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Die Erfindung betrifft die Steuerung einer Leuchteinrichtung in einem Fahrzeug. Insbesondere betrifft die Erfindung die Steuerung der Leuchteinrichtung in Abhängigkeit von Licht, das von außen eingestrahlt wird.
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Ein Fahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, umfasst eine Fahrgastzelle mit einem Innenraum. Die Fahrgastzelle umfasst mehrere Öffnungen, durch die Licht von außen einstrahlen kann. Beispielsweise kann Licht durch eine Frontscheibe, eine Seitenscheibe, eine Heckscheibe oder ein Dachfenster in den Innenraum strahlen. Dabei können Teile des Innenraums gegenüber dem eingestrahlten Licht verschattet und andere dem Licht ausgesetzt sein. Insbesondere in einem Land, das nahe am Äquator liegt, und weiter insbesondere im lokalen Sommer, kann eingestrahltes Sonnenlicht sehr stark sein.
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Im Innenraum kann ein Anzeigeelement vorgesehen sein, das über eine Beleuchtung verfügt. Das Element kann teilweise durch das eingestrahlte Licht bestrahlt sein und teilweise nicht. In einem bestrahlten Abschnitt kann ein optischer Kontrast des Anzeigeelements für eine Person an Bord gering sein, während der Kontrast in einem nicht angestrahlten Bereich hoch sein kann. Das Element kann dann für die Person nur schlecht oder gar nicht ablesbar sein.
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Um im angestrahlten Bereich ein Erkennen einer optisch bereitgestellten Information zu ermöglichen, kann die Beleuchtung der Anzeigeeinrichtung verstärkt werden. Der optische Kontrast im nicht durch das eingestrahlte Licht beleuchteten Bereich kann dabei jedoch so groß werden, dass er für eine Person an Bord des Fahrzeugs als unangenehm empfunden werden kann. Die dargestellte Information kann die Person ablenken, was insbesondere dann problematisch sein kann, wenn die Person das Fahrzeug steuert.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik zur Steuerung einer Leuchteinrichtung in einem Fahrzeug. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Ein Fahrzeug umfasst einen Innenraum, in den Licht von außen einstrahlen kann. Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Steuern des Fahrzeugs Schritte des Bestimmens einer Einstrahlung von Licht von außen in den Innenraum; des Bestimmens einer ersten Leuchteinrichtung, die durch das Licht bestrahlt wird, und einer zweiten Leuchteinrichtung, die nicht durch das Licht bestrahlt wird; und des Steuerns der Helligkeiten wenigstens einer der Leuchteinrichtungen in Abhängigkeit der bestimmten Einstrahlung.
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Erfindungsgemäß kann dafür gesorgt werden, dass ein Beobachter im Innenraum des Fahrzeugs sowohl die erste Leuchteinrichtung als auch die zweite Leuchteinrichtung kontrastreich wahrnehmen kann. Ein Kontrast zwischen den Leuchteinrichtungen kann innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegen und für den Beobachter als weder zu klein noch zu groß wahrgenommen werden. Die Leuchteinrichtung kann beispielsweise Teil einer Anzeigevorrichtung, einer Beleuchtungseinrichtung oder eines Stilelements sein.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Leuchteinrichtungen aneinander angrenzen. Eine Grenze zwischen der ersten und der zweiten Leuchteinrichtung kann dabei insbesondere im Bereich eines Überganges zwischen einem durch das von außen eingestrahltem Licht beleuchteten und einem von diesem Licht unbeleuchteten Bereich liegen. Für den Betrachter an Bord des Fahrzeugs kann sich so ein eleganter und homogener optischer Eindruck der Leuchteinrichtungen ergeben. Die unterschiedlichen Helligkeiten der Leuchteinrichtungen können durch den Betrachter wenig oder gar nicht wahrgenommen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform sind die Leuchteinrichtungen von einer Anordnung mit einer Vielzahl Leuchtelementen umfasst. Beispielsweise kann ein Stilelement eine Leiste mit mehreren in einer Reihe angeordneten Leuchtdioden umfassen. Eine erste zusammenhängende Gruppe der Leuchtelemente kann der ersten Leuchteinrichtung zugeordnet sein, während eine zweite Gruppe der Leuchtelemente der zweiten Leuchteinrichtung zugeordnet sein kann.
