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Die Erfindung betrifft eine Mischeinheit für einen Beschicker gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Beschicker gemäß dem Anspruch 17 sowie einen Förderer gemäß Anspruch 18. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Mischen von Straßenbaumaterial gemäß dem Anspruch 19.
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Straßenaufbauten bzw. Oberflächenbeläge, die beispielsweise begehbar oder befahrbar sind, wie insbesondere Fahrbahnbeläge oder Straßendeckenschichten bzw. Straßendecken, werden üblicherweise aus einem Straßenbaumaterial wie vorzugsweise Asphalt hergestellt. Zum Herstellen der auf einem Untergrund aufgebrachten Materialschicht werden im Allgemeinen Straßenfertiger eingesetzt.
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Das Material wird dem Straßenfertiger daher üblicherweise zumindest im Wesentlichen kontinuierlich zugeführt, um einen gleichmäßigen und möglichst ununterbrochenen Auftrag des heißen Materials zu gewährleisten. Als Materialpuffer für kürzere Lieferunterbrechungen weist der Straßenfertiger im Allgemeinen einen auch als Materialbunker bezeichneten Behälter bzw. einen Vorratsbehälter auf. Das Material wird dazu üblicherweise von einem Beschicker mit Hilfe eines Förderers in diesen Vorratsbehälter transportiert. Dazu kann der Förderer des Beschickers als Kratzerförderer oder Gurtförderer ausgebildet sein, durch den das Material, insbesondere das Straßenbaumaterial, aus einem Vorratsbehälter des Beschickers zum Vorratsbehälter des Straßenfertigers transportiert wird.
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Das üblicherweise verwendete Straßenbaumaterial besteht aus unterschiedlich großen Bestandteilen bzw. ist die Korngröße des verwendeten Materials nicht identisch sondern weist vielmehr eine gewisse Größenverteilung auf. Auch bezüglich der Temperatur kann das von dem Beschicker transportierte Straßenbaumaterial Inhomogenitäten aufweisen. Zum Erreichen einer hohen Einbauqualität des Straßenbelags ist es jedoch von herausragender Bedeutung, dass sowohl die Bestandteile des Materials als auch die Temperatur des verwendeten Materials eine homogene Verteilung aufweisen.
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Es ist bekannt, dass zum Homogenisieren bzw. Mischen des Straßenbaumaterials Mischeinheiten eingesetzt werden. Durch die Verwendung der Mischeinheiten wird allerdings die Transport- bzw. Förderleistung des Förderers des Beschickers extrem reduziert. Das führt dazu, dass sich der gesamte Einbauprozess verlängert bzw. das auch der Straßenfertiger nur mit einer reduzierten Geschwindigkeit mit Straßenbaumaterial versorgt wird. Andererseits kann es insbesondere durch rechtliche Auflagen oder aber auch bestimmte Material- bzw. Witterungsbedingungen notwendig sein, eine Mischeinheit einzusetzen. Der Anbau einer derartigen Mischeinheit an einen Förderer bzw. der Umbau des Beschickers ist mit großem zeitlichem sowie maschinellem Aufwand verbunden, der ebenfalls zu einer zeitlichen Verzögerung des Einbauprozesses führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischeinheit bzw. einen Beschicker und einen Förderer sowie ein Verfahren zum Mischen von Straßenbaumaterial zu schaffen, mit dem ein Förderprozess des Straßenbaumaterials auf eine besonders zeiteffiziente Art und Weise erfolgen kann und zwar ohne dass dabei die Qualität des Einbauergebnisses leidet.
