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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes einer Maschine oder einer aus mehreren Komponenten bestehenden Anlage.
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In vielen Bereichen kommen Maschinen oder Anlagen zum Einsatz, deren Zuverlässigkeit von großer Bedeutung ist. So werden beispielsweise bei Fahrzeugen regelmäßige Inspektionen durchgeführt, um Verbrauchsmittel aufzufüllen oder bestimmte Bauteile in vorgegebenen Zyklen zu ersetzen, um zu verhindern, dass sie zur Unzeit ausfallen. Der Zeitraum zwischen zwei Inspektionen hängt meist von den gefahrenen Kilometer und/oder einem vorgegebenen Zeitraum ab. Aus der
DE 10 2015 203 875 A1 ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei dem der Zustand des Fahrzeuges durch am Fahrzeug erfasste Sensordaten ermittelt wird. Zusätzlich können hierfür auch Kommunikationsdaten verwendet werden, die vom Nutzer des Fahrzeuges, vom Hersteller oder einer Werkstatt an das Fahrzeug übermittelt werden. So kann bei der Ermittlung des Zustandes des Fahrzeuges beispielsweise berücksichtigt werden, ob ein Originalersatzteil eingebaut wurde.
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Bei Tintenstrahldruckern sind regelmäßig die Druckerpatronen zu ersetzen, wobei der Drucker anzeigt, wenn eine Druckkartusche ausgetauscht werden muss. Dabei geht man davon aus, dass eine Kartusche eine bestimmte Anzahl an Normseiten drucken kann. Durch einen Zähler, der die gedruckten Seiten erfasst, kann dem Nutzer rechtzeitig ein Hinweis auf den bevorstehenden Austausch der Druckerkartusche gegeben werden. Auch ist es üblich, dass der Füllstand der einzelnen Druckerkartuschen jederzeit abgefragt werden kann. Dieser Service funktioniert aber meist nur mit Original-Druckerkartuschen, da diese über einen Chip mit dem Drucker kommunizieren.
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Gerade bei Druckern, aber auch bei anderen Anlagen und Maschinen stellt das Ersatzteilgeschäft einen nicht zu vernachlässigenden Anteil des Umsatzes dar. Der Einbau von Originalersatzteilen wird daher von Herstellern nicht selten durch verlängerte Garantiezeiten oder zusätzliche Serviceleistungen belohnt.
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Die
DE 10 2018 213 208 A1 betrifft ein Verfahren zum Durchführen von Wartungsarbeiten an einer komplexen Montagebaugruppe, bei dem Informationen über erforderliche Demontage- bzw. Montageschritte über eine Datenbank abgerufen werden können.
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Weiterhin offenbart die
EP 2 712 493 B1 ein System zur Erkennung eines an ein landwirtschaftliches Fahrzeug anbaubares Arbeitsgerät mit einem dem Arbeitsgerät zugeordneten optisch lesbaren Zeichen, welches das Arbeitsgerät kennzeichnende Informationen enthält, sowie einer optischen Leseeinrichtung, die betreibbar ist, aus dem Zeichen Informationen über das Arbeitsgerät auszulesen.
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Die
US 2014 / 0 284 143 A1 beschreibt ein Sicherheitssystem, um den Einsatz von Produktfälschungen in einer Aufzugssteuerung zu verhindern. Hierbei weisen die wesentlichen elektronischen Komponenten eigene Identifikatoren auf, die von einem Autorisierungsabschnitt der Aufzugssteuerung eingelesen und mit einer Referenzliste mit erlaubten Identifikatoren abgleichen werden. Der Autorisierungsabschnitt erzeugt dann ein Autorisierungssignal zum Start der Aufzugssteuerung in Abhängigkeit des Abgleichergebnisses. Weiterhin kann die Referenzliste in der Aufzugssteuerung über eine Aktualisierungseinheit aktualisiert werden.
