-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einem Kraftfahrzeug zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation an dem Kraftfahrzeug, einen Wartungsoperator für ein Kraftfahrzeug sowie ein System und ein entsprechendes Verfahren.
-
Zukünftig nimmt das Thema „SharedMobility“ und die damit verbundenen speziellen Fahrzeugkonzepte einen noch viel größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Dies hat zur Folge, dass die Fahrzeuge in der Regel rund um die Uhr im Einsatz sein müssen, wodurch sich die Serviceintervalle verkürzen und der Serviceaufwand steigt. Dadurch wird es zukünftig für Mobilitätsdienstleister sehr wichtig sein, die Services und Wartungen rund um das Kraftfahrzeug zu vereinfachen beziehungsweise die Prozesse zu automatisieren. Es wird voraussichtlich nicht sehr viele unterschiedliche Fahrzeugtypen bei einem Dienstleister geben, sondern lediglich ein bis maximal zwei unterschiedliche Fahrzeugtypen. Diese sind für sich gesehen identisch im Aufbau, was die Wartungs- und Servicekosten senken lässt, da nur eine Ausstattungsvariante verbaut wird.
-
Bisher wurden dazu lediglich bestehende Fahrzeugkonzepte herangezogen, die sich von bestehenden Fahrzeugen nur in Kleinigkeiten, wie beispielsweise ein digitaler Schlüssel und/oder Ortungsdienste etc. unterscheiden. Hinsichtlich der Service-, als auch Wartungsschnittstellen am Fahrzeug ist keine Anpassung vorgenommen worden. Viele servicebehafteten Baugruppen und ihre Schnittstellen, wie Klimaanlage, Bremsanlage, Wischwasseranlage, externe Batteriekühlung sind innerhalb des Fahrzeugs verbaut und teilweise von anderen Komponenten umgeben, wodurch ihre Zugänglichkeit in einem Servicefall nur erschwert möglich ist. Beispielsweise muss zum Nachfüllen des Kühlmediums der Klimaanlage ein größerer Wartungseingriff vorgenommen werden, der das Abklemmen von mehreren Komponenten umfassen kann, da der Ab- und auch der Zulauf an unterschiedlichen Stellen im Vorderwagen liegen. Des Weiteren ist zum Wechsel der Bremsanlage eine Demontage der Räder notwendig.
-
Die Zugänglichkeit der Service und Wartungsschnittstellen im Fahrzeug sind OEM- und fahrzeugspezifisch gewählt und unterliegen derzeit keinem Standard.
-
Aufgrund von fehlenden Schnittstellen am Fahrzeug für Services, muss an vielen Stellen die Arbeit manuell durchgeführt werden beziehungsweise ist eine automatisierte Lösung aufgrund der einhergehenden Komplexität wirtschaftlich nicht tragbar, insbesondere da aufwendige Werkzeuge zur Durchführung der Arbeit benötigt werden. Beispielsweise ist eine automatisierte Befüllung des Wischwasserbehälters mit bekannten Lösungen technisch nur mit sehr viel Aufwand umsetzbar.
-
Aus der Druckschrift
DE 10 2010 007 849 A1 ist eine Befüllungsvorrichtung für Betriebsstoffe in einem Fahrzeug bekannt, wobei die Einfüllöffnungen für alle Betriebsstoffe des Fahrzeugs in räumlicher Nähe unter einer gemeinsamen Abdeckung angeordnet sind. Nachteilig hierbei ist, dass mit der offenbarten Befüllungsvorrichtung nur ein Auffüllen der Betriebsstoffe des Fahrzeugs möglich ist. Mit anderen Worten vereinfacht die Befüllungsvorrichtung nur einen geringen Teil der bei einer Wartung anfallenden Arbeiten.
