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Die Erfindung geht aus von einem Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren eines Steckverbinders nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1, sowie von einem Verfahren zur Nutzung des Mittels.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Steckverbinder sind für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten bekannt. Neben Steckverbindern zum direkten Einsatz sind Steckverbinder zur Montage an Gehäusen oder auf Oberflächen, sogenannte Anbausteckverbinder bekannt. Auch sind Steckverbinder zum Einsatz in modularen Steckverbindersystemen bekannt. Eine spezielle Ausführungsform bilden modulare Stecksysteme, die zur Aufnahme von ganzen Steckverbindern aber auch einzelnen Kontaktelementen geeignet sind. Derartige Systeme kommen bei speziellen Anwendungen, zum Beispiel mobilen Videowänden zum Einsatz, wo auf die klassische elektrische Verbindung mit Stromversorgungs- und Signalkabeln verzichtet werden soll. Hier werden viele, gleichartige Videoelemente direkt miteinander elektrisch und mechanisch verbunden und über spezielle Stecksysteme kontaktiert. Ziel dieser Stecksysteme ist die Übertragung von einerseits elektrischer Leistung zum Betreiben der Videoelemente und andererseits die Übertragung von Videosignalen. Idealerweise sind alle Kontakte und Steckverbindungen redundant ausgeführt um eine möglichst hohe Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Diese Redundanz verdoppelt allerdings auch die Komponentenkosten.
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Bei derartigen Anwendungen, welche auf Grund sehr hoher Steckzyklen und rauen Umgebungsbedingungen stark beansprucht sind, ist die Ausfallquote entsprechend hoch. Dies ist vor allem durch die Signalsteckverbinder begründet, welche mit ihren niedrigen Spannungspegeln ein potentielles Ausfallrisiko darstellen. Falls trotz vorhandener Redundanz die Steckverbindungen ausfallen, müssen diese schnellstens repariert und/oder ausgetauscht werden können.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist, dass ein Austausch einzelner Steckverbinder oft nur schwierig möglich ist. Um einzelne Steckverbinder zu tauschen müssen beispielsweise ganze Anlagen und Komponenten zerlegt werden um die entsprechenden Steckverbinder aus den Aufnahmen zu entfernen, in welchen sie gehalten sind.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzustellen, Steckverbinder, insbesondere Steckverbinder zur Signalübertragung wie RJ45-Steckverbinder oder -Buchsen, aus einem montierten System auszubauen, ohne das System selber demontieren zu müssen. Die Anwenderfreundlichkeit und einfache Handhabung der vorgestellten Lösung soll dabei ebenso im Vordergrund stehen, wie die Wirtschaftlichkeit.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1, sowie das nebengeordnete Verfahren nach Anspruch 13 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren eines Steckverbinders, wobei das Mittel einen Grundkörper und zumindest ein Rastmittel aufweist. Der Grundkörper ist so ausgebildet, dass er zumindest bereichsweise eine Kavität umgibt. Die Kavität ist zur Aufnahme eines Steckverbinders vorgesehen. Das Mittel kann so auf dem oder um den Steckverbinder angeordnet werden.
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Der Grundkörper bildet eine erste Seite sowie eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite. Die erste Seite ist dabei in eine Entriegelungsrichtung des Mittels ausgerichtet, wobei die zweite Seite in eine entgegengesetzte Demontagerichtung ausgerichtet ist.
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Das Rastmittel ist am Grundkörper vorgesehen und weist eine erste Rastflanke auf. Die erste Rastflanke ist der Demontagerichtung zugewandt. Dabei ragt die erste Rastflanke in die Kavität, welche vom Grundkörper zumindest bereichsweise umgeben ist. Dadurch kann das Mittel an einem, in der Kavität aufgenommenen Steckverbinder mittels der ersten Rastflanke verrastet werden.
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Bei dem Steckverbinder kann es sich je nach Anwendung um verschiedene Arten von Steckverbindern handeln. Vorzugsweise wird das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren von Steckerbuchsen eingesetzt. Derartige Steckerbuchsen, oder auch Steckerkupplungen dienen zum Einstecken und Verbinden von Steckern. Alternativ kann das Mittel auch direkt an Steckern verwendet werden um diese in Anbaurahmen oder Anbaugehäusen zu verrasten. Das Mittel zum Montieren, Entrasten und Demontieren ist so möglichst flexibel an verschiedensten Arten von Steckverbindern einsetzbar.