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Eine Zuordnung von Leuchtelementen zu Leuchteinrichtungen kann in Abhängigkeit der bestimmten Einstrahlung erfolgen. So kann insbesondere dafür gesorgt werden, dass der Übergang zwischen den beiden Leuchteinrichtungen im Bereich eines Überganges zwischen einem beleuchteten und einem unbeleuchteten Bereich liegt. Der beleuchtete und der unbeleuchtete Bereich können sich verändern, beispielsweise wenn das Fahrzeug seine Position oder Ausrichtung ändert oder eine externe Lichtquelle, üblicherweise die Sonne, ihren Stand gegenüber dem Fahrzeug ändert.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Anordnung zweidimensional. Dabei kann die Anordnung insbesondere eine zweidimensionale Anzeige betreffen. Die Leuchtelemente können beispielsweise matrixförmig angeordnet sein und die Anzeige kann zur Darstellung von Zeichen und/oder graphischen Elementen eingerichtet sein. Beispielsweise kann die Anzeige eine Multifunktionsanzeige umfassen, die insbesondere im Blickfeld eines Fahrers des Fahrzeugs angebracht sein kann. Die Leuchtelemente können beispielsweise als Leuchtdioden (LED), organische Leuchtdioden (OLED) oder Micro-LED ausgebildet sein. Dabei kann jedes Leuchtelement einem Bildpunkt entsprechen und bevorzugt ist jedes Leuchtelement einzeln ansteuerbar.
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In einer weiteren Ausführungsform kann eine mittels der Anordnung erzeugte Darstellung an die Einstrahlung angepasst werden. Anders ausgedrückt kann beispielsweise ein Symbol oder ein graphisches Element, das teilweise in einem beleuchteten und teilweise in einem nicht beleuchteten Bereich einer Anzeigevorrichtung dargestellt ist, geändert werden. So können eine Position, eine Farbe, eine Textur oder eine Größe des Elements variiert werden. Ziel der Variation ist eine verbesserte Wahrnehmbarkeit des Elements. So kann das Element beispielsweise an eine andere Stelle der Anzeigevorrichtung bewegt werden, um entweder möglichst vollständig in einem beleuchteten oder möglichst vollständig in einem nicht beleuchteten Bereich der Anzeigevorrichtung zu liegen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist eine der Leuchteinrichtungen mittels einer Vielzahl steuerbarer Lichtblenden abgedeckt, wobei die Helligkeit zusätzlich mittels der Lichtblenden gesteuert wird. Beispielsweise kann die Anordnung eine hintergrundbeleuchtete Anzeige betreffen. Die Lichtblenden können durch steuerbare Flüssigkristalle gebildet sein. Die Leuchteinrichtungen können eine Hintergrundbeleuchtung realisieren. Üblicherweise sind die Lichtblenden deutlich kleiner als eine Leuchteinrichtung, die beispielsweise mittels LED realisiert sein kann. Einer Hintergrund-LED kann eine Vielzahl Lichtblenden zugeordnet sein. Die Steuerung der Helligkeit kann durch gleichzeitige Steuerung der Lichtblenden und der Leuchteinrichtung erfolgen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist eine der Leuchteinrichtungen durch eine Oberfläche im Innenraum gebildet, die mittels einer Lichtquelle beleuchtet wird. Die Lichtquelle kann insbesondere einen Projektor oder eine laserbasierte Lichtquelle umfassen. Ein Bereich im Innenraum, der nicht von Licht bestrahlt wird, das von außen in den Innenraum einfällt, kann mittels einer solchen Leuchteinrichtung beleuchtet werden. Ein optischer Kontrast zwischen einem beleuchteten und einem nicht beleuchteten Bereich im Innenraum kann dadurch ebenfalls gesteuert werden. In einer praktischen Anwendung kann beispielsweise eine Person an Bord des Fahrzeugs, die mittels einer Kamera aufgenommen werden soll, selektiv in solchen Bereichen beleuchtet und damit aufgehellt werden, die nicht von Außenlicht beleuchtet werden.
