DE102021004520A1 - Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen Download PDF

Info

Publication number
DE102021004520A1
DE102021004520A1 DE102021004520.3A DE102021004520A DE102021004520A1 DE 102021004520 A1 DE102021004520 A1 DE 102021004520A1 DE 102021004520 A DE102021004520 A DE 102021004520A DE 102021004520 A1 DE102021004520 A1 DE 102021004520A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
grinding
cylinder
grinding tool
tool
bores
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102021004520.3A
Other languages
English (en)
Inventor
Dorothea Widmann
Maximilian Wenzel
Ulrich Mayer
Bernd Schnekenburger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
Mercedes Benz Group AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mercedes Benz Group AG filed Critical Mercedes Benz Group AG
Priority to DE102021004520.3A priority Critical patent/DE102021004520A1/de
Publication of DE102021004520A1 publication Critical patent/DE102021004520A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B24GRINDING; POLISHING
    • B24DTOOLS FOR GRINDING, BUFFING OR SHARPENING
    • B24D5/00Bonded abrasive wheels, or wheels with inserted abrasive blocks, designed for acting only by their periphery; Bushings or mountings therefor
    • B24D5/10Bonded abrasive wheels, or wheels with inserted abrasive blocks, designed for acting only by their periphery; Bushings or mountings therefor with cooling provisions, e.g. with radial slots
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B24GRINDING; POLISHING
    • B24BMACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
    • B24B5/00Machines or devices designed for grinding surfaces of revolution on work, including those which also grind adjacent plane surfaces; Accessories therefor
    • B24B5/02Machines or devices designed for grinding surfaces of revolution on work, including those which also grind adjacent plane surfaces; Accessories therefor involving centres or chucks for holding work
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B24GRINDING; POLISHING
    • B24BMACHINES, DEVICES, OR PROCESSES FOR GRINDING OR POLISHING; DRESSING OR CONDITIONING OF ABRADING SURFACES; FEEDING OF GRINDING, POLISHING, OR LAPPING AGENTS
    • B24B5/00Machines or devices designed for grinding surfaces of revolution on work, including those which also grind adjacent plane surfaces; Accessories therefor
    • B24B5/36Single-purpose machines or devices

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen mit einem rotierenden Schleifwerkzeug (4). Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkzeug (4) von einem in mindestens vier Achsen beweglichen Bearbeitungszentrum (1) geführt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen in Zylinderbohrungen mit einem rotierenden Schleifwerkzeug. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen mit einem rotierenden Schleifwerkzeug.
  • Bei Zylinderbohrungen in Kurbelgehäusen bzw. Motorblöcken eines Verbrennungsmotors ist es allgemein bekannt und üblich, dass reibungsminimierende Schichten auf die Zylinderlaufbahnen aufgetragen werden, beispielsweise durch Lichtbogendrahtspritzen (LDS), Plasmaspritzen oder dergleichen. Im Betrieb des Verbrennungsmotors sorgt dies für eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und damit auch des Schadstoffausstoßes. In der heutigen Praxis ist es dabei üblich, solche reibungsmindernden Schichten als Zylinderlaufbahnen in Zylinderbohrungen nach der Beschichtung, insbesondere mittels Lichtbogendrahtspritzen mit definierter Schneide nachzubearbeiten, beispielsweise durch ein Feindrehen und/oder Honen der Zylinderlaufbahnen.
  • Die reibungshemmenden Schichten, welche überwiegend auf Legierungen aus Eisen- oder Stahlwerkstoffen basieren, werden im Betrieb des Verbrennungsmotors dabei hohen thermischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Dies kann zu einer vorzeitigen und/oder übermäßigen Korrosion führen. Falls es dazu kommt, geht mit dieser Korrosion der Nachteil einer verringerten Standzeit einher. Um nun der vorzeitigen und/oder übermäßigen Korrosion entgegenzuwirken, werden zunehmend korrosionsbeständige bzw. hochlegierte Schichten hergestellt, also dementsprechende Materialien eingesetzt, um die Beschichtung beispielsweise durch das oben angesprochene Lichtbogendrahtspritzen aufzutragen. Damit ergibt sich jedoch der Nachteil, dass eine Nachbearbeitung mit definierter Schneide beispielsweise durch Feindrehen und/oder Honen bei diesen hochlegierten Schichten aufgrund der extremen Werkstoffhärte dieser Schichten nicht zuverlässig funktioniert, da die Schichten sich schlecht zerspanen lassen. Dies führt einerseits zu Nachteilen bei der Bearbeitung selbst als auch zu einer extrem kurzen Standzeit der Werkzeuge, welche starkem abrasivem Verschleiß ausgesetzt sind.
