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Die Erfindung betrifft eine Seilantriebsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, mit einer Tragstruktur und mit einem daran befestigten Seilantriebsgehäuse für eine Seiltrommel. Sie betrifft weiter eine Fensterheberbaugruppe mit einer solchen Seilantriebsvorrichtung.
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Bewegbare Fahrzeugfensterscheiben werden heute üblicherweise durch elektrisch oder elektromotorisch betriebene Stellvorrichtungen als (Fahrzeug-)Fensterheber zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verfahren. Ein solcher Fensterheber umfasst einen (elektrischen) Stellmotor als Seil- oder Stellantrieb sowie eine den Stellmotor mit der Fensterscheibe verbindende, d. h. kraftübertragungstechnisch koppelnde Stellmechanik, welche einer Kraftfahrzeugtür oder einer Kraftfahrzeugkarosserie zugeordnet sind. Die Stellmechanik ist hierbei mittels mindestens eines Mitnehmers an die zu bewegende Fensterscheibe mechanisch angebunden. Der jeweilige Mitnehmer ist an einer Führungsschiene der Stellmechanik verschiebebeweglich geführt, und wird daher auch als Schienengleiter bezeichnet.
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Zur Führung des Mitnehmers an der Führungsschiene umfasst die Stellmechanik ein flexibles Zugmittel, zum Beispiel in Form eines Seilzuges oder Zugseils, um die Fensterscheibe entlang des Verstellweges zwischen der Schließstellung und der Offenstellung zu bewegen. Zur Führung des Zugseils entlang Führungsschiene sind Umlenkelemente, beispielsweise Umlenkrollen, des Seilfensterhebers vorgesehen, welche ebenso wie die jeweilige Führungsschiene und der Stellantrieb auf einem auch als Aggregateträger bezeichneten Träger- oder Türmodul in Form einer Türinnenplatte angeordnet bzw. an dieser befestigt ist. Fensterheber mit derartigen Seilzug-Mechaniken werden auch als Seilzugfensterheber bezeichnet.
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Die Stellmechanik umfasst in der Regel zudem eine vom Seilantrieb rotatorisch abgetriebene Seiltrommel, die vom Zugseil umschlugen ist und hierzu eine schraubenartige (helixförmige) Seilrille (Seilnut) aufweist, in welcher das Zugseil als Seilschlaufe mit typischerweise mehreren axial beabstandeten Windungen einliegt. In Folge einer Drehbewegung der Seiltrommel wird das Zugseil mit einem Seilende auf die Seiltrommel aufgewickelt und mit dem anderen Seilende von der Seiltrommel abgewickelt. Dadurch verschiebt sich die vom Zugseil gebildete Seilschlaufe, was wiederum zu einer Bewegung des Mitnehmers entlang der Führungsschiene und somit zu einer Verstellung der Fensterscheibe zwischen der Schließstellung und der Offenstellung führt.
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Aus der
DE 20 2009 008 226 U1 ist für eine Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs ein Seilantriebsgehäuse mit einer Lagerstelle für eine von einem Zugseil zu umschlingende Seiltrommeln und mit von dieser bzw. deren Lagerstelle ausgehenden Seilführungsbereichen zur Führung der von der Seiltrommel abgehenden Seilabschnitt des Zugseils bekannt.
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Bei einem aus der
DE 20 2016 005 232 U1 bekannten Seilantriebsgehäuse für ein Zugseil in Bowdenzugausführung sind diese Seilführungsbereiche zur Aufnahme von Federn ausgebildet, um eine Seillose in der Stellmechanik eines Seilfensterhebers zu kompensieren.
