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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lageranordnung aufweisend eine metallische Lageraufnahme mit einem Lagerauge gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Lageranordnung gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Anspruch 2.
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Lageranordnungen sind im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik vielfältig bekannt. Beispielsweise werden in Lenker einer Kraftfahrzeugachse insbesondere endseitig Gummi-Metall-Lager eingesetzt. Diese Gummi-Metall-Lager haben zweierlei Aufgaben. Zum einen soll der Lenker relativ-beweglich schwenkbar sein. Mithin bieten die Gummi-Metall-Lager einen Drehfreiheitsgrad. Zum anderen dämpfen die Gummi-Metall-Lager Vibrationen.
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Es ist weiterhin bekannt, beispielsweise bei Blattfederanordnungen an Kraftfahrzeugachsen entsprechende Lager einzusetzen. Auch hier werden Gummi-Metall-Lager eingesetzt, die zum einen einen Drehfreiheitsgrad bereitstellen, zum anderen dämpfende Eigenschaften aufweisen, um Vibrationen zu dämpfen und somit für die Kraftfahrzeuginsassen ein ruhigeres Fahrgefühl bereitzustellen.
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Auch sind entsprechende Lageranordnungen beispielsweise von Motorlagern oder Getriebelagern bekannt. Hierbei ist ein entsprechender Motorblock oder auch ein Getriebegehäuse über ein Lager mit der Kraftfahrzeugkarosserie gekoppelt.
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Die Gummi-Metall-Lager werden dabei in ein Lagergehäuse eingesetzt. Hierbei sind verschiedene Herstellungsverfahren bekannt. Es ist bekannt, die Gummi-Metall-Lager in Axialrichtung einzupressen. Mit zunehmendem axialen Einpressweg nimmt jedoch auch gleichsam die zu überwindende Kraft für den Einpressvorgang zu und/oder es treten Scherungen auf, die mitunter hohe Produktionskosten mit sich bringen und/oder eine Beschädigung des Lagers herbeiführen können.
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Aus dem Stand der Technik ist es hierzu bekannt, das Lager in Axialrichtung zweizuteilen und somit zwei Lagerteile von entgegengesetzten Seiten einzusetzen. Die beim Einpressen benötigte Kraft wird dadurch vermindert.
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Es ist weiterhin aus dem Stand der Technik bekannt, das Lager mit einer loseren Passung einzusetzen und in dem Lagerauge zu verkleben bzw. zu vulkanisieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend vom Stand der Technik eine Lageranordnung aufzuzeigen, die einen hervorragenden Lagersitz bereitstellt bei gleichzeitig geringem Ausschuss während der Herstellung, bei geringen Einpresskräften.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Lageranordnung mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
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Eine alternative Ausgestaltungsvariante zur Lösung der zuvor genannten Aufgabe ist Gegenstand von Anspruch 2.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Lageranordnung weist eine metallische Lageraufnahme mit einem Lagerauge auf. Das Lagerauge ist vorzugsweise im Querschnitt rund, insbesondere kreisrund, ausgebildet. In das Lagerauge ist ein Gummi-Metall-Lager eingepresst.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich die Lageranordnung dadurch aus, dass in einer Außenmantelfläche einer metallischen Außenhülse des Gummi-Metall-Lagers Ausnehmungen, insbesondere in Form von Nuten, ausgebildet sind. Die verbleibende Außenmantelfläche, die in Kontakt mit einer Innenmantelfläche der Lageraufnahme kommt, bildet eine Presspassung mit einer Überlappung von mindestens 0,5 mm vor dem Einpressvorgang aus. Die Überlappung der Presspassung ist im Rahmen der Erfindung insbesondere größer als 0,8 mm. Die Überlappung sollte jedoch nicht größer als 3 mm, insbesondere nicht größer als 2 mm sein.