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Aus der
WO 2019/ 185 571 A1 ist ein Verfahren zum maschinenunterstützten Rapportieren von Fehlerzuständen betreffend Komponenten einer Personentransportanlage bekannt, wobei mittels einer Rapportiereinrichtung eine Identitätsinformation erfasst und an eine Analyseeinrichtung übermittelt wird, woraufhin eine Auswahl von Fehlerursachemöglichkeiten an die Rapportiereinrichtung übermittelt und ausgegeben wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem der Zustand einer aus mehreren Komponenten bestehenden Anlage oder einer Maschine zuverlässig ermittelt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes Maschine ist dadurch gekennzeichnet, dass
- - Betriebsparameter der Maschine laufend von wenigstens einer Steuereinheit ermittelt werden,
- - bei Wartungsvorgängen die Maschine inspiziert und in vorgegebenen Intervallen bestimmte Bauteile der Maschine durch Ersatzteile ersetzt werden, wobei die Ersatzteile jeweils mit einer einzigartigen Ersatzteil-Kennzeichnung in Form eines Freischaltcodes versehen sind, die in einer Datenbank hinterlegt ist, wobei die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung durch eine Ziffern-, und/oder Buchstaben-, und/oder Zeichenfolge oder einen QR-Code gebildet wird,
- - ein mit der Steuereinheit in Verbindung stehendes mobiles Endgerät verwendet wird,
- - beim Einbau des Ersatzteils die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung durch Einscannen mit einer am mobilen Endgerät vorhandenen Kamera eingelesen und eine Verifizierung mit der Datenbank durchgeführt wird, wobei in der Datenbank das mit der einzigartigen Ersatzteil-Kennzeichnung versehene Ersatzteil mit der Maschine, in die das Ersatzteil eingebaut wird, verknüpft und registriert wird und
- - der Zustand der Maschine in Abhängigkeit des Einbaus von in der Datenbank registrierten Ersatzteilen bewertet wird.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes einer aus mehreren komponentenbestehenden Anlage, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
- - zumindest eine der Komponenten mit einer einzigartigen Komponenten-Kennzeichnung in Form eines Freischaltcodes versehen ist, die in einer Datenbank hinterlegt ist,
- - Betriebsparameter der Anlage oder der Komponenten laufend von einer Steuereinheit ermittelt werden,
- - ein mit der Steuereinheit in Verbindung stehendes mobiles Endgerät verwendet wird,
- - zur Verifizierung der Anlage die einzigartige Komponenten-Kennzeichnungen der damit versehenen Komponenten mit dem mobilen Endgerät eingelesen und mit der Datenbank abgeglichen werden, wobei in der Datenbank die mit der einzigartigen Komponenten-Kennzeichnung versehene Komponente mit der Anlage, in welche die Komponente eingebaut ist, verknüpft und registriert wird,
- - bei Wartungsvorgängen die Anlage inspiziert und in vorgegebenen Intervallen bestimmte Bauteile der Komponenten durch Ersatzteile oder ganze Komponenten der Anlage durch neue Komponenten ersetzt werden, wobei die Ersatzteile jeweils mit einer einzigartigen Ersatzteil-Kennzeichnung und die neuen Komponenten jeweils mit einer einzigartigen Ersatzkomponenten-Kennzeichnung in Form eines Freischaltcodes versehen sind, die in der Datenbank hinterlegt ist, wobei die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung, die einzigartige Komponenten-Kennzeichnung und die einzigartige Ersatzkomponenten-Kennzeichnung durch eine Ziffern- und/oder Buchstaben- und/oder Zeichenfolge oder einen QR-Code gebildet werden,
- - beim Einbau des Ersatzteils die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung und beim Einbau der neuen Komponente die einzigartige Ersatzkomponenten-Kennzeichnung durch Einscannen mit einer am mobilen Endgerät vorhandenen Kamera eingelesen und eine Verifizierung mit der Datenbank durchgeführt wird, wobei in der Datenbank das mit der einzigartigen Ersatzteil-Kennzeichnung versehene Ersatzteil und die mit der einzigartigen Ersatzkomponenten-Kennzeichnung versehene Ersatzkomponente mit der Anlage, in die das Ersatzteil und/oder die Ersatzkomponente eingebaut wird, verknüpft und registriert werden und
- - der Zustand der Anlage in Abhängigkeit des Vorhandenseins von registrierten Komponenten, Ersatzkomponenten und Ersatzteilen bewertet wird.
