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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Gesperre aus im Wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke als Gesperrebauteile, ferner mit einer Zuzieh-/Öffnungseinrichtung mit wenigstens einem Antrieb und einer hiervon beaufschlagbaren Hebelkette, und mit einer der Hebelkette folgenden Antriebsklinke zum Antrieb des zugehörigen Gesperrebauteils.
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Bei dem zuvor angesprochenen Kraftfahrzeug-Schloss handelt es sich nicht einschränkend um ein Kraftfahrzeug-Türschloss. Tatsächlich fallen unter den Begriff Kraftfahrzeug-Schloss im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch beispielsweise Kraftfahrzeug-Heckklappenschlösser, Kraftfahrzeug-Fronthaubenschlösser oder sogar Kraftfahrzeug-Tankklappenschlösser, Kraftfahrzeug-Ladeklappenschlösser, Kraftfahrzeugschlösser für Sitze etc. In der Regel kommen beispielsweise Zuzieheinrichtungen bei Kraftfahrzeug-Heckklappenschlössern oder auch Kraftfahrzeug-Seitentürschlössern zum Einsatz.
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Mit Hilfe solcher Zuzieheinrichtungen wird die betreffende Heckklappe respektive Kraftfahrzeug-Seitentür ausgehend von der manuell erreichten Vorschließstellung mit Hilfe des Antriebes in eine Hauptschließstellung bzw. Hauptraststellung überführt. Wenn es bei diesem Vorgang dazu kommt, dass beispielsweise Bekleidung oder - schlimmer noch - Finger einer Bedienperson im Türspalt eingeklemmt werden, ist eine Art Notöffnung erforderlich bzw. muss der zugehörige Zuziehvorgang unterbrochen werden. Bei einer solchen Notunterbrechung wird im Allgemeinen so vorgegangen, dass die Antriebsklinke zum Antrieb des zugehörigen Gesperrebauteils im Falle der zuvor bereits beschriebenen Zuziehbewegung die Drehfalle unmittelbar von ihrem Eingriff mit der Drehfalle abgehoben wird.
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Der gattungsbildende Stand der Technik nach der
DE 10 2011 012 656 A1 sieht in diesem Zusammenhang vor, dass der zusätzlich vorgesehene Öffnungsantrieb inklusive Öffnungsübertragungshebel zur Unterbrechung der Zuziehfunktion eingerichtet ist. Zu diesem Zweck ist ein Auswerferhebel vorgesehen, welcher von dem Öffnungsübertragungshebel zum Auswerfen der Antriebsklinke beaufschlagt wird. Dadurch soll insgesamt der konstruktive Aufwand verringert sein und sollen darüber hinaus Synergieeffekte beobachtet werden.
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Im weiteren Stand der Technik nach der
DE 10 2014 003 737 A1 wird so vorgegangen, dass eine zusätzliche Auswerfereinrichtung mit einem Auswerferhebel vorgesehen ist. An dieser Stelle soll auf diese Weise sichergestellt werden, dass das Gesperre nach einem Öffnungsvorgang auch bei großem Überhub jederzeit völlig in seine OFFEN-Position verschwenkt. Dabei kann über den Auswerferhebel das völlige Öffnen des Gesperres je nach Stellung der Drehfalle erfolgen.
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Grundsätzlich ist es manchmal auch erforderlich, eine Öffnungsbewegung bei einer Beaufschlagung des Gesperres mit Hilfe der Öffnungseinrichtung zu unterbrechen. In diesem Fall arbeitet die Öffnungseinrichtung über den Antrieb und die hiervon beaufschlagbare Hebelkette und die der Hebelkette folgende Antriebsklinke nicht auf die Drehfalle, sondern vielmehr die Sperrklinke und sorgt bei einem Öffnungsvorgang dafür, dass die Sperrklinke von ihrem Eingriff mit der Drehfalle in geschlossenem Zustand des Gesperres abgehoben wird. Dadurch kann die Drehfalle federunterstützt öffnen und einen zuvor gefangenen Schließbolzen freigeben. Sofern eine solche Öffnungsbewegung unterbrochen wird, kann dies erneut dadurch erfolgen, dass die Antriebsklinke von ihrem Eingriff mit der Sperrklinke im Beispielfall abgehoben wird. Regelmäßig stellt sich jedoch primär bei Zuzieheinrichtungen und einem entsprechenden Zuziehvorgang das Problem, eine Notunterbrechung realisieren zu können.