-
Aus der Druckschrift
DE 199 62 969 A1 ist eine Servicestation für Kraftfahrzeuge bekannt, die mit Robotern ausgerüstet ist, die die fahrzeugseitigen Einfüllöffnungen für Betriebsflüssigkeiten beziehungsweise -fluide automatisch zugänglich machen und die Betriebsflüssigkeiten beziehungsweise -fluide nachfüllen.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Wartung eines Kraftfahrzeugs zu verbessern. Vorzugsweise soll eine Vorrichtung geschaffen werden, die es erlaubt, wenigstens eine an der Wartung eines Kraftfahrzeugs anfallende Operation zumindest teilweise automatisiert durchführen zu können.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung an einem Kraftfahrzeug zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation an dem Kraftfahrzeug, mit:
- einer Betriebsmittelschnittstelle, zum Austausch wenigstens eines Betriebsmittels mit einem Wartungsoperator;
- dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsmittelschnittstelle einer Serviceklappe zugeordnet ist und mittels eines vordefinierten Steckers des Wartungsoperators mit dem Wartungsoperator verbindbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe ferner durch einen Wartungsoperator für ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wartungsoperator einen vordefinierten Stecker zum Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle, zum Austausch wenigstens eines Betriebsmittels, aufweist.
-
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein System zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation an dem Kraftfahrzeug umfassend eine Vorrichtung und einem Wartungsoperator wie zuvor definiert, wobei der Wartungsoperator vorzugsweise einen Roboter zum automatisierten Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle umfasst.
-
Schließlich wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Durchführen einer Wartungsoperation an einem Kraftfahrzeug, vorzugsweise mittels einem System wie zuvor definiert, mit den Schritten:
- - Ermitteln, basierend auf einem Füllstand und/oder einem Verschleiß eines Betriebsmittels, dass eine Wartungsoperation notwendig ist;
- - Anordnen des Kraftfahrzeugs in einer Umgebung des Wartungsoperators, um ein Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle zu ermöglichen;
- - Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle;
- - Befüllen und/oder Austauschen eines Betriebsmittels des Kraftfahrzeugs mittels dem Wartungsoperator.
-
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine Wartungsoperation eines Kraftfahrzeugs schnell, zuverlässig und günstig durchgeführt werden. Vorzugsweise kann hierdurch eine zumindest teilweise autonome Wartung des Kraftfahrzeugs erfolgen.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Daten-Schnittstelle zum Austausch von Daten bezüglich der Wartungsoperation mit dem Wartungsoperator vorgesehen; wobei die Datenschnittstelle dazu ausgebildet ist, Sensordaten eines Sensors mit Informationen zu einem Betriebsmittel des Kraftfahrzeugs zu empfangen und an den Wartungsoperator zu übermitteln. Hierdurch kann die Wartungsoperation verbessert durchgeführt werden. Es kann eine Überwachung der Wartungsoperation erfolgen. Insbesondere kann ein Regelkreis geschaffen werden, bei dem das Kraftfahrzeug aktiv Rückmeldung gibt. Ferner kann eine Fehleranalyse erfolgen. Insbesondere kann das Fahrzeug nicht nur Bedarf von Flüssigkeiten melden, sondern auch Auskunft über Zustand von Flüssigkeiten geben, um diese gegebenenfalls zu wechseln oder daraus weitere Messgrößen abzuleiten. Insbesondere kann mit dem Wartungsoperator das Folgende durchgeführt werden:
- Es kann eine Rückmeldung über einen Betriebsmittelfüllstand erfolgen und einen Hinweis über die noch zu übermittelnde Menge des Betriebsmittels. Dabei kann insbesondere ein Abgleich erfolgen, ob die bisher nachgefüllte Menge mit der Rückmeldung des Kraftfahrzeugs übereinstimmt. Falls die bisher nachgefüllte Menge größer ist als die Menge, die das Kraftfahrzeug zurückmeldet, kann auf eine Leckage im System geschlossen werden. Falls die bisher nachgefüllte Menge geringer ist als die Menge, die das Kraftfahrzeug zurückmeldet, kann die Betriebsmittelzuführung beispielsweise verstopft sein. Es ist denkbar, dass das Kraftfahrzeug exakt meldet, welches Betriebsmittel benötigt wird, wie beispielsweise ein spezifisches Öl etc.. Der Wartungsoperator kann einen Betriebsmittelverbrauch analysieren und mit dem Verbrauch anderer Flottenfahrzeuge vergleichen, um Fehlfunktion und/oder kleine Leckagen zu ermitteln. Es kann ein Anschluss zur Vorkonditionierung der Batterie über den Kühlkreislauf vorhanden sein. Eine Prüfung der Elektrik-Sicherungen mit Austauschmöglichkeit über eine Schnittstelle und/oder die Serviceklappe kann erfolgen. Eine Auffüllung von Erfrischungsgetränken, Wasser, Kaffeebohnen etc. in entsprechende Vorratsbehälter zur Zubereitung und/oder Verkauf im Fahrzeuginnenraum ist denkbar. Es versteht sich, dass der Sensor auch Teil der Vorrichtung sein kann. Es versteht sich ferner, dass die Vorrichtung auch bereits im Kraftfahrzeug verbaute Sensoren verwenden kann.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Analyseeinheit vorgesehen zum Ermitteln eines Füllstandes des Betriebsmittels und/oder eines Verschleiß des Betriebsmittels auf Basis der Sensordaten, und vorzugsweise zum Erstellen eines Steuerbefehls an den Wartungsoperator, der ein Befüllen und/oder Austauschen des Betriebsmittels bewirkt auf Basis des Füllstands und/oder des Verschleiß des Betriebsmittels. Hierdurch kann der Zeitpunkt der Wartung effektiv bestimmt werden. Ferner kann eine Analyse erfolgen und bestimmt werden, ob ein Betriebsmittel ausgetauscht werden muss. Die Wartung kann kosten- und zeiteffizient durchgeführt werden, da nur die Betriebsmittel getauscht oder aufgefüllt werden, bei denen ein Tausch oder Auffüllen notwendig ist. Ferner ist es denkbar, dass vor einer Wartung die entsprechenden Betriebsmittel automatisch bestellt werden. Beispielsweise kann über eine Fahrzeugkommunikationseinheit eine entsprechende Bestellung automatisiert durchgeführt werden, sodass das Betriebsmittel verlässlich für die Wartung vorhanden ist, wenn die Wartung durchgeführt wird.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Serviceklappe mittels einer Abdeckung verriegelbar ist und vorzugsweise dazu ausgebildet ist, automatisiert geschlossen und geöffnet zu werden. Hierdurch kann die Betriebsmittelschnittstelle vor mechanischen Beanspruchungen, Verschmutzungen und unautorisiertem Zugriff technisch einfach geschützt werden.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Analyseeinheit dazu ausgebildet ist, auf Basis der Sensordaten eine Leckage im Betriebsmittelsystem des Kraftfahrzeugs zu ermitteln und einen Hinweis auf eine Leckage im Betriebsmittelsystem an den Wartungsoperator auszugeben. Hierdurch kann technisch einfach eine Fehlfunktion im System erkannt, gemeldet und vorzugsweise zeitnah beseitigt werden.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betriebsmittel eines und/oder mehrere von Klimakühlmittel, Bremsflüssigkeit, Batterie-Kühlmittel, Wischwasser, Motoröl, Getriebeöl und/oder Servoöl umfasst und die Betriebsmittelschnittstelle, zum Austausch wenigstens eines Betriebsmittels einen Zulauf und einen Ablauf für das Betriebsmittel umfasst. Hierdurch kann ein zeiteffizienter Austausch des Betriebsmittels erfolgen, ohne dass sich verbrauchtes/verschlissenes Betriebsmittel und neues Betriebsmittel mischen. Insbesondere ist aber auch ein gleichzeitiges Befüllen und Entleeren möglich.
