-
Die Erfindung betrifft eine Siebanlage zur Aufbereitung von Schüttgut, mit einem Behälter zur Aufnahme des Schüttguts und einer Trennflüssigkeit, insbesondere Wasser, mit einer in den Behälter führenden Einlassvorrichtung für Schüttgut, und mit einem Förderband, das einen Bodenabschnitt aufweist, der einen Boden des Behälters zumindest abschnittsweise überdeckt, und einen sich an den Bodenabschnitt in dem Behälter anschließenden Hebeabschnitt, der sich von dem Boden über eine Oberseite des Behälters hinaus erhebt, um Schüttgutelemente aus dem Behälter heraus zu fördern.
-
Siebanlagen der eingangs genannten Art sind bereits bekannt. Um das Recycling von beispielsweise Bauschutt zu erleichtern, ist es bekannt, diesen einem Siebverfahren zu unterziehen, um beispielsweise große von kleinen Schüttgutelementen zu trennen, oder um Schüttgutelemente mit bestimmten Stoffeigenschaften oder Materialeigenschaften voneinander zu trennen, sodass sie für eine Weiterverarbeitung zur Verfügung stehen. Zum Trennen der Schüttgutelemente ist es bekannt, Siebeinrichtungen einzusetzen, die mechanisch oder hydraulisch die Schüttgutelemente voneinander trennen. Als vorteilhaft haben sich dabei Trenneinrichtungen erwiesen, die mit Trennflüssigkeit arbeiten, wodurch auch die Entstehung von die Umwelt belastendem Staub bei der Aufbereitung des Schüttguts reduziert wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Siebanlage zu schaffen, die eine hohe Effizienz bei der Aufbereitung des Schüttguts gewährleistet.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Siebanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass leichte Schüttgutelemente, also insbesondere Schüttgutelemente, die besonders klein sind oder eine geringe Materialdichte aufweisen, vorteilhaft aus dem Schüttgut herausgetrennt werden, wobei der Vorteil der Wasser- oder Flüssigkeitsaufbereitung, also das Vermeiden von Staub, aufrechterhalten wird. Durch eine technisch einfache Ergänzung wird ein stetiger Abtrag von kleinsten und besonders leichten Schüttgutelementen gewährleistet. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass einer Oberseite des Behälters eine Abstreichvorrichtung zugeordnet ist, die mindestens ein verlagerbares Streichelement aufweist, wobei das zumindest eine Streichelement zumindest von einer Seitenwand des Behälters zumindest bis zu einer der einen Seitenwand gegenüberliegenden anderen Seitenwand des Behälters verlagerbar ist, um auf der Trennflüssigkeit schwimmende Schüttgutelemente von der Trennflüssigkeit abzustreifen. Im Normalbetrieb der Siebanlage ist dazu der Behälter mit der Trennflüssigkeit gefüllt, insbesondere bis nahe zu der oder bis an die Oberseite des Behälters. Das in dem Behälter eingefüllte Schüttgut wird zumindest durch das Auftreffen auf die Oberfläche der Trennflüssigkeit zum Aufbrechen gebracht, sowie durch die Trennflüssigkeit selbst zum Aufweichen, sodass sich die Schüttgutelemente voneinander trennen, und die leichten und insbesondere kleinen Schüttgutelemente an die Oberfläche der Trennflüssigkeit schweben beziehungsweise schwimmen. Die Abstreichvorrichtung, die ebenfalls der Oberseite des Behälters zugeordnet ist, streicht mittels des Streichelements im Betrieb einmal quer über den Behälter, um die auf der Trennflüssigkeit schwimmenden Schüttgutelemente von der Trennflüssigkeit abzustreifen. Reicht die Trennflüssigkeit bis an die Oberseite des Behälters, so streicht das Streichelement die schwimmenden Schüttgutelemente über die Oberseite des Behälters aus dem Behälter hinaus. Dadurch ist ein sicheres und einfaches Entfernen dieser Schüttgutelemente aus der Siebanlage gewährleistet. Die Abstreichvorrichtung ist dazu insbesondere derart an dem Behälter angeordnet, oder die Trennflüssigkeit ist dazu insbesondere derart weit in den Behälter eingefüllt, dass das Streichelement