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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswechseln eines Spinndüsenpaketes an einem Spinnbalken, sowie ein Spinndüsenpaket zum Extrudieren feiner Filamente gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Bei der Herstellung von synthetischen Fäden werden diese in einem Schmelzspinnprozess aus einer Polymerschmelze erzeugt. Dabei werden feinste Filamentstränge aus einer Vielzahl von Spinnöffnungen einer Düsenplatte extrudiert. Die Düsenplatte ist an einem Spinndüsenpaket gehalten, die zu mehreren an einer Unterseite eines beheizten Spinnbalken angeordnet sind. So ist es üblich, innerhalb einer Spinnstelle eine Mehrzahl von Fäden parallel nebeneinander zu extrudieren. Daher werden mehrere Spinndüsenpakete nebeneinander an einem Spinnbalken gehalten. Die Spinndüsenpakete sind über Schmelzeleitungen mit einer Spinnpumpe verbunden, die als Mehrfachpumpe ausgebildet ist und zu jedem Spinndüsenpaket einen separaten Teilschmelzestrom der Polymerschmelze erzeugt und unter Druck den Spinndüsenpaketen zuführt. Die Spinndüsenpakete weisen jeweils einen Anschlussadapter auf, der von der Unterseite des Spinnbalkens mittels einer Schraub- oder Bajonettbefestigung montierbar ist. Aufgrund von Ablagerungen müssen die Spinndüsenpakete regelmäßig ausgetauscht und gereinigt werden. Hierzu wird das Spinndüsenpaket mit dem Anschlussadapter vom Spinnbalken gelöst. Um möglichst kurze Unterbrechungszeiten zu realisieren, wird das Spinndüsenpaket sofort durch ein Ersatzspinndüsenpaket ausgetauscht. Hierzu ist es üblich, dass das Ersatzspinndüsenpaket zunächst möglichst auf Betriebstemperatur vorgewärmt wird, um die Polymerschmelze im Innern des Spinndüsenpaketes unter Betriebsbedingungen führen und extrudieren zu können. Damit lassen sich langzeitige Aufheizphasen vermeiden, in denen der Prozess unterbrochen ist.
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Um die Unterbrechungszeiten zum Auswechseln eines Spinndüsenpaketes insbesondere hinsichtlich der Temperierung der Spinndüsenpakete zu minimieren, ist aus der
DE 103 35 469 A1 bekannt, das Spinndüsenpaket in eine am Spinnbalken integrierte Heizkammer zu temperieren. Hierzu wird das zur Auswechselung bereitgehaltene Ersatzdüsenpaket in der Heizkammer des Spinnbalkens angeordnet und temperiert. Derartige am Spinnbalken integrierte Heizkammern erfordern jedoch zusätzliche apparativen Aufwand und vor allem zusätzlichen Bauraum, der bei der Vielzahl von Spinnstellen innerhalb einer Spinnanlage einen erheblichen Platzbedarf beansprucht. Zudem können derartige Heizkammern nur eine begrenzte Anzahl von Ersatzspinndüsenpaketen aufnehmen, so dass bei einer Vielzahl von Spinndüsenpaketen pro Spinnstelle es zu ungewünschten Unterversorgung beim Ersatz der Spinndüsenpakete kommen kann.
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Aus der
DE 103 35 469 A1 ist jedoch auch bekannt, die Heizkammer separat vom dem Spinnbalken anzuordnen. Derartige separate Temperiereinrichtungen für die Ersatzspinndüsenpakete besitzen jedoch den Nachteil, dass die vorgewärmten Ersatzspinndüsenpakete in Abhängigkeit von der Lage der Spinnstelle weitere Wegstrecken überbrücken müssen, um den Austausch vornehmen zu können. So sind die Spinndüsenpaketes der Umgebung ausgesetzt und kühlen ab. Die Abkühlung des Spinndüsenpaketes macht sich insbesondere an der Außenkontur und dabei insbesondere an der Düsenplatte bemerkbar. In der Düsenplatte sind jedoch die zum Schmelzspinnen und Extrudieren der Filamente feinen Spinnkapillaren ausgebildet. Eine Abkühlung der äußeren Kontur der Düsenplatte wirkt sich somit unmittelbar in der Spinnkapillare und somit unmittelbar in dem Extrudieren der Filamente aus. Im Extremfall können die Spinnkapillare sogar verstopfen, da die Schmelze in den Spinnkapillaren erstarrt. Solange die Betriebstemperatur an der Unterseite der Düsenplatte nicht erreicht ist, werden verminderte Qualitäten durch die Spinnkapillare extrudiert.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Auswechseln eines Spinndüsenpaktes sowie ein Spinndüsenpaket bereitzustellen, bei welchem bzw. welcher eine vorzeitige Abkühlung insbesondere der Düsenplatte des Spinndüsenpaketes vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Für das Spinndüsenpaket ergibt sich die Lösung der Aufgabe dadurch, dass das Gehäuse an einer Unterseite eine Aufnahmeeinrichtung zum Anschluss eines Isolierdeckels aufweist.
