DE102020215790A1 - Verfahren und Vorrichtung zur temporären Deaktivierung einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur temporären Deaktivierung einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion eines Kraftfahrzeugs durch ein Bedienelement, bei dem die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der Betätigung des Bedienelements durch den Fahrer deaktiviert wird und nach Beendigung der Betätigung des Bedienelements wieder aktiviert wird.
Description
- Stand der Technik
- Die
DE 10 2017 201 698 A1 offenbart ein Verfahren zur Beeinflussung eines Geschwindigkeitsregelungssystems eines einspurigen Kraftfahrzeugs, bei dem nach der Aktivierung des Verfahrens durch den Fahrer die Geschwindigkeit eines zweiten direkt vorausfahrenden Kraftfahrzeugs ermittelt wird und vom Kraftfahrzeug bis zur Deaktivierung des Verfahrens die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Kraftfahrzeugs übernommen wird, wobei sowohl Erhöhungen als auch Verringerungen der Geschwindigkeit des vorausfahrenden Kraftfahrzeugs übernommen werden. - Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur temporären Deaktivierung einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion eines Kraftfahrzeugs durch ein Bedienelement, bei dem die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der Betätigung des Bedienelements durch den Fahrer deaktiviert wird und nach Beendigung der Betätigung des Bedienelements wieder aktiviert wird.
- Die Funktionsweise des Bedienelements verhindert eine ungewollte Verzögerung oder Beschleunigung durch ein Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungssystem. Dies bedeutet eine Erhöhung des Komforts für die Nutzung und eine Erhöhung der Akzeptanz für ein solches System durch den Nutzer. Weiter wird das Risiko reduziert, dass es zu einem Unfall bzw. einem Auffahrunfall durch den rückwärtigen Verkehr kommt
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen Taster handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein einspuriges Kraftfahrzeug handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion auch nach Loslassen des Bedienelements deaktiviert bleibt, wenn die Betätigungsdauer des Bedienelements durch den Fahrer einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass während der Betätigung des Bedienelements die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass während der Betätigung des Bedienelements eine geringe Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen mehrstufigen Taster handelt, bei dem während der Betätigung abhängig von der Berührungsstärke durch den Fahrer entweder die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird oder eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird, wenn die Betätigungsstärke einen Grenzwert unterschreitet und dass eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt, wenn die Betätigungsstärke den Grenzwert überschreitet.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigung mit zunehmender Betätigungsstärke anwächst.
- Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist.
- Die Zeichnung umfasst
1 . -
1 zeigt den grundlegenden Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Bei der Nutzung von Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktionen ist es möglich, dass ein Fahrzeug länger gebremst wird als notwendig oder sogar ungewollt beschleunigt wird, falls das Zielobjekt von der Sensorik nicht mehr detektiert wird.
- Dieses ungewollte Systemverhalten lässt sich bei bestehenden Systemen durch den Fahrer beheben, in dem dieser das System deaktiviert und danach wieder aktiviert. Dies ist jedoch umständlich und kann als unkomfortabel empfunden werden.
- Um dies komfortabler zu gestalten, kann ein eigens dafür vorgesehenes Bedienelement oder ein Taster verwendet werden, welcher solange er gedrückt ist das Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungssystem deaktiviert.
- Durch Betätigung des Tasters kann die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion deaktiviert werden. Sobald der Taster losgelassen wird, wird auch die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion wieder aktiviert
- Optional kann eine maximale Zeitdauer definiert werden. Sobald diese durch die Betätigung des Tasters überschritten wird, erfolgt auch nach dem Loslassen keine Aktivierung der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion.
- Optional kann die Funktion so auslegt sein, dass bei Betätigung des Tasters die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion zwar deaktiviert wird, aber die aktuelle Geschwindigkeit gehalten wird, d.h. es erfolgt keine fahrerunabhängige Beschleunigung und auch keine Verzögerung.
- Optional kann die Funktion auch so ausgelegt sein, dass bei Betätigung des Tasters die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion deaktiviert wird und eine sanfte und geringe Beschleunigung erfolgt. Dies entspricht einer Tempomatfunktion mit einer geringen Beschleunigung. Die maximale Geschwindigkeit wäre hierbei die im Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungssystem bereits eingestellte Zielgeschwindigkeit.
- Optional kann anstelle eines Tasters auch eine Art Potentiometer verwendet werden. Hierbei ist z.B. folgende Funktionsweise denkbar:
- - bei Betätigung erfolgt keine Verzögerung mehr durch die die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion.
- - abhängig davon wie stark der Taster gedrückt wird, wird entweder die Geschwindigkeit gehalten oder es wird beschleunigt
- Damit ist das System während der Betätigung des Tasters auch kurzzeitig als Tempomatfunktion verwendbar werden mit einer definierten Maximalgeschwindigkeit welche sich von der eingestellten Zielgeschwindigkeit unterscheidet. Die Zielgeschwindigkeit wäre somit abhängig von der Stärke des Tastendrucks.
- Ähnlich zu dem Fernlicht-Schalter auf der linken Seite des Lenkers kann ein solcher Taster bei einem Motorrad z.B. auf der rechten Seite des Lenkers angebracht werden.
- Vergleichbar zu der Installation bei einem Motorrad sind auch Installationen bei anderen Fahrzeugen vorstellbar und möglich.
-
1 zeigt den grundlegenden Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Nach dem Start des Verfahrens in Block 100 wird in Block 101 ermittelt, ob der Fahrer das erfindungsgemäß vorgesehene Bedienelement betätigt. Ist dies nicht der Fall, dann wird zu Block 100 zurückgekehrt. Liegt jedoch eine Betätigung vor, dann wird in Block 102 eine momentan laufende Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion deaktiviert. Anschließend wird in Block 103 überprüft, ob noch eine Betätigung des Bedienelements vorliegt. Ist dies der Fall, dann wird zu Block 102 zurückgekehrt und die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion bleibt deaktiviert. Liegt jedoch keine Betätigung des Bedienelements mehr vor, dann erfolgt in Block 104 eine Wiederaktivierung der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion und anschließend wird zu Block 100 zurückgekehrt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102017201698 A1 [0001]
Claims (11)
- Verfahren zur temporären Deaktivierung einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion eines Kraftfahrzeugs durch ein Bedienelement, bei dem die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der Betätigung des Bedienelements durch den Fahrer deaktiviert wird (102) und nach Beendigung der Betätigung des Bedienelements wieder aktiviert wird (104).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen Taster handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein einspuriges Kraftfahrzeug handelt. - Verfahren nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion auch nach Loslassen des Bedienelements deaktiviert bleibt, wenn die Betätigungsdauer durch den Fahrer einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass während der Betätigung des Bedienelements die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass während der Betätigung des Bedienelements eine geringe Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen mehrstufigen Taster handelt, bei dem während der Betätigung des Tasters abhängig von dessen Berührungsstärke durch den Fahrer entweder die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird oder eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt. - Verfahren nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die die zum Betätigungsbeginn vorliegende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs fahrerunabhängig gehalten wird, wenn die Betätigungsstärke einen Grenzwert unterschreitet und dass eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt, wenn die Betätigungsstärke den Grenzwert überschreitet. - Verfahren nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigung mit zunehmender Betätigungsstärke anwächst. - Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.
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