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Der Stand der Technik beispielsweise nach der
DE 10 2011 012 656 A1 hat sich an dieser Stelle grundsätzlich bewährt. Allerdings erfordert das Auswerfen der Antriebsklinke im Zuge einer Notunterbrechung zum Teil relativ komplizierte Mechaniken, weil die Antriebsklinke naturgemäß im Bereich der Drehfalle zu ihrer Beaufschlagung angeordnet ist. Hier steht oftmals nur ein begrenzter Bauraum zur Verfügung, um mit Hilfe des Auswerferhebels die Antriebsklinke einwandfrei, schnell und unmittelbar bei insbesondere einer Notunterbrechung von der zuvor beaufschlagten Drehfalle zu trennen. An dieser Stelle setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss, so weiterzuentwickeln, dass die Möglichkeit zur Realisierung einer flexiblen Unterbrechung einer entsprechenden Bewegung zum Zuziehen respektive Öffnen zur Verfügung gestellt wird.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug-Schloss im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass zur Unterbrechung einer Zuzieh-/Öffnungsbewegung die Hebelkette mit einer wahlweise schließ- und öffenbaren Trennstelle ausgerüstet ist, während die Antriebsklinke in Eingriff mit dem Gesperrebauteil verbleibt.
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Um dies im Detail zu realisieren, ist die Hebelkette in der Regel mit wenigstens einem ersten Betätigungshebel und einem zweiten Betätigungshebel ausgerüstet, welche zwischen sich die Trennstelle aufweisen. Der erste Betätigungshebel wird dabei im Allgemeinen mittelbar oder unmittelbar mit Hilfe des Antriebes beaufschlagt. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um einen elektromotorischen Antrieb mit einem Elektromotor und einem gegebenenfalls nachgeschalteten Getriebe, welcher bzw. welches auf den ersten Betätigungshebel zur Realisierung der gewünschten Öffnungs-/Schließbewegung arbeitet. Demgegenüber beaufschlagt der zweite Betätigungshebel regelmäßig - ebenfalls mittelbar oder unmittelbar - die Antriebsklinke.
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Zur Realisierung der Trennstelle sind in der Regel der erste Betätigungshebel und der zweite Betätigungshebel unter Zwischenschaltung eines beide Hebel wahlweise verbindenden und trennenden Kupplungselementes gekoppelt. Das Kupplungselement sorgt dabei in seinem eingekuppelten Zustand dafür, dass die beiden Hebel miteinander verbunden sind. Hierzu korrespondiert der geschlossene Zustand der Trennstelle. Wenn jedoch das Kupplungselement ausgekuppelt ist, so sind die beiden Betätigungshebel voneinander getrennt. Dazu korrespondiert der geöffnete Zustand der Trennstelle.
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Das Kupplungselement ist im Regelfall auf einer der beiden Betätigungshebel drehbar gelagert. Im Regelfall ist das Kupplungselement auf dem zweiten Betätigungshebel drehbar gelagert. Der zweite Betätigungshebel sorgt seinerseits dafür, dass die Antriebsklinke mittelbar oder unmittelbar beaufschlagt wird.
