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Die Erfindung betrifft eine Verlegevorrichtung, ein Verlegefahrzeug sowie ein Verfahren zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden.
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Verlegevorrichtungen zum Verlegen von Leitungen in einem Boden sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise werden derartige Verlegevorrichtungen eingesetzt, um Erdkabel zu verlegen ohne einen vollständigen Graben ausheben zu müssen. Dazu weisen die Verlegevorrichtungen üblicherweise einen Pflug auf, welcher den Boden entlang der Zugrichtung der Verlegevorrichtung aufreißt, sodass in den aufgerissenen Boden ein Kabel eingeführt werden kann.
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Je nach Tiefe, in welcher das Kabel im Boden verlegt werden soll, können hohe Kräfte auftreten, die die Lebensdauer bzw. Festigkeit der Komponenten beeinflussen können. Dabei wird traditionell der Pflug senkrecht in den Boden eingeführt. Beispielsweise ist es auch bekannt, für eine Hanglage einen lotrecht ausgerichteten Graben vorzusehen, um ein Kabel zu verlegen. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Bauprinzip.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehende, aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden zu verbessern, sodass die zumindest eine Leitung mit einer höheren Geschwindigkeit und/oder einem geringeren Kraftaufwand verlegt werden kann.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Verlegevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verlegefahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 12, sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verlegefahrzeug und/oder dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Verlegevorrichtung zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden vorgesehen. Die Verlegevorrichtung weist eine Koppelschnittstelle, die zur Kopplung mit einem Vortriebsmittel, das zum Bewegen der Verlegevorrichtung entlang einer Vortriebsrichtung geeignet ist, zu einer Bodenfläche des Bodens ausrichtbar ist, auf. Weiterhin weist die Verlegevorrichtung ein Pflugmittel zum Herstellen einer Öffnung des Bodens für das Verlegen der Leitung entlang der Vortriebsrichtung und eine Positioniereinheit zum Positionieren des Pflugmittels im Boden auf. Das Pflugmittel ist durch die Positioniereinheit in eine Ruheposition, in welcher das Pflugmittel sich außerhalb des Bodens befindet, und eine Pflugposition, in welcher sich das Pflugmittel zumindest bereichsweise innerhalb des Bodens befindet, bringbar. Ferner ist vorgesehen, dass das Pflugmittel in der Pflugposition einen Neigungswinkel um eine Längsachse, die entlang der Vortriebsrichtung verläuft, aufweist. Durch den Neigungswinkel untergreift das Pflugmittel in der Pflugposition einen Bodenbereich des Bodens schräg zur Bodenfläche, vorzugsweise wodurch die Öffnung beim Bewegen des Pflugmittels entlang der Vortriebsrichtung durch eine Schwerkraftwirkung auf den Bodenbereich zumindest teilweise geschlossen wird.
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Insbesondere kann es sich bei der Verlegevorrichtung um einen Kabelpflug handeln. Unter der Leitung kann insbesondere eine elektrische Leitung oder ein Leitungsrohr verstanden werden. Der Boden kann vorzugsweise ein Erdreich umfassen. Beispielsweise ist es denkbar, dass durch die Verlegevorrichtung ein Leerrohr in einem Boden verlegt werden können, durch welche anschließend unterschiedliche Kabel hindurchgezogen werden können. Es ist ferner denkbar, dass es sich bei der Leitung um eine Glasfaserleitung und/oder einen Glasfaserabschnitt handelt. Das Vortriebsmittel kann insbesondere ein Baufahrzeug und/oder einen Traktor umfassen. Zur Kopplung mit der Koppelschnittstelle kann das Vortriebsmittel eine Gegenkoppelschnittstelle umfassen.
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Die Koppelschnittstelle kann insbesondere mehrere Befestigungsstellen umfassen, mit welchen die Verlegevorrichtung an das Verlegefahrzeug anbindbar ist. Unter der Vortriebsrichtung des Vortriebsmittels kann insbesondere eine Fahrtrichtung verstanden werden. Ferner kann unter der Bodenfläche insbesondere eine Bodenoberfläche, vorzugsweise in Form einer Bodenebene, und/oder eine Aufstandsfläche des Vortriebsmittels verstanden werden. Dabei ist das Pflugmittel in der Pflugposition insbesondere schräg zur Bodenfläche ausgerichtet, wodurch das Pflugmittel den Bodenbereich sowohl bei einem Bewegen auf einer ebenen Fläche, als auch beim Bewegen an einem Hang untergreift. Durch die schräge Ausrichtung des Pflugmittels zur Bodenfläche kann insbesondere eine Öffnung erzeugt werden, die ebenfalls schräg zur Bodenfläche verläuft, d.h. beispielsweise dass eine Erstreckung der Öffnung größer sein kann, als eine Öffnungstiefe. Bei der schrägen Ausrichtung in der Pflugposition kann das Pflugmittel vorzugsweise einen spitzen oder einen stumpfen Winkel zur Bodenfläche aufweisen. Die Längsachse, um welche das Pflugmittel geneigt ist, kann parallel zur Vortriebsrichtung orientiert sein oder identisch mit der Vortriebsrichtung sein. Dabei kann das Pflugmittel insbesondere weitere Neigungsrichtungen aufweisen. Insbesondere kann sich der Neigungswinkel dabei ferner auf eine Hochachse und/oder eine Fahrzeughochebene beziehen, die vorzugsweise senkrecht zur Bodenfläche orientiert ist. Dass das Pflugmittel in der Pflugposition innerhalb des Bodens angeordnet ist, kann umfassen, dass das Pflugmittel beim Überführen von der Ruheposition in die Pflugposition abgesenkt wird und damit, insbesondere beim Bewegen des Pflugmittels entlang der Vortriebsrichtung, die Öffnung herstellt und/oder den Boden durchpflügt. Insbesondere erstreckt sich das Pflugmittel dabei in der Pflugposition unter die Bodenfläche.
