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Die Erfindung betrifft ein elektrisch betriebenes Kleinstfahrzeug für zumindest eine Person, mit einem elektrischen Motor zum Antreiben des Kleinstfahrzeugs, mit einem elektrischen Energiespeicher zum Bereitstellen von elektrischer Energie für zumindest den elektrischen Motor und mit einer Funktionseinheit, welche in Abhängigkeit von einem Steuersignal in den Betrieb des Kleinstfahrzeugs eingreift. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs.
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Insbesondere bei Kleinstfahrzeugen, welche elektrisch betrieben sind und heutzutage frequentiert auf den Straßen fahren, kann es bei einem Unfall zu schwerwiegenden Folgen für die Person kommen. Bei dem elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeug handelt es sich insbesondere um einen sogenannten elektrischen Motorroller oder einen Elektroroller oder einen E-Scooter oder um ein elektrisches Fahrrad beziehungsweise um ein E-Bike. Bei den Kleinstfahrzeugen ist es insbesondere vorgesehen, dass keine Schutz- beziehungsweise Knautschzonen an dem Kleinstfahrzeug ausgebildet sind. Bei einem Unfall mit dem Kleinstfahrzeug sind daher oftmals Verletzungen der Person einhergehend.
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Aus dem Automobilbau ist insbesondere eine Vielzahl von Systemen bekannt, welche einen Unfall vermeiden können. Ferner sind aus dem Automobilbau unterschiedliche Erfassungseinrichtungen beziehungsweise Sensoren bekannt, mittels welchen eine Umgebung des Automobils erfasst werden kann.
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Beispielsweise offenbart die
DE 10 2018 008 046 A1 ein Verfahren zum Überwachen des Abstands eines Verkehrsteilnehmers zu einem Kraftfahrzeug, wobei erste Positionsdaten des Verkehrsteilnehmers mittels einer von demselben mitgeführten Positionsbestimmungseinrichtung ermittelbar sind und an einen Cloud-Speicher übermittelt werden. Ebenso werden zweite Positionsdaten, die mit Hilfe eines im Kraftfahrzeug verbauten GPS-Empfängers ermittelbar sind, an denselben Cloud-Speicher übermittelt. Die ersten und zweiten Positionsdaten werden miteinander verglichen, und in Abhängigkeit dieses Vergleichs wird gegebenenfalls ein Warnsignal erzeugt, welches an den Verkehrsteilnehmer oder das Kraftfahrzeug oder beide übermittelt wird.
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Des Weiteren ist aus der
DE 10 2012 215 952 A1 ein Verfahren zur Ausgabe einer Warninformation und Durchführung eines fahrerunabhängigen Notmanövers bei einem Kraftfahrzeug bekannt, enthaltend die Schritte: Detektion einer bevorstehenden Gefahrensituation, Erzeugung und Ausgabe einer Warninformation bei einer bevorstehenden Gefahrensituation und fahrerunabhängiges Durchführen des Notmanövers zeitlich nach der Erzeugung der Warninformation.
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Die
DE 10 2019 002 606 A1 betrifft ein Klappfahrzeug für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest einer ersten Rolle, mit einer zweiten Rolle, mit einer dritten Rolle, mit einer klappbaren Haltestange zum Halten durch einen Benutzer des Klappfahrzeugs und mit einer Plattform, an welcher zumindest die erste Rolle, die zweite Rolle, die dritte Rolle und die Haltestange angeordnet sind.
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Die
WO 2019/011589 A1 betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Einspurfahrzeug mit einer geringen Spurbreite im Verhältnis zur Fahrzeughöhe und drei oder vier Rädern. Um ein Fahrzeug zu schaffen, das bei einer hohen Verkehrsdichte eine hohe Fließgeschwindigkeit des Verkehrs erlaubt, ist vorgesehen, dass das Fahrzeug eine automatisch gesteuerte Neigekinematik, bei der sich der Fahrzeugaufbau und die Räder um eine Längsachse des Fahrzeugs neigen, besitzt.
