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Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für einen Verkehrsknotenpunkt und ein Verfahren zum Betreiben eines Transportsystems für einen Verkehrsknotenpunkt.
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An Verkehrsknotenpunkten, wie beispielsweise Bahnhöfen oder Flughäfen, sind Aufzüge, Fahrtreppen und Transportbänder zum Transportieren von Personen und/oder Gütern bzw. Gepäck bekannt. Oftmals sind Verkehrsknotenpunkte jedoch unübersichtlich, sodass eine Orientierung an den Verkehrsknotenpunkten insbesondere für ortsunkundige Passagiere/Fahrgäste schwierig ist. Ferner ist ein Umsteigen, das heißt ein Erreichen von Anschlusszügen oder Anschlussflügen, umständlich und insbesondere für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität mit Problemen behaftet, denn in den meisten Fällen ist hierzu ein mehrmaliges Wechseln des Transportmittels (Fahrstuhl, Fahrtreppe, Treppe, Förderband etc.) notwendig, worunter ein Komfort der Passagiere leidet.
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Es sind ferner Fahrstuhlkonzepte für Gebäude auf Basis von Linearmotoren bekannt, die als seilloses System ausgebildet sind und sowohl einen Transport in horizontaler als auch vertikaler Richtung ermöglichen. Ein solches Konzept wird beispielsweise von der Firma Thyssen Elevator Technology entwickelt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Transportsystem für einen Verkehrsknotenpunkt und ein Verfahren zum Betreiben eines Transportsystems für einen Verkehrsknotenpunkt zu schaffen, mit denen ein Umsteigen an Verkehrsknotenpunkten verbessert durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Transportsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere wird ein Transportsystem für einen Verkehrsknotenpunkt geschaffen, umfassend mehrere Schnittstellen zumindest zur Anbindung an Massenverkehrsmittel, mehrere Transportkabinen, und ein Transportnetz, wobei die Schnittstellen derart über das Transportnetz miteinander verbunden sind und die Transportkabinen derart ausgebildet sind, dass die Transportkabinen zum Transport zwischen den Schnittstellen vertikale und horizontale Bewegungen entlang des Transportnetzes ausführen können.
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Ferner wird insbesondere ein Verfahren zum Betreiben eines Transportsystems für einen Verkehrsknotenpunkt zur Verfügung gestellt, wobei das Transportsystem mehrere Schnittstellen zumindest zur Anbindung an Massenverkehrsmittel, mehrere Transportkabinen, und ein Transportnetz umfasst, wobei die Schnittstellen derart über das Transportnetz miteinander verbunden sind und die Transportkabinen derart ausgebildet sind, dass die Transportkabinen vertikale und horizontale Bewegungen entlang des Transportnetzes ausführen können, wobei die Transportkabinen zum Transport von Personen und/oder Gütern zwischen den Schnittstellen entlang des Transportnetzes bewegt werden.
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Das Transportsystem und das Verfahren ermöglichen es, Passagiere und/oder Güter, z.B. Gepäck oder einen Kinderwagen etc., zwischen beliebigen Schnittstellen des Transportsystems zu transportieren. Hierdurch kann ein umständliches Wechseln von Transportmitteln, wie es an Bahnhöfen oder Flughäfen bisher notwendig ist, entfallen. Insbesondere muss derzeit beispielsweise bei einem Bahnsteigwechsel beim Umsteigen in einen Anschlusszug oftmals von einem Bahnsteig in eine Unterführung hinabgestiegen werden, anschließend ein Tunnel unterhalb der Gleise durchquert werden und wieder auf einen anderen Bahnsteig hinaufgestiegen werden. Hierzu müssen, sofern vorhanden, mehrere Fahrstühle und/oder Fahrtreppen (oder konventionelle Treppen) verwendet werden. Mittels des Transportsystems kann ein Passagier hingegen direkt von einem Bahnsteig zu einem anderen Bahnsteig oder von einem Flugsteig zu einem anderen Flugsteig transportiert werden. Hierdurch kann das Umsteigen und das Erreichen eines Anschlusszuges bzw. Anschlussfluges deutlich schneller und komfortabler erfolgen. Es kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass ein Bahnsteig oder ein Flugsteig mehr als nur eine Schnittstelle aufweist. Beispielsweise kann für jeden Wagen eines Zuges oder für jede Flugzeugtür mindestens eine Schnittstelle vorgesehen sein.
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Ein Verkehrsknotenpunkt ist insbesondere ein Bahnhof oder ein Flughafen. Prinzipiell ist das Transportsystem jedoch auch an einem Hafen oder an einem sonstigen Verkehrskontenpunkt einsetzbar.
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Ein Massenverkehrsmittel ist insbesondere eine Bahn oder ein Flugzeug. Insbesondere sind bei einem Transportsystem die Massenverkehrsmittel, die mittels der Schnittstellen angebunden werden alle gleichartig, das heißt das Transportsystem verbindet nur Bahnen oder nur Flugzeuge etc. miteinander. Prinzipiell können jedoch auch unterschiedliche Massenverkehrsmittel miteinander verbunden werden, beispielsweise Bahnen mit Flugzeugen, oder beispielsweise mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln wie Tram, Bus, S- oder U-Bahnen etc. oder auch mit Individualverkehr (Parkebenen, Taxi, ...).
