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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremszylinderkolbeneinrichtung für eine Bremszylindereinrichtung, eine Bremszylindereinrichtung und ein Verfahren zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung.
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Stand der Technik
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Bei bekannten Bremssystemen kann eine vom Fahrer auf das Bremspedal aufgebrachte Kraft, je nach Systemzustand, entweder verstärkt oder unverstärkt durch den Hauptbremszylinder in einen Bremsdruck umgesetzt werden. Dieser Hauptbremszylinder kennzeichnet sich vorteilhaft durch charakteristische Dimensionen aus, unter anderem durch den Bohrungsdurchmesser und den Kolbenhub der einzelnen Kammern des Hauptbremszylinders.
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Hierbei kann neben anderen Dimensionen auch der Bohrungsdurchmesser und Kolbenhub der einzelnen Kammern an die Gegebenheiten des Gesamtsystems angepasst werden, um beispielsweise gewisse Bremsdrücke zu erzeugen oder bestimmte Volumina an Bremsflüssigkeit in die Bremssättel zu fördern.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft eine Bremszylinderkolbeneinrichtung für eine Bremszylindereinrichtung nach Anspruch 1, eine Bremszylindereinrichtung nach Anspruch 10 und ein Verfahren zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung nach Anspruch 13.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile der Erfindung
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, eine Bremszylinderkolbeneinrichtung für eine Bremszylindereinrichtung, eine Bremszylindereinrichtung und ein Verfahren zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung anzugeben, wobei die Nutzung einer oder mehrerer Kolbenhubbegrenzungseinrichtungen als Einzelbauteil eine Möglichkeit zur Veränderung der Freiheitsgrade der Bewegung für einen Kolben bietet. Variationen dieser Einzelbauteile, welche vorgefertigt sein können, bieten eine breitere Auswahl zur Modifizierung der Freiheitsgrade der Kolbenbewegung, etwa für den Hub des Kolbens. Änderung an solchen Einzelbauteilen oder neu hinzugefügte Bauteilen können dabei helfen die Varianz von Konfigurationen innerhalb eines Baukastens für die Bremszylindereinrichtung zu reduzieren, indem eine Alternative zur üblicherweise angewendeten Begrenzung des Kolbenhubs ermöglicht werden kann.
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Erfindungsgemäß umfasst die Bremszylinderkolbeneinrichtung für eine Bremszylindereinrichtung einen zylinderförmigen Kolben mit einem hohlen Innenbereich; eine Federkomponente, welche eine Halterung mit einem ersten Ende umfasst und das erste Ende eine Endfläche umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Halterung erstreckt, wobei die Halterung in den hohlen Innenbereich einsteckbar ist, so dass die Halterung am Kolben fixierbar ist und sich teilweise aus dem hohlen Innenbereich herauserstreckt und dabei das erste Ende dem Kolben abgewandt ist, wobei die Federkomponente eine Federeinrichtung umfasst, welche mit dem ersten Ende verbunden ist und sich entlang der Halterung erstreckt und in den hohlen Innenbereich einsteckbar ist und am Kolben abstützbar ist, wobei eine Länge der Federkomponente variabel ist und wobei bei in den hohlen Innenbereich eingesteckter Federkomponente ein Hub der Bremszylinderkolbeneinrichtung einer Strecke entlang der Halterung zwischen dem Kolben und dem ersten Ende entspricht, auf welcher der Kolben bewegbar ist, etwa an der Federkomponente, und eine Kolbenhubbegrenzungseinrichtung, welche zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet ist und durch welche der Hub um eine vorbestimmte Länge verkürzbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung ist die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung an der Endfläche angebracht und erstreckt sich in Richtung des Kolbens.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst die Halterung eine Kolbenstange mit dem ersten Ende und einem zweiten Ende und einer länglichen Ausdehnung zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende, wobei eine Länge der Kolbenstange variabel ist und das erste Ende die Endfläche umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Kolbenstange erstreckt, und wobei das zweite Ende an dem Kolben befestigt oder in den hohlen Innenbereich einsteckbar ist, wobei der Hub des Kolbens einer Strecke entlang der Kolbenstange zwischen dem Kolben und dem ersten Ende entspricht, auf welcher der Kolben bewegbar ist, wobei die Federeinrichtung mit dem ersten Ende und mit dem zweiten Ende und/oder mit dem ersten Ende und dem Kolben verbunden ist.
