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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Fahrzeug, umfassend ein Trägerelement, ein Zwischenelement, das relativ zu dem Trägerelement um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, und einen Polsterträger, mit dem wenigstens mittelbar ein Sitzflächenpolster und ein Lehnenpolster verbunden sind, wobei der Polsterträger relativ zu dem Zwischenelement um eine zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert ist.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 75 27 447 U ist ein Sessel bekannt, der aus zwei miteinander verschraubten Halbschalen besteht, die auf einen tellerförmigen Fuß geschraubt sind.
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Aus der
DE 10 2017 208 601 A1 ist ein verstellbarer Fahrzeugsitz bekannt, umfassend eine Sitzfläche und zwei zueinander gekreuzt ausgerichtete Sitzschienenanordnungen zur Neigungsverstellung der Sitzfläche, von denen eine erste Sitzschienenanordnung mindestens eine gekrümmte Sitzschiene zur Neigungsverstellung der Sitzfläche um eine erste Horizontalachse aufweist, und eine zweite Sitzschienenanordnung mindestens eine gekrümmte Sitzschiene zur Neigungsverstellung der Sitzfläche um eine zweite Horizontalachse aufweist, wobei die erste Horizontalachse und die zweite Horizontalachse schräg zueinander sind.
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Die
WO 2019/ 193 040 A1 offenbart einen Schwebesitz, umfassend ein Basiselement und eine Sitzschale, wobei zumindest zwischen der Sitzschale und dem Basiselement ein Verstellmechanismus in der Art eines Gleitlagers gebildet ist, wobei die Sitzschale mittels des Verstellmechanismus zumindest in zwei Rotationsfreiheitsgraden relativ zum Basiselement verstellbar ist, und wobei ein Verriegelungsmechanismus zur Ver- und/oder Entriegelung einer Verstellung der Sitzschale relativ zum Basiselement vorgesehen ist, wobei der Verriegelungsmechanismus mittels eines Auslösemechanismus betätigbar ist, und wobei der Auslösemechanismus eingerichtet ist, den Verriegelungsmechanismus im Normalbetrieb zur Ent- oder Verriegelung der Verstellung der Sitzschale relativ zum Basiselement manuell oder elektrisch zu betätigen und im Kollisionsfall automatisch zu betätigen, um die Verstellung der Sitzschale relativ zum Basiselement automatisch zu verriegeln.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere kostengünstig und leicht, aber dennoch mit hoher Festigkeit, zu gestalten.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Verriegelungsbaugruppe, die in einem verriegelten Zustand eine Schwenkbewegung des Zwischenelements relativ zu dem Trägerelement um die erste Schwenkachse, und eine Schwenkbewegung des Polsterträgers relativ zu dem Zwischenelement um die zweite Schwenkachse sperrt, ist ein Fahrzeugsitz mit entsprechenden Freiheitsgraden und einer kostengünstigen und leichten Verriegelungsbaugruppe bereitgestellt. Der Fahrzeugsitz ist insbesondere ein Schwebesitz.
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In einem entriegelten Zustand der Verriegelungsbaugruppe ist das Zwischenelement relativ zu dem Trägerelement um die erste Schwenkachse schwenkbar, und der Polsterträger relativ zu dem Zwischenelement um die zweite Schwenkachse schwenkbar. Die Verriegelungsbaugruppe kann in bestimmten Fahrzuständen des Fahrzeugs, insbesondere in einem autonomen Fahrbetrieb, entriegelt sein, wodurch dem Insassen entsprechende aktive Bewegungsmöglichkeiten im Fahrzeug ermöglicht sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Polsterträger kann eine Sitzschale sein. Der Polsterträger kann eine Blechschalenbauweise aufweisen. Der Polsterträger kann eine Rohrrahmenkonstruktion sein. Das Sitzflächenpolster bietet einem Insassen eine gepolsterte Sitzfläche, die weitgehend horizontal ausgerichtet ist. Das Lehnenpolster bietet einem Insassen eine gepolsterte Anlagefläche für den Rücken. Der Polsterträger kann einteilig sein. Der Polsterträger kann mehrteilig sein, insbesondere einen ersten Polsterteilträger für das Sitzflächenpolster und einen mit dem ersten Polsterteilträger verbundenen zweiten Polsterteilträger für das Lehnenpolster aufweisen.