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Eine aus der
DE 10 2018 201 023 A1 bekannte Fensterheberbaugruppe weist ein Seilantriebsgehäuse in dreiarmiger Sternform mit einer axial erhabenen Gehäusekontur und mit einer sich axial erstreckenden Gehäusewand auf, welche eine Seiltrommel teilweise umschließt und zusammen mit der Gehäusekontur einen spitzwinkligen Ein- und Auslaufbereich für einen einlaufenden bzw. auslaufenden Seilabschnitt des Zugseils bildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Seilantriebsvorrichtung mit einem Seilantriebsgehäuse anzugeben. Die Seilantriebsvorrichtung soll möglichst flexibel einsetzbar sein. Insbesondere soll bei gegebenen Seilwinkeln einerseits ein ausreichender Öffnungsbereich für die Seilabschnitte des Seilzugs bereitgestellt und andererseits ein Verspulen des Seilzugs verhindert werden. Des Weiteren soll eine Fensterheberbaugruppe mit einer solchen Seilantriebsvorrichtung angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird bezüglich der Seilantriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Fensterheberbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die besonders bevorzugt für einen Fensterheber (eine Fensterheberbaugruppe) als Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs vorgesehene und eingerichtete Seilantriebsvorrichtung weist eine Tragstruktur und ein Seilantriebsgehäuse auf, das an der Tragstruktur befestigt ist. Bei der Tragstruktur handelt es sich insbesondere um eine Trägerplatte als Aggregateträger eines Türmoduls des Kraftfahrzeugs. In dem Seilantriebsgehäuse ist eine Seiltrommel um eine Drehachse drehbar gelagert aufgenommen. Geeigneter Weise weist das Seilantriebsgehäuse hierzu einen zur Drehachse koaxialen Lagerzapfen auf, auf den die Seiltrommel aufgesetzt ist.
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Die Seilantriebsvorrichtung weist des Weiteren ein Zugseil auf, welches die Seiltrommel unter Bildung eines einlaufenden Seilabschnitts und eines auslaufenden Seilabschnitt umschlingt. Hierzu weist die Seiltrommel an deren Außenumfang geeigneter Weise eine helixartig oder schraubenlinienförmig Seilrille (Seilnut) auf, in welcher das Zugseil mit einer Anzahl von axial beabstandeten Windungen unter Bildung des einlaufenden Seilabschnitts und des hierzu axial beabstandeten auslaufenden Seilabschnitt einliegt. Zwischen dem ein- und auslaufenden Seilabschnitt ist vorteilhafterweise ein Seilwinkel zwischen 120° und 250° gebildet.
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Das Seilantriebsgehäuse weist eine sich - bezogen auf Drehachse - axial erstreckende Gehäusekontur sowie eine sich ebenfalls axial erstreckende Gehäusewand auf, welche die Seiltrommel teilweise, d. h. über ein Teil deren Trommelumfang umgibt. Die Gehäusewand des Seilantriebsgehäuses umfasst die Seiltrommel mit einem bevorzugten Umfangswinkel zwischen 180° und 270°, wobei der Umfangswinkel insbesondere kleiner als 250° ist, und vorzugsweise (200 ± 15)° beträgt. Ein dabei gebildeter Ringspalt zwischen der Seiltrommel und der Gehäusewand ist geeigneter Weise kleiner als der Durchmesser des Zugseils, so dass dieses entlang der Gehäusewand an keiner Stelle aus der umfangsseitigen Seilrille der Seiltrommel herausgleiten kann.
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Zwischen der Gehäusewand und der Gehäusekontur sind ein, insbesondere spitzwinkliger, Einlaufbereich für den einlaufenden Seilabschnitt des Zugseils und ein insbesondere spitzwinkliger, Auslaufbereich für den auslaufenden Seilabschnitt des Zugseils gebildet. Eine geeignete Weiterbildung sieht vor, dass die Gehäusekontur einen den Einlaufbereich für den einlaufenden Seilabschnitt des Zugseils und einen den Auslaufbereich für den auslaufenden Seilabschnitt des Zugseils begrenzenden Konturabschnitt aufweist.
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Ein Seileinlaufwinkel des Einlaufbereichs zwischen der Gehäusewand und der Gehäusekontur ist vorzugsweise kleiner oder gleich 45°. Analog ist ein Seilauslaufwinkel des Auslaufbereichs zwischen der Gehäusewand und der Gehäusekontur kleiner oder gleich 45°. Mit anderen Worten stellt das Seilantriebsgehäuse grundsätzlich entsprechende Seileinlauf- und Seilauslaufwinkel zur Verfügung, so dass das Seilantriebsgehäuse praktisch als Gleichteil für alle typischerweise eingesetzten Fensterheber verwendet werden kann.
