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Die hier offenbarte Technologie betrifft ein Verfahren zum automatisierten Zuordnen eines Kraftfahrzeugs zu einer Entnahmestelle einer Tankstelle, ein Verfahren zum Senden eines Fahrzeugentnahmewerts an eine Tankstelle durch ein Kraftfahrzeug, eine zugehörige Tankstelle, ein zugehöriges Kraftfahrzeug sowie ein zugehöriges Speichermedium.
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Grundsätzlich ist es bekannt, Kraftfahrzeuge an einer Tankstelle zu betanken. Dies kann mit unterschiedlichen Kraftstoffen wie beispielsweise flüssigem Kraftstoff wie Benzin oder Diesel, gasförmigem Kraftstoff oder auch mit Strom erfolgen. Es ist dabei üblich, dass ein Kunde nach dem Tankvorgang in einen Verkaufsraum der Tankstelle geht, eine Nummer der Entnahmestelle nennt und basierend darauf die entnommene Menge dem Kunden zugeordnet wird. Dementsprechend wird eine Rechnung ausgestellt, welche der Kunde dann bezahlt. Alternativ ist es beispielsweise möglich, dass der Kunde bereits vor dem Tankvorgang eine Debit- oder Kreditkarte in einen Automaten einführt und den Tankvorgang autorisiert, und zwar für eine bestimmte Zapfsäule. Dadurch kann die Abrechnung ohne Verkaufspersonal erfolgen.
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In beiden genannten Fällen muss der Kunde die Zuordnung zur Entnahmestelle selbst vornehmen, was dazu führen kann, dass unabsichtlich oder auch absichtlich eine falsche Identifikation vorgenommen wird.
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Es ist eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, zumindest einen Nachteil von einer vorbekannten Lösung zu verringern oder zu beheben oder eine alternative Lösung vorzuschlagen. Es ist insbesondere eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, eine automatisierte Zuordnung einer Entnahmestelle vorzunehmen. Weitere bevorzugte Aufgaben können sich aus den vorteilhaften Effekten der hier offenbarten Technologie ergeben. Die Aufgaben werden gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausgestaltungen dar.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ein Verfahren zum automatischen Zuordnen eines Kraftfahrzeugs zu einer Entnahmestelle einer Tankstelle. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- - Empfangen von Entnahmewerten, wobei jeder Entnahmewert einer Entnahmestelle zugeordnet ist,
- - Empfangen eines Fahrzeugentnahmewerts von dem Kraftfahrzeug, und
- - wenn eine Abweichung zwischen dem Fahrzeugentnahmewert und einem der Entnahmewerte kleiner als eine vorgegebene Schwelle ist, Zuordnen des Kraftfahrzeugs zu der dem Entnahmewert zugeordneten Entnahmestelle.
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Mittels eines solchen Verfahrens kann in einer Tankstelle eine automatisierte Zuordnung von Kraftfahrzeugen zu Entnahmewerten erfolgen. Es ist ohnehin üblich, dass Entnahmewerte an einer jeweiligen Entnahmestelle gemessen werden. Dies bezieht sich beispielsweise auf eine abgegebene Menge von flüssigem Kraftstoff wie Benzin oder Diesel, gasförmigem Kraftstoff wie Erdgas oder Wasserstoff oder auch von Strom. Der Fahrzeugentnahmewert wird typischerweise vom Kraftfahrzeug gemessen und kann dementsprechend an die das Verfahren ausführende Einheit, welche beispielsweise eine elektronische Einrichtung in einer Tankstelle sein kann, gesendet werden. Beispiele für das Senden werden weiter unten gegeben.
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Wenn die Abweichung zwischen dem Fahrzeugentnahmewert und einem der Entnahmewerte kleiner als eine vorgegebene Schwelle ist, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass das Kraftfahrzeug an der entsprechenden, nunmehr zugeordneten Entnahmestelle betankt wurde. Dementsprechend kann basierend auf der Zuordnung die Abrechnung mit dem Entnahmewert erfolgen. Dies kann beispielsweise automatisiert, beispielsweise über die Abrechnung mittels einer Kreditkarte oder anderer vollautomatischer Zahlungssysteme erfolgen.