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Die erste Schwenkachse kann parallel zu einer Querrichtung verlaufen. Dadurch lässt sich insbesondere eine Neigung des Fahrzeugsitzes um die Querrichtung einstellen. Die zweite Schwenkachse kann weitgehend parallel zu einer Vertikalrichtung verlaufen. Weitgehend parallel zu einer Vertikalrichtung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die zweite Schwenkachse in einer Grundeinstellung des Fahrzeugsitzes einen spitzen Winkel zur Vertikalrichtung einschließt, der kleiner als 25 Grad ist. Durch Schwenken des Fahrzeugsitzes um die zweite Schwenkachse in Richtung eines Türausschnitts kann beispielsweise ein Einsteigen in ein Fahrzeug, in dem der Fahrzeugsitz eingebaut ist, erleichtert werden.
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Die zweite Schwenkachse kann zusammen mit dem Zwischenelement um die erste Schwenkachse schwenkbar sein, was ergonomisch als besonders bequem empfunden wird. Alternativ kann, insbesondere durch Verwendung eines zusätzlichen Drehtellers, ein Schwenken des Polsterträgers um die erste Schwenkachse unabhängig von einem Schwenken um die zweite Schwenkachse und umgekehrt erfolgen.
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Ein Abstand in Vertikalrichtung zwischen dem Trägerelement und einer mit einem Fahrzeug verbindbaren Basis, insbesondere einem zwei Sitzschienenpaare aufweisenden Längseinsteller, kann mittels einer Höheneinstellkinematik einstellbar sein.
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Das Zwischenelement kann mittels einer Wälzlagerung an dem Trägerelement, insbesondere an wenigstens einem Kurvensegment des Trägerelements, gelagert sein.
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Der Polsterträger kann mittels einer Wälzlagerung und/oder einer Schlittenführung an dem Zwischenelement, insbesondere an wenigstens einem Ringsegment des Zwischenelements, gelagert sein. Ein Ringsegment des Zwischenelements kann über eine Zusatzverhakung Crashlasten, insbesondere in Vertikalrichtung, in das Trägerelement einleiten. Dadurch kann das Zwischenelement von Crashlasten entlastet sein, wodurch das Zwischenelement kostengünstig und leicht, insbesondere aus einem Kunststoff, gestaltet sein kann.
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Die Verriegelungsbaugruppe weist eine erste Zahnstange und eine zweite Zahnstange auf. Die Verriegelungsbaugruppe weist einen ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus zur lösbaren Verriegelung mit der ersten Zahnstange auf. Die Verriegelungsbaugruppe weist einen zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus zur lösbaren Verriegelung mit der zweiten Zahnstange auf. Ein Aktuator kann sowohl zur Betätigung des ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus als auch des zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus vorgesehen sein. Vorzugsweise betätigt genau ein Aktuator den ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus und den zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus.
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Der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus und der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus sind mittels des Aktuators entriegelbar und/oder verriegelbar. Der Aktuator kann ein elektronisches, ein elektrisches, ein elektromagnetisches, ein pneumatisches, ein hydraulisches oder ein mechanisches Wirkprinzip aufweisen.
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Der Aktuator kann ein über einen Hebel und/oder einen Schieber mit dem ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus und dem zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus wirkverbunden sein. Dadurch ist nur genau ein Aktuator zur Betätigung der beiden Zahnstangen-Verriegelungsmechanismen notwendig. Ein Hebel kann wenigstens mittelbar mit dem ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus und dem zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus wirkverbunden sein, wobei der Hebel mittels eines elektrischen Aktuators und zusätzlich manuell, insbesondere mittels eines Seilzuges, betätigbar ist. Dadurch kann der Fahrzeugsitz sowohl elektrisch als auch manuell einstellbar sein. Vorzugsweise ist der Fahrzeugsitz in einem autonomen Fahrbetrieb entriegelt und kann durch den Insassen frei um beide Schwenkachsen bewegt werden. Ein elektrisches Einstellen des Fahrzeugsitzes ermöglicht es beispielsweise, den Fahrzeugsitz bei Nichtgebrauch in eine Grundeinstellung zu fahren. In der Grundeinstellung ist der Fahrzeugsitz in Längsrichtung (Fahrtrichtung) orientiert und das Lehnenpolster geringfügig nach hinten geneigt, beispielsweise um 25 Grad zur Vertikalrichtung um die Querrichtung nach hinten geneigt, und ermöglicht einem Insassen eine Fahrposition, insbesondere zum Führen des Fahrzeugs.