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Die
DE 10 2018 202 193 A1 geht aus von einer Kleidung mit zumindest einer Strahlungsquelle. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, für das die Kleidung einsetzbar ist. Außerdem ist eine Anordnung mit einem Fahrzeug und einer Kleidung vorgesehen. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren mit der Anordnung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein elektrisch betriebenes Kleinstfahrzeug für zumindest eine Person sowie ein Verfahren bereitzustellen, mittels welchen ein verbesserter Betrieb des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs realisiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein elektrisch betriebenes Kleinstfahrzeug sowie durch ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein elektrisch betriebenes Kleinstfahrzeug für zumindest eine Person, mit einem elektrischen Motor zum Antreiben des Kleinstfahrzeugs, mit einem elektrischen Energiespeicher zum Bereitstellen von elektrischer Energie für zumindest den elektrischen Motor und mit einer Funktionseinheit, welche in Abhängigkeit von einem Steuersignal in den Betrieb des Kleinstfahrzeugs eingreift.
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Es ist vorgesehen, dass das Kleinstfahrzeug ein zumindest teilweise autonomes Fahrerassistenzsystem aufweist, welches zumindest teilweise autonom das Steuersignal für die Funktionseinheit erzeugt.
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Dadurch ist es ermöglicht, dass beispielsweise mittels des Fahrerassistenzsystems eine Geschwindigkeit des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs auf Basis des Steuersignals reduziert werden kann. Sollte insbesondere beispielsweise eine entsprechende Umgebung des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs mittels einer Erfassungseinrichtung des Kleinstfahrzeugs, welche beispielsweise als Kamera, Radarsensor Lidarsensor oder Ultraschallsensor oder eine beliebige Kombination der Sensoren ausgebildet sein kann, erfasst werden und sollten beispielsweise dort Objekte in der Umgebung erfasst werden, so kann in Abhängigkeit davon die Geschwindigkeit reduziert werden.
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Bei dem elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeug handelt es sich insbesondere um einen sogenannten elektrischen Motorroller oder einen Elektroroller oder einen E-Scooter oder um ein elektrisches Fahrrad beziehungsweise um ein E-Bike. Die Funktionseinheit kann beispielsweise eine Bremse und/oder eine Beschleunigungseinrichtung und/oder eine Lichteinrichtung sein. Diese Aufzählung ist rein beispielhaft und dient lediglich der Veranschaulichung der Erfindung.
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Mit anderen Worten wird ein Fahrerassistenzsystem für den zumindest teilweise autonomen Betrieb eines elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs vorgeschlagen. Das Fahrerassistenzsystem ist zur Unterstützung der Person ausgebildet und kann insbesondere in den Fahrbetrieb des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs eingreifen, so dass beispielsweise bei einer bevorstehenden Unfallgefahr diese zumindest reduziert beziehungsweise verhindert werden kann.
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Insbesondere löst somit die Erfindung, dass im Bereich der Mikromobilität eine prognostizierte Gefahrensituation mittels des Fahrerassistenzsystems vermieden werden kann.
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Fernerist die Funktionseinheit zum Eingriff in eine Geschwindigkeitsregulierung des Kleinstfahrzeugs ausgebildet. Insbesondere können dadurch gesundheitliche Unfallfolgen für eine Person auf dem elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeug erheblich verringert werden, wenn beispielsweise die Geschwindigkeit bei dem Unfall reguliert, insbesondere reduziert, ist. Ferner kann eine verringerte Fahrgeschwindigkeit die Zeit vergrößern, die für die Person verfügbar ist, um auf unterschiedliche Fahrbedingungen zu reagieren.