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Die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung kann vorteilhaft als separat anzufertigendes Bauteil genutzt werden, je nach benötigter Dimension in größeren Stückzahlen hergestellt werden und vorteilhaft universell für unterschiedliche Hauptbremszylindersysteme genutzt und in diese eingebaut werden.
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Mit der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung kann so neben anderen Dimensionen auch der Bohrungsdurchmesser und Kolbenhub der einzelnen Kammern (Freiraum zwischen den Kolben) an die Gegebenheiten des Gesamtsystems angepasst werden, um beispielsweise gewisse Bremsdrücke zu erzeugen oder bestimmte Volumina an Bremsflüssigkeit in die Bremssättel zu fördern. Eine mögliche Anpassung vom Bohrungsdurchmesser oder Hub kann üblicherweise eine Erzeugung von Varianten der einzelnen Bauteile wie z.B. Kolben und Zylindergehäuse bedingen, durch Anwendung vorgefertigter Kolbenhubbegrenzungseinrichtungen jedoch kann der Kolbenhub bei einem bereits standardisiert gefertigtem oder beliebigen Kolben mit der oder den einzusetzenden Kolbenhubbegrenzungseinrichtungen angepasst werden.
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Verschiedene Kolbenhubbegrenzungseinrichtungen können einen Baukasten für die Konfiguration der Bremszylindereinrichtung darstellen.
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Mit anderen Worten ändert das Einsetzen oder Ausformen der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung die bestehende Begrenzung des Kolbenhubs entlang der Federkomponente, etwa entlang einer Kolbenstange, und im Zylindergehäuse, welche üblicherweise entweder durch die Berührung von Kolben und Zylindergehäuse im Bohrungsgrund (Boden des Zylindergehäuses) oder bei Verwendung mehrerer Kolben, durch die Berührung der Kolben untereinander definiert werden kann. So können gewisse Dimensionen, wie z.B. die Bohrungstiefe der Bohrung im Zylindergehäuse (Freiraum für die Bremszylinderkolbeneinrichtung), die Länge des Kolbens oder der Federeinrichtung standardisiert werden, da die gewünschte Hublänge mit der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung eingestellt werden kann. Diese Standardisierung erlaubt die Anpassung der Bremszylinderkolbeneinrichtung und der Bremszylindereinrichtung an ein vorgegebenes Entwicklungsziel bei gleichzeitiger Reduzierung des Baukastens (Elemente für die Herstellung) und erlaubt somit die Reduzierung von Variantenkosten.
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Die Federkomponente, etwa deren Kolbenstange, kann variabel in deren Länge sein, etwa teleskopisch sein.
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Die Kavität des Kolbens, also der hohle Innenraum, kann sich in Richtung des ersten Endes öffnen und Seitenwände umfassen, die an die Innenwand der Ausnehmung (Bohrung) im Zylindergehäuse anliegen können und sich entlang dieser bewegen können. Dabei kann eine Oberseite der Seitenwände bei ausreichender Auslenkung des Kolbens auf die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung aufsetzen und somit eine Weiterbewegung des Kolbens in Richtung der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung von letzterer blockiert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung ist die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung an dem ersten Ende angeordnet und umfasst eine zylinderförmige Kavität, durch welche sich die Federeinrichtung teilweise erstreckt.
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Die Federeinrichtung kann eine Spiralfeder umfassen, welche sich entlang der Kolbenstange erstrecken kann und eine Kraftwirkung entgegen der Auslenkung des Kolbens bewirken kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung ein ringförmiges Distanzelement.
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In eine standardisierte Ausnehmung (Bohrung) im Zylindergehäuse (Kolbenbohrung) kann die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung eingesetzt sein, etwa als ringförmiges Distanzelement. Der Kolbenhub wird begrenzt indem der Kolben den eingefügten Ring berührt. Der Ring stützt sich selbst entweder am Bohrungsgrund (Boden) des Zylindergehäuses oder an einem weiteren Kolben ab. Die Höhe des eingefügten Rings, richtet sich nach der gewünschten Reduktion des Kolbenhubs. Das ringförmige Distanzelement kann auch an dem ersten Ende ausgeformt sein oder auf dieses aufgesetzt sein und sich in Richtung des Kolbens erstrecken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung eine Tassenform mit einem Boden, wobei die Endfläche auf dem Boden aufsetzbar ist. Die Tassenform kann auch an dem ersten Ende ausgeformt sein oder auf dieses aufgesetzt sein und sich in Richtung des Kolbens erstrecken.