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Die Rastflanke ist als Fläche zu verstehen, welche zum Rasten des Mittels ausgelegt ist. Dabei ist die als Rastflanke ausgelegte Fläche so angeordnet, dass sie gegen eine weitere Fläche rasten kann. Bevorzugt ist die Fläche somit quer zur Steckrichtung und Entriegelungsrichtung ausgerichtet. Je nach Zweck und Rastrichtung der Rastflanke ist die entsprechende Fläche entweder der Steckrichtung oder der Entriegelungsrichtung zugewandt.
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Das Rastmittel weist zudem eine erste Keilfläche auf, welche in Entriegelungsrichtung an dem Rastmittel vorgesehen ist. Dabei ist die erste Keilfläche in einem Winkel zwischen 0 Grad und 90 Grad zwischen der Entriegelungsrichtung und der der Kavität gegenüberliegenden Seite des Rastmittels vorgesehen. Das Rastmittel bildet so einen Keil in Entriegelungsrichtung welcher dafür geeignet ist, das Rastmittel zwischen zwei Elemente zu schieben und diese gleichzeitig voneinander zu trennen.
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Das Rastmittel ist zweckmäßig als Federarm ausgebildet und erstreckt sich in Entriegelungsrichtung weg vom Grundkörper. Die Ausführung als Federarm ist besonders vorteilhaft, wenn das Mittel einen Steckverbinder umgreift und die erste Rastflanke nicht in den Steckverbinder einrasten kann. In diesem Fall liegt die erste Rastflanke, die in die Kavität ragt, auf dem Steckverbinder auf, wodurch das Rastmittel vom Steckverbinder weg gebogen wird.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Rastmittel eine zweite Keilfläche aufweist, welche rückseitig der ersten Rastflanke angeordnet ist. Die zweite Keilfläche ist ebenfalls der Entriegelungsrichtung zugewandt und ragt mit der ersten Rastflanke in die Kavität. Durch die zweite Keilfläche kann beim Aufstecken des Mittels auf einen Steckverbinder das als Federarm ausgebildete Rastmittel so ausgelenkt werden, dass die erste Rastflanke aus der Kavität bewegt wird. Die zweite Keilfläche dient somit lediglich zur Montage des Mittels auf einem Steckverbinder. Die erste Rastflanke wird so aus der Kavität bewegt und das Einführen eines Steckverbinders in das Mittel ermöglicht.
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Erfindungsgemäß kann eine weitere Ausführungsform vorsehen, dass am Grundkörper zwei Rastmittel vorgesehen sind. Dabei sind die beiden Rastmittel an gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers angeordnet, so dass die Rastmittel, einen in der Kavität des Grundkörpers aufgenommenen Steckverbinder zweiseitig verrasten. Dadurch ist das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren sicherer am Steckverbinder gehalten. Bei der Demontage kann der Steckverbinder besser mit dem Mittel aufgenommen und entfernt werden.
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Besonders vorteilhalt ist, die Rastmittel einteilig mit dem Grundkörper auszuführen. So ist es möglich, das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren einteilig im Spritzgussverfahren herzustellen. Eine weitere Montage von Einzelteilen ist nicht nötig. So können Montage- und Herstellungskosten gespart werden. Das Rastmittel, welches als Federarm ausgebildet ist wird lediglich über die Flexibilität des Materials ausgelenkt. Durch Biegung des Materials kann so die Rastflanke und die zweite Keilfläche aus der Kavität des Mittels herausbewegt werden.
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In einer spezielle Ausführungsform der Erfindung verfügt das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren über ein Betätigungsmittel. Das Betätigungsmittel ist quer zur Steckrichtung kippbar am Mittel angeordnet. Zweckmäßig ist das Betätigungsmittel, genauso wie das Rastmittel, einteilig am Grundkörper angeformt. Dabei ist das Betätigungsmittel als Hebel mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende ausgebildet. Zwischen den beiden Enden ist das Betätigungsmittel über eine Achse mit dem Grundkörper verbunden. Die Achse ist dabei als zwei flexible, konzentrische Achsen ausgeformt, welche ebenfalls einteilig an dem Betätigungsmittel und dem Grundkörper angeformt sind.
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Durch die Achse ist das Betätigungsmittel so kippbar am Grundkörper angeordnet. An dem ersten Ende des Betätigungsmittels ist eine zweite Rastflanke angeordnet. Die zweite Rastflanke ist in Steckrichtung ausgerichtet und ragt in die Kavität. Dabei ist die zweite Rastflanke dafür vorgesehen, dass das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren an einem Steckverbinder gehalten und gegen ein axiales Verschieben in Steckrichtung gesichert wird. Dafür rastet die zweite Rastflanke an einer Kante des Steckverbinders und hindert so das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren an einer ungewollten, axialen Bewegung.