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Die Seilantriebsvorrichtung weist darüber hinaus im Einlaufbereich und/oder im Auslaufbereich mindestens ein bezogen auf die Drehachse sich axial erstreckendes Sicherungselement auf. Die jeweilige Position und/oder die Form des Sicherungselements ist an die fahrzeugspezifischen Gegebenheiten hinsichtlich des tatsächlich gewünschten oder vorgegebenen Seilein- und Seilauslaufes bzw. des Seileinlauf- und Seilauslaufwinkels angepasst. Dabei wird bei beliebigen dieser Winkel, insbesondere im Bereich zwischen einem minimalen und einem maximalen Seileinlauf- bzw. Seilauslaufwinkel, stets ein Verspulen des Zugseils vermieden. Mit anderen Worten verhindert das jeweilige Sicherungselement ein Abgleiten des Zugseils von der Seiltrommel bzw. ein Herausgleiten des Zugseils aus deren Seilrille im Bereich außerhalb der Gehäusewand, also insbesondere im Ein- und/oder Auslaufbereich des Seilantriebsgehäuses.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das jeweilige Sicherungselement ein Formteil der Trägerstruktur ist. Mit anderen Worten ist das jeweilige Sicherungselement ein Bestandteil der Trägerstruktur, vorzugsweise an dieses angeformt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Seilantriebsgehäuse weiterhin für praktisch alle Anwendungsfälle verschiedener Fahrzeuge oder Fahrzeugtypen als Gleichteil dienen kann. Der typischerweise fahrzeugspezifisch ausgeführten Trägerstruktur als Bestandteil eines Aggregateträgers oder Türmoduls wird zusätzlich die Funktion der Seilzugsicherung im Ein- und Auslaufbereich des Seilantriebsgehäuses zugeordnet.
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Zweckmäßigerweise ist das Sicherungselement als eine sich im Einlaufbereich oder im Auslaufbereich oder zwischen dem Einlaufbereich und dem Auslaufbereich - bezogen auf die Drehachse der Seiltrommel - radial, tangential und/oder in Umfangsrichtung geradlinig oder bogenförmig erstreckende Sicherungsrippe ausgebildet. Dabei kann sowohl im Einlaufbereich als auch im Auslaufbereich beidseitig des einlaufenden bzw. des auslaufenden Seilabschnitt des Zugseils jeweils ein Sicherungselement, zweckmäßigerweise mit dreieckiger Querschnittsform, vorgesehen sein.
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Das Sicherungselement ist zur Seiltrommel unter Bildung eines Spaltes beabstandet angeordnet, dessen Spaltbreite gleich dem Durchmesser des Zugseils (Seildurchmesser), geeigneter Weise jedoch kleiner als der Seildurchmesser, ist. Die Spaltbreite ist hierbei geeigneter Weise nicht oder nur geringfügig größer als derjenige Teil des Zugseils, welcher aus der Seilrille (Seilnut) herausragt und somit der Seiltrommel umfangsseitig radial übersteht. Dies führt zu einer besonders zuverlässigen und effektiven Sicherung des Zugseils gegen ein Verspulen auf der Seiltrommel.
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Das Seilantriebsgehäuse ist in an sich bekannter Art und Weise als dreiarmiges Formteil mit in Sternform orientierten Gehäuseabschnitten ausgeführt, wobei zwischen einem ersten und einem zweiten Gehäuseabschnitt die Gehäusewand und am dritten Gehäuseabschnitt die Sicherungskontur gebildet ist. Der Winkel zwischen den Gehäuseabschnitten beträgt zweckmäßigerweise (120 ± 10)°, wobei der Winkel zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseabschnitt geeigneter Weise größer ist als derjenige zwischen dem dritten Gehäuseabschnitt und dem ersten bzw. zweiten Gehäuseabschnitt.
