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Die vorliegende Erfindung ist auf einen Kapselspannring zur mechanischen Stabilisierung eines Kapselsacks (auch als Linsenkapsel bezeichnet) eines Auges eines Menschen oder eines Tieres.
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Zur Therapie einer Katarakt (grauer Star) wird regelmäßig die Linse des Auges entfernt und durch eine künstliche Linse (als Intraokularlinse bezeichnet) ersetzt. Dabei wird zunächst eine zentrale, kreisförmige Öffnung in die vordere Wand des die Linse einschließenden Kapselsacks geschnitten. Danach wird die Linse zertrümmert (in der Regel durch Ultraschall oder mittels Laserstrahlung) und abgesaugt. Dabei wird der Kapselsack so weit wie möglich erhalten.
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Der Äquatorialbereich des Kapselsacks wird durch die Zonula, radial angeordnete Fasern, deren äußere Enden mit dem Ziliarkörper verbunden sind, gehalten. Wenn diese Zonula bedingt durch den Eingriff oder aufgrund einer bereits vorhandenen Verletzung oder Erkrankung oder altersbedingt nicht mehr vollständig ihre Funktion erfüllen kann, ist eine mechanische Stabilisierung des Kapselsacks erforderlich. Dazu wird regelmäßig ein Kapselspannring verwendet, der in den Kapselsack eingeführt wird und dort innen an den Äquatorialbereich gelegt wird. Durch seine elastische Spannung gibt er der Kapsel die gewünschte kreisförmige, zur optischen Achse des Auges rotationssymmetrische Form.
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In
DE 199 51 148 A1 ist ein Kapselspannring mit einem bogenförmigen elastischen Element 2 beschrieben (Spalte 3, Zeilen
65 ff;
1). Ein Ende 3 des bogenförmigen elastischen Elements 2 weist einen steckerartigen gebogenen Fortsatz 4 zur Anordnung in einer Buchse 6 an dem anderen Ende 4 des bogenförmigen elastischen Elements 2 auf (Spalte 3, Zeile 67, bis Spalte 4, Zeile 6;
1).
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In
DE 100 16 929 C2 ist ein auch als Clip bezeichneter Kapselspannring
10 mit vier abgerundeten Ecken
18,
20, 22, 24 und vier Einbuchtungen 26, 28, 30 zwischen den abgrundeten Ecken
18,
20, 22, 24 beschrieben (Absatz [0020];
1,
2) beschrieben
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In
DE 100 59 482 A1 ist ein Kapselspannring beschrieben, dessen Querschnitt eine Stufe aufweist, an der Haptiken
11 einer Intraokularlinse
10 sich abstützen können (Absatz [0017],
1,
2,
7 bis
9).
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In
DE 102 15 729 C1 ist ein Kapselspannring beschrieben, dessen Enden als ein Kopf
14 und als ein Kopf
16 ausgebildet sind, die ineinander treten und eine Verbindung bilden können (Absatz [0006], Figuren).
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In
WO 03/022182 A1 ist ein Kapselspannring beschrieben, dessen offene Enden einander in einem Überlappbereich ohne Zwischenraum berühren und in situ mittels eines Lasers verschweißt werden (Seite 1, Zeile 38, bis Seite 2, Zeile 7).
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In
DE 10 2004 027 236 A1 ist ein geschlossener Kapseläquatorring 5 beschrieben, der abwechselnd mehrere falt- und/oder knickbare Segmente 7 und mehrere steife Segmente 6 aufweist (Absatz [0030],
2).
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In
EP 1 800 621 A1 ist eine Intraokularlinse 1 mit Haptiken 3, beschrieben, wobei die Intraokularlinse 1 teilweise außerhalb der Linsenkapsel
15, nämlich hinter einer hinteren Kapsulorhexisöffnung
10, und die Haptiken 3, 3' in der Linsenkapsel
15 angeordnet werden (Absatz [0026]).
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen verbesserten Kapselspannring zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beruhen auf der Idee, einen Kapselspannring zur Stabilisierung des Kapselsacks eines Auges eines Menschen oder eines Tieres mit einer oder mehreren Haptiken zu versehen, die durch eine Öffnung in der Kapselvorderfläche des Kapselsacks hindurch aus dem Kapselsack heraus reichen und in den Sulcus eingreifen.
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Ein Kapselspannring zur Stabilisierung des Kapselsacks eines Auges eines Menschen oder eines Tieres umfasst einen Äquatorialbereich zur Anordnung innerhalb des Kapselsacks in einem äquatorialen Bereich des Kapselsacks und eine Haptik, wobei die Haptik mit dem Äquatorialbereich mechanisch verbunden und dafür vorgesehen und ausgebildet ist, um durch eine Öffnung in der Kapselvorderfläche des Kapselsacks hindurch aus dem Kapselsack herauszureichen und außerhalb des Kapselsacks in den Sulcus einzugreifen.
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Der Äquatorialbereich ist insbesondere im Wesentlichen C-förmig oder offen ringförmig oder aber geschlossen kreisringförmig und kann insoweit einem herkömmlichen Kapselspannring ähneln. Der Äquatorialbereich und seine mechanischen Eigenschaften, insbesondere seine Geometrie im mechanisch spannungsfreien Zustand und seine elastischen Eigenschaften, sind insbesondere ausgebildet, um ähnlich wie ein herkömmlicher Kapselspannring den äquatorialen Bereich des Kapselsacks nach radial außen zu spannen und ihm eine kreisförmige oder im Wesentlichen kreisförmige, im Idealfall zur optischen Achse rotationssymmetrische Gestalt zu geben. Der Äquatorialbereich des Kapselspannrings kann jedoch von einem herkömmlichen Kapselspannring abweichende Merkmale, Eigenschaften und Funktionen aufweisen.