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Weiter weist das Kleinstfahrzeug eine biometrische Erfassungseinrichtung zum Erfassen von biometrischen Daten der Person auf, und die Funktionseinheit ist dazu ausgebildet, eine Maximalgeschwindigkeit und/oder eine aktuelle Geschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs in Abhängigkeit von den biometrischen Daten der Person zu regulieren. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Maximalgeschwindigkeit dann automatisch in Abhängigkeit der biometrischen Daten eingestellt werden kann. Sollte beispielsweise erkannt werden, dass die Person eine geringere Aufmerksamkeit hat oder vermehrt anfängt zu schwitzen oder zum Beispiel eine erhöhte Herzfrequenz aufweist, so kann die mögliche Maximalgeschwindigkeit verringert werden. Wird erkannt, dass der Nutzer des Kleinstfahrzeugs eine unruhige Fahrweise aufweist, beispielsweise viele kleine Lenkbewegungen während der letzten Minuten ausführt, so kann ebenfalls die Maximalgeschwindigkeit verringert werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Funktionseinheit eine aktuelle Geschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs reguliert. Mit anderen Worten kann in Abhängigkeit der aktuellen Situation die aktuelle Geschwindigkeit reduziert werden. Dadurch ist es beispielsweise bei einem prognostizierten Unfall ermöglicht, dass die Fahrgeschwindigkeit reguliert beziehungsweise verringert wird, wodurch das Verletzungsrisiko bei einem Unfall reduziert werden kann.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Funktionseinheit eine Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs reguliert. Beispielsweise können entsprechend bei einer Risikobewertung zum Beispiel voreinstellbare Sicherheitsstufen mit unterschiedlichen Maximalstufen für die Geschwindigkeiten des Kleinstfahrzeugs verbunden werden. Das heißt, selbst beim Ausfahren der Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs wird nur eine vorgegebene reduzierte Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs erreicht. Insbesondere kann dann vorgesehen sein, dass die Verringerung der Maximalgeschwindigkeit dem Nutzer des Kleinstfahrzeugs, welcher insbesondere die Person ist, angezeigt wird. Beispielsweise kann hierzu das Kleinstfahrzeug eine Anzeigeeinrichtung, welches insbesondere als Display ausgebildet ist, aufweisen, damit die Person nicht von einem Defekt des Kleinstfahrzeugs ausgeht.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Verringerung der Maximalgeschwindigkeit von dem Kleinstfahrzeug auf Basis einer Personalisierung der Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden kann. Beispielsweise können Eltern für ihr Kind das Kleinstfahrzeug mit einer erhöhten Sicherheitsfunktion einstellen. Das heißt zum Beispiel, dass bei wenig zu erwartenden Gefahren die Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs ausgefahren werden kann. Wird jedoch ein bestimmter erhöhter Risikowert erkannt, so wird die Maximalgeschwindigkeit automatisch auf ein bestimmtes Maß verringert. So kann zum Beispiel seitens der Eltern für ein Kind bei erkannter Gefahrensituation eine defensive Fahrweise vorgegeben werden, bei der bereits kleine erwartbare Risikowerte größeren Einfluss auf die Verringerung der Maximalgeschwindigkeit haben.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Fahrerassistenzsystem eine elektronische Recheneinrichtung aufweist und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer Information eine Risikobewertung für das Kleinstfahrzeug und/oder die Person zu bestimmen und das Fahrerassistenzsystem in Abhängigkeit von der bestimmten Risikobewertung das Steuersignal erzeugt. Insbesondere kann somit beispielsweise eine Risikobewertung bezüglich der Fahrstrecke durchgeführt werden, wobei beispielsweise gegebene beziehungsweise prognostizierte Abstände zur weiteren Kraftfahrzeugen berücksichtigt werden können. Einbezogen in die Risikobewertung können zusätzlich die erkannten Fahrgeschwindigkeiten der andere Verkehrsteilnehmer oder ob die Fahrzeuge autonom oder von Menschen gefahren werden. Ein Fehlverhalten, zum Beispiel eine unruhige Lenkbewegung während der letzten Minuten de Verkehrsteilnehmer, kann ebenfalls berücksichtigt werden. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass insgesamt die Gefahrensituation entsprechend der Anzahl der umgebenden Verkehrsteilnehmer, der Nähe zu den Fahrzeugen und der jeweiligen Geschwindigkeiten sowie der Verkehrssituation, beispielsweise eine unübersichtliche Kreuzung, vorausschauend bewertet und entsprechend eine Maximalgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs vorgegeben werden kann. Ebenfalls können bei der Risikobewertung der Verkehrssituation beispielsweise die Uhrzeit, der Wochentag, die Jahreszeit, die Außentemperatur, Lichtverhältnisse, Wetterverhältnisse oder beispielsweise ein nasser Straßenbelag berücksichtigt werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Kleinstfahrzeug eine Kommunikationseinrichtung aufweist, welche zum Kommunizieren mit einem lokalen und/oder mobilen Netzwerk ausgebildet ist, wobei das Steuersignal in Abhängigkeit von einer mittels der Kommunikationseinrichtung empfangenen Information erzeugt ist. Beispielsweise kann die Information von einer Umgebungserfassungseinrichtung