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Das Pflugmittel umfasst vorzugsweise ein Pflugschwert, welches in den Boden einbringbar ist, um die Öffnung des Bodens zu ermöglichen. Dazu kann das Pflugmittel durch die Positioniereinheit insbesondere in den Boden abgesenkt werden. In der Ruheposition kann die Verlegevorrichtung durch das Vortriebsmittel zu einem Ort führbar sein, ab welchem das Verlegen der Leitung beginnen soll. Ein Überführen des Pflugmittels von der Ruheposition in die Pflugposition kann durch die Positioniereinheit vorzugsweise während dem Bewegen des Pflugmittels durch das Vortriebsmittel erfolgen, sodass eine Vortriebskraft des Vortriebsmittels dazu genutzt werden kann, dass das Pflugmittel leichter in den Boden eingebracht wird.
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Vorzugsweise weist die Verlegevorrichtung einen Rahmen auf, der das Pflugmittel mit der Koppelschnittstelle verbindet. Dadurch kann in stabiler Art und Weise eine Kraftübertragung des Vortriebsmittels über die Koppelschnittstelle und den Rahmen an das Pflugmittel erfolgen. Bei dem Rahmen kann es sich um einen starren oder zumindest teilweise bewegbaren Rahmen handeln. So kann der Rahmen beispielsweise Gelenke aufweisen, um eine Positionierung des Pflugmittels zu unterstützen. Zum Überführen des Pflugmittels von der Ruheposition in die Pflugposition kann die Positioniereinheit z.B. hydraulisch oder elektromotorisch ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Positioniereinheit einen Hydraulikzylinder aufweisen, durch welchen das Pflugmittel und/oder ein Teil des Rahmens bewegt werden kann.
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Darunter, dass das Pflugmittel in der Pflugposition den Bodenbereich des Bodens untergreift kann somit insbesondere verstanden werden, dass durch die schräge Lage des Pflugmittels unter dem Neigungswinkel das Pflugmittel schräg in den Boden eingeführt wird und den Boden beim Bewegen des Pflugmittels entlang der Vortriebsrichtung ebenfalls schräg durchpflügt. Der Bodenbereich kann somit insbesondere einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, welcher absackt, wenn das Pflugmittel entlang der Vortriebsrichtung weiter bewegt wird. Insbesondere erfolgt das Schließen der Öffnung hinter dem Pflugmittel in Bezug auf die Vortriebsrichtung. Durch das schräge Einführen des Pflugmittels wird somit nur eine geringe Narbe im Boden erzeugt, sodass Nacharbeiten zum Schließen der Öffnung nicht oder nur in reduzierter Form notwendig sind. Darüber hinaus wurde überraschenderweise festgestellt, dass durch die schräge Lage des Pflugmittels ein Kraftaufwand zum Platzieren der Leitung in einer bestimmten Tiefe deutlich reduziert werden kann. Damit überwindet die erfindungsgemäße Verlegevorrichtung ein lange bestehendes Vorurteil des ursprünglichen Bauprinzips, bei welchem eine lotrechte Öffnung in den Boden eingegraben wird, um eine Leitung zu verlegen.
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Es ist ferner bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass das Pflugmittel zum Einstellen des Neigungswinkels um die Längsachse ein Einstellmittel aufweist oder dass das Pflugmittel in dem Neigungswinkel fest, d.h. vorzugsweise unverstellbar, an einem Rahmen, der das Pflugmittel mit der Koppelschnittstelle verbindet, montiert ist. Insbesondere kann somit der Rahmen beim Überführen des Pflugmittels von der Ruheposition in die Pflugposition ebenfalls zumindest bereichsweise bewegt werden. Dazu kann der Rahmen ein Absenkgelenk zum Absenken des Bereichs des Rahmens aufweisen. Das Einstellmittel kann insbesondere ein Gelenk um die Längsachse umfassen. Dabei kann das Einstellmittel ferner ein Feststellmittel zum Fixieren des Pflugmittels im eingestellten Neigungswinkel aufweisen. Durch die Einstellmöglichkeit kann je nach Bodenart des Bodens ein vorteilhafter Neigungswinkel einstellbar sein. Durch eine feste Montage des Pflugmittels in dem Neigungswinkel an dem Rahmen ergibt sich ferner der Vorteil, dass die Abstützung des Rahmens auf den vorbestimmten Neigungswinkel ausgerichtet sein kann und somit in Bezug auf die Festigkeit des Rahmens ein leichterer Rahmen erzielt werden kann. Darüber hinaus kann dadurch ein aufwendiges Einstellen und/oder Finden eines geeigneten Neigungswinkels entfallen.