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Die Einstrahlung kann auf unterschiedliche Weisen bestimmt werden. In einer ersten Variante wird die Einstrahlung auf der Basis einer Pose des Fahrzeugs und einer Richtung, aus der das Licht in den Innenraum einstrahlt, bestimmt. Das Licht geht üblicherweise von der Sonne aus, sodass die Einstrahlung auf der Basis der Pose und einem Sonnenstand bestimmt werden kann. Zur Bestimmung der Einstrahlung kann ein Modell des Fahrzeugs verwendet werden, um transparente und opake Teile des Fahrzeugs nachzuvollziehen. Der Sonnenstand kann insbesondere auf der Basis einer Position des Fahrzeugs und eines Datums bzw. einer Uhrzeit bestimmt werden.
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In einer anderen Variante wird der Innenraum optisch abgetastet und die Einstrahlung wird auf der Basis der Abtastung bestimmt. Die Abtastung kann insbesondere mittels einer Kamera erfolgen. Dabei können sowohl die Stärke der Einstrahlung, ein Kontrast zwischen einer durch einfallendes Licht bestrahlten und einer unbestrahlten Oberfläche oder die Lage eines Übergangs zwischen einem von außen beleuchteten und einem von außen nicht beleuchteten Bereich bestimmt werden.
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Die beiden Varianten können miteinander kombiniert werden. So kann beispielsweise ein Übergang zwischen dem beleuchteten und dem unbeleuchteten Bereich auf der Basis beider Herangehensweisen bestimmt werden. Die tatsächliche Stärke der einfallenden Strahlung kann auf der Basis der optischen Abtastung bestimmt werden, um Verschattungseffekte beispielsweise durch Wolken, Bauwerke oder Bewuchs außerhalb des Fahrzeugs zu berücksichtigen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann eine Menge eingestrahlten Lichts gesteuert werden. Beispielsweise kann ein elektrisches Schiebedach geschlossen oder geöffnet werden, eine Sonnenblende kann verstellt werden oder die Transparenz einer Glasscheibe kann mittels eines aufgebrachten elektrochromen Filters verändert werden.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs mit einem Innenraum. Dabei umfasst die Vorrichtung eine Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Einstrahlung von Licht von außen in den Innenraum sowie zur Bestimmung einer ersten Leuchteinrichtung, die durch das Licht bestrahlt wird, und einer zweiten Leuchteinrichtung, die nicht durch das Licht bestrahlt wird; und eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, Helligkeiten wenigstens einer der Leuchteinrichtungen in Abhängigkeit der bestimmten Einstrahlung zu steuern.
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Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Steuereinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System;
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens; und
- 3 eine beispielhafte Anzeigevorrichtung im Innenraum eines Fahrzeugs
illustriert.
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1 zeigt ein System 100, das ein Fahrzeug 105 und eine Vorrichtung 110 umfasst. Das Fahrzeug 105 kann insbesondere ein Kraftfahrzeug umfassen, beispielsweise einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder einen Bus. Das Fahrzeug 105 umfasst einen Innenraum 115, in den durch eines oder mehrere Fenster 120 Licht von außen einstrahlen kann. Vorliegend wird beispielhaft insbesondere von Sonneneinstrahlung ausgegangen. In Abhängigkeit davon, wo die Sonne gegenüber dem Fahrzeug 105 steht und welche Fenster 120 vorgesehen sind, kann sich im Innenraum 115 ein erster Bereich 125 ergeben, der durch von außen einfallendem Licht beleuchtet ist, und ein zweiter Bereich 130, der durch das einfallende Licht unbeleuchtet ist.
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Im Innenraum 115 können eines oder mehrere Elemente vorgesehen sein, die über eine Beleuchtung verfügen und die entweder im ersten Bereich 125 oder im zweiten Bereich 130 liegen können. Beispielhaft sind eine Leuchtleiste 135, die als Stilelement, Beleuchtungselement oder Orientierungselement eingerichtet sein kann, und eine Anzeigevorrichtung 140 dargestellt. Eine erste Leuchteinrichtung 145, die im beleuchteten Bereich 125 liegt, und eine zweite Leuchteinrichtung 150, die im unbeleuchteten Bereich 130 liegt, sind exemplarisch im Bereich der Anzeigevorrichtung 140 dargestellt. Wie unten mit Bezug auf 3 noch genauer beschrieben wird, können Bereiche, die den Leuchteinrichtungen 145, 150 jeweils zugeordnet sind, dynamisch in Abhängigkeit der Lage der Bereiche 125 und 130 bestimmt werden.