des Kleinstfahrzeugs stammen. Diese kann mit der Kommunikationseinrichtung kommunizieren, und somit kann das Steuersignal entsprechend erzeugt werden. Ferner kann beispielsweise die Kommunikationseinrichtung mit einem Positionssatelliten, beispielsweise GPS (Global Positioning System), kommunizieren, so dass in Abhängigkeit von der aktuellen erfassten Position das entsprechende Steuersignal erzeugt werden kann. Des Weiteren kann beispielsweise von einem mobilen Netzwerk eine entsprechende Verkehrssituation übertragen werden, so dass dem Kleinstfahrzeug beispielsweise ein Stau bekannt ist, so dass das Kleinstfahrzeug frühzeitig vor dem Stau gewarnt ist. Ferner kann in einem lokalen Netzwerk beispielsweise das Kleinstfahrzeug mit weiteren Kleinstfahrzeugen oder mit weiteren Kleinstfahrzeugen, beispielsweise einem Automobil, kommunizieren und in Abhängigkeit davon das Steuersignal erzeugen. Ferner ist mittels des lokalen Netzwerks, welches beispielsweise ein Bluetooth-Netzwerk oder ein WLAN-Netzwerk sein kann, eine Kommunikation mit einem mobilen Endgerät ermöglicht. Das mobile Endgerät kann beispielsweise als intelligentes Telefon, als sogenanntes Smartphone, ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist das Kleinstfahrzeug eine Kommunikationseinrichtung auf, welche zum Kommunizieren mit einem lokalen und/oder mobilen Netzwerk ausgebildet ist, wobei die Kommunikationseinrichtung dazu ausgebildet ist, ein von dem Fahrerassistenzsystem erzeugtes Warnsignal an ein kleinstfahrzeugexternes mobiles Endgerät der Person zu übertragen. Beispielsweise kann das kleinstfahrzeugexterne mobile Endgerät ein Smartphone der Person sein. Ferner kann das kleinstfahrzeugexterne mobile Endgerät eine Smartwatch oder andere Wearables sein. Des Weiteren kann es sich bei dem kleinstfahrzeugexternen Endgerät um intelligente Kleidung handeln. Mit anderen Worten kann die Person des Kleinstfahrzeugs beispielsweise Wearables tragen, welche beispielsweise smarte Kleidung, wie beispielsweise eine Jacke, eine Hose, Handschuhe oder Schuhe, sein kann, in der außen sichtbare Lichtfunktionen aktiviert werden können. An der smarten Kleidung, am smarten Fahrradhelm oder dem Kleinstfahrzeug selbst können die Lichtfunktionen entsprechend der erkannten Gefahrensituation automatisch geregelt werden, beispielsweise hinsichtlich der Farbe, der Lichtintensität, Blinkfunktion, Blinkfrequenz und Größe der beleuchteten Fläche. Alternativ oder ergänzend können natürlich auch entsprechende akustische Signale als Warnung automatisch generiert werden. Es kann auch ein Eskalationsszenario von Warnhinweisen an die Person des Kleinstfahrzeugs vorgesehen werden, entsprechend des Unfallrisikos oder einer erwarteten Gefahrensituation. Beispielsweise können über Vibration am Ärmel einer smarten Jacke oder am Handgriff des Lenkrads Warnhinweise an den Nutzer gegeben werden, die bei Zunahme der Risikobewertung intensiviert werden können und die durch Intensität oder Zeitdauer einer Vibration dem Nutzer entsprechend die Risikobewertung mitteilen. Genauso kann mit Lichtwarnhinweisen an den Nutzer des Kleinstfahrzeugs am Ärmel oder Lenkrad umgegangen werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn das Fahrerassistenzsystem als Spurhalteassistenzsystem ausgebildet ist. Beispielsweise können mit der Gefahrenbewertung entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise die Verringerung der Maximalgeschwindigkeit, durchgeführt werden, und diese können beispielsweise einem Spurhalteassistenten für das Kleinstfahrzeug zugeführt werden. So kann beispielsweise die Aktivierung des Spurhalteassistenten bei dem Kleinstfahrzeug an andere Verkehrsteilnehmer ebenfalls übersendet werden, die entsprechend für ihre eigene Risikobewertung die Gefahr für einen Unfall angepasst höher einschätzen und wiederum gegebenenfalls eine Verringerung der eigenen Maximalgeschwindigkeit beim zum Beispiel eigenen Kleinstfahrzeug verursachen können. Somit ist ein verbesserter Betrieb des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs ermöglicht.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs für zumindest eine Person, bei welchem mittels eines elektrischen Motors des Kleinstfahrzeugs das Kleinstfahrzeug angetrieben wird, wobei beim elektrischen Energiespeicher des Kleinstfahrzeugs elektrische Energie für zumindest den elektrischen Motor bereitgestellt wird und bei welchem mittels einer Funktionseinheit des Kleinstfahrzeugs in Abhängigkeit von einem Steuersignal in den Betrieb des Kleinstfahrzeugs eingegriffen wird, wobei mittels eines zumindest teilweise autonomen Fahrerassistenzsystems des Kleinstfahrzeugs zumindest teilweise autonom das Steuersignal für die Funktionseinheit erzeugt wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens anzusehen. Das elektrisch betriebene Kleinstfahrzeugs weist dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens und eine vorteilhafte Ausgestaltungsform davon ermöglichen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombination der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und dann auch einzeln oder in anderen der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch nicht durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform eines elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs.