-
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Serviceklappe vorzugsweise an einer vordefinierten Position an einer Fahrzeugaußenseite angeordnet ist. Hierdurch ist ein Zugang zur Serviceklappe vereinfacht. Zudem kann eine Automatisierung vereinfacht erfolgen, wenn die Serviceklappe an einer vordefinierten vorzugsweise standardisierten Position angeordnet ist. Das Finden und Anschließen eines Steckers an die Serviceklappe ist erleichtert.
-
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
-
Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
-
Insbesondere kann vorgesehen sein, die Serviceklappe mit allen Steckern für das Nachfüllen beziehungsweise das Wechseln von Betriebsmitteln wie Flüssigkeiten oder Gasen auszurüsten. Insbesondere kann ein standardisiertes Werkzeug an einem Roboter vorgesehen sein, um auch andere Fahrzeuge mit einer entsprechenden vorzugsweise standardisierten Serviceklappe mit dem Roboter abfertigen zu können. Vorzugsweise kann eine automatisierte Detektion der Betriebsmittelstände und chemischen Eigenschaften innerhalb aller Behälter beziehungsweise Tanks im Kraftfahrzeug erfolgen.
-
Mit der Erfindung können die Servicekosten für Mobilitätsbetreiber gesenkt werden. Das Wechseln beziehungsweise das Nachfüllen von Betriebsmedien ist durch die äußerlich angebrachte Schnittstelle am Exterieur deutlich vereinfacht und die Arbeit kann durch einen Roboter umgesetzt werden. Selbst bei einer Nichtautomatisierung des Betriebsmittelwechsels über die standardisierte Schnittstelle ist es für einen Menschen einfacher die genannten Betriebsmittel zu wechseln beziehungsweise nachzufüllen.
-
Betriebsmittel sind vorliegend insbesondere einem Verschleiß und/oder Verbrauch unterliegende Mittel, die beim Betrieb eines Kraftfahrzeugs benötigt werden. Betriebsmittel können insbesondere Klimakühlmittel, Bremsflüssigkeit, Batterie-Kühlmittel, Wischwasser, Motoröl, Getriebeöl, Servoöl und/oder ein Erfrischungsgetränk sein.
-
Eine Wartungsoperation ist vorliegend insbesondere ein Vorgang bei dem wenigstens ein Verschleißteil beziehungsweise Verschleißmittel erneuert und/oder aufgebessert wird. Vorzugsweise wird eine Wartungsoperation durch eine Laufleistung des Kraftfahrzeugs, eine Zeitspanne und/oder einen Sensor, der einen Verschleiß und/oder Verbrauch ermittelt, bestimmt.
-
Shared Mobility oder auch kollaborative Mobilität umfasst Transportdienstleistungen, die von verschiedenen Personen gemeinsam genutzt werden, wie beispielsweise Bikesharing, also das Teilen von Fahrrädern beziehungsweise Velos; Carsharing, also das Teilen von geschäftlichen und privaten Fahrzeugen, und Carpooling, also Mitfahrgelegenheiten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation in einem Kraftfahrzeug;
- 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Serviceklappe;
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems;
- 4 eine schematische Darstellung einer Serviceklappe in einem Kraftfahrzeug; und
- 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
1 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 10 mit einer Vorrichtung 11 zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation an dem Kraftfahrzeug 10 mit einer Serviceklappe 12. Die Serviceklappe 12 weist mehrere Betriebsmittelschnittstellen auf, die mittels einer ersten Leitung und/oder einer zweiten Leitung mit Komponenten des Kraftfahrzeugs 10 verbunden sind, um ein Nachfüllen und/oder einen Austausch eines Betriebsmittels zu ermöglichen.