entlang der Oberfläche der Trennflüssigkeit bewegbar ist. Insbesondere ist die Siebanlage dabei derart ausgebildet, dass das Streichelement bereichsweise in die Trennflüssigkeit eintaucht, um die Schüttgutelemente sicher zu entfernen. Die schweren Schüttgutelemente fallen auf den Boden des Behälters, der zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, von dem Förderband überdeckt ist. Im Betrieb des Förderbands werden dadurch die schweren Schüttgutelemente mittels des Förderbands nach und nach aus dem Bereich des Bodens über den Hebeabschnitt des Förderbands aus dem Wasserbad beziehungsweise der Trennflüssigkeit herausgehoben und damit aus der Siebanlage entfernt und beispielsweise einer Schüttguthalde oder einem weiteren Transportmittel für das Schüttgut zugeführt. Es ergibt sich dadurch eine vorteilhafte Trennung leichter und schwerer Schüttgutelemente in der Siebanlage, bei hoher Effizienz, minimaler Staubentwicklung und hoher Betriebssicherheit.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Abstreichvorrichtung ein Transportband auf, das sich zumindest von der einen Seitenwand bis zu der anderen Seitenwand des Behälters erstreckt, sodass das zumindest eine Streichelement an dem Transportband befestigt ist. Das Streichelement wird somit durch das Transportband mitbewegt. Wie bei dem Förderband handelt es sich bei dem Transportband um einen Endlostrieb, sodass auch bei gleichbleibender Förderrichtung das Streichelement automatisch zu seinem Ausgangspunkt zurückbewegt wird, und von da erneut über die Oberfläche der Trennflüssigkeit bewegt zu werden. Insbesondere ist zumindest der dem Behälter zugewandte Transportbandabschnitt des Transportbands in einer horizontalen Ebene und damit parallel zu der Oberfläche der Trennflüssigkeit verlaufend angeordnet, sodass das Streichelement gleichmäßig über die Oberfläche der Trennflüssigkeit hinwegbewegt wird. Vorzugsweise liegt der Rückführabschnitt des Transportbandes auf der von dem Behälter abgewandten Seite des Transportabschnitts, also oberhalb des Transportabschnitts, sodass das Streichelement oberhalb des Behälters und insbesondere außerhalb der Trennflüssigkeit zurücktransportiert wird. Das Transportband ist bevorzugt als geschlossenes und einteiliges Transportband ausgebildet, um die Übertragung der Antriebskraft auf das Streichelement sicher zu gewährleisten und auch die Übertragung hoher Kräfte in Förderrichtung zu ermöglichen. Alternativ ist das Transportband zwei- oder mehrteilig ausgebildet, mit mehreren Transportbandstreifen, die parallel zueinander angeordnet sind, und an welchen das Streichelement befestigt ist. Dadurch können Materialkosten gespart werden, die Montage wird dadurch jedoch aufwendiger.
-
Vorzugsweise sind an dem Transportband eine Vielzahl von Streichelementen befestigt und insbesondere parallel zueinander ausgerichtet. Durch die mehreren Streichelemente, die an dem Transportband befestigt sind, wird die Anzahl der Streichvorgänge über die Trennflüssigkeit bei gleichbleibender Fördergeschwindigkeit des Transportbands erhöht. Insbesondere wird dadurch gewährleistet, dass ein gleichmäßiges Abstreichen von Schüttgutelementen von der Trennflüssigkeit auch bei niedriger Fördergeschwindigkeit des Transportbands gewährleistet ist, sodass zum einen ein unerwünschtes Aufwühlen der Trennflüssigkeit durch die Streichelemente verhindert wird, und sodass zum anderen an der Oberfläche der Trennflüssigkeit stets Platz für aufschwimmende Schüttgutelemente zur Verfügung steht. Dadurch, dass die Streichelemente bevorzugt parallel zueinander angeordnet sind, ist ein gleichmäßiges Abstreifen und eine gleichmäßige Beaufschlagung der Oberfläche der Trennflüssigkeit gewährleistet, wodurch beispielsweise unerwünschte Verwirbelungen und damit ein unerwünschtes Aufwühlen des Wasserbads verhindert werden.
