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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms, gemäß Patentanspruch 1.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms, gemäß Patentanspruch 7. Ferner betrifft die Erfindung ein computerlesbares Speichermedium, gemäß Patentanspruch 13.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass Fahrzeuginterieur, Sicherheitssysteme sowie Fahrzeug-Assistenzsysteme hinsichtlich der räumlichen Anordnung an die jeweiligen Bedürfnisse eines Fahrers angepasst werden. Diesbezüglich ist es beispielsweise bekannt, dass mithilfe eines Tokens oder Autoschlüssels fahrerspezifische Informationen gespeichert werden, so dass bei Auslesen des fahrerspezifischen Tokens oder Autoschlüssels die obengenannten Systeme bzw. Bauteile individuell anordenbar sind.
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Dies kann beispielsweise die Sitzeinstellung, die Ausrichtung von Fahrzeugspiegeln, die Auswahl eines Radioprogrammes usw. betreffen. Hierzu ist es allerdings notwendig, bereits vor Antritt einer Fahrt verschiedene fahrerspezifische Informationen zu sammeln, in einer Datenbank zu hinterlegen sowie entsprechend unterschiedliche Token oder Autoschlüssel zur Verfügung zu stellen.
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Andere Systeme basieren darauf, fahrerspezifische Informationen vor Fahrtantritt zu erfassen. Diesbezüglich sind aufwändige 3D-Kamerasysteme notwendig, um beispielsweise die Blickrichtung eines Fahrers zu erfassen. Aufgrund derartig erfasster Daten ist es möglich, anschließend die Fahrzeugspiegel individuell auszurichten. Im Zusammenhang mit derartigen 3D-Kamerasystemen ist eine hohe Rechenleistung notwendig, um die entsprechend notwendigen Informationen detektieren zu können.
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Demnach ist es notwendig, für derartige Anwendungen zusätzliche Rechenkapazitäten in einem Fahrzeug zur Verfügung zu stellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein weiterentwickeltes Verfahren zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes zur Verfügung zu stellen, das in einfacher Art und Weise durchgeführt werden kann.
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Insbesondere soll das erfindungsgemäße Verfahren mit einer vergleichsweise geringen Rechenkapazität durchführbar sein. Ein zusätzlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, das Verfahren zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes hinsichtlich einer Energieersparnis weiterzuentwickeln.
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Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein System anzugeben, mit dem ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführbar ist. Insbesondere soll das System darauf basieren, dass die bereits in einem Fahrzeug vorhandenen Bauteile und Systeme auch in Zusammenhang mit der Einstellung eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes genutzt werden können. Insbesondere sollen keine zusätzlichen Einbauten und/oder Systeme zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt werden.
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Diese Aufgabe wird im Hinblick auf das Verfahren gemäß Anspruch 1, im Hinblick auf das System gemäß Anspruch 7 und im Hinblick auf ein computerlesbares Speichermedium gemäß Anspruch 13 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes gelöst, das folgende Schritte umfasst:
- a) Erfassen eines Kopfumrisses eines Fahrers in Relation zu mindestens einer Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums mittels einer Innenraumkamera des Fahrzeugs,
- b) Berechnen der Position des Kopfes des Fahrers anhand des erfassten Kopfumrisses und anhand von Kalibrierungsinformationen bezüglich der mindestens einen Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums,
- c) Bestimmen einer Soll-Position des mindestens einen Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms anhand der berechneten Kopfposition,
- d) Ansteuern eines Aktuators des mindestens einen Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms zum Herstellen der bestimmten Soll-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms.
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Der Gedanke beruht darauf, eine Innenraumkamera des Fahrzeuges zum Erfassen eines Kopfumrisses eines Fahrers zu verwenden. Innenraumkameras sind zwischenzeitlich standardmäßig in vielen Fahrzeugen integriert.
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Im Schritt a) wird der Kopfumriss des Fahrers in Relation zu mindestens einer Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums erfasst. Bei der Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums handelt es sich um einen Fixpunkt und/oder um eine Fixkante und/oder eine unveränderbare Geometrie des Fahrzeugs. Insbesondere handelt es sich bei dieser Fahrzeuggeometrie um eine Geometrie des Fahrzeuginterieurs.