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Im Detail verfügt das Kupplungselement über einen Anschlagarm und regelmäßig auch einen Betätigungsarm. In eingekuppeltem Zustand des Kupplungselementes liegt das Kupplungselement mit dem Anschlagarm an einer Nase des ersten Betätigungshebels an. Demgegenüber gibt das Kupplungselement in seinem ausgekuppelten Zustand die fragliche Nase frei. Dadurch sorgt das Kupplungselement in eingekuppeltem Zustand dafür, dass bei Beaufschlagung des ersten Betätigungshebels der Anschlagarm an seiner Nase anliegt. Da das Kupplungselement mit dem Anschlagarm auf dem zweiten Betätigungshebel drehbar gelagert ist, wird hierdurch automatisch bei einer Beaufschlagung des ersten Betätigungshebels der zweite Betätigungshebel mitgenommen und kann dann seinerseits in diesem eingekuppelten Zustand die Antriebsklinke beaufschlagen.
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Liegt jedoch der Anschlagarm des Kupplungselementes nicht an der Nase des ersten Betätigungshebels an, so kann eine Beaufschlagung des ersten Betätigungshebels nicht auf den zweiten Betätigungshebel übertragen werden, kommt es vielmehr zu einer Leerbewegung zwischen den beiden Hebeln. Hierzu korrespondiert der ausgekuppelte Zustand des Kupplungselementes. Wie bereits erläutert, ist das Kupplungselement regelmäßig als Zweiarmhebel mit dem fraglichen Anschlagarm und dem Betätigungsarm ausgebildet.
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Außerdem ist vorteilhaft ein Auswerferhebel zur Beaufschlagung des Kupplungselementes vorgesehen. In der Regel ist die Auslegung so getroffen, dass der Auswerferhebel den Betätigungsarm des Kupplungshebels beaufschlagt. Da der Kupplungshebel bzw. das Kupplungselement auf dem zweiten Betätigungshebel gelagert ist, führen Beaufschlagungen des Betätigungsarmes mit Hilfe des Auswerferhebels dazu, dass der Betätigungsarm am anderen Ende des Zweiarmhebels entweder gegen die Nase des ersten Betätigungshebels fährt oder die fragliche Nase freigibt.
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Die beiden Betätigungshebel sind in der Regel achsgleich zueinander gelagert. Meistens dient hierzu ein gemeinsamer und in einem Schlossgehäuse bzw. Schlosskasten verankerter Lagerbolzen.
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Um eine besonders gewichtsarme Ausführungsform zur Verfügung zu stellen, können einzelne der angesprochenen Hebel oder auch alle aus Kunststoff hergestellt sein. Insbesondere hat es sich bewährt, wenn der Auswerferhebel und das Kupplungselement aus Kunststoff hergestellt sind. Die übrigen Hebel mögen aus Stahl hergestellt sein. In jedem Fall stellt die Erfindung sicher, dass insbesondere zur Unterbrechung einer Zuziehbewegung im Zuge einer Notunterbrechung die in diesem Fall die Drehfalle beaufschlagende Antriebsklinke in Anlage an der Drehfalle verbleiben kann. Vielmehr wird bei diesem Vorgang die die Antriebsklinke beaufschlagende und vorgeschaltete Hebelkette im Bereich der Trennstelle geöffnet. Dabei kann die Auslegung insgesamt so getroffen werden, dass die Trennstelle zwischen den beiden Betätigungshebeln im Beispielfall so positioniert wird, dass das im Bereich der Trennstelle üblicherweise vorgesehene Kupplungselement unschwer und unter Berücksichtigung einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung mit Hilfe des Auswerferhebels beaufschlagt werden kann. Die Beaufschlagung des Auswerferhebels im Zuge der Notunterbrechung lässt sich dabei ganz generell manuell oder auch motorisch realisieren und umsetzen.
