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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kalibrieren
eines Bildverarbeitungssystems im Kraftfahrzeug in Abhängigkeit
der Eigenschaften einer Fahrzeugscheibe.
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In
heutigen Kraftfahrzeugen werden bereits Bildsensoren zur Umgebungserfassung
eingesetzt. Dabei ist der Bildsensor üblicherweise direkt an einer Fahrzeugscheibe
im Fahrzeuginnenraum angeordnet, z.B. hinter der Windschutzscheibe.
Der Bildsensor erfasst dabei die Fahrzeugumgebung üblicherweise
durch die Fahrzeugscheibe hindurch. Damit während der Fahrt aufgrund von
Erschütterungen durch
Unebenheiten der Fahrbahn keine Dejustage des Bildsensors auftritt,
werden hohe Anforderungen an die Art und Weise der mechanischen
Befestigung des Bildsensors an der Fahrzeugscheibe gestellt. Zudem
muss die mechanische Befestigung unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen
sein, da im Fahrzeuginnenraum direkt hinter der Fahrzeugscheibe
Temperaturen von –30°C im Winter
bis +70°C
im Sommer üblich
sind. Damit eine zuverlässige
Umgebungserfassung möglich
wird, muss der Bildsensor außerdem
kalibriert werden. Beispielsweise ändern sich die Umgebungshelligkeit
und die Witterungsbedingungen, wodurch unterschiedliche Parametereinstellungen
für den
Bildsensor erforderlich sind.
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JP 2005106538 A beschreibt
ein Infrarot-Kamerasystem für
Fahrzeuge. Das Infrarot-Kamerasystem ist dabei derart ausgestaltet,
dass dieses hinsichtlich seiner geometrischen Anordnung ohne eigene
Wärmequelle
im Fahrzeug kalibriert werden kann. Das Infrarot-Kamerasystem ist
dabei an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs angeordnet und zur Heckscheibe
hin ausgerichtet. Dabei werden die Heizdrähte der Heckscheibenheizung
als Muster einer Wärmequelle
für die
Kalibrierung der geometrischen Anordnung des Infrarot-Kamerasystems erfasst.
Anhand der erfassten Position der Heizdrähte werden dabei etwaige Abweichungen
der Befestigungsposition der Kamera bestimmt.
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In
der
DE 102004034358
A1 werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Darstellung
von Information in einem Kraftfahrzeug gezeigt. Hierbei wird die
darzustellende Information mittels einer Projektions- und Steuereinheit
projiziert, wobei die projizierten Lichtstrahlen über eine
am Armaturenbrett des Fahrzeugs befindliche Konsole auf die Windschutzscheibe
reflektiert werden. Die Projektionsrichtung kann hierbei in Abhängigkeit
der Augenposition des Nutzers gewählt werden, wobei der Nutzer
nachdem er seine Sitzposition eingenommen hat, auf Kalibrierpunkte
der Projektionseinheit reagiert. Hierzu sind im Randbereich der
Windschutzscheibe Eichmarkierungen angeordnet. Mittels eines Bedienelements
wird die Projektionseinrichtung in ihrer Orientierung solange verstellt,
bis der projizierte Lichtpunkt aufgrund seiner Sitzposition mit
der Eichmarkierung zusammenfällt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Kalibrieren eines Bildverarbeitungssystems im Kraftfahrzeug
in Abhängigkeit
der Eigenschaften einer Fahrzeugscheibe zu schaffen, womit das Bildverarbeitungssystem
auf eine besonders zuverlässige Weise
kalibriert wird. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Fahrzeugscheibe mit Markierung geeignet für den Einsatz in einer Vorrichtung gemäß einem
der Patentansprüche
8-14 zu schaffen, womit eine besonders zuverlässige Identifikation der Fahrzeugscheibe
möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9, sowie eine
Fahrzeugscheibe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen aufgezeigt.
