-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten aus einem magnetischen Ausgangsmaterial.
-
Permanentmagnete aus der Gruppe der Seltenen Erden werden in einer Vielzahl von technischen Anwendungen eingesetzt und zeichnen sich durch ein besonders hohes Energieprodukt aus. Insbesondere Neodym-Eisen-Bor-Magnete weisen ein Energieprodukt von bis zu 400 kJ/m3 auf. Bei einem Einsatz von Permanentmagneten zusammen mit bewegten, stromführenden Spulen findet eine elektromagnetische Induktion in den beteiligten elektrisch leitfähigen Komponenten statt. In einem Permanentmagnet führt diese magnetische Induktion zu Wirbelströmen. Durch die Wirbelströme heizt sich der Permanentmagnet stark auf, was zu einer kurzzeitigen Reduktion der magnetischen Leistung oder zu einer dauerhaften thermischen Schädigung und Entmagnetisierung des Permanentmagneten führt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten aus einem magnetischen Ausgangsmaterial zu schaffen, wobei die genannten Nachteile zumindest teilweise behoben, vorzugsweise vermieden sind.
-
Die Aufgabe wird gelöst, indem die vorliegende technische Lehre bereitgestellt wird, insbesondere die Lehre der unabhängigen Ansprüche sowie der in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung offenbarten Ausführungsformen.
-
Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten aus einem pulverförmigen magnetischen Ausgangsmaterial geschaffen wird, wobei das magnetische Ausgangsmaterial in Form gebracht wird, wobei eine Rohform erstellt wird. Die Rohform wird gesintert, wobei der Permanentmagnet hergestellt wird. In mindestens einem Schritt des Verfahrens wird zwischen Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials eine elektrische Widerstandsschicht ausgebildet, die eine geringere elektrische Leitfähigkeit aufweist als das magnetische Ausgangsmaterial. Vorteilhafterweise werden mittels des Verfahrens Permanentmagnete hergestellt, welche einen reduzierten elektrischen Leitwert aufweisen. Somit sind diese Permanentmagnete weniger anfällig für Wirbelströme, und damit wird eine Aufheizung der Permanentmagnete im Betrieb, insbesondere im Betrieb in einem Elektromotor, reduziert, insbesondere vermieden.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens ist die elektrische Widerstandsschicht als mindestens eine geschlossene Schicht ausgebildet.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist die elektrische Widerstandsschicht als eine nicht-geschlossene Schicht, insbesondere als bereichsweise vorhandene Schichtfragmente, ausgebildet.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist die elektrische Widerstandsschicht in Form von fein verteilten Bereichen auf den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials und/oder an den Korngrenzen zwischen den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials ausgebildet.
-
Vorteilhafterweise eignet sich das Verfahren für ein pulverförmiges magnetisches Ausgangsmaterial, welches auf Basis einer neu erschmolzenen Legierung , insbesondere in Form eines Gussblocks oder in Form von schmelzgesponnenem Material, gebildet ist. Alternativ oder zusätzlich eignet sich das Verfahren für recyceltes magnetisches Material und/oder für kontaminiertes recyceltes magnetisches Material. Zusätzlich wird Material, welches mittels Recycling gewonnen wird, zur Verbesserung seiner Eigenschaften vorzugsweise mit einer Seltenen Erde, vorzugsweise in Pulverform, auflegiert.
-
Das magnetische Ausgangsmaterial liegt bevorzugt in einer reinen Form oder in einer hydrierten Form vor. Die US-amerikanische Patentanmeldung
US 2013/0263699 A1 und das deutsche Patent
DE 198 43 883 C1 beschreiben ein Verfahren, genannt hydrogen decrepitation (HD), zur Herstellung einer hydrierten Form des magnetischen Ausgangsmaterials mittels eines wasserstoffinduzierten Verfalls.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als magnetisches Ausgangsmaterial ein Material verwendet wird, welches aus Partikeln einer RxTyB-Legierung hergestellt ist. Vorzugsweise wird als magnetisches Ausgangsmaterial ein Material verwendet, welches Partikel einer RxTyB-Legierung aufweist oder aus Partikeln einer RxTyB-Legierung besteht. Insbesondere wird bevorzugt als magnetisches Ausgangsmaterial ein Material verwendet, welches Partikel einer NdxFeyB-Legierung aufweist oder aus Partikeln einer NdxFeyB-Legierung besteht.