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Bei den Ersatzteilen gibt es neben den Originalersatzteilen des Herstellers oftmals auch legal oder illegal hergestellte Ersatzteile anderer Hersteller. Die Produkte anderer Hersteller sind meist von geringerer Qualität, sodass der Zustand der Anlage oder Maschine nicht mehr richtig beurteilt werden kann. Gerade wenn der Einbau von Originalersatzteilen mit einer verlängerten Garantiezeit oder anderen zusätzlichen Serviceleistungen verbunden ist, benötigt der Hersteller eine ausreichende Sicherheit darüber, mit welchen Bauteilen die Anlage oder Maschine bestückt ist, um deren Zustand zuverlässig beurteilen zu können. Durch erfindungsgemäße Verfahren, bei dem der Einbau eines Ersatzteils mit Hilfe eines Freischaltcodes verifiziert wird, ist für den Hersteller nachprüfbar, ob Originalersatzteile verwendet wurden. Da der Hersteller das Originalersatzteil kennt, weiß er, wann es wieder gewartet bzw. ersetzt werden muss. Er ist somit in der Lage, den Zustand der Anlage oder Maschine zu bewerten, um dadurch insbesondere den Zeitpunkt der nächsten Wartung und/oder eine vom Hersteller gewährte Garantiezeit oder Serviceleistung zu bestimmen.
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Zweckmäßigerweise erfolgt die Ermittlung des Zustandes der Anlage oder Maschine mit Hilfe der auf dem mobilen Endgerät lauffähigen Anwendung oder App. Mit dieser kann dann auch das Einlesen der einzigartigen Ersatzteil-Kennzeichnung, der einzigartigen Komponenten-Kennzeichnung und der einzigartigen Ersatzkomponenten-Kennzeichnung durch Einscannen erfolgen. Des Weiteren kann die Anwendung oder App die von der Steuereinheit ermittelten Betriebsparameter der Maschine oder Anlage einlesen, sodass der Zustand der Anlage oder Maschine nicht nur in Abhängigkeit der verwendeten Komponenten bzw. Ersatzteile, sondern unter Berücksichtigung der Betriebsparameter ermittelt werden kann. Durch eine geschickte Auswahl der Betriebsparameter, wie beispielsweise die Drehzahl und/oder Temperatur eines Motors sowie die ausgeführten Starts der Maschine oder Anlage, kann deren Belastung ermittelt und bei der Ermittlung des Zustandes berücksichtigt werden. Je nach Maschine und Anlage können aber auch andere Betriebsparameter herangezogen werden. So kann beispielsweise bei einer vergleichsweise gering belasteten Anlage oder Maschine der nächste Wartungs- oder Servicezeitpunkt später als bei einer stark belasteten Maschine oder Anlage angesetzt werden.
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Unter einem Freischaltcode wird eine Kennzeichnung verstanden, die einzigartig ist und vorzugsweise durch eine Ziffern- und/oder Buchstaben und/oder Zeichenfolge und/oder einen QR-Code gebildet wird. Dabei kann die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung, die einzigartige Komponenten-Kennzeichnung und die einzigartige Ersatzkomponenten-Kennzeichnung einen Bestandteil aufweisen, der Informationen über das Ersatzteil oder die Komponente, wie beispielsweise die Serien- oder Artikelnummer und/oder den Herstellungsort/zeitpunkt enthält. Darüber hinaus kann ein anderer Bestandteil der Kennzeichnung durch eine zufällige Ziffern-, Buchstaben- oder Zeichenfolge gebildet werden, deren Muster für einen Dritten nicht erkennbar ist, um zu verhindern, dass Raubkopien mit einer in der Datenbank des Herstellers hinterlegten Kennzeichnung versehen werden. Natürlich kann dieser zufällige Teil der Kennzeichnung auch mittels eines geheimen Algorithmus gebildet werden. Man könnte sich aber auch vorstellen, dass man für diesen zufälligen Teil der Kennzeichnung den Zeitpunkt der Herstellung verwendet, wobei dieser in Sekunden oder gar Millisekunden angegeben wird, um einen ausreichend großen Werteraum zu schaffen, wobei nur ein Bruchsteil der denkbaren Werte für die Kennzeichnung verwendet werden. +
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt bei Maschinen eingesetzt, bei denen es sich um eine Pumpe, einen Verdichter, einen Ventilator oder ein Hebezeug handelt. Des Weiteren wird diese Erfindung vorzugsweise bei einer Kälteanlage angewandt.
