-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder sowie eine Steckverbinderanordnung mit einem derartigen Steckverbinder
-
Stand der Technik
-
Aus dem Stand der Technik, z.B. bei Automobilanwendungen, sind elektrische Steckverbinder zum Zusammenstecken mit einem Gegensteckverbinder bekannt, wobei der Steckverbinder ein Steckverbindergehäuse zur Aufnahme einer Mehrzahl von Kontaktelementen und einen Deckel aufweist. Um die Bedienkraft zu reduzieren ist häufig weiterhin eine Hebelanordnung zum Reduzieren einer Bedienkraft beim Zusammenstecken und/oder Lösen des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder vorgesehen, wobei die Hebelanordnung zwischen einer ersten (entriegelten bzw. offenen) Position und einer zweiten (verriegelten bzw. geschlossenen) Position verschwenkbar ist. In der zweiten Position, wenn also die Steckverbindung zwischen Steckverbinder und Gegensteckverbinder geschlossen ist, kann die Hebelanordnung an einer Verraststruktur, z.B. einer elastisch reversibel verlagerbaren Rastnase, lösbar verrastet sein, um ein versehentliches Öffnen der Steckverbindung zu verhindern. Ein Ensemble aus Steckverbinder und Gegensteckverbinder kann als Steckverbinderanordnung bezeichnet werden.
-
Aus der
DE 10 2015 222 124 A1 sind ein derartiger Steckverbinder sowie eine Steckverbinderanordnung bekannt.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, dass z.B. bei schwierigen Einbaubedingungen für einen Monteur nicht immer optisch erkennbar ist oder haptisch fühlbar ist, wann bzw. ob die Steckverbindung vollständig geschlossen ist. Auch kann es grundsätzlich vorkommen, dass zwar die Verrastung der Hebelanordnung in der zweiten Position an der Verraststruktur zunächst erfolgt ist, jedoch versehentlich die Verraststruktur gelöst wird und so ein unbeabsichtigtes Verlagern der Hebelanordnung in Richtung der ersten Position erfolgen kann. Dies kann zu einem unerwünschten Lösen der Steckverbindung und der elektrischen Kontaktierung zwischen Kontaktelementen und Gegenkontaktelementen führen.
-
Es kann daher ein Bedarf bestehen, einen Steckverbinder bereitzustellen, bei dem auch unter schwierigen Einbausituationen ein Monteur eindeutig erkennen kann, z.B. durch eine haptische Rückmeldung, wann bzw. ob die Steckverbindung richtig bzw. vollständig geschlossen ist. Gleichzeitig kann ein Bedarf bestehen, eine Sicherung der Hebelanordnung (z.B. mittels einer Verraststruktur) in der zweiten Position, in der die Steckverbindung geschlossen ist, gegen ein unbeabsichtigtes Entriegeln bzw. Entrasten weiter zu sichern. Außerdem soll sichergestellt werden, dass ein Element, welches eine derartiges haptische Rückmeldung geben kann bzw. welches eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Entrasten darstellt, nicht unbeabsichtigt bereits vor Schließen der Steckverbindung aktiviert ist bzw. werden kann.
-
Vorteile der Erfindung
-
Dieser Bedarf kann durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß der unabhängigen Ansprüche gedeckt werden. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Steckverbinder zum Zusammenstecken mit einem Gegensteckverbinder entlang einer Einsteckrichtung vorgesch lagen.
-
Der Steckverbinder weist ein Steckverbindergehäuse auf, welches zur Aufnahme von wenigstens einem Kontaktelement, insbesondere einer Mehrzahl von Kontaktelementen, eingerichtet ist. Er weist weiterhin eine Hebelanordnung auf, die zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verschwenkbar ist. Er weist weiterhin einen Deckel auf. Der Steckverbinder weist weiterhin eine sogenannte Connector Position Assurance (CPA) mit wenigstens einem Blockierelement auf, wobei die CPA auch als Kontaktlagesicherungselement bezeichnet werden kann. Die Hebelanordnung ist in der zweiten Position an einer Verraststruktur lösbar verrastet. Die CPA ist am Deckel angeordnet. Die CPA ist entlang einer Verlagerungsrichtung zwischen einer Entsperrlage und einer Sperrlage verlagerbar, wobei die CPA ein Sperrelement aufweist, welches in der Sperrlage der CPA eine Verlagerung der Verraststruktur zum Lösen der Verrastung zwischen Hebelanordnung und der Verraststruktur verhindert. Das Blockierelement und der Deckel sind derart kooperierend miteinander ausgebildet, dass eine Verlagerung der CPA von der Entsperrlage in die Sperrlage von einer Position der Hebelanordnung abhängig ist. Dabei ist in der ersten Position der Hebelanordnung die CPA nicht von der Entsperrlage in die Sperrlage verlagerbar, wobei die Hebelanordnung ein Entriegelungselement aufweist, wobei das Entriegelungselement in der zweiten Position der Hebelanordnung das Blockierelement verlagert, so dass die CPA in die Sperrlage verlagerbar ist.
-
Das Blockierelement kann von dem Entriegelungselement z.B. quer bzw. senkrecht zur Verlagerungsrichtung verlagert werden bzw. ausgelenkt werden. Das Blockierelement ist z.B. elastisch reversibel auslenkbar.