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Weiterhin ist es bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass der Neigungswinkel größer oder gleich 10°, vorzugsweise größer oder gleich 20°, zu einer Hochachse, die insbesondere senkrecht zur Bodenfläche des Bodens verläuft, beträgt. Ferner ist es dabei denkbar, dass der Neigungswinkel zwischen 30° und 45° beträgt. Es hat sich herausgestellt, dass derartige Neigungswinkel, insbesondere der Neigungswinkel von 20°, eine vorteilhafte Kombination aus einer erreichbaren Tiefe der Öffnung und einem benötigten Kraftaufwand ermöglichen. Dadurch kann das Pflugmittel beim Bewegen der Verlegevorrichtung entlang der Vortriebsrichtung die Bodenschichten vorteilhaft durchtrennen.
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Es ist ferner bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass eine Führungseinheit zum Führen der Leitung in die Öffnung des Bodens vorgesehen ist, insbesondere wobei die Führungseinheit am Pflugmittel angeordnet ist. Die Führungseinheit kann einen zumindest teilweise oder vollständig geschlossenen Führungsabschnitt aufweisen, durch welchen die Leitung in die Öffnung des Bodens geführt werden kann. Durch die Anordnung der Führungseinheit am Pflugmittel kann eine insbesondere unmittelbare Kopplung des Pflugmittels und der Führungseinheit gegeben sein. Vorzugsweise ist die Führungseinheit dem Pflugmittel in Bezug auf die Vortriebsrichtung, d.h. insbesondere beim Bewegen des Pflugmittels in Vortriebsrichtung, nachgeordnet. Dadurch kann die Leitung insbesondere automatisch beim Bewegen der Verlegevorrichtung in einer gewünschten Tiefe im Boden verlegt werden. Die Führungseinheit kann zumindest ein Einführungsrohr zum Führen der Leitung in die Öffnung des Bodens umfassen. Vorteilhafterweise kann die Verlegevorrichtung und/oder das Vortriebsmittel eine Vorhalteeinheit aufweisen, auf welcher zumindest eine Leitung vorgehalten wird, vorzugsweise zumindest zwei Leitungen vorgehalten werden. Beispielsweise kann die Vorhalteeinheit eine Kabeltrommel oder eine Aufnahme für Leitungsabschnitte aufweisen. Insbesondere kann die Vorhalteeinheit zum automatischen Bereitstellen der Leitungen ausgebildet sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Leitungen von Vorhalteeinheit der Führungseinheit zuführbar sind.
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Weiterhin kann bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Führungseinheit einen Halteabschnitt zum zumindest temporären Abstützen des Bodenbereichs zum Einführen der Leitung in den Boden aufweist, insbesondere wobei der Halteabschnitt dem Pflugmittel beim Bewegen des Pflugmittels in Vortriebsrichtung nachgeordnet ist. Der Halteabschnitt kann insbesondere einen geschlossenen Führungsabschnitt der Führungseinheit umfassen. Insbesondere kann sich der Halteabschnitt in der Pflugposition des Pflugmittels entgegengesetzt zur Vortriebsrichtung erstrecken. Dadurch kann die Öffnung vorteilhaft offen gehalten werden und der Bodenbereich abgestützt werden, während das Pflugmittel bewegt wird. Dadurch kann ein Absetzen der Leitung in der Öffnung unterhalb des Bodenbereiches erleichtert sein, bevor der Bodenbereich durch das Bewegen des Pflugmittels die Öffnung zumindest teilweise schließt bzw. absackt. Vorzugweise ist der Halteabschnitt zur Abstützung des Bodenbereiches entlang der Hochachse ausgebildet. Dabei ist der Halteabschnitt insbesondere mit dem Pflugmittel gekoppelt, sodass der Halteabschnitt beim Bewegen des Pflugmittels entlang der Vortriebsrichtung ebenfalls bewegt wird und den Bodenbereich freigibt. Insbesondere kann der Halteabschnitt röhrenartig ausgebildet sein, um die Leitung vorteilhaft zu führen. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Halteabschnitt mit einem Umlenkabschnitt der Führungseinheit verbunden ist, durch welchen die Leitung von einer Führung entlang des Pflugmittels in die Vortriebsrichtung beim Verlegen umlenkbar ist.
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Weiterhin ist es bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass die Führungseinheit zum gleichzeitigen Führen von zwei Leitungen in die Öffnung des Bodens ausgebildet ist. Insbesondere kann die Führungseinheit dabei zwei Halteabschnitte zum Offenhalten der Öffnung durch Abstützen des Bodenbereiches umfassen, um den Bodenbereich für beide Leitungen abzustützen. Durch die Kombination mit dem Neigungswinkel des Pflugmittels der Verlegevorrichtung kann somit eine vorteilhafte Tiefe erreicht werden, in welcher die beiden Leitungen positionierbar sind. Insbesondere kann die Führungseinheit zum gleichzeitigen Führen von zwei Leitungen ausgebildet sein, die zumindest bereichsweise übereinander verlegt werden. Beispielsweise kann die Führungseinheit zwei Führungsabschnitte aufweisen, die in Vortriebsrichtung zumindest bereichsweise nacheinander angeordnet sind. Dadurch ist es nicht notwendig, dass eine Breite der Öffnung der Summe der beiden Leitungsdurchmesser entspricht. Stattdessen kann die Öffnung schmaler ausgeführt sein, wodurch das Pflugmittel schmaler ausgeführt sein kann und Kräfte beim Offenlegen weiter reduziert sein können.