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Der Kapselspannring kann eine oder mehrere Haptiken aufweisen. Mit einer einzigen Haptik ist der Kapselspannring insbesondere im Fall einer nur teilweise oder in einem einzigen, nicht zu großen Winkelbereich geschädigten Zonula geeignet. Wenn der Kapselspannring mehrere Haptiken aufweist, sind diese insbesondere gleichmäßig über den Umfang des Kapselspannrings verteilt, so dass der gesamte Kapselspannring - gegebenenfalls abgesehen von einer Öffnung des Äquatorialbereichs - eine entsprechend mehrzählige Rotationssymmetrie aufweist. Die sich im Sulcus - auch als Hinterkammerwinkel bezeichnet - abstützenden Haptiken ermöglichen eine Zentrierung des Äquatorialbereichs des Kapselspannrings und damit des Kapselsacks innerhalb der Hinterkammer des Auges.
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Insbesondere weist der Kapselspannring zwei einander gegenüberliegende Haptiken auf.
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Die Haptik oder jede der mehreren Haptiken weist insbesondere näherungsweise eine gekrümmte strangförmige Gestalt auf.
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Die vorgesehene Verwendung oder Anwendung eines Kapselspannrings ist aufgrund des für Medizinprodukte geltenden Rechts durch die Spezifikation des Herstellers und/oder durch die Unterlagen des Zulassungsverfahrens eindeutig definiert. Bei der vorgesehenen Verwendung des hier beschriebenen Kapselspannrings weist insbesondere die als Kapselvorderfläche bezeichnete anteriore Membran des Kapselsacks eine zentrale Öffnung auf, durch die die Haptik oder die Haptiken nach anterior aus dem Kapselsack heraus ragen. Ein außerhalb des Kapselsacks angeordneter Endbereich der Haptik oder außerhalb des Kapselsacks angeordnete Endbereiche der Haptiken greifen in den Sulcus ein und stützen sich in diesem ab.
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Der Kapselspannring kann - neben einer Stabilisierung der Form des Kapselsacks - durch den Eingriff der Haptik oder der Haptiken in den Sulcus auch eine Stabilisierung der Position des Äquatorialbereichs des Kapselspannrings und damit des Kapselsacks innerhalb des Auges ermöglichen.
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Der Kapselspannring kann nach Entfernung der Katarakt implantiert werden. Alternativ kann der Kapselspannring aber schon gleich nach Eröffnung der Kapselvorderfläche und noch vor dem Zertrümmern und Absaugen der Linse implantiert werden. Der Kapselspannring kann dann während des Zertrümmerns und Absaugens der Linse als Stabilisator des Kapselsacks wirken. Vor allem bei extrem instabilen Verhältnissen kann so der Kapselspannring ein komplettes Ausreißen des Kapselsacks während des Absaugvorgans verhindern. Zwar gibt es bereits Lösungen, die bei instabilen Verhältnissen ein vollständiges Ausreißen des Kapselsacks verhindern oder unwahrscheinlicher machen können. Diese beruhen jedoch auf der Verwendung von Häkchen, die vor dem Zertrümmern und Absaugen der Linse eingesetzt und danach wieder aus dem Auge entfernt werden müssen. In Gegensatz dazu kann der hier beschriebene Kapselspannring nach Entfernen der Katarakt im Auge belassen werden.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, weist die Haptik insbesondere einen ersten Abschnitt, einen zweiten Abschnitt und einen dritten Abschnitt auf, wobei der zweite Abschnitt zwischen dem ersten Abschnitt und dem dritten Abschnitt liegt, wobei bei der vorgesehenen Verwendung der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt nach innen gekrümmt sind, der zweite Abschnitt nach außen gekrümmt oder gerade oder weniger stark als der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt nach innen gekrümmt ist, der zweite Abschnitt um den Rand der Öffnung in der Kapselvorderfläche des Kapselsacks herum greift, der erste Abschnitt innerhalb des Kapselsacks angeordnet ist, der dritte Abschnitt außerhalb des Kapselsacks angeordnet ist und in den Sulcus eingreift.
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Die beschriebenen Merkmale der Haptik gelten bei einem Kapselspannring mit mehreren Haptiken insbesondere für jede der mehreren Haptiken. Durch die Krümmung des ersten Abschnitt nach innen, also zu der optischen Achse des Auges hin, liegt der zweite Abschnitt näher an der optischen Achse des Auges als der Äquatorialbereich des Kapselspannrings. Krümmung und übrige Abmessungen des ersten Abschnitts sind insbesondere so gewählt, dass der zweite Abschnitt um den Rand der Öffnung in der Kapselvorderfläche herum greifen kann, ohne den Rand der Öffnung erheblich zu verformen - im praktisch schwer erreichbaren Idealfall: ohne den Rand zu berühren - und ohne mit einem zu großen Abstand von dem Rand weiter als erforderlich in die Öffnung hinein zu ragen. Die Größe der Öffnung in der Kapselvorderfläche beträgt in der Regel 5 mm bis 5,5 mm.
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Je stärker der zweite Abschnitt nach außen gekrümmt ist, desto kürzer und - bei einem vorgegebenen Querschnitt - mechanisch steifer kann die Haptik ausgebildet sein.
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Die Krümmung des dritten Abschnitts nach innen begünstigt insbesondere einen atraumatischen Kontakt mit dem Sulcus.
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Aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften können die Abschnitte der Haptik im mechanisch spannungsfreien Zustand, also vor dem Einsetzen in das Auge, andere geometrische Eigenschaften aufweisen. Dies gilt insbesondere für den ersten Abschnitt, auf den bei der vorgesehenen Verwendung, also in das Auge eingesetzt, das größte Biegemoment wirkt. Insbesondere ist die Krümmung des ersten Abschnitts nach innen im mechanisch spannungsfreien Zustand geringer und die Krümmung des zweiten Abschnitts nach außen im mechanisch spannungsfreien Zustand größer als bei der vorgesehenen Verwendung, also in das Auge eingesetzt.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, ist der zweite Abschnitt der Haptik gegenüber einer durch den Äquatorialbereich des Kapselspannrings definierten Ebene insbesondere stärker geneigt als der erste Abschnitt und der dritte Abschnitt.