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Um die axiale Bewegung für die Entriegelung und Demontage freizugeben, ist an dem zweiten Ende des Betätigungsmittels eine Betätiger vorgesehen. Der Betätiger ist als Druckpunkt ausgebildet, welcher durch einen Anwender gedrückt werden kann. Durch Drücken des Betätigers wird das Betätigungsmittel um die Achse gekippt und die zweite Rastflanke aus der Kavität gehoben und somit die Verrastung mit dem Steckverbinder gelöst. Das Betätigungsmittel bildet somit einen Kipphebel, mit welchem das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren am Steckverbinder verrastet ist und durch Drücken des Betätigers entriegelt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausführung des Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren aus einem Polymer oder aus Metallblech. Speziell die flexiblen Bereiche wie das Rastmittel oder das Betätigungsmittel können so einteilig hergestellt werden. Über die Materialeigenschaften kann so die Härte und Steifigkeit der Bereiche eingestellt werden. Zudem sind gerade bei der Produktion eines Spritzgussteils die Herstellungskosten besonders günstig.
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Je nach Ausführungsform kann das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren unterschiedlich ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist hier, wenn das Mittel vollständig die Kavität umgibt. Aber auch können je nach Anwendung Ausführungen zweckvoll sein, die die Kavität nur dreiseitig umgeben oder nur über zwei Seiten der Kavität ausgebildet sind.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Nutzung eines Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren eines Steckverbinders. Dabei wird von einem Steckverbinder ausgegangen, welcher in einer Steckverbinderaufnahme montiert ist. Der Steckverbinder ist vorzugsweise als Steckerbuchse, zum Beispiele eine RJ45-Buchse ausgebildet. Die Steckverbinderaufnahme beispielsweise ist als Anbaugehäuse oder Befestigungsflansch ausgebildet. Somit ist der Steckverbinder über die Steckverbinderaufnahme an einem Gehäuse oder eine Gehäusewand oder einer Gerätewand befestig. Die Steckverbinderaufnahme verfügt über Rastmittel, welche vorzugsweise seitlich in den Steckverbinder einrasten.
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Das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren ist auf dem Steckverbinder, in einem Bereich, der nicht in der Steckverbinderaufnahme angeordnet ist, aufgesetzt. Das Mittel umgibt den Steckverbinder so, dass diese die Kavität des Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren ausfüllt.
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Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden Verfahrensschritte beschrieben:
- a) Verschieben des Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren in Steckrichtung auf dem Steckverbinder. Das Mittel wird dabei auf dem Steckverbinder in Richtung der Steckverbinderaufnahme geschoben.
- b) Lösen der Verrastung des Steckverbinders über erste Keilflächen des Mittels, durch Einführen von Rastmitteln des Mittels zwischen den Steckverbinder und die Steckverbinderaufnahme. Dabei werden die keilförmig zulaufenden Rastmittel in einen Bereich zwischen dem Steckverbinder und der Steckverbinderaufnahme eingeführt. Die Steckverbinderaufnahme wird dabei geweitet oder zumindest bereichsweise elastisch verformt oder zumindest im Bereich der Verrastung mit dem Steckverbinder so beeinflusst, dass die Verrastung des Steckverbinders in der Steckverbinderaufnahme gelöst wird.
- c) Verrasten des Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren auf dem Steckverbinder durch Einrasten von ersten Rastflanken im Steckverbinder. Wenn das Mittel weit genug auf den Steckverbinder aufgeschoben ist, rasten die ersten Rastflanken in Ausnehmungen des Steckverbinders ein. Die Verrastung von Mittel zum Steckverbinder wirkt dabei entgegengesetzt der gelösten Verrastung von Steckverbinder zu Steckverbinderaufnahme.
- d) Herausziehen des Mittels zum Montieren, Entriegeln und Demontieren entgegen der Steckrichtung, mit eingerastetem Steckverbinder aus der Steckverbinderaufnahme. Die Bewegungsrichtung ist somit in Entriegelungsrichtung, welche der Steckrichtung entgegengesetzt ist. Das Herausziehen entspricht somit dem Demontieren des Steckverbinders, welcher durch das Mittel aus der Steckverbinderaufnahme entfernt wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht einen weiteren, ersten Verfahrensschritt vor. Dieser wird dem oben beschriebenen Verfahrensschritt a) vorangestellt:
Bewegen einer zweiten Rastflanke über ein Betätigungsmittel, durch Betätigung eines Betätigers. Dabei ist das Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren in der Ausgangsposition am Steckverbinder verrastet. Durch Kippen des Betätigungsmittels wird die Verrastung am Steckverbinder gelöst, so dass das Mittel entsprechend dem oben beschriebenen Verfahrensschritt a) am Steckverbinder verschoben werden kann.