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Es ist ferner bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass die Koppelschnittstelle zur lösbaren oder dauerhaften, insbesondere unlösbaren, Kopplung mit dem Vortriebsmittel ausgebildet ist. Dadurch kann gewährleistet sein, dass die Verlegevorrichtung modular am Vortriebsmittel montierbar ist. Beispielsweise kann dadurch ein Traktor und/oder ein anderes Nutzfahrzeug für weitere Anwendungen verwendet werden. Weiterhin kann dadurch die Koppelschnittstelle platzsparend lagerbar sein. Zur lösbaren Kopplung mit dem Vortriebsmittel kann die Koppelschnittstelle z. B. zur Verschraubung mit einer Gegenkoppelschnittstelle des Vortriebsmittels ausgebildet sein. Ferner ist es denkbar, dass die Koppelschnittstelle zum Verrasten mit der Gegenkoppelschnittstelle des Vortriebsmittels ausgebildet ist. Insbesondere kann die Koppelschnittstelle zur form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit einer Gegenkoppelschnittstelle des Vortriebsmittels ausgebildet sein. Zur dauerhaften Kopplung kann die Kopplungsschnittstelle z.B. zur stoffschlüssigen Verbindung, insbesondere zum Verschweißen, mit einer Gegenkoppelschnittstelle des Vortriebsmittels ausgebildet sein.
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Weiterhin ist es bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass eine, insbesondere hydraulische, Lenkeinheit vorgesehen ist, durch welche das Pflugmittel um eine Hochachse verschwenkbar ist, um beim Bewegen der Verlegevorrichtung eine Lenkung zu erzielen, wenn das Pflugmittel sich in der Pflugposition befindet. Unter der Hochachse kann insbesondere eine Achse verstanden werden, die in der Pflugposition des Pflugmittels senkrecht zum Boden und/oder senkrecht zur Vortriebsrichtung orientiert ist. Durch die Lenkeinheit kann somit insbesondere eine ruderartige Lenkung des Vortriebsmittels und/oder der Verlegevorrichtung ermöglicht sein. Insbesondere kann das Pflugmittel durch die Lenkeinheit als Ruder einsetzbar sein. Somit kann eine Kurvenfahrt bei reduziertem Kraftaufwand des Vortriebsmittels durch die Lenkeinheit ermöglicht sein. Insbesondere kann je nach Bodenverhältnissen des Bodens durch die Lenkeinheit überhaupt eine Lenkung ermöglicht sein. Vorzugsweise kann dadurch ein Kurvenradius von kleiner oder gleich 50 Meter bevorzugt kleiner oder gleich 30 Meter, besonders bevorzugt kleiner oder gleich 20 Meter, beim Bewegen des Pflugmittels ermöglicht sein.
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Ferner kann bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Pflugmittel an einem Knickgelenk um die Hochachse verschwenkbar gelagert ist. Insbesondere kann das Knickgelenk Teil des Rahmens sein. Das Knickgelenk kann derart ausgeführt sein, dass sich ein Schwerpunkt der Verlegevorrichtung und/oder eines Verlegefahrzeuges mit der Verlegevorrichtung mit zunehmendem Lenkeinschlag von der Längsachse zum Kurvenmittelpunkt verlagert. Insbesondere können sich eine mit Bezug zum Boden waagerechte Achse durch das Pflugmittel und eine mit Bezug zum Boden waagerechte Achse durch das Vortriebsmittel, insbesondere eine Fahrwerkachse des Vortriebsmittels, bei der Verschwenkung im Kurvenmittelpunkt treffen. Das Knickgelenk kann dabei als Drehgelenk ausgeführt sein. Ferner kann das Knickgelenk einen zentralen Bereich für die Verbindung des Pflugmittels mit der Koppelschnittstelle darstellen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Kraft des Pflugmittels, insbesondere lediglich, über das Knickgelenk an die Koppelschnittstelle übertragbar ist. Durch das Knickgelenk kann das Pflugmittel vorteilhafterweise in einem Winkelbereich von über 90°, bevorzugt von über 180°, um die Hochachse verschwenkbar sein. Dadurch ist eine Richtungsänderung beim Bewegen des Pflugmittels durch horizontales Verschwenken bzw. Knicken vorteilhaft möglich, während gleichzeitig eine vorteilhafte Kraftübertragung zwischen Pflugmittel und Vortriebsmittel ermöglicht sein kann.
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Es ist ferner bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung denkbar, dass die Lenkeinheit zwei hydraulische Antriebsmittel zum Verschwenken des Pflugmittels um die Hochachse umfasst, die in einem Abstand zu der Hochachse an Schwenklagerstellen des Pflugmittels angelenkt sind, insbesondere wobei die Schwenklagerstellen zueinander symmetrisch in Bezug auf das Knickgelenk, insbesondere symmetrisch zu in einer Mittelebene des Knickgelenks, angeordnet sind. Bei den hydraulischen Antriebsmitteln kann es sich insbesondere um Hydraulikzylinder handeln. Die Schwenklagerstellen können Pleuellager umfassen, durch welche die hydraulischen Antriebsmittel mit dem Pflugmittel verbunden sind. Die hydraulischen Antriebsmittel können auf einer Seite des Pflugmittels angeordnet sein, um eine Verstellung des Pflugmittels durch Verlängern und/oder Verkürzen der hydraulischen Antriebsmittel zu ermöglichen. Vorzugsweise weisen die Schwenklagerstellen bei der symmetrischen Anordnung eine gemeinsame Drehachse auf. Dadurch kann eine vorteilhafte Krafteinleitung erfolgen, ohne das Knickgelenk durch Querkräfte zu belasten.
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Vorzugsweise kann bei einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung vorgesehen sein, dass das Pflugmittel eine Pflugtiefe, durch welche eine Öffnungstiefe der Öffnung des Bodens von größer oder gleich 1m, vorzugsweise von größer oder gleich 1,2m, besonders bevorzugt von größer oder gleich 1,4m, in der Pflugposition vorgebbar ist, aufweist. Die Pflugtiefe des Pflugmittels kann insbesondere durch eine Länge des Pflugmittels definiert sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Pflugmittel in der Pflugposition zumindest teilweise aus dem Boden bzw. der Öffnung des Bodens hervorragt, sodass die Pflugtiefe größer als die Öffnungstiefe sein kann. Vorzugsweise ist die Pflugtiefe derart ausgebildet, dass zwei Leitungen übereinander in einer Tiefe von mindestens 1m, bevorzugt mindestens 1,2m, besonders bevorzugt mindestens 1,4m im Boden verlegt werden können. Dadurch kann eine hohe Überdeckungshöhe, insbesondere bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, erreicht werden, während gleichzeitig eine hohe Verlegegeschwindigkeit von zwei Leitungen gleichzeitig erfolgen kann. Beispielsweise sind für den Einsatz von Glasfaserleitungen, insbesondere für Leerrohre für Glasfaserleitungen, Leitungsdurchmesser von bis zu 80 mm üblich. Bei einer Öffnungstiefe von 1,4m kann daher vorteilhafterweise auch beim gleichzeitigen Verlegen zweier Leitungen übereinander eine Überdeckungshöhe von 1,20 m, insbesondere zur landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens, erreicht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verlegefahrzeug zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden vorgesehen. Das Verlegefahrzeug weist ein Vortriebsmittel zum Erzeugen eines Vortriebs entlang einer Vortriebsrichtung auf dem Boden und eine Verlegevorrichtung zum Verlegen der Leitung in dem Boden auf. Die Verlegevorrichtung umfasst eine Koppelschnittstelle, welche zur Ausrichtung zu einer Bodenfläche des Bodens mit einer Gegenkoppelschnittstelle des Vortriebsmittels gekoppelt ist, so dass die Verlegevorrichtung durch das Vortriebsmittel entlang der Vortriebsrichtung, vorzugsweise parallel zur Bodenfläche, bewegbar ist. Weiterhin umfasst die Verlegevorrichtung ein Pflugmittel zum Herstellen einer Öffnung des Bodens für das Verlegen der Leitung entlang der Vortriebsrichtung und eine Positioniereinheit zum Positionieren des Pflugmittels im Boden. Dabei ist das das Pflugmittel durch die Positioniereinheit in eine Ruheposition, in welcher das Pflugmittel sich außerhalb des Bodens befindet, und eine Pflugposition, in welcher sich das Pflugmittel zumindest bereichsweise innerhalb des Bodens befindet, bringbar. Ferner ist vorgesehen, dass das Pflugmittel in der Pflugposition einen Neigungswinkel um eine Längsachse entlang der Vortriebsrichtung aufweist, so dass das Pflugmittel einen Bodenbereich des Bodens schräg zur Bodenfläche untergreift, vorzugsweise wodurch die Öffnung beim Bewegen des Pflugmittels entlang der Vortriebsrichtung durch eine Schwerkraftwirkung auf den Bodenbereich zumindest teilweise geschlossen wird.
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Somit bringt ein erfindungsgemäßes Verlegefahrzeug die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bereits ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Verlegevorrichtung beschrieben worden sind. Das Vortriebsmittel kann insbesondere einen Traktor, ein Nutzfahrzeug und/oder dergleichen umfassen. Dabei kann das Vortriebsmittel hydraulisch, elektrisch und/oder durch einen Verbrennungsmotor angetrieben sein. Die Gegenkoppelschnittstelle ist vorzugsweise korrespondierend zur Koppelschnittstelle der Verlegevorrichtung ausgebildet. Insbesondere können die Koppelschnittstelle und die Gegenkoppelschnittstelle lösbar oder unlösbar und/oder dauerhaft miteinander gekoppelt sein. Dabei ist die Koppelschnittstelle und/oder die Verlegevorrichtung durch die Kupplung mit der Gegenkoppelschnittstelle insbesondere zur Bodenfläche ausgerichtet oder ausrichtbar. Beispielsweise kann sich der Rahmen zumindest bereichsweise parallel zur Bodenfläche erstrecken. Es ist denkbar, dass die Koppelschnittstelle und die Gegenkoppelschnittstelle form-, kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. So ist es denkbar, dass die Koppelschnittstelle und die Gegenkoppelschnittstelle verschweißt sind.
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Durch das Verlegefahrzeug kann somit ein vorteilhaftes Verlegen der Leitung in dem Boden erfolgen. Dabei kann ein geringmotorisiertes Vortriebsmittel insbesondere aufgrund eines geringen Kraftaufwands für das Verlegen der Leitung genutzt werden.
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Weiterhin kann bei einem erfindungsgemäßen Verlegefahrzeug vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Vortriebsmittel einen Raupenantrieb umfasst. Unter dem Raupenantrieb kann insbesondere ein Kettenfahrwerk oder ein Raupenfahrwerk verstanden werden. Dadurch kann ein Gewicht des Vortriebsmittels und/oder des Verlegefahrzeugs vorteilhaft auf den Boden großflächig übertragen werden, um eine Beschädigung des Bodens zu reduzieren. In Kombination mit der Neigung des Pflugmittels, die nur eine geringe Narbe im Boden verursacht, ergibt sich daher ein minimalinvasiver Eingriff in den Boden beim Verlegen der Leitungen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden durch eine Verlegevorrichtung, insbesondere eine erfindungsgemäße Verlegevorrichtung, eines Verlegefahrzeugs, insbesondere eines erfindungsgemäßen Verlegefahrzeugs, vorgesehen. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- - Überführen eines Pflugmittels der Verlegevorrichtung zum Herstellen einer Öffnung des Bodens von einer Ruheposition, in welcher das Pflugmittel sich außerhalb des Bodens befindet, in eine Pflugposition, in welcher sich das Pflugmittel zumindest bereichsweise innerhalb des Bodens befindet und in welcher das Pflugmittel einen Neigungswinkel um eine Längsachse entlang der Vortriebsrichtung aufweist, wobei das Pflugmittel durch den Neigungswinkel einen Bodenbereich des Bodens schräg zu einer Bodenfläche des Bodens untergreift,
- - Bewegen der Verlegevorrichtung entlang der Vortriebsrichtung während sich das Pflugmittel in der Pflugposition befindet, vorzugsweise so dass die Öffnung entlang der Vortriebsrichtung durch eine Schwerkraftwirkung auf den Bodenbereich zumindest teilweise geschlossen wird,
- - Einführen der Leitung in die Öffnung.
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Somit bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bereits ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Verlegevorrichtung und/oder ein erfindungsgemäßes Verlegefahrzeug beschrieben worden sind. Insbesondere kann das Verfahren durch ein erfindungsgemäßes Verlegefahrzeug durchgeführt werden. Das Überführen des Pflugmittels von der Ruheposition in die Pflugposition kann insbesondere durch eine Positioniereinheit der Verlegevorrichtung durchgeführt werden. Das Bewegen der Verlegevorrichtung erfolgt vorzugsweise durch ein Vortriebsmittel des Verlegefahrzeuges. Beim Einführen der Leitung in die Öffnung kann vorgesehen sein, dass die Leitung von einer Vorhalteeinheit zum Lagern der Leitung einer Führungseinheit, die mit dem Pflugmittel gekoppelt ist, zugeführt wird, um die Leitung in den Boden zu verlegen. Ferner kann beim Einführen der Leitung in die Öffnung vorgesehen sein, dass die Leitung umgelenkt wird. Vorzugsweise wird beim Einführen der Leitung der Bodenbereich zumindest temporär abgestützt, während das Pflugmittel bewegt wird.
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Somit kann die Leitung in einfacher Art und Weise bei geringem Kraftaufwand und/oder bei einer hohen Geschwindigkeit verlegt werden. Vorzugsweise werden beim Einführen der Leitung in die Öffnung gleichzeitig zwei Leitungen in die Öffnung eingeführt.
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Weiterhin ist es bei einem erfindungsgemäßen Verfahren denkbar, dass die Verlegevorrichtung beim Bewegen durch ein Verschwenken des Pflugmittels um eine Hochachse gelenkt wird. Das Lenken kann insbesondere durch eine Lenkeinheit der Verlegevorrichtung erfolgen. Dabei kann das Pflugmittel um ein Knickgelenk verschwenkt werden. Insbesondere kann auch eine Lenkung des Verlegefahrzeugs durch das Verschwenken des Pflugmittels erfolgen. Dadurch kann das Pflugmittel ruderartig eingesetzt werden, um eine Lenkung zu ermöglichen. Dabei können Kurvenradien von kleiner oder gleich 50m, vorzugsweise kleiner oder gleich 30m, besonders bevorzugt kleiner oder gleich 20m, abgefahren werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 ein erfindungsgemäßes Verlegefahrzeug zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden in einer Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels,
- 2 das Verlegefahrzeug in einer Heckansicht,
- 3 das Verlegefahrzeug in der Seitenansicht mit einem Pflugmittel in einer Ruheposition,
- 4 das Verlegefahrzeug in einer Draufsicht,
- 5 eine schematische Darstellung von Verfahrensschritten eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verlegen zumindest einer Leitung in einem Boden und
- 6 ein Einstellmittel einer erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung.