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Die durch den Äquatorialbereich des Kapselspannrings definierte Ebene ist insbesondere die Ebene, in der der Äquatorialbereich oder wesentliche Teile des Äquatorialbereichs des Kapselspannrings liegen oder zu der der Äquatorialbereich oder wesentliche Teile des Äquatorialbereichs parallel sind. Die durch den Äquatorialbereich des Kapselspannrings definierte Ebene ist insbesondere parallel zu oder identisch mit einer durch den äquatorialen Bereich des Kapselsacks definierten Ebene und/oder zu einer durch den Sulcus definierten Ebene.
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Durch die stärkere Neigung des zweiten Abschnitts der Haptik kann der zweite Abschnitt auf relativ kurzer Distanz nach anterior aus der Öffnung in der Kapselvorderfläche heraus ragen.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, ist der dritte Abschnitt der Haptik insbesondere parallel zu einer durch den Äquatorialbereich des Kapselspannrings definierten Ebene oder gegenüber der durch den Äquatorialbereich definierten Ebene entgegengesetzt zu dem ersten Abschnitt oder entgegengesetzt zu dem zweiten Abschnitt geneigt.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, ist insbesondere eine erste Haptik nahe einer Öffnung des Äquatorialbereichs mit dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings mechanisch verbunden, wobei eine zweite Haptik an einem der Öffnung gegenüberliegenden Ort mit dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings mechanisch verbunden ist.
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Diese Anordnung der Haptiken kann eine besonders geringe Gesamtlänge des gestreckten Kapselspannrings (wie er insbesondere im Injektor vorliegt) ermöglichen. Die Gesamtlänge des gestreckten Kapselrings kann insbesondere nicht oder nur geringfügig größer als die Gesamtlänge des gestreckten Äquatorialbereichs des Kapselspannrings allein sein.
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Alternativ können zwei Haptiken beispielsweise so mit dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings mechanisch verbunden sein, dass ihre Abstände von einer Öffnung des Äquatorialbereichs gleich oder im Wesentlichen gleich sind.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, weist die Haptik insbesondere eine helikale Windung zur Erhöhung ihrer Elastizität auf.
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Die Haptik kann mehrere unmittelbar aneinander anschließende oder voneinander beabstandete helikale Windungen aufweisen. Die Schraubenachse jeder helikalen Windung kann parallel oder im Wesentlichen parallel zu der optischen Achse des Auges sein. Alternativ kann die Schraubenachse beispielsweise parallel oder im Wesentlichen parallel zu der lokalen Längsrichtung der Haptik sein.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, weist der Äquatorialbereich insbesondere eine helikale Windung zur Erhöhung seiner Elastizität auf.
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Der Äquatorialbereich kann mehrere unmittelbar benachbarte oder voneinander beabstandete helikale Windungen aufweisen. Die Schraubenachse einer helikalen Windung kann parallel oder im Wesentlichen parallel zu der optischen Achse des Auges sein. Alternativ kann die Schraubenachse beispielsweise orthogonal oder im Wesentlichen orthogonal zu der optischen Achse des Auges und tangential zu dem Äquatorialbereich angeordnet sein.
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Ein Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, umfasst insbesondere ferner eine nach radial innen ragende Lippe an dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings, zum mechanischen Stützen einer Intraokularlinse oder einer Haptik einer Intraokularlinse.
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Ein Kapselspannring zur Stabilisierung des Kapselsacks eines Auges eines Menschen oder eines Tieres umfasst einen Äquatorialbereich zur Anordnung innerhalb des Kapselsacks in einem äquatorialen Bereich des Kapselsacks und eine nach radial innen ragende Lippe an dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings, zum mechanischen Stützen einer Intraokularlinse oder einer Haptik einer Intraokularlinse.
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Die Lippe ragt in den von dem Äquatorialbereich umschriebenen Raum hinein, also zu der optischen Achse des Auges hin. Die Lippe kann insbesondere bei einem teilweisen oder vollständigen Fehlen der auch als Hinterkapsel bezeichneten posterioren Membran des Kapselsacks eine Intraokularlinse stützen. Damit kann die Lippe ein Abgleiten der Intraokularlinse in den Glaskörper unterbinden.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, sind an dem Äquatorialbereich insbesondere zwei von dem Äquatorialbereich nach radial innen ragende Lippen vorgesehen, um zwischen sich eine Intraokularlinse oder eine Haptik einer Intraokularlinse aufzunehmen.
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Die nach radial innen, also in den von dem Äquatorialbereich des Kapselspannrings umschriebenen Raumbereich hinein und zu der optischen Achse des Auges hin ragenden Lippen können jeweils eben und parallel zueinander oder beispielsweise flach konisch ausgebildet sein, um ein Einführen einer Intraokularlinse oder einer Haptik an einer Intraokularlinse zwischen die Lippen zu vereinfachen.
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Die Lippe oder die Lippen erstrecken sich jeweils insbesondere entlang des gesamten Äquatorialbereichs des Kapselspannrings. Alternativ kann jede Lippe sich nur über einen Teilbereich des Äquatorialbereichs, beispielsweise über eine Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel seines Umfangs erstrecken.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, ist die in radialer Richtung gemessene Breite insbesondere bei einer Lippe größer als bei der anderen Lippe.
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Alternativ können die in radialer Richtung, also orthogonal zu der optischen Achse des Auges gemessenen Breiten beider Lippen gleich sein.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, ist die in radialer Richtung gemessene Breite insbesondere bei der posterioren Lippe größer als bei der anterioren Lippe.
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Die größere Breite der posterioren Lippe kann besonders zuverlässig ein Abgleiten einer Intraokularlinse in den Glaskörper unterbinden. Die geringere Breite der anterioren Lippe kann ein Einsetzen einer Intraokularlinse oder von Haptiken einer Intraokularlinse zwischen die Lippen vereinfachen.
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Ein Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, umfasst insbesondere ferner eine Markierung von einer oder mehreren Winkelpositionen oder eine Winkelskala an der nach radial innen ragenden Lippe oder an einer der beiden nach radial innen ragenden Lippen.