-
Vorzugsweise wird als magnetisches Ausgangsmaterial ein Material verwendet, welches aus Partikeln einer RxTyB-Legierung und Partikeln einer Seltene-Erden-reichen Phase hergestellt ist. Insbesondere weist das magnetische Ausgangsmaterial bevorzugt ein Gemisch aus Partikeln einer RxTyB-Legierung und Partikeln einer Seltene-Erden-reichen Phase auf oder besteht aus einem solchen Gemisch. Bevorzugt wird als magnetisches Ausgangsmaterial ein Material verwendet, welches Partikel einer NdxFeyB-Legierung und Partikel einer Neodym-reichen Phase aufweist oder aus solchen Partikeln besteht. Insbesondere weist das magnetische Ausgangsmaterial bevorzugt ein Gemisch aus Partikeln einer NdxFeyB-Legierung und Partikeln einer Neodym-reichen Phase auf oder besteht aus einem solchen Gemisch.
-
Im Kontext der vorliegenden technischen Lehre steht R für ein Seltene-Erden-Element, T für mindestens ein Element, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Eisen und Cobalt, und B für das Element Bor. Insbesondere substituieren sich die Elemente Eisen und Cobalt teilweise oder vollständig derart, dass entweder nur Eisen oder nur Cobalt oder eine beliebige Eisen-Cobalt-Mischung vorliegt. Vorzugsweise ist das Seltene-Erden-Element Neodym. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die RxTyB-Legierung zusätzlich ein weiteres Element, vorzugsweise ein Metall, insbesondere ein Übergangsmetall, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Aluminium, Kupfer, Zirkonium, Gallium, Hafnium, und Niob, vorzugsweise in Spuren.
-
Vorzugsweise weist das magnetische Ausgangsmaterial Partikel einer Nd2Fe14B-Legierung auf oder besteht aus Partikeln einer Nd2Fe14B-Legierung.
-
Vorzugsweise weist die Seltene-Erden-reiche Phase, insbesondere die Neodym-reiche Phase, mindestens ein Seltene-Erden-Element, insbesondere Neodym, oder eine chemische Verbindung dieses Seltene-Erden-Elements, insbesondere von Neodym, auf. Zusätzlich enthält die Seltene-Erden-reiche Phase, insbesondere die Neodym-reiche Phase, bevorzugt mindestens ein weiteres Element der RxTyB-Legierung, insbesondere der NdxFeyB-Legierung. Alternativ oder zusätzlich liegt das mindestens eine Seltene-Erden-Element, insbesondere Neodym, in einer hydrierten Form vor. Vorzugsweise weist die Neodym-reiche Phase NdH2 und/oder NdH2,7 auf oder besteht aus NdH2 und/oder NdH2,7. Alternativ ist es in bevorzugter Ausgestaltung möglich, dass die Seltene-Erden-reiche Phase, insbesondere die Neodym-reiche Phase, aus mindestens einem Seltene-Erden-Element, insbesondere aus Neodym, oder aus einer chemischen Verbindung dieses Seltene-Erden-Elements, insbesondere von Neodym, besteht.
-
Die Seltene-Erden-reiche Phase bildet bevorzugt im Gefüge des Permanentmagneten eine Phase, die sich an Korngrenzen des Gefüges befindet.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder vermischt wird, wobei ein Gemisch aus dem magnetischen Ausgangsmaterial und dem organischen Binder erhalten wird. Die Rohform wird aus dem Gemisch erstellt, wobei der organischen Binder vor dem Sintern zumindest teilweise aus der Rohform entfernt wird. Vorteilhafterweise wird das magnetische Ausgangsmaterial in Pulverform in den organischen Binder eingearbeitet. Weiterhin ist die Formung der Rohform aus dem Gemisch in einfacher Weise möglich.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird der organische Binder mittels thermischer Zersetzung aus der Rohform entfernt.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der organische Binder mittels Lösungsmittelextration teilweise aus der Rohform herausgelöst. Danach wird der organische Binder mittels thermischer Zersetzung aus der Rohform entfernt.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der organische Binder mittels einer chemischen Reaktion chemisch gespalten. Danach wird der organische Binder mittels thermischer Zersetzung aus der Rohform entfernt.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die elektrische Widerstandsschicht aus dem organischen Binder gebildet wird. Vorzugsweise wird der organische Binder teilweise, insbesondere nicht vollständig, aus der Rohform vor dem Sintern der Rohform entfernt. Die in der Rohform verbleibenden Teile des Binders verbleiben während des Sinterns in der Rohform und lagern sich um die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials und/oder an den Korngrenzen ab. Insbesondere weist der organische Binder eine geringere elektrische Leitfähigkeit als das magnetische Ausgangsmaterial auf. Dabei ist es auch möglich, dass die in der Rohform verbleibenden Teile des Binders beim Sintern chemisch verändert werden und auf diese Weise die elektrische Widerstandsschicht bilden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das magnetische Ausgangsmaterial mit mindestens einer widerstandsbildenden Substanz vermischt wird. Die elektrische Widerstandschicht wird aus der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz gebildet, wobei die mindestens eine widerstandsbildende Substanz bevorzugt ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus einer organischen Substanz, einer Seltene-Erden-Verbindung und einem Reaktionsgas. Vorteilhafterweise entstehen - insbesondere beim Sintern - aus der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz chemische Produkte, d.h. insbesondere chemische Verbindungen und/oder Zerfallsprodukte, welche eine geringere elektrische Leitfähigkeit aufweisen als das magnetische Ausgangsmaterial. Diese chemischen Produkte reichern sich während des Sinterns an den Korngrenzen des Gefüges an und reduzieren somit die elektrische Leitfähigkeit des Permanentmagneten.