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Die Erfindung betrifft einen Katheter.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Katheter der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass dessen Einführen in einen Körperhohlraum, insbesondere in einen Harnleiter, in ein Blutgefäß oder in ein Ventrikel, erleichtert ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch einen Katheter mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine weiche Katheterspitze zum Erleichtern eines Einführens des Katheters vorteilhaft ist. Nicht nur die Katheterspitze selbst, sondern auch der Endabschnitt des Katheterschlauchs kann geschlossen ausgeführt sein.
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Shore-Härten der Katheterspitze nach Anspruch 2 haben sich bewährt. Die Shore-Härte der Katheterspitze kann im Bereich von 50 Shore A, von 55 Shore A oder von 60 Shore A liegen. Die Katheterspitze kann aus PVC oder einem thermoplastischem Elastomer hergestellt sein.
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Shore-Härten nach Anspruch 3 für den benachbarten Endabschnitt des Katheterschlauchs haben sich ebenfalls bewährt. Die Shore-Härte des benachbarten Endabschnitts kann im Bereich von 65 Shore A, von 70 Shore A, von 75 Shore A, von 80 Shore A oder von 85 Shore A liegen. Der benachbarte Endabschnitt kann aus im Vergleich zur Katheterspitze härterem PVC oder einem TPE gefertigt sein.
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Ein Endabschnitt nach Anspruch 4 lässt sich kostengünstig und massenherstellungstauglich fertigen.
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Ein Endabschnitt nach Anspruch 5 kann so vorgeformt werden, dass aufgrund der Form ein Einführen der Katheterspitze erleichtert ist. Zudem ergibt sich durch die Vergrößerung des Umfangs des Endabschnitts ein Formschluss von diesem mit der angeformten Katheterspitze.
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Eine Durchtrittsöffnung nach Anspruch 6 ermöglicht einen Formschluss mit der angeformten Katheterspitze.
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Eine Katheterspitze nach Anspruch 7 lässt sich massenherstellungstauglich fertigen. Die Katheterspitze wird durch Umspritzen des Endabschnitts gefertigt. Hierbei können Herstellungsspezifika zum Einsatz kommen, die aus der 2K-Technik bekannt sind.
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Eine gleitfähige Beschichtung des Katheterschlauchs nach Anspruch 8 erleichtert das Einführen des Katheters.
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Die Vorteile des Herstellungsverfahrens nach den Ansprüchen 9 bis 13 entsprechen denen, die vorstehend im Zusammenhang mit dem Katheter bereits erläutert wurden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines Katheterschlauchs eines Katheters mit einer Durchtrittsöffnung in einem Mantelwandabschnitt, der einer Katheterspitze benachbart ist;
- 2 einen Axialschnitt durch den Katheterschlauchabschnitt nach 1 im Bereich der mantelwandseitigen Durchtrittsöffnung;
- 3 einen Axialschnitt durch einen Endabschnitt des Katheterschlauchs mit einer geschlossenen Katheterspitze, die an einen der Durchtrittsöffnung benachbarten Endabschnitt des Katheterschlauchs angeformt und aus einem Kunststoffmaterial mit im Vergleich zum Endabschnitt geringerer Shore-Härte gefertigt ist;
- 4 und 5 jeweils in einer zu 3 ähnlichen Darstellung weitere Ausführungen des Katheterschlauchs mit einer angeformten Katheterspitze aus Kunststoffmaterial geringerer Shore-Härte;
- 6 ein Ablaufschema eines Herstellungsverfahrens für einen Katheterschlauch mit einer Katheterspitze nach 5; und
- 7 und 8 in zu den 3 bis 5 ähnlicher Darstellung weitere Ausführungen einer Katheterspitze, angeformt an einen geschlossenen Endabschnitt eines Katheterschlauchs.
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Ein Katheter 1, von dem in der 1 lediglich ein Abschnitt eines Katheterschlauchs 2 dargestellt ist, dient als medizinischer Katheter, beispielsweise als Urinkatheter zur Schaffung einer Fluidverbindung mit dem Inneren einer Harnblase eines Patienten, oder als Ventrikelkatheter zum Ventrikel- Druckausgleich.
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Der Katheterschlauch 2 ist aus Kunststoff. Materialvarianten für den Katheterschlauch 2 sind ein thermoplastisches Polyurethan-Elastomer (TPU), ein Polyurethan (PUR), PVC oder ein sonstiges thermoplastisches Elastomer (TPE). Auch Silikon kann als Material für den Katheterschlauch 2 zum Einsatz kommen.