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Bei der unveränderbaren Fahrzeuggeometrie kann es sich beispielsweise um den Abschnitt einer A-Säule des Fahrzeugs und/oder um den Abschnitt einer B-Säule des Fahrzeugs und/oder um einen Abschnitt der C-Säule des Fahrzeugs handeln.
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Der Kopfumriss des Fahrers wird in Relation zu dieser unveränderbaren Fahrzeuggeometrie erfasst. Mit anderen Worten wird sowohl der Kopfumriss des Fahrers als auch die vorher definierte Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums mittels der Innenraumkamera erfasst, wobei bei dem Erfassen die Anordnung des Kopfumrisses in Relation zu der mindestens einen Fahrzeuggeometrie erfasst wird. Mit anderen Worten ist sowohl der Kopfumriss als auch die vorherbestimmte, unveränderbare Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums auf einem von der Innenraumkamera des Fahrzeugs erfassten Bild abgebildet.
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Im Schritt b) erfolgt ein Berechnen der Position des Kopfes des Fahrers anhand des erfassten Kopfumrisses und anhand von Kalibrierungsinformationen bezüglich der mindestens einen Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums. Anhand von Kalibrierungsinformationen kann der Abstand der Position des Kopfes des Fahrers in Relation zu der mindestens einen Fahrzeuggeometrie erfasst werden.
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Insbesondere anhand dieser Daten ist die tatsächliche Berechnung der Position des Kopfes des Fahrers im Fahrzeuginnenraum möglich.
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Anhand der berechneten Position des Kopfes des Fahrers folgt anschließend im Schritt c) ein Bestimmen einer Soll-Position des mindestens einen Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms. Es ist beispielsweise möglich, dass in einer Datenbank mehrere Vergleichswerte hinsichtlich einer Position des Kopfes des Fahrers im Fahrzeuginnenraum hinterlegt sind. Für jeden Vergleichswert der Datenbank ist zusätzlich hinterlegt, welche Soll-Position ein Fahrzeugspiegel, insbesondere mindestens ein Seitenspiegel und/oder ein Innenraumspiegel, und/oder ein Bildschirm einzunehmen hat.
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Bei den Seitenspiegeln handelt es sich insbesondere um die Außenspiegel eines Fahrzeugs.
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Als Soll-Position eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms ist insbesondere der Kippwinkel des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms in Relation zu mindestens einer Montageachse des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms zu verstehen.
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In der Datenbank können Daten hinsichtlich der erforderlichen Winkel eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes in Relation zu einer Position des Kopfes des Fahrers hinterlegt sein.
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Im Schritt d) erfolgt das Ansteuern eines Aktuators des mindestens einen Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms zum Herstellen der bestimmten Soll-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms. Hierzu wird beispielsweise zunächst die Ist-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms erfasst. Anschließend ist zu ermitteln, wie der Aktuator anzusteuern ist, um die vorherbestimmte Soll-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms zu erreichen.
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Es ist bekannt, dass in Fahrzeugspiegeln, insbesondere in Seitenspiegeln und/oder in einem Innenraumspiegel, und/oder in einem Bildschirm kleine Stellmotoren ausgebildet sind.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum Erfassen eines Kopfumrisses des Fahrers im Schritt a) eine standardmäßige Innenraumkamera eines Fahrzeugs verwendet. Insbesondere wird eine bereits im Fahrzeug ausgebildete Innenraumkamera verwendet. Bei der Innenraumkamera handelt es sich vorzugsweise um eine 2D-Kamera oder eine Fischaugenkamera. Das Auswerten von durch 2D-Kameras bzw. Fischaugenkameras angefertigten Bildern ist wesentlich einfacher als das Auswerten von 3D-Bildern, wie diese mithilfe von 3D-Kameras erzeugt werden. Das Erfassen des Kopfumrisses gemäß Schritt a) sowie das Berechnen der Position des Kopfes gemäß Schritt b) steht damit in Verbindung mit einer erheblich geringeren notwendigen Rechenkapazität.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Ellipsenform an den erfassten Kopfumriss angepasst. Demnach wird in einem Rechenschritt, der zwischen dem Schritt a) und dem Schritt b) durchgeführt wird, der von der Innenraumkamera erfasste Kopfumriss in einer vereinfachten Form wiedergegeben. Demnach wird zunächst eine Kantensektion hinsichtlich des erfassten Kopfumrisses des Fahrers durchgeführt, wobei die Kanten anschließend in Form einer Ellipse wiedergegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird im Schritt a) der Kopfumriss des Fahrers mehrmals erfasst und ein Mittelwert der erfassten Kopfumrisse des Fahrers berechnet. Dieser berechnete Mittelwert der erfassten Kopfumrisse wird vorzugsweise anschließend im Schritt b) verwendet.