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Eine Winkelskala kann eine Markierung mehrerer Winkelpositionen, beispielsweise im Abstand von 5 Grad oder im Abstand von 10 Grad, und/oder Zahlen, die vorbestimmte Winkelpositionen identifizieren, umfassen. Winkelpositionen sind dabei insbesondere auf eine Rotation um die optische Achse des Auges bezogen und entsprechend dem TABO-Schema angegeben. Eine Markierung von einer oder mehreren Winkelpositionen oder eine Winkelskala kann durch eine Reliefierung einer Oberfläche einer Lippe und/oder durch eine lokale Färbung des Materials der Lippe gebildet sein.
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Ein Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, umfasst insbesondere ferner eine Öse an einer Haptik, zur Befestigung der Haptik mittels einer Naht.
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Die Öse ist insbesondere in einem zur Positionierung im Sulcus vorgesehenen Abschnitt, insbesondere in dem oben erwähnten dritten Abschnitt der Haptik angeordnet. Die Öse ermöglicht insbesondere eine Befestigung der Haptik im Sulcus.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, sind insbesondere an einer Öffnung des Äquatorialbereichs einander gegenüberliegende Enden des Äquatorialbereichs geometrisch korrespondierend ausgebildet, um eine formschlüssige Ausrichtung der Enden relativ zueinander in einer Richtung oder in zwei zueinander orthogonalen Richtungen zu ermöglichen.
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Die geometrisch korrespondierenden Enden schaffen insbesondere eine formschlüssige Ausrichtung in radialer Richtung, das heißt in Richtung orthogonal zu der optischen Achse des Auges, und/oder in Richtung parallel zu der optischen Achse des Auges.
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Bei einem Kapselspannring, wie er hier beschrieben ist, weisen insbesondere ein erstes Ende des Äquatorialbereichs einen konvexen Oberflächenabschnitt und ein zweites des Äquatorialbereichs einen konkaven Oberflächenabschnitt auf, wobei der konkave Oberflächenabschnitt an dem zweiten Ende des Äquatorialbereichs zu dem konvexen Oberflächenabschnitt an dem ersten Ende des Äquatorialbereichs korrespondiert, um den konvexen Oberflächenabschnitt an dem ersten Ende des Äquatorialbereichs aufzunehmen.
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Ein Kapselspannring zur Stabilisierung des Kapselsacks eines Auges eines Menschen oder eines Tieres umfasst einen Äquatorialbereich zur Anordnung innerhalb des Kapselsacks in einem äquatorialen Bereich des Kapselsacks, wobei ein erstes Ende des Äquatorialbereichs einen konvexen Oberflächenabschnitt und ein zweites Ende des Äquatorialbereichs einen konkaven Oberflächenabschnitt aufweisen, und wobei der konkave Oberflächenabschnitt an dem zweiten Ende des Äquatorialbereichs zu dem konvexen Oberflächenabschnitt an dem ersten Ende des Äquatorialbereichs korrespondiert, um den konvexen Oberflächenabschnitt an dem ersten Ende des Äquatorialbereichs aufzunehmen.
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Der konvexe Oberflächenabschnitt an dem ersten Ende des Äquatorialbereichs ist insbesondere in zwei zueinander orthogonalen Richtungen konvex, so dass seine Gaußsche Krümmung zumindest bereichsweise ungleich null ist. Der konkave Oberflächenabschnitt an dem zweiten Ende des Äquatorialbereichs ist insbesondere in zwei zueinander orthogonalen Richtungen konkav, so dass seine Gaußsche Krümmung zumindest abschnittsweise ungleich null ist.
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Alternativ können Enden des Äquatorialbereichs beispielsweise korrespondierende Sattelflächen aufweisen oder als relativ zu einander um ca. 90 Grad gedrehte Gabeln ausgebildet sein, um eine formschlüssige Ausrichtung in zwei zu einander orthogonalen Richtungen (radial und axial bezogen auf den Kapselspannring oder die optische Achse des Auges) zu ermöglichen.
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Eine geometrisch korrespondierende Ausgestaltung der Enden des Äquatorialbereichs eines Kapselspannrings - mit oder ohne Haptiken - kann bei dem häufig zu beobachtenden Schrumpfen des Kapselsacks ein Aneinander-Vorbeigleiten der Enden und damit eine unerwünschte Verformung des Kapselspannrings unterbinden. Dadurch können die geometrisch korrespondierenden Enden einen vorbestimmten minimalen Umfang des Äquatorialbereichs gewährleisten.
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Die formschlüssige Ausrichtung und die Unterbindung des Aneinander-Vorbeigleitens der Enden des Äquatorialbereichs ist bei einem Kapselspannring mit einer oder mehreren Haptiken von besonderer Bedeutung. Einerseits würden aus den Haptiken in den Äquatorialbereich eingeleitete Kräfte eine relative Verschiebung und ein Aneinander-Vorbeigleiten nicht geometrisch korrespondierend ausgebildeter Enden begünstigen. Andererseits ist die Zentrierung des Äquatorialbereichs durch die sich in dem Sulcus abstützenden Haptiken gefährdet, wenn der schrumpfende Kapselsack auch den Kapselspannring verkleinern und damit die Haptiken nach radial innen bewegen kann.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kapselspannrings;
- 2 schematische axonometrische Darstellung eines Auges mit dem Kapselspannring aus 1;
- 3 eine weitere schematische Darstellung des Auges und des Kapselspannrings aus den 1 und 2;
- 4 eine schematische Darstellung der Kapselvorderfläche, der Zonula und des Kapselspannrings aus den 1bis 3;
- 5 eine weitere schematische Darstellung der Kapselvorderfläche, der Zonula und des Kapselspannrings aus den 1bis 3;
- 6 eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings;
- 7 eine schematische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings;
- 8 eine schematische axonometrische Darstellung eines Injektors mit dem Kapselspannring aus 7;
- 9 eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings;
- 10 eine weitere schematische Darstellung des Kapselspannrings aus 9;
- 11 eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings;
- 12 eine schematische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings;
- 13 eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kapselspannrings 40 mit einem Äquatorialbereich 50. Der Äquatorialbereich 50 weist näherungsweise die Gestalt eines Kreisrings auf. Abweichung von einem idealen Kreisring weist der Äquatorialbereich 50 eine Öffnung 59 zwischen einem ersten Ende 51 und einem zweiten Ende 52 auf. Somit ist der Äquatorialbereich 50 C-förmig.