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In jedem Fall wird die der Antriebsklinke vorgeschaltete Hebelkette unterbrochen und verbleibt die Antriebsklinke in Anlage am beaufschlagten Gesperrebauteil, in der Regel der Drehfalle. Diese Auslegung ist mit dem Vorteil verbunden, dass im Allgemeinen das Gesperre mit der Antriebsklinke in einer Gesperreebene angeordnet ist, wohingegen die Hebelkette ebenso wie die Mehrzahl der übrigen Hebel des Kraftfahrzeug-Schlosses in einer demgegenüber senkrecht verlaufenden Hebelebene angeordnet ist. Dadurch lassen sich entsprechende Maßnahmen zur Notunterbrechung der Hebelkette in eben dieser Hebelebene problemlos realisieren und umsetzen und sind komplizierte Umlenkungen zur Beaufschlagung der Antriebsklinke in der Gesperreebene erfindungsgemäß ausdrücklich nicht erforderlich. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1A und 1B das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Schloss in einer Übersicht mit der Zuzieheinrichtung einerseits in zusammengebautem Zustand (1A) und andererseits in Explosionsdarstellung (1B) in einer ersten Ausführungsvariante und
- 2A und 2B die Zuzieheinrichtung nach den 1A, B erneut in zusammengebautem Zustand und in Explosionsdarstellung in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform.
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In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug-Schloss dargestellt, bei dem es sich um im dargestellten Beispiel um ein Kraftfahrzeug-Seitentürschloss handelt. Das gilt selbst verständlich nicht einschränkend. Das fragliche Kraftfahrzeug-Schloss verfügt über ein in der 1A und 2A angedeutetes und zu erkennendes Gesperre 1, 2 aus im Wesentlichen Drehfalle 1 und Sperrklinke 2. Ferner ist nach dem Ausführungsbeispiel eine insbesondere in den 1A und 2A zu erkennende Zuzieheinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 realisiert. Anstelle der Zuzieheinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 könnte auch eine Öffnungseinrichtung oder eine kombinierte Zuzieh-/Öffnungseinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 realisiert sein, was im Detail jedoch nicht dargestellt ist. Die Zuzieheinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 arbeitet auf die Drehfalle 1 und sorgt dafür, dass die Drehfalle 1 von einer zunächst eingenommenen Vorschließstellung bzw. Vorraststellung in einer Hauptschließstellung bzw. Hauptraststellung überführt wird.
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Dazu wird das Gesperre 1, 2 im Beispielfall zunächst durch manuelles Schließen einer zugehörigen Kraftfahrzeugtür in die Vorschließstellung bzw. Vorrastposition überführt. Die Vorrastposition kann nun sensorisch erfasst werden. Eine nicht ausdrücklich dargestellte Steuereinheit sorgt nach Erreichen der Vorrastposition der Drehfalle 1 dafür, dass die Zuzieheinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 beaufschlagt wird, und zwar nach dem Ausführungsbeispiel elektromotorisch. Dazu verfügt die Zuzieheinrichtung 3, 4, 5, 6, 7 über wenigstens einen Antrieb 3, der in den Figuren lediglich angedeutet ist.
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Mit Hilfe des Antriebes 3 werden entsprechende Zuziehbewegungen erzeugt und mit Hilfe einer vom Antrieb 3 beaufschlagbaren Hebelkette 4, 5, 6, 7 auf eine Antriebsklinke 8 übertragen. Das heißt, die Antriebsklinke 8 folgt der mit Hilfe des Antriebes 3 beaufschlagbaren Hebelkette 4, 5, 6, 7. Tatsächlich kann mit Hilfe der Antriebsklinke 8 das zugehörige Gesperrebauteil 1, 2, im Ausführungsbeispiel die Drehfalle 1, zum Zuziehen des Gesperres 1, 2 beaufschlagt werden.
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Erfindungsgemäß ist nun zur Unterbrechung einer Zuziehbewegung die Hebelkette 4, 5, 6, 7 mit einer wahlweise schließ- und öffenbaren Trennstelle 9 ausgerüstet. Während die Hebelkette 4, 5, 6, 7 im Bereich dieser Trennstelle 9 wahlweise geschlossen und geöffnet werden kann, verbleibt die Antriebsklinke 8 in Eingriff mit dem zugehörigen Gesperrebauteil 1, 2, nach dem Ausführungsbeispiel mit der Drehfalle 1. Dadurch kann erfindungsgemäß das wahlweise Öffnen und Schließen der Hebelkette 4, 5, 6, 7 im Bereich der Trennstelle 9 und damit in der Hebelebene erfolgen und sind an dieser Stelle komplizierte Umlenkungen zur Beaufschlagung der Antriebsklinke 8 in der Gesperreebene nicht erforderlich.
