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Die Erfindung betrifft ein Gargerät, umfassend ein Gehäuse und einen in dem Gehäuse angeordneten Garraum, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
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Derartige Gargeräte sind aus dem Stand der Technik in einer Vielzahl von voneinander verschiedenen Ausführungsformen bereits vorbekannt und umfassen ein Gehäuse, einen in dem Gehäuse angeordneten Garraum mit einer in einer Gehäusefront angeordneten Garraumöffnung zur Beladung und Entladung des Garraums, eine Garraumtür zum Verschließen der Garraumöffnung in einer Schließlage der Garraumtür und eine unterhalb der Garraumöffnung an dem Gehäuse angeordnete Auffangrinne, wobei sich die Auffangrinne lediglich über einen Teil einer Breite der Gehäusefront erstreckt.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Gargerät mit einem Garraum anzugeben, bei dem der Schutz vor ungewünscht aus dem Garraum des Gargeräts austretender Flüssigkeit verbessert ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass an der Gehäusefront Umlenkmittel angeordnet sind, wobei die Umlenkmittel derart ausgebildet sind, dass an der Gehäusefront herunterlaufende Flüssigkeit von einem ersten Bereich der Gehäusefront, unterhalb dessen die Auffangrinne nicht angeordnet ist, in einen zweiten Bereich der Gehäusefront, unterhalb dessen die Auffangrinne angeordnet ist, umleitbar ist. Bei dem Gargerät kann es sich beispielsweise um einen Backofen, einen Dampfgarer oder ein aus den vorgenannten Funktionen gebildetes Kombinationsgerät handeln. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass der Schutz vor ungewünscht aus dem Garraum des Gargeräts austretender Flüssigkeit verbessert ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Gargeräts ist es, trotz dessen, dass sich die Auffangrinne nicht über die gesamte Breite der Gehäusefront erstreckt, möglich, an der Gehäusefront herunterlaufende Flüssigkeit, beispielsweise Kondensat oder dergleichen, in gewünschter Weise in die Auffangrinne umzuleiten, so dass es nicht zu einer undefinierten Ableitung der herunterlaufenden Flüssigkeit, beispielsweise auf eine unterhalb des Gargeräts angeordnete Stellfläche, ein Küchenmöbel oder dergleichen, kommt. Entsprechend ist, trotz baulicher und/oder funktionaler Einschränkungen bei der Ausbildung und Anordnung der Auffangrinne an dem Gehäuse, eine definierte Ableitung der Flüssigkeit in die Auffangrinne gewährleistet.
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Grundsätzlich ist das Gargerät nach Art, Funktionsweise, Dimensionierung und Material in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Umlenkmittel zumindest teilweise unterhalb der Garraumöffnung angeordnet sind. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass an der Gehäusefront herunterlaufende Flüssigkeit, die aus dem Garraum stammt und beispielsweise an der Gehäusefront kondensiert, sicher aufgefangen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Umlenkmittel zumindest teilweise links und rechts der Garraumöffnung angeordnet sind. Hierdurch ist links und rechts der Garraumöffnung an der Gehäusefront herunterlaufende Flüssigkeit im Wesentlichen über die gesamte Breite der Gehäusefront in gewünschter Weise in die Auffangrinne umleitbar.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts, rückbezogen auf Anspruch 2, sieht vor, dass ein erstes Umlenkmittel der Umlenkmittel links unten an der Garraumöffnung angeordnet ist und sich von links oben nach rechts unten erstreckt und, dass ein zweites Umlenkmittel der Umlenkmittel rechts unten an der Garraumöffnung angeordnet ist und sich von rechts oben nach links unten erstreckt, jeweils bezogen auf eine Blickrichtung auf die Gehäusefront. Auf diese Weise sind die Vorteile der beiden vorgenannten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gargeräts kombiniert.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Umlenkmittel an der Gehäusefront ausgebildet sind. Hierdurch sind zusätzliche Bauteile sowie deren Befestigung an der Gehäusefront entbehrlich. Entsprechend ist das erfindungsgemäße Gargerät in der Anzahl der Bauteile, in dem Aufwand bei der Lagerhaltung, in der Anzahl der Fertigungsschritte und damit auch in den Kosten reduziert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Umlenkmittel jeweils als eine Verprägung der Gehäusefront ausgebildet sind. Auf diese Weise ist die Ausbildung der Umlenkmittel an der Gehäusefront auf konstruktiv und fertigungstechnisch besonders einfache Art realisiert. Beispielsweise kann die Verprägung als eine aus dem Rest der Gehäusefront erhabene oder eine in den Rest der Gehäusefront vertiefte Verprägung ausgebildet sein.