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Des Weiteren ist es möglich, dass hinsichtlich mehrerer erfasster Kopfumrisse jeweils ein Anpassen einer Ellipsenform an die erfassten Kopfumrisse erfolgt. Demnach ist es möglich, einen Mittelwert der angepassten Ellipsenformen zu ermitteln und im Schritt b) zu verwenden.
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Es ist möglich, dass im Schritt c) ein zuvor festgelegter Mittelwert hinsichtlich einer Kopflänge und einer Kopfbreite zum Bestimmen der Soll-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirms herangezogen wird. Dies erfolgt vorzugsweise unter Berücksichtigung der angepassten Ellipsenform(en). Durch vorherige Festlegung eines Mittelwerts hinsichtlich einer Kopflänge und einer Kopfbreite kann der Schritt c) vereinfacht durchgeführt werden. Es ist demnach davon auszugehen, dass mindestens ein Fahrzeugspiegel und/oder ein Bildschirm auch bei Heranziehung eines Mittelwerts hinsichtlich einer Kopflänge und einer Kopfbreite individuell eingestellt werden kann, sofern berechnete Informationen hinsichtlich der tatsächlichen Position des Kopfes vorliegen.
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Ausschlaggebend für die Einstellung eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms ist demnach nicht die tatsächliche Kopfform eines Fahrers, sondern vielmehr die Position des Kopfes des Fahrers im Fahrzeuginnenraum. Die Einstellung eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms erfolgt vielmehr aufgrund der Positionshöhe des Kopfes im Fahrzeuginnenraum. Es ist bekannt, dass sich die Augenachse in etwa auf der halben Höhe des Kopfes befindet. Demnach kann ausgehend von dieser Information auf die tatsächliche Blickrichtung eines Fahrers geschlossen werden. Ein genaues Detektieren bzw. Erfassen der Augen eines Fahrers und somit ein entsprechendes Anwenden eines komplizierten Detektionsverfahrens ist folglich nicht notwendig, um mindestens einen Fahrzeugspiegel und/oder einen Bildschirm eines Fahrzeugs einstellen zu können.
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Zur Verbesserung und/oder Stabilisierung des Ergebnisses kann im Schritt a) zusätzlich der Oberkörperumriss des Fahrers erfasst werden. Diese Daten können anschließend im Schritt b) zur Berechnung der Kopfposition des Fahrers dienen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass in einem Kalibrierungsschritt der Abstand zwischen der Innenraumkamera und der mindestens einen Fahrzeuggeometrie erfasst wird. Bei der mindestens einen Fahrzeuggeometrie handelt es sich vorzugsweise um einen Abschnitt der A-Säule des Fahrzeugs und/oder um einen Abschnitt der B-Säule des Fahrzeugs und/oder um einen Abschnitt der C-Säule des Fahrzeugs. Der Abstand zwischen der Innenraumkamera und der mindestens einen Fahrzeuggeometrie erfolgt vorzugsweise mittels eines Sensors, insbesondere mittels eines Infrarot-Sensors. Alternativ ist es möglich, dass der Abstand manuell gemessen und in eine Recheneinheit des Fahrzeugs eingegeben und in dieser gespeichert wird.
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Bei der mindestens einen Fahrzeuggeometrie handelt es sich um derartige unveränderliche Stellen bzw. Abschnitte des Fahrzeuginnenraums, die von der Innenraumkamera klar erfassbar sind.