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Die Erfindung macht sich zu Nutze, dass nach einem Austausch eines Spinndüsenpaketes dieses komplett demontiert wird, um die schmelzeführenden Bauteile und insbesondere die Düsenplatte zu reinigen. Anschließend werden alle Teile des Spinndüsenpaketes wieder montiert, um als Ersatzspinndüsenpaket für den erneuten Einsatz bereit zu sein. Somit lässt sich unmittelbar nach Montage des Spinndüsenpaketes ein demontierbarer Isolierdeckel unterhalb der Düsenplatte an dem Ersatzspinndüsenpaket anordnen. Anschließend wird das Ersatzspinndüsenpaket mit dem Isolierdeckel in einen Vorwärmofen auf eine Vorwärmtemperatur aufgeheizt. Nach Erreichen der Vorwärmtemperatur kann das Ersatzspinndüsenpaket zur Spinnstelle transportiert und gegen das betreffende Spinndüsenpaket ausgetauscht werden. Erst nach dem Austausch und Einbau des Ersatzspinndüsenpaketes an dem Spinnbalken wird der thermische Isolierdeckel von dem Ersatzspinndüsenpaket demontiert. Nun ist das Ersatzspinndüsenpaket innerhalb des Spinnbalkens bereit, um die zugeführte Polymerschmelze zu extrudieren. Durch den Isolierdeckel an der Unterseite des Spinndüsenpaketes wird einerseits eine Vergleichmäßigung der Temperatur in der Düsenplatte beim Vorwärmen erreicht. Andererseits verhindert die Isolierplatte beim Transport und bei der Montage des Spinndüsenpaketes in den Spinnbalken eine vorzeitige Abkühlung der Außenhaut der Düsenplatte. Hierzu ist der Isolierdeckel sicher in der Aufnahmeeinrichtung an der Unterseite des Gehäuses gehalten.
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Um die am Gehäuse des Ersatzspinndüsenpaketes auftretenden Wärmeverluste möglichst zu kompensieren, ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Vorwärmtemperatur im Vorwärmofen im Vergleich zu einer Betriebstemperatur im Spinnbalken höher eingestellt wird. Somit kann die Differenz genutzt werden, um nach der Montage des Ersatzspinndüsenpaketes in dem Spinnbalken die Betriebstemperatur an dem Ersatzspinndüsenpaket zu erhalten.
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Da der Isolierdeckel nur kurzzeitig ausschließlich zur Wärmeisolierung an dem Ersatzspinndüsenpaket genutzt wurde, ist die Verfahrensvariante vorgesehen, bei welcher der demontierte Isolierdeckel zur Wiederverwendung in eine Wartungsstation zurückgeführt wird. Damit ist der Teileaufwand auf ein Minimum reduziert.
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Grundsätzlich können kleinere Spinndüsenpakete und Ersatzspinndüsenpakete durch eine Bedienperson montiert und demontiert werden. Bevorzugt wird jedoch die Montage und Demontage der Spinndüsenpakete und die Demontage des Isolierdeckels durch einen Spinnroboter automatisiert ausgeführt.
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Unabhängig von der Art der Montage und Demontage der Spinndüsenpakete ist bei dem erfindungsgemäßen Spinndüsenpaket die Aufnahmeeinrichtung als eine lösbare Schnellverschlussverbindung ausgebildet, an welcher der Isolierdeckel montierbar und demontierbar ist. Damit ist insbesondere nach der Montage des Ersatzspinndüsenpaketes in den Spinnbalken eine schnelle Demontage des Isolierdeckels möglich.