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Die Fensterheberbaugruppe oder -anordnung weist mindestens eine Führungsschiene auf, an der ein Mitnehmer beweglich (schiebebeweglich) geführt ist. An dem nachfolgend auch als Schienengleiter bezeichnete Mitnehmer kann eine Fensterscheibe (Fahrzeugscheibe), beispielsweise einer Fahrzeugtür, befestigt werden, um diese zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung zu verfahren. Die Fensterheberbaugruppe weist des Weiteren einen Seilantrieb auf, der mit der Seiltrommel der Seilantriebsvorrichtung gekoppelt ist. In Folge einer Drehbewegung der vom Seilantrieb rotatorisch angetriebenen Seiltrommel wird das Zugseil der Seilantriebsvorrichtung mit dem den einlaufenden Seilabschnitt bildenden Seilende auf die Seiltrommel aufgewickelt und mit dem den auslaufenden Seilabschnitt bildenden Seilende von der Seiltrommel abgewickelt.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung eine Fensterheberbaugruppe mit einem Seilantrieb für ein Zugseil eines einstrangigen Seilfensterhebers sowie mit einer Trägerstruktur eines Türmoduls,
- 2 und 3 in unterschiedlichen Explosionsdarstellungen eine Seilantriebsvorrichtung mit einem Seilantriebsgehäuse und mit einer Seiltrommel sowie mit der Trägerstruktur mit daran angeformten Sicherungselementen als Verspulsicherung für das Zugseils,
- 4 in einer perspektivischen Seitenansicht die Seilantriebsvorrichtung mit der Trägerstruktur und daran befestigtem Seilantriebsgehäuse sowie darin aufgenommener Seiltrommel ohne Zugseil und mit trägerseitigem Sicherungselement,
- 5a und 5b eine Schnittdarstellung der Seilantriebsvorrichtung entlang der Linie V-V in 4 in einer Draufsicht mit Seiltrommel bzw. in einer perspektivischen Ansicht bei entnommener Seiltrommel mit Blick auf die Sicherungselemente an einer Position im Ein- und Auslaufbereich des Zugseils, und
- 6 in einer Schnittdarstellung gemäß 5a die der Seilantriebsvorrichtung mit dreieckig geformten Sicherungselementen an einer anderen Position im Ein- und Auslaufbereich des Zugseils.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Fensterheberbaugruppe eines Kraftfahrzeugs mit einer Seilantriebsvorrichtung 1 gezeigt. Die Seilantriebsvorrichtung 1 weist eine Trägerstruktur 2 als Modulträgerplatte beispielsweise eines Türmoduls, insbesondere einer nicht weiter dargestellten Fahrzeugtür, auf. Die Fensterheberbaugruppe weist einen elektromotorischen Seilantrieb 3 mit einem hier als 90°-Umlenkgetriebe veranschaulichten Getriebe 4 auf. Der Seilantrieb 3 treibt eine Seiltrommel 5 der Seilantriebsvorrichtung 1 rotatorisch an. Mittels der Seiltrommel 5 wird ein Zugseil 6 der Seilantriebsvorrichtung 1 bewegt. Die Seiltrommel 5, die um eine Drehachse D drehbar gelagert ist, ist vom Zugseil 6 unter Bildung eines einlaufenden und eines auslaufenden Seilabschnitts 6a bzw. 6b umschlungen. Die Bezeichnung 6a, 6b des ein- und auslaufenden Seilabschnitts ist hier auf eine der beiden Drehrichtungen der Seiltrommel 5 bezogen. Der in 1 veranschaulichte Seilwinkel (Spreizwinkel) α zwischen dem einlaufenden Seilabschnitt 6a und dem auslaufenden Seilabschnitt 6b beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 120°.
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Zur Führung des Zugseils 6 sind beispielsweise als Umlenkrollen ausgeführte Umlenkelemente 7 vorgesehen, die an den Schienenenden einer Führungsschiene 8 angeordnet sind. An dieser ist ein Mitnehmer oder Schienengleiter 9 der Fensterheberbaugruppe FH für eine Fensterscheibe (Fahrzeugscheibe) 10 verschiebbar angeordnet. Der Mitnehmer 9 ist mit dem Zugseil 6 verbunden, so dass eine Bewegung des Zugseils 6 ein Verstellen des Mitnehmers 9 entlang der Führungsschiene 8 bewirkt. Ferner hält der Mitnehmer 7 die Fensterscheibe 10, welche beim Verstellen des Mitnehmers 9 entsprechend mitgenommen und verfahren wird. Die Seilantriebsvorrichtung 1 ist im Ausführungsbeispiel bowdenlos, es handelt sich hier also um einen Seilfensterheber mit offenem Seilsystem.