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Durch die Erfindung und das damit beschriebene Verfahren wird eine Möglichkeit vorgestellt, einen Steckverbinder auf einfache Art zu entriegeln und zu demontieren. Dabei ist es nicht nötig die Steckverbindung des Steckverbinders vorher zu lösen. Der Steckverbinder kann mit verrastetem Gegensteckverbinder demontiert werden.
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Zudem kann die Entriegelung und Demontage auf sehr kleinem Raum erfolgen. Ein Ausbau des Steckverbinders, oder eine Demontage von Komponenten, welche den Steckverbinder umgeben ist nicht nötig.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Mittels nach vorliegender Erfindung;
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2 eine weitere perspektivische Darstellung des Mittels der 1;
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3 eine frontale Ansicht des Mittels der 1;
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4 eine perspektivische Baugruppendarstellung eines Mittels der 1 mit Steckverbinder und Gegensteckverbinder;
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5 einen Steckverbinder mit Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren in einer Vollschnitt- und Teilschnittdarstellung;
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6 einen Steckverbinder mit Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren bei der Entriegelung in einer Vollschnitt- und Teilschnittdarstellung;
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7 einen Steckverbinder mit Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren bei der Demontage in einer Vollschnitt- und Teilschnittdarstellung; und
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8 einen Steckverbinder mit Mittel zum Montieren, Entriegeln und Demontieren im demontierten Zustand in einer Vollschnitt- und Teilschnittdarstellung.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Mittels 1 nach vorliegender Erfindung. Das Mittel 1 wird aus einem Grundkörper 2 gebildet, welches in diesem Ausführungsbeispiel als vierseitig geschlossene Hülse ausgeführt ist. Der Grundkörper 2 umgibt eine Kavität welche zur Aufnahme eines Steckverbinders vorgesehen ist. Der Grundkörper 2 bildet im vorderen Bereich eine erste Seite A, welche in Steckrichtung des Mittels 1 weist. Im hinteren Bereich ist eine, der ersten Seite A gegenüberliegende Seite B gebildet, welche in Entriegelungsrichtung zeigt.
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In Steckrichtung, an der ersten Seite A, sind dem Grundkörper 2 zwei Rastmittel 3 angeformt. Die Rastmittel 3 erstrecken sich vom Grundkörper 2 weg, in Steckrichtung. Am Ende der Rastmittel 3 ist jeweils eine erste Keilfläche 10 angeformt. Die erste Keilfläche ist der Steckseite und der Außenseite des Grundkörpers 2 zugewandt.
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Auf der Innenseite der Rastmittel 3, der Kavität zugewandt, ist jeweils eine erste Rastflanke 4 den Rastmitteln 3 angeformt. Die Rastflanke 4 ist eine der Seite B, also in Entriegelungsrichtung zeigende Fläche. An der ersten Rastflanke 3 ist jeweils rückseitig, ebenfalls der Kavität zugewandte, in Steckrichtung weisende zweite Keilfläche 5 angeformt. Beim Aufstecken des Mittel 1 auf einen Steckverbinder kann so das Rastmittel 3 über die zweite Keilfläche 5 ausgelenkt und so die erste Rastflanke 4 aus der Kavität bewegt werden.
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An der oberen Seite des Mittels 1 ist ein Betätigungsmittel 6 angeformt. Das Betätigungsmittel 6 ist als Kipphebel über zwei Achsen 7 gelagert und mit dem Grundkörper 2 verbunden. An einem ersten Ende des Betätigungsmittels 6 ist eine zweite Rastflanke 8 der Kavität zugewiesen angeformt. Die zweite Rastflanke 8 ist dabei in Steckrichtung ausgerichtet. Über einen Betätiger 9, welcher an einer zweiten Seite des Betätigungsmittels 6 vorgesehen ist, kann das Betätigungsmittel 6 um die Achsen 7 gekippt werden. Durch Kippen des Betätigungsmittels 6 wird die zweite Rastflanke 8 aus der Kavität herausgehoben. Eine Verrastung mittels der zweiten Rastflanke 8 wird so gelöst.