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens reagiert die mindestens eine widerstandsbildende Substanz mit dem magnetischen Ausgangsmaterial. Die Reaktionsprodukte, insbesondere die Reaktionsprodukte an der Oberfläche der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials, bilden die elektrische Widerstandsschicht.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens lagert sich die widerstandsbildende Substanz, insbesondere die organische Substanz und/oder die Seltene-Erden-Verbindung, zwischen den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials an. Die Partikel der widerstandsbildende Substanz und/oder die Schichten der widerstandsbildenden Substanz, insbesondere der organischen Substanz und/oder der Seltene-Erden-Verbindung, bilden die elektrische Widerstandsschicht aus.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder und mit mindestens einer widerstandsbildenden Substanz, insbesondere einer organischen Substanz und/oder mindestens einer Seltene-Erden-Verbindung, vermischt. Vorteilhafterweise erfolgt bei der Verwendung eines organischen Binder eine bessere Vermischung der einzelnen Bestandteile. Partikel der widerstandsbildenden Substanz, welche bevorzugt in den organischen Binder eingebettet sind, lagern sich während des Sinterns zwischen den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials an. Die widerstandsbildende Substanz und vorzugsweise der organische Binder bilden die elektrische Widerstandsschicht des Permanentmagneten aus.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder und einer widerstandsbildenden Substanz, insbesondere mindestens einer organischen Substanz und/oder mindestens einer Seltene-Erden-Verbindung, vermischt. Partikel der widerstandsbildenden Substanz, welche in den organischen Binder eingebettet sind, reagieren mit dem magnetischen Ausgangsmaterial. Insbesondere dient der organische Binder als Katalysator der Reaktion. Die Reaktionsprodukte, insbesondere die Reaktionsprodukte an der Oberfläche der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials, bilden die elektrische Widerstandsschicht.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder und einer widerstandsbildenden Substanz, insbesondere mindestens einer organischen Substanz und/oder mindestens einer Seltene-Erden-Verbindung, vermischt. Die widerstandsbildende Substanz reagiert mit dem organischen Binder. Die Reaktionsprodukte lagern sich während des Sinterns zwischen den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials an und bilden die elektrische Widerstandsschicht des Permanentmagneten aus.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die organische Substanz ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus einem Lösungsmittel, einem Sauerstoff-haltigen Polymer, einem Halogen-haltigen Polymer, einem Stickstoff-haltigen Polymer, einem Kohlenstoff-haltigen Polymer, einem Silizium-haltigen Polymer, einem Schwefel-haltigen Polymer und einem Bor-haltigen Polymer. Insbesondere ist die organische Substanz bei Raumtemperatur flüssig oder fest.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens ist die organische Substanz ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus mindestens einem Wachs, mindestens einem thermoplastischen Kunststoff, mindestens einem Alkohol, mindestens einem Silikon, und mindestens einem Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoff.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Seltene-Erden-Verbindung ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus einer Kohlenstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Schwefel-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Sauerstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Stickstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Bor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Silizium-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Fluor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung und einer Chlor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung. Vorzugsweise wird die Seltene-Erden-Verbindung mittels des organischen Binders an die Oberflächen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials transportiert.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Reaktionsgas ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas und einem Wasserstoff-haltigen Gas.
