Kontakt zu den Glassplittern durch Klebekraft und verringert somit das Verletzungsrisiko für die Insassen bei einem Unfall.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die mit der Sicherheitsfolie verbundene zersplitterte Glasschicht durch eine Erdanziehung oder durch den ausgelösten Airbag kollabiert. Die durch die mindestens eine Sicherheitsfolie zusammengehaltenen Glasscherben der Glasschicht sind nach der Aktivierung der Auslöseeinheit nicht mehr als eine starre Anzeigevorrichtung ausgestaltet. Hierdurch kann bereits die Erdanziehung die Anzeigevorrichtung, welche aus Glasscherben bzw. Glassplittern besteht, zusammenfallen lassen.
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Alternativ kann der sich entfaltende Airbag die zerstörte Anzeigevorrichtung umklappen bzw. wegklappen. Durch die resultierende „weichere“ Struktur der mit der Sicherheitsfolie verbundenen Glasscherben sind keine starren Kanten und Ecken mehr vorhanden, die den sich entfaltenden Airbag beschädigen oder behindern können.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Anordnung bereitgestellt. Die Anordnung ist insbesondere für den Einsatz in einem Fahrzeug vorgesehen und weist mindestens ein Airbag und ein mit dem mindestens einen Airbag verbundenes Steuergerät auf. Des Weiteren weist die Anordnung mindestens eine Anzeigevorrichtung auf, welche in Ausbreitungsrichtung des mindestens einen Airbags vor oder neben dem mindestens einen Airbag positioniert ist.
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Die Anzeigevorrichtung weist mindestens eine aktive Schicht, mindestens eine Glasschicht und mindestens eine Sicherheitsfolie auf. Die Sicherheitsfolie kann beidseitig von jeweils einer Glasschicht umgeben sein. Alternativ kann mindestens eine Glasschicht beidseitig von jeweils einer Sicherheitsfolie bedeckt sein. Eine Verbindung zwischen der Sicherheitsfolie und der Glasschicht erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines Klebers oder einer Klebeschicht.
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Erfindungsgemäß ist an der Anzeigevorrichtung eine Auslöseeinheit zum Zerstören der mindestens einen Glasschicht angeordnet. Durch die Auslöseeinheit kann die als Glasschicht bzw. Sicherheitsglas ausgestaltete Trägerstruktur der Anzeigevorrichtung destabilisiert und zum Kollabieren gebracht werden.
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Kommt es zu einer Airbag-Aktivierung, wird über die separate Einheit bzw. Auslöseeinheit die Anzeigevorrichtung derart angeregt, dass die Anzeigevorrichtung ungefährlich kollabiert und den Weg für den sich entfaltenden Airbag freiräumt.
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Die mindestens eine Sicherheitsfolie besteht aus einem transparenten Kunststoff und weist eine Klebeschicht zum Arretieren von Glassplittern auf. Durch die Sicherheitsfolie werden die Glassplitter somit zurückgehalten, wodurch ein unkontrolliertes Zerspringen der Anzeigevorrichtung im Fahrzeuginnenraum vermieden wird.
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Des Weiteren wird mit Hilfe der Sicherheitsfolie der Luftsack des Airbags vor Glassplittern geschützt und kann seine Rückhaltewirkung vollständig entfalten. Die im Display bzw. in der Anzeigevorrichtung befindlichen Komponenten, wie beispielsweise aktive OLED Komponenten, werden ebenfalls zurückgehalten und legen sich definiert über das Armaturenbrett nach einer Auslösung der Auslöseeinheit. Hierdurch werden keine Komponenten in den Fahrzeuginnenraum geschleudert.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Auslöseeinheit im Bereich einer Befestigung der Anzeigevorrichtung angeordnet oder als eine Befestigung der Anzeigevorrichtung ausgestaltet. Durch diese Maßnahme kann die Auslöseeinheit besonders kompakt und unauffällig in die Anzeigevorrichtung integriert oder mit der Anzeigevorrichtung verbunden werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Auslöseeinheit mindestens einen in Richtung der Anzeigevorrichtung gerichteten Schlagdorn auf, welcher durch einen pyrotechnischen Gasgenerator, einen Kaltgasgenerator oder durch ein Lösen einer vorgespannten Feder gegen die Anzeigevorrichtung antreibbar ist. Hierdurch kann der Schlagdorn der Auslöseeinheit flexibel angetrieben und zum Kollabieren der Anzeigevorrichtung eingesetzt werden.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung ist die vorgespannte Feder durch einen Arretierstift gesichert, wobei zum Freigeben der vorgespannten Feder der Arretierstift elektromagnetisch oder mechanisch bewegt wird. Der Arretierstift verhindert ein unbeabsichtigtes Lösen der vorgespannten Feder. Wird der Arretierstift während eines Unfalls entfernt, kann die vorgespannte Feder ihre Federkraft frei entfalten und somit den Schlagdorn gegen die Anzeigevorrichtung beschleunigen.
