DE102022211908A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Deaktivierung einer assistierten oder automatisierten Fahrfunktion - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Deaktivierung einer assistierten oder automatisierten Fahrfunktion bei einem Kraftfahrzeug, bei dem die Fahrfunktion einen fahrerunabhängigen Bremseneingriff durchführt und bei dem die Fahrfunktion dadurch deaktiviert wird- dass der Fahrer eine Bremswunschvorgabeeinrichtung betätigt, wobei die Betätigungsdauer durch den Fahrer zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert liegt oder- dass der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung derart betätigt, dass die vom Fahrer angeforderte Intensität der Bremsung größer als die von der Fahrfunktion ausgeübte Intensität der Bremsung ist.
Description
- Stand der Technik
- Die
DE 10 2012 215 057 A1 offenbart ein Fahrerassistenzsystem für Kraftfahrzeuge, mit einem Längsführungsregler und einem Querführungsregler, mit wenigstens einem Bedienelement, durch das der Querführungsregler nur gemeinsam mit oder zusätzlich zu dem Längsführungsregler aktivierbar ist, mit einem Lenkungssensor, der eine Betätigung des Lenkrades des Fahrzeugs durch den Fahrer erfasst, wobei der Querführungsregler durch ein Signal des Lenkungssensors deaktivierbar ist, ohne dass der Längsführungsregler deaktiviert wird, und mit einem Bremspedalsensor, der eine Betätigung des Bremspedals des Fahrzeugs erfasst, wobei durch ein Signal des Bremspedalsensors der Querführungsregler und der Längsführungsregler deaktivierbar sind. - Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Deaktivierung einer assistierten oder automatisierten Fahrfunktion bei einem Kraftfahrzeug, bei dem die Fahrfunktion einen fahrerunabhängigen Bremseneingriff durchführt und bei dem die Fahrfunktion dadurch deaktiviert wird
- - dass der Fahrer eine Bremswunschvorgabeeinrichtung betätigt, wobei die Betätigungsdauer durch den Fahrer zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert liegt oder
- - dass der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung derart betätigt, dass die vom Fahrer angeforderte Intensität der Bremsung größer als die von der Fahrfunktion ausgeübte Intensität der Bremsung ist.
- Damit werden dem Fahrer zwei unterschiedliche Deaktivierungsmöglichkeiten für die Fahrfunktion zur Verfügung gestellt, so dass er die Art der Deaktivierung auswählen kann. Das kann auch derart formuliert werden, dass die Fahrfunktion zwei Deaktivierungsmöglichkeiten enthält, wobei die erste Deaktivierungsmöglichkeit darin besteht, dass der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung betätigt, wobei die Betätigungsdauer durch den Fahrer zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert liegt und die zweite Deaktivierungsmöglichkeit darin besteht, dass der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung derart betätigt, dass die vom Fahrer angeforderte Intensität der Bremsung größer als die von der Fahrfunktion ausgeübte Intensität der Bremsung ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der assistierten oder automatisierten Fahrfunktion um eine Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremswunschvorgabeeinrichtung um ein Bremspedal handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um die Bremskraft handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um das Bremsmoment handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um die Längsverzögerung handelt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein zweispuriges Kraftfahrzeug handelt.
- Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist.
- Die Zeichnung umfasst
1 . - In
1 ist der grundlegende Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. - Die Erfindung befasst sich mit einer Deaktivierungsstrategie für assistierte oder automatisierte Fahrfunktionen, z.B. die ACC-Funktion, während deines Bremsvorganges. Insbesondere handelt es sich um eine optimierte Deaktivierungsbedingung für assistierte und automatisierte Fahrfunktionen während einer Verzögerung bei welcher der Fahrer einbremst. Diese Deaktivierungsbedingungen unterstützen den Fahrer bei
- - kritischen Situationen, wenn z.B. ein vorausfahrendes Fahrzeug sehr stark verzögert und der Fahrer die Fahrzeugkontrolle übernehmen will, indem die Fahrfunktion erst dann deaktiviert wird, wenn der Fahrers eine stärkere Fahrzeugverzögerung als die aktuelle Fahrzeugverzögerung durch die Fahrfunktion wünscht und
- - bei „normaler“ Deaktivierung, indem der Fahrer für eine kurze Zeit das Bremspedal betätigt und wieder löst.
- Im ersten Fall wird der Fahrer in kritischen Situationen unterstützt, indem die assistierte Funktion so lange die Verzögerung aufrechterhält, bis die vom Fahrer erzielte Verzögerung stärker ist. Hierdurch wird der Bremsweg verkürzt bzw. eine maximal mögliche Abstandshaltung zum vorausfahrenden Fahrzeug unterstützt. Eine beispielhafte Situation ist, dass das vorausfahrende Fahrzeug sehr stark verzögert und die assistierte Funktion ihren Verzögerungsgrenzwert erreicht hat. Für die assistierte Funktion, z.B. eine ACC-Funktion, ist es unter Umständen nicht möglich einen Unfall zu verhindern. Wenn der Fahrer in das Bremspedal eintritt, wird die maximal mögliche Verzögerung durch die Fahrfunktion so lange aufrechterhalten bis der Fahrer noch stärker verzögert.
- Der Fahrer kann im zweiten Fall die Fahrfunktion jederzeit über ein Antippen des Bremspedals deaktivieren, um die automatische Beschleunigung oder Verzögerung durch die Fahrfunktion zu beenden.
- Die Deaktivierung der Fahrfunktion aufgrund einer Betätigung des Fahrerbremspedal erfolgt mit jeder der folgenden zwei Logiken:
- 1) Der Fahrerbremswunsch, d.h. Fahrerbremsdruck ist größer als die Verzögerung der Funktion bzw. Bremsanforderung der Fahrfunktion:
- |Fx_Driver_Brake| > |Fx_Function_Brake|, wobei |Fx_Driver_Brake| den vom Fahrer gewünschten Bremskraftbetrag darstellt und |Fx_Function_Brake| den von der Fahrfunktion bereitgestellten Bremskraftbetrag darstellt.
- 2) Der Fahrer tippt das Bremspedal an. Hier wird die Zeitdauer gemessen wie lange das Bremspedal betätigt ist. Wenn diese Zeitdauer größer als eine Mindestzeit und kleiner als eine maximale Zeit ist, wird eine Deaktivierung erkannt.
- In
1 ist der grundlegende Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Nach dem Start der Verfahrens mit aktiver Fahrfunktion in Block 101 wird in Block 102 überprüft, ob der Fahrer eine Bremswunschvorgabeeinrichtung betätigt, wobei die Betätigungsdauer durch den Fahrer zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert liegt. Ist dies der Fall, dann wird in Block 103 die Fahrfunktion deaktiviert. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann wird anschließend in Block 104 abgefragt, ob der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung derart betätigt, dass die vom Fahrer angeforderte Intensität der Bremsung größer als die von der Fahrfunktion ausgeübte Intensität der Bremsung ist. Ist dies der Fall, dann wird in Block 105 die Fahrfunktion deaktiviert. Ist dies auch nicht der Fall, dann wird anschließend zu Block 101 zurückgekehrt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012215057 A1 [0001]
Claims (8)
- Verfahren zur Deaktivierung einer assistierten oder automatisierten Fahrfunktion bei einem Kraftfahrzeug, bei dem die Fahrfunktion einen fahrerunabhängigen Bremseneingriff durchführt und bei dem die Fahrfunktion dadurch deaktiviert wird - dass der Fahrer eine Bremswunschvorgabeeinrichtung betätigt, wobei die Betätigungsdauer durch den Fahrer zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert liegt (102) oder - dass der Fahrer die Bremswunschvorgabeeinrichtung derart betätigt, dass die vom Fahrer angeforderte Intensität der Bremsung größer als die von der Fahrfunktion ausgeübte Intensität der Bremsung ist (104).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der assistierten oder automatisierten Fahrfunktion um eine Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bremswunschvorgabeeinrichtung um ein Bremspedal handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um die Bremskraft handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um das Bremsmoment handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Intensität der Bremsung um die Längsverzögerung handelt. - Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein zweispuriges Kraftfahrzeug handelt. - Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.
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