-
In einer Ausführungsform werden mindestens eine organische Substanz und/oder mindestens eine Seltene-Erden-Verbindung und/oder mindestens ein Reaktionsgas mit dem magnetischen Ausgangsmaterial vermischt. Insbesondere bilden die mindestens eine organische Substanz und/oder die mindestens eine Seltene-Erden-Verbindung und/oder das mindestens ein Reaktionsgas die elektrische Widerstandsschicht aus. Alternativ oder zusätzlich reagieren die mindestens eine organische Substanz und/oder die mindestens eine Seltene-Erden-Verbindung und/oder das mindestens ein Reaktionsgas miteinander, und mindestens ein daraus resultierendes Reaktionsprodukt bildet die elektrische Widerstandsschicht aus. Alternativ oder zusätzlich agiert die mindestens eine organische Substanz und/oder die mindestens eine Seltene-Erden-Verbindung und/oder das mindestens ein Reaktionsgas als Katalysator bei der Ausbildung der elektrischen Widerstandsschicht. Alternativ oder zusätzlich agiert das magnetische Ausgangsmaterial als Katalysator bei einer Reaktion der mindestens einen organischen Substanz und/oder der mindestens einen Seltene-Erden-Verbindung und/oder des mindestens einen Reaktionsgases untereinander unter Ausbildung der elektrischen Widerstandsschicht.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Vermischen von dem magnetischen Ausgangsmaterial mit der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz bei einer Temperatur von mindestens 20 °C bis höchstens 1100 °C durchgeführt wird. Vorzugsweise bewirkt die Temperatureinwirkung eine Aktivierung der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz. Alternativ oder zusätzlich zersetzt sich die widerstandsbildende Substanz unter Temperatureinwirkung unter Ausbildung der widerstandsbildenden Schicht.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das magnetische Ausgangsmaterial mit einem Vorbehandlungsgas behandelt wird, wobei die elektrische Widerstandsschicht mittels des Vorbehandlungsgases erzeugt wird.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens ist das Vorbehandlungsgas ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Argon-haltigen Gas, einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas und einem Wasserstoff-haltigen Gas. Insbesondere weist das Vorbehandlungsgas Argon und/oder Stickstoff und/oder ein anderes Inertgas und wenigstens einen Stoff, ausgewählt aus Wasser, Sauerstoff, und Wasserstoff, auf.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens weist das Vorbehandlungsgas Argon und Sauerstoff auf, vorzugsweise besteht das Vorbehandlungsgas aus Argon und Sauerstoff. Während der Behandlung mit dem Vorbehandlungsgas oxidieren die Oberflächen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials. Dabei bilden sich bevorzugt an den Oberflächen fein verteilte Seltene-Erden-Oxide, insbesondere Neodym-Oxide, welche eine geringere elektrische Leitfähigkeit aufweisen als das magnetische Ausgangsmaterial, welches vorzugsweise in einer hydrierten Form vorliegt. Nach dem Sintern weist der Permanentmagnet fein verteilte Oxide in seinem Gefüge auf, welche an den Korngrenzen vorliegen und damit insgesamt die elektrische Leitfähigkeit des Permanentmagneten reduzieren.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rohform mittels eines Verfahrens, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Spritzgießen, insbesondere Metallpulver-Spritzgießen, additivem Fertigen, Extrudieren, Kaltpressen, und Heißpressen, hergestellt wird.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Rohform mittels Spritzgießen eines Gemisches, welches das magnetische Ausgangsmaterial und den organischen Binder aufweist, hergestellt. Alternativ oder zusätzlich zu dem organischen Binder weist das Gemisch bevorzugt mindestens eine organische Substanz und/oder mindestens eine Seltene-Erden-Verbindung auf.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird die Rohform mittels Kaltpressen eines magnetischen Ausgangsmaterials und vorzugsweise mindestens einer organischen Substanz und/oder mindestens einer Seltene-Erden-Verbindung hergestellt. Beim Kaltpressen werden die Partikel insbesondere unter einem Druck von bis zu 1 GPa mechanisch verzahnt. Beim Trocken-Kaltpressen wird dem magnetischen Ausgangsmaterial und vorzugsweise der mindestens einen organischen Substanz und/oder der mindestens einen Seltene-Erden-Verbindung insbesondere keine zusätzliche flüssige Komponente beigefügt. Beim Nass-Kaltpressen wird dem magnetischen Ausgangsmaterial und vorzugsweise der mindestens einen organischen Substanz und/oder der mindestens einen Seltene-Erden-Verbindung insbesondere eine zusätzliche flüssige Komponente, vorzugsweise ein flüchtiges unpolares und/oder polares organisches Lösungsmittel, beigefügt. Das flüchtige unpolare und/oder polare organische Lösungsmittel ist ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Alkohol, einem acyclischen Alkan, einem cyclischen Alkan, einem Keton, und einem Gemisch aus flüchtigen organischen Substanzen, die als Lösungsmittel dienen können. Als Alkohol wird vorzugsweise Ethanol oder Isopropanol verwendet. Als cyclisches Alkan wird vorzugsweise Cyclohexan verwendet. Als Keton wird vorzugsweise Aceton verwendet. Das Gemisch aus flüchtigen organischen Substanzen ist vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Petroleum, Testbenzin, und Leichtbenzin. Die flüssige Komponente dient beim Nass-Kaltpressen insbesondere als Binder. Weiterhin wird die Rohform vorzugsweise vor dem Sintern getrocknet.