-
Dadurch wird vorteilhaft bewirkt, dass das Erreichen der zweiten Position der Hebelanordnung durch eine haptische Rückmeldung erkannt werden kann. Denn dann ist die CPA von der Entsperrlage in die Sperrlage verlagerbar (z.B. verschiebbar, verdrehbar, verschwenkbar, etc.). Gleichzeitig sichert die CPA in der Sperrlage die Verraststruktur gegen ein unbeabsichtigtes Betätigen und verhindert so ein unbeabsichtigtes Lösen der Steckverbindung. Weiterhin vorteilhaft ist sichergestellt, dass die CPA nicht unbeabsichtigt im nicht verbundenen Zustand des Steckverbinders (Hebelanordnung in der ersten Position) in die Sperrlage verlagert werden kann. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die CPA erst dann in die Sperrlage verlagert werden kann, wenn die Hebelanordnung die zweite Position annährend oder vollständig erreicht hat, z.B. nach mindestens 90% oder nach mindestens 95% des Weges von der ersten Position in die zweite Position. Dadurch wird dem Monteur vorteilhaft kein falsches haptisches Signal gegeben, wenn er z.B. unter schlechten Sichtbedingungen die Lage der CPA haptisch prüft. Durch die Anordnung der CPA am Deckel ist vorteilhaft ein modularer Aufbau möglich. Denn es kann dieselbe CPA für verschiedene Deckelformen bzw. Deckelarten verwendet werden, solange die Anordnung am Deckel und der Verlagerungsweg von der Entsperrlage in die Sperrlage gewährleistet sind. Weiterhin vorteilhaft kann dadurch auch je nach Anwendungszweck (z.B. sicherheitskritische Steckverbinder vs. nicht sicherheitskritische Steckverbinder) die CPA einfach weggelassen werden, wodurch Kosten einsparbar sind. Dies ist deshalb vorteilhaft möglich, da die haptische Erkennung, ob die Steckverbindung geschlossen ist nicht direkt von der relativen Position des Steckverbindergehäuses zum Gegensteckverbinder abhängig ist, sondern vielmehr ein indirekter Indikator, nämlich die Position der Hebelanordnung, verwendet wird - dies wird vorteilhaft mittels des Entriegelungselements der Hebelanordnung und der Blockierstruktur der CPA bewirkt. Somit kann die am Deckel angeordnete CPA z.B. bei nicht sicherheitskritischen Anwendungen problemlos weggelassen werden, ohne dass das Steckverbindergehäuse dann modifiziert werden müsste.
-
Im Kontext dieser Anmeldung ist der Ausdruck „aufweisen“ grundsätzlich synonym zum Ausdruck „umfassen“ zu verstehen.
-
Unter einer lösbaren Verrastung ist zu verstehen, dass die Hebelanordnung durch eine Manipulation bzw. Bedienung z.B. des Verrastelements aus der Verrastung zerstörungsfrei gelöst werden kann.
-
Der Deckel kann z.B. am Steckverbindergehäuse angeordnet sein. Er kann z.B. mittels eine Clipsverbindung am Steckverbindergehäuse angeordnet bzw. lösbar befestigt sein. Der Deckel kann das Kontaktelement bzw. die Kontaktelemente z.B. vor Staub und Dreck schützen. Er kann z.B. als Kabelführung für eine an dem Kontaktelement befestigte Leitung bzw. für an den Kontaktelementen befestigte (z.B. angecrimpte) Leitungen dienen.
-
Die erste Position der Hebelanordnung kann z.B. eine offene bzw. entriegelte Position sein. In dieser Position kann z.B. die Steckverbindung zwischen Steckverbinder und Gegensteckverbinder nicht geschlossen sein bzw. Steckverbinder und Gegensteckverbinder sind nicht zusammengesteckt.
-
Die zweite Position kann z.B. eine geschlossene bzw. verriegelte Position sein. In dieser Position kann z.B. die Steckverbindung geschlossen sein, so dass die Kontaktelemente mit Gegenkontaktelementen des Gegensteckverbinders elektrisch kontaktiert sind. Steckverbinder und Gegensteckverbinder können hierbei in einer Endlage zusammengesteckt sein.
-
Die Hebelanordnung kann z.B. eingerichtet sein zum Reduzieren einer Bedienkraft beim Zusammenstecken und/oder Lösen des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder. Sie kann z.B. drehbar am Steckverbindergehäuse und/oder am Deckel gelagert sein.
-
Die CPA ist zur Sicherung der Kontaktlage des Steckverbinders an dem Gegensteckverbinder geeignet bzw. eingerichtet.
-
In einem Inneren des Steckverbindergehäuses kann ein einzelnes Kontaktelement oder eine Mehrzahl von Kontaktelementen angeordnet sein.
-
Im Folgenden wird immer von einer Mehrzahl von Kontaktelementen ausgegangen, wobei jedoch stets auch Fälle, in denen lediglich ein einziges Kontaktelement vorhanden ist, mit umfasst sind. Dies gilt analog auch für den Gegensteckverbinder und das einzige Gegenkontaktelement bzw. die Mehrzahl der Gegenkontaktelemente.
-
Die Kontaktelemente können z.B. in Kontaktkammern angeordnet sein, wobei die Kontaktkammern im Innern des Steckverbindergehäuses ausgebildet sind bzw. dort angeordnet sind. Die Kontaktelemente können z.B. mit Leitungen verbunden sein. Sie können z.B. als Buchsenkontakte bzw. als female-Kontakte ausgebildet sein. Die Gegenkontaktelemente des Gegensteckverbinders können z.B. male-Kontakte sein, z.B. Pins oder Kontaktmesser. Grundsätzlich können die Kontaktelemente auch male-Kontakte und die Gegenkontaktelemente female-Kontakte sein.
-
Die CPA kann entlang des Deckels verlagerbar angeordnet sein. Sie kann z.B. an einer von dem Gegensteckverbinder abgewandten Seite des Deckels angeordnet sein.
-
Die CPA kann genau ein Blockierelement aufweisen. Dadurch ist vorteilhaft eine besonders einfache und kostengünstig ausgebildete CPA bereitstellbar.
-
Die CPA kann jedoch auch zwei oder mehr Blockierelemente aufweisen. Sind mehrere Blockierelemente vorgesehen, so können diese z.B. parallel zueinander ausgebildet sein. Sind mehrere Blockierelemente vorgesehen, so sind die Blockierelemente und der Deckel z.B. derart kooperierend miteinander ausgebildet, dass eine Verlagerung der CPA von der Entsperrlage in die Sperrlage von einer Position der Hebelanordnung abhängig ist. Dabei ist die CPA in der ersten Position der Hebelanordnung nicht von der Entsperrlage in die Sperrlage verlagerbar. In der zweiten Position der Hebelanordnung verlagert das mindestens eine Entriegelungselement die Blockierelemente, so dass die CPA in die Sperrlage verlagerbar ist. Vorteilhaft wird durch mehrere Blockierelemente eine Redundanz bereitgestellt, falls eines der Blockierelemente ausfällt oder beschädigt ist.
-
An der Hebelanordnung kann genau ein Entriegelungselement angeordnet sein. Es kann sich jedoch auch um mindestens ein Entriegelungselement handeln. Beispielsweise ist für jedes Blockierelement der CPA ein Entriegelungselement vorgesehen.
-
Die Verraststruktur kann z.B. am Deckel ausgebildet sein. Sie kann z.B. als eine Art Druckknopf ausgebildet sein, der z.B. quer zur Verlagerungsrichtung der CPA elastisch reversibel zum Deckel hin oder radial nach außen (z.B. quer zur Einsteckrichtung) verlagerbar ist. Dadurch ist vorteilhaft eine besonders einfache und gut bedienbare Verraststruktur bereitstellbar.