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Eine weitere perspektivische Darstellung des Mittels 1 der 1 ist in der 2 gezeigt. Hier ist das Mittel 1 mit Blick auf die zweite Seite B dargestellt.
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In der 3 ist eine frontale Ansicht des Mittels 1 der 1 abgebildet. Erkennbar ist der Grundkörper 2 welche die Kavität umgibt. Die ersten Rastflanken 4, sowie die zweite Rastflanke 8 ragen seitliche bzw. oben in die Kavität. So ist eine Verrastung des Mittels 1 auf einem Steckverbinder oder dergleichen, der sich in der Kavität befindet möglich.
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Beim Aufschieben des Mittels 1 auf einen Steckverbinder werden die ersten Rastflanken 4 und damit die Rastmittel 3 durch den Steckverbinder nach außen gedrückt. Wenn das Mittel 1 am Ende eines Steckverbinders aufgesetzt wird, kann die zweite Rastflanke 8 an dem Ende verrasten und das Mittel 1 vor einem weiteren Aufschieben sichern.
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Durch Betätigen des Betätigers 9 wird das Betätigungsmittel 6 um die Achsen 7 gekippt und die zweite Rastflanke 8 aus der Kavität bewegt. So kann die Sicherung des Mittels 1 an einem Steckverbinder gelöst und das Mittel 1 weiter auf den Steckverbinder aufgeschoben werden.
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Die 4a und 4b zeigen eine perspektivische Baugruppendarstellung eines Mittels 1 der 1 mit Steckverbinder 15 und Gegensteckverbinder 20. Der Steckverbinder 15 ist dabei als Steckbuchse eines RJ45-Steckverbinders ausgebildet. Der im Wesentlichen quaderförmige Steckverbinder 15 verfügt über zwei Buchsen zur Aufnahme von Gegensteckverbindern 20. An jeder Stirnseite des Steckverbinders 15 ist eine der Buchsen vorgesehen.
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An der links vorne, dargestellten Seite des Steckverbinders 15 ist das Mittel 1 auf dem Steckverbinder 15 aufgenommen. Dabei ist der Steckverbinder 15 zumindest bereichsweise in der Kavität des Mittels 1 aufgenommen. Das Mittel 1 ist mir der zweiten Rastflanke 8 des Betätigungsmittels 6 an der vorderen Stirnseite des Steckverbinders 15 gehalten, so dass das Mittel 1 nicht weiter auf den Steckverbinder 15 und der Steckverbinder 15 nicht weiter in die Kavität des Mittels 1 geschoben werden können.
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Die in den 4a und 4b dargestellte Situation stellt den Ausgangszustand des Mittels 1 auf einem montierten Steckverbinder 15 dar. In dieser Position kann der Steckverbinder 15 in einem Gehäuse, einem Anbauflansch, einer Wanddurchführung oder dergleichen montier, d.h. eingesetzt und betrieben werden. Zur Veranschaulichung ist zusätzlich ein Gegensteckverbinder 20 dargestellt. Der Gegensteckverbinder 20 kann durch die Kavität des Mittels 1 in die Buchse des Steckverbinders 15 eingeführt und in dieser verrastet werden. Das Mittel 1 schränkt so die Handhabung und Anwendung des Steckverbinders 15 nicht ein.
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Besonders vorteilhaft an der Erfindung ist, dass das Mittel 1 an der zweiten Rastflanke 8 in Steckrichtung am Steckverbinder 15 verrastet, so dass ein Montieren des Steckverbinders 15 mit dem Mittel 1 ermöglicht wird. Das Mittel 1 ist somit als Griff für den Steckverbinder 15 nutzbar.
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Die 5 bis 8 zeigen im Folgenden den Entriegelungs- und Demontagevorgang eines Steckverbinders 15 in einzelnen Schritten. Dabei ist jede Figur jeweils in einem Vollschnitt (a) und einem Teilschnitt (b) dargestellt.
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Die 5a und 5b zeigen einen Steckverbinder 15 mit Mittel 1 zum Montieren, Entriegeln und Demontieren entsprechend der 4, jedoch ohne Gegensteckverbinder 20. Dafür ist der Steckverbinder 15 in einer Wanddurchführung 30 aufgenommen. Die Wanddurchführung 30 nimmt den Steckverbinder 15 auf und fixiert diesen. Die Wanddurchführung 30 kann an eine Gehäusewand oder eine Gerätewand eingesetzt und mit dieser verschraubt werden.