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird die Rohform mittels Heißpressen eines magnetischen Ausgangsmaterials und vorzugsweise mindestens einer organischen Substanz und/oder mindestens einer Seltene-Erden-Verbindung hergestellt. Beim Heißpressen werden die Partikel insbesondere mechanisch verzahnt und/oder kaltverschweißt.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rohform in einem extern anliegenden Magnetfeld hergestellt wird. Vorteilhafterweise werden Dipole des magnetischen Ausgangsmaterials mittels des extern anliegenden Magnetfelds bei der Herstellung der Rohform in einer parallelen Orientierung ausgerichtet.
-
Vorzugsweise wird das extern anliegende Magnetfeld von einem schaltbaren Elektromagneten und/oder einem Permanentmagneten erzeugt.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Rohform einer Atmosphäre ausgesetzt wird, welche ein Prozessgas, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Argon-haltigen Gas, einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas und einem Wasserstoff-haltigen Gas, aufweist.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Sintern in einer Atmosphäre, welche das Prozessgas aufweist, durchgeführt.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der organischen Binder in einer Atmosphäre, welche das Prozessgas aufweist, zumindest teilweise aus der Rohform entfernt.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens dient das Prozessgas als Reaktionspartner und/oder als Katalysator der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder und einem Kohlenstoff-haltigen Polymer vermischt, wobei ein Gemisch aus dem magnetischen Ausgangsmaterial, dem organischen Binder und dem Kohlenstoff-haltigen Polymer erhalten wird. Aus dem Gemisch wird die Rohform erstellt. Anschließend wird der Binder unter Temperatureinwirkung und in einer Atmosphäre, welche die Prozessgase Argon und Wasserstoff aufweist, zumindest teilweise entfernt. Während der Entfernung des Binders wird unter Einfluss der Prozessgase Argon und Wasserstoff zusätzlich das Kohlenstoff-haltige Polymer unvollständig zersetzt, und es entstehen an den Oberflächen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials fein verteilte Seltene-Erden-Karbide. Diese Seltene-Erden-Karbide reichern sich beim Sintern an den Korngrenzen des Permanentmagneten an und reduzieren dessen elektrische Leitfähigkeit.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das magnetische Ausgangsmaterial mit einem organischen Binder und einem Kohlenstoff-haltigen Polymer vermischt, wobei ein Gemisch aus dem magnetischen Ausgangsmaterial, dem organischen Binder und dem Kohlenstoff-haltigen Polymer erhalten wird. Aus dem Gemisch wird die Rohform erstellt. Anschließend wird der Binder unter Temperatureinwirkung und in einer Atmosphäre, welche mindestens ein Reaktionsgas aufweist, zumindest teilweise entfernt. Während der Entfernung des Binders oxidiert das magnetische Ausgangsmaterial aufgrund des mindestens einen Reaktionsgases und es entstehen an den Oberflächen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials fein verteilte Seltene-Erden-Oxide. Der Permanentmagnet weist nach dem Sintern Seltene-Erden-Oxide in seinem Gefüge auf, welche an den Korngrenzen vorliegen und die elektrische Leitfähigkeit des Permanentmagneten reduzieren.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die elektrische Widerstandsschicht als zumindest einen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials vollständig umgreifende Hülle ausgebildet wird. Alternativ oder zusätzlich wird die elektrische Widerstandsschicht als zumindest ein Korn des Gefüges des Permanentmagneten vollständig umgreifende Hülle ausgebildet.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die elektrische Widerstandsschicht als nicht geschlossene Hülle von zumindest einem der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials ausgebildet wird. Insbesondere ist die elektrische Widerstandsschicht bevorzugt in Form von Partikeln, insbesondere in Form von fein verteilten Partikeln, zwischen den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist die elektrische Widerstandsschicht bevorzugt in Form von Partikeln, insbesondere in Form von fein verteilten Partikeln, zwischen den Körnern des Gefüges des Permanentmagneten angeordnet.