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Die Schwelle kann beispielsweise eine absolute Schwelle oder auch eine relative Schwelle sein. Auch komplexere Vorgaben von Schwellen sind möglich. Eine absolute Schwelle kann ein vorgegebenes Intervall um einen Entnahmewert sein, eine relative Schwelle kann beispielsweise mit einem bestimmten Faktor abhängig vom Entnahmewert berechnet werden.
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Eine Entnahmestelle ist typischerweise eine Stelle an einer Tankstelle, an welcher Betriebsstoffe wie beispielsweise flüssiger Kraftstoff, gasförmiger Kraftstoff oder Strom entnommen werden können. Auch die Entnahme von anderen Betriebsstoffen wie beispielsweise Zusatzstoffen zur Abgasnachbehandlung kann jedoch an einer Entnahmestelle möglich sein.
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Der Fahrzeugentnahmewert kann insbesondere über eine Mobilfunkverbindung vom Kraftfahrzeug empfangen werden. Insbesondere kann der Fahrzeugentnahmewert über ein mit dem Kraftfahrzeug gekoppeltes Mobiltelefon empfangen werden. Die Kopplung von Mobiltelefonen an Kraftfahrzeuge verbreitet sich ohnehin immer mehr, da über Mobiltelefone beispielsweise Multimediafunktionen oder Navigationsfunktionen von Kraftfahrzeugen gesteuert werden können. Beispielsweise kann ein Mobiltelefon über ein drahtloses Netzwerk wie beispielsweise Bluetooth oder WLAN mit einem Kraftfahrzeug gekoppelt werden. Das Mobiltelefon wiederum hat typischerweise eine Mobilfunkverbindung, welche über das Internet grundsätzlich jedes an das Internet angeschlossene elektronische System erreichen kann, so beispielsweise auch eine das Verfahren ausführende Einheit in einer Tankstelle oder an einem sonstigen Ort. Die Verfahrensführung kann somit vollautomatisiert erfolgen.
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Es ist jedoch auch möglich, dass die Mobilfunkverbindung direkt zwischen dem Kraftfahrzeug und einem Mobilfunknetz besteht, wozu beispielsweise das Kraftfahrzeug mit Mobilfunkkomponenten ausgestattet sein kann. Dies funktioniert insbesondere auch ohne Kopplung des Kraftfahrzeugs an ein Mobiltelefon.
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Auch andere Möglichkeiten der Übermittlung des Fahrzeugentnahmewerts sind jedoch möglich, beispielsweise über eine direkte Funkverbindung zwischen Kraftfahrzeug und Tankstelle.
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Zusammengefasst sind insbesondere die folgenden Wege möglich, um einen Fahrzeugentnahmewert von einem Kraftfahrzeug zu empfangen:
- - Direktes Senden des Fahrzeugentnahmewerts vom Kraftfahrzeug über eine Mobilfunkverbindung und typischerweise über das Internet an die Tankstelle. Hierzu kann insbesondere eine Mobilfunkeinrichtung im Kraftfahrzeug verbaut sein.
- - Senden des Fahrzeugentnahmewerts vom Kraftfahrzeug an ein damit gekoppeltes Mobiltelefon und dann Senden des Fahrzeugentnahmewerts vom Mobiltelefon über eine Mobilfunkverbindung und typischerweise über das Internet an die Tankstelle. Hierzu kann das Mobiltelefon beispielsweise über einen physischen Anschluss oder über eine drahtlose Verbindung wie WLAN oder Bluetooth mit dem Kraftfahrzeug gekoppelt sein.