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Bei dem dargestellten Beispiel sind das erste Ende 51 und das zweite Ende 52 des Äquatorialbereichs 50 geometrisch korrespondierend ausgebildet. Das im Wesentlichen kugelförmige erste Ende 51 weist eine konvexe Oberfläche auf. Das ähnlich einer Gelenkpfanne ausgebildete zweite Ende 52 weist einen zu der konvexen Oberfläche des ersten Endes 51 geometrisch korrespondierenden konkaven Oberflächenbereich auf.
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Wenn - insbesondere durch eine Schrumpfung des Kapselsacks - in den der Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 eingesetzt ist, nach radial innen wirkende, den Umfang des Äquatorialbereichs 50 verkleinernde Kräfte auftreten, greift das erste Ende 51 in das zweite Ende 52 des Äquatorialbereichs 50 ein. Dadurch ist ein Aneinander-Vorbeigleiten der Enden 51, 52 formschlüssig unterbunden. Der Umfang des Äquatorialbereichs 50 und damit auch der Kapselsack können nicht mehr weiter schrumpfen.
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Der Kapselspannring weist ferner zwei ähnliche oder - bei dem gezeigten Beispiel - gleiche Haptiken 60 auf. Jeweils ein erstes Ende 61 jeder Haptik ist an dem Äquatorialbereich 50 mechanisch starr befestigt. Jede Haptik 60 weist zwischen ihrem ersten Ende 61 und einem freien zweiten Ende 65 die Gestalt eines gewellten oder mehrfach in unterschiedliche Richtungen gekrümmten Strangs mit konstantem oder variierendem Querschnitt auf. Jede Haptik 60 weist einen ersten, nach innen, also bei der vorgesehenen Verwendung des Kapselspannrings 40 zu der optischen Achse 28 des Auges hin gekrümmten Abschnitt 62, einen nach außen, also von der optischen Achse 28 weg gekrümmten zweiten Abschnitt 63 und einen nach innen gekrümmten dritten Abschnitt 64 auf.
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Der Äquatorialbereich 50 ist im Wesentlichen in einer Ebene orthogonal zu der optischen Achse 28 des Auges und parallel zu der Zeichenebene der 1 angeordnet. Die ersten Abschnitte 62 der Optiken 60 können ebenfalls in dieser Ebene angeordnet sein. Alternativ sind die ersten Abschnitte 62 gegenüber dieser Ebene leicht nach anterior geneigt, um nicht in den für eine Intraokularlinse vorgesehenen Raum innerhalb des Kapselsacks einzugreifen. Die zweiten Abschnitte 63 der Haptiken 60 sind gegenüber dieser Ebene insbesondere noch stärker geneigt als die ersten Abschnitte 62. Die dritten Abschnitte 64 sind gegenüber dieser Ebene wieder weniger geneigt als die zweiten Abschnitte 63 oder sogar parallel zu der Ebene oder in entgegengesetzter Richtung geneigt, so dass das zweite Ende 65 jeder Haptik 60 von der Ebene, in der der Äquatorialbereich 50 liegt, einen geringeren Abstand aufweist als die zweiten Abschnitte 63 der Haptiken.
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Der gesamte Kapselspannring 40 ist insbesondere einstückig, monolithisch hergestellt aus PMMA Polymethylmethacrylat oder einem anderen biokompatiblen Material geeigneter Elastizität. Der Kapselspannring 40 kann in einem mechanisch spannungsfreien Zustand die in 1 gezeigte Konfiguration einnehmen. Alternativ kann der Kapselspannring 40 die in 1 gezeigte Konfiguration erst bei der vorgesehenen Anwendung im Auge eines Menschen oder Tieres einnehmen. Der Kapselspannring 40 kann ferner gegen elastische Rückstellkräfte seines Materials in eine vollständig oder weitgehend gestreckte Konfiguration überführt werden, in der er beispielsweise in der Kanüle eines Injektors angeordnet werden kann, um in die Hinterkammer eines Auges eingebracht zu werden.
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2 zeigt eine schematische axonometrische Darstellung eines Auges 10, dessen Lederhaut 11 und Hornhaut 12 entlang einer Ebene aufgeschnitten sind, um das Innere des Auges sichtbar zu machen. Hinter der Hornhaut 12 liegt die Vorderkammer oder vordere Augenkammer 13. Die Iris 15 begrenzt die Vorderkammer posterior. Der Bereich im Übergang zwischen dem Rand der Hornhaut 12 und dem äußeren Rand der Iris 15 bildet den Vorderkammerwinkel 14. Der Ziliarkörper 16 umschließt ringförmig den Hinterkammerwinkel oder Sulcus 17. Der Sulcus 17 wird durch den äußeren Rand der Iris 15, den Ziliarkörper 16 und den äußeren Rand der Zonula 18 gebildet. Der größte Teil des Volumens des Auges 10 wird durch den Glaskörper 19 eingenommen, der von der Netzhaut 20 umgeben ist.
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Die Zonula 18 umfasst radial angeordnete Zonulafasern, deren äußere Enden mit dem Ziliarkörper 16 und deren radial innere Enden mit dem Kapselsack 30 verbunden ist. Beim gesunden Auge umschließt der Kapselsack 30 die Linse, die bei dem dargestellten Auge 10 bereits entfernt ist. Der Kapselsack 30 umfasst eine Kapselvorderfläche 31, die anteriore Membran des Kapselsacks 30. Die posteriore Membran des Kapselsacks 30, auch als Hinterkapsel bezeichnet, ist in 2 nicht dargestellt, weil sie für den Kapselspannring 40 nur eine untergeordnete Rolle spielt. In der Kapselvorderfläche 31 ist eine zentrale Öffnung 32 mit einem kreisförmigen oder im Wesentlichen kreisförmigen Rand 33 erzeugt.