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Ein Freigeben der vorgespannten Feder durch ein mechanisches Lösen des Arretierstifts ist beispielsweise durch eine mechanische Verbindung zwischen dem Arretierstift und dem Airbag möglich. Unter anderem ist eine derartige mechanische Verbindung durch ein Seil bzw. einen Faden oder einen Hebel ausbildbar.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Arretierstift durch einen ausgelösten Airbag mechanisch bewegt. Hierdurch kann der ausgelöste Airbag zum Entfernen des Arretierstifts eingesetzt werden. Beispielsweise kann der Arretierstift über ein Seil mit dem Airbag verbunden sein. Eine derartig ausgestaltete Auslöseeinheit kann technisch besonders einfach ausgestaltet sein und erst aktiviert werden, wenn der Airbag auslöst. Durch diese Maßnahme können Fehlauslösungen der Auslöseeinheit vermieden werden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine Seitenansicht auf ein Armaturenbrett eines Fahrzeugs mit einer Anordnung gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
- 2a,b Detailansichten des Armaturenbretts aus 1 vor und nach einer Airbag-Auslösung,
- 3a, b eine Auslöseeinheit gemäß einer ersten Ausführungsform vor und nach einer Airbag-Auslösung und
- 4a, b eine Auslöseeinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform vor und nach einer Airbag-Auslösung.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines Fahrzeugs 1, welches eine erfindungsgemäße Anordnung 2 aufweist. Die Anordnung 2 ist im Bereich eines Armaturenbretts 4 des Fahrzeugs 1 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Beifahrerseite des Fahrzeugs 1 gezeigt.
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Die Anordnung 2 weist einen Airbag 6, eine Anzeigevorrichtung 8 und eine Auslöseeinheit 10 auf. Ein Steuergerät 12 ist mit dem Airbag 6 verbunden und kann Unfälle erkennen und entsprechend den Airbag 6 auslösen.
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Optional kann das Steuergerät 12 auch zum Auslösen der Auslöseeinheit 10 eingesetzt werden, wie durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
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In der Figurenbeschreibung wird der Übersicht halber ein Airbag 6, ein Steuergerät 12 und eine Anzeigevorrichtung 10 beschrieben. Die Anordnung 2 kann jedoch eine Vielzahl von unterschiedlichen Airbags 6 und Steuergeräten 12 umfassen, welche durch eine oder mehrere Anzeigevorrichtungen 8 in ihrer Ausbreitung beeinträchtigt sein können. Dabei können die Beeinträchtigungen der Airbags 6 bei einer Auslösung durch einen Frontalaufprall und/oder einen Seitenaufprall des Fahrzeugs 1 berücksichtigt werden.
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Die Anzeigevorrichtung 8 ist beispielhaft als ein OLED Display ausgestaltet und dient der Visualisierung von Informationen oder Anweisungen, sowie der Umsetzung von Eingaben im Fahrzeug 1.
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Die 2a und die 2b zeigen Detailansichten des Armaturenbretts 4 bzw. der Anordnung 2 aus 1 vor und nach einer Airbag-Auslösung. Dabei zeigt die 2b einen ausgelösten Airbag 7 bzw. einen Luftsack des in einem ausgelösten Zustand sich befindenden Airbags 7.
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Die Anzeigevorrichtung 8 weist mehrere in den 3 und 4 gezeigte Glasschichten 14, 15 auf, die als Stabilisierungsstrukturen bzw. Trägerstrukturen ausgebildet sind, auf welchen aktive Komponenten 16 zur visuellen Anzeige angeordnet sind.
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Die Glasschichten 14, 15 sind als Sicherheitsglas ausgestaltet und verleihen der Anzeigevorrichtung 8 eine rechteckige Form, die in der Seitenansicht in 2a gezeigt ist. Am Fuß des Displays bzw. der Anzeigevorrichtung 8 befindet sich die Auslöseeinheit 10, die im Falle einer Airbag-Auslösung die Glasschichten 14, 15 kollabieren lässt. Das Prinzip der Auslöseeinheit 10 entspricht dem eines Nothammers bzw. Sicherheitshammers mit dem eine initiale bzw. gesteuerte Zerstörung herbeigeführt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auslöseeinheit 10 als eine vorrichtungsseitige Auslöseeinheit 10 ausgestaltet und unmittelbar an der Anzeigevorrichtung 8 angeordnet.