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Eine Schnittstelle kann sowohl physisch als auch logisch ausgebildet sein. Eine physisch ausgebildete Schnittstelle umfasst beispielsweise eine Einhausung und/oder eine Tür, mit der ein Zugang zu einer Transportkabine gesteuert werden kann. Eine Schnittstelle kann hierbei beispielsweise wie ein herkömmlicher Zugang zu einem Fahrstuhl in Form einer Schiebetür etc. ausgebildet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass eine physisch ausgebildete Schnittstelle weitere Elemente aufweist, um beispielsweise eine direkte Verbindung mit einem Massenverkehrsmittel auszubilden, beispielsweise indem ein Kontakt und/oder eine mechanische Verbindung direkt zu dem Massenverkehrsmittel ausgebildet wird. Hierbei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Schnittstelle zum Ausbilden der mechanischen Verbindung mit einem Massenverkehrsmittel über Verriegelungsmittel mit diesem verriegelt werden kann. Nach einem Ausladen von Passagieren und/oder Gütern wird die Verriegelung wieder gelöst. Eine logisch ausgebildete Schnittstelle weist hingegen keine physischen Elemente auf, sondern markiert insbesondere nur eine Position, an der eine Transportkabine anhalten kann und be- und entladen werden kann.
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Eine Transportkabine kann beispielsweise wie eine Fahrstuhlkabine ausgebildet sein, das heißt eine Transportkabine kann insbesondere vollständig eingehaust sein. Eine Transportkabine ist jedoch derart ausgebildet, dass die Transportkabine in Zusammenwirkung mit dem Transportnetz zumindest abschnittsweise in vertikaler und/oder horizontaler Richtung bewegt werden kann. Beispielsweise kann die Transportkabine entlang von Führungsschienen des Transportnetzes vertikal und/oder horizontal bewegt werden, beispielsweise durch Aufbringen einer Antriebskraft mittels mindestens eines Linearmotors und/oder mindestens eines rollengeführten bzw. rollenvermittelten Antriebs. Eine Ausrichtung der Transportkabine bleibt während des Transportes insbesondere gleich, sodass ein Kabinenboden der Transportkabine einen sicheren, horizontal ausgerichteten, Untergrund für Passagiere und/oder Güter bietet.
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Das Transportnetz erstreckt sich insbesondere sowohl zumindest abschnittsweise in vertikaler Richtung als auch zumindest abschnittsweise in horizontaler Richtung. Insbesondere kann das Transportnetz eine Vielzahl von vertikal und/oder horizontal verlaufenden Abzweigen und/oder Transportarmen aufweisen. Das Transportnetz kann beispielsweise eine Vielzahl von vertikal und/oder horizontal verlaufenden Tunneln, Röhren oder Schächten umfassen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass Transportkabinen, zumindest abschnittsweise außerhalb einer solchen Einhausung bewegt werden. Entlang der Tunnel, Röhren oder Schächte, oder anders ausgedrückt entlang der einzelnen Transportarme, des Transportnetzes, können beispielsweise Führungsschienen verlaufen, an denen die Transportkabinen entlanggeführt werden. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Transportsystem an einem Bahnhof eine Vielzahl von Schnittstellen auf jedem der Bahnsteige des Bahnhofs umfasst. Zum Verbinden der Schnittstellen umfasst das Transportsystem dann sowohl mehrere vertikale Transportarme als auch mehrere, gegebenenfalls auf unterschiedlichen Ebenen verlaufende, horizontale Transportarme, die alle über Abzweigungen und Kreuzungen miteinander verbunden sind. In den Transportarmen verlaufen insbesondere jeweils Führungsschienen. Eine Transportkabine kann dann von jeder beliebigen Schnittstelle jede beliebige andere Schnittstelle erreichen, indem die Transportkabine beispielsweise entlang der Führungsschienen durch das Transportnetz bewegt wird. Um ein Ausweichen von auf gleichen Transportarmen in entgegengesetzter Richtung sich bewegenden Transportkabinen zu ermöglichen, können Ausweichstellen vorgesehen sein, an denen beispielsweise ein Tunnel, eine Röhre oder ein Schacht verbreitert ist und die Führungsschienen beispielsweise aufgespalten und parallel zueinander geführt werden, sodass zwei Transportkabinen sich aneinander vorbei bewegen können.
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Das Transportnetz weist ferner insbesondere ein Energienetz auf, das die Transportkabinen mit Energie versorgt. Das Energienetz ist beispielsweise in Form von entlang der Transportarme des Transportnetzes verlaufender elektrischer Leiter ausgebildet, über die die Transportkabinen mit elektrischer Energie versorgt werden können.
