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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts für ein Kraftfahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren, ein Kraftfahrzeug und eine Lenkeinheit hierzu.
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Eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts für ein Kraftfahrzeug ist aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau hinlänglich bekannt. Beispielsweise werden mittels eines elektronischen Kombianzeigeinstruments Fahrinformationen einem Fahrzeuglenker des Kraftfahrzeugs angezeigt, das heißt ausgegeben.
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Die
DE 10 2010 046 124 A1 beschreibt eine Informationsanzeigeanordnung für ein Fahrzeug, wobei die Informationsanzeigeanordnung zwei in einem Blickfeld eines Fahrzeugführers angeordnete Anzeigeeinrichtungen aufweist, wobei eine erste Anzeigeeinrichtung in einem Armaturenbrett und eine zweite Anzeigeeinrichtung auf einer Lenksäule einer Lenkanordnung angeordnet ist. Des Weiteren kann die Informationsanzeigeanordnung eine Bedieneinrichtung aufweisen, die neben und/oder benachbart zu der Lenkanordnung in einem halbkreisförmigen Armbewegungsbereich des Fahrzeugführers angeordnet.
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Die
DE 10 2016 108 286 A1 beschreibt eine Instrumentengruppe, die angrenzend zu einer eine Lenksäule und ein Lenkrad umfassenden Lenkgruppe positioniert ist und eine elektronische Anzeige mit einer nichtlinearen Kante enthält, die wenigstens zum Teil die Lenksäule umgreift. Dabei kann eine obere Kante der Anzeige gekrümmt sein, um einer Krümmung des Lenkrads zu entsprechen.
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Ferner beschreibt die
EP 3 205 557 A1 eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen von Informationsinhalten für ein Lenkrad, wobei die Anzeigevorrichtung eine Ringform aufweist. Dabei können ein Informationsinhalt einer oberen Zone und ein Informationsinhalt einer unteren Zone in Bezug zueinander vertikal gespiegelt sein.
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Nachteilig an den oben genannten Anzeigen ist, dass eine Größe einer Anzeigefläche durch die Abmessungen einer oberen Durchlassöffnung des Lenkrads (einer sogenannten Sichtbanane) beziehungsweise von einer Mantelfläche eines Lenkkranzes vorgegebene wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anzeige eines Anzeigeinhalts für ein Kraftfahrzeug mit einer hohen Funktionalität und einer großen verfügbaren Anzeigefläche bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Durch die Erfindung ist eine Vorrichtung zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Lenkeinrichtung zum Lenken des Kraftfahrzeugs, wobei die Lenkeinrichtung eine drehbar gelagerte Lenkeinheit mit einem Lenkkranz und zumindest einer Lenkradspeiche aufweist. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines Lenkwinkels der Lenkeinheit und eine Steuereinrichtung. Dabei ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von dem erfassten Lenkwinkel eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des Anzeigeinhalts anzusteuern. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung radial um eine Drehachse der Lenkeinheit an einer Lenksäule der Lenkeinrichtung angeordnet ist, wobei eine Innenkontur der Anzeigeeinrichtung die Lenksäule als ein Ring oder als ein Rahmen vollständig umschließt. Die Anzeigeeinrichtung ist also auf der Lenksäule aufgesteckt oder die Lenksäule ragt durch die Anzeigeeinrichtung hindurch.