-
Die Verraststruktur kann z.B. von dem Deckel beabstandet ausgebildet sein. Dabei kann z.B. vorgesehen sein, dass der Deckel eine Öffnung aufweist, die der Verraststruktur gegenüberliegt. Die Verraststruktur kann dann durch diese Öffnung hindurch gedrückt werden zum Lösen der Verrastung. In diesem Fall kann unter einer Beabstandung z.B. ein Abstand zwischen einer der Öffnung zugewandten Seite der Verraststruktur und einer durch den Rand der Öffnung gezogenen Fläche verstanden werden. Ist eine Öffnung vorgesehen, so kann die Öffnung sich auch nur teilweise unter der Fläche der Verraststruktur erstrecken. Es kann z.B. vorgesehen sein, dass durch Verlagern der Verraststruktur in Richtung des Deckels die Verrastung gelöst werden kann. Es kann z.B. vorgesehen sein, dass das Sperrelement der CPA in der Sperrlage der CPA zwischen dem Deckel (bzw. der Öffnung im Deckel) und der Verraststruktur angeordnet ist. Auf diese Weise kann vorteilhaft die Verraststruktur nicht mehr in Richtung des Deckels bzw. der Öffnung verlagert werden, solange das Sperrelement zwischen Verraststruktur und Deckel verlagert ist. Vorteilhaft kann so mit einfachen Mitteln eine Verrastung der Hebelanordnung gesichert werden.
-
Die CPA kann z.B. an ihrer dem Deckel zugewandten Seite ein erstes Führungselement aufweisen, das sich entlang der Verlagerungsrichtung erstreckt. Der Deckel kann z.B. an seiner der CPA zugewandten Seite ein zweites Führungselement aufweisen. Es kann z.B. vorgesehen sein, dass erstes und zweites Führungselement miteinander gekoppelt sind. Auf diese Weise wird vorteilhaft ein sicheres und zuverlässiges Verlagern der CPA sichergestellt. Das Risiko eines Verkantens bei der Betätigung der CPA wird vorteilhaft verringert. Weiterhin vorteilhaft wird in einer Art Schlüssel-Schloss-Prinzip (Poka-Yoke) sichergestellt, dass nicht eine falsche CPA montiert wird.
-
Das erste Führungselement kann z.B. als eine Nut ausgebildet sein und das zweite Führungselement als eine vom Deckel zur CPA hin abragende Schiene. Alternativ kann z.B. das erste Führungselement eine zum Deckel hin abragende Schiene sein und das zweite Führungselement eine Nut. Dadurch ist vorteilhaft eine besonders einfache, sichere, kostengünstige und zuverlässige Ausgestaltung der Führungselemente möglich. Es versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen für die Führungselemente möglich sind, z.B. Kulissen, Führungsflächen, Zapfen, Kugeln eines Kugellagers, etc.
-
Es versteht sich, dass zur Funktion der CPA auch eine Funktion zur Freigabe der Hebelanordnung aus der ersten Position gehören kann. Dabei verhindert die CPA eine Bewegung der Hebelanordnung aus der ersten Position in die zweite Position, solange der Steckverbinder nicht in einer korrekten bzw. definierten Lage auf den Gegensteckverbinder aufgesetzt bzw. platziert ist. Im Kontext der vorliegenden Anmeldung kann diese Funktionalität grundsätzlich auch von der beschriebenen CPA erfüllt werden, sie kann jedoch auch am Steckverbinder bzw. der Steckverbinderanordnung durch ein von der hier beschriebenen CPA separates Funktionselement, z.B. am Gehäuse des Steckverbinders, realisiert sein.
-
Es kann z.B. auch vorgesehen sein, dass eine elektrische Kontaktierung von Kontaktelementen und Gegenkontaktelementen erst dann stattfindet, wenn die Hebelanordnung sich in der zweiten Position befindet.
-
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Blockierelement elastisch reversibel quer zur Verlagerungsrichtung auslenkbar ist und eine Blockier-Struktur aufweist, wobei am Deckel eine Gegenstruktur ausgebildet ist, die mit der Blockier-Struktur zusammenwirkt und eine Verlagerung der CPA in die Sperrlage blockiert, wenn die CPA sich in der Entsperrlage befindet und (insbesondere gleichzeitig) die CPA in Richtung der Sperrlage verlagert wird und (insbesondere gleichzeitig) das Blockierelement nicht ausgelenkt ist, wobei bei einer Auslenkung des Blockierelements quer zur Verlagerungsrichtung die Blockier-Struktur und die Gegenstruktur nicht mehr zusammenwirken und eine Verlagerung der CPA in die Sperrlage möglich ist.
-
Dadurch wird vorteilhaft mit einfachen Mitteln die Verlagerung der CPA gesperrt bzw. freigegeben.
-
Die elastisch reversible Ausgestaltung des Blockierelements ist kein wesentliches Merkmal der Erfindung. Andere Ausführungsformen des Blockierelements, z.B. elektrisch aktuierte oder magnetisch wirkende Hemmungen bzw. Freigaben der CPA-Verlagerung sind grundsätzlich auch denkbar. Derartige Ausgestaltungen können jedoch einen höheren Aufwand, z.B. in Form von Verkabelungen, erfordern.
-
Das Zusammenwirken von Blockier-Struktur und Gegenstruktur kann z.B. formschlüssig erfolgen. Wenn Blockier-Struktur und Gegenstruktur nicht mehr zusammenwirken kann dies z.B. dadurch bewirkt sein, dass sie außer Eingriff geraten. Beispielsweise kann dann eine Rastnase aus einem dem Eingriff eines Hinterschnitts verlagert worden sein.
-
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Gegenstruktur eine erste Fläche aufweist, die der CPA zugewandt ist und eine erste Flächennormale aufweist, die sich im Wesentlichen entlang der Verlagerungsrichtung erstreckt, wobei die erste Fläche ausgehend von einer Basis in den Verlagerungsweg der Blockier-Struktur bei nicht ausgelenktem Blockier-Element hineinragt, wobei die Blockier-Struktur eine zweite Fläche mit einer zweiten Flächennormalen aufweist, wobei die zweite Flächennormale um einen ersten Winkel zur ersten Flächennormalen entlang der Verlagerungsrichtung betrachtet von der Basis weg verkippt ist.