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In eine standardisierte Ausnehmung (Bohrung) im Zylindergehäuse (Kolbenbohrung) kann die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung eingesetzt sein, etwa als tassenförmiger Kolbenhubbegrenzer. Der Kolbenhub wird begrenzt indem der Kolben die eingefügte Tasse berührt, insbesondere deren senkrechte Seitenwand über dem Boden. Die Tasse stützt sich selbst entweder am Bohrungsgrund (Boden des Zylindergehäuses) oder einem weiteren Kolben ab. Die Höhe der eingefügten Tasse, richtet sich nach der gewünschten Reduktion des Kolbenhubs.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst der Kolben eine weitere Kolbenhubbegrenzungseinrichtung für eine weitere Federkomponente, wobei die weitere Kolbenhubbegrenzungseinrichtung an dem Kolben als abstehender Bund angeformt ist und in welche ein weiteres erstes Ende der weiteren Federkomponente einsetzbar ist oder ein weiterer Kolben umfasst die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung, welche als abstehender Bund am weiteren Kolben angeformt ist und in welche das erste Ende einsetzbar ist.
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Der angeformte Bund bildet Seitenwände, etwa ringförmig einen Innenbereich umlaufen, welche sich vom Kolben senkrecht wegerstrecken, etwa entlang der Richtung der Federkomponente, etwa entlang einer Kolbenstange. Der Bund kann aus dem gleichen Material geformt sein wie der Kolben oder aus einem anderen separat aufgebrachten Material.
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Die bestehenden Bauteile der Federkomponente können abgeändert werden und die Kolbenhubbegrenzung in oder auf der Federkomponente integriert werden, etwa als angeformter Bund an dem ersten Ende. Die Federkomponente mit Bund stützt sich selbst entweder am Bohrungsgrund mit standardisierter Bohrungstiefe oder einem weiteren Kolben ab. Die Höhe des an der Federkomponente angefügten Bunds, richtet sich nach der gewünschten Reduktion des Kolbenhubs.
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Erfindungsgemäß umfasst die Bremszylindereinrichtung ein Zylindergehäuse; zumindest eine erfindungsgemäße Bremszylinderkolbeneinrichtung, welche in dem Zylindergehäuse eingesetzt ist, wobei das erste Ende auf einem Boden des Zylindergehäuses aufsetzbar ist; und eine Bremsbetätigungseinrichtung, welche außerhalb des Zylindergehäuses angeordnet ist und welche mit dem Kolben der Bremszylinderkolbeneinrichtung verbindbar ist und der Kolben von dieser bewegbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylindereinrichtung umfasst diese eine erste erfindungsgemäße Bremszylinderkolbeneinrichtung und zumindest eine zweite erfindungsgemäße Bremszylinderkolbeneinrichtung, wobei die erste Bremszylinderkolbeneinrichtung mit deren ersten Ende auf dem Boden des Zylindergehäuses aufsetzt und die zweite Bremszylinderkolbeneinrichtung mit deren ersten Ende auf dem Kolben der ersten Bremszylinderkolbeneinrichtung aufsetzt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylindereinrichtung füllt der Kolben und/oder zumindest ein weiterer Kolben einen radialen Querschnitt des Zylindergehäuses aus.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst der Kolben einen Boden, von welchem sich Seitenwände wegerstrecken und den hohlen Innenbereich bilden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Bremszylinderkolbeneinrichtung umfasst der Kolben eine Mittelstange, welche sich mittig vom Boden und parallel zu den Seitenwänden senkrecht zum Boden in den hohlen Innenbereich wegerstreckt, wobei die Halterung auf die Mittelstange aufsetzbar ist, derart, dass die Mittelstange teilweise oder ganz durch ein Loch in der Halterung in die Halterung einschiebe ist und die Mittelstange von der Federeinrichtung umgeben ist.
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Erfindungsgemäß erfolgt bei dem Verfahren zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung ein Bereitstellen eines zylinderförmigen Kolbens mit einem hohlen Innenbereich; ein Bereitstellen einer Federkomponente, welche eine Halterung mit einem ersten Ende umfasst und das erste Ende eine Endfläche umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Halterung erstreckt, wobei die Halterung in den hohlen Innenbereich eingesteckt wird, so dass die Halterung am Kolben fixiert wird und sich teilweise aus dem hohlen Innenbereich herauserstreckt und dabei das erste Ende dem Kolben abgewandt ist, wobei die Federkomponente eine Federeinrichtung umfasst, welche mit dem ersten Ende verbunden ist und sich entlang der Halterung erstreckt und in den hohlen Innenbereich eingesteckt wird und am Kolben abstützbar ist, wobei eine Länge der Federkomponente variabel ist und wobei bei in den hohlen Innenbereich eingesteckter Federkomponente ein Hub der Bremszylinderkolbeneinrichtung einer Strecke entlang der Halterung zwischen dem Kolben und dem ersten Ende entspricht, auf welcher der Kolben bewegbar ist, und Bereitstellen einer Kolbenhubbegrenzungseinrichtung, etwa in oder an der Federkomponente, welche zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet wird und durch welche der Hub um eine vorbestimmte Länge verkürzt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung an dem ersten Ende angeordnet und eine weitere Kolbenhubbegrenzungseinrichtung für eine weitere Federkomponente an dem Kolben als abstehender Bund an geformt, so dass der abstehende Bund in Richtung der weiteren Federkomponente zeigt und in die weitere Kolbenhubbegrenzungseinrichtung ein weiteres erstes Ende der weiteren Federkomponente eingesetzt wird.
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Die Bremszylinderkolbeneinrichtung kann sich auch durch die in Verbindung mit der Bremszylindereinrichtung sowie mit dem Verfahren genannten Merkmale und dessen Vorteile auszeichnen und umgekehrt.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Bremszylindereinrichtung mit zwei Bremszylinderkolbeneinrichtungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung ohne eine Kolbenhubbegrenzungseinrichtung;
- 3 eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 4 eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 5 eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 6 eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 7 eine Blockdarstellung von Verfahrensschritten des Verfahrens zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Bremszylindereinrichtung mit zwei Bremszylinderkolbeneinrichtungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Bremszylindereinrichtung BZ umfasst ein Zylindergehäuse G sowie eine erste Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 und eine zweite Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2, welche in dem Zylindergehäuse G eingesetzt sind, wobei das erste Ende E1 der ersten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 auf einem Boden des Zylindergehäuses G aufgesetzt ist; und die zweite Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2 mit deren ersten Ende E1' auf dem Kolben K1 der ersten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 aufsetzt. Des Weiteren umfasst die Bremszylindereinrichtung BZ eine Bremsbetätigungseinrichtung BP, welche außerhalb des Zylindergehäuses G angeordnet ist und welche mit dem (zweiten) Kolben K2 der zweiten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2 verbunden ist und indirekt über die zweite Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2 auch mit (ersten) Kolben der ersten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 verbunden ist und der/die (zweite) Kolben (K1, K2) von dieser Bremsbetätigungseinrichtung BP bewegbar ist/sind. Die Verbindung zwischen Kolben und Bremsbetätigungseinrichtung BP kann eine Stange umfassen. Das Bremsbetätigungseinrichtung BP kann ein Hebel oder Pedal sein, etwa in einem Fahrzeug. Der erste und zweite Kolben (K1 und K2) können einen radialen Querschnitt des Zylindergehäuses G ausfüllen und somit einen Druck im Zylindergehäuse G durch deren Verschiebung aufbauen.