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Mit anderen Worten ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, mittels der Anzeigeeinrichtung den Anzeigeinhalt auszugeben oder anzuzeigen. Hierbei kann die Anzeigeeinrichtung beispielsweise als ein pixelbasierter Bildschirm (Display) realisiert sein, wobei der Bildschirm eine Flüssigkristallanzeige (LCD), eine Aktiv-Matrix-Display (TFT-Display), Leuchtdioden (LEDs) und/oder organische Leuchtdioden (OLEDs) umfassen kann. Der Anzeigeinhalt kann beispielsweise primäre, fahrtenbezogene Fahrzeuginformationen, beispielsweise eine Fahrgeschwindigkeit, eine Drehzahl und/oder ein Zustand eines Energiespeichers (ein Füllstand eines Fahrzeugtanks und/oder ein Ladestand einer Batterie), für einen Fahrzeuglenker ausgeben. Zusätzlich oder alternativ können auch sekundäre, komfortbezogene Fahrzeuginformationen, beispielsweise ein gekoppeltes mobiles Endgerät, eine Einstellung einer Klimaeinrichtung und/oder einer Multimediaeinrichtung des Kraftfahrzeugs, angezeigt werden. Zusätzlich weist die Vorrichtung die Lenkeinrichtung, die Erfassungseinrichtung und die Steuereinrichtung auf. Hierbei umfasst die Lenkeinrichtung die Lenkeinheit, wobei die Lenkeinheit beispielsweise mittels eines einfachen Drehlagers (Radiallager) an der Lenksäule angeordnet sein kann. Die Lenkeinheit kann beispielsweise als ein Lenkrad und/oder eine Lenkhandhabe ausgebildet sein, wobei die Lenkeinheit den Lenkradkranz und die zumindest eine Lenkradspeiche aufweist, mittels welcher der Lenkkranz mit einer Nabe der Lenkeinheit verbunden sein kann. Zum Lenken des Kraftfahrzeugs wird die Lenkeinheit gedreht, wobei eine Drehung der Lenkeinheit mittels des Lenkwinkels (Einschlagwinkel) beschrieben werden kann. Dabei kann der Lenkwinkel mittels der beispielsweise als ein Lenkwinkelsensor ausgebildeten Erfassungseinrichtung erfasst oder gemessen werden kann. Der erfasste Lenkwinkel wird der Steuereinrichtung, beispielsweise einer Prozessoreinheit, bereitgestellt und von dieser bei einer Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des Anzeigeinhalts berücksichtigt.
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Erfindungsgemäß ist die Anzeigeeinrichtung radial um die Drehachse der Lenkeinheit an der Lenksäule der Lenkeinrichtung angeordnet oder positioniert. Dabei umschließt die Innenkontur der Anzeigeeinrichtung die Lenksäule vollständig. Insbesondere umschließt die Anzeigeeinrichtung ringförmig die Lenksäule, wobei ein Innendurchmesser der Anzeigeeinrichtung mit einem Außendurchmesser der Lenksäule korrespondieren kann. Dabei kann die Anzeigeeinrichtung beispielswiese ein Kreisringprofil aufweisen, wobei die Innenkontur von einem mittels des Innendurchmessers gebildeten Kreisumfang beschreiben werden kann. Alternativ wird die Lenksäule von einer rahmenartig ausgebildeten Anzeigeeinrichtung umgeben, wobei die Anzeigeeinrichtung beispielsweise ein Ellipsenringprofil und/oder ein Kastenprofil aufweisen kann.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass von der Anzeigeeinrichtung unabhängig von einer Position der zumindest einen Lenkradspeiche stets für den Fahrzeuglenkers ein Segment sichtbar ist, das heißt sich in dessen Blickfeld befindet. Dadurch kann beispielsweise auf eine redundante Anzeige des Anzeigeinhalts mittels eines Kombianzeigeinstruments verzichten werden. Stattdessen kann durch die Steuereinrichtung der Anzeigeinhalt in Abhängigkeit von dem erfassten Lenkwinkel nachgeführt werden. Des Weiteren kann ein Bauraum des Kraftfahrzeugs effizient genutzt werden, da insbesondere ein ausreichender Freiraum für Beine des Fahrzeuglenkers und eine großflächige Anzeigeeinrichtung realisiert werden kann.