-
Dadurch wird vorteilhaft bewirkt, dass bei einer Verlagerung der CPA in Richtung der Sperrlage bei noch nicht in der zweiten Position befindlicher Hebelanordnung bzw. Hebelelement, die Blockier-Struktur mit der Gegenstruktur in Eingriff gerät und eine Weiterbewegung der CPA blockiert ist. In diesem Fall treten z.B. die erste Fläche und die zweite Fläche miteinander in Kontakt. Sie können dabei z.B. formschlüssig zusammenwirken. Durch die Verkippung der beiden Flächennormalen zueinander wird vorteilhaft bewirkt, dass mit steigender Kraft in Verlagerungsrichtung die Blockierstruktur sich in Richtung der Basis verlagert wird und damit die Überdeckung von erster und zweiter Fläche steigt.
-
Mit anderen Worten: durch die Verkippung der Flächennormalen zueinander wird eine Art Auflaufschräge geschaffen, die das Blockierelement beim Auftreffen an die Gegenstruktur quer zur Verlagerungsrichtung verlagert - und zwar in die Richtung entgegengesetzt zu der Richtung, die zum Entriegeln (außer Eingriff bringen) erforderlich ist. Es wird somit vorteilhaft eine Art Selbstsicherung bewirkt.
-
Der erste Winkel kann z.B. in einem Bereich zwischen 2° und 15° liegen.
-
Es versteht sich dabei, dass die Verkippung für einen Zustand gilt, in der Blockier-Struktur und Gegenstruktur kraftfrei zueinander sind, also höchstens lose aneinander anliegen. Im Zustand, in dem die beiden Strukturen aneinander gepresst sind bewirkt die Verkippung gerade, dass die Blockier-Struktur in Richtung der Gegenstruktur verlagert wird und so eine Selbsthemmung begünstigt wird.
-
Im Kontext der Anmeldung wird die Ausrichtung der Flächennormalen z.B. immer in Richtung der Verlagerungsrichtung betrachtet, auch wenn dadurch einander zugewandte Flächen ungefähr dieselbe Richtung der Flächennormalen aufweisen.
-
Unter „im Wesentlichen entlang der Verlagerungsrichtung“ sind auch Abweichungen von der Verlagerungsrichtung von +/-10° umfasst.
-
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Entriegelungselement als ein von der Hebelanordnung abragender Zapfen ausgebildet ist, der in der zweiten Position der Hebelanordnung das Blockierelement quer zur Verlagerungsrichtung auslenkt.
-
Dadurch ist ein besonders einfach und kostengünstig herstellbares Entriegelungselement bereitgestellt. Weiterhin vorteilhaft kann auf diese Weise eine Art Poka-Yoke-Lösung bereitgestellt werden. Denn nur der richtige Hebel wird das Entriegelungselement und damit den Zapfen an der richtigen Stelle aufweisen, um das Blockierelement der CPA zu entriegeln.
-
Das Entriegelungselement kann das Blockierelement der CPA z.B. dann entriegeln (also z.B. quer zur Verlagerungsrichtung auslenken), wenn sich die CPA in der Entsperrlage befindet.
-
Es versteht sich, dass auch andere Formen bzw. Ausgestaltungen des Entriegelungselements möglich sind, z.B. ein Permanentmagnet, ein Reed-Kontakt, etc.
-
Dadurch, dass das Blockierelement eine quer zur Verlagerungsrichtung abragende Nasenstruktur aufweist, die in eine Trajektorie des Entriegelungselements bei der Bewegung der Hebelanordnung von der ersten Position in die zweite Position ragt wird vorteilhaft eine besonders einfache und sichere Möglichkeit zur Entriegelung der CPA geschaffen.
-
Unter einer Nasenstruktur ist ein von dem Blockierelement abragendes Element zu verstehen. Dieses Element kann z.B. auf seiner Außenseite z.B. eine Form aufweisen, die einer menschlichen Nase ähnelt. Sie kann z.B. ungefähr einem Dreieck entsprechen, die Außenseite kann z.B. Verrundungen aufweisen.
-
Besonders vorteilhaft ragt dabei der Nasenrücken der Nasenstruktur in die Trajektorie hinein.
-
Die Nasenstruktur kann z.B. eine Auflaufschräge (dies kann z.B. der Nasenrücken sein) für das Entriegelungselement aufweisen. Dadurch wird der Entriegelungsvorgang des Blockierelements vorteilhaft besonders zuverlässig und ruckfrei durchführbar.
-
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Gegenstruktur eine dritte Fläche aufweist, die von der CPA abgewandt ist und eine dritte Flächennormale aufweist, die in einem zweiten Winkel zwischen 30° und 60° zur Verlagerungsrichtung verläuft, wobei die Blockier-Struktur eine vierte Fläche aufweist, die der CPA (also im Wesentlichen entgegen der Verlagerungsrichtung) zugewandt ist und eine vierte Flächennormale aufweist, wobei die vierte Flächennormale im Wesentlichen parallel zur dritten Flächennormalen verläuft.
-
Für die Richtungen der dritten und vierten Flächennormalen gilt hier wieder, dass diese im Kontext der Anmeldung in die Richtung entlang der Verlagerungsrichtung (bzw. In die von dieser Richtung definierten Hemisphäre) gerichtet sein sollen, auch wenn die Flächen einander zugewandt sind.
-
Dadurch wird vorteilhaft einerseits ein gewisses Maß an Verriegelung bzw. Verrastung der CPA in ihrer Sperrlage am Deckel bewirkt - die CPA kann somit nicht von alleine aus der Sperrlage herausfallen. Diese Sperrwirkung kann z.B. durch eine elastisch reversible Ausbildung des Blockierelements begünstigt sein. Gleichzeitig wird durch die Ausrichtung der dritten und vierten Flächennormalen zur Verlagerungsrichtung und zueinander vorteilhaft bewirkt, dass das Verlagern der CPA von der Sperrlage in die Entsperrlage mit vertretbarem Kraftaufwand möglich ist, z.B. wenn die Steckverbindung gelöst werden muss und dafür die Verrastung der Hebelanordnung in der zweiten Position gelöst werden muss.
-
Die vierte Fläche kann z.B. als Auflaufschräge für das Entriegelungselement der Hebelanordnung eingerichtet sein.
-
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die CPA ein Zentralelement aufweist, wobei das Blockierelement als Arm ausgebildet ist, der von dem Zentralelement im Wesentlichen entlang der Verlagerungsrichtung abragt. Der Arm kann dabei z.B. elastisch reversibel quer zur Verlagerungsrichtung auslenkbar sein.