-
Besonders bevorzugt sind die Streichelemente senkrecht in Transportrichtung des Transportbandes ausgerichtet. Dadurch wird das Schüttgut optimal aus dem Behälter herausgefördert. Optional weisen die Streichelemente eine Krümmung auf, die in Förderrichtung konkav ist, sodass die Streichelemente Schüttgut fangen und einen weichen von Schüttgut an den Randseiten der Streichelemente in vorteilhafter Weise vermieden wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das jeweilige Streichelement als Streichbesen ausgebildet. Dadurch sind die Streichelemente kostengünstig und effizient gestaltet, und gewährleisten das einfache und sichere Abtransportieren der oben schwimmenden Schüttgutelemente. Die insbesondere elastisch verformbaren Borsten des Streichbesens gewährleisten, dass bei Auftreffen des Streichbesens auf ein größeres Schüttgutelement, von diesem gegebenenfalls kleinere Schüttgutelemente durch das Überstreifen der Borsten gelöst werden und der Streichbesen nicht an dem Schüttgutelement hängen bleibt.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abstreichvorrichtung an dem Behälter in der Höhe zum Einstellen der Abstreifhöhe verstellbar gelagert ist. Dadurch ist die Abstreichvorrichtung an den Flüssigkeitspegel der Trennflüssigkeit in dem Behälter optimal anpassbar, sodass beispielsweise bei einem niedrigeren Wasserstand die Höhe der Abstreichvorrichtung an dem Behälter reduziert und bei hohem Wasserstand erhöht wird, um stets das gleiche Trennergebnis der Siebanlage zu erzielen. Darüber hinaus kann durch die Höhenverstellbarkeit auch dem Verschleiß der Borsten der Streichbesen entgegengewirkt werden. Mit zunehmender Gebrauchszeit können die Borsten durch Verschleißerscheinungen kürzer werden. Durch ein Absenken der Abstreifvorrichtung wird gewährleistet, dass die Borsten dennoch die auf der Trennflüssigkeit schwimmenden Schüttgutelemente erfassen können. Die Höhenverstellung der Abstreichvorrichtung ist dazu bevorzugt manuell oder durch einen ansteuerbaren Aktuator, insbesondere Elektromotor erreichbar. Besonders bevorzugt weist die Abstreichvorrichtung zumindest einen Sensor zum Erfassen der Füllhöhe beziehungsweise des Wasserstands der Trennflüssigkeit auf, um in Abhängigkeit von der erfassten Füllhöhe die Höhenverstellung automatisiert durchzuführen.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass sich das Transportband über zumindest eine der Seitenwände des Behälters hinaus erstreckt. Dadurch ist gewährleistet, dass zumindest an dieser einen Seitenwand das Streichelement über den Behälter hinaus bewegt wird und damit ein sicherer Abtransport des von dem Streichelement erfassten Schüttguts aus dem Behälter heraus gewährleistet ist. Vorzugsweise erstreckt sich das Transportband somit über die Seitenwand des Behälters hinaus, die in Förderrichtung liegt.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Behälter in der zumindest einen der Seitenwände eine randseitige Vertiefung zur Durchführung des jeweiligen Streichelements aufweist. In diesem Fall ist die Trennflüssigkeit insbesondere bis zu dem Boden der Vertiefung in dem Behälter eingefüllt, sodass die Schüttgutelemente durch das jeweilige Streichelement sicher durch die randseitige Vertiefung des Behälters hindurch aus dem Behälter heraus bewegt werden. Dadurch, dass in diesem Fall dann der übrige Behälter eine größere Höhe aufweist, also über die Oberfläche der Trennflüssigkeit hinaus vorsteht, ist ein ungewolltes Austreten von oben schwimmendem Schüttgut aus dem Behälter auch bei gegebenenfalls auftretenden Wellen in der Trennflüssigkeit verhindert. Es wird damit sichergestellt, dass das Schüttgut nur durch die Vertiefung in der Seitenwand des Behälters herausgefördert wird. Ist dem Behälter im Bereich der Vertiefung ein außerhalb des Behälters befindlicher Auffangbehälter zugeordnet oder eine Transportvorrichtung für Schüttgut, so ist gewährleistet, dass die leichten Schüttgutelemente sicher aufgenommen oder weitertransportiert werden und nicht an ungewollter Stelle aus dem Behälter austreten.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Einlassvorrichtung mehrere sich quer zumindest oder nur bereichsweise über eine Einfüllöffnung des Behälters erstreckende Stabelemente aufweist, die eine Siebeinrichtung ausbilden. Durch die Siebeinrichtung wird erreicht, dass das Schüttgut, noch bevor es in die Trennflüssigkeit gelangt, gesiebt oder durch den Aufprall auf der Siebeinrichtung zerkleinert wird. Durch die Siebeinrichtung wird somit ein Aufbrechen von Schüttgutbestandteilen des Schüttguts vor dem Eintreten in die Trennflüssigkeit erreicht. Darüber hinaus bremst die Siebeinrichtung die Fallgeschwindigkeit des Schüttguts vor dem Auftreffen auf die Trennflüssigkeit, sodass die Auftreffgeschwindigkeit insbesondere derart weit reduziert ist, dass ein ungewolltes Aufwühlen der Trennflüssigkeit in dem Behälter und damit beispielsweise ein Herausschwappen von Flüssigkeit aus dem Behälter sicher verhindert werden.