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Eine Mischeinheit zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass eine Mischeinheit einem Förderer eines Beschickers zugeordnet ist. Diese Mischeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Materialstromtrenner aufweist, welcher über einem Fördermittel des Förderers positionierbar ist und einen Materialstrom des Straßenbaumaterials aufteilt. Weiter ist es vorgesehen, dass die Mischeinheit mindestens eine Schnecke bzw. eine Mischwelle aufweist, die über einem Fördermittel des Förderers oder unterhalb eines Abwurfendes des Förderers mit einer Längsachse quer zu einer Förderrichtung des Straßenbaumaterials positionierbar ist. Durch den, insbesondere platten- oder keilförmigen oder runden, Materialstromtrenner der sich auf oder über dem Fördermittel befindet und mit einer Seite, insbesondere Keilspitze, entgegen der Förderrichtung ausgerichtet ist, kann der Materialstrom des Förderers, wie hier beispielhaft dargestellt, pflugartig in zwei Teilströme unterteilt werden, die zu Randbereichen des Förderers geleitet werden. Gleichermaßen ist es denkbar, dass dem Förderer bzw. dem Fördermittel mehrere Materialstromtrenner zugeordnet sind, durch welche der Materialstrom in mehrere Teilströme aufgeteilt wird. Der so aufgeteilte Materialstrom kann direkt von der Schnecke auf dem Fördermittel erfasst und wieder zusammengeführt, bevor der zusammengeführte Materialstrom den Förderer am Abwurfende verlässt. Für den Fall, dass die Schnecke unterhalb des Abwurfendes positioniert ist, ist es alternativ denkbar, dass der aufgeteilte Materialstrom den Förderer am Abwurfende verlässt und in die Schnecke fällt. Die Schnecke ist derart konfiguriert, dass sie die mindestens zwei Materialteilströme wieder zusammenführt. Dazu kann die Schnecke beispielsweise zwei gegenläufig konfigurierte Schneckenhälften aufweisen. Die entgegenlaufenden Flügel der Schnecke bewirken die Mischung der Teilströme. Durch diese Zweiteilung des Mischprozesses wird das Material auf eine besonders effiziente und gleichmäßige Art und Weise transportiert und vermischt.
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Die Erfindung kann es vorzugsweise weiter vorsehen, dass die beanspruchte Mischeinheit lösbar mit dem Förderer oder mit dem Abwurfende des Förderers koppelbar ist. Dadurch lässt sich die Mischeinheit bedarfsabhängig mit dem Beschicker bzw. dem Förderer koppeln bzw. entkoppeln. Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass die Mischeinheit fest mit dem Förderer des Beschickers verbunden ist.
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Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung kann es vorsehen, dass ein Mischkasten, insbesondere ein Schneckentrog, in dem die Schnecke drehbar angeordnet ist bzw. antreibbar ist, durch mindestens einen Aktuator, vorzugsweise einen oder zwei Hydraulikzylinder, um eine Schwenkachse, die quer zur Förderrichtung des Straßenbaumaterials orientiert ist, verschwenkbar ist. Durch die Verschwenkung der Schnecke bzw. des Mischkastens durch die Aktuatoren kann die Mischeinheit auf eine schnelle und einfache Art und Weise aktiviert werden bzw. deaktiviert werden. Für den Fall, dass eine Mischung des Materials aufgrund bestimmter Vorgaben oder witterungsbedingt erforderlich ist, lässt sich der gesamte Mischkasten per Knopfdruck aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition verschwenken.
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Weiter kann es vorgesehen sein, dass die Schnecke bzw. der Mischkasten aus einer inaktiven Position in eine aktive Position verschwenkbar ist, wobei sich der Mischkasten bzw. die Schnecke in der aktiven Position direkt über dem Fördermittel des Förderers oder unter dem Abwurfende des Förderers befindet und somit den Materialstrom direkt empfängt. In der passiven Position befindet sich die Schnecke bzw. der Mischkasten hinter oder über dem Abwurfende bzw. dem Fördermittel des Förderers.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung kann es des Weiteren vorsehen, dass der Materialstromtrenner in einem gehäuseartigen Deckel über einem Obertrum des Fördermittels, insbesondere des Förderbandes oder eines Fördergurtes angeordnet ist, wobei dieser Deckel den Endbereich des Fördermittels, wenigstens weitestgehend abdeckt. Durch den Deckel wird vermieden, dass Straßenbaumaterial unkontrolliert über das Abwurfende des Förderers hinausfällt bzw. dass das gesamte Straßenbaumaterial durch den Mischkasten gefördert wird. Durch den Deckel erfolgt somit eine Kanalisierung des Straßenbaumaterials zu dem Abwurfende bzw. dem Mischkasten hin. Gleichermaßen dient der Deckel als Halte- bzw. Positionsmittel des Materialstromtrenners über dem Förderer.
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Bevorzugt ist es weiter vorgesehen, dass durch ein Verschwenken und/oder Verschieben des Deckels der Abstand des Materialstromtrenners, insbesondere einer unteren Kante des Materialstromtrenners, zu dem Obertrum des Fördermittels veränderbar ist, nämlich vorzugsweise kontinuierlich, aus einer aktiven Stellung in eine passive Stellung bringbar ist, wobei sich der Materialstromtrenner in der aktiven Stellung in dem Materialstrom befindet und in der passiven Stellung nur teilweise im oder über dem Materialstrom angeordnet ist. Bedarfsabhängig ist demnach auch hier der Materialstromtrenner entweder in den Strom bringbar zum beschriebenen Aufteilen des Materialstroms oder eben aus dem Strom herausführbar, sodass der Materialstrom ungeteilt dem Abwurfende zugeführt wird. Ein weiterer Vorteil der Abstandsänderung zwischen dem Materialstromtrenner und dem Obertrum besteht darin, dass bei einer sich ändernden Kettenspannung des Förderers der Materialstromtrenner genau in die Position bringbar ist, in der er effektiv den Materialstrom teilt. Der Materialstromtrenner kann demnach in Abhängigkeit von der Kettenspannung über dem Obertrum in Position bringbar sein.