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Die Hersteller von Pumpen, Verdichtern, Ventilatoren oder Hebezeugen sowie Kälteanlagen möchten durch die Digitalisierung ihren Absatz von Originalersatzteilen fördern, wobei sie als Anreiz den Betreibern der Maschinen bzw. Anlagen beispielsweise eine verlängerten Garantiezeitraum bieten, wenn zum bestimmten Wartungsintervallen Originalersatzteile getauscht werden. Um die praktische Handhabung für den Betreiber zu vereinfachen, können die Wartungsintervalle mittels der Anwendung bzw. App oder in der Steuereinheit unter Berücksichtigung der Betriebsparametern (Laufzeit, Motorstarts, Temperaturverläufe von Motor oder Fluiden in der Pumpe oder Stromaufnahme des Motors, etc.) errechnet werden. Dabei können einfache Vergleiche mit festen Grenzwerten (nach 500 Betriebsstunden muss ein bestimmter Filter getauscht werden werden) oder aber - maschinenabhängig - komplexe Verknüpfungen mehrerer Parameter berücksichtigt werden. Wenn auf diese Art und Weise eine fällige Wartung identifiziert wurde, gibt die Anwendung oder App eine entsprechende Meldung. Ist ein Bauteil oder eine ganze Komponente zu ersetzten, ist es für den Hersteller wichtig zu wissen, ob ein Originalersatzteil bzw. eine Original-Ersatzkomponente oder ein Drittprodukt verbaut wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es relativ einfach möglich, den Zustand einer Anlage oder Maschine zuverlässig zu beurteilen. Außerdem soll natürlich verhindert werden, dass ein Betreiber mit dem Kauf eines einzigen Originalersatzteils viele Maschinen in diesem Zustand bringt. Dies wird dadurch verhindert, dass das eingebaute Ersatzteil mit der Anlage oder Maschine in die das Ersatzteil eingebaut wird, verknüpft und registriert wird. Dazu ist beispielsweise das Einlesen der Seriennummer der entsprechenden Maschine oder Anlage erforderlich.
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Würde man beispielsweise nur die Artikelnummer zur Kennzeichnung verwenden. Könnte man diese auch dann verwenden, wenn man ein billigeres Ersatzprodukt einsetzen würde. Eine fortlaufende Seriennummer wäre zwar einzigartig, bietet einem Drittanbieter aber eine Möglichkeit entsprechend fortlaufende Seriennummern auf den nicht Originalersatzteilen anzubringen, um dadurch ein Originalprodukt vorzutäuschen. Es ist daher erforderlich, dass die Kennzeichnung wenigstens einen zufälligen Teil, beispielsweise in Form einer zufälligen Ziffern-, Buchstaben- oder Zeichenfolge aufweist, deren Erzeugungsmuster von einem Dritten nicht erkennbar ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen
- 1 eine schematische Darstellung der Erfindung zur Ermittlung des Zustandes einer Maschine und
- 2 eine schematische Darstellung der Erfindung zur Ermittlung des Zustandes einer aus mehreren Komponenten bestehenden Anlage.
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Bei dem in 1 dargestellten Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes einer Maschine 1 kommt ein mobiles Endgerät 2, beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet zur Anwendung. Die Maschine 1 wird beispielsweise durch eine Pumpe, einen Verdichter, einen Ventilator oder ein Hebezeug gebildet. Selbstverständlich sind aber auch andere Maschinen denkbar, die regelmäßig gewartet bzw. bei denen immer wieder Bauteile ausgetauscht werden müssen. Die Maschine 1 weist eine Steuereinheit 3 auf, die über geeignete Sensoren (nicht dargestellt) laufend Betriebsparameter der Maschine 1 erfasst. Bei diesem Betriebsparameter kann es sich beispielsweise um die Laufzeit der Maschine, die Anzahl von Motorstarts, Temperaturverläufen eines Motors oder von Fluiden, die Stromaufnahme eines Motors oder dergleichen handeln.
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Auf dem mobilen Endgerät 2 ist eine Anwendung (Software oder App) installiert, die in der Lage ist, über eine erste Kommunikationsverbindung 4 mit der Steuereinheit 3 der Maschine 1 zu kommunizieren, um die von der Steuereinheit 3 ermittelten Betriebsparameter der Maschine 1 auszulesen. Je nach Ausbildung der Steuereinheit 3 kann zuvor schon in der Steuereinheit eine Auswertung der ermittelten Betriebsparameter erfolgen, wobei beispielsweise Vergleiche mit festen Grenzwerten vorgenommen und/oder komplexere Verknüpfungen mehrerer Paramater durchgeführt werden. Eine Auswertung kann alternativ aber auch erst in der Anwendung im mobilen Endgerät erfolgen. Mit Hilfe der Auswertung der Betriebsdaten wird insbesondere der nächste Wartung- oder Servicezeitpunkt bestimmt. Außerdem könnte angezeigt werden, ob beispielsweise ein bestimmtes Bauteil 5 der Maschine 1 durch ein Ersatzteil 6 zu ersetzen ist, um weiterhin den einwandfreien Betrieb der Maschine 1 zu gewährleisten. Bei dem zu ersetzenden Bauteil 5 kann es sich beispielsweise lediglich um eine einfache Dichtung oder um komplexere Bauteile, wie Ventile, Sensoren oder dgl. handeln.
