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Die Erfindung betrifft einen Stellantrieb für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen, insbesondere für eine Kraftfahrzeugverschlusseinrichtung, aufweisend einen Elektromotor, ein über einen Antriebsstrang, insbesondere mindestens eine Getriebestufe beaufschlagtes Stellelement, wobei das Stellelement mittels des Antriebsstrangs in ein Gehäuse hinein oder heraus bewegbar ist.
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Stellantriebe für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen werden beispielsweise dazu genutzt einen Außenspiegel zu verstellen, für eine Sitzverstellung zu sorgen, eine Scheinwerferverstellung vorzunehmen oder auch eine Einstellung oder Verstellung der Scheibenwischer. Außerdem lassen sich mithilfe solcher Stellantriebe grundsätzlich auch Klappenelemente beaufschlagen, wie beispielsweise eine Heckklappe, ein Heckdeckel, eine Kraftfahrzeugtür, eine Motorhaube oder dergleichen.
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Neben diesen allgemeinen kraftfahrzeugtechnischen Anwendungen für Stellantriebe werden diese auch in Verbindung mit Kraftfahrzeug-Schließeinrichtungen genutzt und in der Praxis eingesetzt. Bei solchen Kraftfahrzeug-Schließeinrichtungen handelt es sich beispielsweise um einen Zuziehantrieb für eine Kraftfahrzeugtür oder eine Heckklappe. Außerdem lassen sich mit solchen Stellantrieben auch sogenannte Servoschlosshalter verfahren, um ebenfalls eine Kraftfahrzeugtür zuzuziehen. Daneben sind Anwendungen im Innern eines Kraftfahrzeugtürschlosses denkbar, beispielsweise derart, dass einzelne Schlosselemente beaufschlagt werden, beispielsweise ein Verriegelungselement oder Zentralverriegelungselement. Darüber hinaus lassen sich mithilfe des Stellantriebs unter anderem auch Tankklappen oder Ladedosen bei Elektromobilen verriegeln.
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Die sämtlichen aus der Praxis bekannten Anwendungsgebiete für solche Stellantriebe erfordern oftmals einen kompakten Aufbau des Stellantriebes, weil die Einbauverhältnisse beengt sind.
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So wird im Rahmen der
DE 10 2010 003 044 A1 eine mehrstufige Getriebeeinrichtung zur Verstellung einer Baueinheit in einem Kraftfahrzeug beschrieben. Bei der Baueinheit kann es sich um eine Sitzverstellung, eine Außenspiegelverstellung oder auch eine Scheinwerferverstellung sowie grundsätzlich auch einen Fensterheber oder andere Elemente im oder am Kraftfahrzeug handeln. Die bekannte mehrstufige Getriebeeinrichtung arbeitet mit einer ersten Getriebestufe bestehend aus einer Schnecke und einem mit der Schnecke kämmenden Stirn- bzw. Schneckenrad. Außerdem ist eine zweite Getriebestufe realisiert.
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Die zweite Getriebestufe besteht aus einem Evoloidritzel und einem mit dem Evoloidritzel kämmenden Abtriebsrad. Das in die Schnecke eingreifende Stirn- bzw. Schneckenrad ist mit dem Evoloidritzel gekoppelt. Bei dem Evoloidritzel kann es sich um ein Kunststoffritzel handeln. Auf diese Weise wird eine kompaktbauende Getriebeeinrichtung zur Verfügung gestellt, mit der sich auch hohe Drehmomente übertragen lassen.
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Im weiteren Stand der Technik nach der
WO 2013/045104 A1 wird ein Spindelantrieb zur motorischen Verstellung eines Verstellelementes eines Kraftfahrzeuges beschrieben. In diesem Zusammenhang ist auch ein Planetengetriebe mit einem drehbaren Sonnenrad und koaxial dazu einem drehbaren Planetenradträger realisiert. Der Eingriff zwischen dem Sonnenrad und dem mindestens einem Planetenrad des Planetenradträgers ist als Evoloidverzahnung ausgestaltet. Auf diese Weise soll insgesamt der notwendige Bauraum in Richtung der Antriebslängsachse reduziert werden.
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Der schließlich noch relevante Stand der Technik nach der
EP 1 363 809 B1 betrifft einen Stellantrieb zur Kraftfahrzeug-Außenspiegelverstellung. Dazu ist ein Spiegeleinstellelement realisiert, das mit dem Elektromotor über den Antriebsstrang gekoppelt ist. Der Antriebsstrang weist ein Hauptzahnrad auf, welches im Antriebsstrang in der Nähe des Spiegeleinstellelementes vorgesehen ist. Das Hauptzahnrad ist über ein Ritzel mit einer Evoloidverzahnung verbunden.
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Aus der
DE 10 2017 125 819 A1 ist ein Stellantrieb für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen bekannt geworden, wobei ein Elektromotor auf einen Antriebsstrang wirkt, der wiederum ein Stellelement bewegt. Im Antriebsstrang und bevorzugt auf der Antriebswelle des Elektromotors ist ein Evoloidritzel angeordnet, welches mit einem Abtriebsrad der ersten Getriebestufe eine Stirnradstufe bildet.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen Stellantrieb für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen zur Verfügung zu stellen, dass im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik eine nochmals kompaktere Bauform erreicht wird und insbesondere hohe Übersetzungsverhältnisse auch bei nur einer einzigen Getriebestufe zur Verfügung gestellt werden.
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik stellt sich die Aufgabe, einen verbesserten Stellantrieb für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen bereitzustellen. Insbesondere stellt sich die Aufgabe, einen kompakt bauenden Stellantrieb bereitzustellen, der eine große Übersetzung bereitstellt, einen hohen Wirkungsgrad aufweist und der gleichzeitig rücktreibbar ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen sowie den Figuren beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Stellantrieb für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen, insbesondere für eine Kraftfahrzeugverschlusseinrichtung, bereitgestellt wird aufweisend einen Elektromotor, ein über einen Antriebsstrang, insbesondere mindestens eine Getriebestufe beaufschlagtes Stellelement, wobei das Stellelement mittels des Antriebsstrangs in ein Gehäuse hinein oder heraus bewegbar ist, und wobei der Antriebsstrang zumindest eine als Planetengetriebe ausgebildete Getriebestufe aufweist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Stellantriebs ist nun die Möglichkeit geschaffen, einen sehr kompakten Stellantrieb bereitzustellen, der hohe Übersetzungsverhältnisse in einer Getriebestufe ermöglicht, wobei gleichzeitig ein hoher Wirkungsgrad in der Getriebestufe realisierbar ist. Durch den Einsatz der Planetenradstufe kann eine Getriebestufe bereitgestellt werden, die mit einem Minimum an Bauraum auskommt. Weiterhin vorteilhaft ist der Einsatz einer Planetenradstufe dahingehend, dass minimal Spiel zwischen den Rädern des Getriebes vorliegt, so dass einerseits eine hohe Laufruhe und große Übersetzungsverhältnisse realisiert werden können. Der Einsatz der Planetenradstufe ermöglicht, größtmögliche Übersetzungen zu realisieren, wobei ein Minimum an Platzbedarf erforderlich ist. Insbesondere bei automobilen Anwendungen ist der Bauraum für Funktionseinheiten, wie Stellelemente, stets begrenzt, so dass ein kompakter Aufbau und insbesondere die Möglichkeit zur Generierung eines kompakten Aufbaus einen wesentlichen Vorteil bei der Konstruktion eines Stellantriebs darstellt.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Einsatzes einer Planetenradstufe ist der, dass Planetengetriebe sich durch eine hohe Laufruhe auszeichnen. Insbesondere in automobilen Anwendungen spielt die Akustik für die Wertigkeit eines Kraftfahrzeugs eine entscheidende Rolle. Kann somit eine Stellbewegung mit einer geringen Geräuschversion realisiert werden, so kann hierdurch eine hochwertige Anmutung des Kraftfahrzeugs generiert werden, ohne dass geeignete Dämpfungsmaßnahmen realisiert werden müssen. Somit lässt sich der Vorteil einer hohen Übersetzung mit den akustischen Vorteilen kombinieren. Darüber hinaus können Planetengetriebe auch kostengünstig zur Verfügung gestellt werden, wodurch sich ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbaus des Stellantriebs ergibt.
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Der erfindungsgemäß beschriebene Stellantrieb kann für sämtliche zuvor angegebene kraftfahrzeugtechnische Anwendungen eingesetzt werden. Insbesondere werden jedoch Realisierungen im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugschließeinrichtungen vorteilhaft umgesetzt. Hierbei kann es sich um einen Zuziehantrieb, einen Öffnungsantrieb, einen Servoschlosshalter oder dergleichen handeln. Darüber hinaus lassen sich mit Hilfe des beschriebenen Stellantriebs Klappenverriegelungen, wie beispielsweise eine Tankklappenverriegelung, oder auch eine Verriegelung an einer Ladedose bei einem Elektro- oder Hybridfahrzeug umsetzen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante weist der Antriebsstrang zumindest eine Stirnradstufe, insbesondere eine Schraubenradstufe, auf. Die Stirnradstufe, kombiniert mit der Planetenradstufe, bietet die Möglichkeit, hohe Kraftübertragungen mittels des Antriebsstrangs zu realisieren. Mittels der Stirnradstufe kann beispielsweise ein sicheres Einleiten einer Kraft in das Getriebe erfolgen, wohingegen mittels der Planetenradstufe eine hohe Übersetzung realisierbar ist. Der gleichzeitige Einsatz einer Schraubradstufe und einer Planetenstufe als Kombinationsgetriebestufe kombiniert die akustischen Vorteile mit der Möglichkeit, große Übersetzungen zu realisieren.
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Eine Stirnradstufe kann beispielsweise aus einem Schneckenradgetriebe bestehen. Eine beispielsweise auf einer Abtriebswelle eines Elektromotors befestigte Schnecke kann dabei mit einem Schneckenzahnrad zusammenwirken und somit die hohen Umdrehungen des Elektromotors sicher in das Kombinationsgetriebe einleiten. In vorteilhafter Weise ist folglich die erste Getriebestufe eine Stirnradstufe, wobei ein auf der Antriebswelle des Elektromotors angeordnetes Antriebsritzel mit einem Abtriebszahnrad kämmt. Wie vorstehend beispielhaft dargestellt, kann die erste Getriebestufe eine Schneckenradstufe sein, da sich Schneckenradstufen für Kleinstantriebe mit kleinen, hochdrehenden Gleichstrommotoren als besonders vorteilhaft herausgestellt haben.
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Weist das Abtriebszahnrad ein Sonnenrad des Planetengetriebes auf, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Ist das Sonnenrad unmittelbar mit dem Abtriebszahnrad verbunden, so kann eine kompakte Bauform des Antriebsstrangs realisiert werden. Dabei kann das Sonnenrad beispielsweise gemeinsam mit dem Abtriebszahnrad auf einer Achse montiert sein und/oder formschlüssig in das Abtriebszahnrad eingreifen. Vorstellbar ist es natürlich ebenfalls, dass das Sonnenrad kraftschlüssig mit dem Abtriebszahnrad verbunden ist. Durch das unmittelbare Zusammenwirken von Abtriebszahnrad und Sonnenrad können insbesondere kompakte Bauformen des Antriebsstrangs realisiert werden, wodurch sich insgesamt der Bauraum für den Stellantrieb auf ein Minimum reduzieren lässt. Mittels der Kombinationsgetriebestufe können hierbei aber gleichzeitig hohe Kraftanforderungen an den Stellantrieb gestellt werden und mittels der Kombinationsgetriebestufe realisiert werden. Gleichzeitig bietet die Kombinationsgetriebestufe die Möglichkeit eines manuellen Rücktreibens, das heißt das Stellelement kann bei einem Stromausfall oder einem defekten Motor zum Beispiel aus einer herausgefahrenen Position in eine hineingefahrene Position verstellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist das Abtriebszahnrad als Hohlrad ausgebildet und das Sonnenrad in einem Inneren des Hohlrads angeordnet. Hohlrad meint hierbei, dass sich ein Zahnkranz des Abtriebszahnrads umfänglich erstreckt und ein Bereich unterhalb des Zahnkranzes zumindest teilweise vertieft ausgebildet ist, so dass sich ein Hohlraum im Inneren des Abtriebszahnrads bildet. In diesem Inneren des Abtriebszahnrads ist dann erfindungsgemäß das Sonnenrad der Planetenradstufe angeordnet. Durch diesen Aufbau lässt sich der Platzbedarf für das Kombinationsgetriebe weiter reduzieren und eine insgesamt kompakte Bauform des Antriebsstrangs bereitstellen. Antriebszahnrad und Sonnenrad sind dazu auf einer gemeinsamen Achse im Stellantrieb lagerbar.
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Sind das Abtriebsrad und das Sonnenrad einstückig ausgebildet, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Eine einstückige Ausbildung von Abtriebszahnrad und Sonnenrad bietet gleich mehrere Vorteile. Einerseits kann das kombinierte Zahnrad kostengünstig hergestellt werden und andererseits ergibt sich ein optimaler Kraftlinienverlauf durch das Abtriebszahnrad und das Sonnenrad. Somit können sicher auch hohe Kräfte durch das Abtriebszahnrad und das Sonnenrad übertragen werden. Durch den einstückigen Aufbau können auch Spannungsspitzen, wie sie beispielsweise in formschlüssigen Verbindungen auftreten, unterbunden werden. Darüber hinaus kann in vorteilhafter Weise eine konstruktiv günstige Gestaltung durch ein gegenseitiges Stabilisieren der Zahnräder ermöglicht werden.
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Ist ein Hohlrad der Planetenradstufe ortsfest im Stellantrieb aufgenommen, so können weitere Vorteile in Bezug auf die Erfindung erzielt werden. Ein Planetenradgetriebe weist in einem üblichen Aufbau ein Sonnenrad, Planetenräder und ein Hohlrad auf. In der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das Hohlrad bevorzugt aber nicht beschränkend feststehend im Stellantrieb angeordnet. Ein Antreiben des Abtriebszahnrads bewirkt dann, dass das Sonnenrad angetrieben wird und somit sich die Umlauf- oder Planetenräder um das ortsfeste Sonnenrad herumbewegen. Diese Ausführung des Kombinationsgetriebes ermöglicht große Übersetzungen auf kleinstem Bauraum und die Erzielung hoher Stellkräfte. Dabei sind Stellkräfte von größer 50 N erreichbar. Das Hohlrad der Planetenradstufe kann beispielsweise Verlängerungen aufweisen, die in Aussparungen eines Gehäuses des Stellantriebs eingreifen. Bevorzugt sind zwei Verlängerungen am Hohlrad der Planetenradstufe geometrisch angeordnet, um ein sicheres Halten zu ermöglichen.
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Wirkt ein Planetenradträger mittels einer weiteren Getriebestufe mit dem Stellelement zusammen, so wird wiederum ein erfindungsgemäßer Vorteil erzielt. Die unmittelbare Nutzung des Planetenradträgers der Planetenradstufe zum Antreiben des Stellmittels bietet den Vorteil, dass eine unmittelbare Übertragung aus den hintereinander geschalteten Getriebestufen auf das Stellelement ermöglicht wird. Hierdurch kann ein sehr kompakter Aufbau des Stellantriebs realisiert werden und gleichzeitig kann durch die am Planetenradträger in Kombination mit dem Stellmittel realisierte weitere Getriebestufe die Stellbewegung des Stellmittels in vorteilhafter Weise angepasst werden. Der Planetenradträger greift dazu in Öffnungen der Umlauf- oder Planetenräder ein oder ist an Achsen der Umlauf- oder Planetenräder angebunden. Der Planetenradträger ist dabei bevorzugt einstückig mit einem Zahnrad bzw. einem Zahnradsegment ausgestattet, wobei das Zahnrad oder Zahnradsegment unmittelbar in eine Verzahnung des Stellelements eingreift. Es kann somit einer kleinstmöglichen Anzahl an Bauteilen und in vorteilhafter Weise in einer sehr kompakten Bauform ein Antrieb für das Stellelement bereitgestellt werden.
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Ist an dem Planetenradträger eine Steuerkontur angeordnet, wobei die Steuerkontur mit einem Schaltmittel, insbesondere einem Mikroschalter, in Eingriff bringbar ist, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Der Planetenradträger treibt das Stellmittel an und kann zusätzlich eine Steuerkontur aufweisen, die bei einem Verstellen des Stellmittels dazu genutzt werden kann, um die Position des Stellelements zu bestimmen. Dazu kann beispielsweise eine Verlängerung an den Planetenradträger und/oder das Zahnrad bzw. Zahnradsegment angeformt sein, wobei die Verlängerung mit dem Schaltmittel in Eingriff bringbar ist. In vorteilhafter Weise kann auch die Steuerkontur selbst mittels einer Verlängerung beabstandet vom Planetenradträger geführt sein. Dazu kann entweder eine stabile Verlängerung am Planetenradträger angebunden sein oder der Planetenradträger bewegt lediglich die Steuerkontur, wobei die Steuerkontur zum Beispiel im Gehäuse des Stellantriebs in Bezug auf den Mikroschalter führbar ist.
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In vorteilhafter Weise sind die Getriebestufen und das Stellelement des Stellantriebs aus Kunststoff gebildet. Kunststoffe wirken geräuschdämpfend, können ausreichend hohe Kräfte übertragen, sind kostengünstig, ermöglichen eine hohe konstruktive Freiheit bei der Auslegung und weisen ein geringes Gewicht auf. All diese Vorteile können im Stellantrieb genutzt werden, um ein geräuscharmes und mit geringen Stellzeiten versehenes Antriebsmittel bzw. einen Stellantrieb für ein Stellmittel bereitzustellen. Insbesondere durch eine kombinierte Ausbildung des Abtriebszahnrads mit dem Sonnenrad kann ein Spiel im Antriebsstrang unterbunden werden, was wiederum die Laufruhe der Getriebestufen erhöht.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine dreidimensionale Ansicht auf einen Stellantrieb, mit einem Stellelement, einem Antriebsstrang und einem Elektromotor, wobei lediglich die zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Bestandteile wiedergegeben sind; und
- 2 eine Detailansicht auf den Antriebsstrang, wobei lediglich Teile der Planetenradstufe wiedergegeben sind.
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In der 1 ist eine Draufsicht auf einen Stellantrieb 1 mit einem Elektromotor 2, einer Stirnradstufe 3, einer Planetenradstufe 4 und einer am Stellelement 5 angeordneten weiteren Getriebestufe 6 wiedergegeben. Der Stellantrieb 1 weist ein Gehäuse 7 auf, wobei das Gehäuse 7 zumindest eine Öffnung 8 besitzt, durch welche das Stellelement 5 aus dem Gehäuse 7 heraus und in das Gehäuse hinein bewegbar ist. Das Gehäuse kann weiterhin eine Buchse oder einen Stecker 9 aufweisen, wobei mittels der Buchse oder des Steckers 9 der Elektromotor 2 und ein Schaltmittel 10 elektrisch kontaktierbar sind. Steuerleitungen sind prinzipiell in die 1 eingetragen.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird die Stirnradstufe 3 aus einer auf einer Antriebswelle 13 montierten Schnecke 14 und einem mit der Schnecke 14 kämmenden Schneckenzahnrad 15 gebildet. Das Schneckenzahnrad 15 weist einen umlaufenden Zahnkranz 16 auf, wobei der Zahnkranz 16 eine Vertiefung 17 besitzt, in die die Planetenradstufe 4 eingefügt ist. Mittels der Stirnradstufe 3 bzw. des Schneckenradgetriebes 14, 15 können die hohen Drehgeschwindigkeiten der Antriebswelle 13 sicher in die Getriebestufen 3, 4, 6 eingeleitet werden.
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Mittels der Planetenradstufe 4 und insbesondere mittels eines an einem Planetenradträger 18 angeformten Zahnradsegments 19 kann die Bewegung der Stirnradstufe 3 an die Planetenradstufe 4 an das Stellelement 5 übertragen werden. Das Stellelement 5 kann über den Stellweg S hinweg aus dem Gehäuse 7 heraus und in das Gehäuse 7 hinein bewegt werden. Dargestellt ist insofern die Position, in der das Stellelement 5 aus dem Gehäuse 7 heraus bewegt wurde. Dieser Zustand kann beispielsweise den Zustand abbilden, in dem mittels des Stellelements eine Tankklappe verriegelt wurde.
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Zu beachten ist hierbei, dass im ausgefahrenen Zustand des Stellelements 5 das Schaltmittel 10 unbeschaltet vorliegt, so dass eine eindeutige Bestimmung der Lage des Stellelements 5 ermöglichbar ist. An das Zahnradsegment 19 ist eine Verlängerung 20 angeformt, wobei die Verlängerung 20 wiederum eine Steuerkontur 21 trägt. Wird nun das Stellelement 5 mittels des Antriebsstrangs 3, 4, 6 wieder in das Gehäuse 7 über den Stellweg S in das Gehäuse 7 hinein bewegt, so verdreht sich das auf dem Planetenradträger 18 befindliche Zahnradsegment 19 im Uhrzeigersinn, wodurch die Steuerkontur 21 in Eingriff mit dem Schaltmittel 10 gelangt. Dazu kann die Steuerkontur 21 mittels einer Führungsnut 22 in einem Teil des Gehäuses 7 des Stellantriebs 1 führbar sein. Insofern dient die Verlängerung 20 lediglich zur Einleitung einer Bewegung in die Steuerkontur 21. Selbstverständlich ist es ebenfalls vorstellbar, dass die Steuerkontur 21 beidseitig mittels Verlängerungen 20 am Zahnradsegment 19 befestigt ist.
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In der 2 ist der Stellantrieb 1 lediglich bereichsweise und ohne den Planetenradträger 18 und das Stellelement 5 wiedergegeben. Zu erkennen ist, dass das Schneckenzahnrad 15 eine Vertiefung 17 aufweist, wobei in die Vertiefung 17 das Hohlrad 23 der Planetenradstufe 4 eingefügt ist. Das Hohlrad 23 weist Verlängerungen 24, 25 auf, die einstückig an das Hohlrad 23 angeformt sind. Mittels der Verlängerungen 24, 25 kann das Hohlrad 23 im Stellantrieb 1 festgelegt bzw. festgehalten werden. Das Hohlrad 23 steht insofern während der Übertragung der Drehmomente vom Elektromotor 2 auf das Stellelement 5 still. Im Inneren des Hohlrads 23 sind in diesem Ausführungsbeispiel drei Umlauf- oder Planetenräder 26, 27, 28 angeordnet. Ein Sonnenrad 29 kämmt mit den Umlauf- oder Planetenrädern 26, 27, 28, so dass eine Drehbewegung des Schneckenzahnrads 15 an die Umlauf- oder Planetenräder 26, 27, 28 übertragbar ist. Das Sonnenrad 29 ist einstückig mit dem Schneckenzahnrad 15 ausgebildet.
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Durch die Integration der Planetenradstufe 4 in die Stirnradstufe 3 kann ein sehr kompakter Aufbau des Stellantriebs 1 realisiert werden. Dazu kombinieren sich die Vorteile des Ermöglichen einer großen Übersetzung in den beiden Getriebestufen 3, 4 mit den akustischen Vorteilen einer Planetenradstufe 4. Ein wesentlicher Vorteil liegt auch darin, dass das Sonnenrad 29 einstückig mit dem Schneckenzahnrad 15 ausgebildet ist, so dass kein Spiel zwischen der Stirnradstufe und der Planetenradstufe 4 vorliegt.
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Die Umlauf- oder Planetenräder 26, 27, 28 nehmen den Planetenradträger 18 auf, so dass eine Drehbewegung des Sonnenrads zu einem Verschwenken des Planetenradträgers 18 führt. Die hohen Übersetzungen des Elektromotors 2 können somit sicher in kurze Stellzeiten für das Stellelement 5 umgewandelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stellantrieb
- 2
- Elektromotor
- 3
- Stirnradstufe
- 4
- Planetenradstufe
- 5
- Stellelement
- 6
- weitere Getriebestufe
- 7
- Gehäuse
- 8
- Öffnung
- 9
- Buchse, Stecker
- 10
- Schaltmittel
- 11, 12
- Steuerleitung
- 13
- Antriebswelle
- 14
- Schnecke
- 15
- Schneckenzahnrad
- 16
- Zahnkranz
- 17
- Vertiefung
- 18
- Planetenradträger
- 19
- Zahnradsegment
- 20
- Verlängerung
- 21
- Steuerkontur
- 22
- Führungsnut
- 23
- Hohlrad
- 24, 25
- Verlängerung
- 26, 27, 28
- Umlauf oder Planetenrad
- 29
- Sonnenrad
- S
- Stellweg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010003044 A1 [0005]
- WO 2013/045104 A1 [0007]
- EP 1363809 B1 [0008]
- DE 102017125819 A1 [0009]