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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zum Verstellen einer Rückenlehne eines Bürostuhls, insbesondere zur Höhenverstellung der Rückenlehne und zur Tiefenverstellung einer an der Rückenlehne vorgesehenen Lumbalstütze.
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Um eine möglichst flexible Verstellung der Rückenlehne nach den Wünschen des Benutzers durchführen zu können, ist die Höhenverstellung der Rückenlehne typischerweise von der Tiefenverstellung der Lumbalstütze unabhängig einstellbar. Dabei ist in der Regel eine Bedienvorrichtung für die Höhenverstellung und eine getrennt davon angeordnete, weitere Bedienvorrichtung für die Lumbalverstellung vorgesehen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Bedienung eines Bürostuhls mit verstellbarer Rückenlehne zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird durch eine Bedienvorrichtung nach Anspruch 1 bzw. einen Bürostuhl nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die im Folgenden im Zusammenhang mit der Bedienvorrichtung erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für den erfindungsgemäßen Bürostuhl und umgekehrt.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung umfaßt ein Betätigungselement und zeichnet sich unter anderem dadurch aus, daß das Betätigungselement mehrere Funktionen ausübt. Aufgrund der Multifunktionalität des Betätigungselements läßt sich die Anzahl der zur Bedienung der Rückenlehne erforderlichen Bedienelemente verringern. Dadurch sinkt der Herstellungs- und Montageaufwand für den Bürostuhl. Zugleich wird die Bedienung vereinfacht.
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Die Erfindung zeichnet sich infolgedessen dadurch aus, daß zwei voneinander unabhängigen Verstell- bzw. Bewegungsfunktionen der Rückenlehne, nämlich die Höhenverstellung der Rückenlehne und die Tiefenverstellung der Lumbalstütze, mechanisch über ein- und dasselbe Betätigungselement bedienbar sind. Vorzugsweise handelt es sich bei diesem Betätigungselement um das einzige Betätigungselement der Bedienvorrichtung.
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Erfindungsgemäß kann die Zweifachverstellung nicht nur mit Hilfe eines einzigen Betätigungselements durchgeführt werden. In einer Ausführungsform der Erfindung ermöglicht die Bedienvorrichtung zudem eine gleichzeitige Verstellung der Rückenlehnenhöhe und der Lumbalstützentiefe. Eine Verstellung dieser beiden Größen nacheinander, d.h. in einem zeitlichen Abstand zueinander, ist dennoch nicht ausgeschlossen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Betätigungselement sowohl gedrückt als auch gedreht werden kann. Mit anderen Worten ist das Betätigungselement als Drehtaster ausgebildet.
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Durch ein Drücken des als Drehtaster ausgeführten Betätigungselements, das eine lineare Bewegung des Betätigungselements in Betätigungsrichtung zur Folge hat, erfolgt ein Entriegeln der Höhenverstellung der Rückenlehne, einschließlich der Lumbalstütze, gegenüber dem Rückenlehnenträger, so daß die Rückenlehne frei auf dem Rückenlehnenträger verschiebbar ist. Das Verschieben der Rückenlehne, mit anderen Worten die Höhenverstellung selbst muß von dem Benutzer des Stuhls manuell erfolgen, während die Höhenverstellung entriegelt ist. Das Betätigungselement ist in diesem Fall vorzugsweise federbelastet derart, daß ein Drücken in Betätigungsrichtung gegen die Federkraft wenigstens eines Federelements erfolgt und daß bei einem Loslassen des Betätigungselements dieses federbeaufschlagt wieder in die Verriegelungsstellung einrückt, so daß die Höhenverstellung der Rückenlehne gegenüber dem Rückenlehnenträger wieder verriegelt ist.
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Außerdem läßt sich das als Drehtaster ausgeführte Betätigungselement um eine in der Betätigungsrichtung liegenden Drehachse drehen, wodurch, erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme eines geeigneten Getriebes, ein stufenloses Ein- bzw. Ausfahren der Lumbalstütze der Rückenlehne und damit ein Verstellen der Lumbalstütze in der Tiefe erfolgt. Während das Drücken des Betätigungselements also lediglich eine Voraussetzung für die Verstellbarkeit der Rückenlehnenhöhe ist, bewirkt das Drehen des Betätigungselements unmittelbar eine Verstellung der Lumbalstützentiefe.
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Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, das nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
- 1 eine Rückenlehne für einen Bürostuhl,
- 2 die Rückenlehne aus 1 in einer Seitenansicht,
- 3 das Betätigungselement der Bedienvorrichtung,
- 4 das Betätigungselement aus 3 im Längsschnitt,
- 5 die Außenseite des Rückenlehnenträgers mit dem Bedienelement,
- 6 die Innenseite des Rückenlehnenträgers mit dem Bedienelement, in Längsrichtung geschnitten,
- 7 die Innenseite des Rückenlehnenträgers mit dem Getriebe,
- 8 den Rückenlehnenträger mit der Lumbalstütze der Rückenlehne und der Bedienvorrichtung, in Längsrichtung geschnitten,
- 9 einen Längsschnitt der Verstelleinrichtungen mit verriegelter Höhenverstellung und eingefahrener Lumbalstütze,
- 10 einen Längsschnitt der Verstelleinrichtungen mit verriegelter Höhenverstellung und ausgefahrener Lumbalstütze,
- 11 einen Längsschnitt der Verstelleinrichtungen mit entriegelter Höhenverstellung.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung nicht maßstabsgerecht, dabei lediglich schematisch und nur mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 1 dient zum Bedienen von Verstelleinrichtungen zum Verstellen einer Rückenlehne 2 eines Bürostuhls. Sie umfaßt ein multifunktionales Betätigungselement 3, das zur Bedienung mehrerer Verstelleinrichtungen und damit zum Bedienen voneinander unabhängiger Verstellfunktionen der Rückenlehne 3 ausgebildet ist. In dem hier beschriebenen Beispiel dient die Bedienvorrichtung 1 einerseits zur Höhenverstellung der Rückenlehne 2 eines Bürostuhles gegenüber einem Rückenlehnenträger 4 und andererseits zur Tiefenverstellung einer Lumbalstütze 5 der Rückenlehne 2. Das Betätigungselement 3 ist daher sowohl zum Bedienen einer Rückenlehnenhöhenverstelleinrichtung als auch zum Bedienen einer Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung ausgebildet.
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Der Rückenlehnenträger 4 ist in bekannter Weise mit einem Sitzträger und/oder einem Basisträger des Stuhles (nicht dargestellt) verbindbar und kann, beispielsweise bei Einsatz einer Schwenkmechanik gegenüber dem Sitz des Bürostuhles eine Schwenkbewegung in Stuhllängsrichtung vollführen.
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Das Betätigungselement 3 ist als Drehtaster ausgebildet und kann sowohl gedrückt als auch gedreht werden. Dabei hat ein Drücken des Betätigungselements 3 eine lineare Bewegung des Betätigungselements 3 in Betätigungsrichtung 6 zur Folge, wodurch ein Entriegeln der Höhenverstellung der Rückenlehne 2 erfolgt, so daß die Rückenlehne 2 einschließlich der Lumbalstütze 5 frei auf dem Rückenlehnenträger 4 verschiebbar ist. Das Betätigungselement 3 ist dabei federbelastet in einer Weise, daß ein Drücken in Betätigungsrichtung 6 gegen die Federkraft wenigstens eines Federelements 7 erfolgt und daß bei einem Loslassen des Betätigungselements 3 das Betätigungselement 3 federbeaufschlagt entgegen der Betätigungsrichtung 6 wieder zurück in die Verriegelungsstellung einrückt, so daß die Höhenverstellung der Rückenlehne 2 gegenüber dem Rückenlehnenträger 4 erneut verriegelt ist. Zudem läßt sich das Betätigungselement 3 um eine in der Betätigungsrichtung 6 liegenden Drehachse 8 drehen. Auf diese Weise erfolgt eine Tiefenverstellung der Lumbalstütze 5 der Rückenlehne 2 durch ein stufenloses Ein- bzw. Ausfahren der Lumbalstütze 5.
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Zur Realisierung seiner Funktionalität als Drehtaster umfaßt das Betätigungselement 3 einen sich in Richtung der Drehachse 8 erstreckenden Schaft 9, an dessen einem Ende sich eine Handhabe 11 befindet, die vorzugsweise als Handrad ausgebildet ist. Das Betätigungselement 3 ist entlang seiner Drehachse 8 in Betätigungsrichtung 6 gegen die Federkraft des Federelements 7 verfahrbar. Dieses Federelement 7 wirkt zwischen einem Übertragungsmittel zur Übertragung der Drehbewegung des Betätigungselements 3 zum Antrieb der Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung, hier ausgeführt als Zahnradgetriebe 12, einerseits und dem Betätigungselement 3 andererseits. Dabei greift das Federelement 7 mit seinem einen Federende an dem Boden 44 der Federaufnahmeöffnung 46 des als Hohlschaft ausgeführten Schaftes 9, in dem es einliegt und geführt wird, und mit seinem anderen Federende an dem Boden 45 der zu diesem Zweck geschlossenen Führungsaufnahme 20 des treibenden Zahnrades 29 des Getriebes 12 an, in welcher der Mitnehmer 28 des Schaftes 9 geführt ist.
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Die Länge des axialen Verfahrweges des Betätigungselements 3 wird durch einen Anschlag begrenzt, indem die Handhabe 11 gegen die Außenseite 27 der Rückenlehnen 2 anschlägt. Zugleich schlägt das Mitnehmerende des Schaftes 9 an dem Zahnradboden 45 der Führungsaufnahme 20 des treibenden Zahnrades 29 an, siehe 11.
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Die Bedienvorrichtung 1 umfaßt ein mit dem Betätigungselement 3 zusammenwirkendes Verriegelungselement 13. Bei einer Bewegung des Betätigungselements 3 in seiner Betätigungsrichtung 6, der Achsrichtung der Drehachse 8, nimmt es das nicht drehbare, an dem Schaft 9 des Betätigungselements 3 befestigte, den Schaft 9 hülsenförmig umschließendes Verriegelungselement 13 mit. Aufgrund der Mitnahme des Verriegelungselements 13 durch das Betätigungselement 3 wird das Verriegelungselement 13 von einer Verriegelungsstellung 15, in der die Höhenverstellung der Rückenlehne 2 blockiert ist, wie in 9 und 10 abgebildet, in eine Entriegelungsstellung 16, überführt, wie in 11 abgebildet, in der die Höhenverstellung der Rückenlehne 2 nicht blockiert ist. Ebenso nimmt das Betätigungselement 3 das Verriegelungselement 13 wieder aus der Entriegelungsstellung 16 in die Verriegelungsstellung 15 zurück.
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Das Verriegelungselement 13 liegt in der Verriegelungsstellung 15 mit einer an dem Freiende des Verriegelungselements 13 angebrachten Verriegelungskontur 14 unter Ausbildung eines formschlüssigen Gesperres in einer Riegelaufnahme 10 einer Mehrzahl von Riegelaufnahmen 10 des Rückenlehnenträgers 4 ein, während es in seiner Entriegelungsstellung 16 mit der Verriegelungskontur 14 aus dieser Riegelaufnahme 10 ausgerückt ist. Bei einem Loslassen des Betätigungselements 3 bewegt sich dieses federbeaufschlagt in seine Ausgangsstellung zurück, wodurch das Verriegelungselement 13 wieder in die Verriegelungsstellung 15 einrückt. Die Verriegelungskontur 14 ist an dem Freiende des Verriegelungselements 13 umlaufend durch Vergrößerung des Außendurchmessers des Verriegelungselements 13 ausgebildet.
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Die gesamte Bedienvorrichtung 1 bildet mit der Rückenlehne 2 und damit auch mit der Lumbalstütze 5 und dem Getriebe 12 hinsichtlich der Höhenverstellung eine Bewegungseinheit und ist auf diese Weise relativ zu dem Rückenlehnenträger 4 bewegbar. Der Rückenlehnenträger 4 weist zu diesem Zweck einen Durchbruch in Form eines in Rückenlehnenträger-Längsrichtung 17 verlaufenden Schachtes 18 auf, durch den hindurch sich der Schaft 9 des Betätigungselements 3 erstreckt. Die Handhabe 11 des Betätigungselements 3 befindet sich an der Außenseite 27 der Rückenlehne 2, die entlang der Außenseite 19 des Rückenlehnenträgers 4 verfahrbar ist, während sich das Getriebe 12 und die weiteren Komponenten der Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung an der Innenseite 21 des Rückenlehnenträgers 4 befinden. Der Schaft 9 des Betätigungselements 3 erstreckt sich von der Außenseite 27 der Rückenlehne 2 zu der Innenseite 21 des Rückenlehnenträgers 4. Er verläuft dabei senkrecht zu der Rückenlehnenträger-Längsrichtung 17 durch den Schacht 18.
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An Betätigungselement 3 und Verriegelungselement 13 ist eine Mitnehmereinrichtung 22 ausgebildet, die eine Drehung des Betätigungselements 3 um seine Drehachse 8 und damit eine Relativ-Drehbewegung des Betätigungselements 3 relativ zu dem sich nicht mitdrehenden Verriegelungselement 13 überhaupt ermöglicht.
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Diese Mitnehmereinrichtung 22 wird dadurch gebildet, daß zwei am Verriegelungselement 13 sich gegenüberliegend angebrachte, in Radialrichtung verlaufender Eingreifer 23 in eine am Umfang des Schaftes 9 des Betätigungselements 3 umlaufend angeordnete, ringförmige Aufnahmenut 24 eingreifen und auf diese Weise das Verriegelungselement 13 in axialer Richtung an dem Betätigungselement 3 festlegen, ohne ein Verdrehen des Betätigungselements 3 relativ zu dem Verriegelungselement 13 zu verhindern. Die Eingreifer 23 sind dabei an den Enden von in Axialrichtung verlaufenden Armen 25 des Verriegelungselements 13 angebracht, die dadurch gebildet sind, daß das Verriegelungselement 13 in Axialrichtung teilweise geschlitzt ausgeführt ist. Eine derart ausgestaltete Bedienvorrichtung 1 ermöglicht ein mechanisches Bedienen mittels sowohl Drehung als auch Axialverschiebung eines einzigen Betätigungselements 3 und damit das Bedienen sowohl der Höhenverstellung der Rückenlehne 2 als auch der Tiefenverstellung der Lumbalstütze 5.
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Eine derart ausgeführte Mitnehmereinrichtung 22 erfüllt eine Doppelfunktion. Sie ermöglicht nicht nur die Drehbewegung des Betätigungselements 3 in dem feststehenden Verriegelungselement 13, sondern sichert auch die Lage dieser beiden Bauteile zueinander in Achsrichtung 6. Das Eingreifen des Eingreifers 23 in die Ringnut 24 verhindert ein Auseinanderfallen der Baugruppe und hält diese funktionsgemäß zusammen.
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Das sich nicht mit dem Betätigungselement 3 mitdrehende Verriegelungselement 13 ist ausschließlich entlang der Drehachse 8 des Betätigungselements 3 verfahrbar, weist also nur einen Freiheitsgrad der Bewegung auf. Hingegen ist das Betätigungselement 3 nicht nur in Achsrichtung 6 verfahrbar, sondern auch um seine Drehachse 8 drehbar, weist also einen weiteren, zweiten Freiheitsgrad der Bewegung auf.
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Um die beiden Funktionen des Betätigungselements 3 unabhängig voneinander ausführen zu können, muß gewährleistet sein, daß sich das Verriegelungselement 13 bei einer Drehung des Betätigungselements 3 nicht mitdreht. Eine Verdrehsicherung im verriegelten Zustand, in dem sich das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung 15 befindet, ist dabei dadurch gegeben, daß die Verriegelungskontur 14 des Verriegelungselements 13 in einer der Riegelaufnahmen 10 des Rückenlehnenträgers 4 einliegt. Im übrigen sind die Kontaktflächen, d.h. einerseits die Mantelflächen des Verriegelungselements 13 und andererseits die Nutflanken 26 des Schachtes 18 derart ausgeführt, daß eine Verdrehsicherung auch im nicht verriegelten Zustand gegeben ist, in dem sich das Verriegelungselement 13 in der Entriegelungsstellung 16 befindet. Zu diesem Zweck wird das Verriegelungselement 13 in dem Schacht 18 dauerhaft drehfest geführt, indem es sich mit seiner Schlüsselweite, nämlich den flachen Außenseiten 47 der beiden Arme 25, die als Verdrehsicherungsflächen des Verriegelungselements 13 dienen, an den Nutflanken 26 abstützt.
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Im Gegensatz zu der stufenlosen Tiefenverstellung der Lumbalstütze 5 ist die Höhenverstellung nicht stufenlos, sondern mit einer Anzahl definierter Höhenstufen ausgeführt. Die Riegelaufnahmen 10 zur Aufnahme der Verriegelungskontur 14 des Verriegelungselements 13 sind hierzu an der Innenseite 21 des Rückenlehnenträgers 4 als entlang der Nutflanken 26 verlaufende Aufnahmekonturen ausgeführt. Die Riegelaufnahmen 10 sind auf diese Weise entlang der Längserstreckung des Rückenlehnenträgers 4 übereinander angeordnet. Die Aufnahmekonturen der Riegelaufnahmen 10 sind vorzugsweise derart ausgeführt, beispielsweise taschenförmig, daß Zwischenstellungen der Verriegelungskontur 14 des Verriegelungselements 13 zwischen zwei Riegelaufnahmen 10 des Rückenlehnenträgers 4 konstruktionsbedingt unmöglich sind, so daß bei der Betätigung der Höhenverstellung das Verriegelungselement 13 stets sicher in eine der definierten Riegelaufnahmen 10 einfällt.
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Zur Tiefenverstellung der Lumbalstütze 5 durch das Drehen des Betätigungselements 3 ist der Schaft 9 mit seinem der Handhabe 11 gegenüberliegenden Ende als Mitnehmer 28 ausgeführt. Der das Schaftende bildende Mitnehmer 28 ist mit einem Übertragungsmittel, hier mit einem Zahnrad 29 des Getriebes 12, durch Herstellung eines Formschlusses drehfest verbunden, zugleich aber in dem Übertragungsmittel linear in Achsrichtung 6 verfahrbar. Hierzu ist der Mitnehmer 28 im Querschnitt als Sechskant ausgeführt und liegt paßgenau in dem Zahnrad 29 ein, in dem er in einem Innensechskant 31 des Zahnrads 29 geführt wird. Andere geeignete, nichtrunde Querschnitte sind möglich.
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Eine Drehung des Betätigungselements 13 um die Drehachse 8 bewirkt eine Drehung einer Spindel 32 eines Spindeltriebs 39 der Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung um die Spindelachse 40. Die Spindel 32 weist ein Außengewinde 33 auf und ist in Achsrichtung 34 ortsfest in einem Gehäuse 35 der Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung angebracht. Die Spindel 32 ist an diesem Gehäuse 35 drehbar gelagert, wobei der Lagerzapfen 36 durch die einzige Schraube gebildet wird, die in den Rückenlehnenverstelleinrichtungen zum Einsatz kommt. Alle übrigen Verbindungen sind vorzugsweise derart ausgeführt, daß die Bauteile entweder in bzw. an Gehäuseelementen gelagert bzw. befestigt sind oder daß die Befestigung unter Ausbildung einer Rast-, Schnapp-, Steck- oder Klemmverbindung hergestellt werden.
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Auf der Spindel 32 ist eine Spindelmutter 37 in Achsrichtung 34 verfahrbar angebracht. Die Spindelmutter 37 bewegt die Lumbalstütze 5. Hierfür ist die Lumbalstütze 5 mit der Spindelmutter 37 verbunden, vorzugsweise ist die Lumbalstütze 5 in die Spindelmutter 37 eingeschnappt, so daß die axiale Bewegungsrichtung 34 der Spindelmutter 37 unmittelbar die Bewegungsrichtung der Lumbalstütze 5 vorgibt. Die Spindel 32 liegt dabei typischerweise senkrecht zu der Stützfläche 38 der Lumbalstütze 5.
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Der Antrieb der Spindel 32 erfolgt durch das Betätigungselement 3 über das Zahnradgetriebe 12, das wenigstens ein treibendes Zahnrad 29 und ein getriebenes Zahnrad 30 aufweist. Das treibende Zahnrad 29 weist den Innensechskant 31 auf und steht in Wirkverbindung mit dem Mitnehmer 28 des Betätigungselements 3. Das getriebene Zahnrad 30 ist fest, vorzugsweise einteilig mit der Spindel 32 verbunden. Vorzugsweise ist das getriebene Zahnrad 30 an der Spindel 32 angespritzt.
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Sitzt die an der Rückenlehne 2 vorgesehene Lumbalstütze 5 höher als der Rückenlehnenträger 4, was in der Regel der Fall ist, muß der Abstand der Lumbalstütze 5 von dem Rückenlehnenträger 4 und damit der Abstand zwischen der Drehachse 8 des Betätigungselements 3 einerseits und der Drehachse 40 des Spindeltriebs 39 andererseits überbrückt werden. Zu diesem Zweck ist zwischen dem treibenden Zahnrad 29 und dem getriebenen Zahnrad 30 eine Anzahl von Zwischenzahnrädern 41, 42 vorgesehen. Diese Zwischenzahnräder 41, 42 sind vorteilhafterweise in dem Gehäuse 35 gelagert und werden zu diesem Zweck auf geeignete, am Gehäuse 35 vorgesehene Zwischenzahnrad-Lagerzapfen 43 unter Ausbildung von Schnappverbindungen aufgesteckt.
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Da aus ergonomischen und/oder konstruktiven Gründen oft ein Winkelversatz zwischen der Bewegungsrichtung der Lumbalstütze 5 und damit der Drehachse 40 des Spindeltriebs 39 der Lumbalstützentiefenverstelleinrichtung einerseits und der Drehachse 8 des Betätigungselements 3 andererseits vorliegt, deren Lage von der Lage des Schachtes 18 und damit von der Längserstreckung des Rückenlehnenträgers 4 abhängt, kann ein Ausgleich dieses Winkelversatzes erforderlich sein. Dieser Ausgleich erfolgt hier dadurch, daß ein oder mehrere Zahnräder des Getriebes 12 als Kegelzahnräder ausgeführt sind. Vorzugsweise ist, wie in dem illustrierten Beispiel, das getriebene Zahnrad 30 als Kegelzahnrad ausgeführt. Es kann aber beispielsweise auch das letzte Zwischenzahnrad 42 als Kegelzahnrad ausgeführt sein.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienvorrichtung
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Betätigungselement
- 4
- Rückenlehnenträger
- 5
- Lumbalstütze
- 6
- Betätigungsrichtung
- 7
- Federelement
- 8
- Drehachse
- 9
- Schaft
- 10
- Riegelaufnahme
- 11
- Handhabe
- 12
- Zahnradgetriebe
- 13
- Verriegelungselement
- 14
- Verriegelungskontur
- 15
- Verriegelungsstellung
- 16
- Entriegelungsstellung
- 17
- Rückenlehnenträgerlängsrichtung
- 18
- Schacht
- 19
- Außenseite
- 20
- Führungsaufnahme
- 21
- Innenseite
- 22
- Mintnehmereinrichtung
- 23
- Eingreifer
- 24
- Ringnut
- 25
- Arm
- 26
- Nutflanke
- 27
- Rückenlehnenaußenseite
- 28
- Mitnehmer, Sechskant
- 29
- treibendes Zahnrad
- 30
- getriebenes Zahnrad
- 31
- Innensechskant
- 32
- Spindel
- 33
- Außengewinde
- 34
- Bewegungsrichtung, Achsrichtung
- 35
- Gehäuse
- 36
- Lagerzapfen
- 37
- Spindelmutter
- 38
- Stützfläche
- 39
- Spindeltrieb
- 40
- Spindelachse
- 41
- erstes Zwischenzahnrad
- 42
- zweites Zwischenzahnrad
- 43
- Zwischenzahnrad-Lagerzapfen
- 44
- Schaftboden
- 45
- Zahnradboden
- 46
- Federaufnahmeöffnung
- 47
- Außenseite