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Insbesondere bei Rundspinndüsen ist das Gehäuse zylindrisch ausgebildet und die Schnellverschlussverbindung bevorzugt als ein Bajonettverschluss ausgeführt. So lässt sich der thermische Isolierdeckel durch eine Teilumdrehung sicher mit dem Gehäuse des Ersatzspinndüsenpaketes verbinden.
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Um nach der Temperierung eine einwandfreie Demontage zu gewährleisten, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher der Isolierdeckel und das Gehäuse aus Werkstoffen bestehen, die annähernd identische Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen. So können Passungsveränderungen zwischen dem Gehäuse und dem Isolierdeckel aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungen vorteilhaft vermieden werden. Eine Montage und Demontage des Isolierdeckels am Gehäuse ist somit bei Raumtemperatur oder auch bei höheren Temperaturen möglich.
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Damit die thermische Isolierwirkung sich gegenüber der Düsenplatte innerhalb des Gehäuses sich noch verbessert, ist die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Spinndüsenpaketes bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Aufnahmeeinrichtung im unteren Bereich des Gehäuses derart ausgeführt ist, dass zwischen der Düsenplatte und dem montierten Isolierdeckel ein Luftspalt gebildet ist. Somit wird bei der Abdeckung der Düsenplatte durch die Isolierdeckel eine zusätzliche Isolierschicht durch den Luftspalt erzeugt. Ein direkter Kontakt zwischen der Düsenplatte und dem Isolierdeckel lässt sich damit vermeiden.
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Für das Handling zum Montage und Demontage des Isolierdeckels ist desweiteren vorgesehen, dass an einer Außenkontur des Isolierdeckels zumindest eine Werkzeugaufnahme angeordnet ist, durch welche der Isolierdeckel durch ein Werkzeug zur Montage und Demontage führbar ist. Somit lässt sich der Isolierdeckel sowohl durch ein Spinnroboter oder eine Bedienperson mit einem entsprechenden Werkzeug führen, um den Isolierdeckel an dem Gehäuse des Ersatzspinndüsenpaketes zu montieren oder zu demontieren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Auswechseln eines Spinndüsenpaketes an einem Spinnbalken sowie das erfindungsgemäße Spinndüsenpaket werden nachfolgend unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar
- 1.1 schematisch eine Querschnittsansicht eines Spinnbalkens mit mehreren Spinndüsenpaketen einer Spinnstelle
- 1.2 das Ausführungsbeispiel aus 1.1 beim Auswechseln eines der Spinndüsenpakete
- 1.3 schematisch das Ausführungsbeispiel aus 1.1 am Ende des Auswechseln eines der Spinndüsenpakete
- 2.1 schematisch eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Spinndüsenpaketes
- 2.2 schematisch das Ausführungsbeispiel aus 2.1 mit montiertem Isolierdeckel
- 3 schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Spinndüsenpaketes
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In der 1.1 ist schematisch eine Querschnittsansicht eines Spinnbalkens dargestellt, der mehrere Spinndüsenpakete trägt, um mehrere Fäden in einem Schmelzspinnprozess herzustellen. Der Spinnbalken 1 weist einen Druckraum 2 auf, der über einen Einlass 2.1 und einen Auslass 2.2 mit einem Wärmeträgermediumkreislauf verbunden ist. An der Unterseite des Spinnbalkens 1 ist ein Düsenträger 3 angeordnet, der in den Druckraum 2 hineinragt und mehrere Aufnahmeöffnungen 3.1 zur Aufnahme mehrerer Spinndüsenpakete 7 aufweist. An jedem der Aufnahmeöffnungen 3.1 ist ein Düsenanschluss 3.2 vorgesehen, an welchem die Spinndüsenpakete 7 lösbar gehalten werden.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind vier Spinndüsenpakete 7 in einer Reihenanordnung nebeneinander an dem Düsenträger 3 gehalten. Die Anzahl und die Anordnung der Spinndüsenpakete ist hierbei beispielhaft. Grundsätzlich können mehrere Spinndüsenpakete 7 in einer oder mehreren Reihen nebeneinander an einem Spinnbalken 1 gehalten werden. Der Spinnbalken 1 bildet dabei eine Spinnstelle, in welchem eine Fadenschar durch die Spinndüsenpakete 7 parallel erzeugt werden.
