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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss zum Halten eines beweglich an einem Kraftfahrzeug befestigten Bauteil an einer Schließposition, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist, einem mit dem Gesperre korrespondierenden Schlosshalter, wobei das Gesperre im Zusammenspiel mit dem Schlosshalter das bewegliche Bauteil in der Schließposition sichert, und einem zusätzlich zwischen dem beweglichen Bauteil und dem Kraftfahrzeugschloss angeordneten Zentriermittel.
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Zum Sichern von beweglich am Kraftfahrzeug befindlichen Bauteilen werden Schließsysteme eingesetzt, die die beweglichen Bauteile in ihrer Schließposition halten und während der Benutzung der Kraftfahrzeuge das bewegliche Bauteil in der Schließposition sichern. Als bewegliche Bauteile können beispielsweise Kraftfahrzeug-Seitentüren, -Schiebetüren, Heckklappen, Hauben, aber auch Abdeckungen angesehen werden, eben all solche beweglich am Kraftfahrzeug befindlichen Bauteile, die lagegesichert gehalten werden müssen. Derartige Schließsysteme, die auch Kraftfahrzeugschlösser oder auch Fahrzeugschloss genannt werden, weisen ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke auf. Dabei wirkt das Gesperre mit einem Schlosshalter zusammen, wobei der Schlosshalter als Schlosshalterbügel oder Schlosshalterbolzen ausführbar ist.
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Zumeist, aber nicht beschränkend ist das Kraftfahrzeugschloss im beweglichen Bauteil angeordnet, wie es beispielsweise bei schwenkbeweglich angeordneten Kraftfahrzeug-Seitentüren üblich ist. Es ist aber auch vorstellbar, dass beispielsweise das Kraftfahrzeugschloss in der Karosserie befestigt ist und der Schlosshalter sich mit dem beweglichen Bauteil relativ zum Schloss bewegt. Das Gesperre bestehend aus Drehfalle und Sperrklinke wirkt dabei derart mit dem Schlosshalter zusammen, dass die Drehfalle sich um den Schlosshalter dreht und die Drehfalle in der Schließposition mittels der Sperrklinke verrastet wird, so dass ein sicheres Halten und Fixieren des beweglichen Bauteils ermöglichbar ist.
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Kommt es nun aufgrund zum Beispiel großer Türen, wie sie beispielsweise bei Transportern im Heckbereich oder bei Schiebetüren zum Einsatz kommen, dazu, dass eine zusätzliche Positionierung zwischen dem beweglichen Bauteil und der Karosserie gefordert wird, so kommen sogenannte Zentriermittel zum Einsatz. Derartige Zentriermittel sind aus dem Stand der Technik bekannt geworden.
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So offenbart beispielsweise die
DE 100 18 560 A1 ein an einer Karosserie befestigtes Schließgehäuse, welches mit einem Schlossgehäuse zusammenwirkt. Das Schließgehäuse, welches aus einer Grundplatte mit einem Schlosshalter besteht, weist zusätzlich Schließkeile auf, wobei die Schließkeile das Schlossgehäuse in Bezug auf den Schlosshalter positionieren. Die Schließkeile sind federnd im Schließgehäuse aufgenommen und weisen Schrägen auf, die mit dem Schlossgehäuse korrespondieren. Gelangt somit die Drehfalle des Schlosses mit dem Schlosshalter in Eingriff, so wird das Schlossgehäuse zusätzlich mittels der Schließkeile positioniert und das bewegliche Bauteil zusätzlich fixiert und gesichert.