-
Dadurch kann vorteilhaft eine besonders einfache und kostengünstig herstellbare CPA bereitgestellt werden.
-
Der Arm kann z.B. im Bereich seines freien Endes eine quer zur Verlagerungsrichtung abragende Nasenstruktur aufweisen, die in eine Trajektorie des Entriegelungselements bei der Bewegung der Hebelanordnung von der ersten Position in die zweite Position ragt. Die Nasenstruktur kann z.B. eine Auflaufschräge für das Entriegelungselement aufweisen.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Steckverbinderanordnung vorgesch lagen.
-
Die Steckverbinderanordnung weist einen Steckverbinder wie oben beschrieben auf. Die Steckverbinderanordnung weist weiterhin einen Gegensteckverbinder mit einem Gegensteckverbindergehäuse auf, welches zur Aufnahme von wenigstens einem Gegenkontaktelement, insbesondere einer Mehrzahl von Gegenkontaktelementen, eingerichtet ist.
-
Dadurch wird vorteilhaft eine Steckverbinderanordnung bereitgestellt, die auch bei schwierigen Montagesituationen einem Monteur ein sicheres (haptisches) Feedback gibt, ob bzw. wann die Steckverbindung geschlossen ist. Weiterhin vorteilhaft wird ein unbeabsichtigtes Lösen der Verrastung der Hebelanordnung in der zweiten Position verhindert. Schließlich wird vorteilhaft bewirkt, dass die CPA nicht unbeabsichtigt vorzeitig in die Sperrlage verlagert werden kann.
-
Die CPA kann z.B. verschiebbar und/oder verdrehbar und/oder verschwenkbar sein, um die Verlagerung von der Entsperrlage in die Sperrlage oder von der Sperrlage in die Entsperrlage zu bewirken.
-
Der Gegensteckverbinder kann z.B. an einem Steuergerät für ein Kraftfahrzeug angeordnet sein.
-
Zeichnungen
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen, die jedoch nicht als die Erfindung beschränkend auszulegen sind, unter Bezugnahme auf die beigelegten Zeichnungen ersichtlich.
-
Es zeigen
- 1a, 1b: schematische Darstellungen einer Steckverbinderanordnung aus dem Stand der Technik;
- 2: eine schematische perspektivische Darstellung eines Steckverbinders einer Steckverbinderanordnung;
- 3a bis 4b: verschiedene Darstellungen einer CPA und eines Deckels des Steckverbinders aus 2;
- 5a, 5b: schematische Ansichten einer Hebelanordnung des Steckverbinders aus 2 in unterschiedlichen Perspektiven;
- 6a, 6b: eine vergrößerte Ansicht der Blockier-Struktur der CPA und der Gegenstruktur am Deckel vor dem Zusammenwirken und beim Zusammenwirken in der Entsperrlage der CPA;
- 7a: eine Aufsicht auf den Deckel und die CPA in der Sperrlage;
- 7b: eine vergrößerte Darstellung von Blockier-Struktur und Gegenstruktur aus 7a;
- 8a-8c: Darstellungen eines Steckverbinders beim Verbindungsvorgangs von Steckverbinder und Gegensteckverbinder in verschiedenen Zuständen jeweils als Seitenansicht und als Aufsicht;
- 9a bis 9c: schematische Darstellungen des Zusammenwirkens des Entriegelungselements der Hebelanordnung aus den 8a-8c beim Entriegeln des Blockierelements der CPA in der Entsperrlage.
-
Die 1a und 1b zeigen eine schematische Darstellung einer Steckverbinderanordnung 100 aus dem Stand der Technik in einem nicht verbundenen Zustand (1a) und in einem verbundenen Zustand (1b). Die Steckverbinderanordnung 100 weist einen Steckverbinder 1 mit einem Steckverbindergehäuse 2 auf sowie einen Gegensteckverbinder 60 mit einem Gegensteckverbindergehäuse 61. Der Steckverbinder 1 ist geeignet bzw. eingerichtet zum Zusammenstecken mit dem Gegensteckverbinder 60 entlang einer Einsteckrichtung Z.
-
Das Gegensteckverbindergehäuse 61 ist eingerichtet zur Aufnahme einer Mehrzahl von hier als Pins bzw. Kontaktmessern ausgebildeten Gegenkontaktelementen 62 - hier ist lediglich ein einziges Gegenkontaktelement 62 dargestellt aus Gründen der Übersichtlichkeit.
-
Das Steckverbindergehäuse 2 ist zur Aufnahme einer Mehrzahl von Kontaktelementen 3 eingerichtet, die hier z.B. als Buchsenkontaktelemente ausgebildet sind und in Kontaktkammern 10 im Inneren des Steckverbindergehäuses 2 angeordnet sind.
-
Der Steckverbinder 1 weist weiterhin einen Deckel 5 an der vom Gegensteckverbinder 60 abgewandten Seite des Steckverbindergehäuses 3 auf.
-
Der Steckverbinder 1 weist weiterhin eine Hebelanordnung 4 zur Reduzierung von beim Steckvorgang auftretenden Bedienkräften auf, wobei die Hebelanordnung 4 zwischen einer ersten Position P1 (1a) und einer zweiten Position P2 (1b) verschwenkbar ist. Die Verschwenkung von der ersten Position P1 in die zweite Position P2 erfolgt um eine Achse A und definiert eine Drehrichtung D. Die erste Position P1 kann auch als offene Position oder entriegelte Position bezeichnet werden. Die zweite Position P2 kann auch als geschlossene Position oder verriegelte Position bezeichnet werden - in der zweiten Position P2 ist die Hebelanordnung 4 an einer als Rastnase ausgebildeten Verraststruktur 6 lösbar verrastet.
-
Zur besseren Orientierung ist ein kartesisches Koordinatensystem angegeben, wobei die Einsteckrichtung Z senkrecht auf einer Richtung Y steht, die hier der Richtung der Achse A entspricht. Eine Längsrichtung des Steckverbindergehäuses 2 verläuft hier entlang einer Richtung X, die senkrecht sowohl zur Y-Richtung als auch zur Einsteckrichtung Z verläuft.
-
2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Steckverbinders 1 einer Steckverbinderanordnung 100, wobei nachfolgend auch unter Bezugnahme auf die 3a bis 5b Details des Steckverbinders 1 beschrieben werden.