-
Das Kraftfahrzeug 10 weist in dem gezeigten Beispiel einen Behälter 14 für Bremsflüssigkeit, ein Reservoir 16 für Klimaflüssigkeit zum Betreiben einer Klimaanlage des Kraftfahrzeugs 10, einen Wischwasserbehälter 18 und eine Batterie 20 auf. Es versteht sich, dass die Komponenten des Kraftfahrzeugs 10 nur beispielhaft gewählt sind. Ferner versteht sich, dass die Erfindung nicht auf Flüssigkeiten beschränkt ist. Auch ein Austausch von Feststoff und/oder gasförmigen Betriebsmitteln ist denkbar.
-
In 2 ist eine schematische detaillierte Darstellung einer geöffneten Serviceklappe 12 gezeigt. Die Serviceklappe 12 kann automatisiert geöffnet und geschlossen werden, wobei eine Abdeckung, nach der Art einer Tankklappe die Schnittstellen abdeckt. Es versteht sich, dass die Abdeckung verriegelbar ist, um einen unbefugten Zugriff auf die Betriebsmittelschnittstellen entgegenzuwirken.
-
Die Serviceklappe 12 weist eine Betriebsmittelschnittstelle mit einer Einfüllöffnung 22 zum Befüllen des Wischwasserbehälters 18 auf. Da Wischwasser beim Betrieb des Kraftfahrzeugs 10 verbraucht wird, ist nur ein Zulauf zum Befüllen vorgesehen. Es versteht sich, dass auch ein Ablauf für das Wischwasser vorgesehen sein kann, beispielsweise um einen Teil des Wischwassers abzulassen und Frostschutzmittel nachzufüllen, wenn erkannt wurde, dass zu wenig Frostschutzmittel im Wischwasser vorhanden ist.
-
Die Serviceklappe 12 weist ferner eine Betriebsmittelschnittstelle, umfassend einen ersten Zulauf 24 und einen ersten Ablauf 26 zum Austausch von Bremsflüssigkeit im Behälter 14 auf. Vorzugsweise kann auch nur ein Auffüllen erfolgen, wenn weniger als eine vordefinierte Menge an Bremsflüssigkeit im Behälter 14 vorhanden ist. Insbesondere kann beim Befüllen mittels eines Sensors eine Messung erfolgen und eine Rückmeldung an den Wartungsoperator ausgegeben werden, wann ausreichend Bremsflüssigkeit zugeführt wurde. Ferner kann ein Sensor vorhanden sein, der die Qualität, eine Verschmutzung und/oder einen Verschleiß der Bremsflüssigkeit misst. Es versteht sich, dass ferner mittels einer nicht gezeigten Datenschnittstelle übermittelt werden kann, welcher Typ von Bremsflüssigkeit benötigt wird.
-
Die Serviceklappe 12 weist ferner eine Betriebsmittelschnittstelle umfassend einen zweiten Zulauf 28 und einen zweiten Ablauf 30 zum Austausch von Klimaflüssigkeit im Reservoir 16 auf. Vorzugsweise kann auch nur ein Auffüllen erfolgen, wenn weniger als eine vordefinierte Menge an Klimaflüssigkeit im Reservoir 16 vorhanden ist. Insbesondere kann wie oben beschrieben eine Messung mittels eines Sensors erfolgen. Ebenso kann wie bereist beschrieben übermittelt werden, welcher Typ von Klimaflüssigkeit benötigt wird.
-
Die Serviceklappe 12 weist ferner eine Betriebsmittelschnittstelle umfassend einen dritten Zulauf 32 und einen dritten Ablauf 34 zum Austausch von Kühlflüssigkeit für die Batterie 20 auf. Hierdurch kann beispielsweise eine externe Kühlung der Batterie 20 beispielsweise beim Laden erfolgen. So kann die Batterie 20 schnell geladen werden ohne dabei Schaden zu nehmen, da ein Kühlkreislauf mit einem leistungsfähigen externen Kühler geschaffen werden kann.