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Eine weitere Offenbarung eines Zentriermittels ist aus der
DE 101 35 030 A1 bekannt geworden, wobei wiederum ein Kraftfahrzeugschloss in einem beweglichen Bauteil, hier einer Seitentür, befestigt ist und mit einem Schlosshalter an der Karosserie zusammenwirkt. Das Kraftfahrzeugschloss kann somit mittels der Drehfalle mit dem Schlosshalter in Eingriff gebracht werden und das bewegliche Bauteil in der Schließposition sichern. Neben dem Zusammenspiel von Drehfalle und Schlosshalter weist der Schließmechanismus ein Zentriermittel in Form eines Zapfens auf, wobei der Zapfen an der Schlosshalterplatte montiert ist und mit Zentrierkeilen im Schloss in Eingriff gebracht werden kann. Zapfen und Keile ermöglichen hierbei eine weitere Stabilisierung der Lage des beweglichen Bauteils, so dass beispielsweise eine Seitentür eines Cabrios eine zusätzliche Stabilisierung während der Fahrt mit dem Kraftfahrzeug erfährt.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Zentriermittel haben sich grundsätzlich bewährt, stoßen aber dort an ihre Grenzen, wo konstruktionsbedingt wenig Bauraum zur Verfügung steht und/oder Schließgeräusche der beweglichen Schließkeile verhindert werden sollen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeugschloss mit einem Zentriermittel bereitzustellen, welches mit minimalem Bauraum auskommt und über eine Zentrierung mit einer minimalen Anzahl von Bauteilen verfügt.
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Die Lösung dieses Problems erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss zum Halten eines beweglich an einem Kraftfahrzeug befestigten Bauteils in einer Schließposition bereitgestellt wird, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist, einem mit dem Gesperre korrespondierenden Schlosshalter, wobei das Gesperre im Zusammenspiel mit dem Schlosshalter das bewegliche Bauteil in einer Schließposition sichert und einem zusätzlich zwischen dem beweglichen Bauteil und dem Kraftfahrzeugschloss angeordneten Zentriermittel, wobei das Zentriermittel zur Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses einsetzbar ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses und dem Zusammenspiel zwischen Kraftfahrzeugschloss und Schlosshalter ist nun die Möglichkeit geschaffen, auf geringstmöglichem Bauraum und mit einer geringstmöglichen Anzahl von Bauteilen eine Zentrierung für das bewegliche Bauteil bereitzustellen. Insbesondere dadurch, dass das Zentriermittel selbst zur Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses einsetzbar ist, kann mit einer geringstmöglichen Anzahl von Bauteilen eine Zentrierung erfolgen und somit das Zentriermittel selbst zusätzlich als Befestigungsmittel dienen. Einerseits dient das Zentriermittel dazu, das bewegliche Bauteil zu positionieren und zusätzlich zu zentrieren und andererseits kann mittels des Zentriermittels eine Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses erfolgen. Dies ist auch in Bezug auf den Bauraum besonders vorteilhaft, da die Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses in der Schlossplatte erfolgt, die wiederum sich unmittelbar um das Gesperre herum erstreckt.
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In besonderer Weise vorteilhaft kann es dabei auch noch sein, dass sich das Zentriermittel entlang des Schlossgehäuses erstreckt, nämlich beispielsweise in dem Fall, in dem das Schlossgehäuse zumindest bereichsweise aus dem beweglichen Bauteil oder der Karosserie herausragt, so dass das Schlossgehäuse und das Zentriermittel nebeneinander anordbar sind. Dies reduziert nicht nur den notwendigen Bauraum, sondern bietet auch gleichzeitig den Vorteil, dass eine geringstmögliche Anzahl von den Zugangsbereich des Kraftfahrzeugs störenden Bauteilen vorliegt.
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Wird erfindungsgemäß von einem Kraftfahrzeugschloss gesprochen, so sind damit auch Schließsysteme oder Schlösser gemeint, die zum Halten bzw. Fixieren eines beweglich am Kraftfahrzeug angeordneten Bauteils eingesetzt werden. Diese Kraftfahrzeugschlösser umfassen ein Gesperre bestehend aus einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei je nach Anordnung des Gesperres ein- und zweirastige Gesperre zum Einsatz kommen. Bei Seitentüren beispielsweise sind zweirastige Gesperre vorgeschrieben, wobei die Seitentür in einer Vorrastposition haltbar ist, die Seitentür ihre Schließposition aber noch nicht erreicht hat. Erst in der Hauptrastposition liegt die Seitentür in der vollständig geschlossenen Schließposition vor. Die Drehfalle umgreift dabei den Schlosshalter und die Sperrklinke sperrt die Bewegung der Drehfalle. Je nach Ausführungsform des Gesperres können unterschiedliche Momente auf die Sperrklinke wirken, so dass auch Gesperre mit zwei oder drei Sperrklinken zum Einsatz kommen. So ist es beispielsweise vorstellbar, dass eine Vorrastposition mittels einer ersten Sperrklinke sichtbar ist und eine zweite, die Hauptrastposition mittels einer weiteren zweiten Sperrklinke gesichert wird. Liegt nun in der Hauptrastposition ein öffnendes Moment in Bezug auf die Sperrklinke vor, so kann ein sogenannter Rast- oder Blockadehebel oder eben auch dritte Sperrklinke zum Einsatz kommen.