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In der Figur sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Figur zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Ausführungsform eines elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs 10. Das elektrisch betriebene Kleinstfahrzeug 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere als Elektroroller beziehungsweise als Elektromotorroller ausgebildet. Das Kleinstfahrzeug 10 kann auch als E-Scooter bezeichnet werden. Alternativ kann das Kleinstfahrzeug 10 auch ein elektrisches Fahrrad beziehungsweise ein E-Bike sein. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Kleinstfahrzeug 10 insbesondere um ein Fahrzeug der Mikromobilität.
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Das elektrisch betriebene Kleinstfahrzeug 10 ist für zumindest eine Person 12 ausgebildet. Die Person 12 steht im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf einem Trittbrett 14. Das Kleinstfahrzeug 10 weist einen elektrischen Motor 16 zum Antreiben des Kraftfahrzeugs 10 auf. Ferner weist das Kleinstfahrzeug 10 einen elektrischen Energiespeicher 18 auf, mittels welchem elektrische Energie für zumindest den elektrischen Motor 16 bereitgestellt ist. Ferner weist das elektrisch betriebene Kleinstfahrzeug 10 eine Funktionseinheit 20 auf, welche in Abhängigkeit von einem Steuersignal in den Betrieb des Kleinstfahrzeugs 10 eingreift.
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Es ist vorgesehen, dass das Kleinstfahrzeug 10 ein zumindest teilweise autonomes Fahrerassistenzsystem 22 aufweist, welches zumindest teilweise autonom das Steuersignal für die Funktionseinheit 20 erzeugt.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kann die Funktionseinheit 20 beispielsweise eine Bremse des Kleinstfahrzeugs 10 sein. Mit anderen Worten kann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit des Steuersignals die Bremse 20 ausgelöst wird, so dass eine Geschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 reguliert werden kann.
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Mit dem Fahrerassistenzsystem 22 können insbesondere Sicherheitsmaßnahmen eingestellt werden, so dass ein Betrieb des Kleinstfahrzeugs 10 verbessert werden kann.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine Verringerung der Maximalgeschwindigkeit von dem Kleinstfahrzeug 10 auf Basis einer Personalisierung der Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden kann. Beispielsweise können Eltern für ihr Kind das Kleinstfahrzeug 10 mit einer erhöhten Sicherheitsfunktion einstellen. Das heißt zum Beispiel, dass bei wenig zu erwartenden Gefahren die Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 ausgefahren werden kann. Wird jedoch ein bestimmter erhöhter Risikowert erkannt, so wird die Maximalgeschwindigkeit automatisch auf ein bestimmtes Maß verringert. So kann zum Beispiel seitens der Eltern für ein Kind bei erkannter Gefahrensituation eine defensive Fahrweise vorgegeben werden, bei der bereits kleine erwartbare Risikowerte größeren Einfluss auf die Verringerung der Maximalgeschwindigkeit haben.
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Ferner kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Kleinstfahrzeug 10 eine Lichteinrichtung 24 sowie eine Umgebungserfassungseinrichtung 26 aufweisen kann. Mittels der Umgebungserfassungseinrichtung 26 kann insbesondere eine Umgebung 28 des Kleinstfahrzeugs 10 erfasst werden. Bei der Umgebungserfassungseinrichtung 26 kann es sich beispielsweise um eine Kamera, einen Lidarsensor, einen Radarsensor oder einen Ultraschallsensor handeln. Auch eine Kombination der beschriebenen Sensoren ist möglich.