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Ferner ist bevorzugt der Werkstoff der Außenhülse des Gummi-Metall-Lagers weicher als der Werkstoff der Lageraufnahme selbst. Beim Einpressen mit der Presspassung werden die sich reibenden Flächen, mithin die Außenmantelfläche der Außenhülse sowie die Innenmantelfläche der Lageraufnahme verringert, wodurch die Einpresskraft und auch die dadurch auftretende Scherung verringert wird. Die Ausnehmungen sind bevorzugt radial umlaufend an der Außenhülse verteilt und erstrecken sich insbesondere in Axialrichtung des Gummi-Metall-Lagers über die gesamte Länge. Es bilden sich somit zwischen den Ausnehmungen Stege aus. Die Stege werden beim Einpressvorgang insbesondere plastisch deformiert. Hierdurch ergibt sich ein hinreichend fester, insbesondere dauerfester Sitz des Gummi-Metall-Lagers in der Lageraufnahme. Insbesondere kann somit auf Klebstoff zwischen Lageraufnahme und Gummi-Metall-Lager verzichtet werden. Es hat sich erfindungsgemäß überraschend positiv herausgestellt, dass sich bei Ausnehmungen in der Außenmantelfläche der Außenhülse des Gummi-Metall-Lagers für den späteren festen Sitz des Gummi-Metall-Lagers in der Lageraufnahme keine negativen Auswirkungen ergeben. Insbesondere sind in der Wandung der Außenhülse in Radialrichtung unterhalb der Ausnehmungen, mithin in einem Rillengrund, größere Druckeigenspannungen aufgrund des Einpressvorganges vorhanden, als in der Wandung der Außenhülse, in der keine Ausnehmung vorhanden ist. Hierdurch wird über einen längeren Zeitraum ein entsprechend fester Lagersitz des Gummi-Metall-Lagers in der Lageraufnahme realisiert, so dass auch eine Biegewechselbeanspruchung kompensiert wird und nicht zu einer Lockerung des Sitzes des Gummi-Metall-Lagers in der Lageraufnahme führt.
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Es hat sich ebenfalls im Rahmen der Erfindung überraschend gezeigt, dass die Ausnehmungen einen zweiten Zweck erfüllen. Wird ein Schmiermittel verwendet, um das Gummi-Metall-Lager einzupressen, so bildet sich zwischen Innenmantelfläche des Lagerauges und Außenmantelfläche der Außenhülse ein Fluidfilm des Schmiermittels. Ist das Lager eingepresst verbleibt der Fluidfilm über die gesamte Zeit des Lagersitzes zwischen den Mantelflächen. Sind nunmehr Ausnehmungen vorhanden so fließt das Schmiermittel in die Ausnehmungen ab. Die Presspassung zwischen Außenmantelfläche der Außenhülse und Innenmantelfläche des Lagerauges übt einen entsprechenden Druck aus, so dass das Schmiermittel in die Ausnehmungen ausgepresst wird und dann nach dem Einpressvorgang die Mantelflächen in direktem Kontakt liegen, ohne dass ein Film von Schmiermittel dazwischen liegt. Dies bietet den weiteren erfindungsgemäßen Effekt, dass die benötigten Auspresskräfte größer sind im Vergleich zu der benötigten Auspresskraft eines Gummi-Metall-Lagers ohne Ausnehmungen. Der Lagersitz ist dadurch fester gegenüber einem Lagersitz ohne Ausnehmungen. Als Beispiel - nicht die Erfindung beschränkend - ist zu nennen, dass ein Gummi-Metall-Lager ohne Ausnehmungen eine Einpresskraft von 100 kN benötigt. Die Auspresskraft würde bei ca. 10 kN liegen. Ein erfindungsgemäßes Lager mit Ausnehmungen benötigt hingegen nur eine Einpresskraft von 50 kN. In Relation zu der Auspresskraft des Gummi-Metall-Lagers ohne Ausnehmungen ist hier jedoch die Auspresskraft bei ca. 20 kN anzusetzen.
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Weiterhin werden Gummi-Metall-Lager zum Teil auch zum Korrosionsschutz mit einer Wachsbeschichtung ausgeliefert. Dies schützt zum einen die metallische Außenhülse vor Korrosion, zum anderen den Gummiwerkstoff davor spröde zu werden. Beim Einpressvorgang wird ebenfalls dann die zwischen den Mantelflächen sich befindliche Wachsschicht in Richtung der Ausnehmungen ausgedrückt, sofern diese nicht bereits beim Einpressen in die Lageraufnahme abschert.