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Wird das bewegliche Bauteil mittels des Gesperres in der Hauptrastposition gehalten, so kann ein zusätzliches Zentriermittel dazu dienen, große Türen exakt zu positionieren und/oder eine höhere Stabilität in Bezug auf das bewegliche Bauteil zu erzielen. Das Zentriermittel positioniert und/oder stabilisiert somit das bewegliche Bauteil in der Schließposition bzw. Hauptrastposition.
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Bildet das Zentriermittel einen Teil des Befestigungsmittels, insbesondere einer Befestigungsschraube des Kraftfahrzeugschlosses, so ergibt sich eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Das Zentriermittel dient vorrangig zur Positionierung des beweglichen Bauteils. Dabei kann das bewegliche Bauteil in Richtung des Zentriermittels ausgerichtet werden oder das Zentriermittel selbst ist am beweglichen Bauteil angeordnet. In erfindungsgemäßer Weise bildet das Zentriermittel selbst einen Teil des Befestigungsmittels für das Kraftfahrzeugschloss. Somit kann eine minimale Anzahl von Bauteilen zum Einsatz kommen, um ein Zentriermittel bereitzustellen. Insbesondere wenn das Zentriermittel selbst einen Gewindeteil aufweist, mit dem das Kraftfahrzeugschloss im Kraftfahrzeug befestigbar ist, so kann das Zentriermittel eine Doppelfunktion übernehmen. Einerseits kann das Zentriermittel zum Positionieren des beweglichen Bauteils dienen und andererseits zum Montieren des Kraftfahrzeugschlosses verwendet werden. Kraftfahrzeugschlösser werden üblicherweise mittels Schrauben am Kraftfahrzeug montiert, wobei bevorzugt Gewinde in der Karosserie angeordnet sind und as Kraftfahrzeugschloss eine Schlossplatte mit Öffnungen aufweist, durch die die Schrauben hindurch montiert werden können. Zentriermittel und Befestigungsschraube bilden somit zumindest im Bereich der Montage des Kraftfahrzeugschlosses, das heißt im Bereich der Schlossplatte, eine Einheit und sind bevorzugt einstückig ausgebildet.
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Ist das Zentriermittel mit einer Grundplatte des Schlosshalters in Eingriff bringbar, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Wird das Zentriermittel unmittelbar mit der Grundplatte des Schlosshalters in Eingriff gebracht, so kann wiederum die Anzahl der benötigten Bauteile zur Bereitstellung eines Zentriermittels auf ein Minimum reduziert werden. Der Schlosshalter weist eine Schlosshaltergrundplatte auf, mittels derer der Schlosshalter an der Karosserie oder dem beweglichen Bauteil befestigbar ist. Wird nun eine Verlängerung der Grundplatte derart ausgebildet, dass das Zentriermittel unmittelbar mit der Grundplatte in Eingriff bringbar ist, so kann die Zentrierung mit konstruktiv einfachsten Mitteln und somit kostengünstig realisiert werden.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann, wenn die Grundplatte eine Öffnung zur Aufnahme des Zentriermittels aufweist. Das Zentriermittel ist als Befestigungsmittel für das Kraftfahrzeugschloss ausgebildet, wobei das Zentriermittel durch die Schlossplatte hindurch mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs oder dem beweglichen Bauteil verbunden ist. Die Schlossplatte ist üblicherweise unmittelbar als Aufnahme des Gesperres ausgebildet und erstreckt sich so weit in Richtung der Befestigungsschrauben, dass das Kraftfahrzeugschloss leicht und einfach montierbar ist. Wird nun das Zentriermittel unmittelbar in das Gewinde zur Befestigung des Kraftfahrzeugschlosses eingebracht, so ist das Zentriermittel in unmittelbarer Nähe des Kraftfahrzeugschlosses angeordnet. Die Grundplatte des Schlosshalters wiederum ist ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Schlosshalters mit der Karosserie oder dem beweglichen Bauteil verschraubt. Es benötigt somit lediglich eine geringfügige Verlängerung der Grundplatte des Schlosshalters, um die Schlosshaltergrundplatte mit dem Zentriermittel in Eingriff zu bringen. Wird nun in die Grundplatte eine Öffnung eingeformt, in welche das Zentriermittel eingreifen kann, so kann mit minimalen konstruktiven Mitteln und mit einer geringstmöglichen Anzahl von Bauteilen ein Zentriermittel für das bewegliche Bauteil zur Verfügung gestellt werden.