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Weiter kann es besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Deckel auf einer Oberseite eine Öffnung aufweist, in die lösbar eine Basisplatte des Materialstromtrenners befestigbar ist, sodass der Materialstromtrenner mit seiner Basisplatte von dem Deckel trennbar ist. Dabei kann die Basisplatte über eine Schraubverbindung, Bolzen oder dergleichen lösbar mit dem Deckel verbindbar sein. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht es vor, dass die Basisplatte mit vier federvorgespannten Bolzen lösbar dem Deckel zugeordnet ist. Durch manuelles Lösen dieser Bolzen lässt sich die Basisplatte samt Materialstromtrenner von der Öffnung des Deckels entfernen, sodass das Straßenbaumaterial ungeteilt auf dem Förderer in Richtung Abwurfende transportiert wird. Durch dieses schnelle und einfache Lösen der Basisplatte bzw. der Entfernung des Materialstromtrenners lässt sich ohne maschinellen oder zeitlichen Aufwand die Mischeinheit aktivieren bzw. in einen passiven Zustand versetzen. Je nach Größe sowie Dimensionierung des Materialstromtrenners kann auch die Größe bzw. die Form der Basisplatte ausfallen. Für den Fall, dass dem Deckel mehrere Materialstromtrenner zugeordnet sind, können diese Materialstromtrenner einer Basisplatte zugeordnet sein. Weiter ist es denkbar, dass dem Deckel mehrere Basisplatten mit jeweils einem Materialstromtrenner zugeordnet sind. Durch die gezielte Entnahme bzw. Zugabe von Materialstromtrenner können verschiedenste Materialströme erzeugt werden, welche der Schnecke zugeführt werden.
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Bevorzugt kann es weiter vorgesehen sein, dass der Deckel, insbesondere mit einem in Förderrichtung betrachtet ersten Ende, entlang einer bzw. zwei Schienen parallel zur Förderrichtung des Förderers verschiebbar ist, wobei ein gegenüberliegendes zweites Ende des Deckels eine Parabel bzw. Kreisbahn vollführen kann, sodass sich der Abstand des Deckels bzw. des Materialstromtrenners zu dem Fördermittel verändert. Die Schienen können dabei eine Gleitfläche aus einem Material mit einem besonders geringen Reib- bzw. Gleitwiderstand aufweisen. Hier bietet sich als Material beispielsweise ein Kunststoff bzw. Teflon an. Es ist außerdem denkbar, dass der Deckel über andere Mittel bzw. Aktuatoren relativ zu dem Förderer beweglich gelagert ist, um die relative Position zu dem Abwurfende variabel zu ändern.
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Erfindungsgemäß kann es bevorzugt weiter vorgesehen sein, dass der Materialstromtrenner bzw. der Deckel und die Schnecke bzw. der Mischkasten miteinander bewegungsgekoppelt sind. Das heißt, bei einer Bewegung der Schnecke bzw. des Mischkastens bewegt sich gleichermaßen der Materialstromtrenner bzw. der Deckel. Dadurch kann zum einen die Anzahl der notwendigen Aktuatoren reduziert werden und zum anderen die Umstellung der Mischeinheit aus einem passiven in einen aktiven Zustand beschleunigt werden.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel kann es vorgesehen sein, dass der Materialstromtrenner bzw. der Deckel und die Schnecke bzw. der Mischkasten eine gemeinsame Rotationsachse quer zur Förderrichtung des Straßenbaumaterials aufweisen, wobei diese Rotationsachse durch mindestens ein Gelenk oder mindestens ein Scharnier gebildet ist. Durch die Betätigung des mindestens einen Aktuators sind der Mischkasten sowie die Rotationsachse um die Schwenkachse herum bewegbar bzw. drehbar. Beim Verschwenken des Mischkastens um die Schwenkachse wird darüber hinaus der Deckel entlang der Schienen bewegt. Der Deckel bzw. der Materialstromtrenner vollführt somit bei einer Rotation des Mischkastens, bewirkt durch den mindestens einen Aktuator, eine überlagerte Translations- sowie Rotationsbewegung. Bei dieser überlagerten Bewegung wird der Deckel beim Aktivieren des Mischkastens bzw. der Schnecke in Förderrichtung bewegt und gleichzeitig auf die Oberseite des Förderers zu. Bei einer Inaktivierung der Mischeinheit, sprich bei einem Verschwenken des Mischkastens bzw. der Schnecke in die inaktive Position bewegt sich das erste Ende des Deckels entlang der Schiene entgegen der Förderrichtung und das zweite Ende des Deckels wird angehoben, sodass sich der Abstand zwischen dem Materialstromtrenner und dem Obertrum vergrößert.