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Umlenkmittel jeweils eine gerade verlaufende Ablaufkante aufweisen. Hierdurch ist die Ableitung von an der Gehäusefront herunterlaufender Flüssigkeit auf kürzestem Weg und damit zeitsparend ermöglicht.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass an der Gehäusefront eine um die Garraumöffnung umlaufende Dichtung angeordnet ist, wobei die Dichtung zwischen der Garraumöffnung und den Umlenkmitteln positioniert ist. Auf diese Weise ist zum einen der Garraum gegenüber der freien Umgebung bei geschlossener Garraumtür mittels der Dichtung wirksam abgedichtet. Zum anderen ist nach dem Öffnen der Garraumtür Flüssigkeit auf der dem Garraum abgewandten Seite der Dichtung mittels der Umlenkmittel sicher in die Auffangrinne ableitbar.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass an der Gehäusefront mindestens eine Scharniervorrichtung für die Garraumtür angeordnet ist, wobei die Umlenkmittel zwischen der Garraumöffnung und der Scharniervorrichtung positioniert sind. Hierdurch ist die Garraumtür mittels der Scharniervorrichtung auf dem Fachmann bekannte Weise an dem Gehäuse beweglich befestigbar, wobei die Scharniervorrichtung gleichzeitig vor einem ungewünschten Kontakt mit an der Gehäusefront herunterlaufender Flüssigkeit geschützt ist. Beispielsweise ist dadurch verhindert, dass Feuchtigkeit und/oder in der vorgenannten Flüssigkeit enthaltener Schmutz die Funktion der Scharniervorrichtung und damit der Garraumtür beeinträchtigen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt die einzige Figur:
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargeräts in einer Frontalansicht, in teilweiser Darstellung.
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In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargeräts rein exemplarisch dargestellt.
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Das Gargerät 2 ist als ein Einbaubackofen mit Dampfgarfunktion für den Haushalt ausgebildet. Eine Einbaunische 4 für das Gargerät 2 ist lediglich teilweise dargestellt. In der 1 ist nämlich lediglich der Boden 6 der Einbaunische 4 gezeigt.
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Das Gargerät 2 umfasst ein Gehäuse 8, einen in dem Gehäuse 8 angeordneten Garraum 10 mit einer in einer Gehäusefront 12 angeordneten Garraumöffnung 14 zur Beladung und Entladung des Garraums 10, eine nicht dargestellte Garraumtür zum Verschließen der Garraumöffnung 14 in einer Schließlage der Garraumtür und eine unterhalb der Garraumöffnung 14 an dem Gehäuse 8 angeordnete Auffangrinne 16, wobei sich die Auffangrinne 16 lediglich über einen Teil einer Breite der Gehäusefront 12 erstreckt.
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An der Gehäusefront 12 sind ferner Umlenkmittel 18, 20 angeordnet, wobei die Umlenkmittel 18, 20 derart ausgebildet sind, dass an der Gehäusefront 12 herunterlaufende Flüssigkeit 22 von einem ersten Bereich 24 der Gehäusefront 12, unterhalb dessen die Auffangrinne 16 nicht angeordnet ist, in einen zweiten Bereich 26 der Gehäusefront 12, unterhalb dessen die Auffangrinne 16 angeordnet ist, umleitbar ist. An der Gehäusefront 12 ist darüber hinaus eine um die Garraumöffnung 14 umlaufende Dichtung 28 angeordnet, wobei die Dichtung 28 zwischen der Garraumöffnung 14 und den Umlenkmitteln 18, 20 positioniert ist. Siehe 1.
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Wie aus der 1 hervorgeht, ist ein erstes Umlenkmittel 18 der Umlenkmittel 18, 20 links unten an der Garraumöffnung 14 angeordnet, wobei sich dieses erste Umlenkmittel 18 von links oben nach rechts unten erstreckt. Ein zweites Umlenkmittel 20 der Umlenkmittel 18, 20 ist rechts unten an der Garraumöffnung 14 angeordnet und erstreckt sich von rechts oben nach links unten. Die Angaben „links“ und „rechts“ beziehen sich dabei jeweils auf eine Blickrichtung auf die Gehäusefront 12, also mit Blickrichtung auf die Bildebene von 1. Entsprechend sind die Umlenkmittel 18, 20 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel teilweise unterhalb und links der Garraumöffnung 14 sowie teilweise unterhalb und rechts der Garraumöffnung 14 angeordnet.
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Die nicht dargestellte Garraumtür zum Verschließen der Garraumöffnung 14 des Garraums 10 ist auf dem Fachmann bekannte Weise mittels mindestens einer Scharniervorrichtung, nämlich einer ersten und einer zweiten Scharniervorrichtung 30, 32, an dem Gehäuse 8 beweglich befestigt. Die Umlenkmittel 18, 20 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwischen der Garraumöffnung 14 und der jeweiligen Scharniervorrichtung, nämlich der ersten und der zweiten Scharniervorrichtung 30, 32, positioniert.