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Sofern der Abstand zwischen der Innenraumkamera und der mindestens einen Fahrzeuggeometrie bekannt ist, kann bei Erfassen eines Kopfumrisses eines Fahrers in Relation zu der mindestens einen Fahrzeuggeometrie der Abstand des Kopfumrisses des Fahrers bzw. der Position des Kopfes des Fahrers zu der Innenraumkamera ermittelt werden.
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Mit anderen Worten ist es möglich, aufgrund des Kalibrierungsschrittes Kalibrierungsinformationen bezüglich der mindestens einen Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums zur Verfügung zu stellen, so dass Tiefeninformationen aus einem erfassten zweidimensionalen Bild berechnet werden können.
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Der Kalibrierungsschritt kann einmal bei Fertigstellung des Fahrzeuges durchgeführt werden. Vorzugsweise erfolgt ein derartiger Kalibrierungsschritt vor Auslieferung eines fertiggestellten Fahrzeuges. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass vor jeder Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels ein Kalibrierungsschritt durchgeführt wird.
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Es hat sich überraschend gezeigt, dass zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes das Auswerten von Informationen, die mittels einer 2D-Kamera oder einer Fischaugenkamera ermittelt werden, ausreichend sind, um eine korrekte Soll-Position des Fahrzeugspiegels und/oder des Bildschirmes bestimmen zu können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren benötigt weitaus geringere Rechenkapazitäten, als diese in Zusammenhang mit bereits bekannten Verfahren zur Einstellung von Fahrzeugspiegeln bekannt sind.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein System zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses System umfasst:
- - mindestens eine Innenraumkamera,
- - mindestens eine Recheneinheit und
- - mindestens eine Datenverbindung von der Recheneinheit zu mindestens einem Aktuator eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms.
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Bei der Innenraumkamera handelt es sich in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung um eine 2D-Kamera oder eine Fischaugenkamera.
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Bei dem Aktuator eines Fahrzeugspiegels kann es sich um den Aktuator eines Seitenspiegels und/oder Außenspiegels sowie um den Aktuator eines Innenraumspiegels handeln. Die Aktuatoren sind standardmäßig in Form kleiner Stellmotoren verwirklicht.
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Die Innenraumkamera weist vorzugsweise einen Bildwinkel von 100° - 120°, insbesondere von 110° - 160°, insbesondere von 120° - 130°, auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine Innenraumkamera auf der Mittelachse eines Fahrzeugs, insbesondere im Bereich eines Fahrzeugdaches oder einer Windschutzscheibenwurzel, angeordnet.
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Diese Positionen der Innenraumkamera zeigen sich als besonders vorteilhaft hinsichtlich der Erfassung eines Kopfumrisses eines Fahrers sowie zusätzlich zur Erfassung einer unveränderbaren Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Innenraumkamera um eine derartige Innenraumkamera, die bereits im Fahrzeug für andere Anwendungen verwendet wird.
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Das System kann außerdem einen Speicher aufweisen, in dem der Mittelwert hinsichtlich einer Kopflänge und einer Kopfbreite hinterlegt ist. Des Weiteren ist es möglich, dass der Wert des Abstandes der Innenraumkamera zu mindestens einer Fahrzeuggeometrie des Fahrzeuginnenraums gespeichert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Speicher in der Recheneinheit ausgebildet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das System einen Abstandssensor, insbesondere einen Infrarot-Sensor. Der Abstandssensor, insbesondere der Infrarot-Sensor, dient insbesondere zur Bestimmung des Abstandes zwischen der Innenraumkamera und der mindestens einen Fahrzeuggeometrie.
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In Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System zur Durchführung eines Verfahrens zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirmes ergeben sich dieselben Vorteile, wie diese bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben wurden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Speichermedium, welches Instruktionen enthält, die mindestens eine Recheneinheit, insbesondere einen Bordcomputer eines Fahrzeugs, dazu veranlassen, ein Verfahren, wie zuvor beschrieben, zu implementieren.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.
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Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden.