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Ist beispielsweise das Bauteil 5 der Maschine 1 zu ersetzen, besteht oftmals die Möglichkeit statt einem Original-Ersatzteil ein kostengünstigeres Produkt eines anderen Herstellers zu verwenden. Der Hersteller der Maschine 1 kennt jedoch nur seine eigenen (Original-)Ersatzteile und ist daher auch nur für diese Teile in der Lage anzugeben, wann sie bei einer bestimmten Belastung der Maschine 1 das nächste Mal zu warten bzw. zu ersetzen sind.
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Für den Betreiber der Maschine 1 ist jedoch oftmals der zuverlässige Betrieb der Maschine von entscheidender Bedeutung, sodass dieser für einen Wartungs- oder Austauschhinweis dankbar ist, um einen Ausfall seiner Maschine zur Unzeit möglichst zu vermeiden. Damit die Auswertung der Betriebsdaten und die sich dadurch ergebenden Hinweise für den Benutzer auf den nächsten Wartung- bzw. Servicezeitpunkt zutreffend ermittelt werden können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Anwendung weiß, ob der Austausch des Bauteils 5 mit einem Originalersatzteil 6 oder einem Drittprodukt erfolgt, da der Hersteller nur Laufzeit der Maschine bzw. seine Bauteile zuverlässig beurteilen kann.
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Somit hängt der Zustand der Maschine 1 neben der sich aus dem Betriebsparametern ergebenden Belastung der Maschine 1 entscheidend auch davon ab, ob bestimmte Bauteile zum gegebenen Zeitpunkt durch Originalersatzteile ersetzt wurden. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die Maschine 1 mit einer Maschinen-Kennzeichnung 7 und das Ersatzteil 6 mit einer Ersatzteil-Kennzeichnung 8 versehen sind.
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Ist es nun erforderlich, dass das Bauteil 5 durch das Originalersatzteil 6 ersetzt werden soll, wird mit Hilfe der Anwendung auf den mobilen Endgerät 2 zum einen die Maschinen-Kennzeichnung 7 und zum anderen die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 des Originalersatzteil 6 eingelesen, wobei zweckmäßigerweise eine am mobilen Endgerät 2 vorhandene Kamera verwendet wird. Die Maschinen-Kennzeichnung 7 beinhaltet beispielsweise eine Artikelnummer sowie eine Seriennummer, um die Maschine 1 eindeutig identifizieren zu können. Die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 ist in Form eines Freischaltcodes ausgebildet, wobei die Anwendung auf den mobilen Endgerät 2 eine Verifizierung des Originalersatzteils 6 in einer Datenbank 9 des Herstellers durchführt. Hierzu stellt die Anwendung auf dem mobilen Endgerät 2 über eine zweite Kommunikationsverbindung 10 eine Verbindung mit der Datenbank 9 des Herstellers her. Dort ist insbesondere die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 in Form eines Freischaltcodes hinterlegt, sodass geprüft werden kann, ob es sich um ein Original-Ersatzteil 6 handelt, das bisher noch nicht verbaut wurde. Ist dies der Fall, wird die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 des Ersatzteils 6 in der Datenbank 9 mit der Maschinen-Kennzeichnung 7 der Maschine 1 verknüpft und registriert. In der Anwendung auf den mobilen Endgerät 2 geht eine entsprechende Rückmeldung ein, sodass dann der Zustand der Maschine 1 neu bewertet werden, indem das neu eingebaute Ersatzteil 6 mitberücksichtigt wird. Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch denkbar, dass auch die Maschinen-Kennzeichnung 7 neben der Artikel- und Seriennummer auch einen Freischaltcode beinhaltet.