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Zur Herstellung des Gummi-Metall-Lagers wird zunächst die Außenhülse bereitgestellt. Die Außenhülse kann als Umformbauteil, jedoch auch als Strangpressbauteil bereitgestellt sein, insbesondere aus einem metallischen Werkstoff und hier insbesondere aus einem Stahlwerkstoff oder Aluminiumwerkstoff. Eine Innenhülse sowie das Gummi werden eingebracht und mit der Außenhülse vulkanisiert. Die außenseitigen Ausnehmungen in der Außenhülse können beim Strangpressen direkt mit hergestellt werden oder auch durch einen spanabhebenden Bearbeitungsschritt hergestellt werden. Auch wäre es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Ausnehmungen durch einen Umformprozess in die Außenhülse eingebracht werden.
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Insbesondere wird das Gummi-Metall-Lager nach dem Herstellungsvorgang des Gummi-Metall-Lagers selbst noch einmal kalibriert. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Überlappung der Presspassung vor Einpressen des Gummi-Metall-Lagers in die Lageraufnahme eingehalten wird. Der Durchmesser der Außenhülse wird beim Kalibrieren verkleinert.
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Besonders bevorzugt sind die Ausnehmungen im Querschnitt selbst rundlich bzw. abgerundet ausgebildet. Hierdurch wird beim Einpressvorgang sowie beim späteren Lagersitz ein positiver Verlauf der Druckeigenspannungen in der Wandung der Außenhülse realisiert.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich die Lageranordnung in einer weiteren Ausgestaltungsvariante dadurch aus, dass in einer Innenmantelfläche des Lagerauges mindestens eine Ausnehmung ausgebildet ist und das Gummi-Metall-Lager eine metallische Außenhülse aufweist, welche mit einer Presspassung in das Lagerauge eingepresst ist. Die Außenhülse kann zusätzlich beispielsweise mit Lack beschichtet sein. Auch der Lack kann beim Einpressvorgang in die Ausnehmungen ausweichen. Im Bereich der Ausnehmung verbleibt ein Luftraum bzw. Freiraum. Die Presspassung hat auch bei dieser Variante bevorzugt eine Überlappung von mindestens 0,5 mm.
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Durch die mindestens eine Ausnehmung, vorzugsweise mehrere Ausnehmungen, an bzw. in der Innenmantelfläche des Lagerauges wird die Kontaktfläche zwischen Außenmantelfläche der Außenhülse des Gummi-Metall-Lagers und Innenmantelfläche des Lagerauges verringert. Dadurch entsteht während des Einpressvorganges weniger Reibung, was wiederum mit einer verringerten Einpresskraft einhergeht. Die beim Einpressen auf das Lager wirkenden Scherkräfte sind somit verringert, was den Ausschuss bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Lageranordnung verringert. Dadurch, dass eine Presspassung, auch Übermaßpassung genannt, zwischen Außenmantelfläche der Außenhülse und Innenmantelfläche des Lagerauges hergestellt ist, ist ein hinreichend fester Sitz des Gummi-Metall-Lagers in der Lageraufnahme sichergestellt.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltungsvariante sind die Ausnehmungen insbesondere als Nuten ausgebildet. Die Nuten erstrecken sich bevorzugt in Axialrichtung über die gesamte Länge der Lageraufnahme bzw. der Außenhülse des Gummi-Metall-Lagers. Die Nuten können in Axialrichtung auch unterbrochen sein. Es sind besonders bevorzugt radial umlaufend mehrere Nuten verteilt. Bevorzugt sind die Nuten mit gleichmäßigem Abstand zueinander beabstandet. Zwischen den Nuten stehen dann Stege in Radialrichtung vor. Die jeweiligen Stege bilden die Innenmantelfläche zur Aufnahme des Gummi-Metall-Lagers bzw. die Außenmantelfläche der Außenhülse. Nachfolgend ist die Innenmantelfläche bzw. Außenmantelfläche auch als Mantelfläche bezeichnet. Besonders bevorzugt ist die durch die Stege gebildete Mantelfläche um 10 % bis 50 %, bevorzugt 20 % bis 40 %, besonders bevorzugt 25 % bis 30 % gegenüber einer durchgehenden Mantelfläche verringert.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltungsvariante sind die Stege durch den Einpressvorgang deformiert. Diese Deformation kann elastisch und/oder plastisch sein. Insbesondere sind die Stege beim bzw. nach dem Einpressvorgang in Radialrichtung teilweise flachgedrückt. Es verbleibt jedoch ein Freiraum in den Ausnehmungen. Insbesondere das Deformieren der Stege bietet den Vorteil, dass die Produktionskosten hinsichtlich der Toleranzen bei der Herstellung der Lageraufnahme nicht gesteigert sind, da eventuelle Übermaßtoleranzen hinsichtlich der Stege während des Einpressvorganges durch die Deformation der Stege ausgeglichen werden. Die Produktionskosten zur Herstellung der Lageraufnahme können somit aufgrund größerer möglicher Toleranzen trotz Herstellung einer Presspassung verringert werden.