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In vorteilhafter Weise kann die Öffnung in der Grundplatte eine Einführhilfe aufweisen. Ist die Schlosshaltergrundplatte aus einem Stahlblech gefertigt, und ist die Öffnung zur Aufnahme des Zentriermittels beispielsweise als Bohrung in die Grundplatte eingeformt, so kann lediglich eine Führung des Zentriermittels über die Breite der Dicke der Grundplatte erfolgen. Wird nun eine Einführhilfe an der Öffnung montiert, so kann eine Führung für das Zentriermittel bereitgestellt werden. In vorteilhafter Weise kann die Einführhilfe aus einem Kunststoffbauteil mit einer Erstreckung in Richtung der Mittelachse des Zentriermittels aufweisen, so kann eine Führung für das Zentriermittel entlang der Einführhilfe bereitgestellt werden. Die Einführhilfe kann beispielsweise aus einem Kunststoff mit einer hohen Gleitfähigkeit, wie beispielsweise Teflon, gebildet sein oder zumindest gleitfähige Anteile aufweisen. Die Einführhilfe kann beispielsweise in die Öffnung eingeclipst werden, so dass keine weiteren Befestigungsmittel für die Einführhilfe in die Öffnung der Grundplatte notwendig sind. Vorzugsweise sind Einführhilfe und Zentriermittel formschlüssig aneinander angepasst, so dass Einführhilfe und Zentriermittel in einer Hauptrastposition bzw. Schließposition des beweglichen Bauteils formschlüssig aneinander anliegen.
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In vorteilhafter Weise kann das Zentriermittel mehrteilig aufgebaut sein. Das Zentriermittel weist zumindest einen Befestigungsteil, beispielsweise ein Gewinde, zum Verschrauben des Kraftfahrzeugschlosses auf. Darüber hinaus kann das Zentriermittel einen Montagebereich aufweisen, der beispielsweise zum Eingreifen eines Werkzeugs dienen kann. An diesen Montagebereich kann sich ein Zentrierpin anschließen, der beispielsweise an das Befestigungsmittel montierbar ist. In bevorzugter Weise ist das Befestigungsmittel bzw. der Gewindebereich, der Montagebereich und der Zentrierpin einstückig ausgebildet. Darüber hinaus kann das Zentriermittel aber auch ein Federelement, beispielsweise eine Spiralfeder aufweisen, die beim Zusammenspiel zwischen Kraftfahrzeugschloss und Schlosshalter eine dämpfende Wirkung erzielt, so dass ein möglichst geräuscharmes Verschließen des Kraftfahrzeugschlosses erzielbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann, wenn das Zentriermittel einen Zentrierpin mit einer kegelförmig ausgebildeten Spitze aufweist. Ein Zentrierpin, der insbesondere kegelförmig oder konisch ausgebildet ist, kann in vorteilhafterweise eine Zentrierung des Kraftfahrzeugschlosses und somit des beweglichen Bauteils erzeugen. Insbesondere dann, wenn die Spitze des Zentriermittels in die Öffnung und/oder die Einführhilfe formschlüssig eingeführt wird, kann mittels der Vergrößerung des Zentrierpins ein sicheres Positionieren erzielbar sein. Vorzugsweise ist der Zentrierpin symmetrisch aufgebaut, wobei sich der Durchmesser ausgehend von der Spitze kontinuierlich vergrößert. Vorstellbar ist es dabei auch, dass zum Beispiel Abflachungen an die Spitze angeformt sind, um beispielsweise ein Werkzeug anzusetzen, so dass der Zentrierpin bzw. das Zentriermittel leicht mit der Karosserie bzw. dem beweglichen Bauteil verschraubbar ist. Vorstellbar ist es dabei auch, wenn der Zentrierpin frontseitig einen Schlitz aufweist, so dass ein Einschrauben des Zentriermittels zum Beispiel mittels eines Schraubenziehers montierbar ist.