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Eine Shore-Härte des Katheterschlauchs 2 liegt im Bereich zwischen 60 und 90 Shore A. Diese Shore-Härte des Katheterschlauchs 2 kann z. B. im Bereich von 65 Shore A, von 70 Shore A, von 75 Shore A, von 80 Shore A oder von 85 Shore A liegen. Der Katheterschlauch 2 kann mit einer gleitfähigen Beschichtung versehen sein. Als gleitfähige Beschichtung kann Vaseline zum Einsatz kommen. Zum Erzeugen einer gleitfähigen Beschichtung kann im Falle des Einsatzes von Silikon als Material für den Katheterschlauch 2 ein Silikatisierungsschritt erfolgen.
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Der Katheterschlauch 2 kann alternativ oder zusätzlich zur gleitfähigen Beschichtung eine antimikrobielle Beschichtung aufweisen. Eine Beschichtung des Katheterschlauchs 2 kann gleichzeitig sowohl als gleitfähige Beschichtung als auch als antimikrobielle Beschichtung dienen.
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In einem Abschnitt einer Mantelwand 3 (vgl. 2), der einer in den 1 und 2 nicht dargestellten Katheterspitze des Katheters 1 benachbart ist, hat der Katheter 1 mindestens eine Durchtrittsöffnung 4. Über die Durchtrittsöffnung 4 kann Fluid von einem Innenlumen des Katheterschlauchs 2 nach außen treten und über eine Umgebung des Katheterschlauchs 2 abgeführt werden. Die Durchtrittsöffnung 4 geht über einen abgerundeten Kantenbereich 5 in eine äußere Mantelwand 6 des Katheterschlauchs 2 über.
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Die Durchtrittsöffnung 4 und insbesondere der abgerundete Kantenbereich 5 werden durch Ultraschall-Stanzen hergestellt.
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Der abgerundete Kantenbereich 5 liegt um einen gesamten Umfang der Durchtrittsöffnung 4 herum vor.
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Aufgrund des abgerundeten Kantenbereichs 5 lässt sich der Katheterschlauch 2 im Bereich der Durchtrittsöffnung 4 atraumatisch beispielsweise in einen Harnleiter des Patienten oder auch in ein Ventrikel einführen.
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3 zeigt eine Ausführung einer Katheterspitze 7 des Katheters 1, die an einen benachbarten, also spitzenseitigen Endabschnitt 8 des Katheterschlauchs 2 angeformt ist. Der Endabschnitt 8 des Katheterschlauchs 2 ist aus gezogenem Material des Katheterschlauchs gefertigt. Im Bereich des Endabschnitts 8 ist der Durchmesser des Katheterschlauchs 2 im Vergleich zum sonstigen, das Innenlumen 4a aufweisenden Katheterschlauchs 2 verringert. Im Bereich des Endabschnitts 8 ist das Innenlumen 4a des Katheterschlauchs 2 geschlossen ausgeführt. Auch im Bereich der Katheterspitze 7 ist der Katheterschlauch 2 geschlossen.
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Die Katheterspitze 7 ist aus einem Kunststoffmaterial gefertigt, dessen Shore-Härte geringer ist als diejenige des benachbarten Endabschnitts 8 des Katheterschlauchs 2.
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Die Shore-Härte der Katheterspitze 7 liegt im Bereich zwischen 40 Shore A und 70 Shore A. Diese Shore-Härte kann im Bereich von 50 Shore A, 55 Shore A oder 60 Shore A liegen. Die Katheterspitze 7 kann aus PVC oder einem thermoplastischen Elastomer gefertigt sein. Grundsätzlich kommen alle weichen Thermoplasten als Materialgrundlage für die Katheterspitze 7 infrage.
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Ein Außendurchmesser des Katheters 1 ist im Bereich der Katheterspitze größer als im Bereich des benachbarten Endabschnitts 8 des Katheterschlauchs 2.
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Die Katheterspitze 7 ist als Umspritzkomponente um den Endabschnitt 8 des Katheterschlauchs 2 ausgebildet.
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Bei der Herstellung des Katheters 1 wird zunächst der Katheterschlauch 2 extrudiert. Anschließend wird der Endabschnitt 8 verschlossen, was durch Ausziehen des extrudierten Materials des Katheterschlauchs 2 sowie ggf. Verdrillen des ausgezogenen Materials erfolgt. Anschließend wird die Katheterspitze 7 an den Endabschnitt 8 durch Umspritzen angeformt.
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Aufgrund der weicheren Katheterspitze 7 und der balligen Form der Katheterspitze 7 ist ein atraumatisches Einführen des Katheters 1 beispielsweise in einen Harnleiter oder auch in ein Ventrikel möglich.