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Weiter kann es vorgesehen sein, dass an dem Mischkasten mindestens ein Abstreifer mit vorzugsweise mehreren Abstreifelementen befestigbar ist zum Abstreifen von Straßenbaumaterial von dem Förderer bzw. von dem Fördermittel. Die mehreren Abstreifelemente können als voneinander beabstandete, vorzugsweis federvorgespannte, Klingen ausgebildet sein. Durch den Abstreifer wird Straßenbaumaterial, das an dem Fördermittel kleben bleibt, abgestreift und fällt gegebenenfalls zurück in den Mischkasten.
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Eine Weiterentwicklung kann es außerdem vorsehen, dass der Abstreifer derart an dem Mischkasten befestigt ist, dass ein Abstand zwischen dem Abstreifer, insbesondere den Abstreifelementen, und dem Förderer bzw. des Fördermittels einstellbar ist. Dazu kann der Abstreifer entsprechende Stellmittel aufweisen, wie beispielsweise Stellschrauben. In der aktiven Position der Schnecke bzw. des Mischkastens ist der Abstreifer derart bzgl. des Fördermittels einstellbar, dass das Straßenbaumaterial besonders effizient von dem Fördermittel abstreifbar ist.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass an dem Mischkasten mehrere Abdeckbleche lösbar befestigbar sind, zur Veränderung einer Größe einer Auswurföffnung des Mischkastens. Diese, vorzugsweise bogenförmige, Bleche mit einer Breit von 1 cm bis 10 cm, insbesondere 5 cm, können bedarfsabhängig an dem Mischkasten montiert werden und zwar derart, dass die Abwurföffnung verkleinert oder vergrößert wird. Für eine kleine Abwurföffnung sind mehrere Abdeckbleche an den Mischkasten, insbesondere unter die Schnecke, montierbar. Durch diese Reduzierung der Abwurföffnung verbleibt das Material länger in dem Mischkasten, was zu einer besseren Durchmischung des Materials führt. Beispielsweise können unter jeder Mischkastenhälfte jeweils 2, 3, 4 oder 5 Abdeckbleche montiert werden. Für eine Erhöhung des Materialdurchsatzes oder für Reinigungs- oder Wartungszwecke können einige oder alle Abdeckbleche von dem Mischkasten demontiert werden.
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Vorzugsweise ist es außerdem vorgesehen, dass die mindestens eine Schnecke, insbesondere die Mischwelle, entlang ihrer Längsachse unterschiedliche Steigungen aufweist, wobei die Steigungen zu einer Mitte der Längsachse hin symmetrisch oder asymmetrisch abnehmen oder zunehmen. Durch eine variierende Steigung der Schnecke können die Fördergeschwindigkeit bzw. der Materialdurchsatz sowie die Mischleistung ebenfalls variieren. So kann durch eine entsprechende Steigung das Misch- und das Einbauergebnis optimiert werden.
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Ein Beschicker zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird durch den Anspruch 17 beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, dass ein Beschicker zur Herstellung eines Straßenbelags eine Mischeinheit aufweist, gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16.
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Ein Förderer zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird durch den Anspruch 18 beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, dass der Förderer eine Mischeinheit gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16 aufweist.
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Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird durch die Maßnahmen des Anspruchs 19 beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, das Straßenbaumaterial auf einem Förderer eines Beschickers in eine Förderrichtung transportiert wird und ein Materialstrom des Straßenbaumaterials zunächst auf dem Förderer durch mindestens einen Materialstromtrenner in mindestens zwei Materialströme aufgeteilt wird. Erfindungsgemäß werden diese Ströme auf dem Förderer von einer Schnecke durchmischt oder von dem Förderer weiter in Richtung eines Abwurfendes transportiert und dort in einen Mischkasten, in dem sich mindestens eine Schnecke befindet, gefördert zum Mischen des Straßenbaumaterials. Durch diesen Prozess kann das Straßenbaumaterial auf eine besonders effiziente Art und Weise gemischt bzw. homogenisiert werden.