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Ist die Einführhilfe aus Kunststoff gebildet und zumindest bereichsweise formschlüssig mit dem Zentriermittel, insbesondere dem Zentrierpin, in Eingriff bringbar, so kann eine günstige und erfindungsgemäße Ausbildung des Zentriermittels erzielt werden. Aus dem Zusammenspiel von Einführhilfe und Zentrierpin kann in vorteilhafter Weise ein sicheres und geräuscharmes Zusammenspiel von Zentriermittel und beweglichem Bauteil erzielt werden. Der Zentrierpin und insbesondere die Spitze des Zentrierpins ist bevorzugt aus einem Stahl hergestellt, wohingegen die Einführhilfe bevorzugt aus Kunststoff gebildet wird. Diese Werkstoffpaarung ermöglicht es einerseits, hohe Kräfte beim Positionieren des beweglichen Bauteils zu erzielen und andererseits ein geräuscharmes Zusammenspiel zwischen Zentrierpin und Einführhilfe zu ermöglichen.
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Natürlich kann der Zentrierpin zumindest bereichsweise auch einen Kunststoffüberzug aufweisen, oder beispielsweise mit einer zusätzlichen, zum Beispiel einer ummantelnden Kunststoffbuchse ausgeführt sein, so dass eine Werkstoffpaarung Kunststoff am Zentrierpin und Kunststoff an der Einführhilfe ausbildbar ist. Je nach Werkstoffpaarung kann somit Einfluss auf die Gleiteigenschaften zwischen Zentriermittel und Öffnung bzw. Einführhilfe genommen werden und somit ebenfalls das Geräuschverhalten beeinflusst werden.
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Weist das Zentriermittel ein elastisch wirkendes Dämpfungsmittel auf, wobei das Dämpfungsmittel mit der Öffnung, insbesondere der Einführhilfe, zusammenwirkt, so ergibt sich eine vorteilhafte Variante der Erfindung. Ein mehrteiliger Aufbau des Zentriermittels mit einem zusätzlichen Dämpfungsmittel, kann das Zusammenspiel zwischen Zentriermittel und Öffnung bzw. Einführhilfe weiterhin positiv beeinflussen.
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Einerseits kann die Zustellbewegung zwischen beweglichem Bauteil und Schlosshalter abgebremst werden und gleichzeitig kann ein elastischer Puffer am Zentriermittel das Öffnen des Kraftfahrzeugschlosses elastisch unterstützen. Insbesondere kann aber das Dämpfungsmittel mit der Einführhilfe zusammenwirken und ein leises Schließen beim Zentrieren ermöglichen.
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Vorzugsweise ist der Kern des Zentriermittels aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere einem Stahl, gefertigt. Der Kern des Zentriermittels besteht dabei aus zum Beispiel einem Gewindeteil, einem Montagebereich, einem Haltebereich für das Dämpfungsmittel und dem Zentrierpin, wobei der Zentrierpin wiederum zum Beispiel eine Kunststoffummantelung aufweisen kann. Der Kern des Zentriermittels ist vorzugsweise einstückig und aus Stahl gebildet. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Zentriermittels und insbesondere auf Grundlage der Doppelfunktion des Zentriermittels als Befestigungsmittel und Positioniermittel kann eine Zentrierung des beweglichen Bauteils erfolgen, wobei die Zentrierung mit geringstmöglichen Bauteilen und auf kleinstmöglichem Bauraum vornehmbar ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 ein erfindungsgemäß ausgebildetes Kraftfahrzeugschloss in einer Hauptrastposition und im Eingriff mit einem Zentriermittel,
- 2 eine Draufsicht auf den Schlosshalter und
- 3 eine Draufsicht auf eine Rückseite des Schlosshalter, bzw. auf die Grundplatte des Schlosshalters, wobei gleichzeitig die Funktion des Zentriermittels zu erkennen ist.