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Gemäß der Erfindung
werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kalibrieren eines
Bildverarbeitungssystems im Kraftfahrzeug in Abhängigkeit der Eigenschaften
einer Fahrzeugscheibe bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst dabei
im Wesentlichen einen Bildsensor zur Erfassung von Umgebungsinformation,
eine Rechnereinheit, womit erfasste Umgebungsinformation ausgewertet
wird, sowie ein Auswahlmittel zur Auswahl von Parametereinstellungen
des Bildsensors und/oder der Bildauswerteeinheit. Im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird
wenigstens eine Markierung auf der Fahrzeugscheibe mittels eines
Bildsensors erfasst und ausgewertet. Anhand der erfassten Markierung(en)
werden sodann die Eigenschaften der Fahrzeugscheibe bestimmt. Hierbei
erfolgt eine für
die Erfassung von Bildinformation geeignete Parametereinstellung
des Bildsensors und/oder Bildauswertung anhand der bestimmten Eigenschaften
der Fahrzeugscheibe, wodurch eine zuverlässige Kalibrierung des Bildsensors und/oder
der Bildauswertung erst möglich
wird. Durch den Einsatz der Erfindung ist dabei eine Selbstkalibrierung
möglich,
wobei die Parametereinstellung des Bildsensors aufgrund der mittels
des Bildsensors erfassten Eigenschaften der Fahrzeugscheibe in vorteilhafter
Weise vollautomatisch eingestellt wird. Dabei können unterschiedliche Parametereinstellungen
für den
Bildsensor neben der Umgebungshelligkeit und Witterungsbedingungen
auch aufgrund des Fahrzeugscheibentyps erforderlich sein. Beispielsweise
existiert für
eine Fahrzeugbaureihe aufgrund eines Einsatzes in unterschiedlichen Ländern eine
große
Anzahl unterschiedlicher Arten von Fahrzeugscheiben, wobei sich
die Fahrzeugscheiben beispielsweise in ihrer Farbe, Transmission,
Dicke, IR-Durchlässigkeit
etc. unterscheiden. Diese unterschiedlichen Eigenschaften der Fahrzeugscheiben
haben dabei einen großen
Einfluss auf die Umgebungserfassung mittels des Bildsensors, weshalb
dieser hauptsächlich
in seiner Intensität, Kontrast,
Schärfe,
Belichtungszeit und/oder Farbwerte kalibriert wird. Beispielsweise
macht nach einem Steinschlag ein Austausch der Fahrzeugscheibe gegen
einen anderen Fahrzeugscheibentyp in der Werkstatt eine Neukalibrierung
des Bildsensors erforderlich. Ohne den Einsatz dieser Erfindung
wäre dabei
eine manuelle Einstellung der Parameter für den Bildsensor erforderlich,
da sonst der Wechsel der Fahrzeugscheibe bei der Kalibrierung gar
keine Berücksichtigung
finden würde.
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Bei
einer besonders gewinnbringenden Weise der Erfindung werden unabhängig von
der Markierung zusätzlich
Eigenschaften der Fahrzeugscheibe durch eine Bildauswertung bestimmt.
Umwelteinflüsse,
wie z.B. Schmutz oder Regen, beeinflussen dabei beispielsweise die
Transmission von Umgebungslicht durch die Fahrzeugscheibe hindurch
bzw. deren Reflektivität.
In vorteilhafter Weise werden zusätzlich zur Detektion der Markierung
auch derartige Verunreinigungen oder Regentropfen mittels des Bildsensors
erfasst und dessen Parameter aufgrund der damit erfassten Information
ausgewählt
und eingestellt. Dabei können
mittels des Bildsensors nicht nur Verunreinigungen und Regentropfen
auf zuverlässige bestimmt
werden, sondern auch beliebige andere Einflussfaktoren, welche die
optischen Eigenschaften der Fahrzeugscheibe verändern und somit eine Änderung
der Parametereinstellungen für
den Bildsensor erforderlich machen.
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Bei
einer weiteren gewinnbringenden Weise der Erfindung erfolgt die
Kalibrierung des Bildsensors in Abhängigkeit der Anwendung für die der
Bildsensor eingesetzt wird. Anwendungen bei denen ein Bildsensor
im Kraftfahrzeug zum Einsatz kommt sind z.B. eine Fahrspurerkennung,
Regensensor oder Nachtsichtassistenz. Beispielsweise wird der Bildsensor
als Bestandteil eines Nachtsichtsystems derart kalibriert, so dass
dieser eine hohe Empfindlichkeit im nahen Infrarotspektrum aufweist.