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In den Kapselsack 30 ist der anhand der 1 dargestellte Kapselspannring 40 eingesetzt. Der Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 ist in 2 durch eine gestrichelte Linie angedeutet, da er im äquatorialen Bereich 35 des Kapselsacks 30 zwischen den äußeren Randbereichen der Kapselvorderfläche 31 und der in 2 nicht dargestellten Hinterkapsel angeordnet und somit in der Darstellung in 2 hinter der Kapselvorderfläche 31 angeordnet ist. Die nach innen gekrümmten ersten Abschnitte 62 der Haptiken 60 sind ebenfalls hinter der Kapselvorderfläche 31 angeordnet und deshalb in 2 durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Die nach außen gekrümmten zweiten Abschnitte 63 der Haptiken 60 greifen um den Rand 33 der Öffnung 32 herum. Die nach innen gekrümmten dritten Abschnitte 64 der Haptiken 60 sind anterior der Kapselvorderfläche 31 und damit auch in der Darstellung der 2 vor der Kapselvorderfläche 31 und der Zonula 18 angeordnet. Die dritten, nach innen gekrümmten Abschnitte 64 der Haptiken 60 greifen in den Sulcus 17 ein und stützen so den Kapselspannring 40 ab und zentrieren ihn im Auge.
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3 zeigt eine weitere schematische Darstellung des Auges aus 2. Die Darstellung in 3 unterscheidet sich von der Darstellung in 2 dadurch, dass die Zeichenebene der 3 ähnlich wie die Zeichenebene der 1 orthogonal zu der optischen Achse 28 des Auges 10 ist. Die transparente Hornhaut 12 ist in 3 nicht sichtbar. Die Iris 15 (vgl. 2) ist in 3 maximal dilatiert dargestellt, um den Blick auf die Kapselvorderfläche 31 des Kapselsacks 30, die Zonula 18 und den Sulcus 17 zu ermöglichen.
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Der Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 liegt posterior der Kapselvorderfläche 31 und damit auch bei der Darstellung in 3 hinter der Kapselvorderfläche 31 und ist deshalb in 3 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Gleiches gilt für die nach innen gekrümmten ersten Abschnitte 62 der Haptiken 60. Der Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 ist im äquatorialen Bereich 35 des Kapselsacks 30 zwischen dem äußeren Rand der Kapselvorderfläche 31 und dem äußeren Rand der erwähnten, aber auch in 3 nicht dargestellten Hinterkapsel angeordnet.
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Die nach außen gekrümmten zweiten Abschnitte 63 der Haptiken 60 umgreifen den Rand 33 der Kapselvorderfläche 31 und durchgreifen dabei die Öffnung 32. Die nach innen gekrümmten dritten Abschnitte 64 der Haptiken 60 sind anterior und damit auch bei der Darstellung in 3 vor der Kapselvorderfläche 31 und der Zonula 18 angeordnet und greifen in den Sulcus 17 ein.
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4 zeigt eine weitere schematische axonometrische Darstellung der Kapselvorderfläche 31, der Zonula 18 und des Kapselspannrings 40. Der Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 liegt in dem äquatorialen Bereich 35 des Kapselsacks 30 und ist teilweise durch die Kapselvorderfläche 31 verdeckt und insoweit nur durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Die nach außen gekrümmten zweiten Abschnitte 63 der Haptiken 60 umgreifen den Rand 33 der Kapselvorderfläche 31.
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5 zeigt eine weitere schematische Darstellung der Kapselvorderfläche 31, der Zonula 18 und des Kapselspannrings 40. Die Darstellung in 5 unterscheidet sich von der Darstellung in 4 dadurch, dass die Zeichenebene orthogonal zu der optischen Achse 28 des Auges ist.
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6 zeigt eine weitere schematische axonometrische Darstellung des Kapselspannrings 40 aus den 1 bis 5. Die gewählte Perspektive entspricht derjenigen der 4 und näherungsweise derjenigen der 2.
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings 40, der in einigen Merkmalen, Eigenschaften und Funktionen dem anhand der 1 bis 6 dargestellten Kapselspannring ähnelt. Die Art der Darstellung entspricht derjenigen der 1. Nachfolgend sind insbesondere Merkmale, Eigenschaften und Funktionen des in 7 gezeigten Kapselspannrings, in denen dieser sich von dem anhand der 1 bis 6 dargestellten Kapselspannring unterscheidet, beschrieben.
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Der in 7 gezeigte Kapselspannring 40 weist einen Äquatorialbereich 50 auf, der mehrere oder zahlreiche helikale Windungen 56 umfasst. Die helikalen Windungen 56 erhöhen die Elastizität des Äquatorialbereichs 50. Bei dem dargestellten Beispiel sind die helikalen Windungen einzeln und voneinander beabstandet und über den Umfang des Äquatorialbereichs 50 gleichmäßig verteilt angeordnet. Bei dem dargestellten Beispiel sind die Schraubenachsen der helikalen Windungen 56 jeweils parallel oder im Wesentlichen parallel zu der optischen Achse 28 des Auges 10.
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Bei dem dargestellten Beispiel weist der Kapselspannring 40 Haptiken 60 auf, die denen des anhand der 1 bis 6 dargestellten Kapselspannrings ähneln oder gleichen.
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8 zeigt eine schematische axonometrische Darstellung eines Injektors 90 mit dem anhand der 7 dargestellten Kapselspannring. Der Injektor 90 weist eine Kanüle 91 auf, in der der Kapselspannring 40 angeordnet ist. Das proximale Ende der Kanüle 91 ist mit einem Griff 92 mechanisch starr verbunden. Ein Stempel 95 ragt von proximal in die Kanüle 91. Der Stempel 95 ist in Längsrichtung der Kanüle 91 bewegbar. Durch manuellen Druck auf einen Griff 96 an dem proximalen Ende des Stempels 95 kann der Kapselspannring 40 nach distal aus der Kanüle 91 ausgestoßen werden.