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Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung an der Lenksäule zwischen der Lenkeinrichtung und einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, wobei die zumindest eine Lenkradspeiche die Anzeigeeinrichtung aus Sicht einer Fahrerposition bereichsweise überlappt. Mit anderen Worten ist die Anzeigeeinrichtung ausgehend von der Fahrerposition hinter der Lenkeinrichtung und vor dem Armaturenbrett positioniert. Dabei kann die zumindest eine Lenkradspeiche zwar bereichsweise, das heißt lokal oder teilweise, eine Sicht des Fahrzeuglenkers auf die Anzeigeeinrichtung verdecken, das heißt blockieren. Beispielsweise kann zumindest eine Durchlassöffnung der Lenkeinheit, wie eine sogenannte Sichtbanane, während eines Lenkvorgangs radial verlagert werden, wobei die zumindest eine die Durchlassöffnung an einer Seite begrenzende Lenkradspeiche einen Blick des Fahrzeuglenkers auf die Anzeigeeinrichtung behindert, das heißt einschränkt. Eine bereichsweise Überlappung kann aber anhand des erfassten Lenkwinkels ermittelt werden und vorteilhafterweise beim Anzeigen des Anzeigeinhalts berücksichtigt werden.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung zumindest achsensymmetrisch ausgebildet ist, wobei die Anzeigeeinrichtung zumindest bereichsweise eine kreisbogenförmige und/oder ellipsenbogenförmige Außenkontur aufweist und ein Außendurchmesser der Anzeigeeinrichtung kleiner oder gleich einem Innendurchmesser der Lenkeinheit ist. Mit anderen Worten kann die Anzeigeeinrichtung entlang einer Achse, wobei die Achse insbesondere entlang einer Fahrzeughochrichtung verläuft, gespiegelt werden. Die Außenkontur der Anzeigeeinrichtung, d. h. ein Umriss oder eine Silhouette der Anzeigeeinrichtung kann als ein Kreisbogen, d. h. eine Kreislinie, und/oder als ein Ellipsenbogen, d. h. eine Ellipsenlinie, ausgebildet sein. Dabei kann der Außendurchmesser der Anzeigeeinrichtung den Innendurchmesser des Lenkrads unterschreiten oder diesem gleichgesetzt sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Anzeigeeinrichtung nach außen optisch von dem Lenkkranz begrenzt werden kann. Des Weiteren erlaubt eine zumindest achsensymmetrische Ausbildung der Anzeigeeinrichtung eine Spiegelung des Anzeigeinhalts entlang der Achse.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass eine Bedieneinrichtung zum Erfassen einer Benutzereingabe in die Anzeigeeinrichtung und/oder in die Lenkeinrichtung integriert und berührungssensitiv und/oder näherungssensitiv und/oder audiosensitiv ausgebildet ist. Mit anderen Worten umfasst die Anzeigeeinrichtung und alternativ oder zusätzlich die Lenkeinrichtung die Bedieneinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Benutzereingabe zu erfassen. Beispielsweise kann mittels der Bedieneinrichtung die Anzeigeeinrichtung und/oder das Kraftfahrzeug bedient, d. h. angesteuert werden. Insbesondere kann die Bedieneinrichtung als ein berührungsempfindlicher Bildschirm (Touchscreen) zum Erfassen einer Berührung des Fahrzeuglenkers und/oder einer Bewegung eines Arms und/oder einer Hand des Fahrzeuglenkers ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Bedieneinrichtung ein Mikrofon umfassen, mittels welchem ein vom Fahrzeuglenker übermitteltes Sprachsignal empfangen werden kann. Vorteilhaft ist, dass die Bedieneinrichtung ein integraler Bestandteil der Anzeigeeinrichtung und alternativ oder zusätzlich der Lenkeinrichtung sein kann, wodurch das Erfassen der Benutzereingabe kompakt und bauraumsparend realisiert werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung mit einem elektrischen Kombianzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs koppelbar ist, wobei die Kopplung zum Anzeigen von kraftfahrzeugspezifischen und/oder benutzerspezifischen Anzeigeinhalten vorgesehen ist. Mit anderen Worten können die Anzeigeeinrichtung und das Kombianzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs miteinander elektrisch verbunden, d. h. vernetzt sein. Diese Verbindung kann dazu eingerichtet sein, das Kraftfahrzeug betreffende und alternativ oder zusätzlich insbesondere den Fahrzeuglenker betreffende Anzeigeinhalte auszugeben. Beispielsweise kann die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs mittels der Anzeigeeinrichtung und eine Übersetzungsstufe des Kraftfahrzeugs mittels des Kombianzeigeinstruments angezeigt werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass insbesondere auf das Anzeigen redundanter Anzeigeinhalte verzichtet und der angezeigte Anzeigeinhalt vom Fahrzeuglenker übersichtlicher wahrgenommen werden kann.