  • Eine grundlegende Alternative wären hier Bearbeitungsverfahren mit undefinierter Schneide, also insbesondere Schleifverfahren.
  • Die DE 1 279 500 A1 beschreibt eine Innenschleifvorrichtung für lange Bohrungen mit einem Werkstücksupport und einem relativ dazu in Achsrichtung der Bohrung bewegbaren und quer zur Achsrichtung der Bohrung verschwenkbaren Schleifspindelstock mit einer fliegend gelagerten Spindel. Der Durchmesser dieser Spindel nimmt von einem Höchstwert in der Nähe der Spindeleinspannung in Richtung zur Schleifspitze hin ab. Die Schwenkachse des Spindelschleifstocks liegt in einer senkrechten Bohrungsachse, die Spindel liegt in etwa an einer Stelle, wo der Spindeldurchmesser gleich dem Durchmesser der Bohrung ist. Hierdurch lässt sich eine schleifende Bearbeitung einer langen Bohrung vornehmen. Ähnliche Aufbauten sind aus ferner aus der US 2 647 348 A sowie der US 3 002 608 A bekannt.
  • Daneben beschreibt die DE 10 2018 217 588 A1 ein Schleifwerkzeug sowie eine Anordnung und ein Verfahren zum Innenrundschleifen eines Werkstücks. Ein ähnlicher Aufbau bezogen auf das Innenrund-Schälschleifen ist aus der DE 10 2017 217 130 A1 bekannt. Zum weiteren Stand der Technik kann außerdem auf die DE 2 313 838 A1 sowie die EP 0 309 785 B1 hingewiesen werden.
  • Bei vielen dieser Aufbauten aus dem Stand der Technik ist es dabei so, dass sich sowohl das Schleifwerkzeug als auch das Werkstück entsprechend dreht. Es erfolgt entweder eine axial oszillierende Bewegung des Werkzeugs bei radialer Zustellung, man sprich dann vom sogenannten Längsschleifen, oder eine radiale Zustellung, man spricht dann vom Einstechschleifen. Die Bearbeitungsschritte werden dabei immer auf einer speziellen Schleifmaschine durchgeführt, was die Handhabung im Rahmen einer Serienproduktion außerordentlich aufwändig, komplex und damit teuer macht.
  • Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen mit einem rotierenden Schleifwerkzeug anzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch 1, und hier insbesondere im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen in der Vorrichtung ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen. Die Erfindung wird außerdem durch ein Verfahren zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen mit einem rotierenden Schleifwerkzeug gemäß Anspruch 6 gelöst. Auch hier ergeben sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen ist es so, dass das rotierende Schleifwerkzeug von einem in mindestens vier Achsen beweglichen Bearbeitungszentrum geführt ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt also keine eigene Maschine für das Schleifen, sondern kann über ein Vier-Achsen- oder Fünf-Achsenbearbeitungszentrum das Schleifwerkzeug unmittelbar führen, um die entsprechende Bearbeitung der Zylinderbohrungen, insbesondere LDS-beschichteter Zylinderlaufbahnen, vorzunehmen.
  • Das Schleifwerkzeug selbst kann dabei gemäß einer außerordentlich günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Schleifwerkzeug mit einer zylindrischen Kontur mit konstantem Durchmesser aufgebaut sein. Anders als die Schleifwerkzeuge aus dem Stand der Technik sind hier also keine kegelförmigen Abschnitte vorgesehen. Das Schleifwerkzeug kann mit dieser zylindrischen Kontur eine zuverlässige und maßgenaue Bearbeitung der Zylinderlaufbahnen gewährleisten, wobei die Zustellung entsprechend einfach senkrecht zur Rotationsachse in radialer Richtung erfolgen kann, um die gewünschte Bearbeitung vorzunehmen. Ungeachtet dessen kann eine Zustellung in axialer Richtung überlagert sein. Vorzugsweise wir der Schleifzylinder jedoch mit einer so großen Nutzlänge ausgeführt, dass auf eine axiale Zustellung gänzlich verzichtet werden kann. Dies bietet Vorteile bezüglich der Bearbeitungszeit und der erzielbaren Genauigkeit.
  • Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es ferner vorgesehen sein, dass der Schleifzylinder des Schleifwerkzeugs wenigstens eine spiralförmige entlang des Schleifzylinders verlaufende Nut aufweist, welche über Bohrungen mit einem Kühlmedienkanal im Inneren des Schleifzylinders verbunden ist. Über eine solche spiralförmig umlaufende Nut, insbesondere mehrere spiralförmig umlaufende Nuten, welche in der Art eines mehrgängigen Gewindes um den Zylinder verlaufen, lässt sich eine gute Zufuhr des Kühlmediums gewährleisten. Insbesondere können die spiralförmigen Nuten gleichmäßig um den Umfang des Zylinders verteilt angeordnet sein und über die Höhe des Zylinders weniger als eine Umdrehung um den Umfang des Zylinders aufweisen, sodass also ein relativ steiler Verlauf der Nuten bei gleichmäßiger Verteilung um den Zylinder gewährleitstet ist. Die Steigung des mehrgängigen Gewindes ist dann also größer oder gleich der Nutzlänge des Schleifzylinders. Hierdurch werden einerseits größere zusammenhängende Flächen des Schleifmaterials zwischen den Nuten gewährleistet und gleichzeitig eine gute Kühlung durch das über die Bohrungen und Nuten zugeführten Kühlmedium. Dies erlaubt eine ideale Bearbeitung bei sehr guter Maßhaltigkeit und minimaler Belastung des Schleifwerkzeugs einerseits und der bearbeiteten Zylinderlaufbahn andererseits.
  • Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann als Schleifmedium dabei kubisches Bornitrid eingesetzt werden. Dieses Schleifmedium weist eine entsprechend hohe Härte auf und ist am Markt einfach erhältlich und effizient einzusetzen. Es gewährleistet einen guten Abtrag auch bei harten Materialien und erlaubt so eine lange Standzeit des Werkzeugs einerseits und eine qualitativ hochwertige und maßhaltige Bearbeitung der Zylinderlauffläche andererseits.
  • Gemäß einer außerordentlich günstigen Weiterbildung dieser Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das kubische Bornitrid dabei in einer Lage galvanisch gebunden oder in mehreren Lagen in metallischer Bindung auf dem Schleifwerkzeug vorliegen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen mit einem rotierenden Werkzeug sieht es vor, dass das zylindrisch ausgebildete Schleifwerkzeug von einem in mindestens vier Achsen beweglichen Bearbeitungszentrum gegenüber dem feststehenden Werkzeug geführt wird. Die Verarbeitung wird also aus dem Bereich eigens hierfür entwickelter Maschinen in dem Bereich eines Vier- oder Fünf-Achsenbearbeitungszentrums verlagert. Das Werkstück kann nun feststehen, was bei großen Werkstücken, wie ein Zylinderblock sie typischerweise darstellt, von besonderem Vorteil ist. Die Bewegung des Werkzeugs erfolgt dann über das Bearbeitungszentrum, welches Drehzahlen und Vorschub des Werkzeugs numerisch gesteuert sehr effizient und genau regeln kann.
  • Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Werkzeug mit der maximalen für das entsprechende Werkzeug zulässigen Spindeldrehzahl rotiert und auf einer Bahn entlang der Zylinderbohrung geführt. Hierdurch wird ein einfaches und effizientes Bearbeiten mit dem durchgehend zylindrischen Schleifwerkzeug effizient möglich. Die Bahn ist dabei prinzipiell eine Kreisbahn um den Mittelpunkt des Zylinderbohrung, welche durch die radiale Zustellung jedoch immer etwas vergrößert wird. Über das Bearbeitungszentrum kann dabei durch eine numerische Programmierung die Bewegung auf der Kreisbahn sichergestellt werden, sodass eine Spindel des Bearbeitungszentrums mit dem Schleifwerkzeug die Kontur der Zylinderlaufbahn abfährt.