- - Senden des Fahrzeugentnahmewerts direkt vom Kraftfahrzeug an die Tankstelle. Dies kann insbesondere über eine direkte drahtlose Verbindung zwischen Kraftfahrzeug und Tankstelle erfolgen, beispielsweise über WLAN oder Bluetooth. Insbesondere wird dabei der Fahrzeugentnahmewert nicht über eine Mobilfunkverbindung und nicht über das Internet gesendet.
- - Senden des Fahrzeugentnahmewerts vom Kraftfahrzeug an ein damit gekoppeltes Mobiltelefon und dann Senden des Fahrzeugentnahmewerts vom Mobiltelefon über eine Verbindung, typischerweise eine Funkverbindung, an die Tankstelle. Hierzu kann das Mobiltelefon beispielsweise über einen physischen Anschluss oder eine drahtlose Verbindung wie WLAN oder Bluetooth mit dem Kraftfahrzeug gekoppelt sein. Außerdem kann das Mobiltelefon über eine Funkverbindung, typischerweise eine lokale Funkverbindung wie WLAN oder Bluetooth mit der Tankstelle gekoppelt sein. Die Verwendung einer Mobilfunkverbindung und des Internets kann damit vermieden werden. Die Daten können direkt vom Mobiltelefon an die Tankstelle gesendet werden.
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Bevorzugt gibt der Fahrzeugentnahmewert eine von dem Kraftfahrzeug gemessene Entnahme an. Hierzu können in dem Kraftfahrzeug geeignete Sensoren vorhanden sein, welche den Fahrzeugentnahmewert bestimmen. Beispielsweise kann es sich dabei um einen Durchflusszähler, einen Füllstandsgeber in einem Tank für flüssigen Kraftstoff oder Betriebsstoff oder um ein Stromstärkemessgerät handeln.
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Jeder Entnahmewert gibt bevorzugt eine von der jeweils zugeordneten Entnahmestelle gemessene Entnahme an. Dabei wird die Entnahme typischerweise tankstellenseitig gemessen, wobei typischerweise vorhandene Sensoren verwendet werden. Diese können ebenso wie eben mit Bezug auf das Kraftfahrzeug beschrieben die Entnahme messen. Typischerweise weisen sie eine höhere Genauigkeit auf als die im Kraftfahrzeug verbauten Sensoren.
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Grundsätzlich kann das Verfahren derart durchgeführt werden, dass Entnahmewerte unmittelbar nach einer beendeten Entnahme zur Verfügung stehen und Fahrzeugentnahmewerte unmittelbar nach dem Eintreffen vom Kraftfahrzeug ebenfalls zur Verfügung stehen. Dies kann bedeuten, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt mehrere Entnahmewerte und mehrere Fahrzeugentnahmewerte vorhanden sind. Die Unterschiede sind in den meisten Fällen groß genug, dass jeder Fahrzeugentnahmewert einem Entnahmewert eindeutig zugeordnet werden kann.
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Falls zwei oder mehr Abweichungen zwischen dem Fahrzeugentnahmewert und einem Entnahmewert kleiner als die vorgegebene Schwelle sind, kann bevorzugt eine Rückfrage zur manuellen Zuordnung des Kraftfahrzeugs zur Entnahmestelle ausgelöst werden. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass der Fahrer nach seiner Entnahmestelle gefragt wird, welche er dann eingeben kann. Dies kann beispielsweise auf einer Fahrzeugelektronik oder auf einem Mobiltelefon oder auch auf einer Einrichtung der Tankstelle erfolgen.
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Ferner können, falls zwei oder mehr Abweichungen zwischen dem Fahrzeugentnahmewert und einem Entnahmewert kleiner als die vorgegebene Schwelle sind bzw. allgemein im Fall von Mehrdeutigkeiten auch weitere Informationen wie beispielsweise Zeitpunkte der Betätigung der Betankungsklappen oder des Einsteckens eines Tankschlauchs zur Korrelation verwendet werden. Auch bei solchen Zeitpunkten kann überprüft werden, ob vom Kraftfahrzeug empfangene Zeitpunkte und von einer Entnahmestelle empfangene Zeitpunkte sich um weniger als einen Schwellenwert unterscheiden. Auch in diesem Fall können beispielsweise absolute oder relative Schwellenwerte verwendet werden. Damit können Mehrdeutigkeiten aufgelöst werden.