-
Zu Erfindung gehört auch ein Permanentmagnet, der mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens oder mittels eines Verfahrens nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen hergestellt ist.
-
Zu Erfindung gehört weiterhin eine Verwendung eines solchen Permanentmagneten in einer Vorrichtung, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Elektromotor, einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einem Generator, einem Festplattenlaufwerk, und einem Sensor.
-
Zur Erfindung gehört auch eine Vorrichtung, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Elektromotor, einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einem Generator, einem Festplattenlaufwerk, und einem Sensor, welche einen Permanentmagnet aufweist, welcher mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens oder eines Verfahrens nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsformen geschaffen wird.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines Permanentmagneten mit einer elektrischen Widerstandsschicht,
- 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten mit einer elektrischen Widerstandsschicht,
- 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung des ersten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten mit einer elektrischen Widerstandsschicht, und
- 4 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten mit einer elektrischen Widerstandsschicht.
-
1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines in 2 dargestellten Permanentmagneten 1 mit einer elektrischen Widerstandsschicht 3. In Schritt a) wird das magnetische Ausgangsmaterial 1, vorzugsweise in Pulverform, zur Verfügung gestellt. In Schritt b) wird das magnetische Ausgangsmaterial 1 in Form gebracht, wobei eine ebenfalls in 2 dargestellte Rohform 12 erstellt wird. Die Rohform 12 wird vorzugsweise mittels eines Verfahrens, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Spritzgießen, additivem Fertigen, Extrudieren, Kaltpressen, und Heißpressen, hergestellt. Optional wird die Herstellung der Rohform 12 unter einem extern anliegenden Magnetfeld, vorzugsweise wird das Magnetfeld von einem schaltbaren Elektromagneten und/oder einem Permanentmagneten erzeugt, durchgeführt. In Schritt c) wird die Rohform 12 gesintert, wobei der Permanentmagnet 1 hergestellt wird. In mindestens einem Schritt des Verfahrens wird zwischen Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials 7 eine elektrische Widerstandsschicht 3 ausgebildet, die eine geringere elektrische Leitfähigkeit aufweist als das magnetische Ausgangsmaterial 7.
-
Zwischen Schritt a) und Schritt b) können die folgenden Verfahrensschritte d), e) und f1) bis f3) - einzeln oder in Kombination miteinander - optional ausgeführt werden:
- In Schritt d) wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit einem Vorbehandlungsgas vorbehandelt, wobei die elektrische Widerstandsschicht 3 mittels des Vorbehandlungsgases erzeugt wird. Vorzugsweise ist das Vorbehandlungsgas ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Argon-haltigen Gas, einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas, und einem Wasserstoff-haltigen Gas. Insbesondere weist das Vorbehandlungsgas Argon und/oder Stickstoff und/oder ein anderes Inertgas, und wenigstens einen Stoff, ausgewählt aus Wasser, Sauerstoff, und Wasserstoff, auf. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens weist das Vorbehandlungsgas Argon und Sauerstoff auf. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens besteht das Vorbehandlungsgas aus Argon und Sauerstoff. Während der Behandlung mit dem Vorbehandlungsgas oxidieren die Oberflächen der Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7. Dabei bilden sich an den Oberflächen fein verteilte Seltene-Erden-Oxide, welche eine geringere elektrische Leitfähigkeit aufweisen als das magnetische Ausgangsmaterial 7.
-
In Schritt e) wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit einem organischen Binder 11 vermischt, wobei ein Gemisch 5 aus dem magnetischen Ausgangsmaterial 7 und dem organischen Binder 11 erhalten wird. Die Rohform 12 wird in diesem Fall in Schritt b) aus dem Gemisch 5 erstellt. Die elektrische Widerstandsschicht 3 wird vorzugsweise aus dem organischen Binder 11 gebildet.