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Die Vorrichtung 110 umfasst die Leuchteinrichtungen 145 und 150, sowie eine Steuereinrichtung 155. Die Steuereinrichtung 155 ist dazu eingerichtet, von außen in den Innenraum 115 einstrahlendes Licht zu bestimmen und die Leuchteinrichtungen 145, 150 dazu anzusteuern, ihre Helligkeiten derart anzupassen, dass sie gegenüber einem Umfeld jeweils noch gut erkennbar sind. Insbesondere soll jeweils ein Kontrast zwischen der Leuchteinrichtung 145, 150 und einem Umfeld in einem vorbestimmten Bereich liegen. Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung 155 die Leuchteinrichtungen 145, 150 in ihren Helligkeiten derart steuern, dass ein Kontrast zwischen ihnen in einen vorbestimmten Bereich fällt. Vorliegend beschreibt ein Kontrast allgemein einen Helligkeitsunterschied zwischen einem Gegenstand bzw. einem Abschnitt und seinem Umfeld. Der Kontrast kann insbesondere durch eine Person an Bord des Fahrzeugs 105 wahrnehmbar sein.
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Zur Bestimmung der Einstrahlung von Licht kann die Vorrichtung 110 eine optische Abtasteinrichtung 160 umfassen, die insbesondere als Kamera zur Abtastung des Innenraums 115 ausgebildet sein kann. Die Abtasteinrichtung 160 kann einen Helligkeitswert eines vorbestimmten Abschnitts des Innenraums 115 und/oder eine Lage eines Übergangs zwischen dem beleuchteten Bereich 125 und dem unbeleuchteten Bereich 130 erfassen. Zur Bestimmung einer Position des Fahrzeugs 105 kann eine Positioniereinrichtung 165 vorgesehen sein. Die Positioniereinrichtung 165 kann insbesondere einen Empfänger für ein insbesondere satellitengestütztes Radionavigationssystem umfassen. Eine Pose des Fahrzeugs 105 kann mittels eines Beschleunigungssensors 170 bestimmt werden. Die Steuereinrichtung 155 kann dazu eingerichtet sein, einen Sonnenstand bezüglich einer aktuellen Position und Pose des Fahrzeugs 105 zu bestimmen und die Einstrahlung von Licht in Intensität und/oder Verteilung auf der Basis eines geometrischen Modells des Fahrzeugs 105 und insbesondere seiner Fenster 120 zu berechnen.
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In einer Weiterführung der vorliegenden Erfindung kann eine Beleuchtungseinrichtung 175 vorgesehen sein, die dazu eingerichtet ist, einen Abschnitt des Innenraums 115 zu beleuchten. Dabei ist bevorzugt, dass die Beleuchtungseinrichtung 175 steuerbar ist, um möglichst nur einen unbeleuchteten Bereich 130 und möglichst nicht einen beleuchteten Bereich 125 zu beleuchten. In einer Ausführungsform umfasst die Beleuchtungseinrichtung 175 einen Projektor oder Laserprojektor.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist eine Schnittstelle 180 vorgesehen, über die eine Einrichtung an Bord des Fahrzeugs 105 gesteuert werden kann, die den Einfall von Licht beeinflusst. Beispielsweise kann über die Schnittstelle 180 ein Rollo zur Abschattung eines Fensters 120 geöffnet oder geschlossen werden.