-
2 zeigt, dass der hier dargestellte Steckverbinder 1 im Unterschied zu dem Steckverbinder 1 aus den 1a und 1b eine CPA 20 mit wenigstens einem Blockierelement 22 (siehe z.B. 3a) aufweist. Das Blockierelement 22 kann - lediglich beispielhaft - als Arm 25 ausgebildet sein. Es kann z.B. an einem Zentralelement 24 angeordnet sein. Dieses kann sich z.B. quer zur Erstreckungsrichtung des Blockierelements 22 erstrecken. Die CPA 20 ist - im montierten Zustand des Steckverbinders 1 - am Deckel 5 angeordnet und entlang einer Verlagerungsrichtung V zwischen einer Entsperrlage EL und einer Sperrlage SL verlagerbar (hier: verschiebbar). Die CPA 20 weist ein Sperrelement 21 (siehe z.B. 3a) auf, welches in der Sperrlage SL der CPA 20 eine Verlagerung der Verraststruktur 6 zum Lösen der Verrastung zwischen Hebelanordnung 4 und der Verraststruktur 6 verhindert, hier also eine Verlagerung der Verraststruktur 6 in Richtung des Deckels 5. Das Blockierelement 22 und der Deckel 5 sind derart kooperierend miteinander ausgebildet, dass eine Verlagerung der CPA 20 von der Entsperrlage EL in die Sperrlage SL (in 3b z.B. von links nach rechts) von einer Position der Hebelanordnung 4 abhängig ist (siehe dazu 8a bis 9c). In der ersten Position P1 der Hebelanordnung 4 kann die CPA 20 nicht von der Entsperrlage EL in die Sperrlage SL verlagert werden. Die Hebelanordnung 4 ( 2, 5a, 5b) weist ein Entriegelungselement 7 auf, das hier als Zapfen 70 oder Stift, etc. ausgebildet ist, wobei das Entriegelungselement 7 in der zweiten Position P2 der Hebelanordnung 4 das Blockierelement 22 verlagert, insbesondere quer zur Verlagerungsrichtung V (hier: radial nach außen, betrachtet von einer Mitte des Deckels 5), so dass die CPA 20 in die Sperrlage SL verlagerbar ist. Diese Verlagerung radial nach außen entspricht hier einer Verlagerung auf der Y-Achse. Es kann jedoch auch eine Verlagerung entlang oder entgegen der Einsteckrichtung Z vorgesehen sein.
-
Die CPA 20 weist hier beispielhaft an ihrer dem Deckel 5 zugewandten Seite ein erstes Führungselement 29 auf, das sich entlang der Verlagerungsrichtung V erstreckt. Der Deckel 5 weist hier beispielhaft an seiner der CPA 20 zugewandten Seite ein zweites Führungselement 30 auf, wobei erstes und zweites Führungselement 29, 30 miteinander gekoppelt sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist das erste Führungselement 29 lediglich beispielhaft eine Nut 31 und das zweite Führungselement eine vom Deckel 5 zur CPA 20 hin abragende Schiene 32.
-
Der Deckel 5 ist hier z.B. durch Clipsverbindungen am Steckverbindergehäuse 2 befestigt. Er kann z.B. als Spritzgussteil gefertigt sein. Er kann z.B. aus einem Kunststoff bestehen bzw. Kunststoff aufweisen.
-
3a zeigt, dass die CPA 20 hier zwei Blockierelemente 22 aufweist, die hier beispielhaft parallel zueinander ausgebildet sind. Dabei ist jedes Blockierelement 22 mit dem Deckel 5 derart kooperierend ausgebildet, dass eine Verlagerung der CPA 20 von der Entsperrlage EL in die Sperrlage SL von einer Position der Hebelanordnung 4 abhängig ist (siehe dazu 8a bis 9c).
-
Jedes Blockierelement 22 ist hierbei elastisch reversibel quer zur Verlagerungsrichtung V auslenkbar und weist eine Blockier-Struktur 23 auf. Am Deckel 5 sind Gegenstrukturen 50 ausgebildet, die mit den Blockier-Strukturen 23, hier lediglich beispielhaft formschlüssig, zusammenwirken und eine Verlagerung der CPA 20 in die Sperrlage SL blockieren. Diese Blockade tritt ein, wenn
- -- die CPA 20 sich in der Entsperrlage EL befindet und
- -- die CPA 20 in Richtung der Sperrlage SL verlagert wird und
- -- die Blockierelemente 22 nicht ausgelenkt sind (hier: nicht nach radial außen).
-
Bei einer Auslenkung der Blockierelemente 22 quer zur Verlagerungsrichtung V (hier: nach radial außen) wirken die Blockier-Struktur 23 und die Gegenstruktur 50 nicht mehr zusammen (siehe z.B. 9c), sie geraten dann außer Eingriff, und eine Verlagerung der CPA 20 in die Sperrlage SL wird ermöglich. Nachfolgend wird noch beispielhaft anhand der 3a, 3b, 6a und 6b auf die hier beispielhaft dargestellten geometrische Ausgestaltung und das Zusammenwirken der Blockier-Strukturen 23 und der jeweiligen Gegenstrukturen 50 eingegangen. Die Beschreibung beschränkt sich dabei auf ein einzelnes Paar aus Blockier-Struktur 23 und Gegenstruktur 50.
-
Die 3b und 6a zeigen, dass die Gegenstruktur 50 eine erste Fläche F1 aufweist, die der CPA 20 zugewandt ist und eine erste Flächennormale N1 aufweist, die sich im Wesentlichen entlang der Verlagerungsrichtung V erstreckt. Wie oben bereits beschrieben wurde wird die Richtung der Flächennormalen hier immer möglichst entlang der Verlagerungsrichtung V angegeben. Die erste Fläche F1ragt ausgehend von einer Basis 51 in den Verlagerungsweg VW (siehe auch 6a) der Blockier-Struktur 23 bei nicht ausgelenktem Blockier-Element 22 hinein.
-
Die 3a und 6a zeigen, dass die Blockier-Struktur 23 eine zweite Fläche F2 mit einer zweiten Flächennormalen N2 aufweist, wobei die zweite Flächennormale N2 um einen ersten Winkel α zur ersten Flächennormalen N1 entlang der Verlagerungsrichtung V betrachtet von der Basis 51 weg verkippt ist. Der erste Winkel α kann z.B. in einem Bereich zwischen 2° und 15° liegen.