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Das Transportsystem weist insbesondere mindestens eine Steuerung auf, die die Bewegungen der Transportkabinen innerhalb des Transportnetzes steuert. Die mindestens eine Steuerung sorgt insbesondere für eine Koordination und/oder Disposition der einzelnen Transporte und der mehreren Transportkabinen sowie einer Steuerung der Schnittstellen. Die mindestens eine Steuerung kann einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Transportkabinen autonom bewegt werden. Das heißt insbesondere, dass einer Transportkabine lediglich die jeweils anzufahrenden bzw. miteinander zu verbindenden Schnittstellen und ein Zeitpunkt für den Transport (z.B. „sofort“ oder zu einem vorgegebenen späteren Zeitpunkt) mitgeteilt werden. Anschließend erledigt die Transportkabine den Transport autonom, das heißt insbesondere wird eine Bewegung in vertikale und/oder horizontale Richtung von der Transportkabine selbst, insbesondere von einer Transportkabinensteuerung, gesteuert bzw. geregelt.
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Es kann vorgesehen sein, dass in oder an den Transportkabinen und/oder an den Schnittstellen Anzeige- und Bedieneinrichtungen zum Bedienen der Transportkabine bzw. des Transportsystems ausgebildet sind. Die Anzeige- und Bedieneinrichtungen können prinzipiell wie die Anzeige- und Bedieneinrichtungen in herkömmlichen Fahrstühlen ausgebildet sein; im Gegensatz zu gewünschten Stockwerken können jedoch jeweils ausgewählte Schnittstellen als Ziele angegeben werden, die von einer Transportkabine angefahren werden sollen (z.B. „Bahnsteig 5, Abschnitt C“ oder „Flugsteig/Gate 17, erste Klasse“ etc.).
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass das Transportsystem eine Kommunikationsschnittstelle aufweist, über die mit anderen Systemen, insbesondere mit mobilen Endgeräten, beispielsweise mit Smartphones, kommuniziert werden kann. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass die Transportkabinen zumindest teilweise mittels der mobilen Endgeräte gesteuert werden können. Ferner kann vorgesehen sein, dass mittels der mobilen Endgeräte über die Kommunikationsschnittstelle ein Transportwunsch von einer ausgewählten ersten Schnittstelle zu einer ausgewählten zweiten Schnittstelle geäußert und an das Transportsystem übermittelt werden kann, beispielsweise in Form einer Anfragenachricht.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem ein Buchungssystem aufweist, wobei das Buchungssystem derart ausgebildet ist, Transportkabinen für einen Transport jeweils zumindest zwischen einer ausgewählten ersten Schnittstelle und einer ausgewählten zweiten Schnittstelle reservieren zu können. Das Buchungssystem wird beispielsweise mittels der Steuerung bereitgestellt. Transportbuchungen können beispielsweise über eine Kommunikationsschnittstelle des Transportsystems und/oder des Buchungssystems empfangen werden. Beispielsweise können mobile Endgeräte, beispielsweise Smartphones, mittels einer Anwendung (App) eine Transportbuchung vornehmen und/oder eine Anfrage für eine solche stellen. Insbesondere empfängt und organisiert das Buchungssystem die Transportbuchungen. In Abhängigkeit der empfangenen Transportbuchungen werden die Transportkabinen mittels der Steuerung koordiniert und/oder disponiert. Zum Abarbeiten der Transportbuchungen werden die Transportkabinen dann entsprechend zu den jeweils ausgewählten ersten Schnittstellen und nach einem Einsteigen bzw. Beladen zu den jeweils ausgewählten zweiten Schnittstellen bewegt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Buchungssystem mit einem externen Buchungssystem, insbesondere eines Massenverkehrsmittels, gekoppelt ist. Hierdurch kann das externe Buchungssystem ebenfalls Buchungen bzw. Reservierungen für Transportkabinen am Verkehrsknotenpunkt vornehmen. Beispielsweise kann das Buchungssystem mit einem externen Buchungssystem eines Bahnbetreibers oder einer Fluglinie etc. gekoppelt sein, das auf das Buchungssystem zugreifen kann und Transportbuchungen vornehmen und/oder anfragen kann. Insbesondere kann hierdurch eine Reise vollständig durchgeplant bzw. durchgebucht werden, das heißt neben einem Transport durch die Massenverkehrsmittel wird auch ein Transport am Verkehrsknotenpunkt mittels einer Transportkabine von einem Massenverkehrsmittel zu einem anderen Massenverkehrsmittel oder einem Ausgang des Verkehrsknotenpunktes gebucht bzw. buch- oder reservierbar.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem derart ausgebildet ist, eine Transportkabine in Abhängigkeit einer vom Buchungssystem bereitgestellten Reservierungsinformation zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu der ersten Schnittstelle zu bewegen, dort mindestens eine Person und/oder Güter aufzunehmen und die mindestens eine Person und/oder die Güter von dort zu der zweiten Schnittstelle zu transportieren. Insbesondere kann eine Transportbuchung eine Reservierungsinformation umfassen. Eine solche Reservierungsinformation kann einen gewünschten Zeitpunkt für einen Transport mit einer Transportkabine umfassen. Ferner umfasst die Reservierungsinformation auch eine ausgewählte erste Schnittstelle und eine ausgewählte zweite Schnittstelle. Auf diese Weise kann ein Passagier eine