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Insbesondere kann also für den Fall, dass zwei oder mehr Abweichungen zwischen dem Fahrzeugentnahmewert und einem Entnahmewert kleiner als eine vorgegebene Schwelle sind, überprüft werden, ob eine Abweichung zwischen einem Fahrzeugzeitpunkt, welcher einem Fahrzeugentnahmewert zugeordnet ist, und einem Zeitpunkt, welcher einem Entnahmewert zugeordnet ist, kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle ist, und bei positivem Ergebnis der Fahrzeugentnahmewert der Entnahmestelle zugeordnet wird, welche dem Entnahmewert zugeordnet ist.
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Der Fahrzeugzeitpunkt kann dabei insbesondere angeben, wann ein Tankvorgang begonnen oder beendet wurde, wann ein Tankdeckel geschlossen wurde oder wann ein Betankungsschlauch entfernt wurde. Dies kann im Kraftfahrzeug beispielsweise mittels einer Zeitreferenz bestimmt werden. Der Zeitpunkt kann eine korrespondierende von der Entnahmestelle gemessene Zeit angeben.
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Die Schwelle kann, wie bereits erwähnt, absolut oder relativ angegeben werden.
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Das Kraftfahrzeug kann die Tankstelle bevorzugt über eine Positionsbestimmung identifizieren und den Fahrzeugentnahmewert an die identifizierte Tankstelle senden. Die Identifizierung kann beispielsweise über Navigationsverfahren wie Satellitennavigation oder terrestrische Navigation erfolgen. Derartige Navigationsverfahren sind jedoch typischerweise nicht genau genug, um zusätzlich zur Tankstelle auch noch die genaue Entnahmestelle zu identifizieren, da die Entnahmestellen typischerweise einen zu geringen Abstand voneinander haben.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ferner ein Verfahren zum Senden eines Fahrzeugentnahmewerts an eine Tankstelle durch ein Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- - Entnahme einer Menge von Kraftstoff oder elektrischer Energie aus einer Entnahmestelle,
- - Messen der entnommenen Menge und daraus Bilden eines Fahrzeugentnahmewerts,
- - Senden des Fahrzeugentnahmewerts an die Tankstelle.
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Dieses Verfahren bildet das Gegenstück zum eingangs beschriebenen Verfahren, welches ein Kraftfahrzeug einer Entnahmestelle zuordnet.
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Der Fahrzeugentnahmewert kann beispielsweise der entnommenen Menge entsprechen, d.h. deren Wert angeben. Das Senden des Fahrzeugentnahmewerts kann beispielsweise über eine Mobilfunkverbindung und/oder über ein mit dem Kraftfahrzeug gekoppeltes Mobiltelefon erfolgen. Hierzu sei auf die weiter oben bereits gegebenen Ausführungen verwiesen.
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Insbesondere kann das Kraftfahrzeug die Tankstelle über eine Positionsbestimmung identifizieren. Dies kann beispielsweise mittels Satellitennavigation oder terrestrischer Navigation oder auch anderer Navigationsverfahren erfolgen. Auch die Identifizierung über Kennungen ist beispielsweise möglich.
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Bei dem bereits beschriebenen Verfahren zum automatisierten Zuordnen eines Kraftfahrzeugs zu einer Entnahmestelle einer Tankstelle kann der Fahrzeugentnahmewert vor dem Empfangen von dem Kraftfahrzeug mittels eines hierin beschriebenen Verfahrens zum Senden eines Fahrzeugentnahmewerts gesendet worden sein. Bezüglich der jeweiligen Ausführungen kann auf alle jeweils beschriebenen Varianten zurückgegriffen werden.
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Der vom Fahrzeug zu sendende Fahrzeugentnahmewert kann insbesondere einen Fahrzeugzeitpunkt enthalten. Dieser kann beispielsweise einen vom Fahrzeug bestimmten Zeitpunkt des Öffnens oder Schließens einer Tankklappe oder eines Anschlusses eines Betankungsschlauchs angeben. Hierzu sein auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ferner eine Tankstelle, welche dazu konfiguriert ist, ein Verfahren wie weiter oben mit Bezug auf ein Verfahren zum automatisierten Zuordnen eines Kraftfahrzeugs zu einer Entnahmestelle einer Tankstelle beschrieben auszuführen. Bezüglich des Verfahrens kann auf alle beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, welches dazu konfiguriert ist, ein Verfahren wie weiter oben mit Bezug auf ein Verfahren zum Senden eines Fahrzeugentnahmewerts an eine Tankstelle durch ein Kraftfahrzeug beschrieben auszuführen. Bezüglich des Verfahrens kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
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Die hier offenbarte Technologie betrifft ferner ein nichtflüchtiges computerlesbares Speichermedium, auf welchem Programminstruktionen gespeichert sind, die bei Ausführung durch einen Mikroprozessor diesen veranlassen, ein Verfahren wie hierin beschrieben auszuführen. Bezüglich des Verfahrens kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
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Mit anderen Worten kann beispielsweise durch eine logische Verbindung von Smartphone und Fahrzeug das Fahrzeug die Menge eines erhaltenen Betriebsmittels, beispielsweise wie viele Liter getankt wurden oder wie viele Kilowattstunden Strom entnommen wurden, an ein Smartphone weitergeben und die Information zur Identifikation der Entnahmestelle benutzen. Die Information sollte hierbei nur hinreichend genau sein, um eine Identifikation vornehmen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer gegebenen Menge von Entnahmestellen mehrere Kunden eine ähnliche Menge entnehmen bzw. zu einem ähnlichen Preis kommen, ist sehr niedrig und könnte gegebenenfalls durch eine Rückfrage in der Applikation auf dem Smartphone geklärt werden. Vorteile hiervon sind insbesondere, dass keine physischen Maßnahmen an der Entnahmestelle wie beispielsweise das Anbringen von QR-Codes, NFC-Readern, etc. notwendig sind. Beispielsweise kann das System Smartphone/Fahrzeug befähigt sein und das Zahlungssystem der Entnahmestelle bzw. Tankstelle sollte die entsprechenden Schnittstellen bereitstellen.
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Beispielsweise kann ein Kunde an eine Zapfsäule fahren und den Tankvorgang beginnen. Dies ist nunmehr am Beispiel „Tanken“ beschrieben, aber auch für Energie oder sonstige Betriebsmittel übertragbar. Ein Handy kann aufgrund einer weiteren Nutzung wie beispielsweise Bluetooth Audio ohnehin mit dem Fahrzeug logisch verbunden sein. Nach Beendigung des Tankvorgangs kann das Fahrzeug ein entsprechendes Signal „Tankvorgang beendet“ und die geschätzte Menge des Betriebsmittels, im Rahmen der dem Fahrzeug zur Verfügung stehenden Genauigkeit zum Beispiel durch Vergleich des gemessenen Tankfüllstands vor dem Tankvorgang und nach dem Tankvorgang, an das Handy senden. Eine bereits installierte App auf dem Smartphone erhält beispielsweise diese Daten und kommuniziert mit den entsprechend bereitstehenden Schnittstellen eines Bezahlsystems der Tankstelle. Die Tankstelle, also nicht die Entnahmestelle, kann dabei durch eine grobe, beispielsweise satellitennavigationsbasierte, Position identifiziert werden. Das Bezahlsystem der Tankstelle vergleicht alle ausstehenden Zahlungsvorgänge in diesem Moment mit der über die App gemeldeten Probenentnahmemengenschätzung aus dem Fahrzeug und identifiziert dadurch die konkrete Entnahmestelle. Daraufhin wird der exakte Preis dem Smartphone des Kunden zugeordnet und dieser kann die Bezahlung entsprechend dem auf dem Smartphone konfigurierten Bezahlsystem vornehmen. Nach erfolgreicher Zahlung kann der Zahlvorgang auch im Bezahlsystem der Tankstelle als OK gemeldet und die Entnahmestelle wieder auf null gestellt werden. Der Kunde kann weiterfahren.
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Die hier offenbarte Technologie wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei zeigen:
- 1: eine Tankstelle mit mehreren Entnahmestellen und zwei Kraftfahrzeuge, und
- 2: eine Übersicht möglicher Kommunikationswege.
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1 zeigt rein schematisch eine Tankstelle 5 sowie weitere Komponenten. Die Tankstelle 5 weist vorliegend fünf Entnahmestellen 10 auf, wobei es sich dabei beispielsweise um Zapfsäulen oder um Ladestellen für Elektrofahrzeuge handeln kann. Sie sind mit aufgedruckten Nummern E1, E2, E3, E4, E5 durchnummeriert und somit auch identifizierbar. Im dargestellten Zustand sind zwei Kraftfahrzeuge 20 auf der zur Tankstelle 5 gehörenden Fläche und jeweils vor einer der Entnahmestellen 10 abgestellt. Die Fahrzeuge 20 werden über die jeweils zugehörigen Entnahmestellen 10 betankt.
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Jeder Benutzer eines der Kraftfahrzeuge 20 hat ein jeweiliges Mobiltelefon 25, welches ohnehin mit dem jeweiligen Kraftfahrzeug 20 gekoppelt ist, beispielsweise über eine Funkverbindung wie Bluetooth oder WLAN. Beim Betankungsvorgang erkennt das jeweilige Kraftfahrzeug 20 die Menge, welche getankt wurde, und erzeugt daraus einen Fahrzeugentnahmewert. Der Fahrzeugentnahmewert wird an das jeweilige Mobiltelefon 25 gesendet, welches wiederum in einem schematisch dargestellten Mobilfunknetz 8 eingeloggt ist. Über das Mobilfunknetz 8 ist grundsätzlich ein Zugriff auf das Internet möglich.
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Jede der Entnahmestellen 10 misst ebenfalls die entnommene Menge und bildet einen jeweiligen Entnahmewert daraus. Die Entnahmewerte werden an eine Steuerungsvorrichtung 7 der Tankstelle 5 gesendet, und die Fahrzeugentnahmewerte werden von den jeweiligen Mobiltelefonen 25 über das Mobilfunknetz 8 ebenfalls an die Steuerungsvorrichtung 7 gesendet. Die Steuerungsvorrichtung 7 vergleicht die eingehenden Entnahmewerte und Fahrzeugentnahmewerte, wobei sie bei jedem Entnahmewert weiß, von welcher der Entnahmestellen 10 dieser gekommen ist. Weicht ein Fahrzeugentnahmewert höchstens um eine vorgegebene Schwelle, welche absolut oder relativ implementiert sein kann, von einem Entnahmewert ab, so wird das Kraftfahrzeug 20, welches diesen Fahrzeugentnahmewert gesendet hat, der entsprechenden Entnahmestelle 10 zugeordnet. Entsprechend kann eine Abrechnung erfolgen, beispielsweise über ein automatisiertes Bezahlsystem wie eine Kreditkarte.
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Sollte es sich bei zwei Fahrzeugentnahmewerten herausstellen, dass diese innerhalb der Schwelle zu einem Entnahmewert sind, kann eine Rückfrage an die Benutzer der Mobiltelefone 25 erfolgen. Diese können dann aufgefordert werden, ihre tatsächliche Entnahmestelle anzugeben. Diese sind hierzu mit den aufgedruckten Nummern E1, E2, E3, E4, E5 bezeichnet, welche die Nummer der jeweiligen Entnahmestelle angibt und somit zur Zuordnung verwendet werden kann.