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Die erste und/oder zweite Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1/BZK2 kann einen zylinderförmigen Kolben K1 (K2) umfassen jeweils mit einem hohlen Innenbereich IB1 (IB2), sowie eine Federkomponente Für, welche eine Halterung H mit einem ersten Ende E1 umfasst und das erste Ende E1 eine Endfläche EF umfasst, die Halterung H kann eine Kolbenstange KS mit einem ersten Ende E1 und einem zweiten Ende E2 und einer länglichen Ausdehnung zwischen dem ersten Ende E1 und dem zweiten Ende E2 umfassen, wobei eine Länge L der Kolbenstange KS variabel ist und das erste Ende E1 eine Endfläche EF umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Kolbenstange KS erstreckt, und wobei das zweite Ende E2 an dem Kolben (K1, K2) befestigt ist, wobei ein Hub H1 (H2) des Kolbens K1 (K2) einer Strecke entlang der Kolbenstange KS zwischen dem Kolben (K1, K2) und dem ersten Ende E1 entsprechen kann, auf welcher der Kolben (K1, K2) bewegbar ist. Des Weiteren umfasst die Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 und/oder BZK2 eine Federeinrichtung F, welche mit dem ersten Ende E1 und mit dem zweiten Ende E2 und/oder mit dem ersten Ende E1 und dem Kolben (K1, K2) verbunden sein kann und durch welche eine Kraftwirkung zwischen dem ersten Ende E1 und dem Kolben (K1, K2) erzeugbar ist; und eine Kolbenhubbegrenzungseinrichtung (BE1, BE2), welche zwischen dem ersten Ende E1 (E1') und dem Kolben (K1, K2) angeordnet ist und durch welche der Hub (H1, H2) um eine vorbestimmte Länge (L1) verkürzbar ist. Die 1 zeigt den verkürzten Hub H1 und H2.
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Der Kolben (K1, K2) kann dabei eine Kavität aufweist, in welcher das zweite Ende E2 der Kolbenstange KS angeordnet ist und innerhalb welcher sich die Federeinrichtung F teilweise erstreckt.
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Die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung (BE1, BE2) kann dabei an dem ersten Ende E1 (E1) angeordnet sein und eine zylinderförmige Kavität ZK umfasst, durch welche sich die Federeinrichtung F teilweise erstreckt, etwa als zylinderförmiger Innenbereich zwischen den Seitenwänden der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung.
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Die erste Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI an der ersten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 kann ein ringförmiges Distanzelement umfassen, welches keinen Boden hat und ringförmige Seitenwände, mit einer Höhe L1 als Verkürzung des ersten Hubs H1, welche die zylinderförmige Kavität ZK der ersten Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI umgeben können. Die erste Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI kann als standardisiertes Element separat in das Zylindergehäuse G eingesetzt werden bevor die erste Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 in dem Zylindergehäuse G angeordnet wird.
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Die zweite Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BE2 an der zweiten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2 kann als ein abstehender Bund auf dem ersten Kolben K1 ausgeformt sein und das erste Ende E1' der (zweiten) Kolbenstange KS' (der zweiten Federkomponente Fer') der zweiten Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK2 zwischen dem abstehenden Bund auf dem ersten Kolben K1 aufgesetzt werden.
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Die Bremszylindereinrichtung BZ kann mit einem Bremsflüssigkeitsreservoir BR verbunden sein und den Bremsdruck dorthin weitergeben bzw. vergrößern, welcher ursprünglich von der Bremsbetätigungseinrichtung BP ausgelöst wird. So kann die Bremszylindereinrichtung BZ mit einer Bremsanlage BA verbunden sein und/oder Teil dieser sein.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung ohne eine Kolbenhubbegrenzungseinrichtung.
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Die 2 zeigt dabei eine Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1 als ein Einzelelement vor dem Einbau in ein Zylindergehäuse. Diese kann gemäß der Bremszylinderkolbeneinrichtung aus der 1 aufgebaut sein und kann einen zylinderförmigen Kolben K1 umfassen, sowie die Federkomponente Fer eine Kolbenstange KS mit einem ersten Ende E1 und einem zweiten Ende E2 und einer länglichen Ausdehnung zwischen dem ersten Ende E1 und dem zweiten Ende E2, wobei eine Länge L der Kolbenstange KS variabel ist und das erste Ende E1 eine Endfläche EF umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Kolbenstange KS erstreckt, und wobei das zweite Ende E2 an dem Kolben K1 befestigt oder angelehnt sein kann. Des Weiteren umfasst die Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1, insbesondere die Federkomponente Fer eine Federeinrichtung F, welche mit dem ersten Ende E1 und mit dem zweiten Ende E2 und/oder mit dem ersten Ende E1 und dem Kolben verbunden ist und durch welche eine Kraftwirkung zwischen dem ersten Ende E1 und dem Kolben erzeugbar ist.