Reservierung für einen Transport mittels einer Transportkabine an dem Verkehrsknotenpunkt vornehmen. Beispielsweise kann auf diese Weise ein Transport von einem Bahnsteig im ersten Stock zu einem anderen, beispielsweise unterirdisch gelegenen, Bahnsteig reserviert werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit mindestens einer Umstiegsinformation und/oder mindestens einer Sitzplatzinformation in einem Massenverkehrsmittel zumindest eine zweite Schnittstelle zu bestimmen und einen Transport zwischen einer ersten Schnittstelle und der bestimmten zweiten Schnittstelle durchzuführen. Beispielsweise kann ein Passagier ein Ticket, auf dem beispielsweise die Umstiegsinformation und/oder eine Sitzplatzinformation oder eine Information, aus der die Umstiegsinformation und/oder die Sitzplatzinformation abgeleitet werden kann, als Barcode oder QR-Code aufgedruckt ist, an einen Scanner an einer Schnittstelle oder in einer Transportkabine oder an einer sonstigen Erfassungseinrichtung, einscannen lassen. Das Transportsystem bestimmt aus den gescannten Daten, das heißt in Abhängigkeit der hieraus abgeleiteten Umstiegsinformation und/oder Sitzplatzinformation, zumindest die zweite Schnittstelle für die Transportfahrt. Der Passagier wird dann in eine zur aktuellen Schnittstelle, an der das Ticket gescannt wurde, hin bewegte Transportkabine eingeladen und die Transportkabine wird zur bestimmten zweiten Schnittstelle bewegt. Dies ermöglicht insbesondere ein komfortables Auswählen bzw. Bestimmen einer zweiten Schnittstelle, das heißt eines Zielortes innerhalb des Transportsystems. Die Umstiegsinformation kann beispielsweise eine individuelle Passagiertrajektorie umfassen. Beispielsweise umfasst die Umstiegsinformation ein Ankunftsgleis des ankommenden Zuges und ein Abfahrtgleis des Anschlusszuges. Aus einer Sitzplatzinformation, welche sowohl eine Wagennummer als auch eine Sitzplatznummer innerhalb des Wagens umfasst, für den Anschlusszug und einer bereitgestellten oder abgefragten Wagenreihung kann das Transportsystem ferner bestimmen, welche von gegebenenfalls mehreren auf einem Bahnsteig angeordneten Schnittstellen den kürzesten Weg zu dem relevanten Wagen hat. Ein Komfort beim Umsteigen an einem Verkehrsknotenpunkt kann hierdurch weiter erhöht werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Buchungssystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation und/oder mindestens einer Sitzplatzinformation in einem Massenverkehrsmittel eine erste Schnittstelle und eine zweite Schnittstelle zu bestimmen und/oder eine Reservierung einer Transportkabine für einen Transport zwischen der ersten Schnittstelle und der zweiten Schnittstelle vorzunehmen. Dies ermöglicht es, schon vor Ankunft an dem Verkehrsknotenpunkt eine Reservierung für einen Transport mit dem Transportsystem vorzunehmen. Dies kann bereits bei einer Buchung eines Tickets für das bzw. die Massenverkehrsmittel oder erst nach Fahrtantritt, z.B. online mittels eines mobilen Endgeräts, erfolgen. Beispielsweise kann eine solche Reservierung bereits durch Übermitteln einer entsprechenden Anfrage unter Übermittlung der mindestens einen Umstiegsinformation und/oder der mindestens einen Sitzplatzinformation von einem externen Buchungssystem eines Bahnbetreibers oder einer Fluglinie erfolgen. Sind sowohl eine Sitzplatzinformation in einem ankommenden Massenverkehrsmittel, beispielsweise einem Zug, als auch eine Sitzplatzinformation in einem abfahrenden Massenverkehrsmittel, beispielsweise ebenfalls einem Zug, bekannt, so können jeweils nächstgelegene Schnittstellen bestimmt werden, sodass ein Passagier beim Umsteigen am Verkehrsknotenpunkt einen möglichst kurzen Laufweg zurücklegen muss.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer vom Buchungssystem bereitgestellten Reservierungsinformation eine Transportkabine zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu einer mit der Reservierungsinformation korrespondierenden ersten Schnittstelle zu bewegen. Dies ermöglicht es, Umsteigezeiten möglichst kurz zu halten, da ein Passagier nach Ankunft sofort in die reservierte Transportkabine einsteigen kann, ohne dass es eine Wartezeit gibt. Dem Passagier kann zusätzlich eine Hinweisnachricht übermittelt und/oder angezeigt werden, die ihn auf die reservierte Transportkabine und eine zugehörige erste Schnittstelle, die der Passagier nach Ankunft aufsuchen muss, hinweist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Buchungssystem derart ausgebildet ist, dass Reservierungen zusammengefasst werden können, wenn Passagiere und/oder Güter zumindest abschnittsweise denselben Transportweg haben. Ein beschränkendes Kriterium ist hierbei insbesondere die kürzeste Umsteigezeit, die zumindest einer der Passagiere einhalten muss.