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Der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus und der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus können Gleichteile sein. Die erste Zahnstange und die zweite Zahnstange können Gleichteile sein. Die erste Zahnstange, insbesondere ein erstes Ende der ersten Zahnstange, kann an dem Trägerelement angelenkt sein und der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus kann mit dem Zwischenelement verbunden sein. Die zweite Zahnstange kann mit dem Polsterträger verbunden sein und der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus kann mit dem Zwischenelement verbunden sein.
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Ein Gurtendbeschlag und/oder ein Gurtschloss eines Gurtsystems des Fahrzeugsitzes können mitfahrend an das Zwischenteil gekoppelt sein. Der Gurtendbeschlag und/oder das Gurtschloss können zusätzlich über eine durch ein Langloch des Trägerelements hindurchgreifendes Fangelement Crashlasten, insbesondere in Vertikalrichtung, in das Trägerelement einleiten. Dadurch kann das Zwischenelement von Crashlasten entlastet werden, wodurch das Zwischenelement kostengünstig und leicht, insbesondere aus einem Kunststoff, gestaltet werden kann.
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Figurenliste
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, wobei eine Polsterung des Fahrzeugsitzes nicht dargestellt ist,
- 2: eine weitere perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes aus 1,
- 3: eine perspektivische Ansicht auf den Fahrzeugsitz aus 1 im Bereich eines Gurtendbeschlags,
- 4: eine perspektivische Ansicht auf eine Zusatzverhakung des Fahrzeugsitzes aus 1,
- 5: eine Ansicht von oben auf einen Polsterträger, ein Zwischenelement und eine Verriegelungsbaugruppe des Fahrzeugsitzes aus 1,
- 6: eine perspektivische Ansicht auf die Verriegelungsbaugruppe aus 5,
- 7: schematisch eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes aus 1 und eine einen Insassen simulierende Körperumrissschablone, und
- 8: eine 7 entsprechende Darstellung eines Fahrzeugsitzes gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels.
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Der in 1 schematisch dargestellte Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Grundeinstellung mit einer weitgehend aufrecht stehenden Sitzlehne und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Die 1 bis 7 zeigen einen Fahrzeugsitz 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels, wobei eine Polsterung des Fahrzeugsitzes 1 nicht dargestellt ist. Der Fahrzeugsitz 1 weist ein Trägerelement 10, ein Zwischenelement 20, das relativ zu dem Trägerelement 10 um eine erste Schwenkachse S1 schwenkbar gelagert ist, und einen Polsterträger 30, der relativ zu dem Zwischenelement 20 um eine zweite Schwenkachse S2 schwenkbar gelagert ist, auf. Die erste Schwenkachse S1 verläuft parallel zu der Querrichtung y. Die zweite Schwenkachse S2 verläuft weitgehend parallel zu der Vertikalrichtung z. Die zweite Schwenkachse S2 ist gemeinsam mit dem Zwischenelement 20 um die erste Schwenkachse S1 schwenkbar.
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Der Polsterträger 30 trägt ein in den Figuren nicht dargestelltes Sitzflächenpolster und ein in den Figuren nicht dargestelltes Lehnenpolster, die jeweils insbesondere Schaumteile und Sitzbezüge umfassen. Der Polsterträger 30 ist eine lasttragende Struktur, vorliegend mit einer Integration eines oberen Gurtaustrittspunktes eines Gurtsystems des Fahrzeugsitzes 1.
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Das Trägerelement 10 ist über eine Höheneinstellkinematik 50 mit einer mit dem Fahrzeug verbindbaren Basis 40 verbunden. Ein Abstand in Vertikalrichtung z zwischen dem Trägerelement 10 und der Basis 40 ist mittels der Höheneinstellkinematik 50 einstellbar. Die Basis 40 ist vorliegend ein Sitzlängseinsteller, der zwei Sitzschienenpaare 42 aufweist. Jedes Sitzschienenpaar 42 umfasst jeweils ein erstes Schienenprofil 44 und ein verschiebbar in dem ersten Schienenprofil 44 geführtes zweites Schienenprofil 46. Die beiden ersten Schienenprofile 44 sind fest mit einem Fahrzeugboden verbindbar. Die beiden zweiten Schienenprofile 46 sind mit der Höheneinstellkinematik 50 verbunden.
