-
Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten.
-
Bei der maschinellen Bearbeitung von Banknoten werden diese in einer Banknotenbearbeitungsvorrichtung geprüft und abhängig vom Ergebnis der Prüfung sortiert, indem sie in unterschiedliche Ausgabe- oder Staplerfächer ausgegeben und dabei gestapelt werden. Anschließend werden die gestapelten Banknoten in der Regel mit einer Banderole versehen. Die hierbei verwendeten Banderoliervorrichtungen, welche auch als Banderolierer oder Banderoliermodule bezeichnet werden, können je nach Bauart nur eine bestimmte maximale Anzahl von Stapeln bzw. Banknoten pro Zeiteinheit mit einer Banderole versehen, wodurch der Durchsatz der in der Bearbeitungsvorrichtung pro Zeiteinheit insgesamt bearbeiteten, d.h. geprüften, sortieren und banderolierten, Banknoten begrenzt wird.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein System und ein Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, mit einem erhöhten Durchsatz anzugeben.
-
Diese Aufgabe wird durch ein System und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Ein System zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist auf: mindestens eine Bearbeitungsvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, Wertdokumente mit einer vorgebbaren bzw. vorgegebenen Bearbeitungsrate (R) zu bearbeiten, insbesondere zu vereinzeln, zu befördern und/ oder zu prüfen, und, insbesondere basierend auf mindestens einem Sortierkriterium, jeweils einer von mindestens zwei Banderoliervorrichtungen zuzuführen; mindestens zwei Banderoliervorrichtungen, welche dazu eingerichtet sind, mindestens einen Stapel, welcher durch die einer Banderoliervorrichtung jeweils zugeführten Wertdokumente gebildet wird, mit einer Banderole zu versehen, wobei die Banderoliervorrichtungen durch jeweils eine maximale Banderolierungsrate (B1max, B2max, ...) charakterisiert werden, welche die maximale Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung pro Zeiteinheit banderoliert werden können; und eine Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe der Bearbeitungsrate (R) basierend auf den maximalen Banderolierungsraten (B1max, B2max, ...) der Banderoliervorrichtungen und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (h1, h2, ...), welcher eine, insbesondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu erwartende und/oder angenommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden.
-
Bei einem Verfahren zur Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung werden Wertdokumente in mindestens einer Bearbeitungsvorrichtung mit einer vorgebbaren bzw. vorgegebenen Bearbeitungsrate (R) bearbeitet, insbesondere vereinzelt, befördert und/oder geprüft, und, insbesondere basierend auf mindestens einem Sortierkriterium, jeweils einer von mindestens zwei Banderoliervorrichtungen zugeführt. Die den Banderoliervorrichtungen zugeführten Wertdokumente bilden jeweils mindestens einen Stapel, welcher mit einer Banderole versehen wird, wobei die Banderoliervorrichtungen durch jeweils eine maximale Banderolierungsrate (B1max, B2max, ...) charakterisiert werden, welche die maximale Anzahl von Wertdokumenten angibt, die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung pro Zeiteinheit banderoliert werden können. Die Bearbeitungsrate (R) wird basierend auf i) den maximalen Banderolierungsraten (B1max, B2max, ...) der Banderoliervorrichtungen und ii) mindestens einem Häufigkeitsparameter (h1, h2, ...) vorgegeben, welcher eine, insbesondere aufgrund des mindestens einen Sortierkriteriums, zu erwartende und/ oder angenommene statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden.
-
Ein Computerprogrammprodukt gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.
-
Ein computerlesbares Speichermedium gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung umfasst Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.
-
Aspekte der Erfindung basieren vorzugsweise auf dem Ansatz, die Bearbeitungsrate, mit welcher die Wertdokumente in der Bearbeitungsvorrichtung bearbeitet werden, unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten der Banderoliervorrichtungen und einer, insbesondere je nach Sortierkriterium, zu erwartenden bzw. angenommenen statistischen Verteilung der Wertdokumente auf die Ausgabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen vorzugeben bzw. einzustellen.
-
Die jeweiligen maximalen Banderolierungsraten (B1max, B2max, ...) der Banderoliervorrichtungen werden beispielsweise in der Einheit „Wertdokumente pro Minute“ oder „Wertdokumente pro Sekunde“ angegeben und werden vorzugsweise vorab in einer Speichereinrichtung gespeichert, von welcher sie von der Steuerungsvorrichtung abgerufen werden können. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch eine Benutzerschnittstelle vorgesehen sein, über welche die jeweiligen maximalen Banderolierungsraten durch einen Benutzer eingegeben bzw. vorgegeben werden können.
-
Vorzugsweise sind die für das jeweilige Sortierkriterium zu erwartenden bzw. angenommenen Häufigkeitsparameter (h1, h2, ...) auf 1 bzw. 100 % normiert und geben die zu erwartende bzw. angenommene statistische Häufigkeit im Wertebereich zwischen 0 und 1 bzw. 0 % und 100 % an, mit welcher die Wertdokumente auf die jeweiligen Ausgabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen verteilt werden.
-
Die jeweils zu erwartende bzw. angenommene statistische Verteilung der Wertdokumente auf die Ausgabefächer und/ oder die entsprechenden Häufigkeitsparameter kann bzw. können beispielsweise auf Erfahrungswerten und/ oder statistischen Verteilungen der Wertdokumente beruhen, welche bei vorausgegangenen Bearbeitungen von - hinsichtlich des jeweiligen Sortierkriteriums (wie z.B. Fitness oder Stückelung) ähnlichen oder vergleichbaren - Wertdokument-Chargen in derselben Bearbeitungsvorrichtung und/oder anderen Bearbeitungsvorrichtungen für dieses Sortierkriterium erhalten wurden.
-
Soll beispielsweise eine Charge von Wertdokumenten bezüglich Fitness sortiert werden, so kann zum Beispiel für das erste Ausgabefach, in welches als „fit“ eingestufte Wertdokumente ausgegeben werden, ein Häufigkeitsparameter (h1) von z.B. 0,7 bzw. 70 % und für das zweite Ausgabefach, in welches als „unfit“ eingestufte Wertdokumente ausgegeben werden, ein Häufigkeitsparameter (h2) von z.B. 0,3 bzw. 30 % angenommen werden, wenn bei einer oder mehreren früheren Bearbeitungen von hinsichtlich Fitness ähnlichen oder vergleichbaren Wertdokument-Chargen im Mittel 70 % der Wertdokumente in das erste Ausgabefach („fit“) und 30 % der Wertdokumente in das zweite Ausgabefach („unfit“) ausgegeben wurden.