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Innerhalb des Druckraumes 2 sind mehrere Schmelzeverteilerleitungen 4 angeordnet, die die Düsenpakete 7 mit einer an der Oberseite des Spinnbalkens 1 angeordneten Spinnpumpe 5 verbindet. Der Spinnpumpe 5 ist ein Schmelzezulauf 8 zugeordnet. Hierbei wird eine durch den Schmelzezulauf 8 zugeführte Polymerschmelze innerhalb der Spinnpumpe 5 zu insgesamt vier Teilströmen aufgeteilt und den Spinndüsenpaketen 7 unter Druck zugeführt. Der Spinnpumpe 5 ist eine Heizmanschette 6 zugeordnet.
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Im Betrieb werden die Schmelzeverteilerleitungen 4 sowie die Spinndüsenpakete 7 und auch der Schmelzezulauf 8 durch ein Wärmeträgermedium im Druckraum 2 beheizt. Hierbei wird eine Betriebstemperatur im Bereich oberhalb vom 250°C eingehalten, um die Polymerschmelze unter vorbestimmten Bedingungen extrudieren zu können. Die Betriebstemperatur richtet sich dabei im wesentlichen nach Art des Polymers und wird auf einen bestimmten Wert oberhalb 250°C eingestellt.
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Um mit jedem der Spinndüsenpakete 7 kontinuierlich gleichmäßige Qualitäten von Filamenten zu extrudieren, müssen die Spinndüsenpakete in regelmäßen Intervallen gewartet und von inneren Ablagerungen befreit werden. Zu diesem Zweck ist eine Auswechselung des Spinndüsenpaketes 7 erforderlich. Der Spinnprozess muss hierzu unterbrochen werden, um das betreffende Spinndüsenpaket 7 auswechseln zu können. Zur Vorbereitung der Auswechselung wird bereits ein Ersatzspinndüsenpaket in einen Vorwärmofen temperiert. In der 1.1 ist schematisch ein Vorwärmofen 20 dargestellt, in welchem ein Ersatzspinndüsenpaket 7' angeordnet ist. Der Vorwärmofen 20 weist ein Heizmittel 21 auf, um das Ersatzspinndüsenpaket 7' auf eine Vorwärmtemperatur aufzuheizen.
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Die Vorwärmtemperatur im Vorwärmofen 20 wird vorzugsweise etwas höher eingestellt, als die Betriebstemperatur im Spinnbalken 1. Somit können insbesondere die Abkühleffekte an der Außenkontur des Ersatzspinndüsenpaketes 7' während des Transportes zum Spinnbalken 1 kompensiert werden.
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Das Spinndüsenpaket 7 an dem Spinnbalken 1 und das Ersatzspinndüsenpaket 7' in dem Vorwärmofen 20 sind in ihrem Aufbau identisch und unterscheiden sich der in 1.1 dargestellten Situation nur durch einen Isolierdeckel 17 an der Unterseite des Ersatzspinndüsenpaketes 7'.
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Die weitere Beschreibung des Spinndüsenpaketes 7 erfolgt unter Bezugnahme auf die 2.1 und 2.2. In der 2.1 ist schematisch eine Seitenansicht eines der Spinndüsenpakete 7 schematisch dargestellt. 2.2 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 2.1 mit einem montierten Isolierdeckel, um als Ersatzspinndüsenpaket 7' für die Auswechselung bereitgehalten zu werden.
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In der
2.1 sind nur die wesentlichen Bestandteile des Spinndüsenpaketes
7 dargestellt, die zur Erläuterung der Erfindung maßgeblich sind. Derartige Spinndüsenpakete sind hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
DE 10 214 000 305 A1 näher beschrieben. Insoweit wird an dieser Stelle zu der zitierten Druckschrift Bezug genommen.
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Das Spinndüsenpaket 7 weist ein Gehäuse 9 auf. In diesem Fall ist das Gehäuse 9 zylindrisch ausgeführt. Innerhalb des Gehäuses 9 ist im unteren Bereich eine Düsenplatte 11 gehalten. Die Düsenplatte 11 weist eine Vielzahl von Spinnkapillaren 12 auf. Die Spinnkapillare 12 münden an einer Unterseite der Düsenplatte 11 und sind über Düsenbohrungen 22 mit einem Schmelzeverteilraum 23 im Innern des Gehäuses 9 verbunden.
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Im Innern des Gehäuses 9 sind der Düsenplatte 11 üblicherweise Verteilerplatten, Filtereinrichtungen und Einlassplatten zugeordnet.