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Bevorzugt ist es weiter vorgesehen, dass der Materialstromtrenner sowie die Schnecke zum Mischen des Materials bewegungsgekoppelt über den Förderer bzw. unter das Abwurfende verschwenkt werden. Sofern der genannte Mischprozess nicht mehr erforderlich ist, können der Materialstromtrenner und die Schnecke bewegungsgekoppelt aus der aktiven Position zurück in eine inaktive Position gefahren werden. Durch die bewegungsgekoppelte Aktivierung der Mischeinheit bzw. des Materialstromtrenners und der Schnecke lässt sich zum einen das Straßenbaumaterial auf eine besonders gründliche Art Homogenisieren und gleichermaßen der Betrieb des Beschickers ohne zeitlichen sowie maschinellen Aufwand umstellen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Beschickers,
- 2 eine perspektivische Darstellung einer Mischeinheit,
- 3 eine perspektivische Darstellung der Mischeinheit gemäß 2,
- 4 eine perspektivische Darstellung der Mischeinheit gemäß der 2,
- 5 eine Seitendarstellung der Mischeinheit gemäß 2,
- 6 ein Schnitt durch die Darstellung der Mischeinheit gemäß 5,
- 7 eine perspektivische Darstellung der Mischeinheit,
- 8 eine Seitenansicht der Mischeinheit gemäß 7,
- 9 eine perspektivische Darstellung der Mischeinheit gemäß 2 ohne einen Deckel, und
- 10 eine Sicht auf die Mischeinheit gemäß der 2 ohne Deckel.
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Die hier beschriebene Mischeinheit 20 dient dem Mischen von Straßenbaumaterial zur Herstellung eines Straßenbelags. Dazu ist die Mischeinheit 20 einen in der 1 dargestellten Beschicker 21 zuordbar. Der Beschicker 21 weist zur Zuführung bzw. zum Beschicken eines Straßenfertigers einen Förderausleger 22 auf. Dieser Förderausleger 22 weist wiederum einen Förderer 23 auf, bei dem es sich um einen Kratzerförderer oder einen Gurtförderer handeln kann. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein Gurtförderer bevorzugt. Der Förderausleger 11 ist an einem hinteren Endbereich des Beschickers 21 angelenkt. Zur Höhenverstellung und seitlichen Verstellung kann eine Schwenkvorrichtung vorgesehen sein. Diese Schwenkvorrichtung ist automatisch oder durch eine Bedienperson steuerbar, insbesondere verschwenkbar. Damit kann ggf. sichergestellt werden, dass das mit Hilfe des Förderers 23 transportierte Straßenbaumaterial in jedem Fall einem Vorratsbehälter des nachfolgenden Straßenfertigers trifft.
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Zum Verfahren weist der in der 1 dargestellte Beschicker 21 ein Fahrwerk 24 auf, dass hier als Raupenfahrwerk ausgebildet ist. Als Antrieb für das Fahrwerk 24 und die verschiedenen Einheiten des Beschickers 21 besitzt dieser eine eigene Antriebseinheit 25. Bei dieser Antriebseinheit 25 handelt es sich typischerweise um einen Verbrennungsmotor. Zur Steuerung des Beschickers 21, also insbesondere des Fahrwerks 25, sowie des Förderers 23, ist ein Bedienstand 26 mit entsprechenden Bedienelementen 27 vorgesehen.
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An einem vorderen Endbereich des Beschickers 21 weist dieser einen Vorratsbehälter 28 auf. In diesem Vorratsbehälter 28 kann ein hier nicht dargestelltes Transportfahrzeug, wie beispielsweise ein Lastkraftwagen, beispielsweise mit einer kippbaren Ladefläche ein Vorrat des Materials abschütten. Das Material wird vorzugsweise mit Hilfe eines Förderers, vorzugsweise eines Kratzerförderers, aus dem Vorratsbehälter 28 entnommen. Der Förderer erstreckt sich dazu vom Bereich des Vorratsbehälters 28 bis in den Bereich des Förderauslegers 22. Dort wird das Material auf dem Förderer 23 umgeladen, indem es beispielsweise auf diesem herabfällt. Der Förderer 23 transportiert das Material sodann weiter entlang Richtung eines Abwurfendes 29. An diesem Abwurfende 29 bzw. an diesem Abgabepunkt fällt das Material herunter und zwar in den Vorratsbehälter des Straßenfertigers.