-
Der bei der Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate der Bearbeitungsvorrichtung herangezogene mindestens eine Häufigkeitsparameter muss jedoch nicht zwingend auf einer mehr oder weniger exakten statistischen Auswertung vorangegangener Bearbeitungen beruhen, sondern kann lediglich auf einer Annahme der zu erwartenden statistischen Häufigkeit beruhen, mit welcher die Wertdokumente bei der aktuell zu bearbeitenden Charge auf die Ausgabefächer voraussichtlich verteilt werden. Eine solche Annahme kann beispielsweise von einer Bedienperson getroffen werden, beispielsweise auf der Basis von Erfahrungswerten und/oder von bei vorangegangenen Bearbeitungen gewonnenen statistischen Verteilungen bei einer Fitness-Sortierung.
-
Alternativ ist es auch möglich, die Verteilung der bearbeiteten Banknoten auf die Ausgabefächer bzw. Banderoliervorrichtungen vorzugeben, beispielsweise indem das System so gesteuert wird, dass die geprüften Banknoten - ohne Berücksichtigung eines Sortierkriteriums - abwechselnd einer ersten und zweiten Banderoliervorrichtung zugeführt werden. Entsprechend wird in diesem Fall eine statistische Verteilung der Banknoten auf die erste bzw. zweite Banderoliervorrichtung von jeweils 50 % (h1 = h2 = 0,5) angenommen. Die Annahme bzw. Vorgabe einer solchen statistischen Verteilung findet beispielsweise in Fällen Anwendung, in denen die zu bearbeitenden Banknoten lediglich gezählt und/oder registriert werden sollen, ohne eine Sortierung im engeren Sinne, also etwa hinsichtlich Fitness und/oder Stückelung, vorzunehmen.
-
Unter Berücksichtigung der für ein Sortierkriterium zu erwartenden bzw. anzunehmenden statistischen Häufigkeitsverteilung kann eine Bearbeitungsrate (R) vorgegeben werden, welche in der Regel höher ist als die maximalen Banderolierungsraten (B1max, B2max, ...) der jeweiligen Banderoliervorrichtungen. Ist zum Beispiel die maximale Banderolierungsrate für beide Banderoliervorrichtungen gleich und beträgt diese 1000 Wertdokumente pro Minute, so wird unter Berücksichtigung des Häufigkeitsparameters mit dem höchsten Wert, im vorstehend erwähnten Beispiel also 0,7 bzw. 70 %, eine Bearbeitungsrate vorgegeben, welche einerseits höher ist als die maximale Banderolierungsrate (1000 Wertdokumente pro Minute) und andererseits aber so bemessen wird, dass die maximale Banderolierungsrate der dem betreffenden Ausgabefach (im vorstehend erwähnten Beispiel also dem ersten Ausgabefach für als „fit“ eingestufte Wertdokumente) zugeordneten Banderoliervorrichtung, gegebenenfalls einschließlich eines Sicherheitsabstands oder eines sog. Konfidenzintervalls, nicht überschritten wird. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung werden die Begriffe „Sicherheitsabstand“ und „Konfidenzintervall“ als Synonyme verwendet.
-
Im vorstehend erwähnten Beispiel kann beispielsweise eine Bearbeitungsrate von 1200 oder 1300 Wertdokumenten pro Minute vorgegeben werden, bei welcher im ersten Ausgabefach dann eine Banderolierung mit einer Rate von 1200 × 0,7 = 840 Wertdokumenten pro Minute bzw. 1300 × 0,7 = 910 Wertdokumenten pro Minute (also jeweils unterhalb der maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute), zu erfolgen hat, damit ein Stau von Wertdokumenten vermieden bzw. eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente gewährleistet wird. Bei Vorgabe einer Bearbeitungsrate von 1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute wird somit ein Sicherheitsabstand bzw. Konfidenzintervall von (1000 - 840) = 160 bzw. (1000 - 910) = 90 Wertdokumenten pro Minute zur maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute eingehalten.
-
Vorzugsweise wird die Größe dieses Sicherheitsabstands bzw. Konfidenzintervalls in Abhängigkeit von der Zuverlässigkeit oder Genauigkeit der erwarteten statistischen Verteilung der Wertdokumente gewählt. Wenn die im vorliegenden Beispiel angenommene statistische Verteilung von 70 % bzw. 30 % auf einer vorausgegangenen Bearbeitung einer Vielzahl von Wertdokumenten-Chargen beruht, so kann deren Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit als hoch eingestuft werden, so dass bei Vorgabe einer Bearbeitungsrate von 1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute ein ausreichend großer Sicherheitsabstand zur maximalen Banderolierungsrate eingehalten wird. Beruht die angenommene statistische Verteilung dagegen auf einer bloßen Annahme oder groben Schätzung, so kann durch die Vorgabe einer etwas geringeren Bearbeitungsrate von beispielsweise 1100 Wertdokumenten pro Minute ein entsprechend größerer Sicherheitsabstand von (1000 - (1100 × 0,7)) = 230 Wertdokumenten pro Minute eingestellt werden.
-
Ausgehend von der maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute wird also durch die Bearbeitung von Wertdokumenten mit einer vorgegebenen Rate von 1100,1200 bzw. 1300 Wertdokumenten pro Minute eine Durchsatzsteigerung von 10 %, 20 % bzw. 30 % erzielt.
-
Insgesamt wird durch die Erfindung somit der Durchsatz bei der Bearbeitung von Wertdokumenten, insbesondere Banknoten, erhöht.
-
Vorzugsweise ist die von der Steuerungsvorrichtung vorgegebene Bearbeitungsrate (R) größer als die maximale Banderolierungsrate (B1max, B2max...) mindestens einer der Banderoliervorrichtungen. Dadurch wird stets eine Durchsatzsteigerung, bezogen auf die maximale Banderolierungsrate der betreffenden Banderoliervorrichtung, erzielt. Je nach der zu erwartenden bzw. vorgegebenen Verteilung der Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen kann hierbei eine Bearbeitungsrate sogar bis hin zu einer maximal möglichen Bearbeitungsrate des Systems vorgegeben werden. Die maximal mögliche Bearbeitungsrate des Systems kann beispielsweise durch eine maximale Vereinzelungsrate eines für die Vereinzelung der in Form eines Stapels bereitgestellten Wertdokumente vorgesehenen Vereinzlers gegeben sein.