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Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines Fahrzeugs;
- 2 eine Darstellung eines Verfahrensschritts des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms; und
- 3 ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines Fahrzeuges 10, das ein erfindungsgemäßes System zur Durchführung eines Verfahrens zur Einstellung mindestens eines Fahrzeugspiegels und/oder eines Bildschirms umfasst.
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Demnach können die Seitenspiegel 20, die auch als Außenspiegel bezeichnet werden können, sowie der Innenspiegel 25 mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens eingestellt werden. Des Weiteren ist es möglich, dass der ebenfalls dargestellte Bildschirm 30 mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eingestellt werden kann.
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Das System umfasst mindestens eine Innenraumkamera 40. Die Innenraumkamera 40 wird auch für andere Anwendungen im Fahrzeug verwendet. Bei der Innenraumkamera 40 handelt es sich um eine 2D-Kamera oder um eine Fischaugenkamera.
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Des Weiteren weist das System eine Recheneinheit 50 auf. Die Recheneinheit 50 kann beispielsweise in den Bordcomputer des Fahrzeugs 10 integriert ausgebildet sein. Zwischen der Recheneinheit 50 und den Aktuatoren der Spiegel 20 und 25 sowie zu dem Bildschirm 30 ist eine Datenverbindung (nicht dargestellt) ausgebildet.
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Schematisch ist zumindest für die linke Fahrzeughälfte die Ausbildung der A-Säule 81, der B-Säule 82 sowie der C-Säule 83 dargestellt. Bei den Säulen 81-83 handelt es sich um derartige Fahrzeuggeometrien, die unveränderbar sind. Die Säulen 81-83 können mittels der Innenraumkamera 40 erfasst werden.
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Mithilfe des Infrarot-Sensors 60 kann der Abstand zwischen der Innenraumkamera 40 sowie der unveränderbaren Fahrzeuggeometrie, beispielsweise der Abstand zwischen der Innenraumkamera 40 sowie der A-Säule 81 und/oder der B-Säule 82 und/oder der C-Säule 83, erfasst werden. Vorzugsweise erfolgt ein derartiges Erfassen des Abstandes in einem Kalibrierungsschritt, der vorzugsweise einmal fahrzeugspezifisch bei der Fertigstellung des Fahrzeugs 10 durchgeführt wird.
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Es ist zu erkennen, dass die Innenraumkamera 40 auf der Mittelachse M des Fahrzeugs 10 angeordnet ist. Es ist möglich, dass die Innenraumkamera 40 im Bereich des Fahrzeugdaches oder im Bereich der Windschutzscheibenwurzel angeordnet ist.
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Bei der Durchführung des Verfahrens erfolgt zunächst das Erfassen eines Kopfumrisses 70 des Fahrers 100. Der Kopfumriss 70 wird in einer seitlichen Darstellung des Kopfes 65 erfasst.
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Bei dem Erfassen des Kopfumrisses 70 des Fahrers 100 erfolgt gleichzeitig das Erfassen der Fahrzeuggeometrie, das heißt im dargestellten Fall der A-Säule 81, der B-Säule 82 und/oder der C-Säule 83. Demnach erfolgt das Erfassen des Kopfumrisses 70 in Relation zu mindestens einer der erwähnten Fahrzeuggeometrien 81, 82 und 83.
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Es folgt das Berechnen der Position des Kopfes 65 des Fahrers 100 anhand des erfassten Kopfumrisses 70 und anhand der im Rahmen des Kalibrierungsschrittes erfassten Kalibrierungsinformationen. Daher kann die genaue Position des Kopfes 65 inklusive der Tiefenangaben berechnet werden. Es erfolgt eine Auswertung der zweidimensionalen Bilddaten der Innenraumkamera 40.
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In einem Schritt c) erfolgt das Bestimmen einer Soll-Position der Fahrzeugspiegel 20 und 25 sowie des Bildschirmes 30. Das Bestimmen der Soll-Positionen erfolgt anhand der berechneten Kopfposition.
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Anschließend erfolgt das Ansteuern jeweils eines Aktuators der Rückspiegel 20 und 25 sowie des Bildschirms 30. Dies dient zum Herstellen der bestimmten Soll-Position der Fahrzeugspiegel 20 und 25 sowie des Bildschirms 30.