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Buchungssystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Auslastungsinformation und/oder mindestens einer Belegungsinformation eine Sitzplatzreservierung in einem Massenverkehrsmittel vorzunehmen oder abzuändern. Insbesondere ist das Buchungssystem hierzu an ein externes Buchungssystem eines Betreibers der Massenverkehrsmittel, beispielsweise eines Bahnbetreibers und/oder einer Fluglinie, angebunden. Stellt das Buchungssystem beispielsweise fest, dass ein mittels des Transportsystems zurückgelegter Transportweg durch eine Änderung einer Sitzplatzreservierung verkürzt werden kann, so nimmt es, gegebenenfalls nach einer Nachfrage beim Passagier, eine Änderung der Sitzplatzreservierung vor. Beispielsweise kann eine ursprünglich im vorderen Teil des Zuges gelegener, jedoch von einer aktuellen Position weiter entfernter, Sitzplatz zugunsten eines Sitzplatzes im hinteren Teil des Zuges, der jedoch viel näher an der aktuellen Position ist, getauscht werden. Hierzu ändert das Buchungssystem durch eine entsprechende Anfrage die Sitzplatzreservierung. Die Belegungsinformation umfasst insbesondere eine Sitzplatzbelegung in dem sich anschließenden Massenverkehrsmittel. Die Belegungsinformation kann beispielsweise beim externen Buchungssystem abgefragt werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation und/oder mindestens einer Passagierinformation und/oder mindestens einer Güterinformation eine Priorisierung für Transporte vorzunehmen. Hierdurch können besonders dringende Transporte (z.B. aufgrund einer kurzen Umstiegszeit in Kombination mit einer Verspätung des Ankunftszuges) oder aufgrund einer Hilfebedürftigkeit eines Passagiers bevorzugt transportiert werden. Eine Passagierinformation kann beispielsweise ein Alter des Passagiers, eine Hilfebedürftigkeit (Rollstuhlfahrer, kranke Passagiere, Kinderwagen, viel Gepäck etc.) und/oder einen Status des Passagiers in einem Bonusprogramm etc. umfassen. Eine Güterinformation kann insbesondere Informationen zu Gepäckstücken, wie beispielsweise eine Größe/ein Volumen (z.B. Sperrgepäck), ein Gewicht, eine Anzahl etc. umfassen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Transportsystem unterschiedliche Arten von Transportkabinen aufweist, wobei das Transportsystem derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation und/oder mindestens einer Passagierinformation und/oder mindestens einer Güterinformation eine Art der Transportkabine für Transporte auszuwählen. Hierdurch können Transportkabinen unterschiedlicher Art bzw. mit unterschiedlichen Eigenschaften für unterschiedliche Zwecke gezielt bereitgestellt werden. Beispielsweise kann eine Größe der Transportkabinen unterschiedlich sein. Für einen einzelnen Passagier kann eine kleinere Transportkabine gewählt werden, wohingegen für eine Gruppe von Passagieren oder für einen Rollstuhlfahrer eine größere Transportkabine gewählt wird. Ferner können zum Transport von Rollstuhlfahrern oder von Kinderwagen Gurtsysteme in ausgewählten Transportkabinen bereitgehalten werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Buchungssystem derart ausgebildet ist, auf Grundlage mindestens einer Umstiegsinformation mindestens eine Laufwegzeit zu schätzen und eine Reservierung für eine Transportkabine vorzunehmen und/oder eine Vorschlagsnachricht für eine solche Reservierung an mindestens einen Passagier zu übermitteln, wenn die geschätzte Laufwegzeit eine aus der mindestens einen Umstiegsinformation abgeleitete maximale Umstiegszeit überschreitet. Hierdurch kann insbesondere auf eine Verspätung eines ankommenden Zuges reagiert werden. Beim Schätzen der mindestens einen Laufwegzeit kann auch mindestens eine Passagierinformation, beispielsweise eine Information zum Alter des Fahrgasts/Passagiers und/oder einer Mobilität des Fahrgastes/Passagiers, die durch den Fahrgast/Passagier bereitgestellt werden, berücksichtigt werden. Es können ferner für mehrere alternative Laufwege Laufwegzeiten bestimmt und berücksichtigt werden. Insbesondere kann hierbei auch eine Änderung eines reservierten Sitzplatzes in dem Anschlusszug in Erwägung gezogen werden, wenn beispielsweise ein noch freier Sitzplatz an einer näher gelegenen Position vorhanden ist, der mit einer kürzeren Laufwegzeit zu erreichen ist. Hierdurch kann insbesondere einem Passagier die Möglichkeit gegeben werden, mittels einer Transportkabine noch rechtzeitig zum Anschlusszug oder Anschlussflug zu gelangen, wenn die geschätzte Laufwegzeit die maximale Umstiegszeit überschreitet. Der Komfort für die Passagiere kann hierdurch weiter erhöht werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Schnittstellen derart ausgebildet und angeordnet ist und/oder angeordnet werden kann, dass eine Verbindung zwischen einer Transportkabine und einem Untergrund in einem Massenverkehrsmittel eben ausgebildet werden kann. Eben soll hierbei insbesondere bedeuten, dass ein Untergrund der Verbindung keine Stufen, Schwellen oder sonstige Unebenheiten aufweist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Schnittstellen direkt an einer Öffnung des Massenverkehrsmittels angeordnet bzw. angedockt werden können. Beispielsweise kann eine Schnittstelle direkt an eine Zugtür angeordnet sein oder angeordnet werden, beispielsweise über eine entsprechend hierfür ausgebildete Positioniereinrichtung. Hierdurch können insbesondere über Räder bewegbare Gegenstände, wie beispielsweise Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühle einfacher in das Massenverkehrsmittel ein und ausgeladen werden. Auch ein Ein- und Aussteigen aus dem Massenverkehrsmittel aus bzw. in eine Transportkabine zu Fuß ist hierdurch einfacher möglich, insbesondere für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität.