-
Die 6a und 6b zeigen die Wirkung der Verkippung der beiden Flächennormalen N1, N2 zueinander. Solange die erste Fläche F1noch nicht mit der zweiten Fläche F2 vollständig in Kontakt ist wirkt ab dem ersten mechanischen Kontakt der beiden Flächen F1, F2 zueinander die Verkippung wie eine Auflaufschräge bzw. Anlaufschräge. Durch die Richtung der Verkippung (erster Winkel α) wird dabei das Blockierelement 22 in Richtung der Basis 51 gedrückt (hier nach radial innen) und somit entgegengesetzt zur Entriegelungsrichtung (hier: radial nach außen). Damit wird verhindert, dass durch einen zunehmenden Druck auf die CPA 20 entlang der Verlagerungsrichtung V die Blockierelemente 22 nach radial außen schnappen und sich die CPA 20 in die Sperrlage SL verschieben lässt, obwohl die Hebelanordnung 4 sich nicht in der zweiten Position P2 befindet.
-
In diesem kraftbeaufschlagten Zustand (6b) verlaufen die beiden Flächennormalen N1, N2 parallel.
-
In den 5a und 5b ist gut zu erkennen, dass zwei Entriegelungselemente 7 an der Hebelanordnung 4 angeordnet sind und hier beispielhaft jeweils als ein von der Hebelanordnung 4 abragende Zapfen 70 ausgebildet sind. Die beiden Entriegelungselemente 7, 70 lenken in der zweiten Position P2 der Hebelanordnung 4 das Blockierelement 22 bzw. die jeweils korrespondierenden Blockierelemente 22 quer zur Verlagerungsrichtung V aus, insbesondere, wenn sich die CPA 20 in der Entsperrlage EL befindet.
-
Die Hebelanordnung 4 weist hier zwei Hebelarme 41 sowie ein Verbindungselement 42 auf, welches die beiden Hebelarme 41 verbindet. Die Hebelanordnung 4 weist somit die Form eines (umgedrehten) U auf.
-
In den 3a, 3b, 4b, 6a, 6b, 7a und 7b ist gut zu erkennen, dass das Blockierelement 22 eine quer zur Verlagerungsrichtung V abragende Nasenstruktur 27 aufweist, die in die Trajektorie T des Entriegelungselements 7 bei der Bewegung der Hebelanordnung 4 von der ersten Position P1 in die zweite Position P2 ragt. Damit die Auslenkung des Blockierelements 22 nach radial außen leicht, ruckfrei und geschmeidig erfolgen kann weist die Nasenstruktur 27 hier beispielhaft eine Auflaufschräge 28 für das Entriegelungselement 7 auf - diese entspricht hier beispielhaft dem Nasenrücken der Nasenstruktur 27.
-
Die Gegenstruktur 50 weist hier beispielhaft eine dritte Fläche F3 auf, die von der CPA 20 abgewandt ist und eine dritte Flächennormale N3 aufweist. Die dritte Flächennormale N3 verläuft z.B. in einem zweiten Winkel β zwischen 30° und 60° zur Verlagerungsrichtung V. Die Blockier-Struktur 23 weist eine vierte Fläche F4 auf, die der CPA 20 zugewandt ist (also in eine Hemisphäre entgegen der Einsteckrichtung zeigt) und eine vierte Flächennormale N4 aufweist, wobei die vierte Flächennormale N4 im Wesentlichen parallel zur dritten Flächennormalen N3 verläuft. Die vierte Fläche F4 kann dabei als Auflaufschräge 28 für das Entriegelungselement 7 der Hebelanordnung 4 eingerichtet sein.
-
Die CPA 20 weist quer zur Verlagerungsrichtung V eine erste Dicke d1 auf. Diese erste Dicke d1 ist insbesondere an dem Blockierelement 22 ausgebildet bzw. an der Nasenstruktur 27. Beispielsweise ist die erste Dicke d1 an derjenigen Struktur ausgebildet, die mit dem Entriegelungselement 7 in Wechselwirkung tritt.
-
Die Gegenstruktur weist quer zur Verlagerungsrichtung V eine zweite Dicke d2 auf. Die zweite Dicke d2 kann dabei z.B. kleiner sein als die erste Dicke d1. Die erste Dicke d1 und die zweite Dicke d2 können z.B. derart ausgebildet sein, dass das Entriegelungselement 7 in der zweiten Position P2 der Hebelanordnung mit der Nasenstruktur 27 bzw. mit der CPA 20 in (mechanischen) Kontakt tritt und eine Verlagerung des Blockierelements 22 bewirkt. Gleichzeitig kann jedoch das Entriegelungselement 7 über die Gegenstruktur 50 schwenken, da die zweite Dicke d2 entsprechend gering ausgebildet ist, so dass die Gegenstruktur nicht in die Trajektorie des Entriegelungselements 7 hineinragt. Beispielsweise kann die zweite Dicke d2 höchstens 75% der ersten Dicke d1 betragen, bevorzugt höchstens 50%. Die erste Dicke d1 der CPA 20 bzw. der Nasenstruktur 27 bzw. des Blockierelements 22 kann z.B. in einem Bereich zwischen 1mm und 10mm liegen, z.B. 2mm oder 3mm.
-
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die CPA 20 kammartig bzw. gabelartig ausgebildet, hier mit zwei Zinken. Die CPA 20 weist dazu ein Zentralelement 24 auf, wobei jedes Blockierelement 22 als Arm 25 ausgebildet ist, der von dem Zentralelement 24 im Wesentlichen entlang der Verlagerungsrichtung V abragt. Jeder Arm 25 weist ein freies Ende 26 auf. Hier ist beispielhaft jeder Arm 25 elastisch reversibel quer zur Verlagerungsrichtung V auslenkbar. In diesem Ausführungsbeispiel jeweils radial nach außen, von der Deckelmitte aus betrachtet.
-
Jeder Arm 25 weist hier beispielhaft im Bereich seines freien Endes 26 (z.B. bei mindestens 60% der Länge des Arms 25, hier jedoch nicht am äußersten Ende des freien Endes 26, sondern bei ca. 85% bis 90% der Länge des Arms 25) die quer zur Verlagerungsrichtung V abragende Nasenstruktur 27 auf. Diese ragt in die Trajektorie T des Entriegelungselements 7 bei der Bewegung der Hebelanordnung 4 von der ersten Position P1 in die zweite Position P2. Jede Nasenstruktur 27 weist hier eine Auflaufschräge 28 für das Entriegelungselement 7 auf.