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Der Förderer 23 bzw. der Gurtförderer weist zum Transport des Straßenbaumaterials einen Fördergurt 30 auf, der an seinen Endbereichen jeweils eine Umlenktrommel 31 aufweist, von der mindestens eine als Antriebstrommel (Motor 50) ausgebildet ist. Der Fördergurt 30 wird außerdem von Rollen bzw. Untertrumtragrollen geführt bzw. stabilisiert. Während das Straßenbaumaterial auf einem Obertrum 32 des Fördergurts 30 in Förderrichtung 33 befördert wird, bewegt sich ein Untertrum 34 des Fördergurts 30 entgegen der Förderrichtung 33.
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Einem Endbereich 35 des Förderauslegers 22 ist erfindungsgemäß die Mischeinheit 20 zugeordnet (2). Es ist denkbar, dass die gesamte Mischeinheit 20 über dem Förderer 23 oder teilweise über und teilweise unter dem Förderer 23 angeordnet ist. Dabei kann die Mischeinheit 20 in beiden Fällen dem Endbereich 35 lösbar oder fest zugeordnet sein. Für eine lösbare Verbindung weist sowohl die Mischeinheit 20 als auch der Förderausleger 22 entsprechende Koppelelemente auf. Die Mischeinheit 20 besteht im Wesentlichen aus einem Mischkasten 36 und einem Deckel 37. Der Deckel 37 deckt wenigstens weitestgehend den Endbereich 35 des Förderauslegers 22 bzw. das Abwurfende 29 ab. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Mischkasten am Endbereich 35 des Förderauslegers 22 bzw. unter dem Abwurfende 29 angeordnet. Es ist jedoch gleichermaßen denkbar, dass der Mischkasten 20 auch über dem Förderer 23 bzw. dem Fördermittel positioniert ist.
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Die Mischeinheit 20 dient im Wesentlichen dazu, dass durch den Förderer 23 transportierte Material zu mischen. Dazu ist dem Deckel 37 ein Materialstromtrenner 38 und dem Mischkasten 36 mindestens eine Schnecke 39 bzw. eine Mischwelle zugeordnet. Je nach Bedarf lässt sich die Mischeinheit 20 in einen Materialstrom des Straßenbaumaterials führen oder aus selbigen hinaus heben. Sofern eine Mischung des Straßenbaumaterials wünschenswert ist, wird die Mischeinheit 20 aus einer passiven Position in eine aktive Position verfahren. Sofern für eine maximale Förderleistung des Straßenmaterials das Straßenbaumaterial nicht gemischt werden soll, ist die Mischeinheit 20 aus der aktiven in die inaktive Position zu verfahren. Für dieses Verfahren der Mischeinheit 20 aus einer Position in die andere, ist der Deckel 37 über ein Scharnier 40 mit dem Mischkasten 36 bewegungsgekoppelt. In der 2 befindet sich die Mischeinheit 20 in einer aktiven Position, d. h. das Straßenbaumaterial wird sowohl von dem Materialstromtrenner 38 als auch von der Schnecke 39 gemischt. Aus der 2 wird ersichtlich, dass der Mischkasten 36 über zwei Hydraulikzylinder 41 an jeweils einem Hebel 42 des Förderauslegers 22 angelenkt ist. Des Weiteren ist der Mischkasten 36 über Bolzen 43, die als Schwenkachse dienen, mit dem Förderausleger 22 verbunden.
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Der Deckel 37 weist an einem vorderen Teil 44 eine Gleitstange 45 auf. Mit zwei freien Enden, die über die Breite des Deckels 37 hinausgehen, ist die Gleitstange 45 und somit der Deckel 37 entlang zweier Schienen 46 führbar. Bei einer Kontraktion der in 2 dargestellten Hydraulikzylinder 41 wird der Mischkasten 36 entgegen dem Uhrzeigersinn in eine beispielsweise in der 7 dargestellten passiven Position hochgeschwenkt. Gleichermaßen wird ein hinterer Teil 47 des Deckels 37 aufgrund der Bewegungskopplung mit dem Mischkasten 36 nach oben gedrückt. Gleichzeitig verschiebt sich die Gleitstange 45 und somit der gesamte Deckel 37 entlang der Schienen 46 entgegen der Förderrichtung 33. In dieser hochgeschwenkten Position des Mischkastens 36 und des Deckels 37 (siehe beispielsweise 7 und 8) befindet sich die Mischeinheit 20 im inaktiven Zustand bzw. in einer inaktiven Position.