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Die Hebelkette 4, 5, 6, 7 verfügt zunächst einmal über einen Übertragungshebel bzw. ersten Betätigungshebel 4. Mit Hilfe des Übertragungshebels bzw. ersten Betätigungshebel 4 wird nach dem Ausführungsbeispiel eine in den Figuren angedeutete und abwärts gerichtete sowie seitens des elektromotorischen Antriebes 3 erzeugte Bewegung aufgenommen. Diese Abwärtsbewegung des elektromotorischen Antriebes 3 resultiert in einer Gegenuhrzeigersinnbewegung des ersten Betätigungshebels bzw. Übertragungshebels 4 um seine Achse 12. Außerdem wird diese Bewegung auf einen gelenkig an den Übertragungshebel 4 angeschlossenen zweiten Betätigungshebel 5 übertragen.
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Im Detail ist der erste Betätigungshebel bzw. Übertragungshebel 4 ebenso wie der weitere zweite Betätigungshebel 5 jeweils im Schlosskasten 10 oder allgemein Schlossgehäuse gelagert, und zwar achsgleich in Bezug auf die gemeinsame Achse 12. Sobald der erste Betätigungshebel bzw. Übertragungshebel 4 und der zweite Betätigungshebel 5 drehfest miteinander gekoppelt sind (wofür ein nachfolgend noch näher zu beschreibender Kupplungshebel 7 sorgt), führt die mit Hilfe des Antriebes 3 erzeugte Abwärtsbewegung des Übertragungshebels 4 dazu, dass der zweite Betätigungshebel 5 um die gemeinsame Achse 12 im Bereich der Trennstelle 9 nach dem Ausführungsbeispiel im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden. In diesem Fall ist die Trennstelle 9 mit Hilfe des Kupplungshebels 7 geschlossen. Dadurch kann der zweite Betätigungshebel 5 auf die Antriebsklinke 8 arbeiten, nach dem Ausführungsbeispiel in der 1A im Sinne einer aufwärtsgerichteten Bewegung, sodass hierdurch mit Hilfe der Antriebsklinke 8 bei diesem Vorgang die Drehfalle 1 in zuziehendem Sinne beaufschlagt wird und infolge der Aufwärtsbewegung der Antriebsklinke 8 eine Bewegung im Gegenuhrzeigersinn vollführt. Als Folge hiervon kann die Drehfalle 1 von ihrer zuvor eingenommenen Vorrastposition in die Hauptrastposition überführt werden, wie dies zuvor bereits beschrieben wurde.
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Zur Realisierung der Trennstelle 9 ist das bereits angesprochene Kupplungselement bzw. der Kupplungshebel 7 realisiert. Der Übertragungshebel 4 bzw. erste Betätigungshebel 4 und der zweite Betätigungshebel 5 sind nun unter Zwischenschaltung dieses die beiden Hebel 4, 5 wahlweise verbindenden und trennenden Kupplungselementes 7 miteinander gekoppelt. Das Kupplungselement 7 ist dabei auf dem Übertragungshebel 4 drehbar gelagert. Demzufolge verfügt das Kupplungselement 7 über eine Lagerung auf dem vom Antrieb 3 beaufschlagten ersten Betätigungshebel 4. Für die Lagerung des Kupplungshebels 7 auf dem fraglichen Übertragungshebel 4 ist eine entsprechende Achse 11 realisiert, welche von der gemeinsamen Achse zur Lagerung der beiden Betätigungshebel 4, 5 gegenüber dem Schlosskasten 10 zu unterscheiden und beabstandet ist.