  • Eine weitere sehr günstige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht es dabei ferner vor, dass die radiale Zustellung während der Bewegung auf der Bahn kontinuierlich erfolgt. Aus sich aneinanderreihenden mit jeder Zustellung größer werdenden Kreisbahnen wird somit eine spiralförmige Bahn bzw. Helixbahn. Das Bearbeitungszentrum bietet dabei die Möglichkeit, über eine kontinuierliche Zustellung in radialer Richtung die Kontur der Zylinderlaufbahn sehr maßhaltig und exakt auszuschleifen. Durch die kontinuierliche Zustellung werden außerdem die Kräfte auf das Werkzeug und das Werkstück minimiert, was sich ebenfalls positiv auf die Qualität und Maßhaltigkeit der Bearbeitung auswirkt.
  • Dabei kann es gemäß einer weiteren sehr günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass nach Abschluss der Bearbeitung die dann als Kreisbahn ausgebildete finale Bahn mehrfach ohne radiale Zustellung abgefahren wird. Es werden also sogenannte Ausfeuerumdrehungen ohne Zustellung vorgenommen, um im Endstadium der Bearbeitung die Schleifkräfte entsprechend zu reduzieren und eine hochwertige Qualität und Kontur der bearbeiteten Oberfläche zu gewährleisten.
  • Wie bereits erwähnt lässt sich das Verfahren insbesondere zur Endbearbeitung von durch Lichtbogendrahtspritzen aufgetragenen reibungsminimierenden Beschichtungen auf Zylinderlaufbahnen einsetzen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäß Vorrichtung sowie des Verfahrens ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
  • Dabei zeigen:
    • 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
    • 2 eine dreidimensionale Darstellung eines möglichen Schleifwerkzeugs für eine Vorrichtung gemäß der Erfindung; und
    • 3 eine Draufsicht auf eine Zylinderbohrung und das darin befindliche Schleifwerkzeug zur Veranschaulichung des Bewegungsablaufs.
  • In der Darstellung der 1 ist ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnetes Bearbeitungszentrum schematisch angedeutet. Es soll sich dabei um ein Vier- oder Fünf-Achsenbearbeitungszentrum handeln. Im rechten Bereich des Bearbeitungszentrums 1 ist ein mit 2 bezeichnetes Kurbelgehäuse bzw. ein Motorblock zu erkennen, welcher in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel vier einzelne Zylinderbohrungen 3 aufweist. Die Zylinderlaufflächen dieser Zylinderbohrungen 3 sollen dabei in einem vorgelagerten Beschichtungsprozess mittels Lichtbogendrahtspritzen mit einer reibungsmindernden Oberfläche beschichtet worden sein. In dem Bearbeitungszentrum 1 wird diese Beschichtung nun in dem hier dargestellten Fertigungsschritt mechanisch nachbearbeitet. Dazu dient ein Schleifwerkzeug 4, welches von dem Bearbeitungszentrum 1 auf einer rotierenden Spindel 5 geführt wird, um die Zylinderlaufbahnen in den Zylinderbohrungen 3 entsprechend nachzubearbeiten.