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Die Umlenkmittel 18, 20 sind an der Gehäusefront 12 ausgebildet, wobei die Umlenkmittel 18, 20 jeweils als eine Verprägung der Gehäusefront 12 ausgebildet sind. Die jeweilige Verprägung kann beispielsweise als eine zu dem Rest der Gehäusefront 12 erhabene oder als eine zu dem Rest der Gehäusefront 12 vertiefte Verprägung ausgebildet sein. Die Umlenkmittel 18, 20 weisen jeweils eine gerade verlaufende Ablaufkante 34, 36 auf, wobei die Ablaufkanten 34, 36 jeweils etwa in einem 45° Winkel zu der Auffangrinne 16 an der Gehäusefront 12 angeordnet sind. In anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gargeräts ist es denkbar, dass die Umlenkmittel als separate Bauteile ausgebildet sind, die bei der Fertigung des Gargeräts mit der Gehäusefront auf dem Fachmann bekannte Weise verbunden werden.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Gargeräts gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand der 1 näher erläutert.
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Ein Garvorgang in dem Garraum 10 des Gargeräts 2 ist beendet und ein nicht dargestellter Benutzer des Gargeräts 2 öffnet die nicht dargestellte Garraumtür, so dass die Garraumöffnung 14 und damit der Garraum 10, wie in der 1 dargestellt, geöffnet sind. Aufgrund des oben genannten Garvorgangs in dem Garraum 10 hat sich in dem Garraum 10 Feuchtigkeit angesammelt, die beispielsweise als Dampf aus dem Garraum 10 in die freie Umgebung entweicht. Dabei kondensiert der Dampf teilweise an der Gehäusefront 12, so dass sich an der Gehäusefront 12 Flüssigkeitstropfen 22 bilden, die aufgrund der Schwerkraft an der Gehäusefront 12 senkrecht nach unten, also in der Bildebene von 1 von oben nach unten, herunterlaufen.
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Aufgrund der Umlenkmittel 18, 20 wird die an der Gehäusefront 12 herunterlaufende Flüssigkeit 22, nämlich das vorgenannte Kondensat, aus den links und rechts der Garraumöffnung 14 angeordneten ersten Bereichen 24 in den zweiten Bereich 26 umgeleitet, um so die Flüssigkeit 22 in die unterhalb der Garraumöffnung 14 angeordnete Auffangrinne 16 abzuleiten. Aufgrund der Ausbildung und Anordnung der Umlenkmittel 18, 20 des vorgenannten Ausführungsbeispiels sind die erste und die zweite Scharniervorrichtung 30, 32 wirksam vor der an der Gehäusefront 12 herunterlaufenden Flüssigkeit 22 geschützt. Bei der Umleitung der Flüssigkeit 22 mittels der Umlenkmittel 18, 20 wird die ansonsten senkrecht an der Gehäusefront 12 herunterlaufende Flüssigkeit 22 entlang der Ablaufkanten 34, 36 in Richtung der Auffangrinne 16 geführt.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Gargeräts gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist es, trotz dessen, dass sich die Auffangrinne 16 nicht über die gesamte Breite der Gehäusefront 12 erstreckt, möglich, an der Gehäusefront 12 herunterlaufende Flüssigkeit 22, beispielsweise das vorgenannte Kondensat, in gewünschter Weise in die Auffangrinne 16 umzuleiten, so dass es nicht zu einer undefinierten Ableitung der herunterlaufenden Flüssigkeit 22, beispielsweise auf den unterhalb des Gargeräts 2 angeordneten Boden 6 der Einbaunische, in die das als Einbaugerät ausgebildete Gargerät 2 auf dem Fachmann bekannte Weise eingebaut ist, kommt. Entsprechend ist, trotz baulicher und/oder funktionaler Einschränkungen bei der Ausbildung und Anordnung der Auffangrinne 16 an dem Gehäuse 8, bei dem Gargerät 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine definierte Ableitung der Flüssigkeit 22 in die Auffangrinne 16 gewährleistet.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel begrenzt. Die Erfindung ist auch bei anderen Arten und Bauformen von Gargeräten vorteilhaft einsetzbar. Das erfindungsgemäße Gargerät muss auch nicht zwingend als ein Haushaltsgerät, beispielsweise ein Einbaugerät, ausgebildet sein. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Gargerät als ein gewerbliches Gerät, also ein Gerät für den professionellen Einsatz, ausgebildet sein.