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In entsprechender Weise kann ein elektrochrom beschichtetes Fenster 120 graduell lichtdurchlässig oder lichtundurchlässig gesteuert werden.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist ferner eine drahtlose Kommunikationseinrichtung 185 zur Kommunikation mit einem mobilen Gerät 190 vorgesehen, das sich im Innenraum 115 des Fahrzeugs 105 befinden kann. Das mobile Gerät 190 umfasst bevorzugt eine Anzeigevorrichtung nach Art der Anzeigevorrichtung 140 mit einer ersten Leuchteinrichtung 145 und einer zweiten Leuchteinrichtung 150. Ein hierein beschriebenes Prinzip zur Kontraststeuerung der Leuchteinrichtungen 145 und 150 in Abhängigkeit von eingestrahltem Licht kann auf diese Weise auf das Mobilgerät 190 ausgedehnt werden. Das Mobilgerät 190 kann insbesondere ein Smartphone, einen Laptopcomputer oder einen Tabletcomputer umfassen. Üblicherweise ist das Mobilgerät 190 einer Person an Bord des Fahrzeugs 105 zugeordnet.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zur Steuerung von Leuchteinrichtungen 145, 150 an Bord eines Fahrzeugs 105.
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In einem Schritt 205 kann mittels der optischen Abtasteinrichtung 160 eine Einstrahlung von Licht in den Innenraum 115 erfasst werden. Unabhängig davon kann in einem Schritt 210 die Einstrahlung auch modelliert werden. Dazu kann eine Pose des Fahrzeugs 105 auf der Basis von Beschleunigungswerten des Beschleunigungssensors 170 bestimmt werden. Mittels der Positioniereinrichtung 165 kann eine geographische Position des Fahrzeugs 105 bestimmt werden. Eine Richtung bezüglich des Fahrzeugs 105, aus der Licht von der Sonne beispielsweise durch ein Fenster 120 in den Innenraum 115 einstrahlt, kann dann auf der Basis eines geometrischen Modells des Fahrzeugs 105 bestimmt werden. Ein Hindernis, das Sonnenstrahlung außerhalb des Fahrzeugs 105 abschattet, kann dabei beispielsweise auf der Basis von Karteninformationen bezüglich der bestimmten Position berücksichtigt werden.
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In einem Schritt 215 können Informationen aus den Schritten 205 und 210 zusammengefasst werden. Dann können ein beleuchteter Bereich 125 und ein unbeleuchteter Bereich 130 im Innenraum 115 bestimmt werden. Dabei kann eine Form von bekannten Oberflächen im Innenraum 115 der Bestimmung zu Grunde gelegt werden. Die Oberflächen können insbesondere die Leuchtleiste 135, die Anzeigevorrichtung 140 oder das mobile Gerät 190 betreffen. Kann bestimmt werden, dass eine erste Leuchteinrichtung 145 im bestimmten beleuchteten Bereich 125 und eine zweite Leuchteinrichtung 150 im bestimmten unbeleuchteten Bereich 130 liegen, so können eine oder beide dazu angesteuert werden, ihre jeweilige Helligkeit derart anzupassen, dass sich für einen Betrachter an Bord des Fahrzeugs 105 ein angenehmer Kontrast ergibt.
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In einem Schritt 220 kann der unbeleuchtete Bereich 130 beispielsweise mittels der Beleuchtungseinrichtung 175 beleuchtet werden. In einem Schritt 225 kann die im beleuchteten Bereich 125 liegende erste Leuchteinrichtung 145 dazu angesteuert werden, ihre Helligkeit zu erhöhen. Die im unbeleuchteten Bereich 130 liegende zweite Leuchteinrichtung 150 kann dazu angesteuert werden, ihre Helligkeit zu verringern. Helligkeiten der Leuchteinrichtungen 145, 150 können in Abhängigkeit eines Helligkeitsverhältnisses zwischen dem beleuchteten Bereich 125 und dem unbeleuchteten Bereich 130 gesteuert werden. Ferner kann in einem Schritt 230 eine Einstrahlung von Licht gesteuert werden. Insbesondere kann, wenn das eingestrahlte Licht ausreichend stark ist, eines der Fenster 120 abgeschattet werden, um die Einstrahlung von Licht durch das Fenster 120 zu reduzieren. Dazu kann beispielsweise ein Fenster 120 geschlossen, ein Rollo aktiviert oder ein elektrochromer Filter angesteuert werden.