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In der 3 ist eine perspektivische Darstellung der Mischeinheit 20 dargestellt, welche die Sicht auf die Schnecke 39 erlaubt. In dieser aktiven Position befindet sich die Schnecke 39 direkt unter dem Abwurfende 29 des Förderers 23. Die Schnecke 39 ist einteilig ausgebildet und weist zwei gegenläufige Flügelhälften auf. Die Flügel der Schnecke 39 sind derart ausgebildet, dass das Straßenbaumaterial, welches zunächst von dem Materialstromtrenner 38 in zwei Materialströme aufgeteilt wird, am Abwurfende 29 bzw. von der Schnecke 39 wieder in eine Mitte zusammengeführt wird. Die Schnecke 39 wird von zwei Antrieben 48 angetrieben. Diese Antriebe 48 sind ebenfalls direkt an den Mischkasten 36 montiert. Ebenfalls an dem Mischkasten 36 befinden sich zwei Montagehilfen 49. Diese ringartigen Montagehilfen 49 dienen dazu, die gesamte Mischeinheit 20 beispielsweise mittels eines Krans an dem Endbereich 35 des Förderers 23 zu montieren. Der in den 2 bis 10 nicht dargestellte Fördergurt 30 wird an dem Endbereich 35 des Förderers 23 durch zwei Motoren 50 in Bewegung gesetzt.
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Die 3 gibt ebenfalls die Sicht frei auf Abdeckbleche 54, die lösbar an dem Mischkasten 36 befestigbar sind. Sie dienen der Veränderung der Größe einer Auswurföffnung des Mischkastens 36. Diese bogenförmige Bleche 54 mit einer Breit von 1 cm bis 10 cm, insbesondere 5 cm, können bedarfsabhängig an dem Mischkasten 36 montiert werden. Dadurch kann die Abwurföffnung verkleinert oder vergrößert werden. Für eine kleine Abwurföffnung sind mehrere der Abdeckbleche 54 an den Mischkasten 36 zu montieren. Dadurch verbleibt das Material länger in dem Mischkasten 36, was zu einer besseren Durchmischung des Materials führt. Bei dem in der 3 (oder 7) dargestellten Ausführungsbeispiel sind an jeder Hälfte des Mischkastens 36 jeweils 4 Abdeckbleche 54 befestigt. Für eine Erhöhung des Materialdurchsatzes oder für Reinigungs- oder Wartungszwecke können einige oder alle Abdeckbleche 54 von dem Mischkasten 36 demontiert werden.
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Die 4 gestattet einen schrägen Einblick unter den Deckel 37. An einer nicht sichtbaren Unterseite des Deckels 37 ist der hier pflugartig ausgebildete Materialstromtrenner 38 angeordnet. Dieser Materialstromtrenner 38 ist derart ausgerichtet, dass seine Spitze entgegen der Förderrichtung 33 ausgerichtet ist. Straßenbaumaterial das somit auf den Materialstromtrenner 38 zuströmt wird in zwei Teilströme aufgeteilt und als Teilströme dem Abwurfende 29 bzw. der Schnecke 39 zugeführt. Der Materialstromtrenner 38 ist direkt dem Deckel 37 zugeordnet und somit auch mit dem Deckel 37 und dem Mischkasten 36 bewegungsgekoppelt. Damit wird wie zuvor beschrieben, bei einem Anheben des Deckels 37 durch Verschwenken des Mischkastens 36 auch der Materialstromtrenner 38 nach oben bewegt, sodass er sich ggf. komplett oder wenigstens teilweise aus dem Materialstrom herausbewegt und eine Aufteilung in zwei Teilströme unterbrochen wird.
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Auf dem Deckel 37 ist eine klappenartige Basisplatte 51 angeordnet. Dieser Basisplatte ist der Materialstromtrenner 38 fest zugeordnet. Durch Lösen von vier Befestigungselementen 52, welche jedem Eckbereich der Basisplatte 51 zugeordnet sind, lässt sich die Basisplatte 51 mitsamt des Materialstromtrenners 38 aus einer Öffnung des Deckels 37 entnehmen. Bei diesen Befestigungselementen kann es sich beispielsweise um federvorgespannte Bolzen, Schrauben oder dergleichen handeln. Auf diese Art lässt sich auf eine einfache Weise der Materialstromtrenner 38 von dem Deckel 37 entfernen. Durch diese Entfernung des Materialstromtrenners 38 wird eine effiziente Mischung des Materials zwar gestoppt, allerdings wird so die Förderleistung des Beschickers 21 erhöht. Sofern eine Mischung bzw. eine Aufteilung des Materialstroms wieder erwünscht ist, kann der Materialstromtrenner 38 mitsamt der Basisplatte 51 auf einfache Art und Weise wieder in die verbleibende Öffnung des Deckels 37 zurück befördert werden.