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Durch die Erfindung ist auch ein Verfahren zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, wobei das Verfahren mittels einer vorab bereits erläuterten Vorrichtung durchgeführt wird. Dabei wird das Kraftfahrzeug mittels einer Lenkeinrichtung gelenkt, wobei die Lenkeinrichtung eine drehbar gelagerte Lenkeinheit mit einem Lenkkranz und zumindest einer Lenkradspeicher umfasst. Des Weiteren wird mittels einer Erfassungseinrichtung ein Lenkwinkel der Lenkeinheit erfasst und mittels einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit von dem erfassten Lenkwinkel eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des Anzeigeinhalts angesteuert. Erfindungsgemäß wird die Anzeigeeinrichtung radial zu einer Drehachse der Lenkeinheit an einer Lenksäule der Lenkeinrichtung bereitgestellt, wobei eine Lenksäule von einer Innenkontur der Anzeigeeinrichtung vollständig als ein Ring oder als ein Rahmen umschlossen wird.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von einer erfassten bereichsweisen Überlappung der Anzeigeeinrichtung durch die zumindest eine Lenkradspeiche mittels der Steuereinrichtung angesteuert wird. Mit anderen Worten wird eine lokale Verdeckung der Anzeigeeinrichtung durch die zumindest eine Lenkradspeiche beispielsweise anhand des erfassten Lenkwinkels ermittelt und in Reaktion darauf bei der Anzeige des Anzeigeinhalts mittels der Anzeigeeinrichtung berücksichtigt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Anzeigeinhalt variabel, d.h. veränderlich in Abhängigkeit von einer Sicht eines Fahrzeuglenkers mittels der Anzeigeeinrichtung ausgegeben werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass mittels einer Bedieneinrichtung der Vorrichtung eine Benutzereingabe erfasst wird, wobei anhand der erfassten Benutzereingabe ein Steuerparameter zum Steuern der Anzeigeeinrichtung und/oder des Kraftfahrzeugs vorgegeben wird. Mit anderen Worten wird mittels einer empfangenen Benutzereingabe erkannt, falls mittels der Benutzereingabe der Steuerparameter durch den Fahrzeuglenker eingegeben wird. Bei der Benutzereingabe kann es sich beispielsweise um einen berührungsfreien und/oder einen tatsächlichen Kontakt des Fahrzeuglenkers mit der Bedieneinrichtung und zusätzlich oder alternativ um einen erfassten Sprachbefehl des Fahrzeuglenkers handeln. Der Steuerparameter kann anhand der Benutzereingabe identifiziert werden, wobei der Steuerparameter dazu eingerichtet sein kann, die Anzeigeeinrichtung und/oder das Kraftfahrzeug anzusteuern. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Benutzereingabe mittels der Bedieneinrichtung erfasst und für eine Steuerung der Anzeigeeinrichtung und/oder des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform hierzu sieht vor, dass für das Steuern der Anzeigeeinrichtung, beim Vorgeben des Steuerparameters zusätzlich eine empfangene externe Eingabe eines dominanten Benutzerpräferenzintervalls berücksichtigt wird. Mit anderen Worten kann mittels der externen Eingabe der vorgegeben Steuerparameter der Anzeigeeinrichtung beeinflusst werden. Mittels des dominanten Benutzerpräferenzintervalls kann beispielsweise eine Bandbreite vorgegeben werden, innerhalb derer die erfasste Benutzereingabe für das Steuern der Anzeigeeinrichtung berücksichtigt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die erfasste Benutzereingabe verworfen werden, wenn sie außerhalb des dominanten Benutzerpräferenzintervalls angeordnet ist. Beispielsweise kann es sich bei der externen Eingabe um eine gesetzliche Vorgabe hinsichtlich der Anzeige des Anzeigeinhalts handeln. Hierdurch kann verhindert werden, dass der Fahrzeuglenker vollständig auf eine gesetzlich vorgesehene Geschwindigkeitsanzeige verzichtet. Des Weiteren kann es sich bei der externen Eingabe um ein vom Fahrzeuglenker bevorzugtes Anzeigeprofil handeln, wobei eine Vorgabe