-
Vorzugsweise weist die Siebeinrichtung ein Fingersieb mit mehreren parallel zueinander ausgerichteten Stabelementen auf. Durch das Fingersieb erfolgt insbesondere ein vorteilhaftes Auftrennen der Schüttgutbestandteile mit einer groben Siebwirkung.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Siebeinrichtung zusätzlich oder alternativ ein Maschensieb, insbesondere Quadratmaschensieb, mit mehreren in einem Winkel zueinander, insbesondere senkrecht zueinander ausgerichteten Stabelementen aufweist. Durch das Maschensieb beziehungsweise Quadratmaschensieb erfolgt ein feinerer Siebvorgang im Vergleich zu dem Fingersieb und die Fallgeschwindigkeit des Schüttguts wird weiter reduziert.
-
Besonders bevorzugt sind das Fingersieb und/oder das Maschensieb in einem Winkel geneigt zur Einfüllrichtung ausgerichtet. Damit liegen Fingersieb und/oder Maschensieb insbesondere nicht quer zur Einfüllrichtung angeordnet, sondern schräg dazu geneigt, sodass beispielsweise ein Verstopfen der Siebeinrichtung sicher verhindert ist, da aufgrund der Schräge auch größere Schüttgutelemente, die nicht durch das jeweilige Sieb hindurchpassen, in das Bad der Trennflüssigkeit fallen. Dazu erstreckt sich die Siebeinrichtung zweckmäßigerweise nicht vollständig über die Einlassvorrichtung, sondern nur bereichsweise, um einen Freiraum am unteren Ende der Siebeinrichtung für die größeren Schüttgutbestandteile in der Einfüllöffnung zu gewährleisten.
-
Besonders bevorzugt weist die Siebanlage sowohl das Fingersieb als auch das Maschensieb auf, wobei das Maschensieb in Einfüllrichtung des Schüttguts unterhalb des Fingersiebs angeordnet ist. Dadurch trifft das Schüttgut beim Einfüllen zuerst auf das Fingersieb und anschließend auf das Maschensieb, wodurch die Fallgeschwindigkeit des Schüttguts insgesamt vorteilhaft reduziert und eine Aufteilung von Schüttgutbestandteilen in vorteilhafter Weise gewährleistet wird. Wie oben bereits erwähnt, sind das Maschensieb und das Fingersieb dabei außerdem bevorzugt schräg beziehungsweise geneigt zur Einfüllrichtung ausgerichtet, sodass das Schüttgut nicht senkrecht, sondern schräg auf die Siebeinrichtung trifft, und sodass größere Schuttelemente die Siebeinrichtung herunter in die Trennflüssigkeit rollen oder fallen können ohne durch die Siebeinrichtung hindurchgelangen zu müssen.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass dem Förderband ein ansteuerbarer erster Aktuator, insbesondere Elektromotor und dem Transportband ein ansteuerbarer zweiter Aktuator, insbesondere Elektromotor, zugeordnet ist, um das Förderband und das Transportband anzutreiben. Durch das Vorsehen von zwei Aktuatoren sind Förderband und Transportband unabhängig voneinander betreibbar, sodass insbesondere ihre Fördergeschwindigkeiten unabhängig voneinander einstellbar sind. Insbesondere ist der zweite Aktuator derart ausgebildet oder derart angesteuert, dass das Transportband im Vergleich zu dem Förderband langsamer läuft, um durch das eine oder die mehreren Streifelemente ein Aufwühlen der Trennflüssigkeit zu vermeiden. Der gleichmäßige Abtransport der schwimmenden Schüttgutelemente wird insbesondere durch die erhöhte Anzahl von Streifelementen gewährleistet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind das Förderband und das Transportband mechanisch, insbesondere durch ein Übersetzungsgetriebe, miteinander gekoppelt, wobei Förderband und Transportband nur ein einziger Aktuator zugeordnet ist. Durch das Übersetzungsgetriebe sind dennoch beide Bänder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreibbar. Weist das Getriebe eine Schaltfunktion auf, die die Übersetzungsstufe verändern kann, so sind auch die Geschwindigkeiten beider Bänder zueinander im laufenden Betrieb anpassbar.