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Im Rahmen der Ausführungsbeispiele erkennt man dann noch eine Führung 6 zwischen den beiden Betätigungshebeln 4, 5. Bei der Führung 6 handelt es sich im Ausführungsbeispiel nach den 1A und 1B um eine Langlochführung und darin eingreifenden Zapfen zwischen den beiden Hebeln 4, 5, wohingegen beim Ausführungsbeispiel nach den 2A und 2B an dieser Stelle eine jeweilige Lagerbuchse am zweiten Betätigungshebel 5 in Verbindung mit Lagerwangen am Kupplungselement 7 sorgt.
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Man erkennt anhand der Explosionsdarstellung in der 1 B, dass das Kupplungselement bzw. der Kupplungshebel 7 bei der Variante nach den 1A und 1B zwischen dem ersten Betätigungshebel 4 und dem zweiten Betätigungshebel 5 gelagert ist. Demgegenüber wird bei der Ausführungsvariante nach den 2A und 2B so vorgegangen, dass das dortige Kupplungselement 7 an dem zweiten Betätigungshebel 5 in der mit dem ersten Betätigungshebel 4 gemeinsamen Achse 12 gelagert ist. Außerdem taucht bei dieser Ausführungsvariante der erste Betätigungshebel 4 in eine Aufnahmenut 5a des zweiten Betätigungshebels 5 ein und ist darüber hinaus die Auslegung so getroffen, dass der erste Betätigungshebel 4 den Kupplungshebel 7 im Bereich einer Aufnahmenut 7c durchgreift.
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Bei beiden Ausführungsvarianten handelt es sich bei dem Kupplungselement 7 jeweils um einen Kupplungshebel 7, der vorliegend als Zweiarmhebel mit einem Anschlagarm 7a und einem Betätigungsarm 7b ausgebildet ist. In eingekuppeltem Zustand des Kupplungselementes bzw. des Kupplungshebels 7 liegt der Anschlagarm 7a an einer Nase 14 des zweiten Betätigungshebels 5 an. In ausgekuppeltem Zustand ist die besagte Nase 14 des zweiten Betätigungshebels 5 dagegen von dem fraglichen Anschlagarm 7a des Kupplungselementes bzw. Kupplungshebels 7 frei.
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Zusätzlich erkennt man in den Figuren noch einen Auswerferhebel 13. Der Auswerferhebel 13 verfügt über eine parallele drehbare Lagerung im Schlosskasten 10 im Vergleich zur hiervon beabstandeten Achse 12. Tatsächlich ist an dieser Stelle eine Achse 13b für den Auswerferhebel 13 realisiert. Außerdem ist der Auswerferhebel 13 insgesamt zur Beaufschlagung des Kupplungselementes bzw. Kupplungshebels 7 vorgesehen. Tatsächlich sorgt der Auswerferhebel 13 dafür, dass der Betätigungsarm 7b des Kupplungselementes bzw. Kupplungshebels 7 beaufschlagt werden kann.
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Nach dem Ausführungsbeispiel sind der Auswerferhebel 13 und der Kupplungshebel 7 aus Kunststoff gefertigt, während die übrigen Hebel 4, 5, 6 über eine metallische Ausbildung aus insbesondere Stahl verfügen. Grundsätzlich können aber auch die übrigen Hebel 4, 5, 6 ebenfalls aus Kunststoff hergestellt sein. Darüber hinaus liegt es im Rahmen der Erfindung, den Auswerferhebel 13 und den Kupplungshebel 7 aus Metall bzw. Stahl zur fertigen.
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Die Funktionsweise ist wie folgt. In den 1A und 2A ist jeweils durchgezogen der eingekuppelte Zustand des Kupplungselementes 7 dargestellt. Hierzu korrespondiert der Funktionszustand dergestalt, dass die Trennstelle 9 zwischen den beiden Betätigungshebeln 4, 5 geschlossen ist. In diesem Zustand mit geschlossener Trennstelle 9 und eingekuppeltem Kupplungselement 7 führt die seitens des Antriebes 3 auf den Übertragungshebel 4 ausgeübte Beaufschlagung dazu, dass die beiden Betätigungshebel 4, 5 gemeinsam um ihre Achse 12 im Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Dadurch kann der zweite Betätigungshebel 5 auf die Antriebsklinke 8 arbeiten, welche ihrerseits die Drehfalle 1 in zuziehendem Sinne beaufschlagt.