-
In Schritt f1) bis f3) - die einzeln oder in Kombination miteinander ausgeführt werden können - wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit mindestens einer widerstandsbildenden Substanz 9 vermischt, wobei die elektrische Widerstandsschicht 3 aus der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz 9 gebildet wird. Die mindestens eine widerstandsbildende Substanz 9 ist ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einer organischen Substanz, einer Seltene-Erden-Verbindung, und einem Reaktionsgas.
-
In Schritt f1) wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit einer organischen Substanz, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Lösungsmittel, einem Sauerstoff-haltigen Polymer, einem Halogen-haltigen Polymer, einem Stickstoff-haltigen Polymer, einem Kohlenstoff-haltigen Polymer, einem Silizium-haltigen Polymer, einem Schwefel-haltigen Polymer und einem Bor-haltigen Polymer, vermischt. Insbesondere ist die organische Substanz bei Raumtemperatur flüssig oder fest. In einer Ausführungsform des Verfahrens ist die organische Substanz ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Wachsen, thermoplastischen Kunststoffen, Alkoholen, Silikonen, und Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen.
-
In Schritt f2) wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit einer Seltene-Erden-Verbindung, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einer Kohlenstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Schwefel-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Sauerstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Stickstoff-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Bor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Silizium-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, einer Fluor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung und einer Chlor-haltigen Seltene-Erden-Verbindung, vermischt.
-
In Schritt f3) wird das magnetische Ausgangsmaterial 7 mit einem Reaktionsgas, ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas und einem Wasserstoff-haltigen Gas, vermischt.
-
In einer Ausführungsform bildet die mindestens eine widerstandsbildende Substanz 9 die elektrische Widerstandsschicht 3 aus. Alternativ oder zusätzlich reagieren mindestens zwei widerstandsbildende Substanzen 9 miteinander, oder die widerstandsbildende Substanz 9 zerfällt, oder die widerstandsbildende Substanz 9 reagiert mit einer anderen Substanz, und mindestens ein resultierendes Reaktionsprodukt bildet die elektrische Widerstandsschicht 3 aus. Alternativ oder zusätzlich agiert die mindestens eine widerstandsbildende Substanz 9 als Katalysator bei der Ausbildung der elektrischen Widerstandsschicht 3. Alternativ oder zusätzlich agiert das magnetische Ausgangsmaterial 7 als Katalysator bei einer Reaktion von mindestens zwei widerstandsbildenden Substanzen 9, dem Zerfall der widerstandsbildenden Substanz 9 oder der Reaktion der widerstandsbildenden Substanz 9 mit einer anderen Substanz unter Ausbildung der elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
Optional wird das Vermischen von dem magnetischen Ausgangsmaterial 7 mit der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz 9 bei einer Temperatur von mindestens 20 °C bis höchstens 1100 °C durchgeführt. Vorzugsweise bewirkt die Temperatureinwirkung eine Aktivierung der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz 9. Alternativ oder zusätzlich zersetzt sich die mindestens eine widerstandsbildende Substanz 9 unter Temperatureinwirkung unter Ausbildung der elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
Zwischen Schritt b) und Schritt c) können die folgenden Verfahrensschritte - einzeln oder in Kombination miteinander - optional ausgeführt werden:
- In Schritt g) wird ein organischer Binder 11, welcher in Schritt e) zu dem magnetischen Ausgangsmaterial 7 hinzugefügt wurde, zumindest teilweise entfernt. Die in der Rohform 12 verbleibenden Teile des organischen Binders 11 verbleiben während des Sinterns in der Rohform 12 und lagern sich um die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7 und/oder an den Korngrenzen ab und bilden die elektrische Widerstandsschicht 3. Es ist auch möglich, dass die in der Rohform 12 verbleibenden Teile des Binders 11 beim Sintern chemisch verändert werden und auf diese Weise die elektrische Widerstandsschicht 3 bilden.
-
Alternativ wird in Schritt g) eine flüssige Komponente, welche bei einem Nass-Kaltpressen dem magnetischen Ausgangsmaterial 7 zugefügt wurde, entfernt.
-
Vor und/oder während dem Sintern in Schritt c) wird die Rohform 12, insbesondere während der Entfernung des organischen Binders 11 oder der flüssigen Komponente in Schritt g), in Schritt h) einem Prozessgas ausgesetzt.