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Weitere Merkmale zur Ausgestaltung des Verfahrens ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsformen des Transportsystems. Die Vorteile des Verfahrens sind hierbei jeweils die gleichen wie bei den Ausführungsformen des Transportsystems.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die 1 näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Transportsystems für einen Verkehrsknotenpunkt.
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In 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Transportsystems 1 für einen Verkehrsknotenpunkt 50 gezeigt. Das Transportsystem 1 umfasst mehrere Schnittstellen 2 (der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle mit einem eigenen Bezugszeichen versehen) zur Anbindung an Massenverkehrsmittel 51, welche im dargestellten Beispiel als Züge 52 einer Eisenbahn ausgebildet sind. Der Verkehrsknotenpunkt 50 umfasst mehrere Ebenen 53 mit jeweils mehreren Gleisen 54 und zugehörigen Bahnsteigen. Ferner umfasst das Transportsystem 1 mehrere Transportkabinen 3 (der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle mit einem eigenen Bezugszeichen versehen), ein Transportnetz 4, das im gezeigten Beispiel mehrere vertikal und horizontal verlaufende Transportarme aufweist.
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Die Schnittstellen 2 sind im gezeigten Beispiel lediglich logisch ausgebildet, das heißt die Schnittstellen 2 weisen keine physischen Elemente auf. Dies stellt eine starke Vereinfachung dar, denn Schnittstellen 2 eines realen Transportsystems 1 werden in der Regel physische Elemente aufweisen, um beispielsweise einen Zugang zu den Transportkabinen 3 steuern zu können und/oder die Schnittstellen 2 sicherheitstechnisch abzusichern. Daher können die Schnittstellen 2 eines realen Transportsystems 1 beispielsweise Einhausungen und/oder Türen etc. aufweisen.
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Die Transportkabinen 3 können sich innerhalb des Transportnetzes 4 an jede Position bewegen, indem die Transportkabinen 3 sich horizontal oder vertikal entlang der Transportarme des Transportnetzes 4 bewegen.
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Das Transportnetz 4 kann beispielsweise als Schienennetz ausgebildet sein, wobei die Transportkabinen 3 sich seitlich entlang der Schienen des Schienennetzes bewegen und von den Schienen hierbei geführt werden.
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Es ist hierdurch möglich, eine Transportkabine 3 von einer beliebigen Schnittstelle 2 zu einer beliebigen anderen Schnittstelle 2 zu bewegen. Hierdurch können sowohl Passagiere als auch Gepäck von einem Zug 52 zu jedem anderen Zug 52 transportiert werden (z.B. wie durch die Bezugszeichen A und B angedeutet). Ein umständliches Wechseln von Beförderungsmitteln (z.B. Fahrstuhl, Fahrtreppe, Treppe, Förderband etc.) an dem Verkehrsknotenpunkt 50 ist nicht notwendig. Auch das Betreten oder das Verlassen an Zugangspunkten 60 des Verkehrsknotenpunktes 50 kann über das Transportsystem 1 erfolgen, wenn dieses über entsprechende Schnittstellen 2 an den Zugangspunkten 60 verfügt. So können auch Eingänge und Ausgänge und Parkhäuser/Parkebenen etc. an das Transportsystem 1 angebunden sein.