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Gut erkennbar ist, wie der Steckverbinder 15 über Rastarme der Wanddurchführung 30 mit dieser verrastet ist. Die Rastarme der Wanddurchführung halten den Steckverbinder 15 und verhindern ein Herausziehen aus der Wanddurchführung. Das Mittel 1 ist endseitig auf dem Steckverbinder 15 aufgesetzt. Über die zweite Rastflanke 8 wird das Mittel 1 daran gehindert, weiter auf den Steckverbinder 15, in Richtung der Wanddurchführung 30 geschoben zu werden.
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Durch den Steckverbinder 15, welcher in der Kavität des Mittels 1 aufgenommen ist, sind die ersten Rastflanken 4 über die zweiten Keilflächen 5 aus der Kavität gedrückt. Dadurch sind die Rastmittel 3 ebenfalls ausgelenkt und liegen seitliche an dem Steckverbinder 15 an. Dabei sind die Rastmittel 3 unter Vorspannung auf Grund der Materialelastizität der Mittels 1. Gleichzeitig sind die Rastmittel 3 so ausgelegt, dass die ersten Keilflächen 10 an den Rastarmen der Wanddurchführung 30 anliegen und leicht unter diese greifen.
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In den 6a und 6b der Steckverbinder 15 mit Mittel 1 zum Montieren, Entriegeln und Demontieren bei der Entriegelung dargestellt. Durch Betätigung des Betätigers 9 wird die Sicherung des Mittels 1 am Steckverbinder 15 gelöst. Das Mittel 1 kann so auf dem Steckverbinder 15 in Entriegelungsrichtung, d.h. weiter in Richtung der Wanddurchführung 30, geschoben werden. Die ersten Keilflächen 10 greifen dabei unter die Rastarme der Wanddurchführung 30 und heben diese an. Über die ersten Keilflächen 10 gleiten die Rastarme der Wanddurchführung 30 und werden aus dem Steckverbinder 15 gehoben. Die Rastmittel 3 des Mittels 1 schiebt sich so unter die Rastarme der Wanddurchführung 30 Die Verrastung des Steckverbinders 15 mit der Wanddurchführung 30 wird so gelöst und entriegelt.
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Weiter zeigen die 7a und 7b den Steckverbinder 15 mit Mittel 1 zum Montieren, Entriegeln und Demontieren bei der Demontage. Das Mittel 1 wurde soweit auf den Steckverbinder 15 aufgeschoben, dass die ersten Rastflanken 4 in den Steckverbinder 15 eingreifen und verrasten. Über die Vorspannung der Rastmittel 3 werden die ersten Rastflanken 4 in die Kavität des Mittels 1 geführt, wodurch das Mittel 1 auf dem Steckverbinder verrastet. Gleichzeitig bleiben die Rastarme der Wanddurchführung 30 so weit angehoben, dass diese nicht wieder mit dem Steckverbinder 15 verrastet.
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Der Steckverbinder 15 kann jetzt über das Mittel 1, welches am Steckverbinder 15 verrastet ist, aus der Wanddurchführung 30 gezogen werden. Da die Verrastung der Wanddurchführung 30 mit dem Steckverbinder 15 gelöst ist, kann das Mittel 1 einfach mit dem daran verrasteten Steckverbinder 15 aus der Wanddurchführung 30 gezogen werden.
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Der demontierte Zustand des Steckverbinders 15 mit Mittel 1 ist in den 8a und 8b noch einmal gezeigt. Hier ist der Steckverbinder 15 mit dem Mittel 1 fast vollständig aus der Wanddurchführung 30 entfernt. Die Verrastung des Steckverbinders 15 mit der Wanddurchführung 30 ist gelöst und der Steckverbinder 15 kann vollständig aus der Wanddurchführung 30 entfernt werden. Für eine erneute Montage muss das Mittel 1 vom Steckverbinder entfernt und erneut in den Ausgangszustand an einer der Seiten des Steckverbinders 15 gebracht werden.
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Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen vor allem in der einfachen Demontage von Steckverbindern 15 wie in den 5 bis 8 gezeigt. Durch zwei einfache Bewegungen kann der Steckverbinder 15 aus einer Wanddurchführung 30 oder dergleichen gelöst werden. Das Mittel 1 muss dafür lediglich entsichert werden, vollständig auf den Steckverbinder 15 aufgeschoben und mit diesem verrastet werden und dann das Mittel 1 inklusive Steckverbinder 15 aus der Wanddurchführung 30 entfernt.