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1 ein Kraftfahrzeugschloss 1, welches in einem beweglichen Bauteil, hier eine Heckklappe 2, eingebaut ist. Das Kraftfahrzeugschloss 1 ist in Eingriff mit einem Schlosshalter 3, so dass hier die Schließposition der Heckklappe 2 wiedergegeben ist. Der Schlosshalter 3 ist mittels einer Schlosshalter-Grundplatte 4 an der Karosserie 5 des Kraftfahrzeugs befestigt. Neben dem Schlosshalter 3 trägt die Grundplatte eine Einführhilfe 6, wobei die Einführhilfe 6 in einer Abkantung 7 der Grundplatte 4 aufgenommen ist. Die Grundplatte 4 kann mittels Schrauben 8, 9 an der Karosserie 5 befestigt sein.
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Das Kraftfahrzeugschloss 1 weist eine Schlossplatte 10 auf, wobei die Schlossplatte 10 wiederum mittels Schrauben 11, 12 mit der Heckklappe 2 verbindbar ist. Das Kraftfahrzeugschloss 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einer Kunststoffabdeckung 13 versehen, die den aus der Heckklappe 2 herausragenden Teil des Kraftfahrzeugschlosses 1 überdeckt. Zusätzlich zu erkennen ist ein Schlossgehäuse 14, sowie ein Schlossdeckel mit einer Steckerbuchse 16 zur elektrischen Kontaktierung des Kraftfahrzeugschlosses 1. Das Kraftfahrzeugschloss 1 ragt durch eine Öffnung 17 der Heckklappe 2 hindurch und wird mittels der Schlossplatte 10 an der Heckklappe befestigt.
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Erfindungsgemäß ist zwischen dem Schlosshalter 3 und dem Kraftfahrzeugschloss 1 ein Zentriermittel 18 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Zentriermittel 18 einen spitz- bzw. kegelförmig zulaufenden Zentrierpin 19 auf, der sich formschlüssig in die Einführhilfe 6 einfügt. Zusätzlich ist am Zentriermittel 18 ein Dämpfungsmittel 20 angeordnet, wobei das Dämpfungsmittel 20 ebenfalls mit der Einführhilfe in Eingriff steht und eine dämpfende Wirkung in Bezug auf ein Schließen des Kraftfahrzeugschlosses 1 ausübt. Zusätzlich weist das Zentriermittel 18 einen Montagebereich 21 auf, wobei der Montagebereich 21 zum Beispiel eine Sechskantform aufweisen kann, so dass das Zentriermittel 18 mittels eines Werkzeugs in das bewegliche Bauteil 2 bzw. die Heckklappe 2 einschraubbar ist. Zum Einschrauben weist das Zentriermittel 18 weiterhin ein Gewinde 22 auf, wobei das Zentriermittel 18 mittels des Gewindes 22 in die Heckklappe 2 einschraubbar ist. Neben der Ausführung des Montagebereichs 21 in der Form, dass ein Werkzeug im Montagebereich einsetzbar ist, ist es auch vorstellbar, den Montagebereich 21 rund auszuführen, und beispielsweise den Zentrierpin 19 an zwei gegenüberliegenden Seiten abzuflachen, um beispielsweise mittels eines Werkzeugs, z. B. einem Schraubenschlüssel, das Zentriermittel 18 in die Heckklappe 2 einschrauben zu können.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist das Zentriermittel 18 aus einem metallischen Innenkern gebildet, wobei der metallische Innenkern lediglich vom Dämpfungsmittel 20 umschlossen wird. Das Dämpfungsmittel 20 kann beispielsweise in eine Verjüngung des Zentriermittels 18 eingreifen. In jedem Fall liegt das Dämpfungsmittel 20 an der Einführhilfe 6 an und bewirkt ein elastisches Abfedern beim Einfallen des Gesperres in die Rastposition bzw. des Erreichens der Schließposition des Kraftfahrzeugschlosses 1. Zentrierpin 19, Montagebereich 21 und Gewinde 22 der Schraube 11 sind einteilig und aus Stahl gefertigt. Das Zentriermittel 18 übernimmt somit eine Doppelfunktion. Einerseits dient das Zentriermittel 18 zum Positionieren der Heckklappe 2 bzw. des Kraftfahrzeugschlosses 1 und andererseits kommt dem Zentriermittel 18 die Aufgabe zu, das Kraftfahrzeugschloss 1 in der Heckklappe 2 zu befestigen. Es kann somit mit minimalem Bauraum und mit einer geringstmöglichen Anzahl von Bauteilen eine Zentrierung der Heckklappe 2 bzw. des Kraftfahrzeugschlosses 1 erfolgen.