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An einer Gehäuseunterseite 14 ist eine Aufnahmeeinrichtung 15 für einen Isolierdeckel 17 ausgebildet. Der Isolierdeckel 17 ist im Abstand unterhalb des Spinndüsenpaketes 7 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Aufnahmeeinrichtung 15 als Schnellschlussverbindung 16 ausgeführt. Die Schnellverschlussverbindung 16 ist aufgrund der zylindrischen Ausbildung des Gehäuses 9 als ein Bajonettverschluss ausgeführt. Hierzu weist der Isolierdeckel 17 am Umfang zwei gegenüberliegende Haltestifte 16.1 auf die am Umfang radial hervorragen. Die Haltestifte 16.1 des Isolierdeckels 17 korrespondieren mit zwei sich gegenüberliegenden Einstecknuten 16.2, die an der Innenkontur des Gehäuses 9 ausgehend von der Gehäuseunterseite 14 ausgebildet sind. Am Ende der Einstecknuten 16.2 sind zwei am Umfang der Innenkontur des Gehäuses 9 teilweise umlaufende Haltenuten 16.3 angeordnet.
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Um den Isolierdeckel 17 an der Aufnahmeeinrichtung 15 des Gehäuses 9 montieren zu können, weist der Isolierdeckel 17 an der Außenkontur eine Werkzeugaufnahme 19 auf. In diesem Fall ist die Werkzeugaufnahme 19 durch zwei an der Unterseite des Isolierdeckels 17 ausgebildet Einsteckeinschnitte 19.1 gebildet.
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Um das Spinndüsenpaket 7 innerhalb einer Aufnahmeöffnung 3.1 des Spinnbalkens 1 an einen Düsenanschluss 3.2 anschließen zu können, ist im oberen Bereich am Gehäuse 9 ein Anschlussadapter 10 ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Anschlussadapter 10 durch ein Anschlussgewinde 10.1 in der Innenkontur des Gehäuses 9 ausgehend von einer Gehäuseoberseite 13 ausgebildet. Insoweit lässt sich das Gehäuse 9 unmittelbar über das Anschlussgewinde 10.1 an einem entsprechenden Düsenanschluss 3.2 des Spinnbalkens 1 lösbar montieren. An dieser Stelle sei jedoch ausdrücklich erwähnt, dass die Ausbildung des Anschlussadapters 10 nur beispielhaft ist. Grundsätzlich kann der Anschlussadapter 10 auch durch einen Gewindezapfen gebildet sein, der an der Oberseite des Gehäuses 9 herausragt.
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Um ein Spinndüsenpaket 7 nach einer Wartung und Reinigung erneut einsetzen zu können, wird zunächst der Isolierdeckel 17 an der Gehäuseunterseite 14 des Gehäuses 9 montiert.
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In der 2.2 ist die Situation dargestellt, bei welchem das Spinndüsenpaket 7 an der Unterseite einen montierten Isolierdeckel 17 aufweist. Insoweit ist das Spinndüsenpaket 7 bereit, um als Ersatzspinndüsenpaket 7' in dem Vorwärmofen 20 temperiert zu werden. Wie aus der Darstellung in 2.2 hervorgeht, wird durch den Isolierdeckel 17 die Unterseite der Düsenplatte 11 nach außen hin abgeschirmt. Hierbei ist zwischen der Düsenplatte 11 und dem Isolierdeckel 17 ein Luftspalt 18 ausgebildet. Damit wird eine zusätzliche Isolierung der Düsenplatte 11 gegenüber einer Umgebung realisiert.
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Der Isolierdeckel 17 und das Gehäuse 9 sind vorzugsweise aus Werkstoffen gebildet, die identische oder ähnliche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen.
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Somit wird bei Temperierung des Ersatzspinndüsenpaketes 7' in dem Vorwärmofen 20 an beiden Teilen im wesentlichen gleiche Wärmeausdehnungen erwarten, so dass der Isolierdeckel 17 auch bei höheren Temperaturen demontierbar ist.
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Um den Vorgang des Auswechselns des Spinndüsenpaketes 7 gegen das Ersatzspinndüsenpaket 7' zu erläutern, wird nachfolgend zu den 1.2 und 1.3 Bezug genommen.