-
Es versteht sich, dass auch weniger oder mehr Zu- und/oder Abläufe vorgesehen sein können. Die hier gewählte Anzahl ist nur beispielhaft zum besseren Verständnis der Erfindung gewählt. Insbesondere kann auch vorgesehen sein mit der Datenschnittstelle weitere Daten zu übermitteln wie beispielsweise eine Jahreszeit, um vorzugsweise dem Wischwasser beim Befüllen eine entsprechende Menge Frostschutz bei Bedarf beizumengen.
-
In 3 ist schematisch ein System 36 zum automatisierten Durchführen einer Wartungsoperation an dem Kraftfahrzeug 10 gezeigt. Das System 36 umfasst einen Roboter 38, der einen zu der Serviceklappe 12 passenden Adapter beziehungsweise Stecker aufweist, sodass die Zu- und Abläufe der Serviceklappe 12 mit entsprechenden Gegenstücken am Stecker in kommunizierende Verbindung gebracht werden können und ein entsprechendes Befüllen und Entleeren von Betriebsmitteln durchgeführt werden kann. Der Roboter 38 kann in diesem Beispiel als ein Wartungsoperator angesehen werden.
-
Vorzugsweise wird das Kraftfahrzeug 10 in eine Umgebung des Roboters 38 gebracht, sodass dieser den Stecker vorzugsweise mittels eines Roboterarms an die Serviceklappe 12 andocken kann. Insbesondere kann das Kraftfahrzeug 10 oder der Roboter 38 dazu ausgebildet sein, die Abdeckung der Serviceklappe 12 automatisch zu öffnen, um das Andocken zu ermöglichen.
-
Der Roboter 38 weist einen Fuß 40 auf, an dem Behälter 42 angeordnet sind, die zur Aufnahme von entnommenen Betriebsmitteln oder zu Bevorratung von abzugebenden Betriebsmitteln vorgesehen sind. Es versteht sich, dass die Behälter auch an einer anderen Position vorgesehen sein können.
-
Insbesondere ist es denkbar, einen Behälter für Erfrischungsgetränke vorzusehen. Vorzugsweise bei Fahrzeugen für Mobile Sharing, die von verschiedenen Anwendern benutzt werden. Hierdurch kann ein Nutzer beziehungsweise Fahrer ein Erfrischungsgetränk beim Benutzen des Kraftfahrzeugs 10 erwerben. Der Komfort mit einem solchen Kraftfahrzeug 10 wird erhöht. Unter Erfrischungsgetränk sind insbesondere auch Brühgetränke wie Tee oder Kaffee zu verstehen, wobei hier vorzugsweise ein Tresterbehälter vorgesehen sein kann, um verbrauchtes Kaffee- und/oder Teepulver zu bevorraten und bei einer Wartungsoperation zu entsorgen.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung einer Serviceklappe 12 in einem Kraftfahrzeug 10. Zur besseren Übersicht ist nur der Behälter 14 für Bremsflüssigkeit genauer dargestellt. Die Bremsflüssigkeit ist bis zu einem Füllstand 44 befüllt. Dieser Füllstand 44 kann mittels eines Sensors 46 erfasst werden. Es versteht sich, dass der Sensor 46 auch weitere Daten erheben kann und beispielsweise einen Zustand der Bremsflüssigkeit erfassen kann. Beispielsweise kann ein Wassergehalt der Bremsflüssigkeit oder allgemein eine Verunreinigung erkannt werden.
-
Der Sensor 46 kommuniziert mit einer Analyseeinheit 48, die dazu ausgebildet ist, die Sensordaten des Sensors 46 auszuwerten. Ferner kann die Analyseeinheit 48 mittels einer Datenschnittstelle 50 mit einem Wartungsoperator kommunizieren und so, wie oben beschrieben, Informationen über beispielsweise den Füllstand 44 an den Wartungsoperator übermitteln. Auf diese Weise kann ein Regelkreis für ein Befüllen des Behälters 14 geschaffen werden, bei dem die Analyseeinheit 48 einen Ist-Zustand des Füllstands 44 überwacht und bei Erreichen einer Soll-Füllmenge eine entsprechende Rückmeldung an den Wartungsoperator ausgibt.