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Anhand der 4 wird nachfolgend eine weitere Ausführung eines Katheters 9 erläutert, der anstelle des Katheters 1 zum Einsatz kommen kann. Komponenten und Funktionen, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Beim Katheter 9 ist ein Endabschnitt 10 des Katheterschlauchs 2 zur Vergrößerung eines spitzenseitigen Umfangs des Endabschnitts 10 gepresst. Es ergibt sich ein spitzenseitiger Endbereich 11 des Endabschnitts 10 mit balligem Querschnitt. Dieser Endbereich 11 mit vergrößertem Querschnitt wird durch Heißpressen des Endabschnitts 10 vor dem Anformen einer Katheterspitze 12 gefertigt. Die Katheterspitze 12 des Katheters 9 wird durch Umspritzen an den Endbereich 11 des Endabschnitts 10 angeformt, so dass sich eine Schicht auf dem Endbereich 11 aus einem Kunststoffmaterial mit geringerer Shore-Härte ergibt, entsprechend dem, was vorstehend zur 3 ausgeführt wurde. Der ballig gepresste Endbereich 11 ergibt einen Formschluss mit der angeformten Katheterspitze 12, so dass diese sich nicht unerwünscht im Endbereich 11 löst.
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Anhand der 5 wird nachfolgend eine weitere Ausführung eines Katheters 13 erläutert, der anstelle des Katheters 1 zum Einsatz kommen kann. Komponenten und Funktionen, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Beim Katheter 13 hat ein Endabschnitt 14 des Katheterschlauchs 2 im Endbereich 11 eine eingestanzte Durchtrittsöffnung 15. Beim Umspritzen des Endbereichs 11 des Endabschnitts 14 mit dem Material der Katheterspitze 12 ergibt sich beim Katheter 13 ein zusätzlicher Formschluss dadurch, dass das weichere Kunststoffmaterial der Katheterspitze 12 durch die Durchtrittsöffnung 15 hindurchdringt. Es ergibt sich eine unverlierbare Katheterspitze 12 beim Katheter 13.
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6 zeigt ein Ablaufschema bei der Herstellung des Katheters 13.
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In einem Ziehschritt 16 wird der Endabschnitt 14 des Katheterschlauchs 2 gezogen, verdrillt und verschlossen.
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In einem Heißpressschritt 17 wird der Endbereich 11 des Endabschnitts 14 geformt.
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In einem Stanzschritt 18 wird die Durchtrittsöffnung 15 in den Endabschnitt 11 eingebracht.
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In einem Umspritzschritt 19 wird die Katheterspitze 12 durch Umspritzen des Endbereichs 11 erzeugt. Dies geschieht durch Single Cavity Molding.
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Zusätzlich wird noch mindestens eine Durchtrittsöffnung 4 in den Katheter 13 mit Hilfe des Ultraschall-Stanzens eingebracht, wie vorstehend bereits erläutert.
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Insbesondere der Umspritzschritt 19, aber auch die anderen Verfahrensschritte beim Herstellen des Katheters 13 werden mit Hilfe einer Kamera 20 überwacht.
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Anhand der 7 und 8 werden nachfolgend zwei weitere Ausführungen eines Katheters beschrieben, der anstelle der vorstehend beschriebenen Katheter zum Einsatz kommen kann. Komponenten und Funktionen, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen erläutert.
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Der Katheter 21 nach 7 hat einen Endabschnitt 22 mit gepresstem Endbereich 23 zur Erzeugung einer balligen Katheterspitze vergleichbar zum Endbereich 11 des Katheters 9 nach 4.
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Der Katheter 24 nach 8 hat anstelle eines Endbereichs mit balligem Querschnitt einen Endabschnitt 25 mit einem Endbereich 26 mit keulenförmigem Querschnitt. Zudem verläuft ein Verschlussbereich des Lumens 4a beim Katheter 24 nicht wie bei den anderen, vorstehend beschriebenen Kathetern spitz zu, sondern rund (vgl. den Verschlussabschnitt 27 in der 8). Beim Verschließen des Endabschnitts 25 wird das extrudierte Material des Katheterschlauchs 2 des Katheters 24 weniger gezogen als verdrillt.
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Bei den Kathetern 21 und 24 kann der jeweilige Endabschnitt 22, 25 selbst die Katheterspitze darstellen. Zusätzlich kann auch hier noch eine Katheterspitze aus einem weicheren Kunststoffmaterial angeformt werden, wie vorstehend im Zusammenhang mit den Ausführungen nach den 1 bis 6 bereits erläutert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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