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Sollte es bei diesem Vorgang dazu kommen, dass beispielsweise ein Kleidungsstück oder auch ein Finger eines Bedieners im Türspalt der auf diese Weise in Zuziehrichtung beaufschlagten Kraftfahrzeugtür eingeklemmt wird, so kann der Zuziehvorgang unterbrochen werden. Dazu besteht die Möglichkeit, dass der fragliche Bediener manuell den Auswerferhebel 13 beaufschlagt. Es ist aber auch möglich, dass der Auswerferhebel 13 eine motorische Beaufschlagung erfährt.
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In jedem Fall sorgt die auf diese Weise realisierte Notunterbrechung dafür, dass der Auswerferhebel 13 um seine Achse 13b im in den 1A und 2A angedeuteten Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird. Dadurch arbeitet der Auswerferhebel 13 mit einem daran angebrachten Nocken 13a auf den Betätigungsarm 7b des Kupplungselementes bzw. Kupplungshebels 7. Als Folge hiervon wird das Kupplungselement bzw. der Kupplungshebel 7 um seine Achse 11 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
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Daraus resultiert, dass der zuvor an der Nase 14 des ersten Betätigungshebels 5 anliegende Anschlagarm 7a des Kupplungselementes bzw. des Kupplungshebels 7 von der fraglichen Nase 14 freikommt. Die zuvor während der Zuziehbewegung mit Hilfe des Anschlagarmes 7a realisierte drehfeste Kopplung zwischen den beiden Betätigungshebeln 4, 5 wird folglich im Bereich der Trennstelle 9 geöffnet und aufgehoben.
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Dadurch vollführt der erste Betätigungshebel 4 unverändert seine Schwenkbewegung um die mit dem zweiten Betätigungshebel 5 gemeinsame Achse 12 im Gegenuhrzeigersinn. Allerdings wird diese Schwenkbewegung des ersten Betätigungshebels 4 als Folge dieser Notunterbrechung nicht (mehr) auf den zweiten Betätigungshebel 5 übertragen, welcher folgerichtig leer geht. Dadurch kann der zweite Betätigungshebel 5 auch nicht (mehr) auf die Antriebsklinke 8 arbeiten und kommt letztlich die Drehfalle 1 von der Hebelkette 4, 5, 6, 7 frei.
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Da die Drehfalle 1 typischerweise in ihrer Öffnungsrichtung mit Hilfe einer Feder oder ergänzend oder alternativ durch aufgebaute Gegenkräfte einer Türgummidichtung der Kraftfahrzeugtür in Richtung Öffnen beaufschlagt wird, führt die unterbrochene mechanische Verbindung zwischen der Drehfalle 1 respektive der Antriebsklinke 8 und der nunmehr im Bereich der Trennstelle 9 geöffneten Hebelkette 4, 5, 6, 7 dazu, dass die Drehfalle 1 unmittelbar geöffnet wird und einen zuvor gefangenen Schließbolzen freigibt. Die zugehörige und den Schließbolzen tragende Kraftfahrzeug-Tür wird unmittelbar freigegeben und der Türspalt öffnet sich praktisch verzögerungsfrei. Dadurch entfällt die im Beispielfall beschriebene Klemmwirkung praktisch verzögerungslos.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehfalle
- 2
- Sperrklinke
- 3
- Antrieb
- 4
- Übertragungshebel, erster Betätigungshebel
- 5
- zweiter Betätigungshebel
- 6
- Führung
- 7
- Kupplungselement
- 7a
- Anschlagarm
- 7b
- Betätigungsarm
- 8
- Antriebsklinke
- 9
- Trennstelle
- 10
- Schlosskasten
- 11
- Achse
- 12
- Achse
- 13
- Auswerferhebel
- 13a
- Nocken
- 13b
- Achse
- 14
- Nase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011012656 A1 [0004, 0007]
- DE 102014003737 A1 [0005]