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Durch die Zerstörung der Glasschichten 14, 15 mit Hilfe der Auslöseeinheit 10 kann die Anzeigevorrichtung 8 zu einer zerstörten Anzeigevorrichtung 9 kollabieren. Die zerstörte Anzeigevorrichtung 9 legt sich durch die Erdanziehung über das Armaturenbrett 4 und behindert somit nicht die Ausbreitung des ausgelösten Airbags 7.
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Die 3a und die 3b zeigen eine Auslöseeinheit 10 und eine Anzeigevorrichtung 8 gemäß einer ersten Ausführungsform. Dabei veranschaulicht die 3a die Anzeigevorrichtung 8 und die Auslöseeinheit 10 bei einem normalen Betrieb des Fahrzeugs 1. In der 3b ist die Anzeigevorrichtung 8 und die Auslöseeinheit 10 nach einer Airbag-Auslösung illustriert.
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Es wird der Aufbau der Anzeigevorrichtung 8 verdeutlicht. Die Anzeigevorrichtung 8 besteht aus einer aktiven Schicht bzw. aus einer Schicht mit aktiven Komponenten 16, die zwischen zwei Glasschichten 14, 15 angeordnet ist. Die Glasschichten 14, 15 sind als Sicherheitsglasschichten ausgestaltet. Darüber hinaus ist außenseitig auf jeder Glasschicht 14, 15 eine Sicherheitsfolie 18 aufgebracht.
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Die Auslöseeinheit 10 umfasst einen Schlagdorn 20 und eine Antriebseinheit 22 des Schlagdorns 20. Die Antriebseinheit 22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein pyrotechnischer Gasgenerator oder als ein Kaltgasgenerator ausgestaltet und dient der initialen Krafteinwirkung, welche den Schlagdorn 20 gegen zumindest eine der Glasschichten 14, 15 beschleunigt.
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Wird die Auslöseeinheit 10 aktiviert, so bohrt sich die Spitze des Schlagdorns 20 in das Sicherheitsglas von zumindest einer Glasschicht 14, 15 und lässt diese als Trägerstruktur kollabieren. Die jeweilige Glasschicht 14, 15 zerfällt hierbei zu einer Vielzahl von Glassplittern 24, die durch die Sicherheitsfolien 18 zusammengehalten werden.
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Die Sicherheitsfolien 18 halten somit die Glassplitter 24 zurück und schützen den Airbag 6, insbesondere den ausgelösten Airbag 7 vor eventuellen Beschädigungen. Die aktive Schicht 16 und die Glassplitter 24 können mit Hilfe der Sicherheitsfolien 18 kontrolliert kollabieren und sich über die Kontur des Armaturenbretts 4 legen. Es werden somit keine Komponenten in den Innenraum des Fahrzeugs 1 geschleudert.
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Die 4a und 4b zeigen insbesondere eine Auslöseeinheit 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform vor und nach einer Airbag-Auslösung. Im Unterschied zu den 3a und 3b weist die Auslöseeinheit 10 den Schlagdorn 20 und eine vorgespannte Feder 21 als Antriebseinheit 22 auf. Ein Arretierstift 26 blockiert die vorgespante Feder 21 und verhindert ein unkontrolliertes Auslösen der Auslöseeinheit 10. Zum Auslösen der Auslöseeinheit 10 wird der Arretierstift 26 entfernt bzw. gezogen, sodass die vorgespannte Feder 21 sich entspannen und den Schlagdorn 20 beschleunigen kann.
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Beispielhaft ist eine Drahtverbindung 28 gezeigt, welche als eine mechanische Verbindung zum Arretierstift 26 dient. Die Drahtverbindung 28 kann mit dem Airbag 6 verbunden sein, sodass bei einer Auslösung des Airbags 6 auch der Arretierstift 26 entfernt und die Anzeigevorrichtung 8 durch den Schlagdorn 20 zerstört wird. Die Drahtverbindung 28 kann beispielsweise als ein Fangband bzw. Fangseil ausgestaltet sein, welche vom ausgelösten Airbag 7 gezogen wird.
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Alternativ kann die mechanische Verbindung starr ausgestaltet und beispielsweise mit einem, nicht dargestellten, Aktuator verbunden sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Anordnung
- 4
- Armaturenbrett
- 6
- Airbag
- 7
- Airbag in ausgelöstem Zustand
- 8
- Anzeigevorrichtung
- 9
- kollabierte / zerstörte Anzeigevorrichtung
- 10
- Auslöseeinheit
- 12
- Steuergerät
- 14
- erste Glasschicht
- 15
- zweite Glasschicht
- 16
- aktive Komponenten / aktive Schicht
- 18
- Sicherheitsfolie
- 20
- Schlagdorn
- 21
- vorgespannte Feder
- 22
- Antriebseinheit der Auslöseeinheit
- 24
- Glassplitter / zersplitterte Glasschicht
- 26
- Arretierstift
- 28
- Drahtverbindung / mechanische Verbindung