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Die Einführhilfe 6 ist bevorzugt aus Kunststoff gebildet und kann beispielsweise in eine Öffnung der Abkantung 7 der Grundplatte 4 eingeclipst werden. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Clipverbinder 23 dem Zentrierpin 18 zugeordnet und in der 3 deutlich zu erkennen. Die Clipverbinder 23 sichern die Einführhilfe 6 in der Öffnung der Grundplatte 4. Die Einführhilfe 6 weist weiter einen Kragen 24 auf, der wiederum eine Doppelfunktion aufweist. Die Einführhilfe 6 dient zur Aufnahme des Zentrierpins 19 und schließt sich formschlüssig an die Form des Zentrierpins 19 an. Somit dient die Einführhilfe 6 als Positioniermittel für den Zentrierpin 19. Zusätzlich dient der Kragen 24 der Einführhilfe 6 als Anschlag für das Dämpfungsmittel 20. Der Kragen 24 ist deutlich in der 2 zu erkennen. Der Kragen wirkt mit dem Dämpfungsmittel 20 zusammen, wobei das Dämpfungsmittel sich zumindest bereichsweise elastisch verformt, wenn sich das Kraftfahrzeugschloss 1 in der Schließposition befindet. Somit kann einerseits ein geräuscharmes Schließen der Heckklappe 2 realisiert werden und gleichzeitig ein Erreichen der Endlage des Zentrierpins 19 in der Einführhilfe 6 geräuschgedämpft ausgeführt werden.
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In der 2 ist eine Ansicht auf den Schlosshalter 3 und die Grundplatte 4 sowie die Abkantung 7 als Draufsicht auf den Schlosshalterbügel 3 wiedergegeben. Dargestellt ist der Schlosshalter 3 sowie das sich in der Einführhilfe 6 befindliche Zentriermittel 18. Zu erkennen ist eine leicht versetzte Anordnung der Abkantung 7 in Bezug auf die Grundplatte 4, wobei aber ein minimaler Bauraum zur Bereitstellung einer Zentrierung des Kraftfahrzeugschlosses 1 bzw. der Heckklappe 2 benötigt wird.
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In der 3 ist eine Ansicht auf eine Rückseite des Schlosshalters 3 bzw. der Schlosshaltergrundplatte 4 wiedergegeben. Zu erkennen ist der Zentrierpin 19 des Zentriermittels 18, wobei der Zentrierpin 19 durch die Einführhilfe 6 hindurchragt und mittels der Clipverbinder 23 fixiert wird. Dargestellt ist neben dem Kraftfahrzeugschloss 1 auch die Schlossplatte 10, wobei deutlich zu erkennen ist, dass die Schraubenöffnungen 11, 12 auf einer einheitlichen Montagelinie M angeordnet sind. Dies zeigt deutlich, dass ein minimaler Bauraum zur Bereitstellung eines Zentriermittels 18 zwischen dem Schlosshalter 3 und dem Kraftfahrzeugschloss 1 benötigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- bewegliches Bauteil, Heckklappe
- 3
- Schlosshalter
- 4
- Grundplatte
- 5
- Karosserie
- 6
- Einführhilfe
- 7
- Abkantung
- 8,9,11,12
- Schraube
- 10
- Schlossplatte
- 13
- Abdeckung
- 14
- Schlossgehäuse
- 15
- Schlossdeckel
- 16
- Steckerbuchse
- 17
- Öffnung
- 18
- Zentriermittel
- 19
- Zentrierpin
- 20
- Dämpfungsmittel
- 21
- Montagebereich
- 22
- Gewinde
- 23
- Clipverbinder
- 24
- Kragen
- M
- Montagelinie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10018560 A1 [0005]
- DE 10135030 A1 [0006]