Ein als Regensensor eingesetzter Bildsensor wird dagegen mit kurzer
Brennweite auf die Fahrzeugscheibe fokussiert und ein Bildsensor
der im Rahmen einer Fahrspurerkennung eingesetzt ist, wird derart
kalibriert, sodass dieser kontrastreiche Bilder liefert, wodurch
Fahrspurmarkierungen auf einfache Weise zu erkennen sind.
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Bei
den Eigenschaften der Fahrzeugscheibe handelt es sich im Rahmen
dieser Erfindung hauptsächlich
um eine oder mehrere folgender Eigenschaften: Die Farbe einer Fahrzeugscheibe,
welche z.B. aufgrund einer adaptiven Tönung variieren kann, die Transmission
der Fahrzeugscheibe im Infraroten und/oder visuellen Spektrum, die
Absorption von Infrarotstrahlen und/oder visuellen Lichtstrahlen
an der Fahrzeugscheibe, sowie deren Reflektivität und Dicke. Diese Eigenschaften
können
sich dabei sowohl aufgrund von Umgebungsbedingungen als auch vom Fahrzeugscheibentyp,
also vom Aufbau der jeweiligen Fahrzeugscheibe, unterscheiden.
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Weiterhin
handelt es sich im Rahmen dieser Erfindung bei den Parametereinstellungen
des Bildsensors um einen oder mehrere folgender Parameter: Intensität, Kontrast,
Schärfe,
Belichtungszeit und Farbwerte. Moderne Bildsensoren bieten dabei etliche
Einstellmöglichkeiten
für derartige
Parameter, welche sowohl hardwaremäßig als auch softwaremäßig einstellbar
sein können.
Dem Fachmann auf dem Gebiet der digitalen Bildverarbeitung sind
darüber
hinaus auch weitere Parameter zur Einstellung der Bildaufnahme mittels
eines Bildsensors bekannt, diese Parameter werden im Rahmen dieser
Erfindung ebenfalls als mögliche
Parametereinstellung für
den Bildsensor verstanden und sind nicht auf die oben genannten
Parameter beschränkt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weise der Erfindung handelt es sich
bei den Parametern der Bildauswertung um Parameter der Bildauswerteeinheit und/oder
des verwendeten Bildauswertealgorithmus. Die Bildauswerteeinheit
besteht dabei im Wesentlichen aus einer Rechnereinheit sowie einem
Speicher. Bei den Parametern des Bildauswertealgorithmus handelt
es sich beispielsweise um Parameter, welche folgende Bildeigenschaften
verändern:
Intensität,
Kontrast, Schärfe,
Belichtungszeit und/oder Farbwerte.
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Auch
kann die Auswertung der wenigstens einen Markierung eine Dekodierung
kodierter Information beinhalten. Beispielsweise wird mittels des Bildsensors
wenigstens eine Markierung erfasst, welche aus Symbolen, geometrischen Grundelementen, Buchstaben
und/oder Ziffern besteht. Dabei kann es sich um eine kodierte Information,
wie z.B. eine Seriennummer der Fahrzeugscheibe oder kodierte Vorgabewerte
für Parametereinstellungen
des Bildsensors handeln. Die Dekodierung dieser Information erfolgt üblicherweise
mittels einer Rechnereinheit, wobei in diesem Zusammenhang auch
Zuordnungen von Fahrzeugscheibentypen und Parametereinstellungen
für Bildsensoren
hinterlegt sein können.
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In
einer gewinnbringenden Weise wird die Kalibrierung nach einem Wechsel
der Fahrzeugscheibe oder nach jedem Zündungslauf durchgeführt. Falls
die Kalibrierung lediglich nach einem Wechsel der Fahrzeugscheibe
erfolgt, muss die Kalibrierung im Rahmen der Reparatur durch einen
entsprechenden Diagnoseaufruf durchgeführt werden. Es kann aber auch
eine vollautomatische Durchführung
der Kalibrierung vorgesehen sein, wobei die Kalibrierung nach jeder
Betätigung
der Zündung
automatisch durchgeführt
wird.