-
Die 3b und 4a zeigen, dass die Verraststruktur 6 von dem Deckel 5 beabstandet ausgebildet ist, wobei durch Verlagern der Verraststruktur 6 in Richtung des Deckels 5, hier z.B. ungefähr in Richtung der Einsteckrichtung Z, die Verrastung gelöst werden kann. Es versteht sich, dass die Beabstandung z.B. auch als ein Abstand einer Unterseite der Verraststruktur 6 zu einer gedachten Verlängerung der Deckelfläche ausgebildet sein kann. Das Sperrelement 21 der CPA 20 ist in der Sperrlage SL der CPA 20 zumindest abschnittsweise zwischen dem Deckel 5 und der Verraststruktur 6 angeordnet.
-
Die 4a und 4b zeigen noch einmal im Detail, dass die CPA 20 an ihrer dem Deckel 5 zugewandten Seite ein erstes Führungselement 29 aufweist, das sich entlang der Verlagerungsrichtung V erstreckt. Der Deckel 5 weist an seiner der CPA 20 zugewandten Seite ein zweites Führungselement 30 auf, wobei erstes und zweites Führungselement 29, 30 miteinander gekoppelt sind. 4b zeigt dabei eine Unterseite der CPA 20. In diesem Ausführungsbeispiel ist das erste Führungselement 29 lediglich beispielhaft eine Nut 31 und das zweite Führungselement eine vom Deckel 5 zur CPA 20 hin abragende Schiene 32. Es versteht sich, dass auch eine umgekehrte Ausbildung möglich ist. Dann wäre das erste Führungselement 29 eine zum Deckel 5 hin abragende Schiene und das zweite Führungselement 30 eine Nut. Schließlich sind auch noch andere Ausgestaltungen der Führungselemente 29, 30 möglich, wie z.B. Kulissenstrukturen, Führungsflächen, Kugeln eines Kugellagers, etc.
-
Weiterhin sind hier am Deckel 5 zwei Anschlagstrukturen 52 ausgebildet. Diese sind als nach oben (entgegen der Einsteckrichtung Z) abragende Zapfen bzw. Stifte ausgebildet. Sie sind beidseitig des zweiten Führungselements 30 ausgebildet. Diese Anschlagsstrukturen 52 wirken mit dem Zentralelement 24 der CPA 20 zusammen (sie greifen dann, hier entlang der Y-Richtung betrachtet, in den Bereich zwischen den Armen 25 und dem Zentralelement 24 ein), wenn die CPA in die Sperrlage SL verlagert wurde. Sie stoppen die Verlagerung der CPA 20 und zeigen dem Monteur haptisch an, dass die CPA 20 sich in der Sperrlage SL befindet.
-
In den 8a bis 8c sind verschiedene Zustände beim Zusammenstecken von Steckverbinder 1 und Gegensteckverbinder 60 zu einer geschlossenen Steckverbindung dargestellt. In jeder Teilfigur ist im oberen Bild eine Seitenansicht des Steckverbinders 1dargestellt und im unteren Bild eine Aufsicht auf den Steckverbinder 1.
-
8a zeigt einen Ausgangszustand. Der Steckverbinder 1 ist hier z.B. gerade auf den Gegensteckverbinder 60 aufgesetzt worden (z.B. analog der Situation 1a), die Hebelanordnung 4 befindet sich in der ersten Position P1 und die CPA 20 in der Entsperrlage EL.
-
8b zeigt dabei den Zustand, in dem die Hebelanordnung 4 in die zweite Position P2 verlagert wurde, die CPA 20 sich jedoch noch in der Entsperrlage EL befindet. Die Steckverbindung ist also bereits geschlossen (in ihrer Endlage) und die Hebelanordnung 4 ist bereits mit der Verraststruktur 6 verrastet. Die Entriegelungselemente 7, 70 der Hebelanordnung 4 haben die Blockierelemente 22 bereits außer Eingriff mit den Gegenstrukturen 50 gebracht (siehe die nach radial außen ragenden Pfeile), so dass die CPA 20 grundsätzlich bereit ist, in die Sperrlage SL verlagert zu werden.
-
8c zeigt den Zustand, in dem die CPA 20 in die Sperrlage SL durch Verlagerung entlang der Verlagerungsrichtung V überführt wurde.
-
9a zeigt schematisch die Trajektorien T der Entriegelungselemente 7, 70 der Hebelanordnung 4 bei der Verlagerung von der ersten Position P1 zur zweiten Position P2.
-
9b zeigt, in einer geschnittenen Ansicht, einen Zustand kurz bevor die Hebelanordnung 4 die zweite Position P2 erreicht. Die Entriegelungselemente 7, 70 berühren gerade die Auflaufschrägen 28 der Nasenstruktur 27.
-
9c zeigt, in einer geschnittenen Ansicht, einen Zustand in dem die Hebelanordnung 4 die zweite Position P2 erreicht hat. Dabei liegt hier das Entriegelungselement 7, 70 an der ersten Fläche F1der Gegenstruktur 50 an. Die Entriegelungselemente 7, 70 haben dabei das Blockierelement 22 bzw. den Arm 25 radial nach außen (quer zur Verlagerungsrichtung V) gedrückt, so dass einer Verlagerung der CPA 20 entlang der Verlagerungsrichtung hin zur Sperrlage SL nichts mehr im Wege steht. Wird die CPA 20 nun entlang der Verlagerungsrichtung V verlagert, so schnappt der Arm 25 nach Überwindung der Gegenstruktur 50 elastisch reversibel wieder radial nach innen und liegt dann mit seiner vierten Fläche F4 an der dritten Fläche F3 der Gegenstruktur 50 an ( 7b) (dies gilt für beide Arme 25 bzw. Blockierelemente 22 der CPA 20).
-
Auf diese Weise kann vorteilhaft kostengünstig und einfach, sowie als modulares Konzept (die CPA 20 ist an beliebigen Deckeln 5 anordenbar), die korrekte Zusammensteckung von Steckverbinder 1 und Gegensteckverbinder 60 (z.B. in sicherheitsrelevanten oder nicht sicherheitsrelevanten Kraftfahrzeug-Anwendungen oder z.B. in sicherheitsrelevanten oder nicht sicherheitsrelevanten Flugzeug-Anwendungen) haptisch geprüft werden und die Verraststruktur 60 gegen ein unbeabsichtigtes Entrasten gesichert werden. Außerdem wird so vorteilhaft ein unbeabsichtigtes frühzeitiges und irreführendes Verlagern der CPA 20 in die Sperrlage SL verhindert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015222124 A1 [0003]