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3 zeigt eine beispielhafte Anzeigevorrichtung 140 im Innenraum 115 eines Fahrzeugs 105. In ähnlicher Weise wie in 1 ist ein beispielhaft gewählter erster Bereich 125, der durch einfallendes Licht beleuchtet ist, hell und ein zweiter Bereich 130, der durch das einfallende Licht nicht beleuchtet wird, schraffiert dargestellt. Die Anzeigevorrichtung 140 umfasst eine Vielzahl Leuchtelemente 305, die wie dargestellt zweidimensional angeordnet sein können. In einer Ausführungsform kann jedes Leuchtelement 305 einem aktiven Bildpunkt (Pixel) entsprechen, der einzeln angesteuert werden kann. Dazu kann das Leuchtelement 305 beispielsweise eine Micro-LED oder organische LED umfassen. Ein Durchmesser eines solchen Leuchtelements 305 liegt üblicherweise unter ca. einem Millimeter. In einer anderen Ausführungsform bilden mehrere Leuchtelemente 305 eine Hintergrundbeleuchtung, deren Licht durch eine Anordnung von Blenden freigegeben oder zurückgehalten werden kann. Die Blenden können dabei die einzelnen Bildpunkte repräsentieren und sind üblicherweise in Flüssigkristall-Technik ausgeführt. In diesem Fall ist der Durchmesser eines Leuchtelements 305 üblicherweise deutlich größer und kann im Bereich zwischen ca. einem Millimeter und mehreren Zentimetern liegen. Wie in 3 graphisch angedeutet ist, können sich Leuchtbereiche der Leuchtelemente 305 dabei gegenseitig überlappen.
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Die hierin vorgestellte Technik kann für beide Ausführungsformen angewandt werden. Im Fall der Lichtventile können diese zusammen mit den Leuchtelementen 305 angesteuert werden, um jeweils passende Helligkeiten an einen Betrachter im Innenraum 115 des Fahrzeugs 105 bereitzustellen.
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Die erste Leuchteinrichtung 145 und die zweite Leuchteinrichtung 150 sind jeweils durch mehrere Leuchtelemente 305 gebildet, die einen zusammenhängenden Bereich bilden können. Leuchtelemente 305, die flächenmäßig eher im beleuchteten Bereich 125 liegen, können dabei der ersten Leuchteinrichtung 145, und solche, die flächenmäßig eher im unbeleuchteten Bereich 130 liegen, der zweiten Leuchteinrichtung 150 zugeordnet werden. Es ist zu beachten, dass ein Übergang zwischen den Bereichen 125 und 130 sich verändern kann, wenn sich das Fahrzeug 105 gegenüber der Sonne bewegt oder umgekehrt. In diesem Fall kann eine Zuordnung von Leuchtelementen 305 zu den Leuchteinrichtungen 145 und 150 dynamisch angepasst werden. Eine entsprechende Vorgehensweise kann gewählt werden, wenn die Leuchtelemente 305 Teile eines anderen Elements an Bord des Fahrzeugs 105 bilden, beispielsweise der Leuchtleiste 135.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Fahrzeug
- 110
- Vorrichtung
- 115
- Innenraum
- 120
- Fenster
- 125
- erster Bereich (beleuchtet)
- 130
- zweiter Bereich (unbeleuchtet)
- 135
- Leuchtleiste
- 140
- Anzeigevorrichtung
- 145
- erste Leuchteinrichtung (im beleuchteten Bereich)
- 150
- zweite Leuchteinrichtung (im unbeleuchteten Bereich)
- 155
- Steuereinrichtung
- 160
- optische Abtasteinrichtung, Kamera
- 165
- Positioniereinrichtung
- 170
- Beschleunigungssensor
- 175
- Beleuchtungseinrichtung
- 180
- Schnittstelle
- 185
- drahtlose Kommunikationseinrichtung
- 190
- mobiles Gerät
- 200
- Verfahren
- 205
- Einstrahlung abtasten
- 210
- Einstrahlung modellieren
- 215
- beleuchtete / unbeleuchtete Bereiche bestimmen
- 220
- Beleuchten
- 225
- eine oder beide Leuchteinrichtungen steuern
- 230
- Einstrahlung steuern
- 305
- Leuchtelement