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Die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung 8 kann beispielsweise durch eine Ziffern-, und/oder Buchstaben-, und/oder Zeichenfolge oder einen QR-Code gebildet werden. Entscheidend ist es jedoch, dass für einen Dritten nicht erkennbar ist, nach welchem Muster der Freischaltcode gebildet wird bzw. dass der für die Bildung des Freischaltcodes zur verfügungsstehende Werteraum groß genug ist, dass nur eine geringe Anzahl an Werten für die Freischaltcodes der Ersatzteile verwendet werden müssen, um zu verhindern, das Raubkopierer Freischaltcodes auf den Raubkopien aufbringen, die in der Datenbank 9 hinterlegt sind. Die einzigartige Ersatzteil-Kennzeichnung 8 kann aber deswegen trotzdem Informationen über das Originalersatzteil, wie beispielsweise dessen Artikel und/oder Seriennummer enthalten. Die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 weist aber darüber hinaus einen weiteren Teil auf, der durch eine zufällige Ziffern-, und/oder Buchstaben-, und/oder Zeichenfolge, und/oder ein anderes geeignetes Mittel gebildet wird, der zufällig oder nach einem bestimmten Algorithmus gebildet wird, der für Dritte nicht nachvollziehbar ist. Die Ersatzteil-Kennzeichnung 8 und auch die Maschinen-Kennzeichnung 7 können beispielsweise auch in Form eines Barcodes, eines QR-Codes oder mittels eines NFC-Datenspeichers gebildet werden. Es ist auch denkbar, dass diese Kennzeichnungen beispielsweise über eine Bluetooth-Verbindung ausgelesen werden können.
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Bei der Datenbank 9 muss es sich nicht notwendigerweise um eine Datenbank beim Hersteller handeln, sondern sie könnte auch durch eine Blockchain gebildet werden, die dann auch herstellerübergreifend oder aber von verschiedenen Betreibern betrieben wird.
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Bei der Anwendung gemäß 2 handelt es sich um ein Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes einer aus mehreren Komponenten 101-104 bestehenden Anlage 100, wobei die Komponenten 101-104 jeweils mit einer Komponenten-Kennzeichnung 105-108 versehen sind, die wiederum in Form eines Freischaltcodes ausgebildet und in einer Datenbank 109 hinterlegt sind. Über das mobile Endgerät 2 und der darauf lauffähigen Anwendung (Software, App) besteht die Möglichkeit alle Komponenten 101-104 der Anlage 100 zu erfassen, indem die Komponenten-Kennzeichnung 105-108 mittels der Kamera eingelesen werden. Jede der Komponenten 101-104 kann beispielsweise entsprechend der in 1 beschriebenen Maschine 1 ausgebildet sein, sodass von jeder der Komponenten 101-104 auch entsprechende Betriebsparameter in ausgewerteter oder nicht ausgewerteter Form an das mobile Endgerät 2 übermittelt werden können. Die Anwendung auf den mobilen Endgerät 2 ist somit in der Lage, den Zustand der gesamten Anlage 100 sowie den Zustand jeder einzelnen Komponente 101-104 zu ermitteln. Dabei kann insbesondere auch berücksichtigt werden, wenn bei einer einzelnen Komponente 101-104 lediglich ein oder mehrere Bauteile gemäß dem mit Hilfe der 1 beschriebenen Verfahren ersetzt werden oder wenn ggf. eine gesamte Komponente 101-104 durch eine (Original-)Ersatzkomponente 101'-104' ausgetauscht wird. Zu diesem Zweck beinhalten die Komponenten-Kennzeichnungen 105-108 bzw. die entsprechenden Ersatzkomponenten-Kennzeichnungen 105'-108' der Ersatzkomponenten 101'-104' nicht nur die Artikel- und Seriennummern (oder vergleichbare Informationen), sondern auch einen Freischaltcode, der mit Hilfe des mobilen Endgeräts 2 in der Datenbank 109 verifiziert und registriert werden kann. Die Verifizierung und Registrierung einer Ersatzkomponente 101'-104' erfolgt entsprechend dem mit Bezug auf 1 beschriebenen Verfahren zur Registrierung eines Ersatzteils 6.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Hersteller dem Betreiber seiner Maschinen bzw. Anlagen über die App Wartungs- bzw. Servicezeitpunkte mitteilen, die wenn sie von dem Betreiber auch genutzt werden, einen einwandfreien Betrieb der Maschinen bzw. Anlagen gewährleisten. Der Hersteller kann dann bei einer regelmäßig gewarteten Maschine oder Anlage ggf. auch verlängerte Garantiezeiten anbieten, um so einen Anreiz für den Kauf von Originalersatzteilen bzw. Originalkomponenten zu geben.