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Abstreichvorrichtung ein ansteuerbarer Aktuator zum Einstellen der Einstellhöhe zugeordnet ist. Bei dem Aktuator der Abstreichvorrichtung handelt es sich insbesondere um einen Elektromotor oder um einen Hydraulik- oder Pneumatikaktuator, der die Höhenverstellung der Abstreichvorrichtung bewirkt. Insbesondere weist die Abstreichvorrichtung einen Träger auf, der auf dem Behälter in der Höhe verschiebbar gelagert ist. Hierzu kann der Träger beispielsweise durch Hubsäulen an dem Behälter befestigt sein, die hydraulisch, pneumatisch oder elektromotorisch antreibbar sind, um den Träger und damit die gesamte Abstreichvorrichtung in der Höhe zu verstellen.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass in oder an dem Behälter ein Reinigungsbehälter angeordnet und durch zumindest eine Pumpenvorrichtung mit dem Behälter hydraulisch verbindbar ist, um die Trennflüssigkeit aus dem Behälter zumindest im Wesentlichen vollständig in den Reinigungsbehälter und zurück zu fördern. Hierdurch wird die Effizienz der Siebanlage weiter erhöht. Das für den Trennprozess verwendete Wasser beziehungsweise die Trennflüssigkeit kann durch die Pumpenvorrichtung vollständig oder nahezu vollständig aus dem Behälter, in welchem die Trennung vorgenommen wird, entfernt und in den Reinigungsbehälter verlagert werden. Befindet sich die Trennflüssigkeit nunmehr im Reinigungsbehälter, kann der eigentliche Trennbehälter gereinigt und von Schmutz und dergleichen befreit werden. Anschließend ist die Trennflüssigkeit durch die Pumpenvorrichtung zurück in den Behälter förderbar und steht für einen weiteren Trennvorgang zur Verfügung. Insbesondere weist die Pumpenvorrichtung eine Filteranlage auf, die beim Verbringen der Trennflüssigkeit in Reinigungsbehälter die Trennflüssigkeit reinigt beziehungsweise filtert, sodass in dem Reinigungsbehälter nur gefilterte Trennflüssigkeit vorhanden ist, die anschließend wieder zurück in den dann gereinigten Behälter für den Trennvorgang zurückförderbar ist. Vorzugsweise werden die beiden Behälter, also der Behälter für den Trennprozess sowie der Reinigungsbehälter durch eine gemeinsame Wanne ausgebildet, in dem eine die Behälter voneinander trennende Trennwand oder Stirnwand angeordnet ist.
-
Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1 eine vorteilhafte Siebanlage in einer vereinfachten Längsschnittdarstellung,
- 2 die Siebanlage aus 1 in einer perspektivischen Darstellung,
- 3 eine Draufsicht auf eine Stirnseite der Siebanlage und
- 4 eine vergrößerte perspektivische Detailansicht der Siebanlage.
-
1 zeigt in einer vereinfachten Längsschnittdarstellung eine vorteilhafte Siebanlage 1, die zur Aufbereitung von Schüttgut, wie beispielsweise Bauschutt oder dergleichen, ausgebildet ist. Die Siebanlage 1 weist einen Behälter 2 auf, der einen Boden 3, zwei parallel und beabstandet zueinander angeordnete Stirnwände 4, 5 sowie zwei parallel und beabstandet zueinander angeordnete Seitenwände 6, 7 aufweist. In der Figur ist nur die in der Papierebene hinten liegende Seitenwand 7 zu erkennen. Der Behälter 2 ist somit wannenförmig ausgebildet und nach oben hin offen.
-
Dem Behälter 2 ist eine Einlassvorrichtung 8 zugeordnet, die oberhalb des Behälters 2 liegt und zum Einfüllen des aufzubereitenden Schüttguts dient. Die Einlassvorrichtung 8 weist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Siebeinrichtung 9 mit einem Fingersieb 10 und einem Maschensieb 11 auf. Das Fingersieb 10 weist mehrere parallel zueinander ausgerichtete Stabelemente 12 auf. Das Maschensieb 11 weist mehrere sich insbesondere senkrecht zueinander kreuzende Stabelemente 13 auf. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen die Stabelemente 13 einen kleineren Querschnitt auf als die Stabelemente 12. Die Abstände der Stabelemente 13 zueinander sind darüber hinaus kleiner gewählt als die Abstände der Stabelemente 12 des Fingersiebs 10 zueinander. Dadurch wirkt das Fingersieb 10 als eine Art Grobsieb und das Maschensieb 11 als Feinsieb.
-
In Einfüllrichtung gemäß Pfeil 14 gesehen, liegt das Maschensieb 11 unterhalb des Fingersiebs 10. Dabei sind beide Siebe schräg geneigt zur Einfüllrichtung und zur Horizontalen ausgerichtet, sodass sie eine untere, dem Boden 3 des Behälters 2 zugewandte Unterkante aufweisen. Darüber hinaus erstrecken sich die Siebe nur bereichsweise über die dem Behälter 2 zugeordnete Einfüllöffnung der Einlassvorrichtung 8. Wird Schüttgut auf die Einlassvorrichtung 8 aufgetragen, beispielsweise durch einen Bagger oder ein Zuführförderband, so schlägt es auf das Fingersieb 10 und das Maschensieb 11 auf, wodurch Schüttgutbestandteile durch die Aufprallkraft voneinander getrennt oder zerschlagen werden und erst anschließend in den Behälter 2 gelangen. Besonders kleine Schüttgutelemente können dabei auch durch das Maschensieb 11 hindurch gelangen. Alle anderen Bestandteile rutschen an den Sieben entlang nach unten ab und gelangen dadurch in den Behälter. Aufgrund des Aufpralls auf die Einlassvorrichtung 8 beziehungsweise die Siebe 10, 11 wird jedoch die Bewegungsgeschwindigkeit des Schüttguts beziehungsweise der Schüttgutelemente vor dem Eintreffen in dem Behälter 2 vorteilhaft reduziert.
-
Der Behälter 2 ist zumindest im Wesentlichen mit einer Trennflüssigkeit 15, vorliegend Wasser, aufgefüllt. Das Schüttgut gelangt somit von den Sieben 10, 11 in die Trennflüssigkeit 15 des Behälters 2. Es erfolgt somit ein weiterer Aufprall auf der Oberfläche 16 der Trennflüssigkeit 15, wodurch das Schüttgut weiter zerteilt wird. In der Trennflüssigkeit löst sich das Schüttgut vorteilhafterweise in einzelne Bestandteile auf, wobei insbesondere die schweren Schüttgutelemente nach unten durch die Trennflüssigkeit 15 in Richtung des Bodens 3 sinken.
-
Die Siebanlage 1 weist weiterhin ein Förderband 17 auf, das in dem Behälter 2 hineinführt. Dazu weist das Förderband 17 einen Bodenabschnitt 18 auf, der den Boden 3 des Behälters 2 zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, ausbildet. An den Bodenabschnitt 18 schließt sich ein Hebeabschnitt 19 an, der geneigt zu dem Bodenabschnitt 18 derart ausgerichtet ist, dass er aus dem Behälter 2 hinaus führt und in Längserstreckung des Behälters 2 den Behälter überragt, sodass am Ende des Hebeabschnitts 19 das mit dem Förderband 17 beförderte Schüttgut außerhalb des Behälters 2 in einen Sammelwagen oder einen Sammelbehälter oder auf eine Halde durch das Transportband 17 verbringbar ist, wie durch einen Pfeil 20 in 1 angezeigt. Das Förderband ist als Gurtbandförderer mit einem Fördergurt 17' aus einem endlosen, auf Tragrollen 17" und/oder Gleitbahnen umlaufenden Band, das insbesondere an seiner Oberfläche eine Vielzahl, insbesondere gleichmäßig zueinander beabstandet angeordneter Mitnahmeelemente 17''' aufweist, die von dem Band vorstehen, um das Fördern des Schüttguts zu gewährleisten. Von den Tragrollen 17" und Gleitbahnen sind in der 1 aus Übersichtlichkeitsgründen nur die endseitigen Umlenkrollen 17" gezeigt.