des Anzeigeprofils bei der davon abweichenden Benutzereingabe bevorzugt berücksichtigt wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine unabsichtliche und insbesondere stark abweichende Veränderung des Steuerparameters mittels der externen Eingabe reguliert und/oder abgeschwächt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung einen Hauptausgabebereich und einen Grenzausgabebereich umfasst, wobei der Hauptausgabebereich fix vorgegeben und der Grenzausgabebereich in Abhängigkeit von einer erfassten Benutzervorgabe und/oder einem erfassten Blickfeld eines Fahrzeuglenkers des Kraftfahrzeugs eingestellt wird. Mit anderen Worten umfasst die Anzeigeeinrichtung zwei Ausgabebereiche, wobei der Grenzausgabebereich benutzerspezifisch angepasst werden kann und der Hauptausgabebereich in Bezug auf den angezeigten Inhaltstyp unveränderlich verbleibt. Unverändert bleibt also der Typ des angezeigten Inhalts, also z.B. der Inhaltstyp „Fahrgeschwindigkeit“, nicht aber der aktuelle Inhalt dieses Inhaltstyps, da der Inhalt durch einen Messwert, also z.B. „125 km/h“, vorgegeben sein kann. Dabei kann die erfasste Benutzereingabe, beispielsweise eine Identität und/der eine Ausgabeeinstellung des Fahrzeuglenkers, und alternativ oder zusätzlich das erfasste Blickfeld des Fahrzeuglenkers, welches sich beispielsweise aus dessen Körpergröße und/oder Körperbau ergibt, beim Einstellen des Grenzausgabebereich berücksichtigt werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Fahrzeuglenker aktiv mittels der Benutzereingabe und/oder passiv mittels seines Blickfelds den Grenzausgabebereich beeinflussen und der Anzeigeinhalt vollständig mittels beider Ausgabebereiche ausgegeben werden kann.
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Durch die Erfindung ist auch ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts bereitgestellt. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als ein Kraftwagen, insbesondere als ein Personenkraftwagen oder als ein Lastkraftwagen, oder als ein Personenbus oder als ein Motorrad ausgestaltet.
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Ferner ist durch die Erfindung ist eine Lenkeinheit einer Lenkreinrichtung eines Kraftfahrzeug für eine derartige Vorrichtung bereitgestellt.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beziehungsweise der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beziehungsweise der erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine Perspektivansicht eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Perspektivansicht einer Vorrichtung zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts für das Kraftfahrzeug; und
- 3 einen schematischen Ablauf eines Verfahrens zum Anzeigen des Anzeigeinhalts.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel kann folgende Situation beispielhaft zugrunde liegen. Ein Kraftfahrzeug 10 kann von einem in einem Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 auf einer Sitzanlage 14 sitzenden Fahrzeuglenker 16 mittels einer Lenkeinrichtung 18 gelenkt werden. Die Lenkeinrichtung 18 kann eine Lenksäule 20 und eine drehbar gelagerte und insbesondere als Lenkrad ausgebildete Lenkeinheit 22 mit einem Lenkkranz 24 und zumindest einer Lenkradspeiche 26 umfassen. Des Weiteren kann das Kraftfahrzeug 10 ein Armaturenbrett 28 und ein elektrisches Kombianzeigeinstrument 30 aufweisen.
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Die Lenkeinrichtung 18 ist Teil einer in 2 gezeigten Vorrichtung 32 für das Kraftfahrzeug 10, wobei die Vorrichtung 32 des Weiteren eine Erfassungseinrichtung 34 aufweist, wobei mittels einer als Winkelsensor ausgebildete Erfassungseinrichtung 34 ein Lenkwinkels 36 der Lenkeinheit 22 erfasst wird. Die Erfassungseinrichtung 34 kann auch dazu eingerichtet sein, eine Benutzervorgabe 38, beispielsweise eine Benutzeridentität, und ein Blickfeld des Fahrzeuglenkers 16 zu erfassen.
