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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung zur Gurtbandführung eines Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug mit zumindest einem Gurtumlenkelement zum Umlenken des Sicherheitsgurtes und einem Gurtaufroller zum Ab- und Aufrollen des Sicherheitsgurtes.
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Aus der
DE 10 2008 025 378 A1 sind eine Befestigungsanordnung zur Gurtführung eines Sicherheitsgurtes in einem Kraftfahrzeug und ein Verfahren zur Montage einer solchen Befestigungsanordnung bekannt. Die Befestigungsanordnung umfasst einen Umlenkbeschlag, der den Sicherheitsgurt umlenkt, und eine Trägerwand, an der der Umlenkbeschlag montiert ist. Dabei ist der Umlenkbeschlag unter Aufbringung einer Vorspannkraft in voneinander beabstandete Aussparungen der Trägerwand eingehängt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Befestigungsanordnung zur Gurtbandführung eines Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Befestigungsanordnung gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Befestigungsanordnung zur Gurtbandführung eines Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug mit zumindest einem Gurtumlenkelement zum Umlenken des Sicherheitsgurtes und einem Gurtaufroller zum Ab- und Aufrollen des Sicherheitsgurtes umfasst erfindungsgemäß ein Gurtführungselement, welches in Richtung einer Fahrzeughochachse zwischen dem Gurtumlenkelement und dem Gurtaufroller an einer Fahrzeugsäule einer Karosserie angeordnet ist. Zudem umfasst das Gurtführungselement einen Gurtführungsbügel mit einer Gurtschlaufe zur Durchführung des Sicherheitsgurtes, wobei das Gurtführungselement mindestens einen Befestigungsbereich zur Befestigung an der Fahrzeugsäule aufweist, wobei der Befestigungsbereich durch mindestens eine mit seinen Abmessungen korrespondierende Aussparung der Fahrzeugsäule hindurchragt und sich der mindestens eine Befestigungsbereich an einer Rückseite der Fahrzeugsäule abstützen und das Gurtführungselement in der Aussparung fixieren.
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Mittels einer derart ausgeführten Befestigungsanordnung ist ein vergleichsweise schmaler Querschnitt der Fahrzeugsäule darstellbar, so dass eine Rundumsicht, insbesondere eines Fahrzeugnutzers, verbessert ist, wobei zudem eine Kosten- und Gewichtseinsparung erzielt werden kann.
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Das Gurtführungselement ist ohne Einsatz von Befestigungselementen, wie Schrauben und Schraubenmuttern, an der Fahrzeugsäule befestigbar, so dass eine weitere Schwächung einer Konstruktion der Fahrzeugsäule weitestgehend vermieden werden kann und keine zusätzlichen Kosten und kein zusätzliches Gewicht entstehen. Somit können die Kosten und das Gewicht optimiert werden, wobei zudem ein Montageprozess, insbesondere zur Befestigung des Gurtführungselementes vereinfacht und zeitlich verkürzt werden kann.
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Mittels des Gurtbandführungselementes sind eine im Wesentlichen kosten-, gewichts- und bauraumoptimierte Gurtführung und deren Anbindung an die Karosserie des Fahrzeuges möglfch. Das Gurtbandführungselement führt den Sicherheitsgurt vergleichsweise konturnah entlang der Fahrzeugsäule und weist eine relativ geringe Ausdehnung sowohl in Richtung einer Fahrzeuglängsachse als auch in Richtung einer Fahrzeugquerachse auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine Befestigungsanordnung zur Gurtbandführung eines Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug,
- 2 schematisch eine Schnittdarstellung der Befestigungsanordnung,
- 3 schematisch eine Schnittdarstellung eines an einer Fahrzeugsäule befestigten Gurtführungselementes,
- 4 schematisch einen vergrößerten Ausschnitt der Fahrzeugsäule mit dem befestigten Gurtführungselement und
- 5 schematisch eine Schnittdarstellung eines vergrößerten Ausschnittes der Fahrzeugsäule mit dem Gurtbandführungselement.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Befestigungsanordnung B zur Gurtbandführung eines Sicherheitsgurtes 1 in einem nicht näher dargestellten Fahrzeug mit zumindest einem Gurtumlenkelement 2 zum Umlenken des Sicherheitsgurtes 1 und einem Gurtaufroller 3 zum Ab- und Aufrollen des Sicherheitsgurtes 1. Eine Schnittdarstellung der Befestigungsanordnung B ist in 2 gezeigt.