-
Um bei der vorstehend beschriebenen Ausführung einen Stau von Wertdokumenten in den jeweiligen Banderoliervorrichtungen zu vermeiden und einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, kann vorzugsweise vorgesehen sein, die jeweils aktuelle Banderolierungsrate zu erfassen und/oder zu ermitteln, welche die Anzahl der in mindestens einer der Banderoliervorrichtungen pro Zeiteinheit banderolierten Wertdokumenten charakterisiert, und das System und/ oder die Bearbeitung der Wertdokumente in Abhängigkeit von einer Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate der betreffenden Banderoliervorrichtung von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate dieser Banderoliervorrichtung zu steuern. Beispielsweise kann im Falle eines auf diese Weise ermittelten drohenden Staus von Wertdokumenten in einer der Banderoliervorrichtungen das System so gesteuert werden, dass Wertdokumente, die basierend auf dem mindestens einen Sortierkriterium, zum Beispiel Fitness, der betreffenden Banderoliervorrichtung, zum Beispiel am Ausgabefach für als „fit“ eingestufte Wertdokumente, zugeführt werden sollen, stattdessen einer Staplervorrichtung, insbesondere einem Überschuss-Stapler oder Reject-Stapler, zugeführt werden. Diese gesondert ausgegebenen Wertdokumente können dem System dann erneut, beispielsweise durch Einlegen in den Vereinzler, zur Bearbeitung und Sortierung zugeführt werden.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe der Bearbeitungsrate zusätzlich basierend auf mindestens einem Konfidenzparameter (K), durch welchen eine Zuverlässigkeit und/ oder Genauigkeit der zu erwartenden statistischen Häufigkeit, mit welcher die Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen verteilt werden, charakterisiert wird, eingerichtet. Bei dem Konfidenzparameter (K) kann es sich beispielsweise um einen Faktor zwischen 0 und 1 handeln (z.B. 0 = keine Zuverlässigkeit, 1 = höchste Zuverlässigkeit oder auch umgekehrt), durch welchen der relative Sicherheitsabstand charakterisiert wird. Alternativ kann der Konfidenzparameter (K) aber auch den absoluten Sicherheitsabstand, beispielsweise in Wertdokumenten pro Minute, angeben. Durch Vorgabe bzw. Wahl des Konfidenzparameters (K) kann die Größe des Sicherheitsabstands zwischen der statistisch zu erwartenden bzw. erforderlichen Banderolierungsrate (R × h1 bzw. R × h2) und der maximalen Banderolierungsrate (B1max bzw. B2max) in der jeweiligen Banderoliervorrichtung auf einfache und zuverlässige Weise eingestellt werden.
-
Alternativ oder zusätzlich zur vorstehend beschriebenen gesonderten Ausgabe von Wertdokumenten im Falle eines drohenden Staus ist es aber auch möglich, die vorgegebene Bearbeitungsrate mittels einer nachfolgend näher beschriebenen oberen Bearbeitungsrate oder reduzierten Bearbeitungsrate nach oben hin zu begrenzen, um einen Stau von Wertdokumenten in einer der Banderoliervorrichtungen zuverlässig zu vermeiden und einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung der Wertdokumente aufrechtzuerhalten.
-
Vorzugsweise ist die von der Steuerungsvorrichtung vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als mindestens eine obere Bearbeitungsrate (B1max/h1, B2max/h2, ...), die jeweils dem Quotienten aus der maximalen Banderolierungsrate (B1max, B2max, ...) einer der Banderoliervorrichtungen und dem Häufigkeitsparameter (h1, h2, ...), welcher die zu erwartende statistische Häufigkeit charakterisiert, mit welcher die Wertdokumente auf diese Banderoliervorrichtung verteilt werden, entspricht. Vorzugsweise ist die vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als alle oberen Bearbeitungsraten bzw. ist die vorgegebene Bearbeitungsrate kleiner als die kleinste der berechneten oberen Bearbeitungsraten. Im vorstehend beschriebenen Beispiel mit jeweils einer maximalen Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute und einer statistischen Häufigkeit der Verteilung der Wertdokumente auf die beiden Banderoliervorrichtungen von 70 % bzw. 30 % beträgt die obere Bearbeitungsrate 1000/0,7 = 1429 bzw. 1000/0,3 = 3333 Wertdokumente pro Minute. In diesem Beispiel wird somit eine Bearbeitungsrate (R) vorgegeben, welche in jedem Fall kleiner, vorzugsweise deutlich kleiner, als 1429 Wertdokumente pro Minute ist. Dadurch wird auf einfache Weise ermöglicht, dass die in der jeweiligen Banderoliervorrichtung statistisch zu erwartende bzw. erforderliche Banderolierungsrate stets kleiner, vorzugsweise deutlich kleiner, ist als die maximale Banderolierungsrate. Dadurch kann trotz Erhöhung des Gesamtdurchsatzes bei der Bearbeitung der Wertdokumente ein Stau von Wertdokumenten in den jeweiligen Banderoliervorrichtungen vermieden und somit ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht werden.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung zur Vorgabe einer Bearbeitungsrate (R) eingerichtet, welche höchstens so groß (d.h. kleiner oder gleich) ist wie mindestens eine reduzierte Bearbeitungsrate, welche der basierend auf dem mindestens einen Konfidenzparameter (K) reduzierten oberen Bearbeitungsrate (B1max/h1, B2max/h2) entspricht. Handelt es sich bei dem Konfidenzparameter (K) z.B. um einen Faktor zwischen 0 und 1 (0 < K < 1), so errechnet sich die jeweilige reduzierte Bearbeitungsrate wie folgt: (B1max/h1)×K bzw. (B2max/h2)×K. Für die vorgegebene Bearbeitungsrate (R) gilt dann: R ≤ (B1max/h1)×K und R ≤ (B2max/h2)×K. Analog zum vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist bei der vorliegenden bevorzugten Ausführung die vorgegebene Bearbeitungsrate vorzugsweise kleiner oder gleich der kleinsten der mittels Konfidenzparameter reduzierten oberen Bearbeitungsraten. Nimmt man beispielsweise für den Konfidenzparameter (K) einen Wert von 0,84 an, so beträgt im vorstehend beschriebenen Beispiel (maximale Banderolierungsrate von 1000 Wertdokumenten pro Minute, statistische Häufigkeit 70 % bzw. 30 %) die für die Vorgabe der Bearbeitungsrate maßgebliche reduzierte obere Bearbeitungsrate (1000/0,7)x0,84 = 1200 Wertdokumente pro Minute. Je nach Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit der jeweils angenommenen bzw. erwarteten statistischen Häufigkeit bei der Verteilung der Wertdokumente auf die Banderoliervorrichtungen kann der Konfidenzparameter (K) selbstverständlich auch kleinere oder größere Werte annehmen, wie zum Beispiel 0,7, 0,75 oder 0,8 bzw. 0,9 oder 0,95. Dadurch kann trotz Erhöhung des Gesamtdurchsatzes bei der Bearbeitung der Wertdokumente ein Stau von Wertdokumenten in den jeweiligen Banderoliervorrichtungen vermieden und somit ein kontinuierlicher Betrieb mit besonders hoher Zuverlässigkeit gewährleistet werden.