-
An dem Behälter 2 anschließend in Förderrichtung des Transportbands 17 ist ein Reinigungsbehälter 21 angeordnet, der durch die Stirnwand 5 von dem Behälter 2 getrennt ist. Zwischen der Seitenwand 5 und einer beabstandet zu dieser angeordneten weiteren Stirnwand 22 des Reinigungsbehälters 21 ist vorteilhafterweise eine Stütze 23 für das Förderband 20 angeordnet. In der Stirnwand 5 ist weiterhin eine Pumpenvorrichtung 24 eingebaut, durch welche der Behälter 2 und der Reinigungsbehälter 21 fluidtechnisch miteinander verbindbar sind. Die Pumpenvorrichtung 24 ist dazu ausgebildet, die in dem Behälter 2 befindliche Trennflüssigkeit 15 bei Bedarf in den Reinigungsbehälter 21 vollständig oder nahezu vollständig zu verbringen. Sobald die Trennflüssigkeit 15 aus dem Behälter 2 entfernt ist, kann dieser gereinigt werden. Anschließend wird die Trennflüssigkeit 15 aus dem Reinigungsbehälter 21 wieder zurück durch die Pumpenvorrichtung 24 in den Behälter 2 gefördert und steht dort für einen weiteren Trennvorgang zur Verfügung.
-
Weiterhin weist die Siebanlage 1 eine Abstreichvorrichtung 25 auf, die dem Behälter 2 zugeordnet ist und im Folgenden mit Bezug auf die 2 bis 4 näher erläutert werden soll. Optional ist der Abstreichvorrichtung 25 eine Verstelleinrichtung 30 zugeordnet, mittels derer die Höhenposition des Transportbands 27 mit dem Streichelement 28 in Abhängigkeit von der Füllmenge der Trennflüssigkeit 15 anpassbar ist.
-
2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Siebanlage 1, wobei die Abstreichvorrichtung 25 im Vordergrund liegt. Die Abstreichvorrichtung 25 ist oberhalb des Behälters 2 angeordnet und weist einen Träger 31 auf, der insbesondere auf einer Oberseite 26 des Behälters aufliegt. Die Abstreichvorrichtung 25 weist ein Transportband 27 auf, an welchem mehrere Streichelemente 28, die jeweils als Streichbesen ausgebildet sind, befestigt sind. Die Streichelemente 28 erstrecken sich jeweils quer über das Förderband 27 und sind parallel zueinander und senkrecht zur Förderrichtung des Transportbands 27 ausgerichtet beziehungsweise angeordnet. Die Streichelemente 28 stellen somit Mitnahmeelemente des Transportbands 27 dar. Auch das Förderband 27 ist als Fördergurt ausgebildet, der als Endlosband durch Tragrollen 32 und/oder Gleitbahnen an dem Träger 31 gehalten und geführt ist. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Förderband 27 durch zwei Tragrollen 32 gespannt gehalten, wobei insbesondere auf Gleitbahnen oder Zwischentragrollen verzichtet wird. Der Träger 31 ist insbesondere in seiner Länge verstellbar, wie durch einen Doppelpfeil 33 in 3 gezeigt, um die Spannung des Transportbands 27 einzustellen. Durch den Träger 31 ist der Abstand der Tragrollen 32 zueinander veränderbar. Optional ist dem Träger 31 ein Aktuator zugeordnet, durch welchen die Einstellung des Abstandes bewirkbar ist, um beispielsweise auch im laufenden Betrieb die Spannung oder den Abstand nachzustellen, falls dies beispielsweise aufgrund von Verschleißerscheinungen notwendig ist.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite 4 der Siebanlage 3, in welcher insbesondere die Abstreifvorrichtung 25 gut zu erkennen ist. Der Träger 31, an welchem die Tragrollen 32 und damit das Förderband 27 gelagert sind, ist insbesondere an einer auf dem Behälter 2 befestigten Tragstruktur 34 gelagert. Insbesondere hängt der Träger 31 an der Tragstruktur 34.
-
In dem Ausführungsbeispiel von 2 hängt der Träger 31 dabei an Ketten 35, die an der Tragstruktur 34 befestigt sind. Durch Kürzen oder Längen der Ketten 34 ist die Höhe des Transportbands 27 relativ zu dem Behälter 2 beziehungsweise der Trennflüssigkeit 15 einstellbar, wie durch Doppelpfeile 36 in 2 und 3 gezeigt. Die Ketten bilden insoweit die zuvor genannte Verstelleinrichtung 30 aus.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, wie es in 3 gezeigt ist, ist der Träger 31 durch mehrere Hubsäulen 37 an der Tragstruktur 34 gelagert. Die Hubsäulen 37 sind insbesondere als elektromotorisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Hubsäulen 37 ausgebildet, die einen insbesondere an dem Tragelement 31 befestigten Hubkolben bei ihrer Ansteuerung verschieden, sodass durch das Verschieben die Höhe des Trägers 31 relativ zu dem Behälter 2 veränderbar ist. Hierdurch ist somit eine automatisierte Höhenverstellung bereitgestellt. Diese erlaubt es, auch im laufenden Betrieb der Siebanlage 1 die Höhe des Laufbands 27 zu der Trennflüssigkeit 15 anzupassen, um stets ein optimales Abstreichen der Schüttgutelemente von der Trennflüssigkeit 15 zu gewährleisten.