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Der anhand der 7 dargestellte Kapselspannring 40 weist im Gegensatz zu dem anhand der 1 bis 6 dargestellten Kapselspannring keine Öffnung auf und kann deshalb nicht vollständig oder weitgehend gestreckt in der Kanüle 91 angeordnet werden. Die helikalen Windungen 56 des Äquatorialbereichs 50 des Kapselspannrings 40 schaffen jedoch eine hohe mechanische Elastizität des Äquatorialbereichs 50. Der Querschnitt der Kanüle 91 kann deshalb ähnlich klein sein wie bei einem herkömmlichen Kapselspannring, der vollständig oder weitgehend gestreckt in der Kanüle angeordnet sein kann.
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9 zeigt eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings 40, der in einigen Merkmalen, Eigenschaften und Funktionen den anhand der 1 bis 8 dargestellten Kapselspannringen ähnelt. Die Art der Darstellung, insbesondere die gewählte Blickrichtung, entspricht derjenigen der 4 und 6 und näherungsweise derjenigen der 2. Nachfolgend sind insbesondere Merkmale, Eigenschaften und Funktionen beschrieben, in denen der in 9 gezeigte Kapselspannring 40 sich von den anhand der 1 bis 8 dargestellten Kapselspannringen unterscheidet.
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Der in 9 gezeigte Kapselspannring unterscheidet sich von den anhand der 1 bis 8 dargestellten Kapselspannringen insbesondere dadurch, dass er eine elastische Lippe 70 aufweist, die von dem Äquatorialbereich 50 nach radial innen ragt. Die elastische Lippe 70 ist beispielsweise aus Silikon oder einem Elastomer gebildet. Die elastische Lippe 70 weist die gleiche Topologie auf wie der Äquatorialbereich 50, ist also C-förmig mit einer Öffnung im Bereich der Öffnung 59 zwischen den Enden 51, 52 des Äquatorialbereichs 50. Der äußere Rand 72 der Lippe 70 ist mit dem Äquatorialbereich 50 verbunden. Der innere Rand 74 der Lippe 70 ragt in den von dem Äquatorialbereich 50 umschlossenen Raumbereich hinein.
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Die Lippe 70 ist insbesondere geeignet, um posterior einer Intraokularlinse angeordnet zu sein und ein Abgleiten der Intraokularlinse in den Glaskörper zu unterbinden.
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10 zeigt eine weitere schematische Darstellung des Kapselspannrings 40 aus 9. Die Art der Darstellung in 10 entspricht derjenigen der 1, 5 und 7. Die Zeichenebene der 10 ist orthogonal zu der optischen Achse 28 des Auges. Die anhand der in den vorangehenden Figuren beschriebenen Merkmale sind in 10 erkennbar.
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11 zeigt eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings 40, der in einigen Merkmalen, Eigenschaften und Funktionen den anhand der 1 bis 10 dargestellten Kapselspannringen ähnelt. Die Blickrichtung der 11 schließt mit der optischen Achse des Auges einen kleinen Winkel ein. Nachfolgend sind insbesondere Merkmale, Eigenschaften und Funktionen beschrieben, in denen der in 11 gezeigte Kapselspannring 40 sich von den anhand der 1 bis 10 dargestellten Kapselspannringen unterscheidet.
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Der in 11 gezeigte Kapselspannring 40 weist ähnlich wie der anhand der 7 und 8 dargestellte Kapselspannring einen Äquatorialbereich 50 mit mehreren helikalen Windungen 56 und ohne Öffnung auf. Insoweit ähnelt der in 11 gezeigte Kapselspannring 40 vor allem dem anhand der 7 und 8 dargestellten Kapselspannring.
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Anders als der anhand der 7 und 8 dargestellte Kapselspannring weist der in 11 gezeigte Kapselspannring 40 zwei nach radial innen ragende elastische Lippen 70, 80 auf. Jede dieser beiden Lippen 70, 80 ähnelt der Lippe des anhand der 9 und 10 dargestellten Kapselspannrings. Da der Äquatorialbereich 50 jedoch keine Öffnung aufweist, sind die beiden Lippen 70, 80 bei dem dargestellten Beispiel ebenfalls als geschlossene Ringe ausgebildet.
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Die erste, anteriore Lippe 70 ist anterior den ersten, nach innen gekrümmten Abschnitten 62 der Haptiken 60 angeordnet. Die dritten, nach innen gekrümmten Abschnitte 64 der Haptiken 60 sind anterior der ersten, anterioren Lippe 70 angeordnet. Die zweite Lippe 80 ist posterior der ersten, nach innen gekrümmten Abschnitte 62 der Haptiken 60 angeordnet. Bei dem dargestellten Beispiel weisen beide Lippen 70, 80 die gleichen in radialer Richtung gemessenen Breiten auf.
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Der Rand einer Intraokularlinse oder Haptiken einer Intraokularlinse können zwischen den Lippen 70, 80 angeordnet werden. Die Lippen 70, 80 können die Intraokularlinse zuverlässig und zentriert an der vorgesehenen Position in dem Kapselsack halten.
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12 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings 40, der in einigen Merkmalen, Eigenschaften und Funktionen den anhand der 1 bis 11 dargestellten Kapselspannringen ähnelt. Die Art der Darstellung in 12 entspricht derjenigen der 1, 5, 7, 10. Nachfolgend sind insbesondere Merkmale, Eigenschaften und Funktionen des in 12 gezeigten Kapselspannrings beschrieben, in denen dieser sich von den anhand der 1 bis 11 dargestellten Kapselspannringen unterscheidet.