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Bei
einer besonders gewinnbringenden Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Bildsensor derart an der Fahrzeugscheibe angeordnet, dass
damit die Fahrzeugumgebung durch die Fahrzeugscheibe hindurch erfasst
wird. Üblicherweise
wird der Bildsensor hierzu direkt an der Fahrzeugscheibe mechanisch
befestigt, beispielsweise ist der Sockel oder Fuß des Bildsensors dabei direkt
mit der Fahrzeugscheibe mittels einer Klebverbindung verbunden.
Auch können
sich dabei zusätzlich
andere Materialien, z.B. magnetische oder solche mit speziellem
Temperaturkoeffizienten, zwischen der Fahrzeugscheibe und dem Bildsensor
befinden. Im Zusammenhang mit scheibengebundenen Kamerahalterungen
finden auch Clipse Einsatz, wobei der Kamerahalter an der Fahrzeugscheibe
verklebt ist und die Kamera in diesen eingeclipst ist. Besonders
vorteilhaft ist dabei eine Anbringung im Bereich des Innenrückspiegels
oder zwischen dem Innenrückspiegel
und der Windschutzscheibe des Fahrzeugs.
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In
vorteilhafter Weise handelt es sich bei dem Bildsensor um eine Kamera.
Beispielsweise werden die mittels der Kamera erfassten Umgebungsinformationen
auf einer Bildanzeige im Fahrzeuginnenraum dargestellt. Dabei bieten
Kamerabilder den Vorteil, dass diese Bildinformation liefern, welche
den Bildern die mit bloßem
menschlichen Auge erfasst werden, sehr ähnlich sind. Dabei sind sowohl
Graubild- als auch Farbbildkameras verfügbar, welche sich für einen
Einsatz im Fahrzeugumfeld eignen. Darüber hinaus sind aber auch andere Bildsensoren
geeignet, beispielsweise gehören
Radar- und Lidarsensoren
etc. dazu. Diese Bildsensoren bieten den Vorteil, dass sie zusätzlich Entfernungsinformation
liefern, was mit Kameras sonst nur in einer Stereoanordnung möglich ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weise handelt es sich bei der Fahrzeugscheibe
um eine Front-, Heck- oder Seitenscheibe des Fahrzeugs. Beispielsweise
werden Bildsensoren für
den Einsatz in Nachtsichtsystemen im Bereich der Frontscheibe angeordnet,
wohingegen Bildsensoren für
den Einsatz in Parksystemen auch im Bereich der Heckscheibe angeordnet
sein können.
An den Seitenscheiben des Fahrzeugs kommen dabei vor allem Bildsensoren
zu Totwinkelüberwachung
zum Einsatz. Darüber
hinaus kann es sich bei einer Fahrzeugscheibe aber auch um das Glas
einer Beleuchtungseinrichtung, wie z.B. der Scheinwerfer oder von
Fahrtrichtungsanzeigern, handeln.
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Auch
kann die Recheneinheit in den Bildsensor integriert sein oder es
handelt sich dabei um eine Recheneinheit im Fahrzeug. Die Rechnereinheit
ist dabei derart ausgestaltet, dass damit erfasste Markierungen
ausgewertet werden können.
Hierzu ist es erforderlich, dass z.B. einfache geometrische Formen,
Zeichen, Ziffern und Nummern automatisch ausgewertet werden. Anhand
der ausgewerteten Markierung werden sodann Eigenschaften der Fahrzeugscheibe
bestimmt. Es sind dabei Bildsensoren bekannt, bei denen eine derartige
Rechnereinheit zur Auswertung der Bildinformation bereits in den Bildsensor
integriert ist. Es kann sich bei der Rechnereinheit aber auch um
eine beliebige andere Rechnereinheit des Fahrzeugs handeln, z.B.
um eine Rechnereinheit eines Steuergeräts.
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In
gewinnbringender Weise ist das Auswahlmittel in den Bildsensor integriert
oder es handelt sich dabei um eine Recheneinheit im Fahrzeug. Mittels des
Auswahlmittels bzw. der Rechnereinheit wird eine für die Erfassung
von Bildinformation geeignete Parametereinstellung anhand der für eine Fahrzeugscheibe
bestimmten Eigenschaft ausgewählt.