-
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Träger 31 fest mit der Tragstruktur 34 und/oder dem Behälter 2, in der Höhe also nicht veränderbar, verbunden.
-
Zum Betrieb der Siebanlage 1 ist dem Förderband 19 ein ansteuerbarer Aktuator 38, insbesondere Elektromotor, zugeordnet, durch welchen das Förderband 17 antreibbar ist. Dem Transportband 27 ist ein weiterer Aktuator 39 angeordnet, der unabhängig von dem Aktuator 38 ansteuerbar ist, um das Förderband 27 anzutreiben. Der Aktuator 39 ist ebenfalls bevorzugt als Elektromotor ausgebildet. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist nur ein Aktuator zum Antreiben des Förderbands 19 und des Transportbands 27 vorhanden, wobei Förderband 19 und Transportband 27 dann zweckmäßigerweise durch ein Getriebe mechanisch miteinander verbunden sind.
-
Das Transportband 27 beziehungsweise die Abstreichvorrichtung 25 ist derart angeordnet, dass das Transportband 27 zumindest an der Seitenwand 6 seitlich von dem Behälter 2 vorsteht, sodass das Transportband 27 seitlich über den Behälter 2 übersteht.
-
4 zeigt eine Detailansicht des über dem Behälter 2 vorstehenden Transportbands 27 der Abstreichvorrichtung 25. Die Seitenwand 6 des Behälters 2 weist an der Oberseite 26 eine Vertiefung 29 auf, die etwas breiter ausgebildet ist als die Streichelemente 28. Die Abstreichvorrichtung 25 ist derart angeordnet, dass die Streichelemente 28 durch die Vertiefung 29 hindurch mittels des Transportbands 27 bewegt werden können.
-
Im Normalbetrieb der Siebanlage 1 ist der Behälter 2 mit der Trennflüssigkeit 15 derart gefüllt, dass die Oberfläche 16 der Trennflüssigkeit 15 in etwa auf Höhe des Bodens der Vertiefung 29 liegt. Die Abstreichvorrichtung 25 ist dabei in der Höhe derart angeordnet, dass die Streichelemente 28 auf der Oberfläche 16 entlangstreichen und dadurch in der Trennflüssigkeit 15 aufgeschwemmtes Schüttgut, das an der Oberfläche 16 der Trennflüssigkeit 15 schwimmt, mitgenommen wird und durch die Vertiefung 29 aus dem Behälter 2 entfernt wird.
-
Durch die Aktuatoren 38 und 39 werden das Förderband und das Transportband 27 derart angesteuert, dass das Transportband 27 eine deutlich langsamere Fördergeschwindigkeit aufweist als das Transportband 19, sodass die über die Oberfläche der Trennflüssigkeit 15 streichenden Streichelemente 28 mit ihren Borsten die Trennflüssigkeit beziehungsweise das Wasser nicht aufwühlen, sodass ein Überschwappen des Behälters 2 verhindert wird. Durch die erhöhte Anzahl der Streichelemente 28 ist dennoch ein gleichmäßiges und zügiges Abstreifen und Entfernen der auf der Oberfläche 16 der Trennflüssigkeit 15 schwimmenden Schüttgutelemente durch die Vertiefung 29 in der Seitenwand 6 gewährleistet. Die schweren Schüttgutelemente, die durch die Trennflüssigkeit 15 auf den Boden beziehungsweise das Förderband 19 fallen, werden durch das Förderband 19 ebenfalls aus dem Wasserbad beziehungsweise der Trennflüssigkeit 15 entfernt und insbesondere hinter der Stirnseite oder -wand 22 abgeworfen.
-
Durch die Siebanlage 1 ist somit ein vorteilhafter Siebbetrieb zur Aufbereitung von Schüttgut gewährleistet, der eine Trennung von Materialien und/oder Schüttgutelementen in effizienter Art und Weise ermöglicht.