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In Richtung einer Fahrzeughochachse z ist zwischen dem Gurtumlenkelement 2 und dem Gurtaufroller 3 ein Gurtführungselement 4 angeordnet, welches dazu dient, den Sicherheitsgurt 1 möglichst nah an einer Fahrzeugsäule 5, beispielsweise an einer B-Säule, entlangzuführen.
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Im Allgemeinen ist bekannt, dass bisher nur vergleichsweise sehr breite mittels verschiedener komplexer Fügeoperationen an einer Fahrzeugsäule 5 zu befestigende Gurtführungselemente 4 eingesetzt werden. Dadurch bedingt erhöht sich eine Breite der Fahrzeugsäule 5, wodurch eine vergleichsweise schlechte Rundumsicht für Fahrzeuginsassen, insbesondere für einen Fahrzeugnutzer, möglich ist.
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Zudem kann eine jeweilige Befestigung zur Schwächung einer Karosseriestruktur führen und mittels kostenintensiver Montageprozesse und einem Einsatz zusätzlicher Befestigungselemente entstehen höhere Kosten, ein höheres Gewicht, wobei sich eine Zeitdauer zur Durchführung der Montageprozesse erhöht.
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Um eine Kostenersparnis zu erzielen, ein Gewicht des Fahrzeuges zu verringern und eine Rundumsicht für die Fahrzeuginsassen und den Fahrzeugnutzer zu verbessern, ist die im Folgenden beschriebene Befestigungsanordnung B vorgesehen.
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Das Gurtführungselement 4 umfasst einen Gurtführungsbügel 4.1 mit einer Gurtschlaufe S zur Durchführung des Sicherheitsgurtes 1 und einen Befestigungsbereich 4.2 zur Befestigung des Gurtführungselementes 4 an der Fahrzeugsäule 5. Dabei ist das Gurtführungselement 4 beispielsweise aus einem Kunststoff, insbesondere einem Thermoplast, und/oder Metall, insbesondere einem Aluminiumguss, gebildet.
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Die 3 zeigt eine Schnittdarstellung des an der Fahrzeugsäule 5 befestigten Gurtführungselementes 4.
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Wie in den 2 und 3 gezeigt ist, ist das Gurtführungselement 4 in einer Einbuchtung der Fahrzeugsäule 5 angeordnet, so dass der Gurtführungsbügel 4.1 mit der Gurtschlaufe S die Fahrzeugsäule 5 in Richtung einer Fahrzeugquerachse y nicht überragt. Alternativ dazu können bzw. kann die Fahrzeugsäule 5 und/oder die Gurtschlaufe S auch eine andere Form aufweisen als dargestellt.
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Ist die Gurtschlaufe S offen ausgeführt, kann ein nachträglicher Verbau des Sicherheitsgurtes 1 bei einer Endmontage erfolgen.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel u. a. in 3 ist gezeigt, dass eine in Richtung einer Fahrzeuglängsachse x verlaufende Breite des Gurtführungselementes 4 in etwa ein Drittel einer Gesamtbreite der Fahrzeugsäule 5 aufweist.
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Eine Rückseite des Gurtführungsbügels 4.1 liegt im Wesentlichen formschlüssig an der Fahrzeugsäule 5 an, wobei der Befestigungsbereich 4.2 durch eine Aussparung 5.1 der Fahrzeugsäule 5 hindurchgeführt ist.
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Der Befestigungsbereich 4.2 weist eine mit den Abmessungen der Aussparung 5.1 korrespondierende Form auf, wobei an dem Befestigungsbereich 4.2 eine Anzahl Stützarme 4.2.1 angeordnet, insbesondere ausgeformt, sind.