-
Vorzugsweise kann ferner eine Benutzerschnittstelle vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, eine Vorgabe des mindestens einen Sortierkriteriums und/oder der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate und/oder des mindestens einen Häufigkeitsparameters und/oder des mindestens einen Konfidenzparameters durch einen Benutzer zu ermöglichen. Die Benutzerschnittstelle kann beispielsweise eine Tastatur, einen Touchscreen und/ oder Auswahltasten aufweisen, über welche bzw. welchen der gewünschte Wert eines oder mehrerer der vorstehend genannten Parameter ausgewählt und vorgegeben werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzerschnittstelle aber auch zur Eingabe der betreffenden Werte mittels Sprache bzw. Sprachsteuerung eingerichtet sein. Die zur Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate jeweils erforderlichen Parameter können dadurch auf einfache und schnelle Weise eingegeben bzw. vorgegeben werden, so dass die Bearbeitungsrate zuverlässig und schnell an die jeweils zu bearbeitende Charge von Wertdokumenten und die je nach Sortierkriterium zu erwartende statistische Verteilung der Wertdokumente auf die jeweiligen Ausgabefächer angepasst werden kann, um einen möglichst kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung zu gewährleisten.
-
Alternativ oder zusätzlich kann eine Benutzerschnittstelle vorgesehen sein, welche dazu eingerichtet ist, eine Änderung der durch die Steuerungsvorrichtung vorgegebenen Bearbeitungsrate durch einen Benutzer zu ermöglichen. Die Benutzerschnittstelle kann z.B. eine Tastatur, einen Touchscreen und/oder Auswahltasten aufweisen, über welche bzw. welchen die Bearbeitungsrate geändert, insbesondere erhöht oder vermindert, werden kann. In einer besonders einfachen Konfiguration können beispielsweise zwei Tasten „speed up“ oder „beschleunigen“ und „speed down“ oder „verlangsamen“ vorgesehen sein, durch deren Betätigung die zunächst ermittelte bzw. vorgegebene Bearbeitungsrate erhöht bzw. vermindert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Benutzerschnittstelle aber auch dazu eingerichtet sein, eine Änderung der Bearbeitungsrate mittels Spracheingabe bzw. Sprachsteuerung zu ermöglichen. Dadurch kann die jeweils vorgegebene Bearbeitungsrate durch eine Bedienperson weiter optimiert werden, um einerseits einen noch höheren Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits einen Wertdokumentstau in den Ausgabefächern bzw. Banderoliervorrichtungen zu verhindern.
-
Vorzugsweise ist mindestens eine Speichereinrichtung vorgesehen, in welcher die maximalen Banderolierungsraten, durch welche die Banderoliervorrichtungen charakterisiert werden, gespeichert sind. Da sich die maximalen Banderolierungsraten der Banderoliervorrichtung in der Regel nicht oder nicht stark ändern, können diese von der Steuerungsvorrichtung einfach aus der Speichereinrichtung abgerufen und bei der Ermittlung der Bearbeitungsrate berücksichtigt werden, ohne dass eine Vorgabe der maximalen Banderolierungsraten durch eine Bedienperson erforderlich ist. Die Ermittlung und Vorgabe der Bearbeitungsrate wird dadurch besonders schnell und, da Fehler bei der Eingabe der maximalen Banderolierungsraten durch eine Bedienperson ausgeschlossen werden können, zuverlässig.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet, mindestens eine aktuelle Banderolierungsrate (B1 bis B4) zu erfassen und/oder zu ermitteln, welche die Anzahl der in mindestens einer der Banderoliervorrichtungen pro Zeiteinheit banderolierten Wertdokumenten charakterisiert, und das System und/ oder die Bearbeitung der Wertdokumente in Abhängigkeit von einer Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate (B1 bis B4) der betreffenden Banderoliervorrichtung von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate (B1max bzw. B2max) dieser Banderoliervorrichtung zu steuern.
-
Beispielsweise kann die Abweichung (z.B. B1max - B1 bzw. B2max - B2) der erfassten aktuellen Banderolierungsrate von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate mit einem vorgegebenen Sicherheitsabstand bzw. Konfidenzintervall verglichen werden. Ist die Abweichung kleiner als der Sicherheitsabstand bzw. das Konfidenzintervall, so kann beispielsweise die vorgegebene Bearbeitungsrate reduziert werden, um einen Wertdokumentstau in einer der Banderoliervorrichtungen zuverlässig zu verhindern bzw. weiterhin eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente zuverlässig zu gewährleisten. Ist die Abweichung dagegen größer als der Sicherheitsabstand bzw. das Konfidenzintervall, so wird die aktuell vorgegebene Bearbeitungsrate beibehalten oder, wenn die Abweichung zum Beispiel relativ groß ist, etwas erhöht. Dadurch wird auf besonders zuverlässige Weise eine kontinuierliche Bearbeitung der Wertdokumente bei gleichzeitig hohem Durchsatz ermöglicht.