  • Das in 2 in einer schematischen 3D-Darstellung gezeigte Schleifwerkzeug 4 kann dabei insbesondere eine Nutzlänge x zwischen einer Werkzeugaufnahme 10 und dem dieser gegenüberliegenden Ende 6 des Werkzeugs 4 aufweisen, welche ausreichend groß ist, um ohne axialen Vorschub die komplette Länge der Zylinderlaufbahn in den Zylinderbohrungen 3 bearbeiten zu können. Der Durchmesser des der Werkzeugaufnahme 10 vorgelagerten Schleifzylinders 11 Schleifwerkzeugs 4 ist dabei so gewählt, dass er kleiner als der Durchmesser der Zylinderbohrung ist. Über die Werkzeugaufnahme 10 erfolgt die Befestigung an der Spindel 5 des Bearbeitungszentrums 1. Außerdem kann dabei eine Anschluss an eine Kühlmedienversorgung des Bearbeitungszentrums 1 erfolgen. Das Kühlmedium kann beispielsweise über in eine zentrale Versorgungsbohrung 12 in dem Schleifwerkzeug 4 geleitet werden. Von der zentralen Versorgungsbohrung 12 gelangt das zugeführte Kühlmedium in mehrere spiralförmig um den Schleifzylinder 11 des Schleifwerkzeugs 4 umlaufende Nuten 8. Diese Nuten 8 in dazu über Bohrungen 9 mit der zentralen Versorgungsbohrung 12 für das Kühlmedium verbunden. Es tritt also vom Inneren des Schleifwerkzeugs 4 über die Bohrungen 9 in die Nuten 8 und kann sich während des Schleifprozesses zwischen der Zylinderlaufbahn und einer abrasiven Oberfläche 7 des Schleifwerkzeugs 4 entsprechend verteilen, um so eine ideale Bearbeitung bei hohen Standzeiten zu gewährleisten.
  • Die abrasive Oberfläche 7 des Schleifwerkzeugs 4 soll dabei einschichtig galvanisch gebundene Körner aus kubischem Bornitrid (cBN) enthalten. Alternativ dazu könnten die Körner aus kubischem Bornitrid auf mehrlagig in einer metallischen Bindung gebunden im Bereich der Oberfläche 7 vorliegen.
  • Das Werkzeug selbst kann dabei eine Gesamtlänge von ca. 200 mm bei einer Nutzlänge x b von in etwa 150 bis 160 mm aufweisen. Es kann über 40 bis 50 Bohrungen 9 zur Kühlmedienzufuhr verfügen und einen Durchmesser im zylindrischen Bereich des Schleifzylinders 11 von in etwa 65 mm aufweisen. Das kubische Bornitrid kann dabei mit Korngrößen B213, B128 vorliegen.
  • Ein weiterer wichtiger Baustein für das Innenrund-Einstechschleifen der Zylinderbohrungen 3 stellt dabei ein NC-Schleifprogramm für das Bearbeitungszentrum 1 sowie die darin verfügbaren Einstellparameter dar. Das rotierende Schleifwerkzeug 4 wird mit der maximalen für dieses Schleifwerkzeug zugelassenen Spindeldrehzahl angetrieben und fährt innerhalb der Zylinderbohrung 3 eine der Zylinderbohrung folgende Bahn ab. Dies ist in der Darstellung der 3 in einer Schnittansicht von oben bei in die Zylinderbohrung 3 eingetauchtem Schleifwerkzeug 4 dargestellt. Eine Rotationsachse 13 des Schleifwerkzeugs 4 bzw. seines Schleifzylinders 11 liegt dabei versetzt zu einer Rotationsachse 14 der Zylinderbohrung 3. Die Rotation R des Schleifwerkzeugs 4 um seine Rotationsachse 13 ist durch einen Pfeil dargestellt. Das Schleifwerkzeug 4 führt parallel zu seiner Rotation R eine Art Kreisbewegung innerhalb der Zylinderbohrung 3 aus. Dabei erfolgt die radiale Zustellung des Schleifwerkzeugs 4 kontinuierlich innerhalb der Bewegung auf der Kreisbahn, so dass sich eine angedeutete spiralförmige Bahn bzw. Helixbahn 15 ergibt, mittels welcher die Oberfläche der Zylinderbohrung 3 abgefahren wird. Die Größe der Zustellung oder auch die Anzahl der Zustellungen im Falle einer nicht kontinuierlichen radialen Zustellung, sind prinzipiell variabel. Auch eine axiale Zustellung wäre an sich denkbar, durch eine ausreichende Nutzlänge x des Schleifwerkzeugs 4 kann auf sie jedoch auch verzichtet werden, was den Ablauf einfacher, schneller und hinsichtlich des Bearbeitungsergebnisses genauer macht.