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Die Höheneinstellkinematik 50 weist in Querrichtung y betrachtet auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 jeweils eine vordere Schwinge 52 und einen hintere Schwinge 54 auf. Ein erster Endbereich einer jeden vorderen Schwinge 52 ist schwenkbar an einem Adapter einer der beiden zweiten Schienenprofile 46 gelagert. Ein zweiter Endbereich einer jeden vorderen Schwinge 52 ist schwenkbar an dem Trägerelement 10 gelagert. Ein erster Endbereich einer jeden hinteren Schwinge 54 ist schwenkbar an einem weiteren Adapter einer der beiden zweiten Schienenprofile 46 gelagert. Ein zweiter Endbereich einer jeden hinteren Schwinge 54 ist schwenkbar an dem Trägerelement 10 gelagert. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 bilden das zweite Schienenprofil 46, die vordere Schwinge 52, die hintere Schwinge 54 und das Trägerelement 10 eine Viergelenkanordnung.
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Das Zwischenelement 20 ist mittels einer Wälzlagerung um die erste Schwenkachse S1 schwenkbar an dem Trägerelement 10 gelagert. Dazu ist auf beiden Sitzseiten jeweils ein Kurvensegment 12 in das Trägerelement 10 integriert, in dem Wälzkörper, insbesondere Rollen, angeordnet sind. Auf den Wälzkörpern sind kooperierende Gegenkonturen des Zwischenelements 20 gelagert.
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An dem Zwischenelement 20 sind zwei Ringsegmente 21, 22 befestigt, die einer um die zweite Schwenkachse S2 schwenkbaren Lagerung des Polsterträgers 30 an dem Zwischenelement 20 dienen. Auf einer von den Ringsegmenten 21, 22 abgewandten Seite des Zwischenelements 20 ist auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes 1 jeweils eine in 4 dargestellte Zusatzverhakung 24 vorgesehen. Mittels der Zusatzverhakungen 24 können in die Ringsegmente 21, 22 eingeleitete Crashlasten, insbesondere in Vertikalrichtung z, in das Trägerelement 10 eingeleitet werden. Dadurch kann das Zwischenelement 20 weitgehend von den Crashlasten entlastet sein, so dass das Trägerelement 10 aus Kunststoff gefertigt sein kann.
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Die Zusatzverhakungen 24 weisen jeweils eine Hülse 26 mit Innengewinde auf. Die Hülse 26 liegt an einer dem Trägerelement 10 zugewandten Seite des Zwischenelements 20 an. Die Hülse 26 ragt durch ein um die zweite Schwenkachse S2 gekrümmtes Langloch 14 des Trägerelements 10 hindurch. Ein Ende der Hülse 26 ist mittels einer Schraube 27 mit einem der Ringsemente 21, 22 verschraubt. Mit einem anderen Ende der Hülse 26 ist mittels einer weiteren Schraube 27 ein Fangstück 28 verschraubt. Das Fangstück 28 ist auf der von dem Zwischenelement 20 abgewandten Seite des Trägerelements 10 angeordnet. Das Fangstück 28 ist breiter als das Langloch 14, so dass das Fangstück 28 auch unter Crashlasten nicht durch das Langloch 14 hindurchgezogen werden kann, wodurch auf das Zwischenelement 20 und somit auf das eine der Ringsegmente 21, 22 wirkende Crashlasten in das Trägerelement 10 abgeleitet werden können.
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Der Polsterträger 30 ist mittels einer Wälzlagerung und/oder einer Schlittenführung an den Ringsegmenten 21, 22 des Zwischenelements 20 schwenkbar um die zweite Schwenkachse S2 gelagert.
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Eine Verriegelungsbaugruppe 100 sperrt in einem verriegelten Zustand eine Schwenkbewegung des Zwischenelements 20 relativ zu dem Trägerelement 10 um die erste Schwenkachse S1 und eine Schwenkbewegung des Polsterträgers 30 relativ zu dem Zwischenelement 20 um die zweite Schwenkachse S2.
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Die Verriegelungsbaugruppe 100 weist eine erste Zahnstange 110, eine zweite Zahnstange 120, einen ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 zur lösbaren Verriegelung mit der ersten Zahnstange 110, einen zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 zur lösbaren Verriegelung mit der zweiten Zahnstange 120, und einen Aktuator 150 zur Betätigung des ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 und des zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 auf. Der Aktuator 150 ist vorliegend als ein elektromechanischer Aktuator 150 ausgeführt. Der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 und der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 sind mittels des Aktuators 150 entriegelbar und verriegelbar.