-
Vorzugsweise ist die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet, für den Fall, dass die Abweichung der aktuellen Banderolierungsrate der betreffenden Banderoliervorrichtung von der maximalen Banderolierungsrate dieser Banderoliervorrichtung einen vorgegebenen Abweichungswert unterschreitet und/oder sich mit der Zeit verringert, d.h. die aktuelle Banderolierungsrate nähert sich der maximalen Banderolierungsrate an, bestimmte Maßnahmen einzuleiten, um einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung der Wertdokumente zuverlässig aufrechtzuerhalten und/oder einen Wertdokumentstau in den Ausgabefächern bzw. Banderoliervorrichtungen zu vermeiden. Beispielsweise wird in diesem Fall das System so gesteuert, dass Wertdokumente, die basierend auf dem mindestens einen Sortierkriterium, zum Beispiel Fitness, der betreffenden Banderoliervorrichtung, zum Beispiel am Ausgabefach für als „fit“ eingestufte Wertdokumente, zugeführt werden sollen, stattdessen einer Staplervorrichtung, insbesondere einem Überschuss-Stapler oder Reject-Stapler, zugeführt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Bearbeitung der Wertdokumente, zumindest vorübergehend, gestoppt werden. Hierbei wird insbesondere nur die Vereinzelung, Prüfung und Ausgabe der Wertdokumente in die Ausgabefächer gestoppt, wohingegen die Banderolierung in der betreffenden Banderoliervorrichtung fortgesetzt wird, um einen drohenden Wertdokumentstau in der betreffenden Banderoliervorrichtung bereits im Vorfeld zu verhindern. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine gegenüber der aktuell vorgegebenen Bearbeitungsrate reduzierte Bearbeitungsrate vorgegeben werden und/ oder eine gegenüber einer aktuellen Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Wertdokumente während der aktuellen Bearbeitung, insbesondere während oder nach der Vereinzelung, Prüfung und Ausgabe, befördert werden, reduzierte Transportgeschwindigkeit vorgegeben werden. Vorzugsweise wird auch in diesem Fall die Banderolierung der Wertdokumente in der betreffenden Banderoliervorrichtung fortgesetzt, so dass ein drohender Wertdokumentstau in der Banderoliervorrichtung zuverlässig verhindert werden kann.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen:
- 1 ein Beispiel eines Systems zur Bearbeitung von Wertdokumenten;
- 2 ein erstes Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten;
- 3 ein zweites Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten; und
- 4 ein drittes Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels eines Systems zur Bearbeitung von Wertdokumenten, welches nachfolgend anhand der Bearbeitung von Banknoten näher erläutert wird.
-
Im vorliegenden Beispiel weist das System ein Basismodul 10, ein erstes Modul 20 und ein zweites Modul 30 auf. Das Basismodul 10 weist einen sogenannten Vereinzler 11 auf, der dazu eingerichtet ist, die in Form eines Stapels 12 eingegebenen Banknoten einzeln vom Stapel 12 abzuziehen und einem Transportpfad 13 zuzuführen.
-
Auf ihrem Transport passieren die Banknoten einen oder mehrere Sensoren 14, welche ein oder mehrere, beispielsweise optische, akustische und/oder magnetische, Eigenschaften der Banknoten erfassen und in entsprechende Sensorsignale umwandeln. Die Sensorsignale werden in einer Steuerungsvorrichtung 15 ausgewertet und zur Prüfung und/ oder Klassifizierung und/ oder Identifikation der Banknoten herangezogen.
-
In Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfung bzw. Klassifizierung werden die Banknoten sortiert, indem sie unterschiedlichen Ausgabefächern 16, 21, 22, 31, 32 zugeführt werden. Im vorliegenden Beispiel weist das System ein sogenanntes Reject-Fach 16 auf, in welches Banknoten ausgegeben werden, die zum Beispiel aufgrund von Eselsohren, Verschmutzungen und/oder Rissen nicht oder nicht zuverlässig geprüft, klassifiziert bzw. identifiziert werden konnten und erneut, insbesondere manuell, nachbearbeitet werden müssen. Ferner weist das erste Modul 20 zwei Staplerfächer 21 und 22 auf, in welche Banknoten ausgegeben und gestapelt werden, die einer dem ersten Modul 20 zugeordneten Klasse angehören bzw. ein bestimmtes Sortierkriterium erfüllen oder nicht erfüllen. Im vorliegenden Beispiel weist auch das zweite Modul 30 zwei Staplerfächer 31 und 32 auf, in welche Banknoten ausgegeben und gestapelt werden, die einer dem zweiten Modul 30 zugeordneten Klasse angehören bzw. ein Sortierkriterium erfüllen bzw. nicht erfüllen.
-
Das erste und zweite Modul 20 bzw. 30 weist ferner jeweils einen Banderolierer 23 bzw. 33 auf, welcher dazu eingerichtet ist, die in den Staplerfächern 21 und 22 bzw. 31 und 32 gebildeten Stapel von Banknoten mit jeweils einer Banderole B zu versehen. Die Module 20, 30 sind hierbei vorzugsweise so konfiguriert, dass nur Stapel mit einer bestimmten, vorzugsweise vorgebbaren, Anzahl von beispielsweise 100 Banknoten mit einer Banderole B versehen werden.
-
Im vorliegenden Beispiel ist den beiden Staplerfächern 21 und 22 bzw. 31 und 32 des jeweiligen Moduls 20 bzw. 30 jeweils ein Banderolierer 23 bzw. 33 zugeordnet. Der Banderolierer 23 bzw. 33 wird daher auch als gemeinsamer Banderolierer (engl. „shared bander“), und die beiden Staplerfächer 21 und 22 bzw. 31 und 32 werden als Tandem-Stapler (engl. „tandem stacker“) bezeichnet. Die Tandem-Stapler 21, 22 bzw. 31, 32 im ersten und zweiten Modul 20 bzw. 30 haben eine ähnliche Wirkung wie ein Hochpassfilter in der elektronischen Signal- oder Bildverarbeitung: Solange die benötigte Zeit für das Erreichen der vorgegebenen Anzahl, zum Beispiel 100, von Banknoten im jeweiligen Staplerfach 21, 22 bzw. 31, 32 nicht kürzer ist als die vom jeweiligen Banderolierer 23 bzw. 33 benötigte Zeit (sog. Zykluszeit) für das Banderolieren eines Stapels, können weitere Banknoten von den Staplerfächer 21, 22 bzw. 31, 32 aufgenommen werden. Werden dagegen so viele Banknoten in eines der Module 20, 30 ausgegeben, dass die jeweils benötigte Zeit für das Erreichen der vorgegebenen Anzahl von Banknoten in den Staplerfächern kürzer ist als die Zykluszeit des jeweiligen Banderolierers 23 bzw. 33, so können ab einem bestimmten Zeitpunkt keine weiteren Banknoten mehr in das betreffende Modul 20, 30 aufgenommen werden.