  • Typischerweise wird die Nachbearbeitung der Zylinderlaufbahnen bzw. ihrer LDS-Beschichtungen jeweils ein Schruppen, ein Schlichten sowie ein Feinschlichten nacheinander vorsehen. Im Anschluss an das Feinschlichten werden dann mehrere Ausfeuerumdrehungen realisiert, wobei ohne eine radiale Zustellung die Kreisbahn mehrfach abgefahren wird, um die Schleifkräfte zu reduzieren und die Qualität und Form der Oberfläche zu finalisieren.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 1279500 A1 [0005]
    • US 2647348 A [0005]
    • US 3002608 A [0005]
    • DE 102018217588 A1 [0006]
    • DE 102017217130 A1 [0006]
    • DE 2313838 A1 [0006]
    • EP 0309785 B1 [0006]

Claims (10)

  1. Vorrichtung zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen in Zylinderbohrungen (3) mit einem rotierenden Schleifwerkzeug (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkzeug (4) von einem in mindestens vier Achsen beweglichen Bearbeitungszentrum (1) geführt ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkzeug (4) einen Schleifzylinder (11) mit kontinuierlichem Durchmesser aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifzylinder (11) wenigstens eine spiralförmige entlang des Schleifzylinders (11) verlaufende Nut (8) auf seiner abrasiven Oberfläche (7) aufweist, welche über Bohrungen (9) mit einer Versorgungsleitung (12) für Kühlmedium im Inneren des Schleifzylinders (11) verbunden ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkezug (4) als Schleifmittel kubisches Bornitrid (cBN) aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das kubische Bornitrid in einer Lage galvanisch gebunden oder in mehreren Lagen metallisch gebunden vorliegt.
  6. Verfahren zum Innenrund-Einstechschleifen von Zylinderlaufbahnen in Zylinderbohrungen (3) eines Werkstücks (2) mit einem rotierenden Schleifwerkzeug (4), dadurch gekennzeichnet, dass das zylindrische ausgebildete Schleifwerkzeug (4) von einem in mindestens vier Achsen beweglichen Bearbeitungszentrum (1) gegenüber dem feststehenden Werkstück (2) geführt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifwerkzeug (4) mit maximaler Spindeldrehzahl rotiert und auf einer Bahn (15) entlang der Zylinderbohrung (3) geführt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Zustellung während der Bewegung des Schleifwerkzeugs (4) auf seiner Bahn (15) kontinuierlich erfolgt.
  9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abschluss der Bearbeitung eine finale Kreisbahn ohne radiale Zustellung mehrfach abgefahren wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass über Lichtbogendrahtspritzen aufgetragene Beschichtungen auf den Zylinderlaufbahnen der Zylinderbohrungen (3) bearbeitet werden.
DE102021004520.3A 2021-09-07 2021-09-07 Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen Pending DE102021004520A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021004520.3A DE102021004520A1 (de) 2021-09-07 2021-09-07 Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102021004520.3A DE102021004520A1 (de) 2021-09-07 2021-09-07 Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102021004520A1 true DE102021004520A1 (de) 2022-09-22

Family

ID=83114953

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102021004520.3A Pending DE102021004520A1 (de) 2021-09-07 2021-09-07 Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102021004520A1 (de)

Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2647348A (en) 1952-02-20 1953-08-04 Heald Machine Co Feed mechanism for internal grinding machines
US3002608A (en) 1960-08-17 1961-10-03 Clifford J Zwickey Package for arrow heads
US3022608A (en) 1960-01-11 1962-02-27 Tree Tool & Die Works Taper grinding tool
DE1279500B (de) 1964-04-06 1968-10-03 Ulvsunda Verkstaeder Aktiebola Innenschleifvorrichtung fuer lange Bohrungen
DE2313838A1 (de) 1972-03-30 1973-10-04 Cincinnati Milacron Heald Schleifmaschine
DE3817259A1 (de) 1988-05-20 1989-11-23 Audi Ag Verfahren und vorrichtung zum bearbeiten von bohrungen
EP0309785B1 (de) 1987-10-02 1991-10-02 Buderus Schleiftechnik GmbH Schleifkörper