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die 3 zeigt eine ähnliche Ausführung zur 2 jedoch mit einer Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BE1, welche an dem ersten Ende E1 ausgeformt, als Bund, sein kann. Diese kann einen abstehenden Bund, der von der Endfläche EF als von dieser senkrecht in Richtung des Kolbens aufragende Wand und aus dessen Material ausgeführt sein kann und an der Endfläche des ersten Endes ausgeformt sein kann. Durch die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI kann dann der Hub der Kolbenstange KS, allgemein auch der Federkomponente, um dessen Höhe begrenzt (verkürzt) werden, da bei einem Annähern des Kolbens dieser auf die Seitenwände der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI aufsetzt und sich nicht weiter in Richtung des ersten Endes E1 bewegen kann.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die 4 zeigt eine ähnliche Ausführung zur 3 jedoch ist in der 4 die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI als ringförmiges Distanzelement ausgeformt, welches keinen Boden hat und somit auf das erste Ende E1 auf dem Zylindergehäuse oder auf einem anderen Kolben aufsetzt. Dabei kann das Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI mit dessen Seitenwänden eine zylinderförmige Kavität ZK bilden, deren Höhe der Verkürzung des Hubs des Kolbens K1 entsprechen kann.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die 5 zeigt eine ähnliche Ausführung zur 3 jedoch ist in der 5 die Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BEI als tassenförmiges Element mit einem Boden B ausgeformt, wobei die Endfläche EF auf dem Boden B aufsetzbar oder ausformbar ist und die Seitenwände der Tassenform zusammen mit der Dicke des Bodens die Länge der Verkürzung des ersten Hubs darstellen können. Die Tassenform kann als separates Element auf den Boden des Zylindergehäuses oder auf einen weiteren Kolben aufgesetzt oder ausgeformt werden. Die Seitenwände der Kolbenhubbegrenzungseinrichtung können generell die Endfläche der Kolbenstange gegen laterale Bewegung fixieren.
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Die 6 zeigt eine Bremszylinderkolbeneinrichtung BZK1, bei welcher der Kolben K1 einen Mittelstange Pin umfasst, welche sich mittig vom Boden des Kolbens K1 und parallel zu den Seitenwänden senkrecht zum Boden in den hohlen Innenbereich IB wegerstreckt (hinein erstreckt), wobei die Halterung H auf die Mittelstange Pin aufsetzbar ist, derart dass die Mittelstange Pin teilweise oder ganz durch ein Loch LH in der Halterung H in die Halterung H einschiebbar ist und die Mittelstange Pin von der Federeinrichtung F umgebbar ist. Auf diese Weise kann eine Länge der Federkomponente Fer variiert werden und eine Kolbenhubbegrenzungseinrichtung BE1 den Hub begrenzen. Die Federeinrichtung F kann sich dann bis zum Boden im Kolben K1 erstrecken. Die Halterung H kann eine trichterförmige Geometrie aufweisen, mit einer breiteren Seite am ersten Ende E1 oder zum Boden des Kolbens hin (wie in den 1 - 5 gezeigt).
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7 zeigt eine Blockdarstellung von Verfahrensschritten des Verfahrens zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Bei dem Verfahren zum Herstellen einer Bremszylinderkolbeneinrichtung erfolgt ein Bereitstellen S1 eines zylinderförmigen Kolbens mit einem hohlen Innenbereich; ein Bereitstellen S2 einer Federkomponente, welche eine Halterung mit einem ersten Ende umfasst und das erste Ende eine Endfläche umfasst, welche sich orthogonal zu einer länglichen Ausdehnung der Halterung erstreckt, wobei die Halterung in den hohlen Innenbereich eingesteckt wird, so dass die Halterung am Kolben fixiert wird und sich teilweise aus dem hohlen Innenbereich herauserstreckt und dabei das erste Ende dem Kolben abgewandt ist, wobei die Federkomponente eine Federeinrichtung umfasst, welche mit dem ersten Ende verbunden ist und sich entlang der Halterung erstreckt und in den hohlen Innenbereich eingesteckt wird und am Kolben abstützbar ist, wobei eine Länge der Federkomponente variabel ist und wobei bei in den hohlen Innenbereich eingesteckter Federkomponente ein Hub der Bremszylinderkolbeneinrichtung einer Strecke entlang der Halterung zwischen dem Kolben und dem ersten Ende entspricht, auf welcher der Kolben bewegbar ist, und Bereitstellen S3 einer Kolbenhubbegrenzungseinrichtung in oder an der Federkomponente, welche zwischen dem ersten Ende und dem Kolben angeordnet ist und durch welche der Hub um eine vorbestimmte Länge verkürzbar ist.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des bevorzugten Ausführungsbeispiels vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004054780 B4 [0004]