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Die nachfolgenden Angaben hinsichtlich der Raumrichtungen sind in einem Koordinatensystem des Kraftfahrzeugs (Fahrzeugkoordinatensystem) bezüglich der beispielhaften Einbausituation in einer Seitentür des Kraftfahrzeugs angegeben. Die Abszissenachse (x-Achse) ist hierbei entlang der Fahrzeuglängsrichtung (Fahrtrichtung) und die Ordinatenachse (y-Achse) entlang der Fahrzeugquerrichtung sowie die Applikatenachse (z-Achse) entlang der Fahrzeughöhe orientiert.
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Bezogen auf dieses Fahrzeugkoordinatensystem liegt die beispielsweise plattenartige Trägerstruktur 2 in der xz-Ebene, und die Drehachse D ist hierzu orthogonal in y-Richtung orientiert. Nachfolgende Angaben zur Axialrichtung (axial) und Radialrichtung (radial) beziehen sich auf die in y-Richtung orientierte Drehachse D.
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Wie in den 2 und 3 anhand unterschiedlicher Explosionsdarstellungen und in 4 in einer perspektivischen Seitendarstellung veranschaulicht ist, weist die Seilantriebsvorrichtung 1 ein in 1 nicht gezeigtes Seilantriebsgehäuse 11 auf, in welchem die Seiltrommel 5 auf einem Lagerzapfen 12 drehbar gelagert aufgenommen ist. Die Seiltrommel 5 weist an deren Außenumfang eine helixartige oder schraubenlinienförmige Seilrille oder Seilnut 13 auf, in welcher das hier nicht dargestellte Zugseil 6 in mehreren Seilwindungen einliegt und dabei die Seiltrommel 5 unter Bildung des einlaufenden Seilabschnitts 6a und des hierzu im Seilwinkel α orientierten, auslaufenden Seilabschnitts 6b umschlingt. In Folge der schraubenförmigen Seilrille 13 der Seiltrommel 5 sind die beiden Seilabschnitte 6a und 6b gegeneinander axial versetzt.
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Das Seilantriebsgehäuse 11 ist als ein dreiarmiges Formteil mit in Sternform orientierten Gehäuseabschnitten 11a bis 11c ausgeführt. Dabei ist zwischen einem ersten Gehäuseabschnitt 11a und einem zweiten Gehäuseabschnitt 11b des Seilantriebsgehäuses 11 eine sich axial erstreckende Gehäusewand 14 und am dritten Gehäuseabschnitt 11c des Seilantriebsgehäuses 11 eine ebenfalls axial erhabene Gehäusekontur 15 gebildet. Der Winkel zwischen den Gehäuseabschnitten 11a bis 11c beträgt (120 ± 5)°.
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Die Gehäusewand 14 umgibt die auf dem Lagerzapfen 12 sitzende Seiltrommel 5 mit in deren Seilrille 13 einliegendem Zugseil 6 über einen Umfangs- oder Umfassungswinkel von etwa 210° und ist zur Sicherungskontur 15 hin offen, wie aus den 5a, 5b und 6 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist. Ebenfalls in den 5a, 5b und 6 vergleichsweise deutlich erkennbar, weist die Gehäusekontur 15 einen ersten Konturabschnitt 15a und einen zweiten Konturabschnitt 15b auf, der mit dem ersten Konturabschnitt 15a einen stumpfen Winkel bildet, der (215 ± 5)° beträgt, und dessen Winkelspitze auf die Drehachse D zeigt.