AT517140A1 (de) 2015-04-20 2016-11-15 Tyrolit - Schleifmittelwerke Swarovski K G Schleifwerkzeug
DE102017217130A1 (de) 2017-09-26 2019-03-28 Robert Bosch Gmbh Schleifwerkzeug zum Innenrund-Schälschleifen
DE102018217588A1 (de) 2018-10-15 2020-04-16 Robert Bosch Gmbh Schleifwerkzeug sowie Anordnung und Verfahren zur Innenrundbearbeitung eines Werkstücks

Patent Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2647348A (en) 1952-02-20 1953-08-04 Heald Machine Co Feed mechanism for internal grinding machines
US3022608A (en) 1960-01-11 1962-02-27 Tree Tool & Die Works Taper grinding tool
US3002608A (en) 1960-08-17 1961-10-03 Clifford J Zwickey Package for arrow heads
DE1279500B (de) 1964-04-06 1968-10-03 Ulvsunda Verkstaeder Aktiebola Innenschleifvorrichtung fuer lange Bohrungen
DE2313838A1 (de) 1972-03-30 1973-10-04 Cincinnati Milacron Heald Schleifmaschine
EP0309785B1 (de) 1987-10-02 1991-10-02 Buderus Schleiftechnik GmbH Schleifkörper
DE3817259A1 (de) 1988-05-20 1989-11-23 Audi Ag Verfahren und vorrichtung zum bearbeiten von bohrungen
AT517140A1 (de) 2015-04-20 2016-11-15 Tyrolit - Schleifmittelwerke Swarovski K G Schleifwerkzeug
DE102017217130A1 (de) 2017-09-26 2019-03-28 Robert Bosch Gmbh Schleifwerkzeug zum Innenrund-Schälschleifen
DE102018217588A1 (de) 2018-10-15 2020-04-16 Robert Bosch Gmbh Schleifwerkzeug sowie Anordnung und Verfahren zur Innenrundbearbeitung eines Werkstücks

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3707664C1 (de) Werkzeugmaschine zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von vorverzahnten Zahnraedern
DE102014203402B3 (de) Schleifmaschine und verfahren zum schleifen von axialen bohrungen und beidseitig zu bearbeitende plane aussenflächen aufweisenden werkstücken
EP3274120B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum feinbearbeiten verzahnter und gehärteter werkräder
DE102014204807B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von Großkurbelwellen
DE10144644B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von zentrischen Lagerstellen von Kurbelwellen
EP2167277B1 (de) Schleifzentrum und verfahren zum gleichzeitigen schleifen mehrerer lager und endseitigen flächen von kurbelwellen
EP1824627B1 (de) Verfahren und Werkzeugmaschine zum Bearbeiten der Lagersitze von Wellen
DE102013011048A1 (de) Doppelabrichter
EP2021144A1 (de) Verfahren zum bearbeiten der lagersitze der haupt- und hublager von kurbelwellen
EP2551055A2 (de) Verfahren und Bearbeitungsanlage zum Feinbearbeiten einer Kurbelwellenlagerbohrung
DE102011113756A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
EP1784282B1 (de) Schleifscheibe zur erzeugung von aussen-oder innen-kugelgewinden an werkstücken
EP1427557A1 (de) Verfahren zur drallfreien spanenden bearbeitung von rotationssysmmetrischen flächen
DE102011113758A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
DE102010010901A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Feinbearbeiten einer Kurbelwellenlagerbohrung
DE102011113757A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
DE19840738C2 (de) Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens
DE102010020931A1 (de) Vorrichtung zur Bearbeitung einer Zylinderbohrung mit geometrisch bestimmter und geometrisch unbestimmter Schneide
DE102021004520A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum lnnenrund-Einstechschleifen
DE202018105343U1 (de) Vorrichtung zum Abrichten eines Honwerkzeuges sowie mit der Vorrichtung ausgestattete Bearbeitungsmaschine, Honleiste und Honwerkzeug
DE102018206113A1 (de) Feinbearbeitungsverfahren zum Herstellen einer nicht-kreiszylindrischen Bohrung sowie Feinbearbeitungssystem und Schleifwerkzeugeinheit
EP0346425B1 (de) Verfahren zum abrichten einer schleifscheibe
DE3136441C2 (de) Vorrichtung zum Rundschleifen von Werkstücken
DE3236440C2 (de)
EP3636375A1 (de) Verfahren zur herstellung eines gewindewerkzeuges und ein gewindewerkzeug

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R230 Request for early publication
R016 Response to examination communication