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Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 32 eine beispielsweise als ein Bildschirm (Display) ausgebildete Anzeigeeinrichtung 40 zum Anzeigen eines Anzeigeinhalts 42, wobei es sich hierbei insbesondere um kraftfahrzeugspezifischen und/oder nutzerspezifischen Anzeigeinhalte 42, beispielsweise eine Geschwindigkeitsanzeige, handeln kann. Hierzu kann die Anzeigeeinrichtung 40 einen fix vorgegeben Hauptausgabebereich 44 und einen einzustellenden Grenzausgabebereich 46 umfassen. Die Anzeigeeinrichtung 40 wird zum Anzeigen des Anzeigeinhalts 42 mittels einer Steuereinrichtung 48 der Vorrichtung 32 angesteuert.
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Zusätzlich kann die Vorrichtung 32 eine Bedieneinrichtung 50 zum Erfassen einer Benutzereingabe 52 und einer insbesondere zeitlich vor der Benutzereingabe 52 erfolgten externen Eingabe 54 eines dominanten Benutzerpräferenzintervalls, beispielsweise eines bevorzugten Anzeigeprofils, umfassen. Hierzu kann die Bedieneinrichtung 50 in die Anzeigeeinrichtung 40 und/oder in die Lenkeinrichtung 18 integriert sein. Zum Erfassen einer jeweiligen Eingabe 52, 54 kann die Bedieneinrichtung 50 berührungssensitiv und/oder näherungssensitiv und/oder audiosensitiv ausgebildet ein. Beispielsweise kann die Bedieneinrichtung 50 in den Bildschirm der Anzeigeeinrichtung 40 integriert und als berührungsempfindlicher Bildschirm (Touchscreen) ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Bedieneinrichtung 50 als ein Mikrofon realisiert sein.
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Die Anzeigeeinrichtung 40 ist radial zu einer Drehachse 53 der Lenkeinheit 22 an der Lenksäule 20 der Lenkeinrichtung 18 angeordnet ist, wobei eine Innenkontur 55 der Anzeigeeinrichtung 40 die Lenksäule 20 als ein Ring oder als ein Rahmen vollständig umschließt. Zusätzlich kann die Anzeigeeinrichtung 40 an der Lenksäule 20 zwischen der Lenkeinrichtung 18 und dem Armaturenbrett 28 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein, wobei die zumindest eine Lenkradspeiche 26 die Anzeigeeinrichtung 40 aus Sicht einer Fahrerposition 56 bereichsweise überlappt, wobei eine bereichsweise Überlappung 58 der Anzeigeeinrichtung 40 durch die zumindest eine Lenkradspeiche 26 insbesondere anhand des erfassten Lenkwinkels 36 ermittelt, das heißt erfasst werden kann. Des Weiteren kann die Anzeigeeinrichtung 40 zumindest achsensymmtrisch ausgebildet sein, wobei die Anzeigeeinrichtung 40 zumindest bereichsweise eine kreisbogenförmige und/oder ellipsenbogenförmige Außenkontur 60 aufweist und ein Außendurchmesser 62 der Anzeigeeinrichtung 40 kleiner oder gleich einem Innendurchmesser 64 des Lenkkranzes 24 sein kann. Zusätzlich kann die Anzeigeeinrichtung 40 mit dem elektrischen Kombianzeigeinstrument 30 des Kraftfahrzeugs 10 koppelbar sein, wobei die Kopplung zum Anzeigen der kraftfahrzeugspezifischen und/oder nutzerspezifische Anzeigeinhalte 42 vorgesehen sein kann.