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Das Seilantriebsgehäuse 11 weist freiendseitig deren Gehäuseabschnitte 11a, 11b, 11c jeweils einen Montagezapfen 11d, 11e bzw. 11f auf, mittels derer das Seilantriebsgehäuse 11 an der Trägerstruktur 2 vorzugsweise mit nicht dargestellten Schrauben befestigt wird, wozu die Trägerstruktur 2 korrespondierende Befestigungsöffnungen 2d, 2e und 2f aufweist. Über eine Durchgangsöffnung 2a der Trägerstruktur 2 erfolgt die Kopplung der Seiltrommel 5 mit dem Getriebe 4 des Seilantriebs 3.
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Wie aus den 5a, 5b und 6 ersichtlich ist, umgibt die axial erhabene Gehäusewand 14 des Seilantriebsgehäuses 11 die Seiltrommel 9 unter Bildung eines Einlaufbereichs 16a für den einlaufenden Seilabschnitt 6a und eines Auslaufbereich 16b für den auslaufenden Seilabschnitt 6b des Zugseils 6. Die vom Seilantriebsgehäuse 11 maximal ermöglichten Seileinlaufwinkel βE des Einlaufbereichs 16a und Seilauslaufwinkel βA des Auslaufbereich 16b betragen im Ausführungsbeispiel jeweils etwa 45°. Innerhalb dieser Ein- und Auslaufbereiche 16a, 16b kann der jeweilige Seilabschnitt 6a, 6b des Zugseils 6 verlaufen. Die Einlaufseite und die Auslaufseite des Zugseils 4 in das Seilantriebsgehäuse 11 sind hier beispielhaft für eine der beiden Drehrichtungen der Seiltrommel 5 gewählt. In der anderen Drehrichtung (Gegenrichtung) der Seiltrommel 5 sind demnach der Einlaufbereichs 16a und der Winkel βE sowie der Seilauslaufbereich 16b und der Winkel βA vertauscht.
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Der erste und zweite Konturabschnitt 15a, 15b der Gehäusekontur 15 begrenzen den Einlaufbereich 16a für den einlaufenden Seilabschnitt 6a des Zugseils 6 und den Auslaufbereich 16b für den auslaufenden Seilabschnitt 6b des Zugseils 6. Im Einlaufbereich 16a und im Auslaufbereich 16b des Seilantriebsgehäuses 11 ist jeweils ein bezogen auf die Drehachse D sich axial erstreckendes Sicherungselement 17 vorgesehen. Das jeweilige Sicherungselement 17 ist an die Trägerstruktur 2 angeformt.
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Bei der Ausführungsform nach den 2 bis 4 sowie 5a und 5b ist das jeweilige Sicherungselement 17 als im Querschnitt U-förmige Sicherungsrippe ausgeführt, deren die U-Schenkel verbindender Rippenabschnitt der Seiltrommel 5 zugewandt ist. Die Form (Querschnittsform) des jeweiligen Sicherungselements 17 kann auch rund oder in Anpassung an den Radiaus der Gehäusewand 14 bzw. der Seiltrommel 5 bogen- oder keilförmig sein. Zudem kann das Sicherungselement 17 tangential oder radial verlaufen. Wie in 5a veranschaulicht, ist das jeweilige Sicherungselement 17 zur Seiltrommel 5 beabstandet unter Bildung eines Spaltes angeordnet. Dessen Spaltbreite b ist vorzugsweise kleiner als der Durchmesser des Zugseils 4.
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Die Seilabschnitt 6a, 6b des Zugseils 6 können bei unterschiedlichen Fahrzeugen in verschiedenen Seilein- und Seilauslaufwinkeln innerhalb des Einlaufbereichs 16a und des Auslaufbereich 16b verlaufen. Das jeweilige Sicherungselement 17 ist dann an einer entsprechenden Position angeordnet, was in 6 anhand eines weiteren Beispiels mit hier dreieckförmigen Sicherungselementen 17 veranschaulicht ist. Erkennbar sind im Einlaufbereich 16a und im Auslaufbereich 16b beidseitig des einlaufenden Seilabschnitt 6a und beidseitig des auslaufenden Seilabschnitt 6b des Zugseils 6 jeweils ein Sicherungselement 17, hier also insgesamt vier Sicherungselemente 17, vorgesehen.