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Das Transportsystem 1 weist insbesondere eine Steuerung 5 auf, die die Bewegungen der Transportkabinen 3 innerhalb des Transportnetzes 4 steuert. Die Steuerung 5 sorgt insbesondere für eine Koordination der einzelnen Transporte und der mehreren Transportkabinen 3. Die Steuerung 5 kann einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 mittels Anzeige- und Bedieneinrichtungen (nicht gezeigt) gesteuert werden kann. Die Anzeige- und Bedieneinrichtungen sind beispielsweise an den Schnittstellen 2 und/oder in den Transportkabinen 3 angeordnet, wie dies von Fahrstuhlsystemen her bekannt ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 ein Buchungssystem 10 aufweist, Mittels des Buchungssystems 10 ist es möglich, Transportkabinen 3 für einen Transport jeweils zumindest zwischen einer ausgewählten ersten Schnittstelle 2 (z.B. Punkt A) und einer ausgewählten zweiten Schnittstelle 2 (z.B. Punkt B) reservieren zu können. Das Buchungssystem 10 wird insbesondere mittels der Steuerung 5 bereitgestellt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Buchungssystem 10 mit einem externen Buchungssystem 20 für die Massenverkehrsmittel 51 gekoppelt ist. Hierdurch kann das Buchungssystem 10 auch Buchungen des externen Buchungssystems 20 verarbeiten und berücksichtigen. Das externe Buchungssystem 20 kommuniziert mit dem Buchungssystem 10 beispielsweise über eine Kommunikationsschnittstelle 6 der Steuerung 5.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 derart ausgebildet ist, eine Transportkabine 3 in Abhängigkeit einer vom Buchungssystem 10 bereitgestellten Reservierungsinformation 11 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu der ersten Schnittstelle 2 (z.B. zu Punkt A) zu bewegen, dort mindestens eine Person und/oder Güter aufzunehmen und die mindestens eine Person und/oder die Güter von dort zu der zweiten Schnittstelle 2 (z.B. zu Punkt B) zu transportieren. Hierzu leitet die Steuerung 5 aus der Reservierungsinformation 11 den vorgegebenen Zeitpunkt ab und überprüft, ob eine freie Transportkabine 3 zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, so wird die Transportkabine 3 zum vorgegebenen Zeitpunkt zur ersten Schnittstelle 2 bewegt. Ist dies nicht der Fall, kann die Reservierungsinformation 11 entweder geändert oder gestrichen werden. Beispielsweise kann ein hiermit korrespondierender Transport auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden und der Passagier hierüber benachrichtigt werden. Wird die Reservierungsinformation 11 mangels freier Kapazitäten gestrichen, so wird der Passagier entsprechend hierüber benachrichtigt. Die Benachrichtigungen erfolgen beispielsweise durch Versenden einer Nachricht über ein Mobilfunknetz oder das Internet an ein mobiles Endgerät 21, insbesondere ein Smartphone, des Passagiers. Dies erfolgt beispielsweise ebenfalls über die Kommunikationsschnittstelle 6.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 ferner derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation 12 und/oder mindestens einer Sitzplatzinformation 13 in einem Massenverkehrsmittel 51 eine zweite Schnittstelle 2 zu bestimmen und einen Transport zwischen einer ersten Schnittstelle 2 und der bestimmten zweiten Schnittstelle 2 durchzuführen. Die mindestens eine Umstiegsinformation 12 und/oder die mindestens eine Sitzplatzinformation 13 werden beispielsweise entweder von dem externen Buchungssystem 20 oder von einem mobilen Endgerät 21 eines Passagiers an das Transportsystem 1, beispielsweise über die Kommunikationsschnittstelle 6, übermittelt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Buchungssystem 10 derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation 12 und/oder mindestens einer Sitzplatzinformation 13 in einem Massenverkehrsmittel 51 eine erste Schnittstelle 2 und eine zweite Schnittstelle 2 zu bestimmen und/oder eine Reservierung einer Transportkabine 3 für einen Transport zwischen der ersten Schnittstelle 2 und der zweiten Schnittstelle 2 vorzunehmen. Hierdurch kann automatisiert ein Transport am Verkehrsknotenpunkt 50 gebucht bzw. reserviert werden. Insbesondere bestimmt die Steuerung 5 hierzu die erste Schnittstelle 2 (z.B. Punkt A) und die zweite Schnittstelle 2 (z.B. Punkt B) derart, dass ein Passagier beim Umsteigen am Verkehrsknotenpunkt 50 oder beim Betreten oder Verlassen des Verkehrsknotenpunktes 50 einen möglichst kurzen und/oder einfach zu bewältigenden Fußweg hat bzw. vorgeschlagen bekommt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer vom Buchungssystem 10 bereitgestellten Reservierungsinformation 11 eine Transportkabine 3 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu einer mit der Reservierungsinformation 11 korrespondierenden ersten Schnittstelle 2 zu bewegen. Hierzu leitet die Steuerung 5 aus der Reservierungsinformation 11 den vorgegebenen Zeitpunkt ab und überprüft, ob eine freie Transportkabine 3 zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, so wird die Transportkabine 3 zum vorgegebenen Zeitpunkt zur ersten Schnittstelle 2 bewegt. Ist dies nicht der Fall, kann die Reservierungsinformation 11 entweder geändert oder gestrichen werden. Beispielsweise kann ein hiermit korrespondierender Transport auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden und der Passagier benachrichtigt werden. Wird die Reservierungsinformation 11 mangels freier Kapazitäten gestrichen, so wird der Passagier entsprechend benachrichtigt. Die Benachrichtigungen erfolgen beispielsweise durch Versenden einer Nachricht über ein Mobilfunknetz oder das Internet an ein mobiles Endgerät 21, insbesondere ein Smartphone, des Passagiers. Dies erfolgt beispielsweise ebenfalls über die Kommunikationsschnittstelle 6.