Dabei sind vorzugsweise für
unterschiedliche Fahrzeugscheibentypen bzw. bestimmte Eigenschaften
einer Fahrzeugscheibe zuzuordnende Parametereinstellungen für den Bildsensor
in einer Speichereinheit hinterlegt. Mittels dem Auswahlmittel bzw.
der Rechnereinheit wird sodann die dem jeweiligen Fahrzeugscheibentyp
zugehörige
Parametereinstellung ausgewählt.
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Weiterhin
ist auch eine Speichereinheit vorhanden, worin unterschiedliche
Arten von Markierungen hinterlegt sind, welche unterschiedlichen
Typen von Fahrzeugscheiben zugeordnet sind. Die mittels des Bildsensors
erfasste Bildinformation wird daraufhin ausgewertet, ob darin Markierungen
von Fahrzeugscheiben enthalten sind. Dem Fachmann auf dem Gebiet
der Bildverarbeitung sind dabei geeignete Algorithmen zur Objekterkennung
und Objektidentifikation bekannt. Die in der Bildinformation aufgefundene(n)
Markierungshypothese(n) werden vorzugsweise mit hinterlegten Markierungen
verglichen. Anschließend
wird anhand erkannter Markierungen der jeweilige Fahrzeugscheibentyp
bestimmt, wobei Markierungen hinterlegt sind, welchen unterschiedlichen
Fahrzeugtypen eindeutig zugeordnet sind.
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Gemäß der Erfindung
wird weiterhin eine Fahrzeugscheibe mit Markierung geeignet für den Einsatz
in einer Vorrichtung gemäß einem
der Patentansprüche
8-14 bereitgestellt. Die Fahrzeugscheibe weist dabei wenigstens
eine Markierung zur Identifikation der Fahrzeugscheibe auf, wobei
sich die wenigstens eine Markierung auf einem auf die Fahrzeugscheibe
aufgebrachten oder in die Fahrzeugscheibe integrierten Schwarzdruck
befindet. Durch den Einsatz der Erfindung wird eine besonders zuverlässige Identifikation
der Fahrzeugscheibe erst möglich,
da die Markierung gegenüber
dem Schwarzdruck einen deutlich höheren Kontrast aufweist als
beispielsweise eine direkt auf die transparente Fahrzeugscheibe
aufgebrachte Markierung. Weiterhin ist die Markierung dabei in einer
gewinnbringenden Weise von einer Position außerhalb des Fahrzeugs nicht
sichtbar, sodass das Fahrzeugdesign durch die Markierung nicht gestört wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Markierung auf den Schwarzdruck
aufgedruckt. Derartige Schwarzdrucke sind bereits bekannt und werden
beispielsweise am äußeren Rand
einer Fahrzeugscheibe in der Nähe
einer Fahrzeugsäule
oder in dem Bereich in dem der Innenrückspiegel an der Fahrzeugscheibe
auf die Scheibe aufgebracht ist, eingesetzt. Die Schwarzdrucke kompensieren
dabei hauptsächlich
die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen
die zwischen dem Glas der Fahrzeugscheibe und Karosserieteilen bzw.