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2 zeigt, wie eine Ellipsenform 90 an den erfassten Kopfumriss 70 erfolgt. Demnach wird eine Ellipse 90 derart um den Kopfumriss 70 gelegt, so dass die Ellipsenform 90 an möglichst vielen detektierten Kantenabschnitten 71 des Kopfumrisses 70 anliegt.
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Im Schritt c) wird vorzugsweise ein zuvor festgelegter Wert hinsichtlich einer Kopflänge L und einer Kopfbreite B zum Bestimmen der Soll-Position des Fahrzeugspiegels 20, 25 und/oder des Bildschirms 30 herangezogen. Dies erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung der Ellipsenform 90.
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In 3 sind einzelne, nacheinander durchzuführende Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens in vereinfachter Form dargestellt.
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In einem Schritt 200 erfolgt zunächst ein Kalibrierungsschritt, in dem der Abstand zwischen der Innenraumkamera 40 und mindestens einer Fahrzeuggeometrie 81, 82 und 83 mittels des Infrarot-Sensors 60 ermittelt wird. Im Schritt 210 wird der jeweilige Wert des Abstandes zwischen der Innenraumkamera 40 und der Fahrzeuggeometrie in einem Speicher abgelegt.
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Im Schritt 220 wird in dem Speicher zusätzlich der Mittelwert hinsichtlich der Kopflänge L sowie der Kopfbreite B abgelegt. Die Schritte 210 und 220 können auch gleichzeitig oder in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden.
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Im Schritt 230 erfolgt das Erfassen des Kopfumrisses 70 des Fahrers 100 in Relation zu der Fahrzeuggeometrie 81, 82 und 83 des Fahrzeuginnenraums 95. Das Erfassen erfolgt mittels der Innenraumkamera 40.
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Im Schritt 240 erfolgt das Anpassen einer Ellipsenform 90 an den erfassten Kopfumriss 70 (siehe 2).
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Es ist möglich, dass im Schritt 230 mehrmals der Kopfumriss 70 des Fahrers 100 erfasst wird. Demnach müsste im Schritt 240 das Anpassen einer Ellipsenform 90 an einen Mittelwert der erfassten Kopfumrisse 70 erfolgen.
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Im Schritt 250 erfolgt das Berechnen der Position des Kopfes 70 des Fahrers 100 anhand der erfassten Kopfumrisse 70, insbesondere unter Berücksichtigung der Ellipsenform 90. Der Berechnungsschritt 250 erfolgt zusätzlich anhand der im Schritt 200 erfassten und im Schritt 210 gespeicherten Kalibrierungsdaten. Mithilfe der Kalibrierungsdaten kann der Abstand des Kopfumrisses 70 des positionierten Kopfes 65 des Fahrers 100 zu der Innenraumkamera 40 ermittelt werden.
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Im Schritt 260 werden die Soll-Positionen der Fahrzeugspiegel 20, 25 sowie des Bildschirms 30 bestimmt. Dies kann beispielsweise mittels in einer Datenbank hinterlegten Vergleichsdaten erfolgen. Die Vergleichsdaten werden anhand der berechneten Kopfposition ausgewählt.
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Im Schritt 270 erfolgt letztlich die Ansteuerung der Aktuatoren (nicht dargestellt) der Fahrzeugspiegel 20 und 25 sowie des Bildschirms 30 zum Herstellen der zuvor bestimmten Soll-Positionen der Fahrzeugspiegel 20 und 25 sowie des Bildschirms 30.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Änderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 20
- Seitenspiegel
- 25
- Innenspiegel
- 30
- Bildschirm
- 40
- Innenraumkamera
- 50
- Recheneinheit
- 60
- Infrarot-Sensor
- 65
- Kopf
- 70
- Kopfumriss
- 71
- Kantenabschnitt
- 81
- A-Säule
- 82
- B-Säule
- 83
- C-Säule
- 90
- Ellipsenform
- 95
- Fahrzeuginnenraum
- 100
- Fahrer
- B
- Kopfbreite
- L
- Kopflänge
- M
- Längsachse
- 200 - 270
- Verfahrensschritte