DE102020119095A1

DE102020119095A1 - Drehmomentschlüssel

Info

Publication number: DE102020119095A1
Application number: DE102020119095.6A
Authority: DE
Inventors: Philipp Joerg
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2020-07-21
Filing date: 2020-07-21
Publication date: 2022-01-27

Abstract

Drehmomentschlüssel, umfassend eine Messeinrichtung zum Erfassen eines Drehmoments sowie einen Grundkörper, welcher sich entlang einer Längsachse erstreckt, wobei der Drehmomentschlüssel eine Werkzeugaufnahme aufweist, in welcher ein Werkzeug angeordnet oder anordenbar ist, wobei die Werkzeugaufnahme eine Drehachse des Drehmomentschlüssels festlegt, und wobei die Werkzeugaufnahme über ein Adaptersystem am Grundkörper angeordnet ist, welches eine Vielzahl von Adapterelementen umfasst, an welchen die Werkzeugaufnahme angeordnet werden kann und welche austauschbar am Grundkörper befestigbar sind, wobei die Ausgestaltung der Adapterelemente derart unterschiedlich ist, dass die Werkzeugaufnahme zumindest entlang der Drehachse unterschiedlich positionierbar ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel.
Drehmomentschlüssel sind Handwerkzeuge, welche z. B. zum Festziehen von Schrauben und Muttern mit einem bestimmten Drehmoment verwendet werden. In der Fertigung oder Montage ergibt sich oftmals das Problem einer erschwerten Zugänglichkeit der Schrauben oder Muttern, sodass ein Werkzeug, wie beispielsweise ein Drehmomentschlüssel, nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen angeordnet werden kann. Der zur Bedienung des Werkzeugs nötige Raum muss ggf. durch die Demontage im Wege stehender Komponenten erst geschaffen werden. Um eine gewisse Flexibilität bereitzustellen schlägt die EP 2 248 635 A1 einen Drehmomentschlüssel mit einem Schaft vor, der an einem ersten Ende des Schafts einen Handgriff und am anderen zweiten Ende eine Umschaltknarre mit einem quer abstehenden Knarrenzapfen aufweist. Die Drehachse des Knarrenzapfens ist an der Umschaltknarre gegenüber der Längsachse des Schafts in einem von 90° abweichenden Winkel angeordnet. Hierbei können unterschiedliche Winkel realisiert werden. Es hat sich allerdings gezeigt, dass derartige Winkeländerungen oftmals nicht ausreichen, um die vorgenannten Konflikte zu lösen.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Drehmomentschlüssel anzugeben, welcher zuverlässig und äußerst flexibel in der Anwendung ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Drehmomentschlüssel gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und der beigefügten Figur.
Erfindungsgemäß umfasst ein Drehmomentschlüssel eine Messeinrichtung zum Erfassen eines Drehmoments sowie einen Grundkörper, welcher sich entlang einer Längsachse erstreckt, wobei der Drehmomentschlüssel eine Werkzeugaufnahme aufweist, in welcher ein Werkzeug angeordnet oder anordenbar ist, wobei die Werkzeugaufnahme eine Drehachse des Drehmomentschlüssels festlegt, und wobei die Werkzeugaufnahme über ein Adaptersystem am Grundkörper angeordnet ist, welches eine Vielzahl von Adapterelementen umfasst, an welchen die Werkzeugaufnahme angeordnet werden kann, und welche austauschbar am Grundkörper befestigbar sind, wobei die Ausgestaltung der Adapterelemente derart unterschiedlich ist, dass die Werkzeugaufnahme zumindest entlang der Drehachse unterschiedlich positionierbar oder positioniert ist. Mit Vorteil kann über die Adapterelemente ein Versatz der Werkzeugaufnahme radial zur Längsachse realisiert werden, wobei die Größe des Versatzes von der Gestaltung des Adapterelements abhängig ist. Komponenten oder Bauteile, die im Weg stehen, können damit „umgangen“ werden. Dabei ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Adapterelement lediglich gerade ausgeführt, sodass der vorgenannte Versatz 0 beträgt.
Um beim Austausch der Adapterelemente eine Nachkalibrierung des Drehmomentschlüssels zu vermeiden, weisen die Adapterelemente in Bezug auf die Längsachse die gleiche Länge auf. In der Folge ist eine Drehachse der Werkzeugaufnahme immer gleich positioniert, es ändert sich lediglich deren Abstand, vgl. den vorgenannten Versatz, radial zur Längsachse.
Zweckmäßigerweise weisen die Adapterelemente, trotz ihrer unterschiedlichen Geometrie, die gleiche Steifigkeit auf. Insbesondere ist die Steifigkeit derart gleich ausgebildet, dass eine Nachkalibrierung des Drehmomentschlüssels beim Wechseln der Adapterelemente vermieden werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Adapterelemente einstückig ausgebildet. Etwaige Ungenauigkeiten, welche die Drehmomentmessung beeinflussen könnten, werden durch die damit ermöglichte steife Struktur ausgeschlossen.
Gemäß einer Ausführungsform ist zumindest ein Adapterelement mit einer Beschichtung vollständig oder zumindest bereichsweise versehen. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Isolation, insbesondere beispielsweise um eine elektrische Isolierung handeln, wodurch die Anwendung des Drehmomentschlüssels auch in kritischen Bereichen ermöglicht ist.
Gemäß einer Ausführungsform sind die Adapterelemente derart ausgebildet, dass eine drehfeste und winkelgenaue Anordnung am Grundkörper und an der Werkzeugaufnahme erfolgt. Zweckmäßigerweise können die Adapterelemente relativ zum Grundkörper bzw. zur Werkzeugaufnahme nicht verdreht werden. Ein falscher Einbau wird über eine geeignete Geometrie der entsprechenden Befestigungs- oder Anordnungsbereiche vermieden. Mit Vorteil ist zur Anordnung der Adapterelemente eine geeignete Steckverbindung vorgesehen.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Werkzeugaufnahme als Umschaltknarre ausgebildet, umfassend einen Knarrenzapfen zum Anordnen und Befestigen eines Werkzeugs, wie beispielsweise einer Nuss oder dergleichen.
Gemäß einer Ausführungsform ist zumindest ein Adapterelement derart ausgebildet, dass auch quer bzw. radial zur Drehachse ein Versatz eingestellt ist. Gemäß einer Ausführungsform ist das Adaptersystem ausgelegt, eine beliebige Anordnung der Werkzeugaufnahme im Raum zu ermöglichen, wobei die vorgenannte Länge, entlang der Längsachse gemessen, zweckmäßigerweise konstant sein muss, um ein Nachkalibrieren zu vermeiden. Des Weiteren muss auch bei einem Versatz quer zur Drehachse sichergestellt sein, dass dieser so ausgebildet ist, dass ein Nachkalibrieren des Drehmomentschlüssels nicht nötig ist.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform des Drehmomentschlüssels mit Bezug auf die beigefügte Figur.
Es zeigt:

1: eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Drehmomentschlüssels, wobei zwei unterschiedlich ausgebildete Adapterelemente angeordnet sind.

1 zeigt in der oberen Bildhälfte einen Drehmomentschlüssel 10, umfassend einen Grundkörper oder Schaft 12, welcher sich entlang einer Längsachse A erstreckt und an dessen einen Ende ein Griff oder Griffelement 14 ausgebildet ist. Am anderen Ende ist eine Werkzeugaufnahme 20 angeordnet. Dazwischenliegend ist ein Adapterelement 40 angeordnet, wobei in der oberen Bildhälfte das Adapterelement 40 gerade ausgebildet ist. Das Adapterelement 40 weist eine Länge L auf. Die Werkzeugaufnahme 20 umfasst einen Zapfen- bzw. Knarrenzapfen 22, welcher sich quer zur A erstreckt. Dieser definiert eine Drehachse D. Das obere Ende des Knarrenzapfens 22 ist um einen Versatz V gegenüber einer Längsachse A, welche sich entlang des Schafts 12 erstreckt, versetzt. In der unteren Bildhälfte ist nun anstatt des gerade ausgebildeten Adapterelements 40 ein Adapterelement 40 mit einer Umlenkung angeordnet, wodurch die Werkzeugaufnahme 20 gegenüber der Längsachse A versetzt ist, bzw. analog der Knarrenzapfen 22.
Die unterschiedlichen Adapterelemente 40 bilden ein Adaptersystem. Zweckmäßigerweise kann das Adaptersystem weitere Adapterelemente 40 umfassen, welche die unterschiedlichsten Formen aufweisen können und welche ausgelegt sind, die Werkzeugaufnahme 20 entlang der Längsachse D gegenüber der Längsachse A unterschiedlich zu positionieren, wodurch die Verwendung des Drehmomentschlüssels in den unterschiedlichsten Bereichen ermöglicht wird. Dabei ist entscheidend, dass, um eine Nachkalibrierung des Drehmomentschlüssels zu vermeiden, die Länge L der Adapterelemente 40, entlang der Längsachse A gemessen, konstant bleibt.
Bezugszeichenliste

10: Drehmomentschlüssel
12: Grundkörper, Schaft
14: Griff
20: Werkzeugaufnahme
22: Zapfen
40: Adapterelement
D: Drehachse
V: Versatz
L: Länge
A: Längsachse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 2248635 A1 [0002]

Claims

Drehmomentschlüssel (10), umfassend eine Messeinrichtung zum Erfassen eines Drehmoments sowie einen Grundkörper (12), welcher sich entlang einer Längsachse (A) erstreckt, wobei der Drehmomentschlüssel eine Werkzeugaufnahme (20) aufweist, in welcher ein Werkzeug angeordnet oder anordenbar ist, wobei die Werkzeugaufnahme (20) eine Drehachse (D) des Drehmomentschlüssels (10) festlegt, und wobei die Werkzeugaufnahme (20) über ein Adaptersystem am Grundkörper (10) angeordnet ist, welches eine Vielzahl von Adapterelementen (40) umfasst, an welchen die Werkzeugaufnahme (20) angeordnet werden kann und welche austauschbar am Grundkörper (12) befestigbar sind, wobei die Ausgestaltung der Adapterelemente (40) derart unterschiedlich ist, dass die Werkzeugaufnahme (20) zumindest entlang der Drehachse (D) unterschiedlich positionierbar ist.
Drehmomentschlüssel (10) nach Anspruch 1, wobei die Adapterelemente (40) die gleiche Steifigkeit aufweisen.
Drehmomentschlüssel (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Adapterelemente (40) einstückig ausgebildet sind.
Drehmomentschlüssel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Adapterelement (40) eine Beschichtung aufweist.
Drehmomentschlüssel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adapterelemente (40) derart ausgebildet sind, dass eine drehfeste und winkelgenaue Anordnung am Grundkörper (12) und an der Werkzeugaufnahme (20) erfolgt.
Drehmomentschlüssel (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Werkzeugaufnahme (20) als Umschaltknarre ausgebildet ist, umfassend einen Knarrenzapfen (22) zum Anordnen und Befestigen eines Werkzeugs.