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Der Aktuator 150 ist über einen an dem Zwischenteil 20 schwenkbar gelagerten Hebel 160 und einen in dem Zwischenelement 20 verschiebbar gelagerten Schieber 170 mit dem ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 und dem zweiten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 wirkverbunden. Dazu weist der Schieber 170 vorzugsweise zwei Verzahnungen 172 auf, von denen jeweils eine Verzahnung 172 in Zahneigriff mit einer Gegenverzahnung eines Sicherungselements der beiden Zahnstangen-Verriegelungsmechanismen 130, 140 ist. Durch Verschieben des Schiebers 170 können die Zahnstangen-Verriegelungsmechanismen 130, 140 somit entriegelt und verriegelt werden, vorliegend simultan entriegelt und verriegelt werden. Der Hebel 160 und über den Hebel 160 auch der Schieber 170 können zusätzlich manuell, insbesondere mittels eines Seilzuges, betätigbar sein. Der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 und der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 können Gleichteile sein.
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Ein erstes Ende 111 der ersten Zahnstange 110 ist mittels eines Adapters an dem Trägerelement 10 angelenkt. Der erste Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 ist mit dem Zwischenelement 20 verbunden. Dadurch ist bei verriegeltem ersten Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 130 die Schwenkbewegung zwischen dem Trägerelement 10 und dem Zwischenelement 20 um die erste Schwenkachse S1 verriegelt.
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Die zweite Zahnstange 120 ist mit dem Polsterträger 30 verbunden. Der zweite Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 ist mit dem Zwischenelement 20 verbunden. Dadurch ist bei verriegeltem zweien Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus 140 die Schwenkbewegung zwischen dem Polsterträger 30 und dem Zwischenelement 20 um die zweite Schwenkachse S2 verriegelt.
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Ein Gurtendbeschlag 180 und ein Gurtschloss 182 des Gurtsystems sind mitfahrend an das Zwischenteil 20 gekoppelt. Der Gurtendbeschlag 180 und das Gurtschloss 182 können jeweils zusätzlich über eine durch jeweils ein weiteres Langloch 14 des Trägerelements 10 hindurchgreifendes Fangelement 184, insbesondere in Vertikalrichtung z, Crashlasten in das Trägerelement 10 einleiten. Das Fangelement 184 ist in 3 teilweise erkennbar und entspricht in seiner Funktion weitgehend dem zuvor beschriebenen Fangstück 28.
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8 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 201. Der Fahrzeugsitz 201 entspricht hinsichtlich seines Aufbaus und seiner Funktion dem zuvor beschriebenen Fahrzeugsitz 1 des ersten Ausführungsbeispiels, sofern nachfolgend nicht abweichend beschrieben. Der Fahrzeugsitz 201 unterscheidet sich von dem Fahrzeugsitz 1 des ersten Ausführungsbeispiels dadurch, dass der Fahrzeugsitz 201 mittels eines Drehtellers 210 um die zweite Schwenkachse S2 schwenkbar ist. Der Drehteller 210 ist insbesondere unter einem Trägerelement des Fahrzeugsitzes 201 angeordnet. Dadurch kann der Fahrzeugsitz 201 um die erste Schwenkachse S1 geschwenkt werden, ohne die zweite Schwenkachse S2 mit zu schwenken. Eine Verriegelungsbaugruppe des Fahrzeugsitzes 201 funktioniert in analoger Weise wie die Verriegelungsbaugruppe 100.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Trägerelement
- 12
- Kurvensegment
- 14
- Langloch
- 20
- Zwischenelement
- 21
- Ringsegment
- 22
- Ringsegment
- 24
- Zusatzverhakung
- 26
- Hülse
- 27
- Schraube
- 28
- Fangstück
- 30
- Polsterträger
- 40
- Basis
- 42
- Sitzschienenpaar
- 44
- erstes Schienenprofil
- 46
- zweites Schienenprofil
- 50
- Höheneinstellkinematik
- 52
- vordere Schwinge
- 54
- hintere Schwinge
- 100
- Verriegelungsbaugruppe
- 110
- erste Zahnstange
- 111
- erstes Ende (der ersten Zahnstange)
- 120
- zweite Zahnstange
- 130
- erster Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus
- 140
- zweiter Zahnstangen-Verriegelungsmechanismus
- 150
- Aktuator
- 160
- Hebel
- 170
- Schieber
- 172
- Verzahnung
- 180
- Gurtendbeschlag
- 182
- Gurtschloss
- 184
- Fangelement
- 201
- Fahrzeugsitz
- 210
- Drehteller
- S1
- erste Schwenkachse
- S2
- zweite Schwenkachse
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung