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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Fenster oder eine Tür zum automatischen Verschließen eines Fenster- oder Türflügels aus einer Kippstellung in eine geschlossene Stellung.
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Das Lüften von Wohnräumen über geöffnete Fenster und/oder Türen, hier sind insbesondere Balkon- oder Terrassentüren vorstellbar, gehört zu den notwendigen Tätigkeiten, um für ein gesundes Raumklima zu sorgen. Bei steigenden Energiepreisen und einem erhöhten Empfinden für umweltverträgliche Maßnahmen ist es jedoch von größer werdender Bedeutung die geöffneten Fenster und/oder Tür nach einer vorbestimmten Zeitspanne wieder zu schließen. Werden geöffnete Fenster und/oder Türen insbesondere in kalten Jahreszeiten über eine längere Zeit vergessen, kommt es zu einem unnötigen Energieverlust in den Wohnräumen.
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Weiterhin ist ein geöffnetes Fenster oder eine geöffnete Tür ein Sicherheitsrisiko, da diese für Einbrecher leicht zum Eindringen in die Wohnräume genutzt werden können.
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Verschiedene Gründe führen dazu, dass Fenster und Türen nicht immer nach einer vorteilhaften Zeitdauer geschlossen werden. Insbesondere wenn der Lüftende den Raum während des Lüftens verlässt, kann es zu einem Vergessen des Fensters bzw. der Tür kommen.
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In Zeiten von stetig steigendem Zeitdruck ist es weiterhin bekannt, dass auf ein Lüften der Räume ganz verzichtet wird, wenn insbesondere morgens die Wohnräume zeitig verlassen werden müssen, um Arbeits- oder Schulstätten zu erreichen. Ein Unterlassen von ausreichendem Lüften kann zu erhöhter Schimmelbildung führen.
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Um die Problematik eines Vergessens oder bewussten Verzichtens auf ein Lüften zu beheben, sind aus dem Stand der Technik Systeme bekannt, die ein automatisches Verschließen eines gekippten Fensters oder einer gekippten Tür ermöglichen. Nachteilig an den bekannten Systemen ist jedoch, dass diese zumeist kompliziert anzubringen sind und irreversible Eingriffe in das Fenster oder die Tür erfordern, wie beispielsweise ein Durchbohren des Fenster- oder Türflügels. Dies ist insbesondere in Mietwohnungen problematisch, aber auch von vielen Eigenheimbesitzern nicht erwünscht.
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Wünschenswert wäre demnach eine Vorrichtung, die ein automatisches Verschließen eines Fensters oder einer Tür ermöglicht und die Nachteile aus dem Stand der Technik überwindet.
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An diesem Punkt setzt die Erfindung an.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung vorzuschlagen, die ein automatisches Verschließen eines Fensters oder einer Tür aus einer Kippstellung ermöglicht und gleichzeitig einfach anzubringen und ohne bleibende Schäden an dem Fenster oder der Tür wieder rückbaubar ist. Somit ist die Vorrichtung sowohl zum Nachrüsten für bestehende Fenster oder Türen als auch für Neuinstallationen nutzbar.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Vorrichtung für ein Fenster oder eine Tür zum automatischen Verschließen eines Fenster- oder Türflügels aus einer Kippstellung in eine geschlossene Stellung, umfassend ein Außengehäuse, eine bewegliche mechanische Verbindung, mindestens einen Energiespeicher und eine Mehrzahl von ersten Zahnstangen und/oder Zahnrädern, wobei das Außengehäuse zwischen einem Fenster- oder Türgriff und einem Flügelrahmen des Fenster- oder Türflügels anbringbar ist, wobei im angebrachten Zustand eine erste Oberfläche des Außengehäuses an den Fenster- oder Türgriff angrenzt und eine zweite Oberfläche an den Flügelrahmen des Fenster- oder Türflügels angrenzt, die bewegliche mechanische Verbindung mit einem Ende mit einem Fenster- oder Türrahmen lösbar verbindbar ist, der Energiespeicher dazu ausgebildet ist, eine für das Verschließen erforderliche Energie bereitzustellen und die Energie bei Entnahme aus dem Energiespeicher nutzbar ist, um die Mehrzahl an ersten Zahnstangen und/oder Zahnrädern derart zu bewegen, dass die bewegliche mechanische Verbindung verkürzt wird. An den ersten Zahnstangen und/oder Zahnrädern ist das zweite Ende der beweglichen mechanischen Verbindung anbringbar. Durch die Verkürzung der beweglichen mechanischen Verbindung wird der Fenster- oder Türflügel an den Fenster- oder Türrahmen herangezogen und das Fenster verschlossen.
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Im Rahmen dieser Erfindung ist unter einer Kippstellung insbesondere eine Position des Fenster- oder Türflügels zu verstehen, bei der der Fenster- oder Türflügel unten an der horizontalen Achse fixiert ist und aus der Ebene in den Raum kippt, so dass an dem oberen Ende des Fenster- oder Türflügels eine Öffnung zu dem Fenster- oder Türrahmen entsteht.
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Es ist möglich, dass das Fenster oder die Tür nicht durch eine Bohrung geschädigt werden muss. Es ist möglich, dass die Vorrichtung bei Bedarf rückstandslos wieder entfernt werden kann. Dies kann insbesondere bei Mietwohnungen von Vorteil sein, da ein Mieter einer Mietwohnung bei einem Auszug die Wohnung in dem Zustand wieder zurückgeben muss, in der er diese übernommen hat.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zwischen den vorhandenen Fenster- oder Türgriff und den Fenster- oder Türflügelrahmen eingesetzt werden. Ebenso ist vorstellbar, dass die Vorrichtung zwischen dem Fenster- oder Türgriff und dem Fenster- oder Türgriffgehäuse, mit welchem der Fenster- oder Türgriff an dem Fenster- oder Türflügelrahmen angebracht wird, eingesetzt wird. Durch die Weiterbenutzung des vorhandenen Fenster- oder Türgriffes wird die gegebene Optik des Fensters oder der Tür möglichst wenig beeinflusst und die Kosten gering gehalten, da keine speziellen Griffe genutzt werden müssen.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Außengehäuse einen beweglich angebrachten Deckel umfasst, wobei an dem beweglich angebrachten Deckel der Fenster- oder Türgriff anbringbar ist. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Deckel mit dem Außengehäuse durch ein Scharnier drehbar verbindbar ist. Vorteilhafterweise befindet sich das Scharnier an der Unterkante des Außengehäuses. Es sind aber auch seitliche Positionen oder eine Position an der Oberkante des Außengehäuses vorstellbar.
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Es besteht die Möglichkeit, dass durch eine Bewegung des Deckels auf einer Kreisbahn um die Drehachse des Scharniers die Energie über einen Spannschlitten auf den mindestens einen Energiespeicher übertragen wird. Hierbei kann insbesondere der an dem Deckel angebrachte Fenster- oder Türgriff als Hebel genutzt werden. Über die Zugkraft, die bei einer Bewegung des Deckels auf den Spannschlitten ausgeübt wird, besteht die Möglichkeit den mindestens einen Energiespeicher aufzuladen.
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Nicht in allen Fällen, in denen das Fenster oder die Tür in eine Kippstellung gebracht wird, ist es erwünscht, dass das Fenster oder die Tür automatisch geschlossen wird. Ein automatisches Verschließen des Fensters oder der Tür erfolgt daher nur nach einer Übertragung der erforderlichen Energie in den mindestens einen Energiespeicher. Um zu verhindern, dass der Energiespeicher unkontrolliert mit Energie geladen wird, kann es vorgesehen sein, dass zum Herunterklappen des Deckels eine Arretierung gelöst werden muss. Wird keine Energie in den mindestens einen Energiespeicher übertragen, ist ein Verbleib des Fenster- oder Türflügels in Kippstellung ohne ein automatisches Verschließen möglich.
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Weiterhin wird es in den meisten Fällen wünschenswert sein, dass das automatische Verschließen des Fensters oder der Tür nicht direkt nach dem Öffnen des Fensters oder der Tür und Übertragen der Energie in den Energiespeicher erfolgt. Ebenso wenig ist es praktikabel, dass eine Übertragung der Energie in den Energiespeicher erst nach einer Zeit des Lüftens erfolgt, da dann das Fenster oder die Tür auch direkt manuell geschlossen werden könnte. Daher ist es von Vorteil, wenn die Vorrichtung ein Verzögerungselement umfasst, wobei das Verzögerungselement dazu ausgebildet ist, nach einer Übertragung der Energie in den mindestens einen Energiespeicher diesen Energiespeicher für eine einstellbare Zeitspanne zu sperren und nach Ablauf der einstellbaren Zeitspanne diesen Energiespeicher freizugeben.
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Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die einstellbare Zeitspanne von einem Bediener manuell veränderbar ist. Dies bietet den Vorteil, dass zwischen unterschiedlichen Lüftungsdauern je nach Bedarf ausgewählt werden kann. Es kann vorgesehen sein, dass die Zeitspanne zwischen 1 Minute und 30 Minuten einstellbar ist. Bei einem größeren Lüftungsbedarf beispielsweise nach dem Duschen wird die gewünschte Zeitspanne entsprechend verlängert.
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Insbesondere bei sehr kalten Außentemperaturen kann die Zeitspanne minimiert werden.
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Nachdem das automatische Verschließen des Fenster- oder Türflügels abgeschlossen ist, ist es aus Sicherheitsgründen wünschenswert, dass das Fenster oder die Tür so verriegelt wird, dass es von außen nicht ungehindert aufgedrückt werden kann. Vorteilhafterweise besteht daher die Möglichkeit, dass bei einer geschlossenen Stellung des Fenster- oder Türflügels die Energie des mindestens einen Energiespeichers zur automatischen Verriegelung des Fensters oder der Tür nutzbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Energiespeicher dazu ausgebildet ist, um die Energie bereitzustellen, die erforderlich ist, um über zweite Zahnräder und/oder Zahnstangen den Fenster- oder Türgriff in eine verriegelte Position zu drehen. Durch die Drehung in die verriegelte Position ist das Fenster oder die Tür genauso verriegelt, wie es bei einem manuellen Verschließen des Fenster- oder Türflügels durchgeführt würde. Es ist keine zusätzliche Sicherung durch die Vorrichtung gegen ein ungewolltes Öffnen des Fensters von außen nötig.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die bewegliche mechanische Verbindung bei einem Eingriff eines Fremdkörpers in den Zwischenraum von Fenster- oder Türflügel und Fenster- oder Türrahmen während des automatischen Verschließens automatisch unterbrochen wird. Ein vorstellbarer Fremdkörper kann insbesondere ein Körperteil einer Person, wie beispielsweise eine Hand oder ein Finger sein. Um ein Einquetschen zu verhindern, ist es ein Sicherheitsaspekt, dass die bewegliche mechanische Verbindung, die den Fenster- oder Türflügel an den Fenster- oder Türrahmen heranzieht, unterbrochen wird.
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Weiterhin kann es wünschenswert sein, dass der Fenster- oder Türflügel neben der Kippstellung in eine vollständig geöffnete Stellung aufschwenkbar ist. Hierbei wird der Fenster- oder Türflügel über die seitlich - links oder rechts- angeschlagene Bandachse in den Raum oder nach außen geschwenkt und bleibt an der senkrechten Bandachse am Fenster- oder Türrahmen fixiert. Um diese Bewegung ausführen zu können, kann es vorgesehen sein, dass die bewegliche mechanische Verbindung manuell lösbar ist und wieder befestigbar ist, wenn die Funktion des automatischen Verschließens aus einer Kippstellung erwünscht ist.
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Das Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung weist wenigstens die nachfolgenden Schritte auf:
- - der Fenster- oder Türflügel wird in die Kippstellung verbracht,
- - der Deckel wird durch den Bediener am Fenster- oder Türgriff auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt des Scharniers in Richtung der Bodenoberfläche gezogen,
- - über den Spannschlitten wird die Energie auf den Energiespeicher übertragen,
- - der Energiespeicher treibt mit der gespeicherten Energie erste Zahnstangen und/oder Zahnräder an, um die bewegliche mechanische Verbindung zu verkürzen,
- - der Fenster- oder Türflügel wird an den Fensterrahmen gezogen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Arretierung an dem beweglich angebrachten Deckel zunächst gelöst werden muss, nachdem der Fenster- oder Türflügel in eine Kippstellung verbracht wurde und bevor der Deckel durch den Bediener am Fenster- oder Türgriff auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt des Scharniers in Richtung der Bodenoberfläche gezogen werden kann.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass nach dem Übertragen der Energie auf den Energiespeicher, der Energiespeicher durch ein Verzögerungselement für eine einstellbare Zeitdauer gesperrt wird. Die Übertragung der Energie auf die ersten Zahnräder und/oder Zahnstangen erfolgt erst nach Ablauf der Verzögerungszeit und damit nach Freigabe des Energiespeichers durch das Verzögerungselement.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, der Fenster- oder Türgriff nach dem Heranziehen des Fenster- oder Türflügels an den Fenster- oder Türrahmen durch die zweiten Zahnstangen und/oder Zahnräder in eine verriegelte Stellung gebracht wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
- 1 einen Ausschnitte einer perspektivischen Seitenansicht einer Ausführungsform der Erfindung im eingebauten Zustand bei einem geschlossenen Fenster
- 2 eine perspektivische Seitenansicht einer Ausführungsform der Erfindung im eingebauten Zustand bei einen Fenster in Kippstellung
- 3 eine perspektivische Seitenansicht einer Ausführungsform der Erfindung im eingebauten Zustand bei einen Fenster in Kippstellung während Energie auf den Energiespeicher übertragen wird
- 4 eine Innenansicht des Gehäuses einer Ausführungsform der Erfindung
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum automatischen Verschließen eines Fenster- oder Türflügels 3 aus einer Kippstellung in eine geschlossene Stellung. Die Vorrichtung 1 wird bei der Montage nach Abnahme des vorhandenen Fenstergriffs 8 mittels Schrauben in den vorhandenen Bohrungen des Fenstergriffs 8 verschraubt. Der vorhandene Fenstergriff 8 wird im Anschluss auf den Deckel 13 der Vorrichtung 1 aufgesetzt. Weiterhin wird die bewegliche mechanische Verbindung 5 mit einem Ende 19 lösbar mit dem Fensterrahmen 12 verbunden. Um die mechanische Verbindung 5 mit dem Fensterrahmen 12 verbinden zu können, kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass eine Halterung 20, beispielsweise ein Winkel an den Fensterrahmen 12 angebracht wird. Hierfür wird auf den Fensterrahmen 12 eine selbstklebende Schablone geklebt. Aussparungen in der Schablone zeigen eine korrekte Positionierung der Halterung 20 an dem Fensterrahmen 12 an. Auf die Innenseite des Fensterrahmens 12 wird die Halterung 20 montiert. Dies kann vorzugsweise mittels einer Klebung erfolgen. Durch die Klebevariante wird eine unnötige Beschädigung, beispielsweise durch Bohrungen des Fensters oder der Tür vermieden. Die bewegliche mechanische Verbindung 5 kann anschließend mit der Halterung 20 verbunden werden. Dies kann beispielsweise durch ein Einhaken des einen Endes der beweglichen mechanischen Verbindung 19 mit der Halterung 20 erfolgen.
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Das zweite Ende der beweglichen mechanischen Verbindung 5 ist mit den ersten Zahnstangen und/oder Zahnrädern 7 verbunden. Die bewegliche mechanische Verbindung 5 kann eine Kette, ein Faden oder etwas dergleichen sein, was eine ausreichende Stabilität aufweist, um den Fensterflügel 3 zu ziehen, aber ausreichend flexibel ist, um beispielsweise aufgerollt zu werden.
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Um die Vorrichtung 1 zu nutzen, wird der Fensterflügel 3 in eine Kippstellung gebracht, wie es allgemein bei Kippflügelfenstern oder bei Drehkippflügelfenstern bekannt ist (2). Dafür wird der Fenstergriff 8 in eine Position gedreht, die für ein Kippen des Fensterflügels 3 vorgesehen ist. In den meisten Fällen wird der Fenstergriff 8 um 180° gedreht, so dass das offene Ende des Fenstergriffs 8 nach oben zeigt. Damit ist der Fensterflügel 3 aus seiner Arretierung gelöst und kann gekippt werden. Unter einer Kippstellung ist eine Position des Fensterflügels 3 zu verstehen, bei der der Fensterflügel 3 unten an der horizontalen Achse fixiert ist und aus der Ebene in den Raum kippt, so dass an dem oberen Ende des Fensterflügels 3 eine Öffnung zu dem Fensterrahmen 12 entsteht. Die bewegliche mechanische Verbindung 5 ist weiterhin mit der Halterung 20 verbunden. Durch das Kippen des Fensterflügels 3 hat sich der sichtbare Teil der beweglichen mechanischen Verbindung 5 verlängert, um den Spalt zwischen Vorrichtung 1 und Fensterflügel 3 zu überbrücken. Ist ein automatisches Verschließen des Fensterflügels 3 gewünscht, muss der Energiespeicher 6, der sich in dem Außengehäuse 4 der Vorrichtung 1 befindet, mit Energie aufgeladen werden. Hierzu wird zunächst eine Arretierung 16 an dem Außengehäuse 4 gelöst, die verhindert, dass der Energiespeicher 6 ungewollt geladen wird. Durch Lösen der Arretierung 16 löst sich der Deckel 13 an dem freien Ende von dem Außengehäuse 4 und wird von einer Feder von dem Außengehäuse 4 weggedrückt. Die Vorrichtung 1 ist nun mechanisch frei und die Energie kann übertragen werden. Der Fenstergriff 8 kann in dieser Position nicht verdreht werden. Durch eine Bewegung des Deckels 13 auf einer Kreisbahn um die Drehachse des Scharniers 14, indem an dem Fenstergriff 8 gezogen wird und sich der Deckel 13 in Richtung der Bodenoberfläche nach unten klappt (siehe 3), wird die Energie über einen Spannschlitten 15 auf den mindestens einen Energiespeicher 6 übertragen. Der Deckel 13 kann in seine geschlossene Ausgangsposition zurück gebracht werden. Dies geschieht in der Regel durch Drücken an dem Fenstergriff 8. Um das automatische Verschließen für eine gewünschte Zeitspanne auszusetzen, ist ein Verzögerungselement 17 vorhanden. Das Verzögerungselement 17 sperrt den Energiespeicher für die eingestellte Zeitspanne. Das Verzögerungselement 17 kann durch Drehen einer Schraube manuell auf die gewünschte Verzögerungszeit eingestellt werden. Hierbei wird durch Drehen in die eine Richtung die Zeitspanne verlängert und durch Drehen in die andere Richtung die Zeitspanne verkürzt. Nach Ablauf der eingestellten Zeitspanne gibt das Verzögerungselement 17 den Energiespeicher 6 frei. 4 zeigt eine Innenansicht des Außengehäuses 4. Es zeigt den Energiespeicher 6. Dieser kann beispielsweise ein Stoßdämpfer sein, dessen Kolben über den Spannschlitten 15 eingedrückt wird und der nach Ablauf der eingestellten Zeitspanne seinen Kolben ausfährt, um die Mehrzahl an ersten Zahnstangen und/oder Zahnrädern 7 derart zu bewegen, dass die bewegliche mechanische Verbindung 5 verkürzt wird. Hierbei wird die bewegliche mechanische Verbindung 5 durch die Zahnräder aufgewickelt. Der Fensterflügel 3 wird an den Fensterrahmen 9 gezogen. Ist der automatische Schließvorgang abgelaufen, wird der Fenstergriff 8 ebenfalls automatisch in eine verriegelte Position gedreht. Die erforderliche Energie kann entweder durch den bereits genutzten Energiespeicher 6 oder durch einen weiteren Energiespeicher 6 bereitgestellt werden. Die bewegliche mechanische Verbindung 5 ist derart ausgebildet, dass sie aus unterschiedlichen Gründen gelöst werden kann, beispielsweise kann bei aufkommendem Regen oder Sturm oder jeden anderem erdenklichen Grund, die Zeitverzögerung jederzeit abgebrochen werden, indem der Fensterflügel 3 manuell geschlossen wird. Hierdurch löst sich die bewegliche mechanische Verbindung 5 und der automatische Schließvorgang wird unterbrochen. Weiterhin kann die Verbindung 5 manuell gelöst werden, wenn der Fensterflügel 3 beispielsweise auf geschwenkt werden soll. Die Lösbarkeit der beweglichen mechanischen Verbindung 5 ist weiterhin ein wichtiges Sicherheitsmerkmal, da die bewegliche mechanische Verbindung 5 automatisch gelöst wird, wenn sich während des automatischen Schließvorgangs ein Fremdkörper in dem Zwischenraum von Fensterflügel 3 und Fensterrahmen 12 befindet. Dieser Fremdkörper kann denkbarer Weise eine Hand oder ein Finger sein, der geschützt werden muss. Ebenso dient die Funktion zum Schutz der Vorrichtung 1 vor Beschädigung, die bei Fortführung des Schließvorgangs auftreten könnte, wenn ein Fremdkörper den Schließweg verstellt.
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Wegen der Anschaulichkeit wird die Vorrichtung am Beispiel eines Fensters gezeigt. Die vorgezeigten Figuren sind ohne weiteres auf eine Tür, beispielsweise eine Balkontür übertragbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Fenster oder Tür
- 3
- Fenster- oder Türflügel
- 4
- Außengehäuse
- 5
- bewegliche mechanische Verbindung
- 6
- Energiespeicher
- 7
- erste Zahnstangen und/oder Zahnräder
- 8
- Fenster- oder Türgriff
- 9
- Flügelrahmen
- 10
- erste Oberfläche
- 11
- zweite Oberfläche
- 12
- Fensterrahmen
- 13
- Deckel
- 14
- Scharnier
- 15
- Spannschlitten
- 16
- Arretierung
- 17
- Verzögerungselement
- 18
- zweite Zahnräder und/oder Zahnstangen
- 19
- ein Ende der beweglichen mechanischen Verbindung
- 20
- Halterung