-
Das Prozessgas ist bevorzugt ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus einem Argon-haltigen Gas, einem Sauerstoff-haltigen Gas, einem Stickstoff-haltigen Gas, einem Kohlenstoff-haltigen Gas, einem Fluor-haltigen Gas, einem Chlor-haltigen Gas, einem Schwefel-haltigen Gas und einem Wasserstoff-haltigen Gas. Vorzugsweise dient das Prozessgas als Reaktionspartner und/oder als Katalysator der mindestens einen widerstandsbildenden Substanz 9.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten 1 mit einer elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
In 2 a) ist ein Gemisch 5 aus einem magnetischen Ausgangsmaterial 7, vorzugsweise aus einer RxTyB-Legierung, insbesondere aus einer NdxFeyB-Legierung, einer widerstandsbildenden Substanz 9 und einem organischen Binder 11 dargestellt. Aus dem Gemisch 5 wird mittels eines Verfahrens, vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Spritzgießen, additivem Fertigen, Extrudieren, Kaltpressen, und Heißpressen, eine Rohform 12 hergestellt.
-
In 2 b) ist die Rohform 12 nach der zumindest teilweisen Entfernung des organischen Binders 11 dargestellt. Die zumindest teilweise Entfernung des organischen Binders 11 wurde unter Temperatureinwirkung, vorzugsweise von mindestens 20 °C bis höchstens 1100 °C, durchgeführt. Alternativ wird der organische Binder mittels Lösungsmittelextration teilweise aus der Rohform herausgelöst. Danach wird der organische Binder mittels thermischer Zersetzung aus der Rohform entfernt. Alternativ wird der organische Binder mittels einer chemischen Reaktion chemisch gespalten. Danach wird der organische Binder mittels thermischer Zersetzung aus der Rohform entfernt.
-
Während der zumindest teilweisen Entfernung des organischen Binders 11 unter Temperatureinwirkung wird die elektrische Widerstandsschicht 3 um die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7 - insbesondere aus dem Binder 11 selbst, oder durch Zerfall des Binders 11, oder durch Reaktion des Binders 11 mit der widerstandsbildenden Substanz 9 - gebildet. Alternativ oder zusätzlich reagiert die widerstandsbildende Substanz 9 mit den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials 7 unter Bildung der elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
In 2 c) ist der Permanentmagnet 1 nach dem Sintern dargestellt. Die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7 lagern sich zu Körnern 13, insbesondere RxTyB-Körnern, zusammen. Die Körner 13 sind jeweils von der elektrischen Widerstandsschicht 3 umschlossen. Zwischen den Körnern 13 mit der elektrischen Widerstandsschicht 3 bildet sich eine zusätzliche Phase 15, insbesondere eine Seltene-Erden-reiche Phase, aus.
-
3 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung des ersten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten 1 mit einer elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
In 3 a) ist ein Gemisch 5 aus einem magnetischen Ausgangsmaterial 7, vorzugsweise aus einer RxTyB-Legierung, insbesondere aus einer NdxFeyB-Legierung, und einer widerstandsbildenden Substanz 9 dargestellt.
-
In 3 b) ist das Gemisch 5 nach einer Reaktion der widerstandsbildenden Substanz 9 mit den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials 7 dargestellt. Die widerstandsbildende Substanz 9 lagert sich um die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7 unter Bildung der elektrischen Widerstandsschicht 3 an. Alternativ oder zusätzlich reagiert die widerstandsbildende Substanz 9 mit den Partikeln des magnetischen Ausgangsmaterials 7 unter Bildung der elektrischen Widerstandsschicht 3.
-
In 3 c) ist der Permanentmagnet 1 nach dem Herstellen der Rohform 12 und dem Sintern dargestellt. Die Partikel des magnetischen Ausgangsmaterials 7 lagern sich zu Körnern 13, insbesondere RxTyB-Körnern, zusammen. Die Körner 13 sind jeweils von der elektrischen Widerstandsschicht 3 umschlossen. Zwischen den Körnern 13 mit der elektrischen Widerstandsschicht 3 bildet sich die zusätzliche Phase 15, insbesondere eine Seltene-Erden-reiche Phase, aus.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Permanentmagneten 1 mit einer elektrischen Widerstandsschicht 3. Zwischen den Körnern 13 des magnetischen Ausgangsmaterials 7 lagert sich eine widerstandsbildende Substanz 9 als elektrische Widerstandssicht 3 ab. Die widerstandsbildende Substanz 9 ist hierbei in der zusätzlichen Phase 15, insbesondere eine Seltene-Erden-reiche Phase, eingebettet. Bei der zusätzlichen Phase 15 handelt es sich bevorzugt um eine dünne Schicht an den Korngrenzen des Gefüges des Permanentmagneten 1.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2013/0263699 A1 [0010]
- DE 19843883 C1 [0010]