dem Halter des Innenrückspiegels
auftreten. Die Markierung ist dabei entweder direkt auf den Schwarzdruck
aufgedruckt oder der Schwarzdruck wird in dem Bereich in dem sich
die Markierung befindet ausgespart. Dabei bietet sich ein Druck
in weißer
Farbe besonders an, da hierbei gegenüber dem Schwarzdruck ein hoher
Kontrast erzielt wird, was wiederum eine gute Erkennbarkeit mittels
des Bildsensors ermöglicht.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die wenigstens eine
Markierung derart ausgestaltet, so dass diese bei der Betrachtung
durch das menschliche Auge unsichtbar ist. Dies wird beispielsweise
durch die Verwendung spezieller Farben, wie z.B. floureszierende
Farben, erreicht. Hierbei wird keine zusätzliche Beleuchtung benötigt, die Lichtanteile
des Umgebungslichts mit einer speziell dafür geeigneter Wellenlänge reichen
dabei vollkommen aus. Es ist aber auch möglich eine spezielle Beleuchtung,
beispielsweise auf Halbleiterbasis mit einer speziellen Wellenlänge vorzusehen,
welche beispielsweise in den Bildsensor bzw. dessen Halterung integriert
ist und z.B. UV-Licht emittiert.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung ist es nicht zwingend erforderlich,
dass der Bildsensor an der Fahrzeugscheibe angeordnet ist. Auch
ist beispielsweise ein im Bereich des Dachhimmels oder einer Dachbedieneinheit
angeordneter Bildsensor dazu geeignet, Markierungen auf der Fahrzeugscheibe
zu erfassen. Es ist jedoch vorteilhaft, falls an der Fahrzeugscheibe
ein Bildsensor angeordnet ist. Dabei kann der Bildsensor derart
an der Fahrzeugscheibe angeordnet sein, dass dieser vor Schmutz,
Staub und Feuchtigkeit geschützt
ist, eine Streuscheibe integriert ist und zudem für eine ausreichende
Lüftung gesorgt
ist. Die Anordnung der Kamera erfolgt dabei weiterhin derart, dass
die Halterung vorzugsweise aus der Fahrzeugumgebung nicht zu sehen
ist. Dabei ist der Schwarzdruck in der Art eines Fensters ausgestaltet,
welches unter Beachtung der Einbautoleranzen des Bildsensors in
etwa dem Blickfeld des Bildsensors entspricht bzw. etwas kleiner
gewählt
ist, so dass der Schwarzdruck in erfassten Bildern einen schwarzen
Rahmen darstellt.
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In
einer gewinnbringenden Weise der Erfindung befindet sich die Markierung
am Rand des Sichtbereichs des Bildsensors. Durch das Zufügen von
Markierungen im Schwarzdruck am Rand des Sichtbereichs des Bildsensors,
können
Informationen über
Eigenschaften und/oder Typen von Fahrzeugscheiben in die Fahrzeugscheibe
codiert werden. Dabei können
sich eine oder mehrere Markierungen am unteren, oberen und/oder
den seitlichen Rändern
des Sichtbereichs auf dem Schwarzdruck befinden. Die Markierungen
sind dabei derart anzubringen, dass dadurch keine für die Umgebungserfassung
wichtigen bzw. relevanten Bildbereiche verdeckt werden. Gleichzeitig
ist sichergestellt, dass unter Beachtung der Einbautoleranzen des
Bildsensors, mittels des Bildsensors zum Einen die Umgebungsinformation
auf zuverlässige
Weise erfasst wird und zum Anderen auch die Markierung auf der Fahrzeugscheibe
auf eine zuverlässige
Weise erfasst wird.
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Bei
der wenigstens einen Markierung handelt es sich um eine oder mehrere
geometrische Form(en), welche Parameter der Fahrzeugscheibe und/oder
Parametereinstellungen des Bildsensors beschreiben. Bei den geometrischen
Formen handelt es sich z.B. um Rechtecke, Kreise, Quadrate, etc.
zudem sind auch beliebige andere Objekte welche aus Grundelementen
wie z.B. Kreisbögen,
Linien, Punkten usw. zusammengesetzt sind. Die Markierung kann hierbei
in einer Form ausgestaltet sein, welche in Ihrer Position und/oder
Höhe und/oder
Art aus solchen geometrischen Formen bzw. Elementen kodiert ist.
Dabei kann es sich bei einer Markierung auch um mehrere solcher
Formen handeln, welche sich an unterschiedlichen Positionen innerhalb
des Blickfeldes des Bildsensors befinden. Beispielsweise wird in
einem Bildbereich mittels einer solchen Markierung die Scheibenfarbe
kodiert und in einem anderen Bereich die Transmissionseigenschaft
oder in einem dritten Bildbereich z.B. die Infrarotdurchlässigkeit
kodiert. Es besteht auch die Möglichkeit,
dass über
die Form und/oder Höhe
und/oder Seite der Anbringung der Markierung auf dem Schwarzdruck
die kompletten Eigenschaften einer Fahrzeugscheibe beschrieben werden.
Derartige Formen aus geometrischen Formen bzw. Grundelementen dienen
dabei auch zur Trennung von Bildbereichen (Bereichstrenner) oder als
Kalibriermarke für
die Höhe
einer Markierung eingesetzt werden, falls die Bildhöhe als Information ausgewertet
wird.