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Buchungssystem 10 derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Auslastungsinformation 14 und/oder mindestens einer Belegungsinformation 15 eine Sitzplatzreservierung in einem Massenverkehrsmittel vorzunehmen oder abzuändern. Die mindestens eine Auslastungsinformation 14 und/oder die mindestens eine Belegungsinformation 15 kann insbesondere von einem externen Buchungssystem 20 abgefragt werden. Hierzu kommuniziert die Steuerung 5 mit dem externen Buchungssystem 20, insbesondere über die Kommunikationsschnittstelle 6.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation 12 und/oder mindestens einer Passagierinformation 16 und/oder mindestens einer Güterinformation 17 eine Priorisierung für Transporte vorzunehmen. Hierzu priorisiert die Steuerung 5 die Transporte, wobei hierzu unterschiedliche Einflussfaktoren, gegebenenfalls gewichtet, berücksichtigt werden und zu Priorisierungswerten zusammengefasst werden. Die jeweiligen Transporte werden dann gemäß einer aus den Priorisierungswerten bestimmten Rangfolge durchgeführt. Insbesondere können hierdurch hilfebedürftige Passagiere oder Passagiere mit viel Gepäck bevorzugt transportiert werden. Eine solche Priorisierung ist insbesondere von Vorteil, wenn eine zur Verfügung stehende Transportkapazität nicht ausreichend ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Transportsystem 1 unterschiedliche Arten von Transportkabinen 3 aufweist, wobei das Transportsystem 1 derart ausgebildet ist, in Abhängigkeit von mindestens einer Umstiegsinformation 12 und/oder mindestens einer Passagierinformation 16 und/oder mindestens einer Güterinformation 17 eine Art der Transportkabine 3 für Transporte auszuwählen. Hierdurch können zweckmäßige Transportkabinen 3 bereitgestellt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Buchungssystem 10 derart ausgebildet ist, auf Grundlage mindestens einer Umstiegsinformation 12 mindestens eine Laufwegzeit zu schätzen und eine Reservierung für eine Transportkabine 3 vorzunehmen und/oder eine Vorschlagsnachricht an mindestens einen Passagier zu übermitteln, wenn die geschätzte Laufwegzeit eine aus der mindestens einen Umstiegsinformation 12 abgeleitete maximale Umstiegszeit überschreitet. Dies ermöglicht insbesondere das anlassbezogene Reservieren eines Transportes, beispielsweise wenn ein ankommender Zug eine Verspätung hat, welche einen Umstieg und das rechtzeitige Erreichen eines Anschlusszuges zu Fuß unmöglich macht.
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Es kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Schnittstellen 2 derart ausgebildet und angeordnet ist und/oder angeordnet werden kann, dass eine Verbindung zwischen einer Transportkabine 3 und einem Untergrund (z.B. ein Fahrzeugboden eines Zuges) in einem Massenverkehrsmittel 51 eben ausgebildet werden kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Schnittstelle 2 direkt an das Massenverkehrsmittel 51 angrenzt, sodass ein zusätzlicher Fußweg bzw. ein Bahnsteig ggf. nicht notwendig ist, um das Massenverkehrsmittel 51 von einer Transportkabine 3 aus über die Schnittstelle 2 zu betreten oder das Massenverkehrsmittel 51 über die Schnittstelle 2 in Richtung der Transportkabine 3 zu verlassen.
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Die in der 1 gezeigte Ausführungsform des Transportsystems 1 ist lediglich beispielhaft gewählt. Prinzipiell kann das Transportsystem 1 auch anders ausgebildet sein. Ein Transportsystem 1 kann beispielsweise auch an einem Flughafen zum Verbinden von unterschiedlichen Flugsteigen und/oder Terminals ausgebildet sein.
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Das in dieser Offenbarung beschriebene Transportsystem 1 ermöglicht es, ein Umsteigen an einem Verkehrsknotenpunkt 50 zu verbessern. Es müssen nicht mehr mehrere unterschiedliche Transportmittel zum Erreichen eines Anschlusszuges (bzw. eines sonstigen Massenverkehrsmittels) verwendet werden, sondern ein Passagier und/oder Gepäck können direkt von einem ankommenden Zug zu einem Anschlusszug transportiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportsystem
- 2
- Schnittstelle
- 3
- Transportkabine
- 4
- Transportnetz
- 5
- Steuerung
- 6
- Kommunikationsschnittstelle
- 10
- Buchungssystem
- 11
- Reservierungsinformation
- 12
- Umstiegsinformation
- 13
- Sitzplatzinformation
- 14
- Auslastungsinformation
- 15
- Belegungsinformation
- 16
- Passagierinformation
- 17
- Güterinformation
- 20
- externes Buchungssystem
- 21
- mobiles Endgerät
- 50
- Verkehrsknotenpunkt
- 51
- Massenverkehrsmittel
- 52
- Zug
- 53
- Ebene
- 54
- Gleis
- 60
- Zugangspunkt