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Die Funktionseinheit 20 ist insbesondere zum Eingriff in eine Geschwindigkeitsregulierung des Kleinstfahrzeugs 10 ausgebildet. Wie bereits erwähnt, ist die Funktionseinheit 20 beispielsweise eine Bremse. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Funktionseinheit 20 eine aktuelle Geschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 reguliert und/oder eine Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 reguliert. Beispielsweise können bei einer Risikobewertung voreinstellbare Sicherheitsstufen mit unterschiedlichen Maximalgeschwindigkeiten des Kleinstfahrzeugs 10 verbunden werden. Das heißt, selbst bei Ausfahren der Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 wird nur eine vorgegebene reduzierte Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 erreicht. Dies kann beispielsweise dem Nutzer beziehungsweise der Person 12 auf einer Anzeigeeinrichtung 30 des Kleinstfahrzeugs 10 angezeigt werden, so dass der Nutzer 12 über die Reduzierung der Maximalgeschwindigkeit in Kenntnis gesetzt ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Kleinstfahrzeug 10 eine biometrische Erfassungseinrichtung 32 aufweist, welche zum Erfassen von biometrischen Daten der Person 12 ausgebildet ist und die Funktionseinheit 20 dazu ausgebildet ist, eine Maximalgeschwindigkeit und/oder eine aktuelle Geschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von den biometrischen Daten der Person 12 zu regulieren. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Maximalgeschwindigkeit des Kleinstfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von den biometrischen Daten des Nutzers 12 automatisch eingestellt werden kann. Sollte zum Beispiel erkannt werden, dass die Person 12 eine verringerte Aufmerksamkeit hat oder vermehrt anfängt zu schwitzen oder zum Beispiel eine erhöhte Herzfrequenz hat, so kann die mögliche Maximalgeschwindigkeit verringert werden. Wird erkannt, dass die Person 12 eine unruhige Fahrweise aufweist, beispielsweise viele kleinen Lenkbewegungen in den letzten Minuten ausführt, so kann ebenfalls die Maximalgeschwindigkeit verringert werden.
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Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem 22 eine elektronische Recheneinrichtung 34 aufweist und die elektronische Recheneinrichtung 34 dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer Information eine Risikobewertung für das Kleinstfahrzeug 10 und/oder die Person 12 zu bestimmen und das Fahrerassistenzsystem 22 in Abhängigkeit von der bestimmten Risikobewertung das Steuersignal erzeugt. Insbesondere kann somit eine Gefahrensituation entsprechend der Anzahl der umgebenden Verkehrsteilnehmer, der Nähe zu weiteren Fahrzeugen und den jeweiligen Geschwindigkeiten sowie der Verkehrssituation, beispielsweise bei unübersichtlichen Kreuzungen, vorausschauend bewertet und entsprechend die Risikobewertung durchgeführt werden. Die Risikobewertung kann während der Fahrstrecke durchgeführt werden, zum Beispiel mit gegebenen oder prognostizierten Abständen zu weiteren Fahrzeugen. Einbezogen werden in die Risikobewertung können zusätzlich die erkannten Fahrgeschwindigkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer, ob die Fahrzeuge autonom oder von Menschen gefahren werden und das Fahrverhalten beispielsweise der anderen Verkehrsteilnehmer. Ferner kann die Risikobewertung auch derart angepasst werden, dass eine Uhrzeit, ein Wochentag, eine Jahreszeit, eine Außentemperatur, Lichtverhältnisse, Wetterverhältnisse und beispielsweise ein nasser Straßenbelag bei der Risikobewertung mitberücksichtigt werden.