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In der nachfolgenden Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung werden für die gleichen technischen Merkmale auch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verlegefahrzeug 1 zum Verlegen zumindest einer Leitung 3 in einem Boden 200. Dazu weist das Verlegefahrzeug 1 eine erfindungsgemäße Verlegevorrichtung 10 auf, die durch eine Koppelschnittstelle 11 mit einer Gegenkoppelschnittstelle 2.1 eines Vortriebsmittels 2 gekoppelt und zu einer Bodenfläche 203 des Bodens 200 ausgerichtet oder ausrichtbar ist. Durch das Vortriebsmittel 2 kann die Verlegevorrichtung 10 entlang einer Vortriebsrichtung 210 bewegt werden, um die Leitung 3 in den Boden 200 einzubringen. Bei dem Vortriebsmittel 2 kann es sich z. B. um einen Traktor, ein Baufahrzeug oder dergleichen handeln. Vorzugsweise weist das Vortriebsmittel 2 einen Raupenantrieb 2.2 auf, um ein Gewicht des Verlegefahrzeugs 1 insbesondere bei landwirtschaftlicher Nutzung des Bodens 200 zu verteilen. Die Koppelschnittstelle 11 kann zur lösbaren oder zur dauerhaften Verbindung mit der Gegenkoppelschnittstelle 2.1 ausgebildet sein. Beispielsweise können die Koppelschnittstelle 11 und die Gegenkoppelschnittstelle 2.1 verschraubt oder verschweißt sein.
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Um eine Öffnung 202 zum Einbringen der Leitung 3 in den Boden 200 entlang der Vortriebsrichtung 210 zu erzeugen, weist die Verlegevorrichtung 10 ein Pflugmittel 12 auf. Um das Pflugmittel 12 zunächst zum Einsatzort transportieren zu können, weist die Verlegevorrichtung 10 eine Positioniereinheit 14 zum Positionieren des Pflugmittels 12 im Boden 200 auf, wie in 2 dargestellt. Durch die Positioniereinheit 14 kann das Pflugmittel 12 in eine Ruheposition I gebracht werden, in welcher das Pflugmittel 12 sich außerhalb des Bodens 200 befindet. Insbesondere ist das Pflugmittel 12 in der Ruheposition I gegenüber dem Boden 200 angehoben. Dadurch kann die Verlegevorrichtung 10 durch das Vortriebsmittel 2 bewegt werden, ohne dass das Pflugmittel 12 in den Boden 200 eingreift. Weiterhin ist das Pflugmittel 12 durch die Positioniereinheit 14 in eine Pflugposition II bringbar, in welcher sich das Pflugmittel 12 zumindest bereichsweise innerhalb des Bodens 200 befindet. Dadurch kann beim Bewegen des Verlegefahrzeugs 1 entlang der Vortriebsrichtung 210 die Öffnung 202 in den Boden 200 eingebracht werden.
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3 zeigt eine Heckansicht des Verlegefahrzeugs 1 mit der Verlegevorrichtung 10 in schematischer Darstellung mit dem Pflugmittel 12 in der Pflugposition II. Dabei ist das Pflugmittel 12 um einen Neigungswinkel 211 um eine Längsachse 220 geneigt. Die Längsachse 220 ist in den 1 und 2 entlang der Vortriebsrichtung 210, d. h. insbesondere parallel zur Vortriebsrichtung 210, dargestellt. Beispielsweise kann die Längsachse 220 einer Fahrzeuglängsachse des Verlegefahrzeugs 1 entsprechen oder parallel zu dieser liegen. Dadurch, dass das Pflugmittel 12 um den Neigungswinkel 211 um die Längsachse 220 geneigt ist, untergreift das Pflugmittel 12 einen Bodenbereich 201 des Bodens 200 schräg zur Bodenfläche 203. Dies führt zu einem verringerten Kraftaufwand zum Bewegen der Verlegevorrichtung 10, insbesondere wenn die Leitung 3 in großer Tiefe verlegt werden soll. Wird das Pflugmittel 12 nun entlang der Vortriebsrichtung 210 bewegt, schließt sich die Öffnung 202 zumindest teilweise dadurch, dass der Bodenbereich 201 aufgrund einer Schwerkraftwirkung absackt. Dadurch ergibt sich somit ferner nur eine geringe Beschädigung des Bodens 200. Vorzugsweise ist das Pflugmittel 12 fest an einem Rahmen 13, der das Pflugmittel 12 mit der Koppelschnittstelle 11 verbindet, montiert. Dadurch kann eine einfache Herstellung der Verlegevorrichtung 10 und eine vorteilhafte Abstützung und/oder Kraftleitung zwischen dem Pflugmittel 12 und der Koppelschnittstelle 11 ermöglicht sein.
