DE102020006140A1

DE102020006140A1 - Verfahren zum Betreiben einer Massageeinrichtung eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens

Info

Publication number: DE102020006140A1
Application number: DE102020006140.0A
Authority: DE
Inventors: Sven-Eric Molzahn; Jonas Moosmann; Hans-Bernd Dürr; Rose Sturm
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2020-10-07
Filing date: 2020-10-07
Publication date: 2020-11-19

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren (2) zum Betreiben einer Massageeinrichtung (4) eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens, bei welchem mittels von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes ein mittels einer Recheneinrichtung (6) gesteuertes Massageprogramm durchgeführt wird. Hierbei wird vor der Durchführung des Massageprogramms mittels einer in das Polster des Fahrzeugsitzes integrierten Sensoreinrichtung (8) eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelt und in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung (6) ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechnet und durchgeführt. Außerdem betrifft die Erfindung eine Massageeinrichtung (4) mittels welcher eine Verfahren (2) der eingangs beschriebenen Art durchgeführt werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Massageeinrichtung eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Massageeinrichtung für einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5.
Fahrzeugsitze sind insbesondere bei hochwertigen Kraftwagen mit Zusatzfunktionen ausgestattet, zu denen beispielsweise eine Massageeinrichtung gehört. Üblicherweise führt eine Massageeinrichtung ein hinterlegtes Massageprogramm durch, ohne dabei auf individuelle Verspannungen des Sitzinsassen einzugehen.
Der DE 10 2009 031 331 A1 ist ein Fahrzeugsitz mit einem Polster eines Sitzkissens und/oder einer Sitzlehne als bekannt zu entnehmen. Hierbei umfasst der Fahrzeugsitz eine Massageeinrichtung mit einer Mehrzahl von druckbeaufschlagbaren Elementen, welche zur Beeinflussung einer Sitzkontur in das Polster integriert und ansteuerbar sind. Hierfür umfasst der Fahrzeugsitz außerdem eine Steuerungseinrichtung, durch welche neben der Massageeinrichtung auch eine Sitzheizung steuerbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum Betreiben einer Massageeinrichtung und eine Massageeinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine Massage des Sitzinsassen für diesen besonders komfortabel und individuell durchgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Massageeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren beschreibt ein Betreiben einer Massageeinrichtung eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens, bei welchem mittels von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes ein mittels einer Recheneinrichtung gesteuertes Massageprogramm durchgeführt wird. Hierbei wird vor der Durchführung des Massageprogramms mittels einer in das Polster des Fahrzeugsitzes integrierten Sensoreinrichtung eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelt.
Im Anschluss wird in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechnet und durchgeführt. Durch das Ermitteln von muskulären Verspannungen im Vorfeld des Massageprogramms ergibt sich der Vorteil, dass dieses besonders gezielt und individuell durchgeführt werden kann.
In einer vorteilhaften Ausführung werden durch die Sensoreinrichtung ermittelte muskuläre Verspannungen mit Referenzwerten, die durch Messungen an Versuchspersonen ermittelt wurden, verglichen. Anschließend wird ein Ergebnis eines Vergleichs dem Insassen mittels eines grafischen oder akustischen Signals mitgeteilt. Mit anderen Worten hat der Sitzinsasse die Möglichkeit, die von der Sensoreinrichtung ermittelten muskulären Verspannungen beispielsweise auf Richtigkeit zu prüfen. Dies ist vorteilhaft, da der Sitzinsasse ein besonders transparentes Massageprogramm erfährt. Mit anderen Worten kann der Sitzinsasse die durch die Sensoreinrichtung ermittelten muskulären Verspannungen mit seinen tatsächlich vorhandenen beziehungsweise wahrgenommenen muskulären Verspannungen vergleichen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass der Sitzinsasse das Ergebnis des Vergleichs bewerten kann und das Ergebnis an die Recheneinrichtung übermittelt wird, die in Abhängigkeit von einer Bewertung des Ergebnisses das individuelle Massageprogramm berechnet. Mit anderen Worten kann der Sitzinsasse die von der Sensoreinrichtung ermittelten muskulären Verspannungen nicht nur beispielsweise auf Richtigkeit prüfen, sondern auch mittels einer Eingabe seine Bewertung an die Recheneinrichtung übermitteln. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass der Sitzinsasse ein besonders präzises Massageprogramm erfährt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Sensoreinrichtung ein kleinporiges Array mit darauf angeordneten Drucksensoren. Mit anderen Worten umfasst die Sensoreinrichtung mindestens zwei, insbesondere eine Vielzahl von, Drucksensoren. Durch diese Mehrzahl von Drucksensoren ist es der Sensoreinrichtung vorteilhafter Weise möglich, die muskulären Verspannungen des Sitzinsassen besonders detailreich zu ermitteln.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Massageeinrichtung für einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens, mit einer Mehrzahl von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes, mittels welchen ein mittels einer Recheneinrichtung gesteuertes Massageprogramm durchführbar ist. Hierbei ist in das Polster des Fahrzeugsitzes eine Sensoreinrichtung integriert, mittels welcher vor der Durchführung des Massageprogramms eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelbar ist und in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechenbar und durchführbar ist. Diese Massageeinrichtung ist vorteilhafter Weise dazu ausgebildet, das Massageprogramm besonders gezielt und individuell durchführen zu können.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Dabei zeigt:

1 ein beispielhaftes Verfahrensschema des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
2 eine schematische Ansicht einer Sensoreinrichtung.