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Die Lageraufnahme bzw. Außenhülse selbst ist besonders bevorzugt als Strangpressbauteil hergestellt, vorzugsweise aus einer Leichtmetalllegierung. Die Lageraufnahme kann jedoch auch aus einer Stahllegierung hergestellt sein. Es ist insbesondere bei der Herstellung im Strangpressverfahren möglich, die sich in Axialrichtung erstreckenden Ausnehmungen während des Strangpressens gleich mit herzustellen. Die Herstellungskosten für die Lageraufnahme sind somit gering. Alternative Herstellungsverfahren sind Gießen, Fräsen, Schmieden, Errodieren.
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Das Gummi-Metall-Lager ist besonders bevorzugt in Axialrichtung einstückig ausgebildet. Es können jedoch in Axialrichtung auch mehrteilige Gummi-Metall-Lager eingepresst sein, bevorzugt zweiteilig, so dass in Axialrichtung von zwei gegenüberliegenden Seiten je eine Hälfte eines Gummi-Metall-Lagers eingepresst wird.
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Das Gummi-Metall-Lager kann in Radialrichtung von außen nach innen folgenden Aufbau besitzen: Außenhülse, Gummischicht und Innenhülse. Das Gummi-Metall-Lager kann weitere Bestandteile in seinem Aufbau, insbesondere in Radialrichtung, aufweisen.
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Besonders bevorzugt ist bei Ausnehmungen in der Lageraufnahme die Außenhülse aus einem Werkstoff hergestellt, der härter ist als der Werkstoff der Lageraufnahme. Besonders bevorzugt ist die Außenhülse aus einem Stahlwerkstoff hergestellt. Auch kann die Härte gleich sein und/oder die Lageraufnahme und Außenhülse sind aus dem gleichen Werkstoff hergestellt. Dies gilt auch für Ausnehmungen in der Außenhülse. Die Außenhülse kann auch aus einem Aluminiumwerkstoff hergestellt sein.
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Weiterhin besonders bevorzugt weist das Lagerauge an zumindest einem axialen Ende, bevorzugt an beiden axialen Enden, jeweils eine radial umlaufende Abschrägung, insbesondere Fase, auf. Damit wird der Einpressvorgang, insbesondere das Ansetzen des Gummi-Metall-Lagers zum Einpressen, vereinfacht.
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Die Ausnehmungen, insbesondere die Nuten, können im Querschnitt rechteckig ausgebildet sein. Die Nuten bzw. Ausnehmungen können jedoch auch im Querschnitt muldenförmig ausgebildet sein, besonders bevorzugt kreisabschnittsförmig bzw. abgerundet.
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Die erfindungsgemäße Lageranordnung zeichnet sich insbesondere weiterhin dadurch aus, dass zwischen der Innenmantelfläche des Lagerauges und der Außenmantelfläche des Gummi-Metall-Lagers kein Kleber und/oder kein Schmiermittel angeordnet ist. Aufgrund des Herstellungsvorganges kann somit das Gummi-Metall-Lager ausschließlich eingepresst werden, ohne Zusatz von Betriebshilfsmitteln. Dies bringt den Vorteil, dass keine chemischen Reaktionen stattfinden zwischen dem Gummi-Metall-Lager und dem Lagerauge
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Besonders bevorzugt wird eine Presspassung mit einem Übermaß von 0,5 mm bis 3 mm, ganz besonders bevorzugt von 0,8 mm bis 2 mm ausgebildet und insbesondere 0,8 mm bis 1 mm. Das Übermaß bezieht sich auf die Differenz von Außendurchmesser der Außenhülse und Innendurchmesser des Lagerauges.