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In der 1.2 ist die Situation dargestellt, bei welchem das Spinndüsenpaket 7 aus der Aufnahmeöffnung 3.1 am Spinnbalken 1 demontiert ist. Nun wird das Ersatzspinndüsenpaket 7' aus dem Vorwärmofen 20 entnommen und zu er Spinnstelle mit dem Spinnbalken 1 geführt. Hierzu ist zu berücksichtigen, dass in einer Spinnanlage eine Vielzahl von Spinnstellen aufgestellt sind, so dass teilweise größere Entfernungen zwischen dem Vorwärmofen 20 und dem Spinnbalken 1 der betreffenden Spinnstelle zurückgelegt werden müssen. Insbesondere auf der derartigen Transportwegen ist das Ersatzspinndüsenpaket 7' den normalen Umgebungen ausgesetzt, so dass eine Abkühlung der Außenkontur des Ersatzspinndüsenpaketes 7' stattfinden kann. Das Ersatzspinndüsenpaket 7' wird somit mit montierten Isolierdeckel 17 in die Aufnahmeöffnung 3.1 des Spinnbalkens 1 geführt und an dem Düsenanschluss 3.2 angeschlossen. Erst nachdem die Montage des Ersatzspinndüsenpaketes 7' an dem Spinnbalken 1 beendet ist, wird der Isolierdeckel demontiert und vorzugsweise einer Wartungsstation zurückgeführt. Dieses Situation ist in 1.3 gestrichelt dargestellt.
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Die Demontage des Spinndüsenpaketes
7 und die Montage des Ersatzspinndüsenpaketes
7' sowie der Demontage des Isolierdeckels
17 wird vorzugsweise durch einen Spinnroboter ausgeführt. Derartige Spinnroboter sind hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
WO 2018/234 009 A1 beschrieben. Insoweit wird an dieser Stelle zu der zitierten Druckschrift Bezug genommen und keine weitere Erläuterung zur Ausbildung derartiger Spinnroboter an dieser Stelle gegeben.
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Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit die Spinndüsenpakete 7 und Isolierdeckel 17 durch manuelle Tätigkeiten zu montieren und demontieren.
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Die in der 2.1 am Gehäuse 9 ausgeführte Aufnahmeeinrichtung 15 ist beispielhaft. Grundsätzlich sind alle konstruktiven Verbindungen, die ein Fixieren und Lösen eines Deckels an einem Gehäuse ermöglichen, ausführbar.
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Zur Abdeckung einer Rundspinndüse ist in 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 3 zeigt ein Spinndüsenpaket 7, das zylindrisch ausgeführt ist und an einer Gehäuseoberseite 13 ein Anschlussadapter 10 in Form eines Anschlussgewindes 10.1 aufweist und an der Gehäuseunterseite 14 eine Aufnahmeeinrichtung 15 in Form einer Schnellschlussverbindung 16 enthält. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Isolierdeckel 17 mit einem umlaufenden Kragen 17.1 ausgebildet, an welchem zwei nach innen ragende Haltestifte 16.1 eines Bajonettverschlusses angeordnet sind.
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An der Gehäuseunterseite 14 ist zur Aufnahme des Isolierdeckels 17 eine Durchmesserstufe 9.1 ausgebildet, an welcher eine Einstecknut 16.2 und eine Haltenut 16.3 ausgebildet sind. Insoweit lässt sich der Isolierdeckel 17 auf den Durchmesseabsatz 9.1 des Gehäuses 9 an der Gehäuseunterseite 14 aufstülpen.
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An dem Kragen 17.1 des Isolierdeckels 17 ist eine Werkzeugaufnahme 19 ausgebildet. Die Werkzeugaufnahme 19 ist auch in diesem Fall durch gegenüberliegende Einsteckeinschnitte 19.1 gebildet. Insoweit lässt sich der Isolierdeckel 17 sowohl mit Hilfe eines Spinnroboters oder auch manuell über die Werkzeugaufnahme 9 an der Unterseite des Gehäuses 9 mit den Spinndüsenpaket 7 verbinden.
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Die in den 2 und 3 dargestellten Formen des Spinndüsenpaketes sind ebenfalls beispielhaft. Grundsätzlich können die Gehäuse des Spinndüsenpaketes oval, rechteckig oder quadratisch ausgeführt sein. Wesentlich hierbei ist, dass die Düsenplatten während des Transportes und während der Montage des Ersatzspinndüsenpaketes durch den Isolierdeckel gegen Abkühlung geschützt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10335469 A1 [0003, 0004]
- DE 10214000305 A1 [0027]
- WO 2018/234009 A1 [0039]