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Die Steuereinrichtung 48 der Vorrichtung 32 ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von dem erfassten Lenkwinkel 36 und insbesondere der erfassten bereichsweisen Überlappung 58 die Anzeigeeinrichtung 40 zum Anzeigen des Anzeigeinhalts 42 anzusteuern. Hierbei kann ein Steuerparameter 66 zum Steuern der Anzeigeeinrichtung 40 und alternativ oder zusätzlich des Kraftfahrzeugs 10 mittels der erfassten Benutzereingabe 52 vorgegeben werden. Beim Vorgeben des Steuerparameters 66 kann zusätzlich die empfangene externe Eingabe 54 des dominanten Benutzerpräferenzintervalls berücksichtigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die erfasste Benutzereingabe 52 verworfen werden, wenn sie außerhalb des dominanten Benutzerpräferenzintervalls angeordnet ist. Des Weiteren kann ein Einstellen des Grenzausgabebereichs 46 in Abhängigkeit von der erfassten Benutzervorgabe 38 und/oder dem erfassten Blickfeld des Fahrzeuglenkers 16 erfolgen.
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In 3 ist schematisch ein Ablauf eines Verfahrens zum Anzeigen des Anzeigeinhalts 42 für das Kraftfahrzeug 10 dargestellt, wobei das Verfahren mittels der bereits erläuterten Vorrichtung 32 durchgeführt. In einem ersten Schritt des Verfahrens S1 wird mittels der Lenkeinrichtung 18 das Kraftfahrzeug 10 gelenkt, wobei in einem zweiten Schritt S2 des Verfahrens mittels der Erfassungseinrichtung 34 der Lenkwinkel 36 erfasst wird. In Abhängigkeit von dem erfassten Lenkwinkel wird in einem dritten Schritt S3 des Verfahrens, welcher gemeinsam mit Schritt S2 gezeigt ist, die Anzeigeeinrichtung 40 zum Anzeigen des Anzeigeinhalts 42 mittels der Steuereinrichtung 48 angesteuert, wobei die Anzeigeeinrichtung 40 radial zu der Drehachse 53 der Lenkeinheit 22 an der Lenksäule 20 der Lenkeinrichtung 18 bereitgestellt wird, wobei die Lenksäule 20 von der Innenkontur 55 der Anzeigeeinrichtung 40 als Ring oder als Rahmen vollständig umschlossen wird.
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Der Idee liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Kombiinstrument (Kombianzeigeinstrument 30) meist eine feste Position und/oder eine Größe hinter dem Lenkrad (Lenkeinheit 22) aufweist, wobei das Kombiinstrument (Kombianzeigeinstrument 30) analog und/oder digital sein kann. Nachteilig kann hierbei sein, dass die Größer durch einen inneren Durchmesser des Lenkrads (Innendurchmesser 64 des Lenkkranzes 24) und/oder aufgrund eines Sichtstrahls des Fahrzeuglenkers 16 beschränkt wird. Beim Lenken wird die Sicht des Fahrzeuglenkers 16 auf das Kombiinstrument (Kombianzeigeinstrument 30) verdeckt. Daher kann es vorgesehen sein, ein insbesondere rundes Display (Anzeigeeinrichtung 40) bereitzustellen, welches rundum eine Lenkradsäule (Lenksäule 20) angebracht werden kann. Mittels des vorzugsweise digitalen Displays (Anzeigeeinrichtung 40) wird nahezu immer die optimale Sicht ermöglicht. Zusätzlich wird ein Raum in einer Schalttafel (Kombianzeigeinstrument 30) frei. Somit kann ein Bauteil (Kombianzeigeinstrument 30), welches aktuell insbesondere eckig ausgebildet und/oder die Größe eines Schuhkartons aufweist, als eine rundliche und/oder dünne Scheibe (Anzeigeeinrichtung 40) realisiert und montiert werden. Dadurch kann ein Bauraum verringert und ein Gewichtsvorteil erzielt werden. Zum technischen Umsetzen wird ein aus einem Serienfahrzeugbau bekanntes rundes Display (Anzeigeeinrichtung 40) eingesetzt, welches ein Loch aufweist.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung ein rundes Anzeigeinstrument (Anzeigeeinrichtung 40) an der Lenkradsäule (Lenksäule 20) bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010046124 A1 [0003]
- DE 102016108286 A1 [0004]
- EP 3205557 A1 [0005]