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Ferner kann vorgesehen, dass das Kleinstfahrzeug eine Kommunikationseinrichtung 36 aufweist, welche zum Kommunizieren mit einem lokalen und/oder mobilen Netzwerk 38 ausgebildet ist, wobei das Steuersignal in Abhängigkeit von einer mittels der Kommunikationseinrichtung 36 empfangenen Information erzeugt ist. Beispielsweise können von dem mobilen Netzwerk 38 Verkehrsinformationen an die Kommunikationseinrichtung 36 übertragen werden, wobei diese Verkehrsinformationen wiederum durch das Fahrerassistenzsystem 22 berücksichtigt werden. Ebenfalls kann die Kommunikationseinrichtung 36 dazu ausgebildet sein, ein von dem Fahrerassistenzsystem 22 erzeugtes Warnsignal an ein kleinstfahrzeugexternes mobiles Endgerät 40 der Person 12 zu übertragen. Im folgenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem kleinstfahrzeugexternen mobilen Endgerät 40 insbesondere um eine intelligente Uhr, eine sogenannte Smartwatch. Alternativ oder ergänzend kann es sich dabei auch um ein intelligentes Telefon, beispielsweise eine Smartphone, handeln. Ebenfalls kann es sich um intelligente Kleidung handeln. Sollte beispielsweise die Person 12 intelligente Kleidung tragen, wie beispielsweise eine Jacke, eine Hose, Handschuhe beziehungsweise Schuhe, in denen außen sichtbare Lichtfunktionen aktiviert werden können, so kann mittels des Warnsignals diese Funktion aktiviert werden. An der smarten Kleidung, an dem smarten Fahrradhelm oder an dem Kleinstfahrzeug 10 selbst können die Lichtfunktionen entsprechend der erkannten Gefahrensituation automatisch geregelt werden, beispielsweise hinsichtlich Farbe, Lichtintensität, Blinkfunktion, Blinkfrequenz und Größe der beleuchteten Fläche. Alternativ oder ergänzend können auch akustische Signale entsprechend erzeugt werden. Es kann auch ein Eskalationsszenario von Warnhinweisen an die Person 12 vorgesehen werden, entsprechend des Unfallrisikos einer erwarteten Gefahrensituation. Über zum Beispiel eine Funktion am Ärmel einer smarten Jacke oder am Handgriff des Lenkrads können Warnhinweise an den Nutzer des Kleinstfahrzeugs 10 gegeben werden, die bei Zunahme einer Risikobewertung durch Intensität oder Zeitdauer einer Vibration intensiviert werden können. Genauso kann mit Licht-Warnhinweisen an die Person 12 des Kleinstfahrzeugs 10 am Ärmel oder am Lenkrad umgegangen werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem 22 als Spurhalteassistenzsystem ausgebildet ist. Insbesondere kann somit in Abhängigkeit der Risikobewertung und der Gefahrensituation entsprechend der Spurhalteassistent für das Kleinstfahrzeug 10 betrieben werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben des elektrisch betriebenen Kleinstfahrzeugs 10 für die Person 12, bei welchem mittels des elektrischen Motors 14 des Kleinstfahrzeugs 10 das Kleinstfahrzeug 10 angetrieben wird, wobei von dem elektrischen Energiespeicher 16 des Kleinstfahrzeugs 10 elektrische Energie für zumindest den elektrischen Motor 14 bereitgestellt wird und bei welchem mittels der Funktionseinheit 20 des Kleinstfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von dem Steuersignal in den Betrieb des Kleinstfahrzeugs 10 eingegriffen wird, wobei mittels des zumindest teilweise autonomen Fahrerassistenzsystems 22 des Kleinstfahrzeugs 10 zumindest teilweise autonom das Steuersignal für die Funktionseinheit 20 erzeugt wird.
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Insgesamt zeigt die Erfindung eine Unfallvermeidung für Mikromobilität durch prädiktive Einwirkung auf Maximalgeschwindigkeit, Beleuchtung und Warnsignale an Verkehrsteilnehmer.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kleinstfahrzeug
- 12
- Person
- 14
- elektrischer Motor
- 14
- Trittbrett
- 16
- elektrischer Energiespeicher
- 16
- elektrischer Motor
- 18
- elektrischer Energiespeicher
- 20
- Funktionseinheit
- 22
- Fahrerassistenzsystem
- 24
- Lichteinrichtung
- 26
- Umgebungserfassungseinrichtung
- 28
- Umgebung
- 30
- Anzeigeeinrichtung
- 32
- elektrische Erfassungseinrichtung
- 34
- elektronische Recheneinrichtung
- 36
- Kommunikationseinrichtung
- 38
- mobiles Netzwerk
- 40
- kleinstfahrzeugexternes mobiles Endgerät