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Der in 12 gezeigte Kapselspannring 40 weist ähnlich wie der anhand der 11 dargestellte Kapselspannring zwei nach radial innen ragende Lippen 70, 80 auf. Im Unterschied zu dem anhand der 11 dargestellten Kapselspannring sind die in radialer Richtung gemessenen Breiten der Lippen 70, 80 bei dem in 12 gezeigten Kapselspannring 40 unterschiedlich. Die posteriore Lippe 80 ist breiter als die anteriore Lippe 70. Die größere Breite der posterioren Lippe 80 kann ein Abgleiten einer Intraokularlinse in den Glaskörper besonders zuverlässig unterbinden. Die geringere Breite der anterioren Lippe 70 kann das Einsetzen einer Intraokularlinse zwischen die Lippen 70, 80 vereinfachen.
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Der in 12 gezeigte Kapselspannring 40 unterscheidet sich von dem anhand der 11 dargestellten Kapselspannring ferner dadurch, dass eine der Lippen 70, 80 - bei dem dargestellten Beispiel: die anteriore Lippe 70 - eine Winkelskala aufweist. Diese Winkelskala umfasst in gleichmäßigen Winkelabständen (beispielsweise 5 Grad oder 10 Grad) angeordnete Linien und bei dem dargestellten Beispiel ferner Zahlen, die Winkelpositionen identifizieren.
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Eine Winkelskala wie in 12 gezeigt oder eine Markierung von einer oder mehreren Winkelpositionen kann auch bei den anhand der 9 bis 11 dargestellten Kapselspannringen vorgesehen sein.
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13 zeigt eine schematische axonometrische Darstellung eines weiteren Kapselspannrings 40, der in einigen Merkmalen, Eigenschaften und Funktionen den anhand der 1 bis 12 dargestellten Kapselspannringen ähnelt. Der Kapselspannring 40 ist entlang einer Ebene, die die optische Achse des Auges enthält, geschnitten dargestellt.
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In 13 ist erkennbar, dass die äußeren Ränder 72, 82 der Lippen 70, 80 mit dem Äquatorialbereich 50 verbunden sind und die Lippen 70, 80 parallel oder im Wesentlichen parallel nach radial innen ragen. Bei dem dargestellten Beispiel liegt die posteriore Lippe 80 im Wesentlichen in einer Ebene, die anteriore Lippe 70 kann flach konisch ausgebildet sein, um ein Einführen des Rands einer Intraokularlinse oder von Haptiken einer Intraokularlinse zwischen den Lippen 70, 80 zu vereinfachen.
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Die äußeren Ränder 72, 82 der Lippen 70, 80 können stoffschlüssig mit dem Äquatorialbereich 50 des Kapselspannrings 40 verbunden sein. Insbesondere kann der Äquatorialbereich 50 in das die Lippen 70, 80 bildende Material eingegossen sein. Alternativ können die Lippen 70, 80 wie in 13 angedeutet, gemeinsam ein monolithisches ringförmiges Bauteil mit dem Querschnitt eines U bilden. Dabei bilden die Lippen 70, 80 die - bei dem dargestellten Beispiel ungleich langen - parallelen Schenkel des U. Der Äquatorialbereich 50 ist mit Vorspannung in dieses die Lippen 70, 80 bildende Bauteil eingesetzt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Auge eines Patienten
- 11
- Lederhaut
- 12
- Hornhaut
- 13
- vordere Augenkammer
- 14
- Vorderkammerwinkel zwischen dem Rand der Hornhaut 12 und dem Rand der Iris 15
- 15
- Iris
- 16
- Ziliarkörper
- 17
- Sulcus oder Hinterkammerwinkel zwischen äußerem Rand der Iris 15, dem Ziliarkörper 16 und der Zonula 18
- 18
- Zonula
- 19
- Glaskörper
- 20
- Netzhaut
- 28
- optische Achse des Auges 10
- 30
- Kapselsack
- 31
- anteriore Membran des Kapselsacks 30, auch Kapselvorderfläche
- 32
- Öffnung in der Kapselvorderfläche 31
- 33
- Rand der Öffnung 32
- 35
- äquatorialer Bereich des Kapselsacks 30
- 40
- Kapselspannring
- 50
- Äquatorialbereich des Kapselspannrings 40
- 51
- erstes Ende des Äquatorialbereichs 50
- 52
- zweites Ende des Äquatorialbereichs 50
- 56
- helikale Windung des Äquatorialbereichs 50
- 59
- Öffnung zwischen dem ersten Ende 51 und dem zweiten Ende 52 des Äquatorialbereichs 50
- 60
- Haptik an dem Äquatorialbereich 50
- 61
- erstes Ende der Haptik 60, mit dem Äquatorialbereich 50 starr verbunden
- 62
- erster, nach innen, zu der optischen Achse 28 des Auges 10 hin gekrümmter Abschnitt der Haptik 60
- 63
- zweiter, nach außen, von der optischen Achse 28 des Auges 10 weg gekrümmter Abschnitt der Haptik 60
- 64
- dritter, nach innen, zu der optischen Achse 28 des Auges 10 hin gekrümmter Abschnitt der Haptik 60
- 65
- zweites Ende der Haptik 60
- 70
- erste, anteriore Lippe an dem Äquatorialbereich 50, nach radial innen ragend
- 72
- äußerer Rand der ersten Lippe 70
- 74
- innerer Rand der ersten Lippe 70
- 76
- Markierung oder Winkelskala oder Winkelangabe an der ersten Lippe 70
- 80
- zweite, posteriore Lippe an dem Äquatorialbereich 50, nach radial innen ragend
- 82
- äußerer Rand der zweiten Lippe 80
- 84
- innerer Rand der zweiten Lippe 80
- 90
- Injektor
- 91
- Kanüle des Injektors 90
- 92
- Griff des Injektors 90
- 95
- Stempel des Injektors 90
- 96
- Griff an dem proximalen Ende des Stempels 95
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19951148 A1 [0004]
- DE 10016929 C2 [0005]
- DE 10059482 A1 [0006]
- DE 10215729 C1 [0007]
- WO 03/022182 A1 [0008]
- DE 102004027236 A1 [0009]
- EP 1800621 A1 [0010]