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Die Form (Querschnittsform) des sich axial erstreckenden Sicherungselements 17 kann wiederum verschiedenartig, beispielsweise rund oder rechteckig sein. Der in 6 nicht näher bezeichnete Seilwinkel α zwischen dem einlaufenden Seilabschnitt 6a und dem auslaufenden Seilabschnitt 6b beträgt etwa 210°.
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Zusammenfassend betrifft weist die Seilantriebsvorrichtung 1 als wesentliche Elemente eine Tragstruktur 2 mit daran befestigtem Seilantriebsgehäuse 11 mit darin um eine Drehachse D drehbar aufgenommener Seiltrommel 5 und ein Zugseil 6 auf, welches die Seiltrommel 5 unter Bildung eines einlaufenden und eines auslaufenden Seilabschnitts 6a, 6b umschlingt, wobei das Seilantriebsgehäuse 11 bezogen eine sich axial erstreckende Gehäusekontur 15 sowie eine Gehäusewand 14 aufweist, welche die Seiltrommel 5 teilweise umgibt, wobei zwischen der Gehäusewand 14 und der Gehäusekontur 15 ein Einlaufbereich 16a für den einlaufenden Seilabschnitt 6a und ein Auslaufbereich 16b für den auslaufenden Seilabschnitt 6b gebildet ist, und wobei im Einlaufbereich 16a und/oder im Auslaufbereich 16b mindestens ein bezogen auf die Drehachse D sich axial erstreckendes Sicherungselement 17 vorgesehen ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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So kann die Seiltriebsvorrichtung 1 zweitrangig mit zwei parallelen Führungsschienen und jeweils zwei Umlenkrollen sowie mit einem Zugseil mit zwischen den Führungsschienen sich kreuzenden Seilabschnitten, wobei dann die Seiltrommel von einem der sich kreuzenden Seilabschnitte des Zugseils umschlingt ist.
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Zudem kann der dem Seilantriebsgehäuse 11 zugeordnete und das oder jedes Sicherungselement 17 aufweisende, in 1 mit 2' bezeichnete und strichpunktiert angedeutete Strukturbereich der Trägerstruktur 2 ein separates Bauteil sein, dass dann in einen Aggregate- oder Modulträger (Türmodul) des Kraftfahrzeugs eingesetzt wird bzw. ist. Des Weiteren kann das Sicherungselement 17, insbesondere auch ein einzelnes Sicherungselement 17, zwischen dem Einlaufbereich 16a und dem Auslaufbereich 16b vorgesehen sein.
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Ferner kann das Seilantriebsgehäuse 11 ein von der dreiarmigen Sternform abweichendes Formteil, insbesondere auch mit einem anderen Anschraubbild, sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seilantriebsvorrichtung
- 2
- Trägerstruktur/-platte
- 2'
- Strukturbereich
- 3
- Seilantrieb
- 4
- Getriebe
- 5
- Seiltrommel
- 6
- Zugseil
- 6a
- ein- oder auslaufender Seilabschnitt
- 6b
- aus- oder einlaufender Seilabschnitt
- 7
- Umlenkelement
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Mitnehmer/Schienengleiter
- 10
- Fenster-/Fahrzeugscheibe
- 11
- Seilantriebsgehäuse
- 11a-c
- erster, zweiter bzw. dritter Gehäuseabschnitt
- 11d-f
- Montagezapfen
- 12
- Lagerzapfen
- 13
- Seilrille/-nut
- 14
- Gehäusewand
- 15
- Gehäusekontur
- 15a
- erster Konturabschnitt
- 15b
- zweiter Konturabschnitt
- 16a
- Ein- oder Auslaufbereich
- 16b
- Aus- oder Einlaufbereich
- 17
- Sicherungselement
- b
- Spaltbreite
- D
- Drehachse
- α
- Seil-/Spreizwinkel
- βA
- Seilaus-/Seileinlaufwinkel
- βE
- Seilein-/Seilauslaufwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009008226 U1 [0005]
- DE 202016005232 U1 [0006]
- DE 102018201023 A1 [0007]