-
Alternativ kann für jedes der Staplerfächer 21 und 22 bzw. 31 und 32 ein eigener Banderolierer (nicht dargestellt) vorgesehen sein oder pro Modul 20, 30 nur ein Staplerfach 21 oder 22 bzw. 31 oder 32 und ein Banderolierer 23 bzw. 33 vorgesehen sein.
-
Je nach Ausgestaltung und/oder Verwendungszweck des Systems können neben den beiden beispielhaft gezeigten Modulen 20 und 30 ein oder mehrere weitere Module vorgesehen sein, wie durch den gestrichelten Pfeil angedeutet ist.
-
Das Basismodul 10 ist dazu eingerichtet, die einzelnen Banknoten des Stapels 12 mit einer vorgebbaren bzw. einstellbaren Bearbeitungsrate R (Banknoten pro Minute) zu bearbeiten, d.h. insbesondere zu vereinzeln, zu befördern und zu prüfen, und einem der beiden Module 20, 30 oder dem Reject-Fach 16 zuzuführen. Die den Modulen 20, 30 jeweils zugeführten Banknoten werden dort mit einer Banderolierungsrate B1 bzw. B2 (Banknoten pro Minute) banderoliert. Unter Berücksichtigung der Zurückweisungsrate Z (sog. Reject-Rate) der pro Zeiteinheit in das Reject-Fach 16 ausgegebenen Banknoten gilt folgende Kontinuitätsgleichung: R = B1 + B2 + Z.
-
Die maximale Anzahl der Banknoten, die in einem Modul 20, 30 bzw. durch den betreffenden Banderolierer 23 bzw. 33 pro Zeiteinheit banderoliert werden können, ist technisch bzw. durch die Konstruktion des jeweiligen Moduls 20, 30 und/oder Banderolierers 23 bzw. 33 bedingt und wird jeweils durch eine maximale Banderolierungsrate B1max bzw. B2max (Banknoten pro Minute) charakterisiert.
-
Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist die vorgegebene Bearbeitungsrate R der Banknoten im Basismodul 10 größer als die maximalen Banderolierungsraten B1max und B2max der Module 20, 30. Die Ermittlung bzw. Vorgabe der Bearbeitungsrate R erfolgt dabei vorzugsweise unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max und einer basierend auf mindestens einem Sortierkriterium zu erwartenden bzw. einer angenommenen statistischen Verteilung der Banknoten auf die beiden Module 20, 30. Die zu erwartende bzw. angenommene statistische Verteilung wird vorzugsweise durch mindestens einen Häufigkeitsparameter charakterisiert.
-
Optional kann dabei zusätzlich ein Maß für die Zuverlässigkeit der angenommenen statistischen Verteilung, insbesondere in Form eines Konfidenzparameters und/ oder Konfidenzintervalls, berücksichtigt werden.
-
Optional können darüber hinaus Maßnahmen vorgesehen sein, mittels welcher auf Abweichungen von der angenommenen statistischen Verteilung der Banknoten auf die Module 20, 30 bei der Sortierung der Banknoten einer aktuell bearbeiteten Charge reagiert werden kann, um einen kontinuierlichen Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten zu gewährleisten.
-
Die vorstehend genannten Aspekte werden nachfolgend anhand von Anwendungsbeispielen näher erläutert.
-
2 zeigt ein erstes Anwendungsbeispiel eines Systems zur Bearbeitung von Wertdokumenten. Hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise des Systems gelten die vorstehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit dem in 1 gezeigten Beispiel entsprechend.
-
Für dieses und die nachfolgend beschriebenen Anwendungsbeispiele wird angenommen, dass Banknoten im Basismodul 10 mit einer Bearbeitungsrate R von bis zu 2000 Banknoten pro Minute bearbeitet werden können. Ferner wird angenommen, dass die Banderolierer 23, 33 jeweils eine Zykluszeit von 6 Sekunden für das Banderolieren eines Stapels benötigen, was 10 Stapeln pro Minute entspricht. Beträgt die in jedem Bündel vorgesehene Anzahl von Banknoten beispielsweise 100, so entspricht die maximale Banderolierungsrate B1max, B2max der Banderolierer 23, 33 also 10 Stapel/Minute × 100 Banknoten/Stapel = 1000 Banknoten/Minute.
-
Im vorliegenden Anwendungsbeispiel soll eine Charge von Banknoten hinsichtlich Fitness (Sortierkriterium) geprüft und entsprechend sortiert den beiden Module 20, 30 zugeführt werden. Im vorliegenden Beispiel werden die als „unfit“ klassifizierten Banknoten dem ersten Modul 20 und die als „fit“ klassifizierten Banknoten dem zweiten Modul 30 zugeführt. Aufgrund von Erfahrungswerten und/oder bei der Bearbeitung von Banknotenchargen in der Vergangenheit gewonnenen Daten bei der Fitnesssortierung wird im vorliegenden Anwendungsbeispiel eine statistische Verteilung von als „fit“ bzw. „unfit“ eingestuften Banknoten von 70 % (h1 = 0,7) bzw. 30 % (h2 = 0,3) angenommen.
-
Unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max und der zu erwartenden statistischen Verteilung bzw. der entsprechenden Häufigkeitsparameter h1, h2 kann nun eine Bearbeitungsrate R ermittelt bzw. so vorgegeben werden, dass einerseits ein möglichst hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Banknoten erreicht wird und andererseits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten nicht durch ein Erreichen der maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max gefährdet wird.
-
Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 1200 Banknoten/Minute vorgegeben, aufgrund welcher unter Berücksichtigung der zu erwartenden statistischen Verteilung im ersten Modul 20 etwa 360 Banknoten/Minute und im zweiten Modul 30 etwa 840 Banknoten/Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Optional kann hierbei zusätzlich eine Zurückweisungsrate Z von z.B. 36 Banknoten/Minute (entsprechend 3 % der Bearbeitungsrate R) berücksichtigt werden, so dass im ersten Modul 20 etwa 349 Banknoten/Minute und im zweiten Modul etwa 815 Banknoten/Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Die jeweils erforderlichen Banderolierungsraten - insbesondere auch für das zweite Modul 30, in welches 70 % der Banknoten ausgegeben werden, - liegen damit in einem ausreichenden Sicherheitsabstand von der maximalen Banderolierungsrate B1max bzw. B2max von 1000 Banknoten/Minute, so das auch im Falle einer Abweichung von der angenommenen statistischen Verteilung innerhalb gewisser Grenzen die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max, B2max nicht erreicht oder überschritten wird.