Das in 1 dargestellte Verfahrensschema ist einem Verfahren 2 zum Betreiben einer Massageeinrichtung 4 eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens zugehörig, bei welchem mittels von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes ein mittels einer Recheneinrichtung 6 gesteuertes Massageprogramm durchgeführt wird.
Hierbei wird vor der Durchführung des Massageprogramms mittels einer in das Polster des Fahrzeugsitzes integrierten Sensoreinrichtung 8 eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelt und in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung 6 ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechnet und durchgeführt.
Gemäß dem abgebildeten Verfahrensschema werden dazu im Vorfeld in einem ersten Verfahrensschritt S1 mittels der Sensoreinrichtung 8 Referenzwerte von Sitzinsassen ermittelt, welche das Verfahren 2 besonders präzise und zuverlässig machen.
In einem zweiten Verfahrensschritt S2 werden mittels der Sensoreinrichtung 8 die muskulären Verspannungen des Sitzinsassen ermittelt.
Anschließend werden die ermittelten muskulären Verspannungen dem Sitzinsassen in einem dritten Verfahrensschritt S3 beispielsweise mittels eines akustischen oder grafischen Signals Z mitgeteilt.
Auf diese Weise hat der Sitzinsasse die Möglichkeit, in einem anschließenden vierten Verfahrensschritt S4 diese ermittelten muskulären Verspannungen zu überprüfen.
Sofern der Sitzinsasse die ermittelten muskulären Verspannungen als richtig anerkennt, wird in einem nächsten Verfahrensschritt S5A das Massageprogramm erstellt. Dieses basiert auf den von der Sensoreinrichtung 8 ermittelten muskulären Verspannungen und ist somit besonders gezielt und individuell auf die muskulären Verspannungen des Sitzinsassen ausgerichtet.
Falls der Sitzinsasse die ermittelten muskulären Verspannungen nicht als richtig anerkennt, wird seine Bewertung in das Verfahren 2 eingespeist. Folglich handelt es sich bei dem Verfahren 2 um ein lernendes Verfahren. Hierdurch kann die Sensoreinrichtung 8 in Zukunft muskuläre Verspannungen besonders zuverlässig ermitteln.
Anschließend wird in einem sechsten Verfahrensschritt S6 das Massageprogramm gestartet.
Die in 2 abgebildete Sensoreinrichtung 8 ist ein kleinporiges Array mit darauf angeordneten Drucksensoren 10. Die Sensoreinrichtung 8 kann durch eine Mehrzahl von Drucksensoren 10 muskuläre Verspannungen besonders präzise und detailreich ermitteln.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009031331 A1 [0003]

Claims

Verfahren (2) zum Betreiben einer Massageeinrichtung (4) eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens, bei welchem mittels von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes ein mittels einer Recheneinrichtung (6) gesteuertes Massageprogramm durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Durchführung des Massageprogramms mittels einer in das Polster des Fahrzeugsitzes integrierten Sensoreinrichtung (8) eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelt wird und in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung (6) ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechnet und durchgeführt wird.
Verfahren (2) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass durch die Sensoreinrichtung (8) ermittelte muskuläre Verspannungen mit Referenzwerten, die durch Messungen an Versuchspersonen ermittelt wurden, verglichen werden und ein Ergebnis eines Vergleichs dem Insassen mittels eines grafischen oder akustischen Signals (Z) mitgeteilt wird.
Verfahren (2) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Insasse das Ergebnis des Vergleichs bewerten kann und das Ergebnis an die Recheneinrichtung übermittelt wird, die in Abhängigkeit von einer Bewertung des Ergebnisses das individuelle Massageprogramm berechnet.
Verfahren (2) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (8) ein kleinporiges Array mit darauf angeordneten Drucksensoren (10) ist.
Massageeinrichtung (4) für einen Fahrzeugsitz eines Kraftwagens, mit einer Mehrzahl von Massageelementen im Polster des Fahrzeugsitzes, mittels welchen ein mittels einer Recheneinrichtung (6) gesteuertes Massageprogramm durchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Polster des Fahrzeugsitzes eine Sensoreinrichtung (8) integriert ist, mittels welcher vor der Durchführung des Massageprogramms eine muskuläre Verspannung des Insassen ermittelbar ist und in Abhängigkeit davon mittels der Recheneinrichtung (6) ein für den Insassen individuelles Massageprogramm berechenbar und durchführbar ist.