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Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zum Einpressen bzw. Auspressen des Gummi-Metall-Lagers aus der erfindungsgemäß benannten Lageraufnahme. Bevorzugt kann zum Einpressen die Lageraufnahme erwärmt werden, wobei die Außenhülse auf Raumtemperatur gehalten wird bzw. kalt ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten werden in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfacheren Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Lageraufnahme in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine erfindungsgemäße Lageranordnung in Stirnansicht,
- 3 eine alternative Ausgestaltungsvariante eines Gummi-Metall-Lagers mit Ausnehmungen in der Lageraufnahme,
- 4 eine erfindungsgemäße Lageranordnung gem. 3 in Stirnansicht,
- 5 eine Detailquerschnittsansicht einer Ausnehmung eines in das Lager eingepressten Gummi-Metall-Lagers mit in die Ausnehmung austretendem Fluidfilm und
- 6 eine Detailquerschnittsansicht mit in Radialrichtung teilweise flachgedrückten Stegen.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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In 1 dargestellt ist ein Gummi-Metall-Lager 8 mit einer Außenhülse 9. In der Außenmantelfläche 12 der Außenhülse 9 sind Ausnehmungen 4 ausgebildet. 2 zeigt eine Stirnansicht auf eine Lageranordnung 7, bei welcher das Gummi-Metall-Lager 8 in ein Lagerauge 2 eingepresst ist.
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An der Außenmantelfläche 12 der Außenhülse 9 sind somit Ausnehmungen 4 und dazwischen befindliche Stege 5 ausgebildet, wodurch die Anlagefläche der Außenmantelfläche 12, die formschlüssig in einer Innenmantelfläche 3 des Lagerauges 2 zur Anlage kommt, reduziert ist. Die Außenhülse 9 ist mit einer Presspassung in das Lagerauge 2 eingepresst. Zum Einpressvorgang ist am axialen Ende des Lagerauges 2 eine Fase 6 vorgesehen. Dies ist auch gut ersichtlich in 3. Ein Außendurchmesser D9 der Außenhülse 9 vor dem Einpressen ist immer größer als ein Innendurchmesser D2 des Lagerauges 2. Die Überlappung beträgt mindestens 0,5 mm, mithin ist der Außendurchmesser D9 mindestens 0,5 mm, bevorzugt 0,8 mm, größer als der Innendurchmesser D2 des Lagerauges 2. Die Fase 6 ermöglicht es nun, dass das Gummi-Metall-Lager 8 mit der Außenhülse 9 in das Lagerauge 2 eingepresst wird. Es ergibt sich eine Presspassung. Insbesondere werden dabei die Stege 5 deformiert, indem diese in Radialrichtung R abgeflacht werden. Ein Teil der Stege 5 kann sich in den Bereich der Ausnehmungen 4 verformen. Die Stege 5 sind mindestens elastisch, bevorzugt auch plastisch durch den Einpressvorgang deformiert. Die Ausnehmungen 4 selbst sind im Querschnitt abgerundet ausgebildet, so dass sich in einer Wandstärke W4 in einem Nutgrund 14 unterhalb der Ausnehmungen 4 eine höhere Druckspannung, insbesondere Druckeigenspannung, ausbildet, als in der Wandung der Stege 5 mit der Wandstärke W9. Hierdurch wird ein fester Sitz des Lagers auch bei Beaufschlagung mit Lagerkräften in Form von Biegewechselbeanspruchungen realisiert. Die Wandstärke W9 ist dazu größer als die Wandstärke W4. Zwischen der Ausnehmung 4 und der Innenmantelfläche 3 des Lagerauges 2 verbleibt nach dem Einpressen ein Freiraum. In diesem Freiraum ist Umgebungsluft angeordnet, kein Schmiermittel oder sonstiges.
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3 zeigt eine alternative erfindungsgemäße Lageraufnahme 1 in perspektivischer Ansicht. Die Lageraufnahme 1 ist als Lagerring ausgebildet. Sie kann weitere, nicht dargestellte, Anbindungen haben, um beispielsweise an einen Lenker oder eine Blattfeder angebunden sein. Die Lageraufnahme 1 kann auch integraler Bestandteil eines solchen Lenkers ein. Die Lageraufnahme 1 weist eine Öffnung in Form eines Lagerauges 2 auf. Eine Innenmantelfläche 3 weist radial umlaufend verteilt mehrere Ausnehmungen 4 auf. Die Ausnehmungen 4 sind insbesondere als in Axialrichtung A durchgehende Nuten ausgebildet. Die Innenmantelfläche 3 ist somit durch in Radialrichtung R hervorstehende Stege 5 ausgebildet. Die einzelnen Stege 5 sind von den jeweiligen Nuten unterbrochen. Die durch die Stege 5 bereitgestellte Innenmantelfläche 3 ist bevorzugt um 25 % bis 30 % gegenüber einer durchgehenden Innenmantelfläche reduziert ausgebildet.