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Bei dem in der 6 dargestellten Schnitt durch das Abwurfende 29 bzw. der Mischeinheit 20 gemäß der 5 ist die relative Positionierung des Materialstromtrenners 38 und der Schnecke 39 gut erkennbar. Nachdem somit der Materialstrom durch den Materialstromtrenner 38 aufgeteilt wurde, fallen die beiden Teilströme am Abwurfende 29 auf die Schnecke 39. Durch das Verschwenken des Mischkastens 36 um die durch die Bolzen 43 beschriebene Schwenkachse wird der Deckel 37 über das Scharnier 40 bzw. die gemeinsame Rotationsachse nach oben gedrückt. Dabei wird die Gleitstange 45 entgegen der Förderrichtung 33 in der Schiene 46 bewegt. Das führt dazu, dass die Schnecke 39 sich aus dem Abwurfbereich herausbewegt und der Materialstromtrenner 38 angehoben wird. Eine Mischung des Straßenbaumaterials findet so nicht mehr statt ( 7, 8).
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An dem Mischkasten 36 kann außerdem mindestens ein in der 8 sichtbarer Abstreifer 53 mit vorzugsweise mehreren Abstreifelementen befestigbar sein. Der Abstreifer 53 dient dem Abstreifen von Straßenbaumaterial von dem Förderer 23 bzw. von dem Fördermittel. Die mehreren Abstreifelemente können als, vorzugsweis federvorgespannte, Klingen ausgebildet sein. Durch den Abstreifer 53 wird Straßenbaumaterial, das an dem Fördermittel kleben bleibt, abgestreift und fällt gegebenenfalls zurück in den Mischkasten 36. Ein Abstand zwischen dem Abstreifer 53 und dem Förderer 23 bzw. dem Fördermittel kann über ein Stellmittel, wie beispielsweise Stellschrauben, einstellbar sein. In der aktiven Position der Schnecke 39 bzw. des Mischkastens 36 ist der Abstreifer 53 derart bzgl. des Fördermittels einstellbar, dass das Straßenbaumaterial besonders effizient von dem Fördermittel abstreifbar ist.
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In den 9 und 10 der Mischeinheit 20 wurde auf die Darstellung des Deckels 37 verzichtet, um den Blick auf den Materialstromtrenner 38 sowie die Schnecke 39 in der aktiven Position freizugeben. Insbesondere aus der 10 wird deutlich, wie der Materialstromtrenner 38 relativ zu der Förderrichtung 33 des Materials ausgerichtet ist. Der einfallende Materialstrom wird in zwei Teilströme links und rechts des Materialstromtrenners 38aufgeteilt und sodann der Schnecke 39 zugeführt. Bedingt durch die Ausrichtung der Flügel der Schnecke 39 werden die Teilströme wieder zurück zur Mitte der Schnecke 39 geführt und somit vermischt. Durch diese kombinierte Mischung des Materialstromtrenners 38 und der Schnecke 39 kann eine besonders homogene Vermischung des Straßenbaumaterials erfolgen. Sofern diese Mischung des Straßenbaumaterials nicht mehr erforderlich bzw. notwendig ist, können die Mischelemente, sprich die Schnecke 39 und der Materialstromtrenner 38, durch eine gekoppelte Schwenkbewegung aus dem Materialstrom herausbewegt werden. Dazu sind keine weiteren zeitaufwendigen sowie maschinenaufwendigen Umbaumaßnahmen erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Mischeinheit
- 21
- Beschicker
- 22
- Förderausleger
- 23
- Förderer
- 24
- Fahrwerk
- 25
- Antriebseinheit
- 26
- Bedienstand
- 27
- Bedienelement
- 28
- Vorratsbehälter
- 29
- Abwurfende
- 30
- Fördergurt
- 31
- Umlenktrommel
- 32
- Obertrum
- 33
- Förderrichtung
- 34
- Untertrum
- 35
- Endbereich
- 36
- Mischkasten
- 37
- Deckel
- 38
- Materialstromtrenner
- 39
- Schnecke
- 40
- Scharnier
- 41
- Hydraulikzylinder
- 42
- Hebel
- 43
- Bolzen
- 44
- Teil
- 45
- Gleitstange
- 46
- Schiene
- 47
- hinterer Teil
- 48
- Antrieb
- 49
- Montagehilfe
- 50
- Motor
- 51
- Basisplatte
- 52
- Befestigungselement
- 53
- Abstreifer
- 54
- Abdeckblech