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2 zeigt eine Übersicht über grundsätzlich in Fragen kommende Kommunikationswege zwischen Kraftfahrzeug 20 und Tankstelle 5 bzw. dessen Steuerungsvorrichtung 7. Dabei sind auch ein Mobiltelefon 25 sowie eine schematisch dargestellte Cloud 9 dargestellt, also eine Rechnerinfrastruktur auf welche aus dem Internet zugegriffen werden kann.
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Über eine erste Verbindung V1 können Kraftfahrzeug 20 und Mobiltelefon 25 miteinander verbunden werden. Dies kann insbesondere über eine drahtlose Verbindung wie WLAN oder Bluetooth oder auch ober eine drahtgebundene Verbindung erfolgen.
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Das Mobiltelefon 25 ist über eine zweite Verbindung V2, nämlich eine Mobilfunkverbindung, mit der Cloud 9 verbunden. Dies kann insbesondere über eine auf dem Mobiltelefon 25 laufende App erfolgen, welche einfach plattformübergreifend zur Verfügung gestellt werden kann.
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Die Cloud 9 ist über eine dritte Verbindung V3 mit der Steuerungsvorrichtung 7 verbunden. Dies kann über das Internet erfolgen. Die entsprechende Schnittstelle zwischen Cloud 9 und Steuerungsvorrichtung 7 ist einfach zu standardisieren, da die Anzahl der beiderseits handelnden Akteure gering ist.
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Über diese Verbindungen V1, V2, V3 ist grundsätzlich eine Kommunikation zwischen Kraftfahrzeug 20 und Steuerungsvorrichtung 7 möglich.
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Alternativ kann das Kraftfahrzeug 20 mit der Cloud 9 auch über eine vierte Verbindung V4, nämlich eine direkt vom Kraftfahrzeug 25 ausgehende Mobilfunkverbindung kommunizieren.
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Nochmal alternativ kann auch eine fünfte Verbindung V5 direkt zwischen Kraftfahrzeug 20 und Steuerungsvorrichtung 7 verwendet werden. Diese kann insbesondere drahtlos, z.B. mittels WLAN oder Bluetooth erfolgen. Sie kann lokal an der Tankstelle 5 aufgebaut werden. Auch damit kann eine Übermittelung von Daten vorgenommen werden.
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Nochmal alternativ kann auch das Mobiltelefon 25 mit der Steuerungsvorrichtung 7 über eine sechste Verbindung V6 direkt gekoppelt sein, beispielsweise über eine drahtlose Verbindung wie WLAN oder Bluetooth. Damit kann die Verwendung einer Mobilfunkverbindung vermieden werden und es kann der ansonsten über die Mobilfunkverbindung laufende Datenfluss zwischen Mobiltelefon 25 und Steuerungsvorrichtung 7 direkt erfolgen.
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Durch die eben beschrieben Ausführung entfällt in den allermeisten Fällen die Notwendigkeit einer manuellen Zuordnung von Entnahmestelle und Kraftfahrzeug, was eine deutliche Vereinfachung und eine Reduktion von Fehlerquellen bedeutet.
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Aus Gründen der Leserlichkeit wurde vereinfachend der Ausdruck „mindestens ein(e)“ teilweise weggelassen. Sofern ein Merkmal der hier offenbarten Technologie in der Einzahl bzw. unbestimmt beschrieben ist (z.B. die/eine Tankstelle, das/ein Kraftfahrzeug, etc.) so soll gleichzeitig auch deren Mehrzahl mit offenbart sein (z.B. die mindestens eine Tankstelle, das mindestens eine Kraftfahrzeug, etc.).
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Tankstelle
- 7
- Steuerungsvorrichtung
- 8
- Mobilfunkverbindung
- 9
- Cloud
- 10
- Entnahmestelle
- 20
- Kraftfahrzeug
- 25
- Mobiltelefon
- E
- Entnahmestelle (Nummerierung)
- V
- Verbindung