-
Ferner ist es denkbar, einen Zulauf zum Behälter 14 an beispielsweise einem oberen Ende des Behälters 14 anzuordnen und einen Ablauf vom Behälter 14 an einem unteren Ende des Behälters 14 anzuordnen. Hierdurch kann ein paralleles Befüllen und Entleeren des Betriebsmittels erfolgen.
-
Ferner ist es denkbar, den Behälter 14 zunächst mit einem Reinigungsmittel zu spülen und/oder einen Aufbereitungskreislauf für das Betriebsmittel einzurichten. Beispielsweise kann vorgesehen sein, die Bremsflüssigkeit zu filtern. Hierdurch kann eine Zeitspanne für die Verwendbarkeit des Betriebsmittels erhöht werden. Insbesondere kann dabei der Sensor 46 in Kooperation mit der Analyseeinheit 48 eine Rückmeldung über den Zustand des Betriebsmittels geben. Beispielsweise kann festgestellt werden, wann die Bremsflüssigkeit ausreichend gefiltert ist.
-
In 5 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Durchführen einer Wartungsoperation an einem Kraftfahrzeug 10, vorzugsweise mittels eines Systems 36, wie oben definiert, gezeigt. In einem ersten Schritt S1 erfolgt ein Ermitteln, basierend auf einem Füllstand und/oder einem Verschleiß eines Betriebsmittels, dass eine Wartungsoperation notwendig ist. In einem weiteren Schritt S2 erfolgt ein Anordnen des Kraftfahrzeugs 10 in einer Umgebung des Wartungsoperators, um ein Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle zu ermöglichen. In einem dritten Schritt S3 erfolgt dann ein Verbinden des Wartungsoperators mit der Betriebsmittelschnittstelle. In einem vierten Schritt S4 erfolgt dann schließlich ein Befüllen und/oder Austauschen eines Betriebsmittels des Kraftfahrzeugs 10 mittels des Wartungsoperators.
-
Die Erfindung wurde ausführlich beschrieben. Mit der offenbarten Lehre können insbesondere durch wenigstens eine Ausführungsform die folgenden Vorteile erreicht und/oder Probleme gelöst werden:
- Die Erfindung kann in jedem Kraftfahrzeug mit entsprechenden Sensoren zum Einsatz kommen und eignet sich beispielsweise auch als Nachrüstlösung, die mit geringen mechanischen Änderungen an bereits ausgelieferten Fahrzeugen implementiert werden kann.
-
Die Sicherheit im Straßenverkehr wird erhöht, da eine Wartungsoperation mit wenig Aufwand durchgeführt werden kann, hierdurch können Wartungsoperation in kürzeren Zeitintervallen durchgeführt werden, ohne dadurch hohe Kosten zu verursachen. Betriebsmittel können bisweilen nach jeder Fahrt überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden, sodass die Gefahr von Pannen zuverlässig verringert werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Vorrichtung
- 12
- Serviceklappe
- 14
- Behälter
- 16
- Reservoir
- 18
- Wischwasserbehälter
- 20
- Batterie
- 22
- Einfüllöffnung
- 24
- erster Zulauf
- 26
- erster Ablauf
- 28
- zweiter Zulauf
- 30
- zweiter Ablauf
- 32
- dritter Zulauf
- 34
- dritter Ablauf
- 36
- System
- 38
- Roboter
- 40
- Fuß
- 42
- Behälter
- 44
- Füllstand
- 46
- Sensor
- 48
- Analyseeinheit
- 50
- Datenschnittstelle
- S1- S4
- Verfahrensschritte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010007849 A1 [0006]
- DE 19962969 A1 [0007]