-
Stellt sich bei der aktuell bearbeiteten Charge abweichend von der angenommenen Verteilung von 70% zu 30% („fit“ zu „unfit“) z.B. eine statistische Verteilung von 75 % zu 25 % ein, so werden (bei optionaler Berücksichtigung einer Zurückweisungsrate Z von 36 Banknoten/Minute) im ersten Modul 300 (291) und im zweiten Modul 900 (873) Banknoten/Minute ausgegeben und mit einer entsprechenden Banderolierungsrate banderoliert, welche nach wie vor kleiner ist als die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max bzw. B2max in Höhe von 1000 Banknoten/Minute.
-
Bezogen auf die maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max von 1000 Banknoten/Minute ist die vorgegebene Bearbeitungsrate R mit 1200 Banknoten/Minute somit 20 % höher. Trotz der Limitierung des Bearbeitungsprozesses durch die gegebenen maximalen Banderolierungsraten wird dadurch ein 20 % höherer Gesamtdurchsatz bei der Bearbeitung der Banknoten erzielt.
-
Vorzugsweise ist eine Benutzerschnittstelle 17 vorgesehen, durch welche eine Bedienperson die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungsrate R verändern, insbesondere erhöhen oder vermindern, kann. Im einfachsten Fall können zu dessen Zweck beispielsweise zwei Tasten (z.B. „speed up“ und „speed down“) vorgesehen sein. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits einen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierliche Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten.
-
Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungsvorrichtung 15 dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 bearbeitete Banknoten - statt den Modulen 20, 30 - dem Reject-Fach 16 oder einem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zuzuführen, falls in wenigstens einem der Module 20, 30 die aktuell erforderliche Banderolierungsrate B1, B2 die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max bzw. B2max zu erreichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht oder überschreitet.
-
Alternativ oder zusätzlich kann statt einer solchen „Umleitung“ bearbeiteter Banknoten aber auch - mittels der Steuerungsvorrichtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstelle 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert werden, zumindest vorübergehend vermindert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgesehen sein, dass die Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 zumindest vorübergehend angehalten wird.
-
3 zeigt ein zweites Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten. Hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise des Systems gelten die vorstehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit den in den 1 und 2 gezeigten Beispielen entsprechend.
-
In diesem Anwendungsbeispiel wird eine Charge von als „fit“ betrachteten 50 €-Banknoten (d.h. es ist nur eine Stückelung in der Charge enthalten) bearbeitet. Ein solcher Anwendungsfall kann beispielsweise auftreten, wenn eine in einem Geldautomaten befindliche und zumindest teilweise mit Banknoten gefüllte Kassette (sog. ATM-Kassette) aus dem Geldautomaten entnommen und an eine Zentralstelle, beispielsweise ein sog. Cash Center, zurückgegeben wird.
-
Im vorliegenden Beispiel erfolgt keine Sortierung der bearbeiteten Banknoten im engeren Sinne, d.h. entsprechend einem Sortierkriterium wie z.B. Fitness oder Stückelung, sondern die bearbeiteten, z.B. sensorisch erfassten, gezählten und/ oder anhand ihrer Seriennummern identifizierten, Banknoten werden zu gleichen Anteilen auf die beiden, in einer Art „Tandem-Betrieb“ genutzten Module 20, 30 verteilt. Die in diesem Fall angenommene bzw. vorgegebene statistische Verteilung der Banknoten auf die beiden Module 20, 30 beträgt also jeweils 50 % (h1 = h2 = 0,5).
-
Analog zum vorstehend beschriebenen ersten Anwendungsbeispiel kann auch vorliegend unter Berücksichtigung der maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max und der angenommenen bzw. vorgegebenen statistischen Verteilung bzw. der entsprechenden Häufigkeitsparameter h1, h2 eine Bearbeitungsrate R ermittelt bzw. so vorgegeben werden, dass einerseits ein möglichst hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Banknoten erreicht wird und andererseits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten durch Erreichen oder Überschreiten maximalen Banderolierungsraten in den Modulen 20, 30 nicht gefährdet wird.
-
Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 1600 Banknoten/Minute vorgegeben, aufgrund welcher unter Berücksichtigung der angenommenen bzw. vorgegebenen statistischen Verteilung im ersten und zweiten Modul 20, 30 jeweils 800 Banknoten/Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Optional kann hierbei zusätzlich eine Zurückweisungsrate Z von z.B. 48 Banknoten/Minute (entsprechend 3 % der Bearbeitungsrate R) berücksichtigt werden, so dass im ersten und zweiten Modul 20, 30 etwa 776 Banknoten/Minute ausgegeben und banderoliert werden müssen. Die jeweils erforderlichen Banderolierungsraten liegen damit in einem ausreichenden Sicherheitsabstand von der maximalen Banderolierungsrate B1max bzw. B2max von 1000 Banknoten/Minute. Der Sicherheitsabstand von der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate B1max bzw. B2max kann in diesem Anwendungsfall, bei dem die Verteilung der bearbeiteten Wertdokumente fest vorgegeben wird, entsprechend kleiner ausfallen als in Anwendungsfällen, bei welchen die vorgegebene bzw. angenommene Verteilung der bearbeiteten Wertdokumente auf Erfahrungswerten, Schätzungen oder früheren Auswertungen beruht.
-
Bezogen auf die maximalen Banderolierungsraten B1max, B2max von 1000 Banknoten/Minute ist die im vorliegenden Anwendungsbeispiel vorgegebene Bearbeitungsrate R mit 1600 Banknoten/Minute somit 60 % höher. Trotz der Limitierung des Bearbeitungsprozesses durch die gegebenen maximalen Banderolierungsraten wird dadurch ein 60 % höherer Gesamtdurchsatz bei der Bearbeitung der Banknoten erzielt.