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Wie in 1 dargestellt, weist die Verlegevorrichtung 10 ferner eine Führungseinheit 15 zum Führen der Leitung 3 in die Öffnung 202 des Bodens 200 auf. Die Führungseinheit 15 ist dem Pflugmittel 12 beim Bewegen des Pflugmittels 12 in Vortriebsrichtung 210 nachgeordnet. Insbesondere kann die Führungseinheit 15 direkt am Pflugmittel 12 angeordnet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Führungseinheit 15 zum gleichzeitigen Führen von zwei Leitungen 3 in die Öffnung 202 des Bodens 200 ausgebildet. Dazu weist die Führungseinheit 15 zwei, insbesondere zumindest teilweise parallele, Führungsabschnitte 15.1 auf. Vorzugsweise sind die Führungsabschnitte 15.1 um die insbesondere durchlaufende Leitung 3 geschlossen. Weiterhin weist die Führungseinheit 15 für jede der Leitungen 3 einen, insbesondere zumindest teilweise oder vollständig bogenförmigen, Halteabschnitt 15.2 zum zumindest temporären Abstützen des Bodenbereichs 201 auf, wodurch das Einführen der Leitung 3 in den Boden 200 erleichtert ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Leitung 3 durch die Führungseinheit 15 umlenkbar ist. Durch die Halteabschnitte 15.2 wird somit insbesondere verhindert, dass der Bodenbereich 201 bei einer Bewegung des Pflugmittels 12 entlang der Vortriebsrichtung 210 unmittelbar absackt, bevor die Leitung 3 platziert ist. Vorteilhafterweise kann die Verlegevorrichtung 10 und/oder das Vortriebsmittel 2 eine Vorhalteeinheit 18 aufweisen, auf welcher zumindest eine Leitung 3, vorzugsweise zwei Leitungen 3, vorgehalten werden. Dabei kann die Vorhalteeinheit 18 zum automatischen Bereitstellen der Leitungen 3 ausgebildet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Leitungen 3 der Führungseinheit 15 von der Vorhalteeinheit 18 zugeführt werden.
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Durch den Neigungswinkel 211 des Pflugmittels 12 um die Längsachse 220 kann das Pflugmittel 12 mit einer Pflugtiefe 12.1 ausgelegt sein, durch die vorteilhafterweise eine Öffnungstiefe 202.1 von größer oder gleich 1,4m erreichbar ist. Dadurch kann auch bei Verlegen der zwei Leitungen 3 übereinander eine Überdeckungshöhe 200.1 von zumindest 1,20 m eingehalten werden, insbesondere wenn es sich bei den Leitungen 3 um Leerrohre für Glasfaserkabel handelt.
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5 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 zum Verlegen der Leitung 3 in den Boden 200 in schematischer Darstellung der Verfahrensschritte. Dabei ist zunächst ein Überführen 101 des Pflugmittels 12 von der Ruheposition I in die Pflugposition II vorgesehen. Anschließend erfolgt ein Bewegen 102 der Verlegevorrichtung 10 mit dem Pflugmittel 12 entlang der Vortriebsrichtung 210. Dabei erfolgt, insbesondere automatisch, ein Einführen 103 der Leitungen 3 in die Öffnung 202 des Bodens 200.
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Wie in den 3 und 4 dargestellt, weist die Verlegevorrichtung 10 ferner eine Lenkeinheit 16 mit zwei hydraulischen Antriebsmitteln 16.1, insbesondere in Form von Hydraulikzylindern, auf, um eine Manövrierbarkeit des Verlegefahrzeuges 1 mit der Verlegevorrichtung 10 zu verbessern oder zu ermöglichen. Durch die Antriebsmittel 16.1 kann das Pflugmittel 12, insbesondere mit der Führungseinheit 15, in Bezug auf die Koppelschnittstelle 11 und/oder das Vortriebsmittel 2 um eine Hochachse 221 verschwenkt werden. Dazu weist der Rahmen 13 ferner ein Drehgelenk, insbesondere in Form eines Knickgelenkes 13.1, auf, um welches das Pflugmittel 12 um die Hochachse 221 drehbar gelagert ist. Die Antriebsmittel 16.1 sind am Pflugmittel 12 durch Schwenklagerstellen 16.2 angelenkt, die insbesondere symmetrisch zu einer Mittelebene des Knickgelenks 13.1 angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine vorteilhafte Krafteinleitung zum Knickgelenk 13.1, wenn das Pflugmittel 12 um die Hochachse 221 verschwenkt wird. Somit kann durch ein Verschwenken 102.1 des Pflugmittels 12 um die Hochachse 221 eine ruderartige Steuerung des Verlegefahrzeugs 1 erfolgen.
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Es ist denkbar, dass die Verlegevorrichtung 10 ein Einstellmittel 17 aufweist. Durch das Einstellmittel 17 kann der Neigungswinkel 211 des Pflugmittels 12, wie in 6 dargestellt, verstellbar sein. Dadurch kann z. B. eine Anpassung an bestimmte Gegebenheiten des Bodens 200 erfolgen.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verlegefahrzeug
- 2
- Vortriebsmittel
- 2.1
- Gegenkoppelschnittstelle
- 2.2
- Raupenantrieb
- 3
- Leitung
- 10
- Verlegevorrichtung
- 11
- Koppelschnittstelle
- 12
- Pflugmittel
- 12.1
- Pflugtiefe
- 13
- Rahmen
- 13.1
- Knickgelenk
- 14
- Positioniereinheit
- 15
- Führungseinheit
- 15.1
- Führungsabschnitt
- 15.2
- Halteabschnitt
- 16
- Lenkeinheit
- 16.1
- Antriebsmittel
- 16.2
- Schwenklagerstellen
- 17
- Einstellmittel
- 18
- Vorhalteeinheit
- 100
- Verfahren
- 101
- Überführen
- 102
- Bewegen
- 102.1
- Verschwenken
- 103
- Einführen
- 200
- Boden
- 200.1
- Überdeckungshöhe
- 201
- Bodenbereich
- 202
- Öffnung
- 202.1
- Öffnungstiefe
- 203
- Bodenfläche
- 210
- Vortriebsrichtung
- 211
- Neigungswinkel
- 220
- Längsachse
- 221
- Hochachse
- I
- Ruheposition
- II
- Pflugposition