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Weiterhin besonders bevorzugt ist eine vordere axiale Kante bzw. Außenseite 13 abgeschrägt ausgebildet und weist insbesondere eine Fase 6 auf. Wird somit ein Lager in Axialrichtung A angesetzt und in das Lagerauge 2 eingepresst, ist ein vereinfachtes Ansetzen zum späteren Einpressen möglich.
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4 zeigt die erfindungsgemäße Lageanordnung 7 in Stirnansicht. Hierbei ist in die Lageraufnahme 1 ein Gummi-Metall-Lager 8 eingepresst. Das Gummi-Metall-Lager 8 weist eine Außenhülse 9 auf. Ferner weist das Gummi-Metall-Lager 8 eine Innenhülse 10 sowie eine zwischen Innenhülse 10 und Außenhülse 9 angeordnete Gummischicht 11 auf. Erfindungsgemäß ist zwischen Innenmantelfläche 3 der Lageraufnahme 1 und Außenmantelfläche 12 der Außenhülse 9 eine Presspassung ausgebildet. In den Ausnehmungen 4 ist jeweils, auch nach dem Einpressvorgang, ein Freiraum bzw. Luftraum vorhanden. Die Stege 5 selbst können durch den Einpressvorgang plastisch deformiert sein, insbesondere in Radialrichtung R verformt sein.
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5 zeigt eine Detailquerschnittsansicht durch eine Lageranordnung 7 mit eingepresstem Gummi-Metall-Lager 8. Die Innenmantelfläche 3 der Lageraufnahme 1 kommt mit der Außenmantelfläche 12 der Außenhülse 9 formschlüssig zur Anlage. Dazwischen befindet sich, hier veranschaulicht dargestellt, ein Fluidfilm 15 eines beim Einpressen genutzten Schmiermittels. Das Schmiermittel strömt bzw. wird verdrängt in Richtung der Richtungspfeile PF in die Ausnehmung 4. Die Außenmantelfläche 12 und die Innenmantelfläche 3 liegen somit spaltfrei und formschlüssig aneinander an. Ein eventueller beim Anpressvorgang noch vorhandener Restfluidfilm wird in Richtung der Ausnehmung 4 verdrängt. Damit der Fluidfilm 15 gemäß der Richtungspfeile PF aus einer Richtung zwischen den Mantelflächen 3, 12 in die Ausnehmung 4 strömen kann, sind die Ecken 16 abgerundet ausgebildet, so dass eine bessere Strömung des Fluidfilms in die Ausnehmung 4 erreicht wird.
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6 zeigt ebenfalls eine Detailquerschnittsansicht. Hier ist dargestellt, dass in Radialrichtung R nach innen die Stege 5 flachgedrückt sind. Wiederum liegen die Mantelflächen 3, 12 spaltfrei aneinander an, was hier schematisch dargestellt sein soll. Seitenwangen 17 der Stege 5 sind in Richtung der Ausnehmung 4 deformiert, da die Stege 5 durch den Einpressvorgang in Radialrichtung R flachgedrückt wurden. Dies kann auch mit dem in 5 dargestellten Fluidfilm kombiniert sein. Insbesondere sind dann auch wiederum abgerundete Ecken 16 am Übergang von Steg 5 zu Ausnehmung 4 ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Lageraufnahme
- 2 -
- Lagerauge
- 3 -
- Innenmantelfläche zu 2
- 4 -
- Ausnehmung
- 5 -
- Steg
- 6 -
- Fase
- 7 -
- Lageranordnung
- 8 -
- Gummi-Metall-Lager
- 9 -
- Außenhülse
- 10 -
- Innenhülse
- 11 -
- Gummischicht
- 12 -
- Außenmantelfläche
- 13 -
- axiale Außenseite
- 14 -
- Nutgrund
- 15 -
- Fluidfilm
- 16 -
- abgerundete Ecken
- 17 -
- Seitenwangen
- PF -
- Richtungspfeile
- R -
- Radialrichtung
- A -
- Axialrichtung
- D9 -
- Außendurchmesser zu 9
- D2 -
- Innendurchmesser zu 2
- W4 -
- Wandstärke zu 4
- W9 -
- Wandstärke zu 5