-
Analog zum ersten Anwendungsbeispiel kann auch bei diesem Anwendungsbeispiel vorgesehen sein, dass eine Bedienperson die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungsrate R durch eine entsprechende Eingabe über eine Benutzerschnittstelle 17 verändern, insbesondere erhöhen oder vermindern, kann. Im einfachsten Fall können zu dessen Zweck beispielsweise zwei Tasten (z.B. „speed up“ und „speed down“) vorgesehen sein. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits einen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierliche Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten. Auch kann die Steuerungsvorrichtung 15 dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 bearbeitete Banknoten - statt den Modulen 20, 30 - dem Reject-Fach 16 oder einem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zuzuführen, falls aus unvorhersehbaren Gründen in wenigstens einem der Module 20, 30 die aktuell erforderliche Banderolierungsrate B1, B2 die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max bzw. B2max zu erreichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht oder überschreitet. Auch kann anstelle einer solchen „Umleitung“ bearbeiteter Banknoten - mittels der Steuerungsvorrichtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstelle 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert werden, zumindest vorübergehend vermindert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgesehen sein, dass die Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 zumindest vorübergehend angehalten wird.
-
4 zeigt ein drittes Anwendungsbeispiel eines Systems bei der Bearbeitung von Wertdokumenten. Hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise des Systems gelten die vorstehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit den in den 1 bis 3 gezeigten Beispielen entsprechend.
-
In diesem Anwendungsbeispiel wird eine Charge von Banknoten mit vier verschiedenen Stückelungen bearbeitet, nämlich 5 €-, 10 €-, 20 €- 50 €-Banknoten. Das System weist dementsprechend neben einem ersten und zweiten Modul 20 bzw. 30 ein drittes und viertes Modul 40 bzw. 50 auf, welches hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise mit dem ersten und zweiten Modul 20, 30 identisch oder zumindest im Wesentlichen identisch ist.
-
Aufgrund von Erfahrungswerten und/oder bei der Bearbeitung von Banknotenchargen in der Vergangenheit gewonnenen Daten bei der Stückelungssortierung wird im vorliegenden Anwendungsbeispiel eine statistische Verteilung der in der zu bearbeitenden Charge enthaltenen Banknoten wie folgt angenommen: 20 % (5 €), 20 % (10 €), 30 % (20 €) und 30 % (50 €). Die entsprechende statistische Häufigkeit (Häufigkeitsparameter) beträgt somit h1 = h2 = 0,2 für 5 €-und 10 €-Banknoten bzw. h3 = h4 = 0,3 für 20 £-und 50 €-Banknoten.
-
Im vorliegenden Beispiel wird eine Bearbeitungsrate R von 2000 Banknoten/Minute vorgegeben, die der maximal erreichbaren Bearbeitungsrate des Basismoduls 10 entspricht.
-
Unter Berücksichtigung der zu erwartenden statistischen Verteilung (und optional einer Zurückweisungsrate Z von z.B. 60 Banknoten/Minute, entsprechend 3 % der Bearbeitungsrate R) wird die nachfolgend angegebene Anzahl von Banknoten/Minute an die Module 20, 30, 40 und 50 ausgegeben und dort banderoliert: jeweils 400 (388) Banknoten/Minute im ersten und zweiten Modul 20, 30 und jeweils 600 (582) Banknoten/Minute dritten und vierten Modul 40.
-
Die jeweils erforderlichen Banderolierungsraten liegen somit für alle Banderolierer 23, 33, 43 und 53 deutlich unterhalb der jeweiligen maximalen Banderolierungsrate B1max B2max, B3max bzw. B4max von jeweils 1000 Banknoten/Minute. Dadurch ist gewährleistet, dass selbst bei einer vergleichsweise großen Abweichung der sich bei der Bearbeitung einer Charge ergebenden statistischen Verteilung von der angenommenen Verteilung die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max, B2max, B3max bzw. B4max nicht erreicht oder überschritten wird. Bezogen auf die jeweilige maximale Banderolierungsrate von 1000 Banknoten/Minute in jedem der Module 20, 30, 40 und 50 wird also durch die Bearbeitung von Wertdokumenten mit einer vorgegebenen Rate R von 2000 Banknoten/Minute eine Durchsatzsteigerung von 100 %, erzielt. Insgesamt wird somit einerseits ein hoher Gesamtdurchsatz der bearbeiteten Banknoten erreicht und andererseits ein kontinuierlicher Betrieb bei der Bearbeitung der Banknoten zuverlässig gewährleistet.
-
Analog zum vorstehend beschriebenen ersten und/oder zweiten Anwendungsbeispiel kann auch beim vorliegenden Anwendungsbeispiel vorgesehen sein, dass eine Bedienperson die ursprünglich vorgegebene Bearbeitungsrate R durch eine entsprechende Eingabe über eine Benutzerschnittstelle 17 verändern kann. Ausgehend von der ursprünglich vorgegebenen maximal möglichen Bearbeitungsrate R von 2000 Banknoten/Minute kommt in diesem Beispiel zunächst nur eine Reduktion der Bearbeitungsrate R, beispielsweise auf 1900 oder 1800 Banknoten/Minute in Betracht. Im weiteren Verlauf der Bearbeitung kann es erforderlich bzw. vorteilhaft sein, die Bearbeitungsrate R durch eine entsprechende Benutzereingabe wieder etwas zu erhöhen, beispielsweise auf 1950 oder 2000 Banknoten/Minute. Dadurch kann die Bearbeitungsrate R weiter optimiert werden, um einerseits einen möglichst hohen Gesamtdurchsatz zu erzielen und andererseits eine kontinuierliche Bearbeitung der Banknoten aufrechtzuerhalten. Auch die Steuerungsvorrichtung 15 kann dazu eingerichtet sein, im Basismodul 10 bearbeitete Banknoten - statt den Modulen 20, 30, 40 und 50 - dem Reject-Fach 16 oder einem anderen Staplerfach (nicht dargestellt) zuzuführen, falls in wenigstens einem der Module 20, 30, 40 und 50 die jeweils aktuell erforderliche Banderolierungsrate B1 bis B4 die jeweilige maximale Banderolierungsrate B1max, B2max, B3max bzw. B4max zu erreichen droht (d.h. sich dieser annähert), erreicht oder überschreitet. Es kann auch anstelle einer solchen „Umleitung“ bearbeiteter Banknoten - mittels der Steuerungsvorrichtung 15 und/ oder entsprechender Eingabe über die Benutzerschnittstelle 17 - die Geschwindigkeit der Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 reduziert werden, beispielsweise indem die Transportgeschwindigkeit, mit welcher die Banknoten bei der Bearbeitung im Basismodul 10 befördert werden, zumindest vorübergehend vermindert wird. Im äußersten Fall kann auch vorgesehen sein, dass die Bearbeitung der Banknoten im Basismodul 10 zumindest vorübergehend angehalten wird.