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Im unbelasteten Zustand ragen die Stützarme 4.2.1 in einem vorgegebenen Winkel von dem Befestigungsbereich 4.2 des Gurtführungselementes 4 ab.
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Wird das Gurtführungselement 4 bei seiner Montage in die Aussparung 5.1 der Fahrzeugsäule 5 eingesteckt, werden die Stützarme 4.2.1 beim Hindurchführen des Befestigungsbereiches 4.2 vorgespannt.
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Nachdem die Stützarme 4.2.1 durch die Aussparung 5.1 hindurchgeführt sind, werden die Stützarme 4.2.1 aufgrund der Vorspannung in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt, wobei sich freie Enden der Stützarme 4.2.1 nach der Montage des Gurtführungselementes 4 an einer Rückseite der Fahrzeugsäule 5 abstützen. Dadurch wird das Gurtführungselement 4 an der Fahrzeugsäule 5 fixiert und kann somit gegenüber einem Herausziehen gesichert werden.
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Das Gurtführungselement 4 ist ohne karosserieseitige und/oder montageseitige Befestigungselemente form- und kraftschlüssig an der Fahrzeugsäule 5 befestigt, wobei ein Anbindungsbereich des Gurtführungselementes 4 an der Fahrzeugsäule 5 vollständig von dem Sicherheitsgurt 1 verdeckt ist. Dadurch, dass zur Befestigung des Gurtführungselementes 4 keine Befestigungselemente erforderlich sind, die durch die Fahrzeugsäule 5 hindurchgeführt werden, eine Schwächung der Fahrzeugsäule 5 weitestgehend vermieden, wodurch ein Verletzungsschutz für den Fahrzeugnutzer und Fahrzeuginsassen bei einer Kollision des Fahrzeuges optimiert ist.
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Da das Gurtführungselement 4 derart ausgebildet und an der Fahrzeugsäule 5 befestigt ist, ist die Fahrzeugsäule 5 vergleichsweise weniger breit ausführbar, so dass diese in Richtung einer Fahrzeuglängsachse x nicht allzu sehr in das Fahrzeug, insbesondere einen Türeinstieg und/oder einen Scheibenbereich hineinragt und dadurch eine Rundumsicht für den Fahrzeugnutzer verbessert ist.
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Durch die Ausbildung des Gurtführungselementes 4 ist dieses in nur einem in Montagerichtung M ausgeführten Montageprozess an die Fahrzeugsäule 5 montierbar, wobei die Montagerichtung M von innenseitig nach außenseitig vorgegeben ist.
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In einer alternativen Ausführungsform weist der Befestigungsbereich 4.2 des Gurtführungselementes 4 einen Stützkragen auf, welcher bei Hindurchführung durch die Aussparung 5.1 der Fahrzeugsäule 5 vorspannbar ist und sich anschließend mit seinem umlaufenden Randbereich an der Rückseite der Fahrzeugsäule 5 abstützt.
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Fahrzeugsäule 5 mit dem Gurtführungselement 4 und in 5 ist ein vergrößerter Ausschnitt einer Schnittdarstellung der Fahrzeugsäule 5 mit dem Gurtführungselement 4 gezeigt.
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Eine Mittelachse M1 des durch das Gurtführungselement 4 geführten Sicherheitsgurtes 1 entspricht im Wesentlichen einem Verlauf einer in Richtung der Fahrzeughochachse z verlaufenden Mittelachse M1 des Gurtführungsführungselementes 4, wohingegen eine in Richtung der Fahrzeugquerachse y verlaufende Mittelachse M2 des Gurtführungselementes 4 rechtwinklig zu der in Richtung der Fahrzeughochachse z verlaufenden jeweiligen Mittelachse verläuft.
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Das Gurtführungselement 4 kann auch an einer anderen geeigneten Position an der Fahrzeugsäule 5 ohne zusätzliche karosserie- und/oder montageseitige Befestigungselemente angeordnet und befestigt sein.
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Dabei kann ein Verlauf der jeweiligen Mittelachsen M1, M2 vernachlässigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008025378 A1 [0002]